DE2755214A1

DE2755214A1 - Peritonealdialysegeraet

Info

Publication number: DE2755214A1
Application number: DE19772755214
Authority: DE
Inventors: Wilfried Dr Ing Schael
Original assignee: Dr Eduard Fresenius Chemisch Pharmazeutische Industrie KG
Current assignee: Dr Eduard Fresenius Chemisch Pharmazeutische Industrie KG
Priority date: 1977-12-10
Filing date: 1977-12-10
Publication date: 1979-06-13
Also published as: FR2411015A1; US4240408A; GB2009619B; DE2755214B2; DE2755214C3; GB2009619A; JPS54109294A

Description

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Dr. Eduard Fresenius Chemisch- pharmazeutische Industrie KG

Apparatebau KG Hessenring 82, 638o Bad Homburg v.d.H.

"Peritonealdialysegerät"

Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Durchführung der Peritonealdialyse und Messung der hierbei dem Patienten entzogene FlUs-

sigkeitsmenge.

Das übliche Verfahren der Peritonealdialyse besteht darin, durch

einen in die Bauchhöhle des Patienten eingeführten Katheter eine bestimmte Menge einer Spülflüssigkeit einzufüllen und |

diese anschließend, evtl. nach einer bestimmten Wartezeit, wieder zu entleeren. Dieser Vorgang wird im Verlaufe einer Behandlung mehrere Male wiederholt. Aufgrund osmotischer Wirkungen ist die ausfließende Flüssigkeitsmenge im allgemeinen etwas größer als die eingefüllte. Die Messung der zusätzlich ausfließenden Flüssigkeitsmenge ist für die Beurteilung der Behandlung von erheblichem Interesse.

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Bei den bisher bekannten Perjtonealdialysegeräten wird zum Teil auf eine Bilanzierung, d.h. eine Ermittlung der zusätzlich ausgeschiedenen Flüssigkeitsmenge, verzichtet. Zum Teil wird die Bilanzierung in der Form durchgeführt, daß die zugeführte Flüssigkeitsmenge über eine mit einem Schaltkontakt versehene Waage dosiert wird, während die ausfließende Flüssigkeit in einem Meßbecher aufgefangen und ihre Menge von Bedienungspersonal abgelesen werden muß, um danach die Differenz zu bestimmen. Abgesehen von der Uhgenauigkeit, die sich aus der Unterschiedlichkeit der Meßverfahren (Gewichts- und Volumenmessung) sowie aus möglichen Ablesefehlern ergeben kann, ist dieses Verfahren und die Auswertung der Ablesungen sehr arbeitsaufwendig. Andere Geräte vermeiden dies durch Anwendung einer volumetrischen Kontrolle sowohl dar zttgefUhrten wie der abfließenden Flüssigkeit mittels Meßkammern von konstanten Volumen mit eingebauten Neveauelektroden, jedoch ist dies z.B. wegen möglicher Schaumbilung in den Meßkammern störanfällig, und die Festlegung auf ein bestimmtes Einfüllvolumen stellt eine gewisse Einschränkung dar. Ein weiteres bekanntes Gerät arbeitet mit variabler volumetrischer Dosierung bzw. Messung der ein- und ausfließenden Mengen und vermeidet damit einen Nachteil des vorigen, jedoch hat sich auch dieses Verfahren wegen des großen Aufwandes und der damit verbundenen Störanfälligkeit in der Praxis nicht bewährt.

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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrund·, ein Peritonealdialysegerät zu schaffen, das mit einfachen technischen Mitteln und ohne Präzisions-Meßvorrichtungen eine genaue Erfassung der zusätzlich ausfließenden Flüssigkeitsmenge ermöglicht. Dies wird durch eine besonders einfache Anwendung mit den in den Patentansprüchen angegebenen Merkmalen erreicht.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Abbildungen beschrieben. Hierbei zeigt:

Fig. 1: den funktioneilen Aufbau des Peritonealdialysegeräts

in schematischer Darstellung, Fig. 2: ein Schema des zeitlichen Funktionsablaufs.

In Fig. 1 wird mit Hilfe der Schlauchpumpe 1 die Dialyselösung aus einem Vorratsbehälter 2 durch eine Erwärmungsvorrichtung in ein Gefäß 4 gepumpt. Die Erwärmungsvorrichtung 3 kann z.B. aus einer von der Lösung durchflossenen Schlauchspule in einem thermostatisierten Wasserbad bestehen oder einer anderen zum Erwärmen von Infusionslösungen bekannten Vorrichtung. Das Gefäß 4 kann ein über ein angesetztes Sterilfilter belüfteter Beutel oder ein anderes übliches Gefäß sein. Es ist außerdem denkbar, die Funktionen der Erwärmungsvorrichtung 3 und des

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Gefäßes 4 zu vereinigen, indem das Gefäß 4 z.B. als ein zwischen Heizplatten angeordneter flacher Beutel ausgebildet ist. Die Vorgabe einer bestimmten Lösungsmenge, die in das Gefäß 4 gepumpt wird, kann durch Abzählen einer bestimmten Anzahl von Umdrehungen der Schlauchpumpe 1 erfolgen, indem z.B. ein elektrischer Vorwahlzähler beim Einschalten der Pumpe in seine Anfangsposition gebracht wird, um bei Erreichen einer vorbestimmten Anzahl von Impulsen, die z.B. durch einen vom Pumpenrotor betätigten Kontaktgeber erzeugt werden können, die Pumpe stillzusetzen. Diese oder eine ähnliche Art der Mengenvorgabe ist anwendbar, weil eine hohe Absolutgenauigkeit im vorliegenden Falle nicht notwendig ist, sondern lediglich eine ausreichende Reproduzierbarkeit der Dosierung.

Die in das Gefäß 4 gefüllte Lösung kann durch Öffnen des Schlauchklemmventils 5 dem Katheter 6 zugeführt und somit in die Bauchhöhle des Patienten geleitet werden. Dabei passiert sie nochmals die Erwärmungsvorrichtung 3, in der sie annähernd auf Körpertemperatur erwärmt wird. Das Leerwerden des Gefäßes 4 kann durch ein S_ensorelement 7, z.B. in Form einer Licht- oder Ultraschallschranke oder eines kapazitiven Fühlers» automatisch erkannt werden, um mit Hilfe des dadurch ausgelösten eleketrischen Signals das von einem Elektromagneten betätigte Schlauchklemmventil 5 zu schließen.

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Um die eingefüllte Flüssigkeit wieder auslaufen zu lassen, wird das Schlauchklemmventil 8 geöffnet, während alle übrigen Schlauchklemmventile 5, 9 und 1o geschlossen sind. Die auslaufende Flüssigkeit gelangt durch dies in das Gefäß 11, das vorzugsweise von gleicher Art wie das Gefäß 4 ist.

Die beiden Gefäße 4 und 11 hängen an einer einfachen Waage, die es erlaubt, die Gleichheit der Gewichte beider Gefäße festzustellen und bei Übereinstimmung beider Gewichte ein elektrisches Schaltsignal liefert. Die Waage ist in Fig. 1 durch einen gleicharmigen, in der Mitte gelagerten Waagebalken 12 dargestellt, an dessen Enden die beiden Gefäße aufgehängt sind. Da Ein- und Auslauf durch natürliches Gefälle erfolgen sollen, sind die Gefäße 4 und 11 in unterschiedlicher Höhe aufgehängt, z.B. unter Benutzung einer Stange oder eines Seils 13 für das Gefäß 11. Eine andere zweckmäßige Ausführung der Waage kann darin bestehen, daß beide Gefäße an den Enden eines Seils befestigt sind, das über eine leichtgängige Seilroleji läuft, die die Stelle des Waagebalkens 12 vertritt. Zur Feststellung des Gleichgewichtes dient das Sensorelement 14, das die Vertikalbewegung des Seils oder der Stange 13 erfaßt, und bei Erreichen des Gleichgewichts ein elektrisches Signal auslöst, z.B. mit Hilfe einer Lichtschranke oder eines mechanischen Kontaktgwbers. Das Sensorelement 14 kann auch am Waagenbalken 12 oder einer anderen geeigneten Stelle angeordnet sein. 909824/0469 _₆_

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Mit Beginn der Entleerung der Flüssigkeit aus der Bauchhöhle durch das geöffnete Ventil 8 in das Gefäß 11 wird zugleich der nächste FüllVorgang des Gefäßes 4 eingeleitet, indem die Pumpe 1 eingeschaltet wird, so daß sie durch die vorbestimmte Anzahl von Umdrehungen wieder die vorbestimmte Menge Dialyselösung in das Gefäß 4 pumpt· Die Pumpgeschwindigkeit ist so hoch gewählt, daß das Füllen des Gefäßes 4 in jedem Falle eher beendet ist als das Auslaufen der Flüssigkeit aus der Bauchhöhe in das Gefäß 1 · Infolgedessen kann durch die Vaage mit dem Sensorelement 14 der Zeitpunkt festgestellt werden, in welchem die in das Gefäß 11 ausgelaufene Flüssigkeitsmenge mit der im Gefäß 14 befindlichen Flüssigkeitsmenge übereinstimmt. Wegen der hohen Reproduzierbarkeit des Pumpvorganges ist damit nach die Gleichheit zwischen der zuvor in die Bauchhöhle eingeleiteten Flüssigkeitsmenge und der jetzt in das Gefäß 11 ausgelaufenen Flüssigkeitsmenge festgestellt. Zu diesem Zeitpunkt wird unter Ausnutzung des von Sensorelement 14 gelieferten Signals das Schlauchklemmventil 8 geschlossen, um stattdessen die Ventile 9 und 1o zu öffnen. Durch das Ventil 9 fließt die restliche in der Bauchhöhe befindliche Flüssigkeit in ein Meßgefäß 13. In diesem Meßgefäß werden die bei den weiteren Arbeitszyklen ebenfalls anfallenden zusätzlichen Flüssigkeitsmengen angesammelt, so daß dort am Ende der Behandlung die Gesamtmenge der zusätzlich ausgeflossenen Flüssigkeit abgelesen

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werden kann.

Durch das geöffnete Schiauchklemmvent11 1o entleert sich die In dem Gefäß 11 enthaltene Flüssigkeit In einen Abfluß oder

einen Sammelbehälter, der In der Abbildung nicht dargestellt

Nach Ablauf einer bestimmten vorgewählten ZeIt₇ die z.B. durch eine gleichzeitig mit dem öffnen des Ventils 9 eingeschaltete Zeituhr bestimmt wird und so gewählt ist, daß das Gefäß 11 mit Sicherheit entleert und auch die restliche Flüssigkeit aus der Bauchhöhle praktisch vollständig in das Meßgefäß 15 abgelaufen ist, werden die Ventile 9 und 1o wieder geschlossen und das Ventil 5 geöffnet, um die in dem Gefäß 4 bereitstehende Dialyselösung über den Katheter in die Bauchhöhje zu leiten. Danach wiederholen sich die Vorgänge in der beschriebenen Weise.

Der zeitliche Ablauf der Funktionsschritte ist in Fig. 2 schematisch dargestellt. Jeder der durch strichpunktierte Linien getrennten Arbeitszyklen I, II, III usw. besteht aus den Funktionsschritten F, E, A, RA und L.

Hierbei bedeutet F das Füllen des Gefäßes 4 mit einer bestimmten Anzahl von Umdrehungen der Schlauchpumpe 1 bei geschlossenem Schlauchklemmventil 5. Der Beginn von F wird

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beim ersten Zyklus (I) manuell ausgelöst. Danach jedoch beginnt F jeweils mit Beendigung von E des vorausgegangenen Zyklus, ausgelöst durch das Sensorelement 7. Das Ende von F ist durch das Erreichen der vorgewählten Anzahl von Umdrehungen der Schlauchpumpe bestimmt.

E bezeichnet das Einlaufen der Dialyselösung aus dem Gefäß 4 durch das geöffnete Ventil 5 und den Katheter 6 in die Bauchhöhle. Der Beginn von E wird beim ersten Zyklus durch das Ende von F bestimmt, bei den darauffolgenden durch das Ende von RA, der Rest-Auslauf zeit. Das Ende von E wird in jedem Falle durch das Ansprechen des Sensorelements 7 bestimmt, das die vollständige Entleerung des Gefäßes 4 anzeigt.

A bezeichnet das Auslaufen der Flüssigkeit aus der Bauchhöhle j

durch das geöffnete Ventil 8 in das Gefäß 11. Der Beginn j von A ist durch das Ende von E vorgegeben, d.h. durch das An- j

sprechen des Sensorelements 7. Zwischen dem Ende von E und dem Beginn von A kann jedoch auch, wei bereits in der Einleitung angegeben, eine Wartezeit eingefügt werden. Diese Wartezeit ist mit Hilfe einer entsprechend einzustellenden Schaltuhr realisierbar, die am Ende von E gestartet wird und erst nach Ablauf der Zeit den Vorgang A durch öffnen des Ventils β (bei geschlossenen Ventilen 5, 9 und 1o) einleitet. Das Ende

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von A wird durch das Signal des Sensorelements 14 bestimmt, das die Gleichheit der Inhalte der Gefäße 11 und 4 anzeigt.

RA bezeichnet das Auslaufen der restlichen Flüssigkeit aus der Bauchhöhle durch das geöffnete Ventil 9 (bei geschlossenei Ventil 8)in das Meßgefäß 15. Der Beginn von RA ist identisch mit dem Ende von A, d.h. er wird durch das Ansprechen des Sensor element s 14 bestimmt. Das Ende von RA wird durch das Signal einer Schaltuhr vorgegeben, die gleichzeitig mit dem Ansprechen des Sensorelements 14 eingeschaltet wurde.

L bezeichnet das Entleeren des Gefäßes 11 durch das geöffnete Ventil 1o in den Abfluß. Beginn und Ende von L können, wie in Fig. 2 angegeben, mit Beginn und Ende von RA zusammenfallen. Grundsätzlich kann L auch länger ausgedehnt werden, maximal bis zum Beginn des Auslaufes A.

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Claims

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Anspruch:

Vorrichtung zur periodischen Spülung der Bauchhöhle unter Verwendung einer In die Bauchhöhle des Patienten eingeführten Katheters und mehrerer Messgefäße für die zugeführte, abgeführte und überschüssig auftretende Flüssigkeit, bestehend aus

a) einer Schlauchpumpe (1), welche die Dialyselösung aus einem Vorratsbehälter (2) durch eine Erwärmungsvorrichtung (3) In ein Gefäß (4) pumpt, an welches der Katheter (6) über ein Schlauchklemmventil (5) angeschlossen ist,

b) einem über ein Schlauchklemmventil (8) an den Katheter angeschlossenes Gefäß (11) gleicher Art wie das Gefäß (4),

c) einer Waage (12) für die beiden Gefäße ( 4, 11),

d) einer Einrichtung (14), welche bei Beginn der Entleerung der Flüssigkeit aus der Bauchhöhle die Pumpe (1) einschaltet,

e) einer Einrichtung, welche bei Erreichen des Gleichgewichts ■ der Waage (.12) das Schlauchklemmventil (8) schließt und die Schlauchklemmventile ( 9 und 1o) öffnet.

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ORIGINAL INSPECTED