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"Anordnung zur Anzeige der Wirtschaftlichkeit bei Brennkraftfahrzeugen
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Anzeige der Wirtschaftlichkeit der Fahrweise
von mit einem Brennkraftmotor betriebenen Fahrzeugen. Bei einem bekannten Gerät
dieser Art (DT-PS 844 830) wird durch eine verhältnismäßig komplizierte Kinematik
der Quotient aus Brennstoffverbrauch und Fahrgeschwindigkeit ermittelt und von einem
Zeiger angezeigt. Auch kann dabei noch die Motordrehzahl mit einbezogen werden.
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Diese und ähnliche Geräte haben den Nachteil, daß sie zu kompliziert
und damit zu teuer, sowie zu störanfällig sind.
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Eine weitere Verteuerung entsteht durch hohe Montagekosten dann, wenn
solche Geräte in schon vorhandene Kraftfahrzeuge nachträglich eingebaut werden.
Ferner gibt es eine Reihe von Geräten, die Veränderungen am Motor, bzw. Eingriffe
in die Brennstoffzufuhrleitung oder den Vergaser vorsehen. Abgesehen davon, daß
diese Geräte auch recht kompliziert sind haben sie den erheblichen Nachteil eines
Eingriffes in den Motor, wodurch aber die vorhandene Betriebserlaubnis des technischen
uberwachungsvereins erlischt, d. h. neu beantragt werden muß.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Anordnung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die ohne Eingriff in den Motor, Vergaser oder Einspritzpumpe
des Fahrzeuges arbeitet, dem Fahrer ein merkbares Signal für den Fall gibt, daß
er unwirtschaftlich fährt und darüber hinaus sowohl in den 11erstellungskosten als
auch im Fall eines nachträglichen Einbaues in den Montagekosten äußerst gering ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Anordnung der eingangs genannten
Art vorgeschlagen, daß ab einer bestimmten Offenstellung der Zufuhr an Brennstoff,
bzw. an Brennstoffgemisch zum Motor ein Signal betätigt wird. Versuche haben überraschender
Weise ergeben, daß ein derartiges, lediglich auf die Offenstellung der Zufuhr an
Brennstoff, bzw. an Brennstoffgemisch ansprechendes Signal voll und ganz genügt,
um den angestrebten Effekt der Reduzierung des Kraftstoffverbrauches zu erreichen.
Bei diesen Versuchen, die mit einem VW 1300 durchgeführt wurden, ergab sich beim
Durchfahren der gleichen Strecke beim Fahren mit der erfindungsgemäßen Anordnung
eine Brennstoffersparnis von 25 % gegenüber der gleichen Fahrt ohne die erfindungsgemäße
Anordnung. Dabei ergab sich ferner, daß die Fahrtzeiten beider Testfahrten nahezutleinander
gleich waren, man also trotz de6rheblichen Benzinersparnis kaum an Fahrtzeit verliert.
Die hierdurch bewirkte gleichmäßige Fahrweise trägt darüber hinaus erheblich zur
Verminderung des Unfallrisikos und auch zur Schonung der Nervenkraft des Fahrers
bei. Auch wird die Anzahl der notwendigen Bremsungen verringert.
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Die außerordentlich hohe Benzinersparnis, die insbesondere bei ständig
steigenden Kraftstoffpreisen von wesentlicher
volkswirtschaftlicher
Bedeutung ist, erklärt sich daraus, daß dem Fahrer nicht nur ein Signal dann gegeben
wird, wenn er zu schnell fährt, sondern auch dann wenn er zu stark beschleunigt.
Sollte aber einmal eine Situation vorliegen, in der der Fahrer das Fahrzeug mit
seiner maximalen Beschleunigung oder mit der Höchstgeschwindigkeit fahren will oder
muß, so wird er daran durch die erfindungsgemäße Anordnung nicht gehindert. Er hat
sich nur mit dem Signal abzufinden, das für solche Fälle ggf. auch abschaltbar sein
kann.
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Wie aus den späteren Ausführungen noch näher hervorgehen wird, ist
die erfindungsgemäße Anordnung sehr billig. Sie kann sowohl in ein Fahrzeug ab Fabrik
eingebaut, als auch bei schon vorhandenen Fahrzeugen rasch nachträglich montiert
werden.
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Dabei ist wichtig, daß durch das erfindungsgemäße Gerät keine Veränderungen
am Motor und Vergaser vorgenommen werden müssen. Die Montagekosten sind sehr gering.
Die insgesamt entstehenden Kosten haben sich also nach wenigen Tankfüllungen schon
amortisiert.
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Gemaß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient als Signal
für den Fahrer zunächst ein erhöhter Gegendruck an dem die Brennstoffzufuhr betätigenden
Organ, z. B. dem Gaspedal. Gegenüber dem in der DT-PS 844 830 vorgesehene Anzeiger
hat dieses Signal nicht nur den Vorzug der Einfachheit, sondern es wird dadurch
der Fahrer nicht mehr genötigt, immer wieder einen Zeiger zu betrachten, wodurch
zwangsläufig seine Aufmerksamkeit vom Geschehen auf der Fahrbahn abgelenkt wird.
Dies kann die Ursache schwerer Unfälle sein. Ein erhöhter Gegendruck am Gaspedal
wird dagegen sofort wahrgenommen und registriert und zwar auch von Personen, die
technisch nicht gebildet sind.
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Ferner sieht die Erfindung als Signal eine optische oder akustische
Anzeige vor. Als optische Anzeige kann ein aufleuchtendes Lämpchen am Armaturenbrett
vorgesehen sein, welches aus den Augenwinkeln heraus, also ohne den Blick von der
Fahrbahn zu wenden, wahrgenommen werden kann. Sieht man eine akustische Anzeige
vor, so kann sich die oben erwähnte Abschaitmöglichkeit der Anzeige für die Fälle
empfehlen, in denen aus besonderem Grund stark beschleunigt oder mit hoher Geschwindigkeit
gefahren werden muß. Die optische oder akustische Anzeige hat noch den weiteren
Vorteil, daß sie auch vom Beifahrer wahrgenommen wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zunächst dem
Fahrer das Signal des erhöhten Gegendruckes und ersQAann, wenn er die Zufuhr an
Brennstoff oder Brennstoffgemisch noch weiter erhöht, die optische oder akustische
Anzeige gegeben. So kann z. B. bei einem Vergasermotor das Signal des erhöhten Gegendruckes
bei Öffnung der Vergaserluftklappe um 1/3 und die optische oder akustische Anzeige
bei Öffnung der Vergaserklappe um 3/8 gegeben werden. Es versteht sich, daß diese
Zahlen nur beispielhaft sind und auf den jeweiligen Fahrzeugtyp und auch auf die
jeweils angestrebte Brennstof£ersparnis abstellbar sind. Mit dieser Ausführungsform
der Erfindung wird also dem Fahrer durch den erhöhten Gegendruck eine Vorwarnung
und durch die optische oder akustische Anzeige dann eine nochmalige Warnung gegeben,
daß er jetzt den Bereich des sparsamen Fahrens verläßt, Die Erfindung ist sowohl
bei Vergasermotoren mit und ohne Brennstoffeinspritzung, als auch bei Fahrzeugen
mit Dieselmotorantrieb verwendbar. Die Feder zur Erzielung des erhöhten
Gegendruckes
und die Mittel zur Betätigung der optischen oder akustischen Anzeige sind sowohl
mit dem Gaspedal direkt, oder auch mit den vom Gaspedal zum Motor gehenden Betätigungsmitteln
(Seilzug), als auch mit den von außen zugängigen Verstellorganen der Brennstoffzufuhr
am Motor koppelbar.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den Unteransprüchen,
sowie der nachfolgenden Beschreibung und der dazugehörigen Zeichnung eines Ausführungsbeispieles
der Erfindung zu entnehmen.
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Die Zeichnung zeigt an einem Vergaser 1 mit Luftfilter 2 und Startautomatik
3 einen Drehhebel 4 zum Verstellen der im Vergaser befindlichen Luftklappe, welche
je nach ihrer Stellung die Menge des angesaugten Brennstoff-Luftgemisches bestimmt.
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Der um den Punkt 5 schwenkbare Hebel 4 wird vom Gaspedal 6 her über
den Seilzug 7 verschwenkt und zwar gegen Wirkung der Rückholfeder 8.
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Ferner ist eine Gegenfeder 9 vorgesehen, die mit ihrem einem Ende
10 am Drehhebel 4 und mit ihrem anderen Ende 11 an einem Endschalter 12 angebracht
ist. Die Feder 9 und ihre Anbringung sind so gewählt, bzw. eingestellt, daß bei
Erreichen einer gewissen Öffnungsstellung der Luftklappe, z. B. bei Freigabe von
1/3 des Ansaugquerschnittes, die Feder 9 sich zu dehnen beginnt. Stärke und Anordnung
der Feder 9 sind dabei so zu wählen, daß beim Fahrbetrieb diese, die Gegenkraft
der Feder 8 überlagernde Dehnung am Fuß bemerkt wird. Wie die Zeichnung zeigt, sind
hier diese beiden Federn 8, 9 parallel geschaltet. Wird dann das Gaspedal weiter
niedergedrückt und der Hebel 4 entsprechend weiterverschwenkt, so hat dies eine
weitere Dehnung der Feder 9 zur Folge, wodurch diese den Endschalter 12 im Schließsinn
betätigt, d. h. die Kontakte 13 zum Schließen
bringt. Dies hat das
Auf leuchten einer Lampe 14 oder das Betätigen einer entsprechenden akustischen
Anzeige zur Folge.
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Das Schließen der Kontake 13 kann z. B. dann erfolgen, wenn die Luftklappe
drei Achtel des Ansaugquerschnittes frei gibt.
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Sofern die erfindungsgemäße Anordnung nachträglich in schon vorhandene
Fahrzeuge eingebaut werden soll, können sämtliche Weile in einer gemeinsamen Packung
vertrieben und ohne wesentliche Montagekosten montiert werden.
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- Ansprüche -