DE2536392B2 - Verfahren zur kontinuierlichen, in einer stufe erfolgenden gewinnung von rohkupfer aus unreinem sulfidischem kupferkonzentrat oder -erz - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen, in einer stufe erfolgenden gewinnung von rohkupfer aus unreinem sulfidischem kupferkonzentrat oder -erzInfo
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Description
Verfahren zur kontinuierlichen, in einer Stufe erfolgenden Gewinnung von Rohkupfer aus unreinem
sulfidischem Kupferkonzentrat oder -erz.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen, einstufigen Gewinnung von Rohkupfer
aus Verunreinigungen, wie Blei, Antimon, Wismut und Arsen, enthaltenden sulfidischen Kupfererzkonzentraten
oder -erzen durch Suspensionsschmelzen.
Der Großteil der Weltkupferproduktion erfolgt heute noch nach konventionellen Verfahren mit mehreren
Zwischenstufen und -produkten. Das Schmelzen des Konzentrats oder teilweise abgerösteten Konzentrats
und der Schlackenbildner erfolgt in einer Grundschmelzeinheit (Elektro-, Schacht- oder Flammschmelzofen),
wonach der anfallende sulfidische Kupierstein zwecks Herstellens von Blisterkupfer (Rohkupfer) in
einen Konverter gebracht wird. Als letzte Teilstufe erfolgt normalerweise noch eine Feuerraffination zur
Regelung des Sauerstoff- und Schwefelgehaltes. Die in der Grundschmelzeinheit anfallende oxidische Schlacke
ίο wird je nach Wertmetallgehalt entweder als Abfall
verworfen oder weiterbehandelt. Das Reinigen der Konverterschlacke erfolgt entweder getrennt oder
durch Rückführen derselben in die Grundschmelzeinheit. Beim Verhütten unreiner Konzentrate nach
konventionellen Verfahren ist es, bedingt durch das Auftreten mehrerer Zwischenprodukte und die Variationsmöglichkeiten
bei den einzelnen Teilprozessen, ein leichtes, zu verhindern, daß Verunreinigungen ins
Anodenkupfer gelangen. In jedem Teilprozeß haben nämlich die Schwefel- und Sauerstoffpotentiale des
besagten Systems anderen Werte, so daß sich schädliche Begleitstoffe selektiv entfernen lassen. Weiter ändern
sich bei der chargenweisen Behandlung im Konverter die Werte des Systems mit fortschreitenden Umsetzungen,
wodurch die Bildung verschiedenartiger Zwischenprodukte gefördert wird, die im Bedarfsfalle abgeschieden
werden können.
Ganz anders hingegen ist die Situation bei kontinuierlichen Prozessen, bei denen sich das sich bildende Metall
im Gleichgewicht mit den verschiedenen am Prozeß beteiligten Steinen und Schlacken befindet bzw. einem
solchen Gleichgewicht zustrebt.
Bei der Behandlung der in Kupfererzkonzentraten auftretenden Verunreinigungen (Begleitstoffe) können
hierzu in weiterem Sinne alle im Konzentrat enthaltenen Grundstoffe mit /Ausnahme des Kupfers selbst
gezählt werden. Allerdings wird die Anzahl der Komponenten dadurch reduziert, daß sich manche vor
ihnen aus thermodynamischen Gründen unter den be direkten Prozessen herrschenden Verhältnissen nicht ir
schädlichem Ausmaß im sich bildenden Kupfer zu löser vermögen. Solche Elemente sind im allgemeinen die
starken Schlackenbildner (ζ. B. Fe, Co, Zn, Cr, Ti, Ca, Si) die in die silikatische Phase übergehen. Andererseits isi
die Akkumulation gewisser Komponenten (Edelmetalle' im Rohkupfer geradezu erwünscht, und das Abscheider
gewisser anderer Komponenten (beispielsweise Ni) in Zusammenhang mit der Elektrolyse gestaltet sicr
verhältnismäßig einfach. So zählt man denn zu der eigentlichen schädlichen Verunreinigungen meisten;
z. B. Pb, Sb, As und Bi.
Was die mit dem Suspensionsschmelzen zusammen hängenden Patentschriften betrifft, so kann konstatier
werden, daß bereits zu einem frühen Zeitpunkt auch die Metallgewinnung direkt im Flammofen erörtert worder
ist. Das in der finnischen Patentschrift 22 694 niederge legte Verfahren stellt den Grundprozeß des autogener
Suspensionsschmelzens dar. In den finnischen Patent schriften 45 866 und 47 380 ist weiter dargelegt, wie mi
Hilfe der Sauerstoff- und Schwefel(partial)drücke in kontrollierten Reaktionsschacht günstige Bedingunger
zur Bildung von Feinstein und sogar von Rohkupfer in unteren Teil des Ofens geschaffen werden. In der
vorgenannten Patentschriften werden reine Kupfererz.
konzentrate behandelt; dabei wird lediglich die Mög lichkeit der Gewinnung von Rohkupfer im Flamm
schmelzofen ohne Anführung detaillierter Beispiel! erwähnt.
Was die sonstigen direkten und/oder kontinuierlichen Kupfergewinnungsverfahren betrifft, so können diese
nach dem Oxydationsvorgang der Eulfide in zwei Gruppen unterteilt werden:
a) »Konverterverfahren«, bei denen das Oxydieren S zum überwiegenden Teil in einem Schmelzebad
unter Einsatz von Lanzen oder Kanälen (Blasöffnungen) erfolgt;
b) »Susp?nsionsverfahren«, bei denen die Oxydationsreaktionen hauptsächlich in einer Suspension aus
feinverteiltem Konzentrat und Reaktionsgas (Verbrennungsluft) erfolgen.
Von den Konverterverfahren kann an erster Stelle das sog. Noranda-Verfahren (finnische Patentschrift
45 566) genannt werden, ein kontinuierliches Verfahren, das nur eine Arbeitseinheit benötigt und zur Gewinnung
von Rohkupfer aus Konzentraten dient. Der Eintrag der Konzentrate und Schlackenbildner erfolgt auf die
Oberfläche des Schmelzebades, das Oxydieren über unterhalb der Schmelzeoberfläche mündende Kanäle
(Blasöffnungen). Die sich kontinuierlich bildende Schmelze besteht aus drei verschiedenen, sich nur
geringfügig ineinander lösenden Schichten: Schlacke, Stein und Rohkupfer. Aus dem Reaktor werden die
Schlacke (zur weiteren Behandlung) und das schwefelhaltige Rohkupfer abgeführt. In der ο g. Patentschrift
wird nicht auf das Schmelzen unreiner Konzentrate eingegangen, aber einem das gleiche Verfahren
betreffenden Artikel zufolge (N. J. T h e m e 1 i s, G. C.
McKerrow, P. Tarassoff and G. D. Ho! let: »The Noranda process for Continuous Smelting and
Converting of Copper Concentrates«, 100th AIME Annual Meeting, New York, March 1 —4,1971) soil z. B.
das Abscheiden des Bleies zu mehr als 80% durch Verdampfen von der Schlackenoberfläche erfolgen.
Dieser Wert basiert auf <Jcn in besagtem Artikel
aufgeführten Bleigehalten der Schlacke und des Rohkupfers, wobei der Pb-Gehalt des Konzentrates
etwa 1,2% beträgt.
Als zweites Konverterverfahren ist das sog. Worcra-Verfahren anzuführen. Beschrieben ist dieses Verfahren
z.B. in der US-Patentschrift 33 26 671 und in dem Artikel von H. K. Worner, J.O. Reynolds, B.S.
Andrews and A. W. G. C ο 11 i e r: »Developments in
WORCRA smelting — converting«, Proceedings of an International Symposium, organized by the Instituion of
Mining and Metallurgy, London 4 — 6, Oktober 1971. Bei diesem Verfahren erfolgt das Schmelzen des Konzentrates
und der Schlackenbildner auf der Schmelzeoberfläche, das Oxydieren hauptsächlich über Lanzen
unterhalb der Schmelzeoberfläche. Das Verfahren arbeitet nach dem Gegenstromprinzip in der Form, daß
die Abfallschlacke und das Rohkupfer an verschiedenen Enden des Ofens abgeführt werden. Unreine Konzentrate
finden auch hier wieder nur am Rande Erwähnung. In dem Artikel wird lediglich festgestellt, daß vom Blei
(Pb-Gehalt des Konzentrates 2,2%) bis zu 89% verdampft werden können.
Als drittes Konverterverfahren kann das sog. Mitsubishi-Verfahren genannt werden, das zum Beispiel
in der finnischen Patentschrift 1397/73 und in dem Artikel von T. Suzuki and T. Nagano: »Development
of New Continuous. Copper Smelting Process«, Joint Meeting MMIJ - AIME, Mai 24-27, 1972, Tokio,
beschrieben worden ist. Die dazu erforderliche Anlage umfaßt drei separate Ofeneinheiten (Schmelz-, Schlakkenreinigungs-
und Konverterofen), zwischen denen kontinuierlicher Materialfluß herrscht. Das eigentliche
Verbrennen des Schwefels erfolgt unter Einsatz von Lanzen durch Oberflächenblasen, wobei sich im
Konverter Rohkupfer bildet Wie bei den übrigen Konverterverfahren setzt sich auch hier die Schmelze
aus drei Schichten zusammen: Schlacke, Stein und Rohkupfer. Dies geht deutlich aus dem Schwefelgehalt
(0,5 bis 1,0%) des anfallenden Rohkupfers hervor, denn dieses löst bei seiner Bildung aus geschmolzenem
sulfidischem Stein durch Oxydieren eine nahe an das Gleichgewicht herankommende Menge Schwefel. Bezüglich
der Verunreinigungen (Begleitstoffe) wird im Zusammenhang mit dem Mitsubishi-Verfahren erwähnt,
daß bei einem Pb-Gehalt des Konzentrates von 1,9 bis 2,3% durch Erhöhung des Kupfergehaltes (~ Oxydationsgrades)
der Schlacke der eigentlichen Konvertereinheit ein Rohkupfer-Bleigehalt im Bereich von 0,2 bis
0,5% erzielt wird. Auf die gleiche Weise läßt sich durch Erhöhung des Oxydationsgrades auch der Gehalt an
anderen verdampfenden Verunreinigungen (As und Sb) im Rohkupfer reduzieren. Bei dieser Verfahrensweise
erfolgt der Austrag der Verunreinigungen über die Ofenstäube.
Was die »Suspensionsverfahren« zur Gewinnung von Kupfer direkt aus Konzentraten betrifft, so können
neben den bereits erwähnten Patentschriften einige weitere angeführt werden. Zunächst ist da das sog.
Brittingham-Verfahren (finnische Patentschrift 45 463)
zu nennen, bei welchem im Reaktionsschacht eine Oxydation bis auf Feinstein erfolgt; der Feinstein wird
dann weiter zu Rohkupfer oxydiert. Das Reinigen der Schlacke kann in der gleichen Einheit in einer anderen
Sektion des unteren Ofenteils (Herdes) erfolgen. Wie bei den Konverterverfahren ergeben sich auch bei
diesem System drei Schmelzephasen: Schlacke, Stein und Rohkupfer. Über das Verhalten der Verunreinigungen
wurden keine Angaben gemacht. Als zweite Möglichkeit sei der von J.C Yannopoulos dargelegte
Prozeß (US-Patentschrift 36 74 463) genannt, bei dem der in der ersten Stufe gebildete Kupfersteiti
zwecks weiterer Oxydation in geschmolzenem Zustand entweder im gleichen oder in einem getrennten
Reaktionsschacht umgewälzt wird. Auf diese Weise besteht der Patentschrift zufolge die Möglichkeit
metallisches Kupfer und wertmetallarme Schlacke zi bilden, wobei zwischen der Metall- und der·Schlacken
phase eine Schicht Feinstein belassen wird. Auch ir dieser Patentschrift finden sich keine Angaben über da;
Verhalten der Verunreinigungen.
Mit der vorliegenden Erfindung v/ird denn bezweckt ein Verfahren zur direkt im Flammschmelzofer
erfolgenden Gewinnung von Rohkupfer aus unreinen sulfidischem Kupfererzkonzentrat und/oder -erz durd
Abbrennen mit Sauerstoff oder sauerstoffangereicher ter Luft zu schaffen.
Die Hauptmerkmale der vorliegenden Erfindung gehen aus Patentanspruch 1 hervor.
Die erfindungsgemäße Methode erlaubt also di< kontinuierliche Gewinnung von im wesentlichen verun
reinigungsfreiem Rohkupfer direkt in einer Stufe in de Form, daß die im Konzentrat bzw. Erz enthaltene!
Verunreinigungen in die Schlackenphase der Schmelzt übergehen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wir<
in Suspension befindliches Konzentrat oder Erz bis zi einem Grad oxydiert, daß die Schmelze lediglich au
Schlacken- und Metallphase besteht.
Was nun diese erfindungsgemälie Methode zun Schmelzen von unreinen Kupfererzkonzentraten in
Flammschmelzofen direkt zu Rohkupfer betrifft, si
kann als Hauptverunreinigung Blei angesehen werden, da dieses zum einen ein sehr häufiger schädlicher
Begleitstoff in Kupferkonzentraten ist und zum anderen seine Verteilung auf die verschiedenen im Laufe des
Prozesses entstehenden Produkte Aufschluß über die im System herrschenden Oxydationsgrade und gleichzeitig
auch über das Verhalten der sonstigen Verunreinigungen liefert. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
lassen sich also aus dem Rohkupfer neben Blei auch andere Stoffe eliminieren, sofern dies durch ähnliche
Oxydationsgradänderungen thermodynamisch gesehen möglich ist. Solche Stoffe sind zum Beispiel Sb, As und
Bi. Die neue Methode kann als besonders geeignet für Fälle gelten, in denen die anfallende Schlackenmenge
und deren Gehalt an Wertmetallen wesentlich niedriger liegt als beim Verarbeiten von Konzentraten, die z. B.
neben Chalkopyrit (Kupferkies) auch reichliche Mengen an anderen Eisenverbindungen (z. B. Oxide und Sulfide)
enthalten. Solche vorteilhafte Kupferkonzentrate sind u. a. die Konzentrate auf chalkositisch-digenitischer
Basis.
Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. In den
Zeichnungen zeigt
F i g. 1 einen zum Arbeilen nach der erfindungsgemä-Ben
Methode geeigneten, an sich bekannten Flammschmelzofen im Vertikalschnitt,
F i g. 2 einen schematischen Schnitt längs der in F i g. 1 angedeuteten Linie l-l beim Fahren des Ofens in
herkömmlicher Weise,
F i g. 3 das unter den in F i g. 2 gezeigten Verhältnissen erhaltene Gleichgewichtsdiagramm des Kupfer-Schwefel-Systems,
in welchem (Diagramm) der Schwefelgehalt in Abhängigkeit von der Temperatur dargestellt
ist,
Fig.4 die gegenseitigen Konzentrationsverhältnissc
des im Rohkupfer enthaltenen Schwefels und Sauerstoffes bei verschiedenen Schwefeldioxid-Partialdrücken,
Fig. 5 einen schematischen Schnitt längs der in Fig. 1 angedeuteten Linie I-I beim Fahren des Ofens
nach der Erfindungsgemäßen Methode.
F i g. 6 das Gleichgewichtsdiagramm des Kupfer-Sauerstofi'-Systems
unter den in Fig. 5 gezeigten Verhältnissen, wobei der Sauerstoffgehalt in Abhängigkeit
von der Temperatur dargestellt ist, und
F i g. 7 im i ystem (Cu, Fe. Pb, As, Bi, Sb)-O-S
herrschende Gleichgewichte, berechnet an Hand von Einheitsaktivitäten.
Für die Untersuchungen wurde ein Pilot-Flammschmelzofen (Fig. 1) mit einer Kapazität von 0,5 bis
3 t/h verwendet. Der Reaktionsschacht 1 hatte einen Durchmesser von ca. 1,5 m und eine Höhe von 3.5 m. Die
Versuche wurden mit mehreren unterschiedlichen Konzentraten durchgeführt; dabei wurden sehr unterschiedliche
Oxydationsgrade gefahren. Die Reaktionsschacht-Temperatur betrug 1300 bis 15000C; die
Schlacken- und Metall-Abstechtempera türen bewegten
sich entsprechend zwischen 1200 und 14500C bzw. zwischen 1150 und 1300" C. Die Zuluft wurde auf 21 bis
65% Sauerstoffgehalt angereichert. Je nach verarbeitetem Konzentrat und Intensität der Reaktionsschacht-Kühlung
kann die Sauerstoffanreicherung bis auf 95% Sauerstoff erhöht werden. Entsprechend können auch
die vorgenannten Temperaturen um 100 bis 3000C über den angegebenen Werten liegen. Im folgenden wird als
Beispiel einer der mit chalkositisch-digenitischem Konzentrat durchgefahren Versuche beschrieben. Bei
ίο diesen Versuchen wurde der zusammen mit den Gasen
über den Abzugsschacht 3 abgehende Flugstaub (5 bis 20% des Einsatzes) in einem hinter dem Ofen
angeordneten Kessel und Elektrofilter gesammelt und in seiner Gesamtheit dem Prozeß erneut zugeführt.
Natürlich besteht die Möglichkeit, den Staub aus dem Umlauf herauszunehmen, wenn der Gehalt des Staubes
oder einer seiner Komponenten an — insbesondere verdampfenden — Verunreinigungen beträchtlich hohe
Werte erreicht. Bei Belassen des Flugstaubes im Kreislauf werden also aus dem Ofen lediglich die
Produkte Metall, Schlacke und nahezu staubfreies SO2-haltiges Gas abgeführt. Die Verunreinigungen
werden dabei gezwungen, sich auf Schlacke und Metal! zu verteilen. Freilich ist zu berücksichtigen, daß je nach
Temperatur des Elektrofilter ein Teil der verdampfenden (flüchtigen) Komponenten auch in gasförmigem
Zustand abgehen kann. Die Schlacken waren Ca-Silikatbasis-Schlacken,
denen im Bedarfsfalle Schlackenbild ner zugesetzt wurden.
Der Ofen wurde zunächst mit einem solcher Sauerstoff/Einsatzmischung-Verhältnis (Oxydationsgrad) gefahren, daß die Bildung des metallischer
Rohkupfers im Gleichgewicht mit dem reichen Kupfer stein erfolgte. In diesem Falle waren im unteren Ofcntei
(Herd) 2 drei flüssige Schichten vorhanden: Schlacke Stein und Rohkupfer. Aus dem Ofen werden lediglich
Schlacke und Rohkupfer abgeführt (abgestochen). E; zeigte sich, daß hierbei auch der Kupfergehalt dei
Schlacke sein Minimum erreicht. Die vorangehcnc umrissenen Prozeßverhältnisse gehen im Prinzip au;
F i g. 2 hervor. Der Kupfergehall der Schlacke beträgt je nach Oxydationsgrad und Wirkung der übriger
Schlackenkomponenten auf den Aktivitätskoeffizientcr von CU2O im allgemeinen 5 bis 8%. Der Eisengehalt dci
Steines kann je nach Eisengehalt des Konzentrates unc Verweilzeiten zwischen 0 und 3% Fesiem variieren. Dci
Schwefelgehalt des Rohmetalles liegt zwischen 0.5 unc
1.5% Smcibii, da im System nahe am Cu-Cu^-S-Gleichgewicht
operiert wird (Fig.3). Der Sauerstoffgehal beträgt im allgemeinen weniger als 0,1 %, da, betrachte
man die Situation an Hand von F i g. 4, in diesem Fall« im Bereich A operiert wird.
Auf der Basis der Prozeßführung der oben umrisse nen Art wurde die Stoffbilanz berechnet (Tabelle 1)
Versuchsdauer 2,5 Tage. Insgesamt wurden 78 Konzentrat verarbeitet; die Bilanz ist auf die Tonm
Konzentrat bezogen.
Tabelle 1 | Menge | Cu | kg | S | kg | — | 6.5 | Fc | kg | O | kg |
kg | % | 486 | % | 141 | 133.1 | o/o | 35 | % | |||
1000 | 48.6 | 33,3 | 16.3 | 1.4 | 3.5 | 34.4 | — | ||||
Konzentrat | 482.0 | 6.9 | — | 0.3 | 7.1 | — | — | ||||
Schlacke | — | 80.2 | 452.7 | 16,9 | 1.1 | 0.6 | — | 0.5 | |||
Stein | 466.7 | 97 | 1.4 | 0.13 | 0.1 | ||||||
Rohkupfer | |||||||||||
Gas | |||||||||||
Fortsetzung | Menge | Pb | kg | As | kg | Sb | kg | Bi | kg |
kg | % | 22 | % | 3,5 | % | 2,2 | % | 0,4 | |
1000 | 2,2 | 15,5 | 0,35 | 1,9 | 0,22 | 1,5 | 0,04 | 0,1 | |
Konzentrat | 482,0 | 3,2 | — | 0,4 | — | 0,3 | — | 0,02 | — |
Schlacke | — | 0,8 | 6,5 | 0,3 | 1.1 | 0,1 | 0,5 | 0,01 | 0,3 |
Stein | 466,7 | 1.4 | 0,2 | 0.5 | 0,1 | 0,2 | 0.06 | _ | |
Rohkupfer | |||||||||
Gas | |||||||||
Wie aus den Stein- und Metallanalyse!! ersichtlich ist,
erfolgte das Abscheiden des Rohkupfers im Gleichgewicht mit dem reichen Kupferstein. Hierbei verblieb im
Rohkupfer eine nahezu dem Gleichgewicht entsprechende Schwefelmenge (1,4% S; bei Gleichgewichtszustand
1,6% S). Wie die Metallanalysen zeigen, ist das Rohkupfer auch nach normaler Anodenofenbehandlung
noch nicht für die Elektrolyse geeignet, da es zu zu hohen Verunreinigungsgehalten im Katodenkupfer
führt. Am deutlichsten tritt das Verhalten der Verunreinigungen bei Blei in Erscheinung, für das in der Anode
allgemein eine Grenze von etwa 0,3% Pb gefordert wird. Dies bedeutet, daO bei Prozeßführung der oben
umrissenen Art — unter Verwendung gleicher Verteilungskoeffizienten — das Konzentrat nicht mehr als
etwa 0,5% Blei enthalten dürfte.
Im Zusammenhang mit der genaueren Untersuchung der Erscheinungen und Reaktions.mechanismen, die im
Reaktionsschacht des Flammofens auftreten, konnte festgestellt werden, daß dem unteren Teil des
Reaktionsschachtes 1 entnommene Proben noch 2 bis 4% Schwefel enthalten. Dies bedeutet, daß im unteren
Ofenteil (Herd) 2 zwischen Sulfiden und Oxiden noch in beträchtlichem Maße Umsetzungen stattfinden, in
deren Folge ein Teil des Rohkupfers gebildet wird und dank denen sich der Kupfergehalt der Schlacke auf ein
verhältnismäßig niedriges Niveau einspielt.
Werden die Ofenverhältnisse so geändert, daß das Verhältnis Sauerstoff/Einsatzmischung wächst, so bildet
sich Rohkupfer im dynamischen Gleichgewicht mit der Schlacke, und zwar ohne daß eine dazwischenliegende
Steinschicht entsteht (Fig.5). Hierbei steigt der Kupfergehalt der Schlacke im allgemeinen auf 8 bis
15%; der Schwefelgehalt des Rohkupfers liegt unter 0,5% und sein Sauerstoffgehalt steigt je nach Temperatur
und Schwefelgehalt auf 0,2 bis 1,5%. Der Sauerstoffgehalt des Metalls beginnt denn auch der
Werten des Systems Cu-Cu2O (F i g. 6) zu folgen, wöbe
der Schwefelgehalt und der Gesamtschwefeldioxid-Druck diesen Vorgang in der in F i g. 4 gezeigten Weise
beeinflussen und in F i g. 4 der Übergang in den Bereich B erfolgt.
In Tabelle 2 ist die Stoffbilanz eines oxydativer steinschichtfrei gefahrenen Versuches (Prozesses) zu
sammengestellt. Die Werte decken eine Versuchsspan ne von etwa 2 Tagen und sind auf die Tonne Konzentra
bezogen.
Tabelle 2 | Menge | Cu | kg | S | kg | Fe | kg | O | kg |
kg | % | 473 | % | 161 | % | 35 | % | ||
1000 | 47,3 | 60,8 | 16,1 | 0,5 | 3,5 | 34,7 | — | — | |
Konzentrat | 507 | 12 | 412,2 | 0,09 | 0,8 | 6,8 | 0,4 | — | 3,3 |
Schlacke | 418,5 | 98,5 | 0,2 | 159,7 | 0,07 | 0.8 | |||
Rohkupfer | " | " | |||||||
Gas | Menge | Pb | kg | As | kg | Sb | kg | Bi | kg |
kg | °/o | 29 | % | 4 | % | 2,5 | % | 0,4 | |
1000 | 2,9 | 28,4 | 0.4 | 3,0 | 0.25 | 2,1 | 0,04 | 0.38 | |
Konzentrat | 507 | 6,8 | 0.6 | 0,6 | 0,2 | 0,4 | 0.1 | 0,07 | 0,02 |
Schlacke | 418.5 | 0.15 | 0,05 | 0.8 | 0,03 | 0,3 | 0,005 | ||
Rohkupfer | |||||||||
Gas | |||||||||
'Vurde der Ofen in dieser Weis.e gefahren, so wiesen
die dem unteren Teil des Reaktionsschachtes entnommenen Proben einen Schwefelgehalt von weniger als
1% auf. Dies bedeutet, daß nahezu aller Schwefel im Reaktionsschacht verbrannt worden ist und der Anteil
der im unteren Ofenteil (Herd) erfolgenden Umsetzungen in diesem Falle ohne Bedeutung bleibt, da ja hierbei
auch das Rohkupfer bereits im Reaktionsschacht und nicht im Zusammenhang mit den Sulfid-Oxid-Reaktionen
im unteren Ofenteil (Herd) entsteht. Die Ofenver hähnisse sind hier deutlich stärker oxydierend als im
erstgenannten Beispiel, was auch aus den höheren Kupfergehaltswerten der Schlacke hervorgehl Bezüglich
der Verteilung der Verunreinigungen kann festge stellt werden, daß sie unter diesen Verhältnissen zur
überwiegenden Teil verschlackt werden, da ansonste kein bemerkenswerter Austrag verdampfender (flucht
ger) Komponenten aus dem Prozeß erfolgt. De thermodynamische Hintergrund der Oxydation de
Konzentrates und des Verhaltens der Begleitstoffe geh anschaulich aus F i g. 7 hervor, in welcher in de
Systemen (Cu. Fe, Pb, As, Bi, Sb)-O-S herrschend - 65 Gleichgewichte, berechnet an Hand von Einheitsaktiv
täten, dargestellt sind. In dem im Schaubild schraffierte Bereich herrschen Verhältnisse, unter denen es zu
Bildung von metallischem Kupfer kommt. Herrschen ir
Ofen Verhältnisse, unter denen zwischen Rohkupfer und Schlacke eine Steinschicht liegt, so operiert man näher
am Bereich A (Fig. 7). Beim Übergang zu einem höheren Oxydationsgrad nähert man sich dem Bereich
B; gleichzeitig dazu erfolgt hinsichtlich der Verunreinigungen ein Übergang zu den Stabilitätsbereichen deren
Oxide, wodurch ihr Verschlackungsverhalten erklärt ist. Bezüglich aller Komponenten handelt es sich natürlich
um deren Aktivitätskoeffizienten, welche letzten Endes ihre Verteilung auf Rohkupfer und Schlacke bestimmen.
Die vorangehenden Betrachtungen schaffen jedoch die thermodynamische Grundlage für das Verhalten der am
Prozeß beteiligten Verunreinigungen.
Auf Grund der in Tabelle 2 zusammengestellten Ergebnisse ist offensichtlich, daß das erhaltene Rohkup- ι <,
fer nach einer normalen Anodenofenbehandlung einen geeigneten Rohstoff zur elektrolytischen Herstellung
hochwertiger Katoden darstellt. Was das Blei, dii eigentliche Hauptverunreinigung in den clurchgeführtei
Versuchen, betrifft, so kann konstatiert werden, daß e im Konzentrat in Mengen bis zu etwa 6% enthalten seil
kann ohne daß der Bleigehalt des Rohkupfers einei Wert von 0,3% übersteigt.
Im Kupferkonzentrat können auch andere Verunrei nigungen, wie Zn, Ni, Co usw., enthalten sein, derei
vollständige Verschlackung bei Steigerung des Oxyda tionsgrades nur umso sicherer erfolgt.
Was das Gesamtkonzept betrifft, so ist klar, daß di< Flammschmelzofenschlacke noch von den darin enthal
tenen Wertmetallen befreit werden muß. Diese Reinigungsprozeß gestaltet sich natürlich umso renta
bier, je geringer die zu behandelnde Schlackenmengt ist.
Hierzu 7 Blatt /xichiuinnon
Claims (4)
1. Verfahren zur kontinuierlichen, in einer einzigen Stufe erfolgenden Gewinnung von Rohkupfer
aus Verunreinigungen, wie Blei, Antimon, Wismut und/oder Arsen, enthaltenden sulfidischen
Kupfererzkonzentraten und/oder -erzen, wobei zwecks Bildung einer Suspension in der Reaktionszone ins Oberteil letzterer feinkörniges Kupfererzkonzentrat
und/oder -erz sowie Sauerstoff oder mit Sauerstoff angereicherte Luft eingetragen werden,
und die Suspension unter hoher Temperatur in der Reaktionszone abwärts geführt wird uncj auf ein
unterhalb der Reaktionszone befindliches Schmelze bad prallt, während die Gase und Flugstäube zur
Seite gelenkt und die Flugstäube eventuell erneut ins Oberteil der Reaktionszone geleitet werden, und
Schlacke und Rohkupfer von der Schmelze getrennt und gesammelt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Reaktionsschacht im Verhältnis zum Kupfererzkonzentrat und/oder -erz $0 viel Sauerstoff oder mit Sauerstoff angereicherte
Luft eingespeist wird, daß das Konzentrat und/oder Erz in der Reaktionszone so stark oxydiert wird, daß
sich unterhalb der Reaktionszone eine Schmelze bildet, welche lediglich aus Rohkupfer und Schlacke
besteht.
2. Verf. nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupiererzkonzentrat und/oder
•erz so stark oxydiert wird, daß die Schmelze-Feststoff-Partikel
vor ihrem Aufprallen auf die im unteren Ofenteil (Herd) befindliche Schmelze höchstens 1 Gewichtsprozent Schwefel enthalten
und das in ihnen enthaltene Eisen zu über 60% zu dreiwertigem Eisen oxydiert ist.
3. Verf. nach den Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupfererzkonzentrat
und/oder -erz so stark oxydiert wird, daß das als Ergebnis der im Reaktionsschacht stattfindenden
Oxydationsreaktionen und der in der Schmelze des unteren Ofenteils (Herdes) stattfindenden Nachre-3
ktion ;n, z. B. Oxid-Sulfid und Oxid-Oxid, entstehende
Rohkupfer sich im dynamischen Gleichgewicht mit der Schlacke befindet und weniger als 0,5
Gewichtsprozent Schwefel sowie 0,2 bis 1,5 Gewichtsprozent Sauerstoff enthält.
4. Verf. nach den Patentansprüchen I1 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur in der Reaktionszone des Reaktionsschachtes auf 1300 bis
17000C, die Schlackenabstechtemperatur auf 1250
bis 1450° und die Abstechtemperatur des Rohkupfers auf 1150 bis 1350° C gehalten wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FI743266A FI52358C (fi) | 1974-11-11 | 1974-11-11 | Tapa valmistaa raakakuparia jatkuvasti yhdessä vaiheessa epäpuhtaasta sulfidisesta kuparirikasteesta tai -malmista . |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2536392A1 DE2536392A1 (de) | 1976-05-20 |
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