-
nVorrichtung zum Bedrucken von Warenbahnen" Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zum Bedrucken von Warenbahnen, insbesondere von Teppichbahnen,
Decken oder Filzen, mit einer Einrichtung zum mustermäßigen oberflächlichen Bedrucken
und einer Einrichtung zum ganzflächigen Auftragen.
-
Derartige Druckvorrichtungen werden zur Durchfuhrung eines neuartigen
Druckverfahrens zum Bedrucken von hochflorigen Warenbahnen benötigt, das ein oberflächiges
mustermäßiges Bedrucken mit üblichen Druckpasten und gegebenenfalls unter Einschaltung
einer Zwischentrocknung, ein ganzflächiges Aufbringen einer Auftragsmasse
auf
die Warenbahn vorsieht, die mindestens ein für die Herstellung von Druckpasten verwendbares
Verdickungsmittel enthält. Dabei wird beim mustermäßigen Bedrucken mit nur geringen
Anpreßdrucken gearbeitet, wodurch ein Verquetschen des Flores vermieden und scharfe
Musterkonturen erzielt werden.
-
Allerdings wird damit nur eine geringe Eindringtiefe der Farbe in
den Flor erzielt. Um nun ein Einziehen der Farben über die gesamte Florhöhe zu erreichen,
wird die Warenbahn anschließend ganzflächig mit der Verdickungsmittel enthaltenden
Auftragsmasse versehen. Der beim Druckvorgang aufgebrachte Farbstoff bleibt auch
nach dem Auftrag der Druckverdickung eng mit der Faser verbunden, während die Draclrverdickung
vorwiegend die Zwischenräume zwischen den Fasern ausfüllt. Durch die Benetzung der
Fasern zieht sich die Farbe tief in den Flor ein und es kommt zu einer Durchfärbung
der Warenbahn, wobei Jedoch scharfe Musterkonturen erhalten bleiben, da die zwischen
den Fasern eingelagerte Druckverdickung ein horizontales Verschwimmen der Farben
verhindert.
-
Durch das Einziehen der Farbe in die Polfasern kommt es unter Umständen
dazu, daß diese letztlich in ihrem unteren Bereich intensiver gefärbt sind als an
den Polspitzen. Um dies zu verhindern, wurde bereits eine an das mustermäßi3ecirucken
anschließende Zwischentrocknung vorgeschlagen, die eine Verbesserung der Verbindung
der auf die Pol spitzen aufgebrachten Farbe mit den Fasern bewirkt und so ein Entfärben
der Pol spitzen verhindert, das zur Bildung eines sogenannten Grauschleiers führen
würde.
-
Eine derartige WSrxebehandlung bringt zwar den Vorteil eines geringeren
Farbverbrauches mit sich, weist aber auch verschiedene Nachteile auf. Erfolgt beispielsweise
das mustermäßige Bedrucken mit flundschablonen, so ZUß eine entsprechend große Heizleistung
installiert werden tne mögliche Druckge3chwindigkeit nicht zusehr durch eine lange
Verweilzeit in der Heizzone zu limitieren. Dies verursacht Jedoch hohe Betriebskoste<*
Außerdem erhöhen sich bei höheren Temperaturen auch die Abstrahlungsverluste erheblich.
Bei Verwendung von Flachschablonen und daher intermittierendem Vorschub
ergibt
sich wieder das Problem der örtlich unterschidlichen Einwirkung der Wärme, wodurch
es zu Streifenbildung kommen kann. Beispielsweise wird die Farbe an Stellen, die
sich während der Druck- bzw. Stillstandiphase direkt unter einer Iieißluft-Einlaßdüse
befinden die Farbe starker mit der Faser verbunden als an anderen Stellen, wodurch
diese Stellen am fertigen Produkt als intensiver gefärbte Stellen erkennbar sind.
Um dies zu vermeiden, ist es zwar durchaus möglich, Trockner mit großfl äohi gen
Strahlungsplatten (Infrarot-Trockner) zu verwenden, doch erfordern diese wieder
relativ hohen Energieaufwand.
-
Ein weiterer Nachteil der Zwischentrocknung besteht darin, daß die
Fasern, die nicht bedruckt wurden, durch die Hitzeeinwirkung an den Polspitzen verspröden,
Dies ist besonders dann von Nachteil, wenn der Druckverdickung Farbe zugesetzt ist,
die natürlich mit den musteraäßig aufgetragenen Farben verträglich sein muß, um
gleichzeitig mit dem Aufbringen der Druckverdickung die Warenbahn ganzflächig, beispielsweise
mit einer ue Hintergrund des Musters bildenden helleren Farbe, einzufärben. Die
durch die Hitzeeinwirkung versprödeten Fasern nehmen die Farbe ungleichmäßig an,
wodurch es zu einem ungleicbiäßigen Druckausfall kommt.
-
Es wurde nun festgestellt, daß eine Zwischendämpfung der mustermäßig
bedruckten Warenbahn weit bessere Ergebnisse als eine Zwischentrocknung liefert,
wobei der Energiebedarf wesentlich geringer und die nötige Behandlungsdauer erheblich
kUrzer als bei einer Behandlung mit trockener Wårne ist und ein Verspröden der Fasern
zuverlässig vermieden wird.
-
Erfindungsgemäß wird also vorgeschlagen, daß anschließend an die
Einrichtung zum mustermäßigen Bedrucken eine Dämpfungskammer vorgesehen ist, an
die sich die Einrichtung zum ganzflächigen Uberdrucken anschließt.
-
Um die Verweilzeit der Warenbahn im Einflußbereich der Dämpfungskammer
an die jeweiligen Erfordernisse anpassen zu können ist es vorteilhaft, die Dämpfungskammer
ähnlich einer Haube auszubilden und diese im Bereich einer Abwinkelung der F5hrunL
der Warenbahn anzuordnen, beispielsweise els eine über die von einer Umlenkrolle
gehaltene, im wesentlichen vertikal verlaujende, Warenbahn gestülpte Haube, die
vorzugsweise L. vertikeler Richtung verschiebbar angeordnet ist.
-
Damit ist es auch möglich, die Verweilzeit bei einer Änderung der
Druckgeschwindigkeit konstant zu halten. Außerdem braucht bei einer derartigen Anordnung
der Dämpfungskammer bei der Wahl der Drückgeschwindigkeit praktisch keine Rücksicht
auf die nötige Dauer der Dämpfung genommen werden, da sich diese durch eine Verschiebung
der Xammer, die eine Vergrößerung oder Verkleinerung der Einwirkzone mit sich bringt,
einstellen läßt. Es ist aber auch möglich die Dämpfungskammer fest anzuordnen und
die Warenbahn schlaufenartig in die Dämpfungskammer hineinhängen zu lassen, wobei
die Dämpfungskammer in ihrer oberen Abdeckung entsprechende Schlit7e aufweist. Die
Verweilzeit der Warenbahn in der I)ämpfungske.mmer kann bei einer Änderung der Drückgesschwindigkeit
durch entsprechende Vergrößerung oder Verkleinerung des Uurchhanges der Schlaufe
konstant gehalten werden, da sich damit die Große der Einwirkzone entsprechend verändert.
-
Um zu verhindern, daf3 sich un-rwUnscht viel Kondensat auf die Warenbahn
niederschlägt, insbesondere bei solchen die eine relativ lange Dämpfung erfordern,
ist es vorteilhaft vor dem Einlauf in d.ie Dämpfungskammer eine Heizeinrichtung
vorzusehen und die Warenbahn auf eine Temperatur voWba. 90 bis 100°C vorzuwärmen
und so den Niederschlag des Kondensats auf die Warenbahn zu vermindern.
-
Die iieizeinrichtung kann sich vorteilhafterweise auch noch bis in
die Dmpfungskammer hinein erstrecken und auch am Ausgang der Dämpfungskammer vorgesehen
werden, um die Warenbahn vor dem ganzflächig erfolgenden Aufbringen der verdichteten
Auftragsiasse zu übertrocknen.
-
Als Heizeinrichtung können beispielsweise mit überhitztem
Dampf
beschickte Rohre verwendet werden.
-
Die Erfindung wird nun an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei
Zigen Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und
Fig. 2 und Fig. ; schematische Darstellung weiterer Ausführungsbeispiele einer Dämpfungskammer.
-
Die Warenbahn 7 liegt im Bereich der Druckstation, welche zur mustermäßigen
Bedruckung dient, auf dem umlaufenden Drucktuch 1 auf, das über die Rolle 2 angetrieben
wird. Die Druckstation zur mustermäßigen Bedruckung besteht aus einer flundschablone
, in die eine Rollrakel 4 aus r;agnetisierbareai Material eingelegt ist. Diese Rollrakel
4 wird durch den unter dem Druck tuch 1 anbeordneten Magnetbalken o geben die Warenbahn
7 gepreßt, wodurch ein Reibungsschluß zwischen Drucktuch Warenbahn 7 Rundschablone
v und rakel 4 entsteht und die Rundschablone 3 durch die warenbaum 7 in Drehung
versetzt wird.
-
Die Rakel 4 wird durch die Schablone 3 ebenfalls in Drehung versetzt
und preßt die Farbe 5 durch die Öffnungen der Rundschablone auf die warenbahn 7.
-
Die oberflächig bedruckte warenbahn 7 wird vom Drucktuch abgezogen
und guter Gen Rost 17, unter dem Heizrohre 18, die vorteilhafterweise mit überhitztem
Dampf beschickt sind, angeordnet sind, der Dämpfungskammer 8 zugeführt und im Falle
des Ausführungsbeispieles gemaß Fig. 1 voll der Umlenkwalze 11 gehalten. Die Dämpfungskammer
8 ist in Richtung des Pfeiles 19 verschiebbar angeordnet und weist ein wärmeisolierendes
Gehäuse 16 auf. Sattdampf wird durch die verstellbaren Öffnungen 9 zugeführt und
kann über die ebenfalls verstellbare Öffnung 10 wieder entweichen.
-
Zur besseren Vorwärmung der Warenbahn 7 wird diese im Einzugsbereich
der Dämpfungskammer 8 zwischen dem Rost 17 und Heizrohren 18 durchgeführt.
-
Selbstverständlich können auch mehrere die Warenbahn tragende Walzen
in der Dämfungskammer 8 angeordnet und die Warenbahn schlaufenförmig geführt werden,
doch ist
dies aufgrund der sehr kurzen erforderlichen Verweilzeiten
der Warenbahn zumeist nicht nötig, Beispielsweise haben Vergleichsversuche, bei
denen eine oberflächig bedruckte Warenbahn durch eine Infrarot-Heizzone und eine
andere gleichartige und gleich behandelte Warenbahn durch die Dampfunrskammer gezogen
wurden, ergeben, daß bei einer Verweilzeit von 10 Sekunden in durch Sattdampf behandelten
Warenbahn viermal soviel Farbe fixiert wurde als in der durch trockene Wärme behandelten
Warenbahn. Um ein bestimmtes Maß der Fizi6runo der oberflächig aufgebrachten Farbe
an den Polspitzen der Warenbahn zu erreiche, kann die Verweilzeit in der Dämpfungskammer,
verglichen mit jener in einer lnfrarot-Heizzone, entsprechend verkürzt werden, wodurch
wiederum höhere Druckgeschwindigkeiten möglich werden. Die Dämpfungskammer 8 muß
jedoch nicht unbedingt über eine Umlenkwalze 11 gestülpt werden, sondern sie kann
auch, wie in Fig. 2 angedeutet, im Bereich einer abgewinkelten Führung der Warenbahn
7 beispielsweise im Bereich einer Umlenkwalze 11 angeordnet sein. In diesem Falle
ist es vorteilhaft, die Dämpfungskammer 8' im wesentlichen parallel zu einem Trum
der Warenbahn 7, beispielsweise in Richtung des Pfeiles 20, verschiebbar anzuordnen.
-
£3ei dem in Fig. 3 dargestellten Aus£ührwigeispiel wird die Warenbahn
7 über einen zwischen Heizungsrohren 18 angeordneten Rost 17 in eine feststehende
Dämpfungskammer 8"' eingejührt, deren obere Abdeckung entsprechende Einlaß- und
Auslaßschlitze aufweist, und hängt in dieser schlaufenförmig durch, wobei zwecks
besserer Führung der Warenbahn 7 auch im Bereich des Auslaßschlitzes ein Kost 17
angeordnet ist. Das Maß des Durchhanges der Schlaufe kann durch kurzzeitige Abweichungen
der Geschwindigkeit von dem zur ganzflächigen Auftragung eingerichteten Durchdringungsaggregat
13, 14 von jener der Druckstation 3, 6 zum mustermäßigen Bedrucken verändert werden.
In der Dampfungskammer 8tt können vorteilhafterweise Einrichtungen zur Überwachung
des Schlaufendurchhanges vorgesehen seh, welche die Geschwindigkeitsregelung, z.B.
der Druckstation 13,14 beeinflußt. Beispielsweise können derartige Einrichtungen
als
mechanische Fühler, die mit Potentiometer oder Schalter in Verbindung
stehen, oder als Lichtschranken, die vor teilhafterweise mit infrarotem Licht arbeitet,
ausgebildet sein. Sind längere Verweilzeiten der Warenbahn 7 in der Dämpfungskammer
8"'notwendig, so kann die Dämpfungskammer 3"' mit einer oder mehreren, vorzugsweise
antriebbaren Walzen versehen werden, auf denen die Warenbahn 7 mit ihrer Rückseite
aufliegt und zwischen diesen Walzen durchhängt.
-
Nach dem Durchlaufen der Dämpfungskammer 8 gelangt die Warenbahn
7 übei eine vorzugsweise angetriebene Walze 12 zu einem zum ganzflächigen Auftrahen
eingerichteten Durchdrinbgungsaggregat. Dieses besteht beispielsweise aus einer
unterhalb der warenbahn 7 angeordneten angetriebenen Magnetwalze 13, vorzugsweise
einer Permanentmagnetwalze und einer offenen Rundschablone 14, in die eine magneti-C'ierbare
Rollrakel 4 eingelegt ist, welche die Druckverdickung 15 durch die Rundschablone
14 hindurch auf die Warenbahn 7 preßt. Die Druckverdickung 15 füllt den Raum zwischen
den Fasern aus unc£ benetzt diese, so daX sich die an &1en den spitzen haftende
Farbe iiber die gesamte Faserlänge ausbreitet.