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Bereich der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf vorgefüllte Ampullen, Kartuschen oder
Patronen zum Verabreichen von Injektionen medizinischer Fluide an
Patienten. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf solche Vorrichtungen,
die als typisches Bauteil eine einziehbare Nadel aufweisen, um die Vorrichtung
nicht wieder verwendungsfähig
und sicher entsorgbar zu machen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Verschiedene
Arten von medizinischen Vorrichtungen verwenden eine Nadel zum Durchstechen der
Haut eines Patienten für
diagnostische oder therapeutische Zwecke. Eine solche Vorrichtung
ist ein Patroneninjektor. Patroneninjektoren verwenden vorgefüllte Patronen,
die eine vorher abgemessene Dosis eines Arzneimittels aufweisen.
Der Patroneninjektor wird dazu verwendet, das Arzneimittel aus der
Patrone in einen Patienten zu injizieren.
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Die
Handhabung solcher mit einer Nadel bestückter medizinischer Vorrichtungen
kann, wenn die Nadel aus dem Patienten herausgezogen ist, zu einer Übertragung
verschiedener Krankheiten, insbesondere einem gegenüber Menschen
immunen Virus (HIV) auf nicht infiziertes medizinisches Personal aufgrund
eines unabsichtlichen Nadelstichs führen. Deshalb möchte man
eine Vorrichtung zum Injizieren eines Arzneimittels aus einer vorgefüllten Patrone haben,
bei der die Injektionsnadel in das Gehäuse der Vorrichtung nach der
Anwendung eingezogen ist.
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Beschreibung
der Zeichnungen
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Alle
Gegenstände
der vorliegenden Erfindung werden nachstehend unter Bezug auf die
beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert,
in denen
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1A eine
Draufsicht auf einen Patroneninjektor ist, der Aspekte der vorliegenden
Erfindung verkörpert,
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1B eine
Seitenansicht des in 1A gezeigten Patroneninjektors
ist, der ohne Nadelkappe dargestellt ist,
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1C eine
Seitenansicht des in 1B gezeigten Patroneninjektors
ist, wobei die Nadel eingezogen gezeigt ist,
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2 eine
vergrößerte geschnittene
Teilansicht des in 1B gezeigten Patroneninjektors
ist,
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3 eine
vergrößerte Schnittansicht
längs der
Linie 3-3 des in 2 gezeigten Patroneninjektors
ist,
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4 eine
vergrößerte Schnittansicht
längs der
Linie 4-4 des in 2 gezeigten Patroneninjektors
ist,
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5 eine
vergrößerte geschnittene
Teilansicht des in 2 gezeigten Patroneninjektors
ist, wobei Einzelheiten der hinteren Nadelabdichtung veranschaulicht
sind,
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6 eine
Schnittansicht einer alternativen Ausgestaltung einer medizinischen
Vorrichtung zur Verwendung zum Injizieren eines Arzneimittels aus einer
Patrone ist,
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7 eine
Schnittansicht der in 6 gezeigten Vorrichtung ist,
wobei die Vorrichtung in einer Position gerade vor dem Lösen einer
Sicherheitsverriegelung gezeigt ist,
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8 eine
Schnittansicht der in 7 gezeigten Vorrichtung ist,
wobei die Vorrichtung in einer Position gerade nach dem Lösen der
Sicherheitsverriegelung gezeigt ist,
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9 eine
Schnittansicht der in 6 gezeigten Vorrichtung ist,
wobei die Einführnadel
in einer eingezogenen Position veranschaulicht ist,
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10 eine
vergrößerte geschnittene
Teilansicht der in 7 gezeigten Vorrichtung ist,
wobei Einzelheiten der Sicherheitsverriegelung in einer Verriegelungsposition
veranschaulicht sind und
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11 eine
vergrößerte Teilansicht
der in 8 gezeigten Vorrichtung ist, wobei Einzelheiten der
Sicherheitsverriegelung in einer entriegelten Position veranschaulicht
sind.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsform
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In
den Zeichnungen ist allgemein und in 1A bis 1C speziell
ein Patroneninjektor 10 mit einer daran befestigten Patrone 85 gezeigt,
die mit einem Arzneimittel vorgefüllt ist. Der Patroneninjektor 10 hat
eine vordere Nadel 15 mit einer angeschärften Spitze zum Einführen der
Nadel in einen Patienten. Die vordere Nadel 15 steht in
Fluidverbindung mit dem Medikament in der Patrone 85. Durch Drücken der
Patrone 85 in den Patroneninjektor 10 wird das
Medikament aus der Patrone heraus und durch die vordere Nadel 15 in
den Patienten 15 getrieben. Wenn das Medikament dem Patienten
verabreicht ist, wird die vordere Nadel 15 in den Körper des Patroneninjektors
zurückgezogen,
indem ein Betätigungsknopf 65 gedrückt wird.
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In 2 ist
der Patroneninjektor 10 im Einzelnen gezeigt. Der Patroneninjektor 10 hat
einen hohlen Körper
oder ein hohles Gehäuse 20 mit
einem inneren Hohlraum 22. Das Gehäuse 20 weist ein zylindrisches
Rohr 24 auf. Das hintere Ende des Rohrs 24 ist
offen und bildet einen zylindrischen Sockel 35 für die Aufnahme
der Patrone 85. Wie in 1A gezeigt
ist, stehen zwei sich seitlich erstreckende Flansche 48 nach
außen
aus dem Rohr 24 quer zur Rohrachse vor und bilden zwei
Fingergriffe für
die Betätigung
der Vorrichtung. Gemäß 2 verjüngt sich das
vordere Ende des Gehäuses 20 konvergierend und
bildet eine Nase 26, die zu einem Stück mit dem Rohr 24 verbunden
ist. Das vorderste Ende der Nase 26 ist axial langgestreckt
und bildet eine hohle zylindrische Spitze 30.
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Die
Nasenspitze 30 hat eine Öffnung 32, durch die
die vordere Nadel 15 nach außen aus dem Gehäuse 20 so
vorsteht, dass die angeschärfte
Spitze der Nadel in einen Patienten eingeführt werden kann, um dem Patienten
ein Arzneimittel zu verabreichen. Wie in 1A gezeigt
ist, umschließt
vor der Verwendung den Teil der vorderen Nadel 15, der
aus dem Gehäuse
vorsteht, eine Nadelkappe 44. Die Nadelkappe 44 schnappt
auf die Nase 26 und ist durch Reibung über die Kontaktstelle zwischen
einer äußeren Umfangsnut 28 and
der Nase und einem entsprechenden inneren Umfangsrand an der Basis
der Nadelkappe gehalten.
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Wie
in 2 gezeigt ist, hat der Patroneninjektor 10 zwei
Nadeln, nämlich
die vordere Nadel 15 für
das Einführen
in den Patienten und einen hintere Nadel 17 zum Lochen
der Patrone 85. Zwischen der vorderen Nadel 15 und
der hinteren Nadel 17 erstreckt sich eine Leitung 50 derart,
dass die beiden Nadeln in einer Fluidverbindung stehen. Die Leitung 50 ist
ein zylindrisches Rohr. Das hintere Ende der Leitung 50 ist
insgesamt offen, während
das vordere Ende der Leitung eine zylindrische Spitze 54 mit
verringertem Durchmesser hat. Die Bohrung der Spitze 54 ist
für die
Aufnahme der vorderen Nadel 15 bemessen. Die vordere Nadel 15 wird
in der Bohrung der Leitungsspitze 54, vorzugsweise durch
Verkleben festgehalten. Alternativ kann die vordere Nadel 15 an
der Leitungsspitze 54 durch einen Festsitz oder durch ein
Formen der vorderen Nadel in die Leitungsspitze befestigt werden.
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Die
zylindrische Leitungsspitze 54 ist in die Bohrung der Gehäusespitze 30 so
eingeführt,
dass die vordere Nadel 15 aus dem Gehäuse 20 vorsteht. Die
Außenfläche der
Leitungsspitze 54 entspricht der inneren Bohrung der Nasenspitze 30,
so dass die Leitungsspitze in Gleiteingriff in der Nasenspitze sitzt. Die
Kreuzung der Leitungsspitze 54 und des größeren Durchmessers
der Leitung 50 bildet eine äußere Umfangsschulter 55.
Die Leitungsschulter 55 liegt an einer entsprechenden Ringschulter
an, die in dem Innenraum der Gehäusenase 26 ausgebildet
ist.
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Das
hintere Ende der Leitung 50 wird durch eine scheibenförmige Nabe 70 in
dem Rohr 24 gehalten. Die Nabe 70 hat einen Ringflansch 72,
der nach vorne von der Nabe vorsteht und einen Sockel für die Aufnahme
des hinteren Endes der Leitung 50 bildet. Eine flexible
Dichtung 100 bildet eine fluiddichte Abdichtung zwischen
der Leitung 50 und dem Nabensockel 72. Die Dichtung 100 ist
insgesamt becherförmig und
um das hintere Ende der Leitung angeordnet. Das offene Ende der
becherförmigen
Abdichtung 100 hat einen sich radial nach innen erstreckenden
Umfangsflansch 102, der einen Rand bildet, der in einer Nut
am hinteren Ende der Leitung sitzt. Die Abdichtung 100 hat
weiterhin eine Bohrung, die für
die Aufnahme der hinteren Nadeln 17 zur Bildung einer fluiddichten
Abdichtung mit der hinteren Nadel bemessen ist. Wie in 5 gezeigt
ist, steht die Abdichtung 100 in die Leitung 50 um
die hintere Nadel 17 herum vor und bildet eine fluiddichte
Abdichtung zwischen der Seite der hinteren Nadeln und der Bohrung
der Leitung.
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Wie
in 2 gezeigt ist, erstreckt sich das vordere Ende
der hinteren Nadel 17 durch die Abdichtung 100 und
steht in die Bohrung der Leitung 50 vor. Das hintere Ende
der hinteren Nadel 17 erstreckt sich durch einen Halteschaft 80 und
ist fest mit ihm verbunden. Der Halteschaft 80 hat eine
innere Bohrung für
die Aufnahme der hinteren Nadel. Zusätzlich ist der Halteschaft
so ausgelegt, dass er lösbar
mit der Patrone 85 verbindbar ist. Eine Vielzahl von axial langgestreckten
Tragstangen 78 verbindet den Halteschaft 80 mit
der Nabe 70. Wie in 4 gezeigt
ist, sind vorzugsweise die Haltestangen 78 seitlich langgestreckt
und haben so eine erhöhte
Torsionssteifigkeit. Alternativ können jedoch die Verbindungsstangen
auch zylindrisch sein.
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Gemäß 2 ist
das hintere Ende des Gehäuses 35 insgesamt
geöffnet
und bildet einen Sockel für
die Aufnahme der Patrone 85. Die Patrone 85 ist
ein insgesamt zylindrischer Behälter,
der eine Menge eines medizinischen Fluids enthält. Das hintere Ende der Patrone 85 ist
geschlossen, während das
vordere Ende der Patrone durch einen Gummistöpsel oder Stopfen 90 abgedichtet
ist. Der Stöpsel 90 ist
insgesamt zylindrisch und hat eine Vielzahl von axial im Abstand
angeordneten Umfangsrippen 92, die eine fluiddichte Abdichtung
zwischen dem Stöpsel 90 und
der Innenfläche
der Patrone 85 bilden.
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Das
vordere oder äußere Ende
des Stöpsels ist
so gestaltet, dass es mit dem Halteschaft 80 des Patroneninjektors
zusammenwirkt. Im vorliegenden Fall hat der Halteschaft 80 ein
Außengewinde
und der Stöpsel 90 hat
ein entsprechendes Innengewinde 94. Das innere Ende des
Stöpsels 90 angrenzend
an das Arzneimittel hat eine Aussparung 96. Auf diese Weise
wird eine durchstechbare Wand in dem Stöpsel 90 zwischen der
Aussparung 96 und der Basis des Innengewindes 94 gebildet.
Während
die Patrone 85 an dem Halteschaft 80 angebracht
ist, durchbohrt die hintere Nadel 17 die Wand des Stöpsels und
erstreckt sich in die Aussparung 96, die im Inneren des
Stöpsels
ausgebildet ist. Die Aussparung mündet zum Innenraum der Patrone 85,
so dass, wenn die hintere Nadel 7 in die Aussparung 96 vorsteht,
die hintere Nadel in Fluidverbindung mit dem Innenraum der Patrone 85 steht
und ermöglicht,
dass das Arzneimittel aus der Patrone in die hintere Nadel fließt. Nachdem
die hintere Nadel 17 die Wand des Stöpsels durchstoßen hat,
bildet die Wand eine fuiddichte Abdichtung zwischen dem Stöpsel 90 und
der Seite der hinteren Nadel, wodurch verhindert wird, dass das
Arzneimittel in einem Leckstrom in das Gehäuse 20 kommt.
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Das
Arzneimittel wird aus der Patrone 85 ausgetrieben, indem
die Patrone 85 axial nach vorne bewegt wird, um die Patrone
vorzuschieben. Der Stöpsel 90 ist
an dem Halteschaft 80 so angebracht, dass der Stöpsel ortsfest
bleibt, während
die Patrone 85 vorgeschoben wird. Der Stöpsel 90 ist
so gestaltet, dass er einen Gleitsitz mit dem Innenraum der Patrone
hat, so dass die Patrone 85 über den Stöpsel gleiten und das Arzneimittel
aus der Patrone herausdrücken
kann. Zusätzlich
erhalten die Umfangsrippen eine fluiddichte Abdichtung zwischen
dem Kolben und der Patrone aufrecht, während die Patrone über den
Kolben gleitet.
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Wenn
die Patrone 85 vorwärts
bewegt wird, strömt
das Arzneimittel in der Patrone aus der Patrone heraus und in die
hintere Nadel 17. Von der hinteren Nadel 17 strömt das Arzneimittel
in die Leitung 50 und dann aus der vorderen Nadel 15 heraus
in den Patienten. Wenn das Arzneimittel in den Patienten injiziert
ist, kann die vordere Nadel 15 in das Gehäuse 20 wie
folgt eingezogen werden.
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Um
die Leitung 50 herum ist eine Feder 40 angeordnet,
die die Leitung nach hinten vorspannt. Das vordere Ende der Feder 40 liegt
an dem Inneren der Nase 26 an, während das hintere Ende der
Feder an einem Umfangsflansch 52 anliegt, der um die Außenfläche der
Leitung 50 herum ausgebildet ist. Der Rand 52 greift
an einem Riegel 60 an, der mit einem Betätigungsknopf 65 verbunden
ist. Das Drücken
des Betätigungsknopfes 65 löst den Rand 52 der
Leitung 50 von dem Riegel 60, so dass die Feder 40 die
Leitung und die befestigte vordere Nadel 15 nach hinten in
Bewegung setzt. Wenn die Leitung 50 und die Nadel 15 nach
hinten in Bewegung gesetzt sind, verschiebt sich das hintere Ende
der Leitung 50 durch den Nabensockel 72 und über die
hintere Nadel 17. Wenn sich die Leitung 50 nach
hinten einzieht, zieht sich zusätzlich
auch die Nadelabdichtung nach hinten zurück über die hintere Nadel 17 und
durch den Nabensockel 72. Zur Erleichterung des Einziehens bildet
deshalb die Abdichtung 100 einen Gleitsitz mit der sowohl
hinteren Nadel 17 als auch mit dem Nabensockel 72.
Zusätzlich
dichtet die Abdichtung 100 den inneren Hohlraum 22 des
Gehäuses 20 gegenüber einer
Verbindung mit dem Fluid in der hinteren Nadel 17 und der
Leitung 50 ab.
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Die
Einzelheiten des Riegels 60, der die Leitung und die vordere
Nadel 15 in der ausgefahrenen Stellung hält, sind
am besten in 3 zu sehen. Der Riegel 60 hat
eine kreisförmige Öffnung 62,
deren Durchmesser größer ist,
als der Durchmesser des Randes 52 um die Leitung 50 herum.
Die Riegelöffnung 62 ist
zur Leitung 50 exzentrisch, so dass der Leitungsrand 52 in
den Riegel 60 eingreift, wie in 3 gezeigt
ist. Durch Pressen des Betätigungsknopfes 65 nach
unten wird die Riegelöffnung 62 fluchtend
zu dem Leitungsrand 52 ausgerichtet, so dass der Leitungsrand
durch die Riegelöffnung
hindurchgehen kann, wodurch die Leitung 50 und die daran
befestigte Nadel 15 sich in das Gehäuse 50 zurückziehen
können.
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Gemäß 2 ist
der Riegel 60 in einem Stück mit dem Betätigungsknopf 65 verbunden.
Der Betätigungsknopf
ist mit der Nabe 70 durch einen Kragarm 75 verbunden,
so dass der Betätigungsknopf
um die Nabe schwenkbar ist. Vorzugsweise spannt der Kragarm 75 den
Betätigungsknopf 75 nach
oben vor, so dass der Riegel 60 nach oben in die in 3 gezeigte
Verriegelungsstellung vorgespannt ist.
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Der
so gestaltete Patroneninjektor 10 arbeitet wie folgt. In
das hintere Ende 35 des Gehäuses wird eine ein Arzneimittel
enthaltende Patrone 85 eingeführt und der Patronenstopfen 90 auf
den Halteschaft 80 geschraubt. Wenn der Patronenstopfen 90 auf
den Halteschaft 80 geschraubt ist, durchstößt die hintere
Nadel 17 die hintere Wand des Stöpsels 90, so dass
die hintere Nadel in Fluidverbindung mit dem Arzneimittel in der
Patrone 85 steht. Dann wird die Nadelkappe 44 entfernt,
um das angeschärfte
Ende der vorderen Nadel 15 freizulegen. Die vordere Nadel 15 wird
in den Patienten eingeführt
und die Patrone 85 nach vorne bezüglich des ortsfesten Stöpsels 90 bewegt,
um das Arzneimittel aus der Patrone in den Patienten zu injizieren.
Wenn die Injektion abgeschlossen ist, kann die Bedienungsperson
den Betätigungsknopf 85 drücken und
den Rand 52 aus dem Riegel 60 lösen, der
die Leitung 50 hält.
Die Feder 40 drückt
dann die Leitung 50 und die vordere Nadel 15 nach
hinten, bis die vordere Nadel vollständig in dem Gehäuse 20 eingeschlossen
ist, wie es in 1C gezeigt ist. Da die Bedienungsperson
das Einziehen der Nadel durch Drücken
des Betätigungsknopfes 65 steuert,
kann die Nadel unabhängig
davon eingezogen werden, ob das ganze Arzneimittel aus der Patrone
herausgedrückt
worden ist. Dies ermöglicht
es der Bedienungsperson, die Arzneimittelmenge zu regulieren, die
in den Patienten injiziert wird, während das Einziehen der vorderen
Nadel in das Gehäuse noch
ermöglicht
wird.
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Insgesamt
ist in 6 bis 11 und speziell in 6 eine
alternative Ausgestaltung eines Patroneninjektor 110 gezeigt.
Die alternative Ausgestaltung hat eine Nadel, die automatisch am
Ende einer Injektion eingezogen wird, ohne dass ein gesonderter
Knopf von Hand gedrückt
wird. Der Patroneninjektor 110 hat zwei Nadeln, eine Einführnadel 114 und eine
hintere Nadel 116, die einen Stöpsel 190 durchstößt, der
die Patrone 170 abdichtet. Die Einführnadel 114 dient
zum Injizieren eines Arzneimittels in einen Patienten und ist lösbar von
einem Nadelhalter 150 gehalten. Mit dem Nadelhalter wirkt
eine Betätigungseinrichtung 130 so
zusammen, dass die axiale Vorwärtsverschiebung
der Betätigungseinrichtung 130 dazu
führt,
dass der Nadelhalter 150 die Einführnadel 114 freigibt.
Dann bewegt eine Feder 160 die Einführnadel 114 so nach
hinten, dass die angeschärfte
Spitze der Nadel sich innerhalb des Patroneninjektors befindet.
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Der
Patroneninjektor 110 hat ein insgesamt zylindrisches hohles
Rohr 120 mit einer vorderen Spitze 122 mit reduziertem
Durchmesser. Die Spitze 122 ist insgesamt geschlossen und
hat eine Öffnung, durch
die die Einführnadel 114 vorsteht.
Das hintere Ende 124 des Rohrs 120 ist insgesamt
offen und für die
Aufnahme der Patrone 170 bemessen.
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Der
Nadelhalter 150 ist in dem vorderen Ende des Rohrs 120 angrenzend
an die Spitze 122 angeordnet. Der Nadelhalter 150 hält die Einführnadel 115 derart
lösbar,
dass die Einführnadel
nach vorne aus dem Rohr 120 vorsteht, wie es in 6 gezeigt
ist. Der Nadelhalter 150 kann an dem Rohr 120 auf
verschiedene Weisen befestigt werden, wozu die Ultraschallverschweißung, ein
Expoyd oder Schnappsitz gehören.
Im vorliegenden Fall ist der Nadelhalter 150 an dem Rohr 120 durch
einen Schnappsitz befestigt.
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Die
Einführnadel 114 steht
durch eine axiale Bohrung in dem Nadelhalter 150 vor. Der
Nadelhalter hat einen insgesamt zylindrischen Gehäuseabschnitt 152 am
vorderen Ende des Nadelhalters und eine Vielzahl von axial langgestreckten
Fingern 154, die die Einführnadel 114 lösbar halten.
Die Finger 154 haben radial nach innen gerichtete Vorsprünge, die einen
verengten Abschnitt in der Bohrung des Nadelhalters bilden. Vorzugsweise
ist die Oberfläche
eines jeden Vorsprungs so gestaltet, dass sie an die Form der Außenfläche der
Einführnadel 114 angepasst
ist, um die Nadel in axialer Ausrichtung zum Nadelhalter 150 zu
halten. Die Oberflächen
der Vorsprünge
bilden vorzugsweise eine durchgehende Fläche innerhalb des Innenraums
des Nadelhalters, um den Eingriff mit der Einführnadel zu verbessern.
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Die
Finger 154 sind an der Außenfläche der Einführnadel 114 unter
Verwendung eines Klebstoffs, beispielsweise eines Expoyds, befestigt
oder mit ihr haftend verbunden. Der Nadelhalter 150 hat
vorzugsweise vier Finger 154, es können jedoch ein oder mehrere
Finger 154 verwendet werden, was von Faktoren wie der Größe der Vorrichtung
und der Art des Vorspannelements abhängt. Außen ist der Nadelhalter 150 mit
Längsnuten
oder Kerblinien zwischen den Fingern 154 versehen, um das
Trennen der Finger zu erleichtern, wenn das Einziehen der Nadel
aktiviert wird.
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Alternativ
kann der Nadelhalter 150 eine Riegelanordnung benutzen,
anstatt lösbar
mit der Nadel verbunden zu sein. Bei der Verriegelungsanordnung ist
an der Einführnadel 114 ein
Block befestigt. Die Enden der Nadelhaltefinger 154 bilden
nach innen gerichtete Riegel, die an dem Block angreifen, um die Einführnadel
lösbar
zu halten.
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Der
Nadelhalter 150 hält
die Einführnadel 114 entgegen
der nach hinten gerichteten Vorspannung einer Feder 160.
Im vorliegenden Fall ist die Feder 160 eine Schraubenfeder,
die die Einführnadel 114 umschließt. Wie
in 6 gezeigt ist, drückt das vordere Ende der Feder 160 gegen
den Innenraum der Rohrspitze 122. Das hintere Ende der
Feder 160 ist an der Einführnadel 114 vorzugsweise
durch einen UV-härtbaren
Klebstoff befestigt. Wenn die Verriegelungsanordnung für den Nadelhalter 150 verwendet wird,
kann die Feder gewünschtenfalls
als Alternative gegen den Block drücken, der an der Nadel befestigt ist.
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Der
Patroneninjektor 110 hat einen Aktivator 130,
der so betätigbar
ist, dass er an dem Nadelhalter 150 angreift, damit der
Nadelhalter dazu gebracht wird, die Einführnadel 14 freizugeben,
so dass die Feder 160 die Einführnadel nach hinten drückt. Der Aktivator 130 ist
ein langgestrecktes, insgesamt zylindrisches Bauteil mit einer hohlen
Axialbohrung 132. Die Axialbohrung 132 hat zwei
Durchmesser. Der vordere Abschnitt der Axialbohrung hat einen Hauptdurchmesser,
der größer ist
als der Durchmesser des hinteren Abschnitts der Axialbohrung. Das vordere
Ende des Aktivators 130 ist insgesamt für die Aufnahme des hinteren
Endes der Einführnadel 114 offen,
die sich in die Axialbohrung 132 des Aktivators erstreckt.
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Mit
dem hinteren Ende des Aktivators 130 ist ein Halteschaft 138 verbunden.
Vorzugsweise bildet der Halteschaft 138 ein Stück mit dem
Aktivator 130. Im vorliegenden Fall hat der Halteschaft 138 einen Außengewindeabschnitt
für einen
Gewindeeingriff mit einem Stöpsel 190 in
der Patrone 170. Aus dem Halteschaft 138 steht
nach hinten eine hintere Nadel 116 zum Durchbohren des
Stöpsels 190 der
Patrone 170 vor. Die hintere Nadel 116 ist fest
mit dem Aktivator 130, vorzugsweise durch einen UV-härtbaren Klebstoff
verbunden. Der vordere Abschnitt der hinteren Nadel 114 steht
in die Axialbohrung 132 des Aktivators 130 vor.
Vorzugsweise hat die hintere Nadel 114 eine Innenbohrung,
die größer ist
als der Außendurchmesser
der Einführnadel.
Auf diese Weise ist die Einführnadel 114 in
der hinteren Nadel 116 gleitend verschiebbar.
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Wie
besonders deutlich in 10 gezeigt ist, bildet eine
Dichtung eine fluiddichte Abdichtung zwischen der Einführnadel 114 und
der hinteren Nadel 116. Der hintere Abschnitt der Dichtung 146 hat
eine Bohrung, deren Größe für die Aufnahme
des vorderen Endes der hinteren Nadel 116 bemessen ist.
Der vordere Abschnitt der Dichtung 146 hat einen verengten
Abschnitt, der für
die Aufnahme der Einführnadel 114 mit
kleinerem Durchmesser bemessen ist, wodurch eine fluiddichte Abdichtung
um die Außenfläche der
Einführnadel
gebildet wird.
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Das
vordere Ende 136 des Aktivators 130 ist für ein Zusammenwirken
mit dem hinteren Ende der Finger 154 des Nadelhalters 150 ausgestaltet.
Im vorliegenden Fall bildet das vordere Ende 138 des Aktivators
eine verjüngte
oder kegelstumpfförmige Fläche. Das
hintere Ende eines jeden Nadelhaltefingers 154 verjüngt sich
radial nach innen, so dass das hintere Ende des Nadelhalters 150 eine
konvergent verjüngte
ringförmige
Fläche 156 bildet.
Wenn in dieser Ausgestaltung, wie es in 8 und 9 gezeigt ist,
der Aktivator 130 axial nach vorne verschoben wird, um
an dem Nadelhalter 150 anzugreifen, wirken die sich verjüngenden
damit zusammenwirkenden Flächen
des Aktivators und des Nadelhalters als Keil zur Verschiebung der
Nadelhalterfinger 154 radial nach außen, so dass der Nadelhalter
die Einführnadel 114 freigibt.
Die Feder 160 drückt
dann die Einführnadel 114 nach
hinten, so dass sich die geschärfte
Spitze der Einführnadel
in dem Gehäuse
außerhalb
der Reichweite der Bedienungsperson befindet.
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Der
Patroneninjektor 110 hat vorzugsweise wenigstens einen
und vorzugsweise zwei Sicherheitsriegel 140, die verhindern,
dass sich der Aktivator 140 nach vorne verschiebt, bis
etwas von dem Arzneimittel oder vorzugsweise im Wesentlichen das ganze
Arzneimittel aus der Patrone 170 herausgedrückt ist.
Jeder Sicherheitsriegel 140 ist an dem Aktivator 130 befestigt
und im vorliegenden Fall sind die Sicherheitsriegel in einem Stück mit dem
Aktivator ausgebildet. Jeder Sicherheitsriegel 140 ist
ein flexibler, insgesamt L-förmiger
Arm. Das vordere Ende des Sicherheitsriegels 140 ist an
dem Aktivator 130 befestigt und der Sicherheitsriegel erstreckt
sich nach hinten. Jeder Sicherheitsriegel hat eine Raste 142, die
mit einer Öffnung 126 zusammenwirkt,
die in der Wand des Rohrs 120 ausgebildet ist. Wenn, wie
in 7 gezeigt ist, die Raste 142 des Sicherheitsriegels 140 in
die Öffnung 126 vorsteht,
verhindert der Sicherheitsriegel 140, dass sich der Aktivator 130 axial
nach vorne verschiebt.
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Gemäß 10 sind
vorzugsweise das vordere Ende der Raste 142 und das vordere
Ende der Öffnung 126 angepasst
verjüngt,
um die Arretierwirkung der Raste mit der Öffnung zu verbessern. Der Teil
des Sicherheitsriegels hinter der Raste 142 steht radial
nach innen zu dem Aktivator 130 vor und bildet eine Freigabelasche 144.
Das vordere Ende oder der Rand 172 der Patrone 170 wirkt
mit der Freigabelasche 144 für die Freigabe des Sicherheitsriegels 140 zusammen,
wie nachstehend weiter erörtert
wird.
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Gemäß 6 ist
das hintere Ende des Rohrs 120 insgesamt geöffnet und
bildet einen Sockel 124 für die Aufnahme der Patrone 170.
Die Patrone 170 ist ein insgesamt zylindrischer Behälter, der eine
Menge eines medizinischen Fluids enthält. Das hintere Ende der Patrone 170 ist
geschlossen, während
das vordere Ende der Patrone offen ist und einen Rand 172 bildet.
Das offene Ende der Patrone 170 ist durch einen Kautschukkolben
oder Stöpsel 190 abgedichtet.
Der Stöpsel 190 ist
insgesamt zylindrisch und hat eine Vielzahl von axial am Umfang
im Abstand angeordneten Rippen 192, die eine fluiddichte
Abdichtung zwischen dem Stöpsel 190 und der
Innenfläche
der Patrone 170 bilden.
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Das
vordere oder äußere Ende
des Stöpsels ist
so gestaltet, dass es mit dem Halteschaft 138 des Patroneninjektors
zusammenwirkt. Im vorliegenden Fall hat der Halteschaft 138 ein
Außengewinde
und der Stöpsel 190 ein
entsprechendes Innengewinde. Das innere Ende des Stöpsels 190 hat
angrenzend an das Arzneimittel eine Aussparung 196. Auf
diese Weise wird eine durchstechbare Wand in dem Stöpsel 190 zwischen
der Aussparung 196 und der Basis des Innengewindes gebildet.
Wenn die Patrone 170 an dem Halteschaft 138 angebracht
ist, durchbohrt die hintere Nadel 116 die Wand des Stöpsels und
erstreckt sich in die Aussparung 196, die im Inneren des
Stöpsels
ausgebildet ist. Die Aussparung mündet in den Innenraum der Patrone 170,
so dass, wenn die hintere Nadel 116 in die Aussparung 196 vorsteht, die
hintere Nadel in Fluidverbindung mit dem Innenraum der Patrone 170 steht
und das Strömen
des Arzneimittels aus der Patrone in die hintere Nadel ermöglicht.
Wenn die hintere Nadel 116 die Wand des Stöpsels durchbohrt,
bildet die Wand eine fluiddichte Abdichtung zwischen dem Stöpsel 190 und
der Seite der hinteren Nadel, wodurch verhindert wird, dass Arzneimittel
im Leckstrom in das Gehäuse 120 eintritt.
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Das
Arzneimittel wird aus der Patrone 170 herausgedrückt, indem
die Patrone axial nach vorne bewegt wird, um die Patrone vorzuschieben.
Der Stöpsel 190 ist
an dem Halteschaft 138 so befestigt, dass der Stöpsel ortsfest
bleibt, während
die Patrone 170 vorwärts
bewegt wird. Der Stöpsel 190 ist
so gestaltet, dass er einen Gleitsitz mit dem Innenraum der Patrone
hat, so dass die Patrone 170 über dem Stöpsel gleiten und das Arzneimittel
aus der Patrone drücken
kann. Zusätzlich
halten die Umfangsrippen 192 eine fluiddichte Abdichtung
zwischen dem Stöpsel und
der Patrone aufrecht, während
sich die Patrone über
dem Stöpsel
verschiebt.
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Wenn
die Patrone 170 vorwärts
bewegt wird, strömt
das Arzneimittel in der Patrone aus der Patrone heraus und in die
hintere Nadel 116. Von der hinteren Nadel 116 strömt das Arzneimittel
in die Einführnadel 114 und
dann in den Patienten. Wenn das Arzneimittel in den Patienten injiziert
ist, kann die Einführnadel 114 in
das Gehäuse
wie folgt eingezogen werden.
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Gemäß 7 und 8 greift
dann, wenn wenigstens im Wesentlichen das gesamte Arzneimittel aus
der Patrone 170 herausgedrückt ist, der vordere Rand 172 der
Patrone an der Freigabelasche 144 jedes Sicherheitsriegels 140 an.
Eine fortgesetzte Vorwärtsverschiebung
der Patrone 170 biegt jeden Sicherheitsriegel 140,
wodurch sie radial nach innen verschoben werden und die Rasten 142 aus
den Öffnungen 126 in
dem Rohr 120 ziehen. Nachdem die Rasten 142 aus
den Öffnungen 126 zurückgezogen sind,
verschiebt eine fortgesetzte Vorwärtsverschiebung der Patrone 170 den
Aktivator 130 axial nach vorne. Der Aktivator 130 greift
dann an den Nadelhalter 150 an und gibt die Einführnadel 114 frei,
wie es in 9 gezeigt und vorher beschrieben
ist. Auf diese Weise verhindern die Sicherheitsriegel 140 die axiale
Vorwärtsverschiebung
des Aktivators 130 vorzugsweise bis wenigstens das gesamte
Arzneimittel aus der Patrone 170 herausgedrückt wird.
Wenn wenigstens das gesamte Arzneimittel aus der Patrone 170 herausgedrückt ist,
gibt der Sicherheitsriegel 140 den Aktivator frei, so dass
der Aktivator 130 an dem Nadelhalter 150 angreifen
kann, um die Einführnadel 114 freizugeben.
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Wie
in 9 gezeigt ist, drückt die Feder 160 die
Einführnadel 114 nach
hinten, so dass die Einführnadel
sich teleskopartig in die hintere Nadel 116 schiebt. Wie
in 9 gezeigt ist, hat das Rohr 120 zusätzlich vorzugsweise
einen vorderen Abschnitt mit verringertem Durchmesser, der eine
innere Ringschulter 125 bildet, die an dem vorderen Abschnitt der
Sicherheitsriegel 140 angreift. Auf diese Weise wirkt die
innere Schulter 125 als Anschlag, der eine weitere axiale
Vorwärtsverschiebung
des Aktivators verhindert.
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Die
Definitionen und Ausdrücke,
die verwendet wurden, dienen nur als Ausdrücke für die Beschreibung und sind
keine Begrenzung. Bei der Verwendung dieser Termini und Ausdrücke ist
nicht beabsichtig, irgendwelche Äquivalente
der gezeigten und beschriebenen Merkmale oder Teile von ihnen auszuschließen. Man
weiß jedoch,
dass verschiedene Modifizierungen innerhalb des Rahmens der Erfindung
möglich
sind. Beispielsweise kann die vorstehend beschriebene Ausführungsform
eine von Hand betätigbare
Freigabe zum Lösen
der Sicherheitsriegel 140 aufweisen, so dass der Aktivator
betätigt
werden kann, um das Einziehen zu bewirken, bevor im Wesentlichen
das ganze Arzneimittel aus der Patrone herausgedrückt ist.
Dementsprechend umfasst die Erfindung Variationen, die in den Rahmen
der folgenden Ansprüche
fallen.