DE2540588A1 - Neue lederfarbstoffe, deren herstellung und verwendung - Google Patents
Neue lederfarbstoffe, deren herstellung und verwendungInfo
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Description
wlo/n:
Case 1-9582 # Deutschland
DR. BfKQ D I f» L - INQ. β T A P P
DIPL.-ING. SCHWABE DR. DR. SANDMAIR
PATENTANWÄLTE • MÖNCHEN 80 ■ UAUERKlROUf λ·Τϋ.4Ι
Anwaltsakte 26 207
11. September 1975
Neue Lederfarbstoffej deren Herstellung und Verwendung
Die vorliegende Erfindung betrifft 1:2-Kobalt· komplexfarbstoffe von Azoverbindungen der Formel
D - Ή = ET
(D
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4057
worin D ein Phenyl- oder Naphthylrest ist, der gegebenenfalls·mit
SuIfonsäuregruppen, Halogen, Alkyl-, Alkoxy-, Nitro-, Cyano-.
Acylamino- oder Arylazogruppen substituiert ist und R Wasserstoff, eine Sulfogruppe, Halogen oder eine Methylgruppe bedeutet und wobei
die Gesamtzahl der vorhandenen Sulfogruppen 1 bis 3 ist.
Diese Kobaltkomplexe werden in üblicher Weise erhalten,
indem man Azoverbindungen der Formel (1) mit einem kobaltabgebenden Mittel, z.B. Kobalt-II-sulfat oder Kobalt-II-acetat, umsetzt.
Es empfiehlt sich, in Gegenwart von Komplexbildnern, wie z.B. Weinsäure zu arbeiten.
Der Rest D leitet sich von aromatischen Aminen der Benzol-
oder Naphthalinreihe ab. Vorzugsweise ist D ein Phenyl-, Naphthyl-, Naphthylazophenyl-, Phenylazonaphthyl-, Naphthylazonaphthyl- oder
Phenylazophenylrest, der eine Sulfogruppe und gegebenenfalls noch -weitere Substituenten, insbesondere Chlor, Brom, Nitro, niedrigmolekulare
Alkyl-, Alkoxy-, Alkanoylamino- oder Alkoxycarbonylaminogruppen
trägt. Der Begriff "niedrigmolekular " bezeichnet hierin Reste mit 1-4 C-Atomen.
Als Kupplungskomponenten sind das 8-Hydroxychinolin und dessen Derivate, insbesondere die mit Chlor, Methyl oder einer
Sulfogruppe substituierten 8-Hydroxychinoline zu nennen.
Bevorzugt sind die Kobaltkomplexe der Azofarbstoffe aus
einer diazotierten Anilinsulfosäure, insbesondere aus Metanilsäure,
und 8-Hydroxychinolin.
Die neuen Kobaltkomplexe eignen sich znm. Färben von Polyamidmaterialien
wie Wolle, Seide und synthetische Polyamide insbesondere aber zum Färben von Leder. Sie geben volle, gut deckende
Brauntöne und zwichnen sich durch eine hervorragende Lichtechtheit
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aus. Ueberraschenderweise Übertreffen sie darin im allgemeinen die
aus dem DRP No. 590 190 bekannten Chromkomplexe deutlich.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente. Die Temperaturen sind in
0C angegeben.
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_ .' : . . 254Ό588
17,3 Teile l-Aminobenzol-4-sulfonsäure werden in 80 VoI.-Teilen
Wasser angeschlämmt. Die nach Zugabe von 4 Teilen Natriumhydroxyd erhaltene, klare Lösung wird mit 25 Vol.-Teilen einer
4-normalen, wässrigen Natriumnitritlösung versetzt und anschliessend bei einer Temperatur von 5° in die Mischung aus 23,5 Vol.-Teilen 357oiger Salzsäure und 100 Teilen Eis getropft. Die Suspension der Diazoverbindung wird 30 Minuten bei leichtem Nitritüberschuss
nachgerührt, dann mit einer 10%igen Lösung von Sulfaminsäure auskorrigiert. Nun wird die Lösung von 14,8 Teilen 8-Hydroxychinolin in 40 Vol.-Teilen Wasser und 12 Vol.-Teilen einer 35%igen Salzsäure zugefügt und das Kupplungsgemisch mit Eis auf 5-8° gekühlt. Unter ständigem Kühlen im Eiswasserbad werden anschliessend langsam 75 Vol.-Teile einer 15%igen Natriumhydroxydlösung zugetropft, bis ein pH-Bereich von 9-9,5 erreicht ist. Die Kupplung ist nach kurzer Zeit beendet. Der entstandene Farbstoff der Konstitution
4-normalen, wässrigen Natriumnitritlösung versetzt und anschliessend bei einer Temperatur von 5° in die Mischung aus 23,5 Vol.-Teilen 357oiger Salzsäure und 100 Teilen Eis getropft. Die Suspension der Diazoverbindung wird 30 Minuten bei leichtem Nitritüberschuss
nachgerührt, dann mit einer 10%igen Lösung von Sulfaminsäure auskorrigiert. Nun wird die Lösung von 14,8 Teilen 8-Hydroxychinolin in 40 Vol.-Teilen Wasser und 12 Vol.-Teilen einer 35%igen Salzsäure zugefügt und das Kupplungsgemisch mit Eis auf 5-8° gekühlt. Unter ständigem Kühlen im Eiswasserbad werden anschliessend langsam 75 Vol.-Teile einer 15%igen Natriumhydroxydlösung zugetropft, bis ein pH-Bereich von 9-9,5 erreicht ist. Die Kupplung ist nach kurzer Zeit beendet. Der entstandene Farbstoff der Konstitution
•N = N-
fällt als orangebrauner Niederschlag aus.
Zur Ueberführung in den 1:2-Kobaltkomplex wird die
Rupplungssuspension auf 75-80° erwärmt und gegebenenfalls durch
Zufügen von 307oiger Natriumhydroxydlösung auf pH 9,5-10,5 eingestellt, wobei eine klare, rotbraune Lösung entsteht. Bei gleicher Temperatur wird nun mit der Lösung von 13,5 Teilen Kobalt-II-sulfat· heptahydrat und 7,5 Teilen Weinsäure in 50 Vol.-Teilen Wasser von
Rupplungssuspension auf 75-80° erwärmt und gegebenenfalls durch
Zufügen von 307oiger Natriumhydroxydlösung auf pH 9,5-10,5 eingestellt, wobei eine klare, rotbraune Lösung entsteht. Bei gleicher Temperatur wird nun mit der Lösung von 13,5 Teilen Kobalt-II-sulfat· heptahydrat und 7,5 Teilen Weinsäure in 50 Vol.-Teilen Wasser von
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70° versetzt und gleichzeitig durch Zutropfen weiterer Natriumhydroxydlösung
der pH-Bereich 9-10 eingehalten. Der Farbton der Lösung wechselt von Rotbraun nach Gelbbraun. Sobald kein metallfreier
Ausgangsfärbstoff mehr nachweisbar ist, wird die erhaltene,
klare Lösung des Kobaltkomplexes im Vakuum zur Trockne eingedampft.
Der neue Farbstoff liegt nach dem Mahlen als braunes, leicht wasserlösliches Pulver vor und liefert auf Chromleder nach
üblichen Färbeverfahren volle, sehr gut lichtechte Gelbbrauntöne.
Färbevorschrift für Leder:
100 Teile Bekleidungsvelourleder (Trockengewicht) werden bei 500C in einer Lösung von 1000 Teilen Wasser und 2 Teilen
Ammoniak 24%ig während 2 Stunden aufgewalkt und anschliessend bei 60°C in einer Lösung von 1000 Teilen Wasser, 2 Teilen Ammoniak
24%ig und 6 Teilen Farbstoff des Beispiels 1 während 1 Stunde gefärbt. Hierauf gibt man eine Lösung vom 40 Teilen Wasser und
4 Teilen Ameisensäure 85%ig zu und färbt noch weitere 30 Minuten. Dann werden die Leder gut gespült und gegebenenfalls noch mit
2 Teilen eines Dicyandiamidformaldehydkondensationsproduktes während 30 Minuten bei 500C behandelt.
In gleicher Weise lassen sich andere Veloursleder sowie Handschuhleder färben.
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Wird als Diazokomponente l-Aminobenzol-2-sulfonsäure
verwendet und im übrigen nach den Angaben des Beispiels 1 verfahren, so wird ein ebenfalls leicht wasserlöslicher Kobaltkomplexfarbstoff
erhalten, der Chromleder in etwas rotstichigeren Gelbbrauntönen färbt.
Die folgende Tabelle enthält weitere 1: 2-Kobaltkomplexe
von Azofärbstoffen, die durch Kombination der Diazokomponenten
in Kolonne I mit den Kupplungskomponenten der Kolonne II zugänglich
sind. In Kolonne III sind die auf Chromleder erhältlichen Farbtöne angegeben.
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Nr. | I |
- 7 "
II |
2540588 III |
1 | 1-Aminobenζο1- 3-sulfonsäure |
8-Hydroxychinolin | Gelbbraun |
2 | 1-Amino-2-chlor- benzol-5-sulfonsäure |
11 | Gelbbraun |
3 | 1-Aminonaphthalin-4- sulfonsä'ure |
It | Orangebraun |
4 | 1-Aminonaphthalin- 6(7)-sulfonsä'ure |
Il | Orangebraun |
5 | 2-Aminonaphthalin-6- sul fön säure |
Il | Orangebraun |
6 | 2-Aminonaphthalin-l- sulfonsa'ure |
8-Hydroxychinolin- 7-sulfonsä'ure |
Orangebraun |
7 | 1-Aminο-2-methoxy- benzol-5-sulfonsäure |
8-Hydroxychinolin | Orangebraun |
8 | l-Amino-2,5-dimethoxy- benzol-4-sulfonsäure |
Il | Rotbraun |
9 | 4-Amino-1-azobenzol- 4-sulfonsäure |
Il | Dunkelbraun |
10 | 4-Amino-l-azobenzol- 4-sulfonsäure |
8-Hydroxychinolin- 7-sulfonsä"ure |
Dunkelbraun |
11 | l-Amino-2-nitrobenzol- 4-sulfonsä'ure |
8-Hydroxychinolin | Rotbraun |
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12 | ι 1-Amino-2-nitrobenzol- 4-sulfonsäure |
8 - 7-Chlor-8-hydroxy- chinolin |
2540588 Rotbraun |
13 | N= N-A, SO H |
8-Hydroxychinolin | Braun |
14 | 1-Amino-4-chlorbenzol- 3-suIfonsäure |
If | Gelbbraun |
15 | 1-Amino-4-methyl- benzol-3-sulfonsa'ure |
ti | Braun |
16 | 1-Amino-2,5-dichlor benzol -4 -su If onsMure |
Il | Braun |
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Claims (10)
1. 1:2-Kobaltkomplexfarbstoffe von Azoverbindungen der
Formel
(D
worin D ein Phenyl- oder Naphthylrest ist, der gegebenenfalls mit
Sulfonsäuregruppen, Halogen, Alkyl-, Alkoxy-, Nitro-, Cyano-, Acylamino- oder Arylazogruppen substituiert ist und
R Wasserstoff, eine Sulfogruppe, Halogen oder eine Methylgruppe bedeutet und wobei die Gesamtzahl der vorhandenen Sulfogruppen
1 bis 3 ist.
2. 1:2-Kobaltkomplexe gemäss Anspruch 1, worin D ein Phenyl-,
Naphthyl-, Naphthylazophenyl-, Phenylazonaphthyl-, Naphthylazonaphthyl- oder Phenylazophenylrest ist, der eine Sulfogruppe tragt
und gegebenenfalls ausserdem mit Chlor, Brom, Nitro oder niedrigmolekularen Alkyl-, Alkoxy-, Alkanoylamino- oder Alkoxycarbonylaminogruppen
substituiert ist und worin R Wasserstoff, Chlor, Methyl oder eine Sulfogruppe bedeutet.
3. 1:2-Kobaltkomplexfärbstoffe gemäss Ansprüchen 1 und
von Azoverbindungen der Formel
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■Ν =
OH
(2)
worin X Wasserstoff, Chlor oder Methyl bedeutet.
4. Der 1:2-Kobaltkomplex gemäss Ansprüchen 1 bis 3 der
Azoverbindung der Formel
N = N
SO3H
(3)
5. Verfahren zur Herstellung von 1:2-Kobaltkomplexfarb·
stoffen von Azoverbindungen der Formel
D-N =
(D
worin D ein Phenyl- oder Naphthylrest ist, der gegebenenfalls mit SuIfönsäuregruppen, Halogen, Alkyl-, Alkoxy-, Nitro-, Cyano-,
Acylamino- oder Arylazogruppen substituiert ist und R Wasserstoff, eine Sulfogruppe, Halogen oder eine Methylgruppe bedeutet und
wobei die Gesamtzahl der vorhandenen Sulfogruppeh 1 bis 3 ist,
dadurch gekennzeichnet, dass man eine Azoverbindung der Formel (1) mit einem kobaltabgebenden Mittel umsetzt.
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6. Verfahren gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass man von Azoverbindungen ausgeht, worin D ein Phenyl-, Naphthyl-,
Naphthylazophenyl-, Phenylazonaphthyl-, Naphthylazonaphthyl- oder Phenylazophenylrest ist, der eine Sulfogruppe tragt und gegebenenfalls
ausserdem mit Chlor, Brom, Nitro, oder niedrigmolekularen Alkyl-', Alkoxy-, Alkanoylamino- oder Alkoxycarbonylaminogruppen
substituiert ist und worin R Wasserstoff, Chlor, Methyl oder eine Sulfogruppe bedeutet.
7. Verfahren gemäss Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet,
dass man von Azoverbindungen der Formel
N = N —C >— OH
(2)
ausgeht, worin X T-Jasserstoff, Chlor oder Methyl bedeutet.
8. Verfahren gemäss Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass man von der Azoverbindung der Formel
SO3H
ausgeht.
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9. Verfahren zum Färben und Bedrucken von natürlichen oder
synthetischen Polyamidmaterialien und insbesondere Leder mit den gemäss Ansprüchen 1 bis 4 definierten, bzw. gemäss Ansprüchen
5 bis 8 erhaltenen Farbstoffen.
10. Das gemäss Anspruch 9 erhaltene, gefärbte oder bedruckte
Material, insbesondere Leder.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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CH1252274A CH598331A5 (de) | 1974-09-13 | 1974-09-13 |
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DE2540588A1 true DE2540588A1 (de) | 1976-03-25 |
DE2540588C2 DE2540588C2 (de) | 1986-02-20 |
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ID=4383801
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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CA (1) | CA1058167A (de) |
CH (1) | CH598331A5 (de) |
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ES (1) | ES440892A1 (de) |
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YU (1) | YU229175A (de) |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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