DE2536841B2 - Gleitfallschirm mit an der Kappe angeordneten Kappenfeldern - Google Patents
Gleitfallschirm mit an der Kappe angeordneten KappenfeldernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gleitfallschirm mit an der
Kappe angeordneten Kappenfeldern aus Fallschirmmateria), die in symmetrischer Verteilung zu einer
lotrechten und zur Gleitrichtung parallelen Kappenmittelebene unterhalb der Basis sowie jeweils an diese
anschließend zwischen zwei benachbarten Fangleinen angebracht sind.
Bei einem bekannten Gleitfallschirm der vorgenannten Art (DT-OS 20 38 910) sind die Kanpenfelder als
Stabilisierelemente in bezüglich der Gleitrichtung seitlich-hinterer Lage an der Kappe unter Freilassung
des hinteren Kappensektors befestigt. Die Kappenfelder dienen zur Stabilisierung der Gleitflugbann des
Fallschirms, und ihre Wirkung ist folglich derjenigen eines Schiffskiels oder der vertikalen Steuerfläche eines
Flugzeugs vergleichbar. Eine Beeinflussung des Gleitwinkels des Fallschirms ist mit dieser Anordnung und
Ausbildung von Kappenfeldern an der Kappe nicht möglich.
Im allgemeinen weisen Gleitfallschirme mit veränderbarem
Gleitwinkel Kappen mit kompliziertem Aufbau auf, der eine entsprechend teure Fertigung bedingt.
Darüber hinaus sind die Steuersysteme vielfach nur für einen bestimmten Fallschirmtyp verwendbar. Die
Betriebssicherheit dieser Fallschirme wird infolge des komplizierten und häufig durch Steuerorgane zerklüfteten
Aufbaus der Kappe herabgesetzt.
Es besteht daher die Aufgabe, einen herkömmlichen Fallschirm in einfacher Weise als Gleitfallschirm mit
veränderbarem Gleitwinkel auszurüsten.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei einem Gleitfallschirm der eingangs genannten Art die Kappenfelder
als Bremsklappen im bezüglich der Gleitrichtung hinteren Kappensektor angeordnet und zwischen einer
wirksamen und einer unwirksamen Stellung einstellbar.
Diese erfindungsgemäße Ausbildung ist praktisch universell anwendbar, und derart steuerbare Fallschirme
lassen sich mit einem vergleichsweise geringen Kostenaufwand herstellen. Der grundsätzliche Kappenaufbau
kann beibehalten werden, und ein erfindungsgemäß ausgerüsteter Gleitfallschirm weist ein hohes Maß
an Betriebssicherheit auf. Die einstellbare Anordnung der Bremsklappen gibt dem Springer die Möglichkeit,
den Gleitwinkel des Fallschirms in einfacher und zuverlässiger Weise selbst zu bestimmen.
Die erfindungsgemäß im bezüglich der Gleitrichtung hinteren Kappensektor unmittelbar unterhalb der Basis
jeweils zwischen zwei benachbarten Fangleinen als Bremsklappen angeordneten Kappenfelder bewirken
bei einem Gleitfallschirm eine Rücktriebskraft. bezoeen
auf die Gieitrichtung als Vorwärtsrichtung, deren Größe
in der wirksamen Stellung durch die Anzahl, Ausbildung und Größe der Bremsklappen bestimmbar ist. Durch
Wahl einer Lage zwischen der wirksamen und der unwirksamen Stellung kann der Springer die Rücktriebskraft
und damit den Gleitwinkel verändern. Wenn der aufgrund der Konstruktion der Kappe erreichbare
Gleitwinkel voll ausgenutzt werden soll, werden die Bremsklappen in ihre unwirksame Stellung gebracht.
Wird eine Verringerung des Gleitwinkels gewünscht, werden d'v. Bremsklappen in ihre wirksame Stellung
oder in eine Zwischenstellung verstellt Hierfür werden die Bremsklappen so ausgebildet und angeordnet, daß
sie die Vortriebskraft der Kappe verringern, so daß auch ein Gleitwinkel von 0° erreichbar ist In jedem Falle
nehmen die Bremsklappen in ihrer unwirksamen Stellung eine Lage ein, in der die Kappe im wesentlichen
eine Flugcharakteristik zeigt, die derjenigen von entsprechenden Kappen ohne Bremsklappen entspricht.
Insbesondere für Lastenfallsdiirme ist es möglich, die Bremsklappen in einer Ste/Iung festzusetzen,
die dem gewünschten Gleitwinke! entspricht und sich während des Fluges nicht verändert. In den meisten
Fällen ist es jedoch vorzuziehen, daß die Bremsklappen vom Springer selbst oder auch mechanisch mittels eines
Getriebes während des Fluges einstellbar bleiben.
Auch auf Rundkappenfallschirme ist die Erfindung anwendbar. Normal ausgebildete Rundkappenfallschi me
gleiten oder pendeln in einem Winkelbereich von mindestens ±20° gegenüber der Senkrechten, oder sie
führen eine kombinierte Bewegung aus. Die Ursache hierfür liegt in der statischen Unstabilität dieses Schirms
im Bereich der Null-Grad-Lage. Durch Anwendung der erfindungsgemäßen Bremsklappen vermeidet man die
unerwünschten Pendelbewegungen. Gleichzeitig wird dem Schirm eine Gleitbewegung erteilt, und zwar im
Bereich von etwa 8—10°, was aber für viele Anwendungsfälle ohne weiteres hingenommen werden
kann. Wo man jedoch einen Gleitwinkel vermeiden will, kann man der Rundkappe eine geringe Gleitcharakteristik
erteilen, die dann durch die Rücktriebskomponente wieder kompensiert wird. Hierdurch erreicht man einen
pendelfreien Flug mit einem Gleitwinkel von im wesentlichen 0°.
Die Bremsklappen sind vorzugsweise in einer Reihe ohne Lücke nebeneinander angeordnet, so daß sie sich
dort von der Basis aus einer Schürze vergleichbar nach unten erstrecken.
Für manche Zwecke wird jedoch einer Aufteilung der Vorzug gegeben, wonach die Bremsklappen in Gruppen
nebeneinander angeordnet sind. Infolge der symmetrischen Anordnung von Gruppen zu beiden Seiten der
lotrechten und zur Gleitrichtung parallelen Kappenmittelebene handelt es sich um mindestens zwei oder auch
um vier, sechs, acht etc. Gruppen von nebeneinander zusammengefaßten Bremsklappen. Diese Lösung hat
besondere Bedeutung für mit Steuerschlitzen ausgestattete Kappen, wie nachfolgend erläutert wird.
Die Anwendung von Steuerschlitzen bei Gleitfallschirmen zur Beeinflussung der Gieitrichtung ist bereits
bekannt (DE-AS 15 06 042). Die Wirkung solcher Steuerschlitze in symmetrischer Anordnung an zwei zur
lotrechten Kappenmittelebene gegenüberliegenden Abschnitten läßt sich vorteilhaft mit der Wirkung der
erfindungsgemäßen Bremsklappen verbinden, wenn die auf einer Seite der Kappenmittelebene gelegenen
Bremsklappen mit dem auf dieser Seite gelegenen Steuerschlitz derart gemeinsam betätigbar sind, daß sie
ihre wirksame Stellung einnehmen, wenn der betreffende Steuerschlitz geschlossen wird. Es kann sich auch um
eine Mehrzahl von Steuerschlitzen an jedem Kappenabschnitt handeln.
Für eine Linkskurve des Fallschirms wird der an dem linken Kappenabschnitt gelegene Steuerschlitz betätigt,
nämlich geschlossen, so daß der Kappe aufgrund der Wirkung des an dem anderen Kappenabschnitt
gelegenen Steuerschlitzes ein iinks-drehendes Moment
erteilt wird. Wenn zusätzlich die ebenfaUs an dem linken Kappenabschnitt gelegenen Bremsklappen ganz oder
teilweise in ihre wirksame Stellung gebracht werden, ist es möglich, daß der Fallschirm eine sehr enge
Linkskurve fliegt. Die Wirkung des Steuerschlitzes wird durch die an dem linken Kappenabschnitt gelegenen
Bremsklappen wirkungsvoll unterstützt. Die Betätigungsorgane für die einander zugeordneten Steuerschlitze
und Bremsklappen oder Gruppen von Bremsklappen sind daher aus Gründen einer einfacheren
Bedienung miteinander verbunden. Falls an Stelle einer Links- oder Rechts-Steuerung lediglich der Gleitwinkel
des Fallschirms verändert werden soll, werden die rechts und links liegenden Systeme aus Steuerschlitzen
und Bremsklappen gemeinsam betätigt. Auch in diesem Fall addieren sich ihre Wirkungen.
Die Wirkung dieser Kombination ist der vereinten Wirkung von Seitenruder und Querruder beim Flugzeug
vergleichbar. Durch Betätigung des Seitenruders wird dem Flugzeug eine Drehung um seine Hochachse erteilt,
vergleichbar mit der Betätigung eines Steuerschlitzes. Wird zusätzlich das entsprechende Querruder betätigt,
wird eine wesentlich engere Kurve des Flugzeugs ermöglicht, vergleichbar mit der Wirkung der zusätzlichen
Betätigung der entsprechenden Bremsklappengruppe.
Nach einer zweckmäßigen erfindungsgemäßen Ausführungsform sind die Bremsklappen dadurch verstellbar,
daß am unteren Rand der Bremsklappen, insbesondere an den Ecken der Bremsklappen, Steuerleinen angebracht sind, die sich zum Springer oder zu
einem mit einem Antrieb versehenen Getriebe hin erstrecken und an den benachbarten Fangleinen geführt
sind. Die Steuerleinen können beispielsweise mittels Ringen mit den Fangleinen verbunden sein. Wird vom
Springer oder mechanisch eine Zugkraft auf die Steuerleinen ausgeübt, entfalten sich die Bremsklappen
von der Basis her, bis sie ihre volle Größe in der wirksamen Stellung erreicht haben und in dieser Lage
durch die Steuerleinen festgehalten werden. Läßt die Zugkraft der Steuerleinen nach, werden die Bremsklappen
entweder selbsttätig durch die Luftkraft oder mechanisch nach oben zur Basis hin gezogen. Man läßt
sie im Totwasser der die Kappe umströmenden Luftströmung schweben, wo sie keine nennenswerte
Wirkung auf die Flugbahn des Fallschirms ausüben können.
Für die Form und Ausbildung der Bremsklappen ergeben sich je nach Anwendungszweck verschiedene
Möglichkeiten. Grundsätzlich soll Bremsklappen der Vorzug gegeben werden, die durchlässig ausgebildet
sind, sei es durch Anordnung von Durchgangsöffnungen, sei es durch Verwendung von luftdurchlässigem
Material oder durch eine Kombination von Durchgangsöffnungen und Verwendung von luftdurchlässigem
Material. Die in der einen oder anderen Form verwirklichte Durchlässigkeit der Bremsklappe wirkt
einem unerwünschten Anlegen der Luftströmung an die Bremsklappen entgegen, um so eine unerwünscht starke
Rücktriebskraft zu verhindern, die den Fallschirm zum Rückwärtsflug bringen kann. Lediglich dort, wo man die
Bremsklappen zur Umkehrung der Bewegungs- bzw. Gleitrichtung des Fallschirms vom Vorwärts- in den
Rückwärtsflug benutzen will, würde man Bremsklappen mit relativ geringer Durchlässigkeit oder sogar
undurchlässige Bremsklappen verwenden.
Vorzugsweise werden die Bremsklappen in Haubenform ausgebildet, und zwar möglichst in Verbindung mit
den vorgenannten Durchlässigkeitsbedingungen, wobei sich eine Durchgangsöffnung am Haubenende, in
Richtung der durch die Haube verlaufenden Luftströmung gesehen, als besonders wirkungsvoll erwiesen hat.
Es hat sich gezeigt, dab insbesondere eine Haubenform zweckmäßig ist, bei der die haubenförmige
Bremsklappe durch einen in der wirksamen Lage der Bremsklappe gewölbten Mantel und ein damit verbundenes,
schräg nach unten weisendes Giebelfeld von der Form eines gleichschenkligen Trapezes gebildet ist, daß
der untere freie Rand des Giebelfeldes und die Seitenränder des Mantels eine dem Raum unterhalb der
Kappe zugewandte öffnung der Bremsklappe für die einströmende Luft begrenzen, daß der in der Gebrauchslage
des Fallschirms obere Rand des Mantels an der Basis befestigt ist und daß sich an den oberen Rand
des Giebelfeldes in dessen Ebene eine Öffnung für die ausströmende Luft anschließt, die oben von dem
bogenförmigen Teil des von der Kappe abgewandten Randes des Mantels begrenzt wird. Diese Haubenform
ist grundsätzlich von einem Fallschirm (DE-AS 12 69 897) bekannt, an dessen Kappe Hauben dieser Art
in symmetrischer Verteilung längs der gesamten Basis zum Zweck der Stabilisierung des Fallschirms um die
beiden Hauptachsen in der Horizontalen angeordnet sind. Bei dem erfindungsgemäßen Gleitfallschirm
werden in dieser Weise ausgebildete Bremsklappen ihrer hohen Bremswirkung wegen verwendet, wobei
auch eine stabilisierende Wirkung auf den Gleitwinkel erzielt wird. Bei einem so ausgestatteten Gleitfallschirm
wird außerdem jegliches Pendeln vermieden. In der unwirksamen Stellung der Bremsklappen wird ein
optimaler Gleitflug erzielt, während in der wirksamen Stellung der Bremsklappen ein Senkrechtflug erreichbar
ist. Infolge des Zusammenwirkens der Form der Bremsklappe und der Luftströmung durch die öffnung
sowie durch den Mantel der Bremsklappe wird ein unerwünschter Rückwärtsflug vermieden.
Erfindungsgemäß ist weiterhin vorgesehen, daß die Bremsklappen jeweils auch als Netz aus Bändern,
Streifen oder Ringen aus Fallschirmmaterial oder einem ähnlich flexiblen Material ausgebildet sind. Hierdurch
entstehen über die gesamte Fläche der Bremsklappe verteilte Durchgangsöffnungen für die Luftströmung,
wodurch das Anlegen der Luftströmung mit der unerwünschten Folge einer sehr starken Rücktriebskomponente
vermieden wird. Statt dessen stellt sich auch hier, wie bei Anwendung der Haubenform, ein zur
Mittelachse symmetrisches Strömungsbild ein, und die Bremsklappen ermöglichen in ihrer aktiven Lage eine
Veränderung der Flugbahn des Gleitfallschirms aus dem flachen Gleitflug in einen steileren oder in den
Senkrechtflug. Sie gestatten so eine Steuerung des Gleitwinkels in weiten Grenzen.
In Sonderfällen ist es auch möglich, daß die Bremsklappen jeweils als ebenes, geschlossenes Kappenfeld
aus Fallschirmmaterial oder einem ähnlich flexiblen Material ausgebildet sind. Da es hierbei jedoch
meist zu einem Anliegen der Luftströmung kommt, läßt sich, wenn die Bremsklappen ihre wirksame Stellung
einnehmen, ein Rückwärtsflug eines so ausgerüsteter Gleitfallschirms kaum vermeiden, so daß sich diese
Ausführungsform vor allem dort anbietet, wo eine ■-> Umkehrung der Gleitrichtung gewünscht wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert. In
den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine Hinteransicht einer mit haubenförmigen H! Bremsklappen ausgerüsteten Kappe eines Gleitfallschirms;
Fig. 2 eine Seitenansicht des Gleitfallschirms von Fig.l;
Fig.3 eine schematische Darstellung einer haubenförmigen
Bremsklappe, wie sie bei dem Gleitfallschirm gemäß Fig. 1 und 2 verwendet wird, in vergrößertem
Maßstab;
Fig.4 eine Seitenansicht eines Gleitfallschirms
gemäß Fig. 1—3 mit Luftströmungsbild bei inaktiver o Stellung der Bremsklappen;
Fig. 5 eine Darstellung wie in Fig. 4, jedoch mit aktiver Stellung der Bremsklappen;
Fig.6 eine Hinteransicht eines Gleitfallschirms mit
netzartigen Bremsklappen;
~i F i g. 7 eine Seitenansicht des Gleitfallschirms gemäß
Fig. 6;
F i g. 8 eine schematische Darstellung einer der in F i g. 6 und 7 verwendeten netzartigen Bremsklappen in
vergrößertem Maßstab;
i: F i g. 9 eine Seitenansicht des Gleitfallschirms gemäß
Fig.6—8 mit Luftströmungsbild bei aktiver Stellung
der netzartigen Bremsklappen;
Fig. 10 eine Hinteransicht eines Gleitfallschirms mit
Bremsklappen in ebener sowie geschlossener Ausführ> rung;
F i g. 11 eine Seitenansicht des Gleitfallschirms von
Fig. 10;
Fig. 12 eine schematische Darstellung einer Bremsklappe
in ebener sowie geschlossener Ausführung, wie i" sie bei dem Gleitfallschirm gemäß Fig. 10 und 11
verwendet wird:
Fig. 13 eine Seitenansicht eines mit netzartigen Bremsklappen ausgerüsteten Rundkappenfallschirms
mit Strömungsbild;
r. F i g. 14 eine Seitenansicht eines mit haubenförmiger
Bremsklappen ausgerüsteten Rundkappenfallschirms mit Luftströmungsbild;
Fig. 15—17 eine maßstäbliche Darstellung einei
bevorzugten Ausführung der haubenförmigen Brems-V)
klappen.
Die in den F i g. 1 und 2 dargestellte Kappe 1 eines Gleitfallschirms weist in der Seitenansicht gemäß F i g. 2
ein tragflügelähnliches Profil auf, wobei die Fangleiner 2 in üblicher Weise am Rand oder an der Basis 4 dei
Vi Kappe 1 angebracht sind. Die Gleiteigenschaften dieses
Fallschirmtyps beruhen neben der Tragflügelcharakteristik und anderen Merkmalen auch auf einem mittig
oberhalb der Kappe 1 angeordneten Strömungsumlenker 7 und Querschlitzen 3 im hinteren Kappensektor.
w> Ebenfalls im hinteren Kappensektor sind in symmetrischer Verteilung zu einer lotrechten und zur Gleitrichtung parallelen Kappenmittelebene, wie aus der Zeichnung ersichtlich, fünf Bremsklappen 5 unterhalb der Basis 4 unmittelbar an diese anschließend t>; angeordnet und jeweils zwischen zwei Fangleinen 2 angebracht;
w> Ebenfalls im hinteren Kappensektor sind in symmetrischer Verteilung zu einer lotrechten und zur Gleitrichtung parallelen Kappenmittelebene, wie aus der Zeichnung ersichtlich, fünf Bremsklappen 5 unterhalb der Basis 4 unmittelbar an diese anschließend t>; angeordnet und jeweils zwischen zwei Fangleinen 2 angebracht;
Fig.3 läßt erkennen, daß an einem freien unteren
Rand 12 einer derartigen Bremsklappe 5 zwei irr
Abstand voneinander an den unteren Ecken der Bremsklappe 5 angebrachte Steuerleinen 6 vorgesehen
sind, die mittels Ringen 18 an den benachbarten Fangleinen 2 geführt sind.
Wenn durch den Springer oder in mechanischer -, Weise, beispielsweise durch ein Getriebe, eine nach
unten wirkende Zugkraft auf die Steuerleinen 6 zur Einwirkung kommt, nehmen die Bremsklappen 5 die aus
den F i g. 1 und 2 sowie insbesondere F i g. 3 dargestellte wirksame Stellung ein. Läßt die Zugkraft nach, werden m
die Bremsklappen 5 zur Basis 4 entweder selbsttätig durch Luftkraft oder mechanisch nach oben in die
unwirksame Stellung geschoben bzw. aufgefaltet, wobei die Steuerleinen 6 über die Ringe 18 der Bremsklappe 5
folgend nach oben gleiten. ι <-,
Die Bremskiappen 5 schweben sodann etwa in der aus F i g. 4 ersichtlichen Weise im Totwasser der Luftströmung.
Außer den beiden vorgenannten Stellungen sind Zwischenstellungen möglich.
Aus Fig. 3 in Verbindung mit den Fig. 15, 16 und 17
geht hervor, daß die haubenförmige Bremsklappe 5 durch einen in der wirksamen Stellung der Bremsklappe
5 gewölbten Mantel 8 und ein damit verbundenes, schräg nach unten weisendes Giebelfeld 9 von der Form
eines gleichschenkligen Trapezes gebildet ist. Der _·■->
untere freie Rand 12 der Giebelfeldes 9 und die Seitenränder 13, 14 des Mantels 8 begrenzen eine dem
Raum unterhalb der Kappe 1 zugewandte öffnung 11 der Bremsklappe 5 für die einströmende Luft. Der in der
Gebrauchslage des Fallschirms obere Rand 16 des jo Mantels 8 ist an der Basis 4 der Kappe 1 befestigt, in
dessen Eberj sich eine öffnung 10 für die ausströmende
Luft anschließt, die oben von dem bogenförmigen Teil des von der Kappe 1 abgewandten Randes des Mantels
8 begrenzt wird. Das Giebelfeld 9 erstreckt sich je nach r> Ausführungsform unter einem Winkel λ von ca. 60°
gegenüber den Seitenrändern 13, 14 des Mantels 8. In der wirksamen Stellung kann die schräg von unten in die
Bremsklappe 5 eintretende Luft aus der öffnung 10 wieder austreten. Zur weiteren Verdeutlichung der
Form der haubenförmigen Bremsklappe 5 sind in den Fig. 15, 16 und 17 Maße eingetragen, die stets als
Bruchteile einer gleich 1 gesetzten Länge desjenigen Bogens ausgedrückt sind, der den halbkreisförmigen
oberen Rand 16 bildet. Es versteht sich von selbst, daß 4 > die maßstäbliche Darstellung und Bezeichnung keine
Beschränkung dieses Ausführungsbeispiels darstellen soll. Es handelt sich lediglich um ein maßstäblich
dargestelltes Ausführungsbeispiel, das sich im Versuch bewährt hat
In der Darstellung gemäß Fig.4 befinden sich die
Bremsklappen 5 in der unwirksamen Stellung, so daß die Flugbahn des Fallschirms, wie durch den Pfeil 20
veranschaulicht wird, durch den Gleitwinkel γ (gemessen
gegenüber der Horizontalen) bestimmt wird, der auch maßgeblich wäre, falls keine Bremskiappen 5 im
hinteren Kappenabschnitt angeordnet sind. Im Gegensatz hierzu befinden sich die Bremsklappen 5 in der
Darstellung gemäß Fi g. 5 in ihrer voll entfalteten Lage, das heißt in ihrer wirksamen Stellung, in der sie den to
Gleitwinkel γ ändern. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist die Form, Größe und Anzahl der Bremsklappen 5 so ausgelegt, daß die Bremsklappen 5 den Gleitwinkel
γ in der wirksamen Stellung auf den Wert 90° bringen und dadurch einen Senkrechtflug des Fallschirms
ermöglichen. Wie schon ausgeführt, sind Zwischenstellungen für die Bremsklappen 5 möglich, in denen
lediglich eine mehr oder weniger große Änderung des Gleitwinkels γ herbeigeführt wird, ohne daß es zum
Senkrechtflug kommt.
In dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6—9 sind netzförmig ebene Bremsklappen 5'
eingesetzt, die aus Bändern, Streifen oder Ringen aus Fallschirmmaterial oder einem ähnlich flexiblen Material
bestehen, also im wesentlichen aus dem gleichen Material wie die vorbeschriebenen haubenanigen
Bremsklappen 5. Dadurch erhält jede Bremsklappe 5' eine über ihre Fläche verteilte Durchgängigkeit
gegenüber der gegen die Bremsklappen 5' strömende Luft. Diese Durchlässigkeit verhindert ein Anlegen der
Luftströmung und damit eine unerwünscht starke Rücktriebskraft, die zum Rückflug des Fallschirms
führen kann.
Im übrigen sind die netzartigen Bremsklappen 5' in der gleichen Weise angebracht und steuerbar wie die
Bremsklappen 5, so daß auf eine weitergehende Beschreibung der Zeichnungen verzichtet werden kann.
Fig.9 veranschaulicht die Herbeiführung eines Senkrechtfluges
des dargestellten Gleitfallschirms in der wirksamen Stellung der netzförmigen Bremsklappen 5'.
Dem vorhergehend beschriebenen Ausführungsbeispiel entspricht in der Anordnung der Bremsklappen
das weitere in den Fig. 10—12 dargestellte Ausführungsbeispiei,
wo anstelle der Bremsklappen 5' in netzförmiger Ausführung Bremsklappen 5" in ebener
sowie in geschlossener Ausführung aus Fallschirmmaterial üblicher Luftdurchlässigkeit vorgesehen sind. Bei
diesen in gleicher Weise angebrachten und steuerbaren Bremsklappen 5" ergibt sich in der wirksamen Stellung
ein Anlegen der Luftströmung und eine daraus resultierende starke Rücktriebskraft. Daher wird diese
Ausführungsform vor allem dort bevorzugt, wo eine Umkehrung der Gleitrichtung aus einem Vorwärtsflug
in einen Rückwärtsflug gewünscht wird.
Die Fig. 13 und 14 veranschaulichen, daß das Bremsklappensystem auch auf Rundkappenfallschirme
anwendbar ist. Die normale Gleitcharakteristik der Rundkappe 25 wird in der wirksamen Stellung der dort
verwendeten ebenen sowie netzartigen Bremsklappen 5' teilweise kompensiert. Man vermeidet durch die
Anwendung des Bremsklappensystems vor allem das unkontrollierte und unerwünschte Pendeln des Rundkappenfallschirms,
wobei ein trotz der Bremskiappen 5' verbleibender geringer Gleitwinkel, der durch den Pfeil
26 veranschaulicht wird, ohne weiteres in Kauf genommen werden kann.
Das gleiche gilt für den Rundkappenfallschirm gemäß Fig. 14, wo lediglich anstelle der netzförmigen Bremskiappen 5' die haubenförmigen Bremskiappen 5
Anwendung finden, die bereits beschrieben worden sind.
Hierzu 9 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Gleitfallschirm mit an der Kappe angeordneten Kappenfeldern aus Fallschirmmaterial, die in symmetrischer
Verteilung zu einer lotrechten und zur : Gleitrichtung parallelen Kappenmittelebene unterhalb
der Basis sowie jeweils an diese anschließend zwischen zwei benachbarten Fangleinen angebracht
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappenfelder als Bremsklappen (5, 5', 5") im
bezüglich der Gleitrichtung hinteren Kappensektor angeordnet und zwischen einer wirksamen und einer
unwirksamen Stellung einstellbar sind.
2. Gleitfallschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsklappen (5, 5', 5") in ι ■>
einer Reihe ohne Lücke nebeneinander angeordnet sind.
3. Gleitfallschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsklappen (5, 5', 5") in
Gruppen nebeneinander angeordnet sind.
4. Fallschirm nach einem der Ansprüche 1 —3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsklappen (5, 5', 5") vom Springer oder mechanisch mittels eines
Getriebes während des Fluges einstellbar sind.
5. Fallschirm nach einem der Ansprüche 1 —4, mit Steuerschlitzen in symmetrischer Anordnung an
zwei zur lotrechten Kappenmittelebene gegenüberliegenden Kappenabschnitten, dadurch gekennzeichnet,
daß die auf einer Seite der Kappenmittelebene gelegenen Bremsklappen (5, 5', 5") mit dem jo
auf dieser Seite gelegenen Steuerschlitz (3) derart gemeinsam betätigbar sind, daß sie ihre wirksame
Stellung einnehmen, wenn der betreffende Steuerschlitz (3) geschlossen wird.
6. Fallschirm nach einem der Ansprüche 1—5, r> dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Rand der
Bremsklappcn (5,5', 5"), insbesondere an den Ecken
der Bremsklappen (5, 5', 5"), Steuerleinen (6) angebracht sind, die sich zum Springer oder zu
einem mit einem Antrieb versehenen Getriebe hin erstrecken und an den benachbarten Fangleinen (2)
geführt sind.
7. Fallschirm nach einem der Ansprüche 1 —6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsklappen (5,
5') durchlässig ausgebildet sind, sei es durch v> Anordnung von Durchgangsöffnungen (10), sei es
durch Verwendung von luftdurchlässigem Material oder durch eine Kombination von Durchgangsöffnungen
(10) und Verwendung von luftdurchlässigem Material. ni
8. Fallschirm nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsklappen (5) Haubenform
aufweisen.
9. Gleitfallschirm nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die haubenförmige Bremsklap- v,
pe (5) durch einen in der wirksamen Lage der Bremsklappe (5) gewölbten Mantel (8) (vergl.
Fig. 15 und 16) und ein damit verbundenes, schräg nach unten weisendes Giebelfeld (9) von der Form
eines gleichschenkligen Trapezes gebildet ist, daß w der untere freie Rand (12) des Giebelfeldes (9) und
die Seitenränder (13, 14) des Mantels (8) eine dem Raum unterhalb der Kappe (1) zugewandte Öffnung
(11) der Bremsklappe (5) für die einströmende Luft begrenzen, daß der in der Gebrauchslage des ..,
Fallschirms obere Rand (16) des Mantels (8) an der Basis (4) befestigt ist und daß sich an den oberen
Rand ties Giebelfeldes (9) in dessen Ebene eine Öffnung (10) für die ausströmende Luft anschließt,
die oben von dem bogenförmigen Teil des von der Kappe (1) abgewandten Randes des Mantels (8)
begrenzt wird.
10. Fallschirm nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremsklappen (5') jeweils als Netz aus Bändern, Streifen oder Ringen aus Fallschirmmaterial
oder einem ähnlich flexiblen Material ausgebildet sind
11. Fallschirm nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremsklappen (5") jeweils als ebenes, geschlossenes Kappenfeld aus Fallschirmmaterial
oder einem ähnlich flexiblen Material ausgebildet sind.
Priority Applications (4)
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---|---|---|---|
DE2536841A DE2536841C3 (de) | 1975-08-19 | 1975-08-19 | Gleitfallschirm mit an der Kappe angeordneten Kappenfeldern |
GB33241/76A GB1514397A (en) | 1975-08-19 | 1976-08-10 | Parachute |
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Publications (3)
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