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Titel: Fertig-Sprftze für den Notfall.
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Anwendungsgebiet: Die Erfindung betrifft eine Fertig-Spritze, die
ohne weitere Manipulationen in der Medizin verwendet werden kann.
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Die Spritze kann überall dort eingesetzt werden, wo man mit der unmittelbaren
und sofortigen Verwendung der Spritze rech= nen muß, dieser Zeitpunlft jedoch nicht
vorhersehbar ist.
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Zweck 1. In bestimmten Bereichen der Medizin (z.B. Allergie-Te= stung)
kann es notwendig sein, hochwirksame Pharmaca (z.E, Adrenalin) unmittelbar injektionsbereit
zur Verfügung zu haben. Ein Zeitverlust u.U, bedingt durch das Aufziehen von Substanzen
aus Ampullen, bei der immer vorhandenen N#rvosität der Ausnahmesituation, in der
sich Arzt und Pflege personal dann befinden, kann für den Patienten von großem Nachteil
sein.
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II. Eine derartige Fertigspritze könnte auch im militäri= schen Bereich
(z.B. als Träger eines Antidot bei Angriffen mit chemischen Mitteln) Verwendung
finden da eine subcutan Injektion mit dieser Fertigspritze von jedem Laien ebenfalls
ohne Zeitverlust bei sich selbst oder einem Kameraden vor' genommen werden könnte.
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Stand der Technik: Sog. Einmal-"Fertig"-Spritzen werden von der Industrie
für verschiedene Injektionskonbinationen angeboten, die insbe= sondere zwei verschiebe:
Phasen des Injektionsgutes (z.B.trok= ken und flüssig) beinhalten.
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Für rein flüssige oder ölige Injektionslösungen stehen eben= falls
Spritzen-Kombinationen bereit, die mit einigen Hand= griffen injektionsbereit sein
können Die Injektionsnadel ist bei diesen Spritzen fest und nicht austauschbar montiert.
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Will man aber z.B. eine Adrenaiin-£ösung vor einem Allergie~ Test
für den Notfall verfügbar haben, dann muß man eine Spritze-vor dem Test injektionsbereit
machen. Falls sie nicht gebraucht wurde, muß die gesamte Spritze mit Inhalt nach
dem Test vernichtet werden.
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Kritik des Standes der Technik: Die Injektionsspritzen für rein flüssige
Injektionsmittel müssen - auch wenn sie schon sehr einfach konstruiert sind -immer
noch durch Abschrauben des Kanülenschutzes und Verwen= dung desselben als pritznstempel
injektionsfe#rtig gemacht werden. Dabe#i ist insbesondere der Kanülenschutz etst
in ein Gewinde einzuschrauben, damit er als Spritzenstempel fun= gieren kann. Außerdem
grenzt die Injektionslösung unmittel= bar an die Umgebungsluft - wenn auch nur über
die enge Kom munikation der Kanülenöffnung. Die Gefahr des Verderbens bzw. des Unsteril-Werdens
bei unsachgemäßer Handhabung und Lagerung ist dadurch gegeben. Ba die Kanüle bei
den bisheri= gen Pertig-Spritzen teilweise auch noch Verschlußfunktion erfüllen
muß, ist sie fest mit dem Spritzenmantel verlötet.
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Es besteht dadurch nicht die Möglichkeit durch die gleiche Kanüle
noch weitere Substanzen zu injizieren,d.h. für jede weitere Injektion muß neu eingestochen
werden.
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Das Vorgehen beim Allergie-Test, täglich eine Injektionsspritt ze
neu injektionsbereit zu machen und - falls sie nicht ge= braucht wurde - zu vernichten,
wird auf die Dauer únrentabel.
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zum Bereithalten einer injektionsbereiten Spritze mit Adre= nalin
z.B. ist der Test-Arzt aber verpflichtet. Glückli= cherweise für Patient und Arzt
treten Zwischenfälle nur sehr selten auf, so daß praktisch täglich eine Spritze
samt In halt vernichtet werden muß.
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A#i##b# ;, Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Injektions=
spritze bereitzustellen, die ohne weitere Handgriffe sofort injektionsbreit ist,
und bei der außerdem die Injektionslösung (wässrig oder ölig),dennoch völlig von
der Außenwelt abgeschlossen ist und damit eine unbegrenzte tagerfähigkeit möglich
wird.
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lösung: Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Injektionsflüssigkeit
in einem Zylinder aufbewahrt wird, der an einer Seite durch eine Membrane, an der
anderen Sei= te durch den Spritzenstempel selbst begrenzt wird. Bei Druck auf den
Spritzenstempel wird die Membrane durch den Stempelschaft zerstört und die Injektionslösung
kann durch den hohlen Spritzenstempel über einen Verbindungsteil und die Injektionskanüle
austreten Weitere Ausgestaltung der Erfindung: Die Wand des Spritzenzylinders kann
bei Verwendung für licht= empfindliche Substanzen (z .B. Adrenalin) lichtundurchlässig
gestaltet werden. Der Kanülensockel für die Kanüle am Ver= bindungsstück kann genormt
sPin, so. daß jede Injektionska= Kanüle beliebigen Kalibers aufgesteckt werden kann.
Dadurch können durch die gleiche Kanüle noch weitere Pharmaka in= jiziert werden,
ohne daß z.B. bei intravenöser Injektion eine fest montierte Nadel jeweils neu eingestochen
werden muß.
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Erzielbare Vorteile: Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen
insbeson= dere darin, daß a) eine injektionsbereite Fertig-Spritze jederzeit zur
Ver fügung steht. Das Injektionsgut ist völlig luftdicht (und lichtdicht) abgeschlossen,
dadurch auch lange lagerfähig, b) Die unwirtschaftliche (aber vorgeschriebene) Maßnahme
eines jeden Test-Arztes z.B., vor jeder Testung eine Adre nalin-Spritze bereitzulegen,
die dann aber, da ein Zwischen= fall glücklicherweise nur sehr selten eintritt,
fast immer vernichtet werden muß, könnte damit entfallen.
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c) Der einzigste Handgriff, der notwendig ist, um diese Fer= tig-Spritze
injektionsbereit zu machen, ist der Druck auf den Spritzenstempel. Dadurch unterscheidet
sich die Vorbe= reitung zur Injektion nicht dur S nåektionsphase selbst.
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d) Es ist außerdem keine umständliche und umfangreiche Gebrauchsanweisung
notwendig. Dieser Mechanismus wäre für jeden Laien sofort einsehbar. Dadurch könnten
solche Fertig-Spritzen für den Not fall1? auch im militärischen Bereich
(z.B.
als Träger eines Antidots gegen chemische Kampfstof= fe")einsetzbar sein. Die Injektion
könnte auch durch die nur wenig medizinisch geschulte Person (Soldaten) an sich
selbst bzw. den Kameraden vorgenommen werden.
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e) In Extremsituationen kann die Injektion auch ohne die kurze Vorbereitungsphase
(Entweichenlassen der luft aus dem Verbindungsstück) vorgenommen werden. Es dürfte
sich sowieso nur um kleinere Injektionsvoluminahandeln (z.E I-2ml lösung), bei der
auch die Luftmenge im Verbindungsstück nicht größer zu sein brauchte. Eine solche
Luftmenge subcutan injiziert ist in allgemeinen unbedenklich. Eine versehentliche
intra= venöse Injektion dieser Luftmenge dürfte ebenfalls tole riert werden und
in extremen Situationen (z.B. militärische Kampfsituation) vertretbar sein.
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f) Ein wichtiger Vorteil besteht darin, daß die Kanüle keine abdichtenden
Funktionen mehr zu erfüllen hat. Es kann des= halb eine genormte Kanüle auf einen
genormten Kegel in be= liebiger Stärke montiert werden. Nach der Injektion ließe
sich Kanüle und Spritze trennen, so daß durch die liegende Kanüle weitere Substanzen
injiziert werden könnten. Dies ist besonders wichtig in Schocksituationen, in denen
nach der intravenösen Injektion mit der Fertigspritze gleich eine In= fusion angeschlossen
werden könnte. Eine zweite Punktion der (meist kollabierten) Venen wäre dadurch
überflüssig! Beschreibung eines Ausführungsbeispiels: Ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen Fig. 1: Die Fertig-Spritze für den Notfall in betriebsbe= reitem Zustand.
Diese Spritze besteht aus einem Spritzen= zylinder (1) , einem Spritzenkolben (2)
(evtl. mit Dichtung), einem hohlen Kolbensporn (3) mit Perforation (4) und einem
Verbindungsstück (5). Zwischen Spritzenzylinder (1) und Ver= bindungsstück (5) befindet
sich eine durchstoßbare Membrane (6). Das Verbindungsstück besitzt einen genormten
Kanülen= sockel (7). Darauf sitzt eine Einmal-Kanüle(8). Die Ma= terialien der einzelnen
Bauelemente müssen DIN 13098 für "Einmalspritzen aus Kunststoffen für medizinische
Zwecke" t~?yph-.
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Fig. 2: Zeigt die Fertig-Spritze ac J#ntleerung. Dabei ist der Spritzenkolben
(2) bis zum Anschlag eingedrückt.
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Die Membrane (nicht gezeichnet) ist perforiert und zer= stört. Der
hohle Kolbensporn (5)hat sich ganz in das Ver= bindungsstück (5) geschoben.
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Wirkungsweise: Bei Druck auf den Spritzenkolben (2) wird durch den
hohlen Kolbensporn (3) die Membrane (6) zerstört. Gleichzeitig entweicht über die
Perforation (4) im Kolbensporn durch die zentrale Bohrung des Kolbensporns (3) die
Injektionsflüs= sigkeit in das Verbindungsstück (5), von dort tritt diese Flüssirkeit
durch die Kanüle aus. Der FlitWssigXeitsaustritt ist beendet, wenn der Seritzenkolben
(2) völlig in den Sprit zenæylinder (1) eingeschoben ist (s.Fig.2).
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Patentansprüche: Oberbegriff: 1. Fertig-Spritze fûr den Notfall in
der medizin, die ohne vorherige Nanipulationen sofort injektionsbereit ist, Kennzeichnender
Teil: dadurch gekennzeichnet, daß die S#rit= ze aus einen Spritzenzylinder und einem
Verbindungsstück besteht, die beide durch eine Membrane getrennt sind. Diese Membrane
trennt auch das Injektionsgut völlig von der Au= ßenwelt ab. Auf der anderen Seite
wird das Injektionsgut von einem abgedichteten Spritzenkolben begrenzt, der einen
aufgebohrten und mit einer proximalen Perforation versehe nen Kolbensporn trägt.
Das Verbindungsstück besitzt einen genormten Kanülensockel, passend für jede Größe
von Ein= malkanülen.