DE2531339A1 - Verfahren zum herstellen kubischen bornitrids - Google Patents
Verfahren zum herstellen kubischen bornitridsInfo
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Description
Dipl.-lng. H. Sauerland · Dr.-lng. R. Kön:g ■ Dipl.-lng. K. Bergen
Patentanwälte · 4ODD Düsseldorf 30 ■ Cecilienallee ve ■ Telefon 433732
11. Juli 1975 30 181 K
De Beers Industrial Diamond Division Limited, 45 Main Street, Johannesburg, Transvaal,.Süd-Afrika
"Verfahren zum Herstellen kubischen Bornitrids"
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen gestreckten kubischen Bornitrids, bei dem in einer Reaktionszone
hexagonales Bornitrid in Anwesenheit eines Katalysators bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck zur
Reaktion gebracht wird«
Kubisches Bornitrid besitzt nächst dem Diamanten die höchste Härte und ist aus der US-Patentschrift 2 947 617 bekannt.
Es wird üblicherweise im Wege einer Reaktion hexagonalen Bornitrids in Anwesenheit eines Lösungsmittels bzw.
eines Katalysators bei einer Temperatur und einem Druck hergestellt, bei denen es kristallographisch stabil ist.
Als Lösungsmittel und/oder Katalysator werden in der US-Patentschrift unter anderem Alkalimetalle, Erdalkalimetalle,
Blei, Antimon, Zinn und deren Nitride erwähnt. Des weiteren eignen sich Aluminium- und Eisenlegierungen»
Ein Nachteil des bekannten Verfahrens zum Herstellen kubischen Bornitrids besteht darin, daß es äußerst hohe Temperaturen
und Drücke erfordert. Dafür ist ein besonderer Reaktor aus der US-Patentschrift 2 941 248 bekannt. Dieser
Reaktor besteht im wesentlichen aus einem umlaufenden Band oder einer umlaufenden Dauerform mit einer konischen Öffnung
und einem Paar konzentrischer Kegelstumpfstempel zum
Einführen in die öffnung, um darin eine Reaktionszone fest-
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sn
sn
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zulegen. Zwischen den Stempeln und den Formen "befindet sich
eine Dichtungsmasse wie Pyrophyllit, während die der Reaktionszone
gegenüberliegende Innenoberfläche eine Wärmeisolierung beispielsweise ebenfalls aus Pyrophyllit besitzt„
Die Temperatur der Reaktionskammer läßt sich dadurch erhöhen, daß die Stempel an einer Spannungsquelle angeschlossen
werden und auf diese Weise ein Stromkreis zwischen den Stempeln und dem Kammerinhalt geschlossen wird.
Kubisches Bornitrid eignet sich wegen seiner hohen Härte hervorragend als Schleifmittel zum Schleifen von Stählen,
wie insbesondere Schnellstähle sowie als Schleifmittel in harzgebundenen Schleifscheiben.
Die Erfindung besteht in einem Verfahren zum Herstellen gestreckten Bornitrids, bei dem in die Reaktionszone eine
Packung aus diskreten Schichten hexagonalen Bornitrids und eines Katalysators so eingebracht wird, daß sich bei der
Temperatur und dem Druck des stabilen kubischen Bornitrids in der Schicht aus hexagonalem Bornitrid schwache Zonen
ergeben. Die Packung wird alsdann bis auf eine Temperatur und einen Druck gebracht, bei dem sich das kubische Bornitrid
bildet und stabil ist. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dürften die gestreckten Bornitridteilchen beim Eindringen
des Lösungsmittels bzw« Katalysators in die geschwächten Zonen entstehen. Neben gestreckten Bornitridteilchen
entstehen in geringem Maße auch andere Bornitridteilchen«
Das Verfahren läßt sich mit üblicher Temperatur, üblichem Druck und bekannten Katalysatoren durchführen, wie sie beispielsweise
aus der erwähnten US-Patentschrift 2 947 617
bekannt sind«, Üblicherweise liegt die Verfahrenstemperatur bei 1500 bis 20000C und der Druck bei 50 bis 100 kb„ Der
Katalysator besteht vorzugsweise aiis Alkali- oder Erdalka-
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linitriden, insbesondere aus Kalzium- oder Lithiumnitrid. Vorzugsweise werden das hexagonale Bornitrid und der Katalysator
in der Reaktionszone so angeordnet, daß der Katalysator in einer Hülse aus hexagonalem Bornitrid einen Kern
bildet. Bei einer derartigen Anordnung bilden sich in der Bornitrid-Hülse radiale Schwachzonen, wenn die Temperatur
und der Druck Werte erreichen, bei denen der Katalysator in das hexagonale Bornitrid eindringt. Die Bornitrid-Hülse
mit dem Katalysator kann in eine Pyrophyllit-Hülse plaziert
und mit dieser dann in die Reaktionskammer einer bekannten Vorrichtung gebracht werden.
Die Bornitrid-Hülse kann eine durchgehende Wandung besitzen oder aus mehreren Segmenten bestehen. Vorzugsweise sind der
Kern und die Hülse so dimensioniert, daß der Kern einen satten Sitz in der Hülse findet. Der Kern kann aus einem
losen Pulver oder einem Preßkörper bestehen. Des weiteren kann die Hülse auf beiden Seiten mit einem Deckel aus hexagonalem
Bornitrid verschlossen sein.
Das Gewichtsverhältnis von hexagonalem Bornitrid zum Katalysator sollte insbesondere im Falle einer Hülse mit Katalysatorkern
10:1 bis 3:1, vorzugsweise 6:1 bis 5:1 betragen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten kubischen Bornitridteilchen unterscheiden sich deutlich von
nach anderen Verfahren hergestellten Teilchen und besitzen ein Achsenverhältnis von mindestens 3:1 bei einer in die
/~111_7-Richtung fallenden großen Achse.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Aufnahme nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Bornitrids in 269-facher Vergrößerung,
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Fig, 2 eine Aufnahme nach dem erfindungs gemäß en Verfahren
hergestellten Bornitrids bei 273-facher Vergrößerung und
Figo 3 einen Querschnitt durch eine Bornitrid-Hülse mit
Katalysatorkerne
Die große Achse der in den Fig„ 1 und 2 abgebildeten Bornitridteilchen
mit unregelmäßiger Oberfläche liegt in der /~111__7~Richtung. Das Achsenverhältnis wird in der Weise
bestimmt, daß die jeweils längste und die jeweils kürzeste Achse gemessen werden. Die Teilchengröße ist unterschiedlich
und liegt im allgemeinen bei 0,08 bis 0,25 mm, vorzugsweise bei 0,09 bis 0,18 mm.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Teilchen sind im allgemeinen verhältnismäßig mürbe, was sie
als Schleifmittel besonders geeignet macht, da sich auf diese Weise beim Schleifen stets frische Schleifflächen ergeben.
Die Teilchen lassen sich ohne Schwierigkeiten zum Herstellen harz- oder metallgebundener Schleifwerkzeuge
verwenden. Vorzugsweise werden die Teilchen dabei so eingebettet, daß ihre großen Achsen im wesentlichen senkrecht
zur Arbeitsfläche des Werkzeugs verlaufen.
Wegen ihrer Brüchigkeit werden die Teilchen vorzugsweise zum Herstellen harzgebundener Schleifscheiben verwendet.
Dabei begünstigt ihre unregelmäßige Oberfläche eine feste Verankerung in der Harzmatrix. Eine noch bessere Verankerung
ergibt sich, wenn die Teilchen metallisiert, vorzugsweise mit Nickel überzogen werden.
Harzgebundene Schleifscheiben werden in üblicher Weise so hergestellt, daß in eine Form mit einer beispielsweise aus
Bakelit bestehenden Nabe ein Pulvergemisch aus Harz, kubischem Bornitrid und einem Füllstoff eingebracht und das
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Harz unter Druck bei erhöhter Temperatur geschmolzen und ausgehärtet wird. Als Harz eignen sich beispielsweise
Phenolformaldehyd oder Polyimide
Der Anteil des kubischen Bornitrids in der Schleifscheibe ist je nach Schleifscheibentyp unterschiedlich. Im allgemeinen
liegt er bei 10 bis 25 Vol.#. Die Orientierung der Teilchen läßt sich nach bekannten Verfahren beispielsweise
mit Hilfe eines elektrostatischen Feldes erreichen. Die Teilchen können jedoch auch mit einem magnetisierbaren Metall
überzogen und im magnetischen Feld ausgerichtet werden.
Bei einem Versuch wurde ein Preßkörper 10 aus Lithiumnitrid
als Kern in eine Hülse 14 aus hexagonalem Bornitrid mit sattem Sitz eingebracht. Die Stirnseiten der Hülse
bzw, des Kerns wurden mit Scheiben 12 aus hexagonalem Bornitrid verschlossen. Das Gewichtsverhältnis von Bornitrid
zu Lithiumnitrid betrug etwa 6:1.
Der Verbundkörper aus Lithium- und Bornitrid wurde alsdann in eine Hülse aus Pyrophyllit eingeschoben und das ganze
in die Reaktionskammer eines Hochtemperatur-Hochdruckreaktors nach der US-Patentschrift 2 941 248 eingesetzt. Alsdann
wurde zunächst der Druck in der Reaktionskammer auf 55 kb und anschließend die Temperatur auf 15000C erhöht.
Nach etwa 10 Minuten wurde zunächst die Temperatur der Reaktionskammer auf Raumtemperatur verringert und anschließend
der Druck auf Normaldruck. Das kubische Bornitrid wurde alsdann nach üblichen Verfahren aus dem Reaktionskörper
gewonnen; es bestand zu einem hohen Prozentsatz aus gestreckten, nadeiförmigen Teilchen des in den Fig. 1 und 2
dargestellten Typs mit einer Teilchengröße von 0,09 bis 0,18 mm.
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Claims (1)
- - 6 De Beers Industrial Diamond Division Limited,45 Main Street, Johannesburg, Transvaal, Süd-AfrikaPatentansprüche;Verfahren zum Herstellen gestreckten kubischen Bornitrids, bei dem in einem Reaktor hexagonales Bornitrid in Anwesenheit eines Katalysators bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck zur Reaktion gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Bornitrid und der Katalysator als diskrete, bei der Bildungstemperatur des kubischen Bornitrids Schwachstellen im hexagonalen Bornitrid bildende Schichten angeordnet werden.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das hexagonale Bornitrid in die Form einer Hülse gebracht und in die Hülse ein Katalysatorkern eingesetzt wird,,3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von hexagonalem Bornitrid zum Katalysator 10:1 bis 3:1 beträgt«4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis 6:1 bis 5:1 beträgt«5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator aus Alkali- oder Erdalkalimetallnitriden besteht.6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der509887/0738Katalysator aus Kalziumnitrid oder Lithiumnitrid bestehtβ 7ο Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,dadurch gekennzeichnet, daß die Tempelträgt«Temperatur 1500 bis 200O0C und der Druck 50 bis 100 kb be-8. Nach dem Verfahren der Ansprüche 1 bis 7 hergestelltes kubisches Bornitrid mit einem Achsenverhältnis von mindestens 3:1 und einer in die /~~111_7-Richtung fallenden großen Achse.9. Bornitrid nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine unregelmäßige Oberfläche.10. Bornitrid nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet durch eine hohe BrüchigkeitB11. Bornitrid nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 10, gekennzeichnet durch eine Teilchengröße von 0,08 bis 0,25 mme12. Bornitrid nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch eine Teilchengröße von 0,09 bis 0,18 mm,13ο Bornitrid nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 12, gekennzeichnet durch einen Metallüberzug.14. Bornitrid nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch einen Nickelüberzug«,509887/0738
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