DE2539589B2 - Verfahren ium Regenerieren von Aktivkohle - Google Patents
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Description
30
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Regenerieren von Aktivkohle durch Waschen und
Auflösen der daran adsorbierten Stoffe in einem J5 Lösungsmittel.
Die Häufigkeit der Verwendung von durch Aktivkohle (die noch näher erläutert wird) repräsentierten
anorganischen Adsorbention hat sich in neuerer Zeit erhöht. Beispielsweise verwendete man Aktivkohle
bereits zur Adsorption bei der Wasserfeinreinigung, zur Wiedergewinnung von Lösungsmitteln mit Aktivkohle
bei der Behandlung schlechten Geruchs usw. So wird die Regenerierung der Aktivkohle nach dem Gebrauch aus
Rohstoffgründen immer wichtiger.
In der Vergangenheit wurden verschiedene Forschungsarbeiten
hinsichtlich der Regenerierung von Aktivkohle durchgeführt. Als Hauptverfahren gibt es
das chemische Regenerierverfahren und das Wärmeregenerierverfahren. Das chemische Regenerierverfahren
ist bezüglich der vorkommenden Stoffe beschränkt und da es ein Naßverfahren ist, liegt der Diffusionskoeffizient
niedrig, und man benötigt eine lange Zeit für die Regenerierung. Außerdem tritt das Problem der
Unterbringung von zur Regenerierbehandlung verwendeten Abfallchemikalien auf. Andererseits sieht das
Wärmeregenerierverfahren vor, Aktivkohle in einem Heizofen anzuordnen, die an der Aktivkohle adsorbierten
Stoffe zu karbonisieren und dann die Karbonisierungsprodukte mit einem oxydierenden Gas (Dampf bo
oder Luft), das in den Heizofen eingeführt wird, zu verbinden, um die Aktivkohle zu regenerieren. Nach
diesem Verfahren ist die Adsorbierfähigkeit der Aktivkohle nach der Regenerierung aufgrund von
Aktivkohleverlust, Verringerung der tatsächlichen Oberfläche usw. infolge der Verbrennung des Kohlenstoffs
merklich verringert.
Bisher wurde dieses Wärrneregenerierverfahren als
das wirksamste Regenerierverfahren angesehen. Bei diesem Verfahren wird das Adsorbat durch Verbrennen
und Karbonisieren in andere Stoffe umgewandelt Um diese Reaktion durchzuführen, wird die Aktivkohle auf
etwa 900° C gehalten. Dies bedeutet auch, daß die Aktivkohle selbst teilweise verbrennt So ergibt sich
eine Verringerung der Adsorptionsfähigkeit der Aktivkohle aufgrund des Verstopfens von Poren infolge der
Karbonisierung. Deshalb wird eine Aktivierung der Aktivkohle durch Erhitzen auf etwa 10000C vorgenommen.
So werden ein Verlust der Aktivkohle, eine Verringerung ihrer Festigkeit und eine Pulverisierung
durch Verbrennen der Aktivkohle selbst verursacht und führen zu einer merklichen Verringerung ihrer Adsorptionsfähigkeit
Weiter kann das Adsorbat falls es ein gefährlicher Stoff ist an die Luft entweichen und eine
zusätzliche Umweltverschmutzung verursachen. Gegenwärtig herrschen daher Probleme bezüglich zu
ergreifender Gegenmaßnahmen gegen das Entweichen gefährlicher Gase und die Ansammlung pulverisierter
Kohle.
Die obige Probleme sind auf die Notwendigkeit des Arbeitens bei einer so hohen Temperatur wie 10000C
zurückzuführen, und zur Lösung dieser Probleme muß die Regenerierung bei einer Temperatur durchgeführt
werden, bei der Aktivkohle nicht verbrennt
In neuerer Zeit wurden noch ein nasses Luftoxydationsverfahren, ein elektrolytisches Sauerstoff-Oxydationsverfahren
und ein mikrobiologisches Zersetzungsverfahren angegeben. Jedoch weist das nasse Luftoxydationsverfahren
Probleme wegen des Unterschiedes in der Oxydationszersetzbarkeit in Abhängigkeit von der
Art der Adsorbate, Unterbringung der Oxydationszwischenprodukte und Verringerung der Adsorptionsfähigkeit
der Aktivkohle infolge Oxydation auf. Beim elektrolytischen Sauerstoff-Oxydationsverfahren tritt
das Problem ungleichmäßiger Regenerierung infolge instabiler Erhitzung in den Aktivkohleteilchen auf. Das
mikrobiologische Zersetzungsverfahren weist die Probleme auf, daß einige Adsorbate durch Mikroorganismen
nicht zersetzbar sind, daß Verfahren eine lange Zeit für die Regenerierung erfordert und die Wiederherstellung
der Adsorptionsfähigkeit unvollkommen ist.
Andererseits ist ein Verfahren zur Regenerierung von Ionenaustauschern, die in nichtwäßrigen bzw. weitestgehend
wasserfreien wasserähnlichen Lösungsmitteln arbeiten, bekannt (DE-AN C 9843 IVc/12d, 16. 2. 1956),
gemäß dem die Regenerierung unmittelbar in dem betreffenden Lösungsmittel, beispielsweise verflüssigtem
Schwefeldioxid oder Cyanwasserstoff, durchgeführt wird.
Schließlich ist ein Verfahren der eingangs genannten Art bekannt (»Oel und Kohle«, Nr. 41, Nov. 1940, S.
477—482), gemäß dem ein an der Aktivkohle adsorbiertes öl mit einem Lösungsmittel, z. B. Aceton oder
Benzol, extrahiert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs genannten Art dahingehend zu
verbessern, daß es nicht nur eine Regenerierung der Aktivkohle mit hohem Wirkungsgrad auch unter
Desorption von fest an der Aktivkohle adsorbierten Stoffen in möglichst kurzer Zeit sondern auch eine
vereinfachte Trennung des Lösungsmittels vom gelösten Adsorbat nach der Regenerierung ermöglicht.
Wenn Aktivkohle in einem Lösungsmittel hoher Dichte angeordnet wird, erhöht sich die zwischenmolekulare
Kraft des an der Aktivkohle adsorbierten
Materials, und die freie Energie zur Bewirkung der Auflösung des Adsorbats in diesem Lösungsmittel
wächst Wenn es nahe seinem kritischen Punkt ist, wird
die Eluierung des Adsorbats rasch, und auch fest adsorbiertes Material IaBt sich desorbieren.
Die genannte Aufgabe wird daher erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man als Lösungsmittel ein
verflüssigtes Gas aus der Gruppe der Chlorfhiormethane
und -äthane und Kohlendioxid verwendet und nach der Regenerierung zwecks Trennung von Gas und
gelöstem Adsorbat Druck und Temperatur senkt.
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprflchen
gekennzeichnet.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Adsorbat in einem der verflüssigten Gase ohne
Änderung der physikalischen und chemischen Eigenschaften der Aktivkohle, wie Form, Adsorptionsfähigkeit
usw. aufgelöst Durch Halten des verflüssigten Gases nahe seinem kritischen Punkt läßt sich ein
Koexistenzzustand der flüssigen und der gasförmigen Phase einstellen, der Auflösungsparameter wird groß,
und die Adsorptionsgleichgewichtskonstante wird merklich verringert Selbstverständlich handelt es sich
bei der Aktivkohle nicht nur um eine zur Abwasserbehandlung verwendete, sondern beispielsweise auch um
eine zur Geruchsbeseitigung venvendete Aktivkohle, und die Regenerierung der Aktivkohle, mit der ein Gas
behandelt wurde, läßt sich durch Halten des verflüssigten Gases auf einer Temperatur und einem Druck
erreichen, die niedriger als die Temperatur und der Druck zum Regenerieren von Aktivkohle liegen, die zur
Abwasserbehandlung verwendet wurde.
Der Auflösungsparameter ό wird durch die folgende
Formel ausgedrückt:
Λ =
/ ~("ν J
ΔΗν: Änderung der Verdampfungsentropie
(Verdampfungswärme)
R: Gaskonstante
T: Temperatur
V: Volumen
ΔΕν: Verdampfungsenergie
R: Gaskonstante
T: Temperatur
V: Volumen
ΔΕν: Verdampfungsenergie
Als Regenerierlösungsmittel für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet man verflüssigte Gase der
genannten Art, die sich bei normalem Druck und bei normaler Temperatur in gasförmigem Zustand befinden.
Jedoch kann auch ein Lösungsmittel, das bei normaler Temperatur und normalem Druck flüssig ist,
Adsorbate desorbieren, d. h. Aktivkohle regenerieren,
wenn man das Lösungsmittel durch Erhöhen der Temperatur und des Drucks in ein Fluid hoher Dichte
umwandelt, indem man es z. B. auf einer höheren als der
kritischen Temperatur und auf einem höheren als dem kritischen Druck hält
Es gibt Lösungsmittel, die eine besonders hohe Löslichkeit für ein bestimmtes Adsorbat aufweisen, und
wenn ein solches verwendet wird, läßt sich die Regenerierung wirkungsvoller durchführen. Im Fall der
Verwendung von Aktivkohle für die Abwasserbehandlung enthält das Adsorbat eine Mischung verschiedener
Stoffe, die Molekulargewichte in weiten Bereichen aufweisen. Jedoch wird angenommen, daß das Adsorbat
Verbindungen mit Polarität in ziemlich großer Menge enthält. Daher sind Lösungsmittel mit Polarität
wirksam, d.h. Chlorfluormethane und -äthane und
Kohlendioxid, die allgemein als Kühlmittel verwendet werden, sind wirkungsvoll verwendbar.
W~nn ein Regenerierlösungsmiitel, das bei normaler
Temperatur (18—25° C) und normalem Druck ein Gas
ist, verwendet wird und man die Temperatur und den Druck nach dem Regenerieren senkt, wird die
Regenerierflüssigkeit wieder in Gas umgewandelt, das sich leicht vom Adsorbat trennt Außerdem lassen sich
ίο einige Stoffe ohne Senken der Temperatur und des
Drucks auf Normaltemperatur und Normaldruck trennen.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung und einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert; in der Zeichnung
zeigen:
F i g. 1 schematisch eine Vorrichtungsanordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig.2 ein Druck-Volumendiagramm für Chlordifluormethan,
Fig. 3 ein Druck-Volumendiagramm für Kohlendioxid,
F i g. 4 ein Diagramm, das die Beziehung zwischen der Temperatur und dem Desorptionsgrad in Abhängigkeit
von Druckänderungen zeigt,
F i g. 5 ein Diagramm, das die Abhängigkeit zwischen
der Temperatur und dem Desorptionsgrad in Abhängigkeit von der Art des Lösungsmittels zeigt,
F i g. 6 ein Diagramm, das die Beziehung zwischen der Anzahl der Regenerierbehandlungen und dem Desorp-
JO tionsgrad gemäß der Erfindung und nach dem Stand der
Technik zeigt; und
F i g. 7 ein Diagramm, das die Änderung der Konzentration von Toluol mit der Zeit am Auslaß der
Regeneriersäule bei der Desorption von Toluol zeigt.
Es sollen nun bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung im Zusammenhang mit der Zeichnung
erläutert werden.
Gemäß F i g. 1 wird verflüssigtes Gas im Flüssiggas-Vorratsbehälter
1 der Regeneriersäule 4 mittels der Hochdruckflüssigkeitsförderpumpe 2 durch das Rohr 13
zugeführt, wo das verflüssigte Gas auf einem höheren als dem kritischen Druck mittels der Pumpe 2 und des
automatischen Druckregulators 5' zur Aufrechterhai tung des kritischen Drucks und gleichzeitig auf eiiver
höheren als der kritischen Temperatur durch den Thermostat 3 gehalten wird. Die Regeneriersäule 4, die
Aktivkohle mit den daran absorbierten Adsorbaten enthält, wird also im bezüglich des Lösungsmittels
überkritischen Zustand gehalten, um die Adsorbate zu desorbieren. Gewöhnlich ist das verflüssigte Gas in der
Leitung zwischen dem Thermostat 3 und dem automatischen Druckregulator 5' im flüssigen Zustand,
und das Adsorbat ist in der Flüssigkeit des verflüssigten Gases aufgelöst Die Aktivkohle wird aus der Regeneriersäule
4 durch das Rohr 10 abgelassen, und das Adsorbat und das verflüssigte Gas werden durch das
Rohr 11 zum Gas-Flüssigkeits-Scheider 6 geleitet. Das Adsorbat und das verflüssigte Gas werden voneinander
in dem Gas-Flüssigkeits-Scheider 6 durch Aufrechterhalten eines Gas-FIüssigkeits-Gleichgewichtsdrucks
mittels des hierzu vorgesehenen automatischen Druckregulators 7 getrennt Das so abgetrennte Gas wird
durch den Kompressor 8 im wieder verflüssigten Zustand durch das Rohr 12 zum Flüssiggas-Vorratsbehälter
1 gefördert und darin gesammelt Im Fall der Regenerierung von Aktivkohle enthaltendem Wasser
wird z. B. Stickstoffgas, das sich in einem Ineitgasvorrstsbehälter
9 befinde* in die durch den Thermostat 3
auf wenigstens 10O0C gehaltene Regeneriersäule 4
eingeführt, um das Wasser daraus zu entfernen.
Wenn man ein verflüssigtes Gas, z. B. Dichlordifluormethan,
auf einer höheren Temperatur als der kritischen Temperatur 111,5°C und auf einem höheren Druck als
dem kritischen Druck von 39,56 kg/cm2 hält, wird seine Dichte nahe der der Flüssigkeit, die viel größer als die
des gasförmigen Stoffes ist. Als Ergebnis vergrößert sich die zwischenmolekulare Kraft des Adsorbatb, und
die freie Energie wächst, wodurch sich auch fest adsorbiertes Material leicht desorbieren läßt.
Das verflüssigte Gas wird, wenn man den Druck und die Temperatur senkt, in ein Gas umgewandelt, das sich
leicht vom Adsorbat trennen läßt.
Die Sättigungsadsorptionsmenge von Metakresol an 1 g pulverisierter Aktivkohle bei 500 ppm Metakresol
war Metakresol !Aktivkohle=320 mg/g. Diese Aktivkohle
wurde bei 1200C 15 Minuten getrocknet und dann
für die Desorptionsbehandlung gemäß der Erfindung eingesetzt. Chlordifluormethan wurde zur Desorption
verwendet, und man ließ es mit einem Durchsatz von 100 ml/h 30 Minuten durchströmen. Die Beziehungen
zwischen dem Regeneriergrad und der Temperatur bei verschiedenen Drücken sind in F i g. 4 dargestellt. Der
Regeneriergrad oder Desorptionsgrad bedeutet hier das Verhältnis der Sättigungsadsorptionsrr enge χ des
Metakresols an der so regenerierten Aktivkohle bei 500 ppm des Metakresols zur Sättigungsadsorptionsmenge
an einer frischen Aktivkohle (320 mg/g), d. h. λ/320.
Wie Fig.4 zeigt, wurde ein Regenerier- oder
Desorptionsgrad von mehr als 90% nahe dem kritischen Punkt des verflüssigten Gases (die kritische Temperatur
und der kritische Druck sind 96,4° C bzw. 48,5 kg/cm2) erzielt. Dies kommt daher, daß der Auflösungsparameter
des verflüssigten Gases nahe dem kritischen Punkt merklich steigt. Weiter ist es wohl auf den Anstieg des
Dampfdrucks des Adsorbats zurückzuführen, daß die Regenerierung gemäß Fig.4 wirkungsvoll auch bei
höherer als der kritischen Temperatur erreicht wurde. Demnach ist die Regenerierung ausreichend möglich,
wenn das verflüssigte Gas nahe oder über dem kritischen Punkt gehalten wird. Weiter läßt sich
folgendes durch Halten des verflüssigten Gases nahe oder über dem kritischen Punkt erreichen.
(1) Da das verflüssigte Gas (flüssiger Zustand) eine Dichte (0,18 g/cm3) nahe der der Flüssigkeit
aufweist, wird es leicht viele Adsorbate darin zu lösen.
(2) Da die Diffusionskonstante des verflüssigten Gases nahe der des Gases ist, erfordert die Auflösung nur
ku>-ze Zeit, und daher läßt sich auch die
Regenerierung in kurzer Zeit durchführen.
(3) Da die Viskosität des verflüssigten Gases im wesentlichen die gleiche wie die des Gases ist, tritt
kein Druckverlust auf, und sogar feine Aktivkohle kann so regeneriert werden.
(4) Da die Regenerierung bei relativ niedriger Temperatur durchführbar ist, tritt keine Verstopfung
feiner Poren und somit keine Verringerung der tatsächlichen Oberfläche auf. Daher kann auch
pulverförmige Aktivkohle erfindungsgemäß regeneriert werden.
Da das erfindungsgemäße Regenerierverfahren die Eigenschaft eines Fluids am kritischen Punkt nutzbar
macht, das zur Regenerierung verwendet wird, ist ein Betrieb bei relativ niedriger Temperatur möglich.
In den F i g. 2 und 3 sind die Druck-Volumen-Abhängigkeitskurven von Chlordifluormethan und Kohlendioxid (CO2) dargestellt.
In den F i g. 2 und 3 sind die Druck-Volumen-Abhängigkeitskurven von Chlordifluormethan und Kohlendioxid (CO2) dargestellt.
Im Fall von Chlordifluormethan sind die kritischen Punktwerte: Druck Pc=50,l kg/cm2, Temperatur
ι ο Tc= 96,4° C und Vc= 2,4 cmVg.
Im Fall von Kohlendioxid sind am kritischen Punkt Druck Pc= 73,0kg/cm2, Temperatur Tc=31,l°C und
Vc=3,2cm3/g.
" Beispiel 2
Die Beziehung zwischen dem Regenerier- oder Desorptionsgrad und der Temperatur für den Fall, daß
Phenylalanin, d. h. eine Aminsäure, als Adsorbat gewählt und zwei Arten von Fluiden zum Vergleich verwendet
wurden, sind in F i g. 5 dargestellt, Wie das im Beispiel 1 verwendete Metakresol ist auch Phenylalanin ein Stoff,
der bei der Wasserverarbeitung mit Aktivkohle behandelt werden muß. Die Sättigungsadsorptionsmenge
von Phenylalanin bei 550 ppm war 180 mg/g Aktivkohle. Die Kurve A in F i g. 5 zeigt das Ergebnis,
wenn die Desorption mit Chlordifluormethan wie im Beispiel 1 durchgeführt wurde, und das Verhalten war
nahezu das gleiche wie das von Beispiel 1. Die Kurve B zeigt das Ergebnis, wenn Isopropylalkohol als Fluid zur
Desorption verwendet wurde. Man stellt fest, daß in diesem Fall das Fluid bei einer höheren Temperatur als
im Fall der Kurve A gehalten werden muß. Im Fall der Kurve B wurde der Vorgang bei 50 kg/cm2 Druck wie
auch im Fall der Kurve A durchgeführt Dies zeigt, daß der Vorgang am kritischen Punkt zur Desorption unter
Berücksichtigung der Tatsache wirksam ist, daß Isopropylalkohol den kritischen Punkt bei 2350C und
53 kg/cm2 hat. Demnach ist die Dichte der zur Desorption verwendeten Fluide ein wesentlicher Faktor
beim Desorptionsvorgang gemäß der Erfindung.
Fig. 6 zeigt die Ergebnisse, wenn nach der Behandlung
von Wasser mit Aktivkohle die Regenerier- und Adsorptionsvorgänge wiederholt wurden. Bei der
Wasserbehandlung mit Aktivkohle liegt der Entfernungsgrad für das zugeführte Wasser bei etwa 55%. In
diesem Beispiel wurde, wenn der Entfernungsgrad der regenerierten Aktivkohle 55% war, der Regeneriergrad
als 100% gewertet Der durch die Kurve A belegte Regeneriervorgang wurde bei einem Druck von
70 kg/cm2 und einer Temperatur von 120° C unter
Verwendung von Chlordifluormethan als Fluid zur Desorption durchgeführt. Wie diese Kurve zeigt läßt
sich eine Adsorptionsfähigkeit von mehr als 95% längere Zeit aufrechterhalten, und auch nachdem die
Regenerierung und Adsorption zehnmal wiederholt wurden, hatte die Aktivkohle die gleiche Desorptionsfähigkeit
wie frische Aktivkohle. Diese Tatsache zeigt, daß keine Verstopfung feiner Poren und keine
Verringerung der tatsächlichen Oberfläche der Aktivkohle verursacht wurde. Andererseits ist erkennbar, daß
nach dem herkömmlichen Wärmeenergieverfahren, das durch die Kurve B in Fig.6 dargestellt ist die
Adsorptionsfähigkeit aufgrund der Verschlechterung der Aktivkohle bei der Desorption verringert wurde.
Die bisherigen Beispiele bezogen sich auf das Regenerieren von Aktivkohle, die zur Reinigungsbehandlung
von Wasser verwendet wurde. Dieses Beispiel 5 bezieht sich auf die Regenerierung von Aktivkohle, die
zur Wiedergewinnung eines Lösungsmittels verwendet wurde.
Toluol von 5000 ppm wird in einer Menge von 40% an pulverisierter Holzkohle adsorbiert. Toluol ist ein
gefährliches Lösungsmittel, jedoch wichtig als ein industrieller Rohstoff. Daher muß verhindert werden,
daß Toluol an die Luft entweicht Für diesen Zweck wird Toluol häufig mit Aktivkohle wiedergewonnen. Die
Desorption zur Wiederverwendung des gesammelten Toluols und die Wiederverwendung der Aktivkohle sind
deshalb wichtige Techniken.
Die Desorption und Regenerierung der Aktivkohle wurden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
durchgeführt. 1 g Aktivkohle, die 40% Toluol adsorbiert hatte, wurde in eine Regeneriersäule gefüllt, durch
welche man Chlordifluormethan strömen ließ, wobei die in F i g. 7 dargestellten Ergebnisse erzielt wurden. Die
Kurve A zeigt die Änderung der Konzentration an Toluol in Chlordifluormethan, wenn dieses nahe seinem
kritischen Punkt (96° C, 48 kg/cm2) gehalten wurde. Die Kurve B zeigt die Änderung der Konzentration an
Toluol bei Raumtemperatur (25° C) und 15 kg/cm2, und
die Kurve C zeigt die Änderung der Konzentration an Toluol bei Raumtemperatur (25°C) und 5 kg/cm2. Im
Fall der Kurve A wurde das adsorbierte Toluol vollständig in Chlordifluormethan aufgelöst und von der
Aktivkohle desorbiert. Das Gleiche wie zur Kurve A kann zur Kurve B gesagt werden. Wichtig ist hier, daß
der Vorgang entsprechend der Kurve B bei Raumtemperatur durchgeführt wurde, die Desorption also ohne
Erhitzung erreicht werden kann. Der Druck von 15 kg/cm2 ist etwas höher als der Dampfdruck (etwa
10 kg/cm2) bei 25°C. Im Fall der Kurve C war der
Desorptionsgrad niedriger als in den Fällen der Kurven A und B. Dies ist wohl darauf zurückzuführen, daß der
Druck niedriger als der Dampfdruck bei 250C lag und so
die lineare Geschwindigkeit von Chlordifluormethan in der Regeneriersäule sehr hoch war.
Das Adsorbat in diesem Beispiel war Toluol. Wie gut bekannt ist, tritt, wenn Benzol, Toluol, Äthylbenzol usw.
verdampft und an Aktivkohle und dergleichen adsorbiert werden, ein Adsorptionstyp in Erscheinung, der
physikalische Adsorption genannt wird. Adsorption zur Reinigung von Wasser, wie sie oben erläutert wurde, soll
dagegen einer chemischen Adsorption nahekommen und mit einer sehr starken Adsorptionskraft erfolgen.
Nach dem erfindungsgemäßen Regenerierverfahren kann die Regenerierung auch in einem der chemischen
Adsorption nahekommenden Zustand mit hohem Wirkungsgrad ablaufen, wie die Beispiele 1 bis 3 zeigen.
Dementsprechend kann die Regenerierung im Fall des schwach adsorbierten Zustandes wie in diesem Beispiel
ziemlich leicht vorgenommen werden. Dabei ist die Regenerierung auch bei einer Temperatur und einem
Druck möglich, die niedriger als dem kritischem Punkt des Fluids entsprechend liegen.
Es sind anschließend Versuchsergebnisse, die auf der Verwendung verschiedener Lösungsmittel basieren, in
der Tabelle aufgeführt. Man verwendet 1 g Aktivkohle (pulverisierte Holzkohle), Toluol als Adsorbat und ließ
jedes Lösungsmittel 30 Minuten mit einem Durchsatz von 3 ml/min durchströmen.
Lösungsmittel | Druck | Temperatur | Regenerier |
grad | |||
(kg/cm2) | ( C) | (%) | |
Chlordifluormethan | 15- 50 | 25-100 | 100 |
Dichiordifluormethan | 5- 42 | 20-120 | 100 |
Dichlordifluormethan | 3- 55 | 20-200 | 100 |
Trichlorfiuormethan | 3- 50 | 20-210 | 100 |
Tri Π uorchlormethan | 20- 45 | 20- 50 | 100 |
Tetra fluordichloräthan | 5~ 40 | 20-180 | 100 |
Tri Π uortrichloräthan | 3- 40 | 20-230 | 100 |
Kohlendioxid | 50-100 | 15-100 | 60-98 |
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen |
Claims (5)
1. Verfahren zum Regenerieren von Aktivkohle durch Waschen und Auflösen der daran adsorbierten
Stoffe in einem Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel ein
verflüssigtes Gas aus der Gruppe der Chlorfluormethane und -äthane und Kohlendioxid verwendet und
nach der Regenerierung zwecks Trennung von Gas ι ο und gelöstem Adsorbat Druck und Temperatur
senkt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß man als Lösungsmittel Chlordifluormethan
bei einem Druck von 15—50 kg/cm2 und einer Temperatur von 25— 1000C verwendet
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß man als Lösungsmittel Trifluorchlormethan
bei einem Druck von 20—45 kg/cm2 und einer Temperatur von 20—500C verwendet
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Lösungsmittel Tetrafluordichloräthan bei einem Druck von 5—40 kg/cm2 und
einer Temperatur von 20—180° C verwendet
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
daß man als Lösungsmittel Kohlendioxid bei einem Druck von 50—100 kg/cm2 und einer
Temperatur von 15 — 100° C verwendet.
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