DE2541867C2 - Vorrichtung zum Messen der Dichte einer Suspension - Google Patents
Vorrichtung zum Messen der Dichte einer SuspensionInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Messen der Dichte einer Suspension mit einem Vorratsbehälter,
einem Meßbehälter, einer Druckveränderungseinrichtung und einem Meßgerät, die mit dem Meßbehälter
verbunden sind.
Zum Messen der Dichte einer Suspension sind verschiedene Verfahren bekannt, bei denen die in der
Suspension enthaltenen Gasblasen, die die Ursache von Meßfehlern bei der Dichtemessung sein können, vor
dem eigentlichen Meßvorgang entfernt werden. In der Veröffentlichung H. Hart »Flüssigkeitsdichtemessung
mit Hilfe von Kernstrahlung«, Teubner Verlagsgesellschaft, Leipzig, 1972, S. 53, 148/150, wird vorgeschlagen,
den Meßort an eine Stelle zu legen, wo das Meßgut gasfrei ist. Anderenfalls ist es erforderlich, die
Meßflüssigkeit vor dem Einleiten in eine Meßstrecke zu entgasen. Zur Bestimmung des Feststoffgehaltes wird
deshalb der zu bestimmende Stoff in einem speziellen Entgasungsbehäker entgast. Die Messung selbst erfolgt
mittels Kernstrahlung. Nachteilig ist hierbei, daß einerseits getrennt von dem Meßbehälter ein spezieller
Entgasungsbehälter notwendig ist und andererseits die Verwendung von Kernstrahlung als Meßmittel kostspielige
Sicherheitsvorkehrungen erfordert.
Nach der DE-OS 20 04 530 werden die Feststoffe in einem geschlossenen Probenbehälter zur Entgasung
unter Vakuum gesetzt und unter Vakuum mit der Meßflüssigkeit überschichtet. Danach wird das Vakuum
wieder aufgehoben und letztlich unter Normaldruck mit Meßflüssigkeit ausgefüllt. Das aufgezeigte Verfahren ist
umständlich und für schnell durchzuführende Routinemessungen einer Suspension nicht geeignet.
Aus der DE-GM 19 72 294 ist eine Vorrichtung zur Bestimmung der spezifischen Massen von festen
Körpern bekannt, welche eine Kammer aufweist, in welcher ein Vakuum hergestellt werden kann und eine
Präzisionswaage mit einem Waagebalken angeordnet ist, an dessen einem Arm die zu untersuchende Probe
ίο angehängt wird, wobei Einrichtungen vorgesehen sind,
um nach der Entgasung das Eintauchen der Probe ohne Transport derselben vorzunehmen, und um die Probe
vor und nach dem Eintauchen auf eine gegebene Temperatur zu bringen. Auch diese bekannte Vorrichtung
ist für ein schnelles Messen der Dichte einer Suspension nicht geeignet.
Aus der DE-AS 12 07 664 ist es zum Messen der Dichte von Flüssigkeiten mit Gaseinschlüssen bekannt,
das Flüssigkeits-Gas-Gemisch einem Druck zu unterwerfen, bei dem das Volumenverhältnis von Gas zu
Flüssigkeit kleiner ist als der zulässige Fehler. Die Flüssigkeit wird dazu in einer Nebenleitung mittels eines
Kompressors bzw. einer Pumpe verdichtet und über ein Reduzierventil der Hauptleitung wieder zugeführt. Als
?"> Dichtemeßgerät wird ein Gammastrahlen radioaktiver
Isotope messender Fühler verwendet. Falls eine Pumpe bzw. ein Kompressor zum Verdichten einer Suspension
benutzt werden soll, die Festkörper enthält, besteht die Gefahr, daß die Pumpe bzw. der Kompressor
-'0 beschädigt wird. Darüberhinaus ist es auch nicht
möglich, die zu messende Flüssigkeit auf einem konstanten Druck zu halten und die Gasblasen
vollständig zu entfernen.
Ein Ultraschall-Meßgerät ist aus der US-PS 29 03 885
bekannt. Angaben, wie die Dichte einer gasblasenhaltigen Suspension in einem abgeschlossenen Behälter
genau bestimmt werden kann, werden nicht gemacht.
Alle vorbekannten Vorrichtungen weisen weiterhin gemeinsam den Nachteil auf, daß ein gesonderter
to Meßbehälter vorgesehen ist, der es erforderlich macht,
eine Probe auszusondern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Messen der Dichte einer Suspension
der eingangs genannten Gattung vorzuschlagen, mit der
5 es möglich ist, automatisch eine genaue und schnelle Messung durchzuführen, ohne daß eine Entnahme einer
Probe in einen gesonderten Meßbehälter erforderlich wäre. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch
gelöst, daß in dem vom Vorratsbehälter kommenden Ablaufrohr räumlich voneinander getrennt ein Einlaß-
und ein Auslaßventil angeordnet sind, daß der dazwischenliegende Rohrabschnitt der Meßbehälter ist,
eine Verdrängerpumpe zwischen dem Vorratsbehälter und dem Einlaßventil angeordnet und eine Folgesteuereinrichtung
zum Öffnen und Schließen der Ventile und zum Durchführen der Druckänderung und der Messung
vorgesehen ist.
Der mit der Erfindung erzielbare Vorteil besteht darin, daß man eine schnelle automatische Messung
innerhalb einer geschlossenen Leitung durchführen kann, ohne daß dieser Proben der Suspension
entnommen werden müssen. Da die Meßvorrichtung einen geschlossenen Meßbehälter aufweist, ist es
möglich, die darin befindliche Suspension für eine bestimmte Zeit auf einem gewünschten konstanten
Druck zu halten, so daß die Gasblasen vollständig entfernt werden und ein sehr genaues Messen möglich
ist.
in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird als Druckveränderungseinrichtung ein Luftverdichter
verwandt, der mit dem Innern de1= Meßbehälters
verbunden ist. Dies erlaubt die Beseitigung der Gasblasen innerhalb sehr kurzer Zeit. Durch Versuche
wurde bestätigt, daß durch eintn Überdruck die Suspension so lange blasenfrei bleibt, daß die Dichtemessung
durchgeführt werden kann (etwa 5 min.), selbst wenn der Druck weggenommen wird, sofern die
Suspension nicht erwärmt und keinem Unterdruck ausgesetzt wird. Daher braucht der Dichtemesser nicht
in dem geschlossenen Behälter angeordnet sein, sondern er kann sich auch in einem druckentlasteten
Behälter befinden, in den die Suspension nach ihrer Druckbehandlung überführt wird.
Vorteilhaft kann ferner eine Umgehungsleitung an einem Ende mit dem Zuiaufrohr und dem anderen Ende
mit dem Ablaufrohr verbunden sein. Dies »rmögücht ein
Abfließen der Suspension auch während des Meßvorganges.
Vorteilhaft ist der Querschnitt der Umgehungsleitung
geringer als der Querschnitt des Rohrabschnittes oder die Umgehungsleitung weist ebenfalls ein Ventil auf.
Hierdurch wird erreicht, daß im normalen Betrieb nur wenig oder überhaupt keine Suspension durch die
Umgehungsleitung fließt.
Zur Automatisierung auch der Steuerung der Fließrichtung steht das letztgenannte Ventil mit der
Folgesteuerung in Verbindung.
Die Erfindung wird im folgenden anhand des Beispieles der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
F i g. 1 schematisch eine Vorrichtung zum Messen der Dichte einer Suspension,
F i g. 2 in einem Kurvenbild Meßwerte für die Dichte eines Faulschlammsund
Fig. 3 ein Kurvenbild zur Darstellung des zeitlichen
Ablaufs des Meßverfahrens.
Die Meßvorrichtung besteht aus einem Meßbehälter in Form eines Rohrabschnittes 1. einem Eintrittsventil 2
zum Einleiten der Suspension in den Rohrabschnitt I, einem Zulaufrohr 3, einem Austrittsventil 4, einem
Ablaufrohr 5, einem Überdruckventil 8, das in einer Druckleitung 9, die in den Rohrabschnitt 1 einmündet,
angeordnet ist, einem Luftverdichter 10. der mit der Druckleitung 9 in Verbindung steht, einem Ultraschall-Dichtemesser
14, Kabel 15 für die Meßwertsignale und Meßinstrumenten 16.
Eine Umgehungsleitung 20 ist an einem Ende mit dem Zulaufrohr 3 und am anderen Ende mit dem Ablaufrohr
5 verbunden und umgeht daher die Ventile 2 und 4. Die Umgehungsleitung 20 ist mit einem Ventil 21 versehen,
das normalerweise vollständig geschlossen ist, so daß der Schlamm nur durch den Rohrabschnitt 1 fließt.
Wenn das Ventil 21 vorhanden ist. kann man eine Umgehungsleitung 20 verwenden, dessen Strömung
ebenso groß oder kleiner ist als der des Rohrabschnittes 1.
Dagegen ist das Ventil 21 nicht absolut notwendig, wenn die Umgehungsleitung 20 im Durchmesser etwas
kleiner ist als der Rohrabschnitt 1, so daß im normalen Betrieb nur wenig Schlamm durch die Umgehungsleitungfließt.
Der größte Teil des Schlamms fließt durch den zur Aufnahme des Schlamms dienenden Rohrabschnitt 1, so
daß durch Messung des in diesem Rohrabschnitt enthaltenen Schlammes der Ist-Wert der Dichte des
jeweils durch das System tretenden Schlammes bestimmt werden kann.
Nachstehend wird der Meßvorgang beschrieben, der mit Hilfe der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung
durchgeführt wird.
Aufgrund eines von einer Folgesteuereinrichtung 22 abgegebenen Signals werden für einen vorherbestimmten
Zeitraum die Ventile 2 und 4 vollständig geschlossen und wird für diesen Zeitraum das Ventil 21 vollständig
geöffnet. Durch Öffnen des Druckventils 8 wird dann die zwischen den geschlossenen Ventilen 2 und 4 eingeschlossene
Schlammprobe dem erforderlichen Überdruck unterworfen. In diesem Fall schaltet man den
Luftverdichter 10 vorher ein, damit der erforderliche Druck sofort zur Verfügung steht, wenn er benötigt
wird. Durch den Überdruck werden die in der Suspension enthaltenen Luft- und Gasblasen beseitigt,
die sich in der Suspension auflösen.
Aus dem in Fig. 2 dargestellten Kurvenbild geht hervor, wie lange es dauert, bis der Dichtemeßwert der
tatsächlichen Dichte entspricht, wenn die Dichte eines in einer Kläranlage anfallenden und normalerweise
gashaltigen Faulschlammes mit Hilfe der in Fig. 1 dargestellten Verrichtung unter verschiedenen Drücken
gemessen wurde.
Der von dem Dichtemesser angezeigte Meßwert (Prozent) ist auf der Ordinate und die nach dem
Unterdrucksetzen abgelaufenen Zeit (in sek.) auf der Abszisse aufgetragen Der höchste von dem Dichtemesser
angezeigte Meßwert betrug 10%. Die tatsächliche Dichte der Schlammprobe betrug 3 Gew.-%. Da die
Schlammprobe normalerweise Gas- und Luftblasen enthält, würde die Nadel des Ultraschall-Dichtemessers
den Bereich der Skala verlassen haben, wenn die Messung ohne die erfindungsgemäße Behandlung
durchgeführt worden ware.
Aus den Meßergebnissen geht hervor, daß zwischen dem Druck und dem Zeitraum, der verstreicht, bis die
Nadel annähernd die tatsächliche Dichte anzeigt, eine Beziehung besteht.
In einem technisch anwendbaren Dichtemesser soll der Zeitraum zwischen der Druckbehandlung und der
Beseitigung der Luft- und Gasblasen in der Suspension möglichst kurz sein. Man kann diesen Zeitraum
verkürzen, indem man die Suspension einem höheren Druck aussetzt. Aus Sicherheitsgründen darf der Druck
jedoch eine Obergrenze nicht überschreiten. Ein gefahrloses und zweckmäßiges Arbeiten wird ermöglicht,
wenn man unterhalb der Obergrenze von 10 at bleibt, die in den Sicherheitsvorschriften festgelegt ist,
die von dem japanischen Arbeitsministerium erlassen worden sind.
Bei manchen Arten der Suspensionen ist es zweckmäßig, den Druck allmählich zu erhöhen. Bei
anderen Suspensionen erhält man die besten Ergebnisse, wenn man den Druck schnell auf den Grenzwert
erhöht.
In dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel wird zum Verändern des Flüssigkeitsdruckes ein
Luftverdichter 10 verwendet, mit dem die Suspension unter Druck gesetzt wird. Man kann jedoch auch
verschiedene andere Mittel verwenden, sofern der erforderliche Druck erzielt wird.
Wenn man in der Ausführungsform gemäß F i g. 1 mit Hilfe einer Vakuumpumpe den Flüssigkeitsdruck der
Suspension in dem Rohrabschnitt 1 herabsetzt, nehmen die in der Suspension befindlichen Blasen im Volumen
zu und schwimmen sie zur Oberfläche der Suspension auf, wo sie dann verschwinden. Man kann daher ebenso
wie nach einer Überdruckbehandlune der Suspension
auch in diesem Fall eine genaue Dichtemessung
ausführen. Durch eine kombinierte Über- und Unterdruckbchandlung kann man die Blasen besonders gut
beseitigen. In der Praxis unterwirft man die Suspension je nach den Erfordernissen wahlweise einem Über- bzw.
einem Unterdruck.
In der Folgesteuereinrichtung 22 ist ein Zeitschalter vorgesehen, dessen Vorlaufzeit der zur Beseitigung der
Blasen erforderlichen Zeit entspricht und der nach dem Ablauf dieser Zeit an den Dichiemesser 14 ein Signal
zum Einleiten der Messung abgibt. Der Meßwert wird von einer Speichereinrichtung 23 gespeichert, die mit
einem Servomechanismus versehen ist. Der Wert wird so lange gespeichert, bis er durch den nächstfolgenden
Meßwert ersetzt wird. Während des Meßvorganges fließt der zulaufende Schlamm durch die Umgehungsleitung
20, so daß das Abwasserbehandlungsverfahren nicht unterbrochen wird.
■> Nach der Durchführung des Meßvorganges werden
die Ventile 2 und 4 geöffnet und das Überdruckventil 8 und das Ventil 21 geschlossen, so daß das System in
seinen Ausgangszustand zurückkehrt. Der zeitliche Ablauf dieser Vorgangsfolge ist in Fig. 3 dargestellt.
ίο Die aus diesem Diagramm hervorgehende Einstellung
des Zeitschalters kann frei gewählt werden, sofern die Vorlaufzeit eine einwandfreie Durchführung des Meßvorganges
ermöglicht.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Messen der Dichte einer Suspension mit einem Vorratsbehälter, einem
Meßbehälter, einer Druckveränderungseinrichtung und einem Meßgerät, die mit dem Meßbehälter
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß in dem vom Vorratsbehälter (18) kommenden
Ablaufrohr (5) räumlich voneinander getrennt ein Einlaß- (2) und ein Auslaßventil (4) angeordnet sind,
daß der dazwischen liegende Rohrabschnitt (1) der Meßbehälter ist, eine Verdrängerpumpe (19) zwischen
dem Vorratsbehälter (18) und dem Einlaßventil (2) angeordnet ist und eine Folgesteuereinrichtung
(22) zum Öffnen und Schließen der Ventile (2,4) und zum Durchführen der Druckänderung und der
Messung vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckänderungseinrichtung (10)
ein Luftverdichter ist, der mit dem Inneren des Meßbehälters verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Umgehungsleitung (20) an
einem Ende mit dem Zulaufrohr (3) und dem anderen Ende mit dem Ablaufrohr (5) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Umgehungsleitung
(20) geringer ist als der Querschnitt des Rohrabschnittes (1).
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umgehungsleitung (20) ein Ventil
(21) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (21) mit der Folgesteuereinrichtung
(22) in Verbindung steht.
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