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Gerät zum Entfernen flüssiger Schmiermittel aus Maschinen Die Erfindungbetrifft
ein Gerät zum Entfernen flüssiger Schmiermittel aus Maschinen, insbesondere von
Altöl aus Verbrennungsmotoren von Kraftfahrzeugen, mit einem einen verschließbaren
Ausguß aufweisenden, aufrechtstehenden Altölbehälter, einer zum Ansaugen des Altöles
dienenden Pumpe und einem über einen flexiblen Schlauch mit dem Altölbehälter verbundenen
Saugrohr.
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Zweck der Erfindung ist die einfache Durchführung eines Wechsels von
flüssigen Schmiermitteln von Maschinen, nämlich von Maschinen- und Motorenölen,
durch Laien, sowie die Unterbindung unkontrollierter und/oder unerlaubter Beseitigung
von Altölen im Sinne einer Verhinderung von Umweltsverschmutzungen.
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Aufgrund einer in jüngster Zeit veröffentlichten Ermittlung gehen
in der Bundesrepublik Deutschland rund 16 Millionen Liter altes Motorenöl verloren,
sie werden - anstatt an Altölsammelstellen - einfach in die Kanalisationen gegeben
oder
direkt in das Erdreich geschüttet. Einen über wiegenden Anteil an diesem Mißstand
haben die Besitzer von privaten Kraftfahrzeugen, die den Wechsel ihres Motorenöles
nicht durch Tankstellen oder von Reparaturwerkstätten durchführen lassen, sondern
ihr Motorenöl im Handel kaufen, das Altöl selbst ablassen und letzteres dann unkontrolliert
beseitigen.
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Es sind zwar im Handel Altölauffangbehälter aus Kunststoff für Kraftfahrzeuge
bekannt, welche ähnlich wie ein Treibstoffkanister ausgebildet sind. Die eine Seitenwand
ist dabei flach wannenförmig und sie besitzt an ihrer tiefsten Stelle eine verschließbare
Öffnung. Der Behälter wird mit der Wannenseite nach oben unter den Motor gelegt,
sodaß das von der Wanne aufgefangene Altöl durch die Öffnung in das Innere abfließen
kann. Nur bei sorgfältigem Arbeiten ist mit diesem Gerät beim Motorenölwechsel ein
vollständiges Auffangen des Altöles möglich; wegen der dabei unvermeidlichen totalen
Verschmutzung der wannenförmigen Seitenwand, welche vor dem Transport gereinigt
werden muß, hat sich dieser Altölauffangbehälter zur Rückgabe des Altöles bisher
nicht durchsetzen können.
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Für die Verwendung bei Tankstellen und Kraftfahrzeugreparaturbetrieben
sind sogenannte Schnellölwechsler bekannt geworden, zu deren Funktion allerdings
Druckluft benötigt wird. Mit Hilfe einer druckluftbetätigten Ejektorpumpe wird in
einem zur Aufnahme des Altöles dienenden Druckbehälter Unterdruck erzeugt, welcher
über einen flexiblen Schlauch unter Verwendung einer in den Ölsumpf des Motors eingeführten
Sonde das Altöl absaugt. Ist der Druckbehälter gefüllt, kann er mittels eines hierfür
vorgesehenen Ausgusses entleert werden. Solche Schnellölwechsler kommen jedoch für
den einzelnen Autobesitzer
nicht in Frage.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung einen einfach durchzuführenden Maschinenölwechsel
zu ermöglichen und die Ablieferung des verbrauchten Schmiermittels zu gewährleisten.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird von einem Gerät der eingangs erwähnten
Art ausgegangen und gelöst wird die Aufgabe durch eine vertikal angeordnete, einen
hin- und hergehenden Kolben aufweisende Kolbenpumpe, wenigstens ein selbsttätig
arbeitendes Saugventil sowie wenigstens ein selbsttätiges Druckventil9 Mit der Neuerung
wird aufgrund dieser Merkmale ein handbetätigtes und daher billig herstellbares
Absaugegerät für flüssige Schmiermittel in Baueinheit mit einem Altölbehälter vorgeschlagen,
welches - da äußerliche Verunreinigungen nicht auftreten - ohne Umstände selbst
im Innern eines Kraftfahrzeuges transportabel ist.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht in einer doppelt
wirksamen Kolbenpumpe in Verbindung mit zwei Saugventilen sowie zwei Druckventilen.
Die doppelt wirksame Kolbenpumpe fördert mit jedem Auf- und Abwärtshub : während
des Ansaugens einer dem Kolbenhub entsprechenden Schmiermittelmenge wird zugleich
die vorher geförderte Menge in den Altölbehälter gepumpt. Der vermehrte, hierbei
erforderliche Kraftaufwand verhindert fehlerhafte Funktionen des Gerätes aufgrund
eines etwa erzeugten zu großen Unterdruckes.
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Vorteilhaft ist die Kolbenpumpe im Innern des Altölbehälters zentrisch
angeordnet, was Leitungen zwischen Altölbehälter und Kolbenpumpe erspart und daher
die Herstellung vereinfacht.
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Nach einem erfinderischen Merkmal der Erfindung ist zum Verschließen
des Ausgusses eine eine Öffnung zum Einführen des Saugrohres aufweisende Verschlußschraube
vorgesehen. Diese Ausgestaltung des Verschlusses des Ausgusses gestattet es, das
Saugrohr sowohl beim Transport wie bei der Aufbewahrung des Gerätes in dessen Inneren
unterzubringen, darüberhinaus dient diese Öffnung zum Entweichen der Luft beim Füllen
des Altölbehälters.
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Zweckmäßig sitzt in der Öffnung eine Dichtung. Diese Dichtung ermöglicht
den Transport des Gerätes selbst in liegendem Zustand.
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Eine am Altölbehälter angeordnete Bodenplatte dient als Fußtritt zum
Niederhalten des Gerätes während des Hochziehens des Kolbens der Kolbenpumpe.
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Ein Ausführungsbeispiel des vorgeschlagenen Gerätes zum Entfernen
flüssiger Schmiermittel aus Maschinen ist in der beigefügten Zeichnung dargestellt,
die im Folgenden näher erläutert wird.
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Die Zeichnung zeigt das Gerät in einem Querschnitt, wobei einige Einzelheiten
nur schematisch gezeichnet sind.
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Das Gerät besteht im wesentlichen aus einem Altölbehälter 1, einer
Kolbenpumpe 2, zwei Saugventilen 3 und 4, zwei Druckventilen 5 und 6, einem Saugrohr
7 und einem flexiblen Schlauch 8.
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Der beispielsweise aus Stahlblech bestehende und aufrechtstehende
Altölbehälter 1 ist zylindrisch ausgebildet und besitzt ein Fassungsvermögen von
etwa fünf bzw. zehn Litern Altöl. An seinem Boden 9 ist eine ebene Bodenplatte
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angeordnet, diese kann lösbar oder schwenkbar befestigt sein. Der Deckel 11 des
Altölbehälters 1 sitzt öldicht auf dem oberen Rand 12 und ist dort mit Hilfe eines
Gewindes oder eines Spannringverschlusses und entsprechender Dichtungsmittel (nicht
dargestellt) lösbar befestigt. An der Unterseite 13 des Deckels 11 ist die Kolbenpumpe
2 angebracht. An der Seite des Deckels 11 befindet sich ein Ausguß 14, welcher mit
einem (nicht dargestellten) Schnabel versehen sein kann. In den Ausguß 14 ist eine
Verschlußschraube 15 eingedreht, unterhalb deren Kopfes sitzt eine ölfeste Dichtungsscheibe
16.
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Die Verschlußschraube 15 weist in ihrer Mitte eine rohrabschnittförmige
Öffnung 17 auf, in diese Öffnung 17 ist das in den Altölbehälter 1 hineinragende
Saugrohr 7 eingeführt. In der Öffnung 17 sitzt eine gegen das Saugrohr 7 abdichtende,
ölfeste Dichtung 18. Zur Erleichterung des Öffnens und Schließens der Verschlußschraube
15 kann diese entweder mit Flügeln oder mit einer Rändelung (beides nicht dargestellt)
versehen sein.
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Die Kolbenpumpe 2 ist im Innern des Altölbehälters 1 zentrisch angeordnet
und sie steht vertikal. Die den nach beiden Seiten abdichtenden Kolben 19 tragende
Kolbenstange 20 ist unter Verwendung eines Dichtungsringes 21 durch den Deckel 11
des Altölbehälters 1 hindurchgeführt und endet dort in einem Handgriff 22. Eine
gummielastische Kolbendistanzmuffe 23 begrenzt den Hub des Kolbens 19 nach oben.
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An der Kolbenpumpe 2 sind die beiden Saugventile 3 und 4 sowie die
beiden Druckventile 5 und 6 angeordnet, und zwar sitzen am Pumpenkopf 24 das eine
Saugventil 4 und das eine Druckventil 6, während am Pumpenfuß 25 das zweite Saugventil
3 und das zweite Druckventil 5 befestigt
sind. Die Saugventile 3,
4 sowie die Druckventile 5, 6 bestehen im Prinzip aus einer Hülse 26, in welcher
sich eine durch eine Druckfeder 27 gegen eine Ventilöffnung 28 gepresste Kugel 29
befindet. Die Eingänge 30 der beiden Saugventile 3 und 4 stehen mit dem flexiblen
Schlauch 8 über eine Verbindungsleitung 31 und über ein T-Stück 32 in Verbindung;
die Ausgänge (in Gestalt der Ventilöffnungen 28) der beiden Saugventile 3 und 4
führen jeweils ober- und unterhalb des Kolbens 19 direkt in die Kolbenpumpe 2. Die
Ausgänge 33 der beiden Druckventile 5 und 6 münden frei in das Innere des Altölbehälters
1, ihre Eingänge (in Gestalt der Ventilöffnungen 28) führen wie bei den Saugventilen
3, 4 direkt in die Kolbenpumpe 2.
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Das Saugrohr 7 ist ein langes, dünnes, biegsames Stahlrohr von wenigen
Millimetern Durchmesser, welches am Ende des flexiblen Schlauches 8, der eine Länge
von etwa 2 Metern aufweisen kann, angeordnet ist. Das Saugrohr 7 steckt bei Nichtgebrauch
in der Öffnung 17 der Verschlußschraube 15 und verschließt damit die Öffnung 17
öldicht.
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Während des Absaugens des Altöles bleibt die Öffnung 17 offen und
dient zur Entlüftung.
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Die Funktion des neuen Gerätes ist folgende. Zum Entfernen des Altöles
aus einem Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeuges wird das Saugrohr 7 aus dem (leeren)
Altolbehälter 1 herausgezogen (dabei wird etwa an der Außenseite des Saugrohres
7 anhängendes Altöl durch die Dichtung 18 abgestreift) und anstelle des Ölmeßstabes
mit seiner Saugöffnung 34 bis zur tiefsten Stelle des Ölsumpfes des Verbrennungsmotores
eingeführt.
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Der das Gerät Betätigende tritt jetzt mit beiden Füßen auf die Bodenplatte
10 und zieht mit Hilfe des Handgriffes 22
den Kolben 19 der Kolbenpumpe
2 hoch. Dabei öffnet sich das untere Saugventil 4, während das obere Saugventil
3 und das untere Druckventil 6 geschlossen bleiben. Das angesogene Altöl strömt
durch das Saugventil 4 unterhalb des Kolbens 19 in die Kolbenpumpe 2, während die
oberhalb des Kolbens 19 befindliche Luft das Druckventil 5 öffnet und in den Altölbehälter
1 bzw. durch die Öffnung 17 in der Verschlußschraube 15 entweicht. Beim sich anschließenden
Abwärtshub drückt der Kolben 19 das angesaugte Altöl durch das Druckventil 6 in
den Altölbehälter 1, während er gleichzeitig durch das Saugventil 3 wiederum Altöl
ansaugt, und so fort, bis alles Altöl aus dem Verbrennungsmotor entfernt ist, was
sich dadurch äußert, daß nur noch geringe Kräfte zur Betätigung der Kolbenpumpe
2 aufgewandt werden müssen.
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Nun wird das Saugrohr 7 aus dem Verbrennungsmotor entfernt und wieder
durch die Öffnung 17 der Verschlußschraube 15 hindurch in das Innere des Aitölbehälters
1 eingebracht, dadurch ist der Altölbehälter 1 geschlossen und zu einer Altölsammelstelle
transportierbar. Dort wird das Saugrohr 7 wieder herausgezogen (das anhaftende Altöl
wird durch die Dichtung 18 abgestreift), die Verschlußschraube 16 geöffnet und der
Altölbehälter 1 durch Kippen geleert. Nach Eindrehen der Verschlußschraube 15 und
erneutem Einführen des Saugrohres 7 ist das Gerät wieder funktionsbereit.