DE2530255B2 - 1-(chlormethyl)silatran, seine herstellung und dieses enthaltende zubereitungen - Google Patents

1-(chlormethyl)silatran, seine herstellung und dieses enthaltende zubereitungen

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DE2530255B2
DE2530255B2 DE19752530255 DE2530255A DE2530255B2 DE 2530255 B2 DE2530255 B2 DE 2530255B2 DE 19752530255 DE19752530255 DE 19752530255 DE 2530255 A DE2530255 A DE 2530255A DE 2530255 B2 DE2530255 B2 DE 2530255B2
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Michail G.; Platonova geb. Porotova Ada T; Mansurova geb. Bykova Ljudmila A.; Kusnezov Igor G.; Irkutsk; Seitschan Gunnar I Riga; Djakov Valerij M Irkutsk; Voronkov (Sowjetunion)
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Irkutskij institut organitscheskoj chimii sibirskogo otdelenija Akademii Nauk SSSR, Irkutsk (Sowjetunion)
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F7/00Compounds containing elements of Groups 4 or 14 of the Periodic System
    • C07F7/02Silicon compounds
    • C07F7/08Compounds having one or more C—Si linkages
    • C07F7/18Compounds having one or more C—Si linkages as well as one or more C—O—Si linkages
    • C07F7/1804Compounds having Si-O-C linkages

Description

l-(Chlormethyr)silatrar-, seine Herstellung und dieses enthaltende Zubereitungen.
Erfindungsgemäß besteht das Arzneimittel zur Wundheilung und Behandlung von Dermatiten aus dem Wirkstoff 1 -(Chlormethyl)silatran folgender Formel
CH2ClSi(OCH2CH2)JN
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in Verbindung mit einem pharmazeutischen Träger.
Der Wirkstoff l-(Chlormethyl)silan stellt ein weißes kristallines Pulver dar, das in Wasser schlecht, in Chloroform leicht, in Alkohol schwer löslich und in Äther unlöslich ist. Sein Schmelzpunkt schwankt um 2° jo in einem Intervall von 215 —2220C.
Er schmilzt ohne Zersetzung, ist nicht hygroskopisch, wird in trockener Form sterilisiert.
Das Präparat besitzt eine wundheilende Wirkung und ist bei der Behandlung von Dermatiten wirksam. Es wird zur Behandlung von frischen Wunden, von lange nicht ausheilenden Geschwüren und zur Behandlung von Dermatiten verschiedener Ätiologie, darunter von allergischen Dermatiten verwandt.
Der Wirkungsmechanismus des Präparats beruht auf der Verbesserung des Siliziumstoffwechsels. Silizium ist ein notwendiges Mikroelement bei der Bildung des Bindegewebes. Es intensiviert das Wachstum der Bindegewebestrukturen, erhöht die Temperatur an der Applikationsstelle und beschleunigt lokal die Stoffwechselprozesse.
Die Wirkung des Präparats wurde anhand verschiedener Applikationsformen und bei verschiedener Dosierung untersucht. Zum Vergleich wurde die Wirkung der Balsamsalbe nach Wischnewski, der Syntomyzinemulsion und des Cygerols untersucht. Die Untersuchung wurde an 110 Kaninchen durchgeführt, denen Haut-Muskel-Wunden von 300—600 mm2 Fläche gesetzt wurden. In der ersten und zweiten Serie wurden die optimalen Formen der Anwendung einiger Silatrane untersucht, die sich auf die Haut-Muskel-Wunden günstig auswirken (unter Ausschluß des vorgeschlagenen Präparats). Die Silatrane wurden subkutan bzw. per os in einer Dosis von 50 mg/kg Körpergewicht verabreicht oder in Form einer 5%igen Salbe auf bl) Vaselin-Lanolingrundlage auf die Wunde aufgetragen.
Die Heilungsfristen·, in der Kontrolle — 20 Tage, bei Einnahme per os 18 Tage, bei subkutaner Verabreichung 16 TAge, beim Auftragen der Salbe auf die Wunde 13 Tage. t,5
Diese Resultate zeigten, daß die Anwendung der Präparate lokal in Form von 5%igen Salben besonders beauem und wirksam ist.
In der dritten Versuchsserie wurde die Wirkung einiger Silatrane (darunter das erfindungsgemäße Präparat) mit Balsamsalbe nach Wischnewski und Syntomyzinemulsion verglichen.
Die Heilungsfristen: mit Hilfe der Balsamsalbe nach Wischnewski — 18 Tage, der Syntomyzinemulsion — 17 Tage, des vorgeschlagenen Präparats — 11 Tage.
In der vierten Serie wurde die Wirkung des Präparats mit dem in letzter Zeit verwendeten Cygerol verglichen.
Die vierte und fünfte Versuchsserie war durch einige Besonderheiten gekennzeichnet. Für Versuche wurden große Kaninchen benutzt. Die Untersuchung wurde im Sommer durchgeführt, wenn viel Grünfutter vorhanden war. Den Kaninchen wurden doppelt so große Wunden als in vorherigen Serien — 600 mm2 — gesetzt. Das Präparat wurde täglich in Form einer 5%igen Salbe auf die Wunden aufgetragen. Die Kontrolltiere wurden nicht behandelt. Die Heilungsfristen: in der Kontrolle — 22 Tage, nach Cygerol — 16 Tage, nach Anwendung des erfindungsgemäßen Präparats — 11 Tage.
Da Cygerol in höheren Konzentrationen verwendet wird, wurde die fünfte Serie unter Verwendung des Präparats in Form von 10%iger Salbe durchgeführt.
Die Heilungsfrisien sowohl für das Präparat als auch für Cygerol waren mit jeweils 14 Tagen gleich.
Cygerol in höherer Konzentration ist wirksamer, aber Silatran zeigte bei geringerer Konzentration höhere Wirksamkeit. Das Präparat ist nicht toxisch. Die LD50 beträgt 3000 mg/kg bei intraperitonealer Einführung.
Salben mit Chlormethylsilatran üben keine reizende Wirkung aus.
Das neue Präparat wurde an 120 Kranken bei der Behandlung von frischen Wunden, eitrigen Wunden, Oberflächen-Brandwunden und bei der Behandlung von Dermatiten verschiedener Ätiologie, darunter allergischen Dermatiten, klinisch geprüft.
Bei der Behandlung von kleinen Abschürfungen, Reizungen, Hautbrandwunden und Erosionen mit dem vorgeschlagenen Präparat verschwanden entzündliche Erscheinungen. Heilung trat 1,5- bis 2mal schneller ein als bei der Behandlung mit anderen Präparaten. Die Heilung kleiner Wunden ging gewöhnlich unter einer Kruste und unter Bildung einer weichen, feinen Narbe vor sich. Es wurden keine Komplikationen bei der Behandlung der Wunden mit dem Präparat beobachtet.
Bei der klinischen Anwendung wurde das Präparat unmittelbar auf die Wundoberfläche oder auf den sterilen Verband aufgetragen. Die Verbände wurden täglich oder jeden zweiten Tag bis zur vollen Wundheilung gev/echselt.
Die Untersuchungen wurden bei lokaler Behandlung der Kranken mit frischen Brandwunden (2. und 3. Grades) in den ersten 1—3 Tagen nach dem Trauma durchgeführt. Unter dem Einfluß des Präparats ging die Wundepithelisation gut vor sich. Die nachgewiesene unbedeutende seropurulente Absonderung verhinderte die Epithelisation nicht. Die Wundheilungsfristen bei dieser Gruppe Kranken betrugen 10—15 Tage.
Ziemlich effektiv war auch die Anwendung des Präparats bei der Behandlung von schlecht heilenden Wunden von Spenderstellen, die nach dem Abheben von Hautlappen mit Hilfe eines Dermatoms stellenweise geeitert hatten. Die Wundepithelisation ging auch bei diesen Kranken schnell vor sich.
Bei der Behandlung von mit Seide genähten postoperativen Wunden trat Heilung in gewöhnlicher Frist (7 — 10 Tage) auf, nachdem die Fäden entfernt worden waren.
Um die Effektivität des Präparats zu bestimmen und dessen Wirkung auf den Organismus der Kranken zu untersuchen, wurden bei den Kranken außer der klinischen Beobachtung der Wunden die Hämoglobin- und Erythrozytenzahl, der Blutfarbenindex, die Leukozytenzahl bzw. die Leukozytenformel, die Blutsenkungsgeschwindigkeit, das Gesamteiweiß, der Reststickstoff und das Blutbilirubin sowie das spezifische Harngewicht bestimmt. Die morphologischen Harnbestandteile wurden mikroskopisch untersucht. Die vorhandenen Abweichungen von der Norm eines Teils der oben aufgezählten Werte wurden bei den Kranken gewöhnlich in der pestoperativen Periode oder in der degenerativentzündlichen Periode der Wundheilung nachgewiesen. Sie normalisierten sich in der Regenera- 1 > tionsperiode.
Erfindungsgemäß enthält das Präparat den Wirkstoff !-(Chlormethyl)silatran in Verbindung mit einem pharmazeutischen Träger. Als pharmazeutischen Träger enthält es vorzugsweise die Salbcngrundlage Lanolin mit Vaselin oder Pflanzenöle wie Pfirsichkernoder Leinöl.
Der Wirkstoffgehalt beträgt 1 — 5 Gew.-°/o.
Als Grundlage können auch verschiedene Hautnährkrems dienen. Dabei wird der Salbe das Präparat »ex tempore« zugesetzt, da das Präparat bei der Aufbewahrung durch Wasser zersetzt wird.
Die Salbe wird in dünner Schicht auf die Wunde oder auf das Mulltuch aufgetragen, das auf die Wunde täglich oder jeden zweiten Tag aufgelegt wird.
Das Präparat erzeugt keine Reizungen, wird von den Kranken gut vertragen und ruft keine Nebenerscheinungen hervor.
Der Wirkstoff des erfindungsgemäßen Präparats 1-(Chlormethyl)silatran wird in folgender Weise hergestellt:
Triälhanolamin wird mit absolutem Äthylalkohol und KOH gemischt. Man erwärmt die Lösung bis zum Sieden und gießt (Chlormethyl)-trimethoxysilan hinzu. Der ausgefallene weiße kristalline Niederschlag wird abgesaugt und unter Vakuum getrocknet.
Das erhaltene weiße Pulver wird aus Chloroform umkristallisiert. Es wird das reine !-(Chlormethyl)silatran vom Schmp. 220-22ΓC erhalten. Die Ausbeute beträgt bis 90 Gew.-%.

Claims (3)

Patentansprüche:
1.1 -(Chlormethyl)silatran der Formel
CH2ClSi(OCH2CH2)3N.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise Triäthanolamin mit Chlormethyl-trimethoxysilan umsetzt.
··
3. Zubereitung zur Wundbehandlung und zur Behandlung von Dermatitis, dadurch gekennzeichnet, daß sie die Verbindung nach Anspruch 1 neben einem üblichen Träger enthält.
15
DE2530255A 1975-07-07 1975-07-07 l-(ChIormethyl)silatran, seine Herstellung und dieses enthaltende Zubereitungen Expired DE2530255C3 (de)

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DE2530255A1 DE2530255A1 (de) 1977-01-20
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DE2530255C3 DE2530255C3 (de) 1978-08-31

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DE19534201A1 (de) * 1995-09-15 1997-03-20 Lohmann Therapie Syst Lts Zubereitung zur Prophylaxe und/oder Behandlung von Woll- und Haarausfall

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DE2530255A1 (de) 1977-01-20
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