DE2540739A1 - Verfahren zur umwandlung eines kuepenfaerbematerials in eine pigmentform - Google Patents
Verfahren zur umwandlung eines kuepenfaerbematerials in eine pigmentformInfo
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Description
PATENTANWÄLTE DR.-I NG. H. FINCKE
Dl PL.-I NG. H, BOHR DIPL.-ING. S. STAEGER
Fornruft '26 6OiO
Talogromme: Claims München
Postscheckkonto-. München 27044
Bankverbindung Bayer. Vnreinsbank München, Konto £23404 u M 23839 - Dr.Z/H.
Mappe No.
ICI CASE No. Ds.27297
MÜNCHEN ö,
Möiierstroßesi 12. September I97r3
IHPERIAI CHEI-IICAL INDUSTRIES LIMITED
Imperial Chemical House
Millbank
London S.W. 1 / GEOSSBRITAMTISN
Verfahren zur Umwandlung eines Küpenfärbematerials
in eine Pigmentform
PRIORITÄT:
Großbritannien Nr. 41870/74 vom 26. September 1974
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Umwandlung
von Indanthron- und verwandten Eärbematerialien in die Pigmentformen
.
Indanthron wird seit vielen Jahren bei der Herstellung von blauen Pigmenten verwendet, jedoch erforderten die Verfahren,
die bisher zur Umwandlung von rohem Indanthron in Pigmentfonnen
verwendet wurden, welche sich zum Färben von Anstrich-
— 2 —
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farben, Druckfarben, Kunststoffen und ähnlichen Materialien eignen, oftmals die Verwendung von organischen Lösungsmitteln,
wie z.B. Nitrobenzol.
Verfahren dieser Art sind näher in der GB-PS 600 944 beschrieben. Diese Patentschrift betrifft ein Verfahren zur
feinen Zerteilung von Küpenfarbstoffen und organischen Pigmenten, bei welchem diese in einem Gemisch aus konzentrierter
Schwefelsäure oder Oleum und einer in Wasser unlöslichen aber in der Schwefelsäure oder dem Oleum löslichen
organischen Flüssigkeit aufgelöst werden und dann die behandelten Farbstoffe oder Pigmente durch Zusatz von Wasser
oder Eis ausgefällt werden.
Einer der Nachteile, die sich bei Verfahren ergeben, bei denen konzentrierte Schwefelsäure und organische Lösungsmittel
wie Mitrobenzol gemeinsam verwendet werden, liegt darin, daß das Nitrobenzol anschließend entfernt werden
muß, beispielsweise durch Wasserdampfdestillation, und daß die Beseitigung von Waschwässern, die Spuren von Nitrobenzol
enthalten, aus Umweltschutzgründen nicht immer einfach ist.
Es wurde nunmehr gefunden, daß Indanthron und andere Küpenfärbematerialien
in eine Pigmentform mit vorzüglichen Eigenschaften überführt werden können, indem man beispielsweise
diese rohen Färbematerialien in konzentrierter Schwefelsäure oder Oleum auflöst, die Materialien in Teilchenform
durch Mischen dieser Säurelösung mit Wasser wieder ausfällt, eine kleine Menge eines wasserlöslichen-kationischen
oberflächenaktiven Mittels zur wäßrigen Pigmentaufschlämmung zugibt und die wäßrige Pigmentaufschlämmung erhitzt.
ITach Beendigung der Erhitzungsstufe kann das feinteilige
Pigment zur Entfernung der wäßrigen Phase filtriert, mit
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nacht»'"· *z geändert
Wasser gewaschen und dann getrocknet v/erden. Gegebenenfalls
können direkt nach dem Mischen des Wassers mit der lösung der Färbematerialien in Schwefelsäure zwecks Ausfällung der
Färbematerialien in Teilchenform diese Materialien abfiltriert und gewaschen werden, worauf sie dann in Wasser
aufgeschlämmt, mit kationischem oberflächenaktiven Mittel
versetzt und erhitzt werden.
Gegenstand der Erfindung ist also ein Verfahren zur Umwandlung von Küpenfärbematerialien in eine Pigmentform,
welches dadurch ausgeführt wird, daß man eine wäßrige Aufschlämmung des feinteiligen Materials in Gegenwart des
wasserlöslichen kationischen oberflächenaktiven Mittels erhitzt.
Heben Indanthron können durch das erfindungεgemäße Verfahren
beispielsweise Flavoanthron, Dibromoantha?©»-*« thron
halogenierte Indanthrone und Pyranthrone in Pigmentfor. en
überführt werden.
Die wäßrige Aufschlämmung des feinteiligen Färbematerials
kann in ;jeder zweckmäßigen Weise hergestellt werden, wie
z.B. durch Mahlen in Gegenwart von V/asser, jedoch wird die Ausfällung des Färbematerials aus seinen Lösungen in
Schwefelsäure durch Mischen mit Wasser üblicherweise bevorzugt.
Beispielsweise können geeignete Aufschlämmungen
dadurch erhalten werden, daß man, vorzugsweise rasch, 500 bis 5000 Gew.-!Teile Wasser oder Eis mit 100 Gew.-Teilen
Schwefelsäure einer Konzentration von 96 fo, die 1 bis 15 ■
Gew.-Teile des Färbematerials enthält, mischt und gegebenenfalls das Färbematerial, beispielsweise durch Filtration,
sanunelt, das Färbematerial mit Wasser wäscht, vorzugsweise
bis es elektrolytfrei ist, und das Färbematerial in Wasser aufschlämmt. Es wird bevorzugt, daß die wäßrige
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Aufschlämmung des Färbematerials 1 bis 10 Gew.-Teile je
100 Gew.-Teile Wasser enthält.
Es wird bevorzugt, die Erhitzung bei einem alkalischen pH-Wert auszuführen, da unter diesen Bedingungen die
Teilchen entflockt werden und somit leichter der Oberflächenbehandlung zugänglich sind. Die Erhitzung kann
zweckmäßig 1 bis 300 Std. bei einer Temperatur zwischen 60 und 1050C ausgeführt werden.
Geeignete wasserlösliche kationische oberflächenaktive Mittel sind beispielsweise langkettiges Alkyl- wie
Cetyl-trimethylammoniumbromid, langkettiges Alkyl-, wie
Lauryl-pyridiniumchlorid und äthoxylierte Alkylamine. Im Handel gibt es nunmehr eine große Anzahl von wasserlöslichen
kationischen Mitteln. Sie sind in Nachschlagebüchern näher beschrieben, wie z.B. in den Büchern von
Schwartz und Perry und von Moilliet, Collie und Black. 1 bis 20 Gew.-Teile kationisches Mittel je 100 Gew.-Teile
trockenes Färbemittel sind üblicherweise ausreichend.
Es wird angenommen, daß die kationischen Mittel als Kristallwachstumsförderer für die Pigmente wirken
können.
Ein Zusatz von Naturholzkolophonium oder synthetisch modifiziertem
Kolophonium oder von anderen Harzverbindungen
kann durchgeführt werden, wie es bei der Pigmentherstellung üblich ist, bevor das Pigment getrocknet wird, um
die Dispergierfähigkeit in den Aufbringmedien zu verbessern. Solche Zugaben sollen nur erfolgen, wenn die
Aufschlämmung in einem alkalischen Zustand ist.
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Die Qualität des durch das erfindungsgemäfie Verfahren hergestellten
Pigments kann durch Elektronenmikroskopie geprüft werden. Ein kristallines Material mit Teilchen im
Bereich von 0,05 bis 0,25/U besitzt im allgemeinen die
besten Eigenschaften zum Färben von Anstrichfarben und Druckfarben.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, worin alle Teile in Gewicht ausgedrückt sind.
50 Teile rohes Indanthron werden in 500 Teilen 96 #iger
Schwefelsäure aufgelöst, worauf die lösung in 5000 Teile Wasser geschüttet wird. Die Aufschlämmung wird abfiitriert
und mit Wasser elektrolytfrei gewaschen. Die Paste wird erneut zusammen mit 0,5 Teilen Natriumhydroxyd und 2,5
Teilen eines Kondensats aus Laurylamin mit Äthylenoxyd im Molverhältnis 1:2 in 1000 Teilen V/asser suspendiert. Das
Gemisch wird 20 Std. auf 1000C erhitzt, mit 1 Teil konzentrierter
Salzsäure angesäuert, filtriert, gewaschen und getrocknet.
Das Produkt zeigt in Anstrichfarben- und Druckfarbenmedien
eine vorzügliche Entwicklung der Färbekraft und eine vorzügliche Leuchtkraft.
50 Teile rohes Indanthren werden in 500 Teilen 96 Schwefelsäure aufgelöst, worauf die Lösung in 5000 Teile
Wasser geschüttet wird. Die Aufschlämmung wird abfiltriert und mit Wasser elektrolytfrei gewaschen. Die Paste wird
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erneut zusammen mit 0,5 Hatriuinhydroxyd und 5 Teilen Cetyltrimethyl-ammonium-broiüid
in 1000 Teilen V/asser suspendiert und 40 Std. auf 850C erhitzt. Hierauf wird eine
wäßrige alkalische Lösung, die 10 Teile Kolophonium enthält, zugegeben, worauf das Gemisch mit 3 Teilen konzentrierter
Salzsäure angesäuert, filtriert, gewaschen und getrocknet wird.
Das Produkt zeigt wiederum in Anstrich- und Druckfarbenmedien eine vorzügliche Entwicklung der Farbkraft und
eine vorzügliche Leuchtkraft.
B e i s ρ i el
50 Teile Flavanthron werden in 500 Teilen konzentrierter
Schwefelsäure aufgelöst, und die Lösung wird dann in 5000 Teile Wasser geschüttet. Die Aufschiämmung wird abfiltriert
und mit Wasßer elektrolytfrei gewaschen. Die Paste wird erneut zusammen mit zwei Teilen Natriumcarbonat und
drei Teilen Cetyl-trimethyl-ammonium-bromid in 500 Teilen
Wasser suspendiert und 16 Std. auf 95 bis 100°C erhitzt. Hierauf wird eine wäßrige alkalische Lösung, die 3 Teile
Kolophonium enthält, zugegeben, worauf das G-emisch mit 5
Teilen konzentrierter Salzsäure angesäuert, filtriert, gewaschen und getrocknet wird.
Das gelbe Pigment zeigt, wenn es in ein Anstrichmedium einverleibt
wird, eine vorzügliche Entwicklung der Parbkraft.
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goftg ggflndert
50 Teile Dit>romoantHa?öfi werden in 500 Teile konzentrierter
Schwefelsäure aufgelöst, worauf die Lösung in 5000 Teile Wasser geschüttet wird. Die Aufschlämmung wird abfiltriert
und mit Wasser elektrolytfrei gewaschen. Die Paste wird erneut zusammen mit 5 Teilen Cetyl-trimethyl-ammonium-bromid
in 500 Teilen Wasser suspendiert und 16 Std. auf 95 bis
1000C erhitzt, filtriert, gewaschen und getrocknet.
Das orange-farbene Pigment zeigt, wenn es in ein Anstrichfarbenmedium
einverleibt wird, eine vorzügliche Farbkraft.
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Claims (10)
- PATENTANSPRÜCHEVerfahren zur Umwandlung von Küpenfärbematerialien in eine Pigmentform,welches dadurch ausgeführt wird, daß man eine wäßrige Aufschlämmung des feinteiligen Materials in Gegenwart eines wasserlöslichen kationischen oberflächenaktiven Mittels erhitzt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Aufschlämmung 1 bis 10 Gew.-Teile des Färbematerials je 100 Gew.-Teile Wasser enthält.
- 3· Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Aufschlämmung 1 bis 20 Gew.-Teile kationisches oberflächenaktives Mittel je 100 Gew.-Teile trockenes Färbematerial enthält.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Erhitzen 1 bis 300 Std. bei einer Temperatur zwischen 60 und 1050C ausgeführt wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung bei einem alkalischen pH-Wert ausgeführt wird.
- 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Kolophonium oder synthe-609816/0931tisch modifiziertes Kolophonium der Pigmentaufschlämmung bei einem alkalischen pH-Wert zugegeben wird.
- 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Aufschlämmung durch Mahlen des Färbematerials in Gegenwart von Wasser hergestellt wird.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Aufschlämmung durch Auflösen des Färbematerials in Schwefelsäure und Ausfällen des Färbematerials aus der lösung durch Mischen mit Wasser hergestellt wird.
- 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das ausgefällte Färbematerial aus der Suspension, die durch Mischen der Schwefelsäurelösung mit Wasser erhalten wird, abgetrennt und mit Wasser aufgeschlämmt wird.
- 10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Aufschlämmung nach dem Erhitzen filtriert wird und das Pigment mit Wasser gewaschen und getrocknet wird.PATENTANWÄLTEWMMO, H. FINCIX DIPL-ING. H »(»» OtPL-ING. S. STA*»«609816/093 1
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