DE2530255B2 - 1-(chlormethyl)silatran, seine herstellung und dieses enthaltende zubereitungen - Google Patents
1-(chlormethyl)silatran, seine herstellung und dieses enthaltende zubereitungenInfo
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- C07F7/08—Compounds having one or more C—Si linkages
- C07F7/18—Compounds having one or more C—Si linkages as well as one or more C—O—Si linkages
- C07F7/1804—Compounds having Si-O-C linkages
Description
l-(Chlormethyr)silatrar-, seine Herstellung und dieses
enthaltende Zubereitungen.
Erfindungsgemäß besteht das Arzneimittel zur Wundheilung und Behandlung von Dermatiten aus dem
Wirkstoff 1 -(Chlormethyl)silatran folgender Formel
CH2ClSi(OCH2CH2)JN
25
in Verbindung mit einem pharmazeutischen Träger.
Der Wirkstoff l-(Chlormethyl)silan stellt ein weißes kristallines Pulver dar, das in Wasser schlecht, in
Chloroform leicht, in Alkohol schwer löslich und in Äther unlöslich ist. Sein Schmelzpunkt schwankt um 2° jo
in einem Intervall von 215 —2220C.
Er schmilzt ohne Zersetzung, ist nicht hygroskopisch, wird in trockener Form sterilisiert.
Das Präparat besitzt eine wundheilende Wirkung und ist bei der Behandlung von Dermatiten wirksam. Es wird
zur Behandlung von frischen Wunden, von lange nicht ausheilenden Geschwüren und zur Behandlung von
Dermatiten verschiedener Ätiologie, darunter von allergischen Dermatiten verwandt.
Der Wirkungsmechanismus des Präparats beruht auf der Verbesserung des Siliziumstoffwechsels. Silizium ist
ein notwendiges Mikroelement bei der Bildung des Bindegewebes. Es intensiviert das Wachstum der
Bindegewebestrukturen, erhöht die Temperatur an der Applikationsstelle und beschleunigt lokal die Stoffwechselprozesse.
Die Wirkung des Präparats wurde anhand verschiedener Applikationsformen und bei verschiedener
Dosierung untersucht. Zum Vergleich wurde die Wirkung der Balsamsalbe nach Wischnewski, der
Syntomyzinemulsion und des Cygerols untersucht. Die Untersuchung wurde an 110 Kaninchen durchgeführt,
denen Haut-Muskel-Wunden von 300—600 mm2 Fläche gesetzt wurden. In der ersten und zweiten Serie wurden
die optimalen Formen der Anwendung einiger Silatrane untersucht, die sich auf die Haut-Muskel-Wunden
günstig auswirken (unter Ausschluß des vorgeschlagenen Präparats). Die Silatrane wurden subkutan bzw. per
os in einer Dosis von 50 mg/kg Körpergewicht verabreicht oder in Form einer 5%igen Salbe auf bl)
Vaselin-Lanolingrundlage auf die Wunde aufgetragen.
Die Heilungsfristen·, in der Kontrolle — 20 Tage, bei
Einnahme per os 18 Tage, bei subkutaner Verabreichung 16 TAge, beim Auftragen der Salbe auf die
Wunde 13 Tage. t,5
Diese Resultate zeigten, daß die Anwendung der Präparate lokal in Form von 5%igen Salben besonders
beauem und wirksam ist.
In der dritten Versuchsserie wurde die Wirkung einiger Silatrane (darunter das erfindungsgemäße
Präparat) mit Balsamsalbe nach Wischnewski und Syntomyzinemulsion verglichen.
Die Heilungsfristen: mit Hilfe der Balsamsalbe nach Wischnewski — 18 Tage, der Syntomyzinemulsion
— 17 Tage, des vorgeschlagenen Präparats — 11 Tage.
In der vierten Serie wurde die Wirkung des Präparats
mit dem in letzter Zeit verwendeten Cygerol verglichen.
Die vierte und fünfte Versuchsserie war durch einige Besonderheiten gekennzeichnet. Für Versuche wurden
große Kaninchen benutzt. Die Untersuchung wurde im Sommer durchgeführt, wenn viel Grünfutter vorhanden
war. Den Kaninchen wurden doppelt so große Wunden als in vorherigen Serien — 600 mm2 — gesetzt. Das
Präparat wurde täglich in Form einer 5%igen Salbe auf die Wunden aufgetragen. Die Kontrolltiere wurden
nicht behandelt. Die Heilungsfristen: in der Kontrolle — 22 Tage, nach Cygerol — 16 Tage, nach Anwendung des
erfindungsgemäßen Präparats — 11 Tage.
Da Cygerol in höheren Konzentrationen verwendet wird, wurde die fünfte Serie unter Verwendung des
Präparats in Form von 10%iger Salbe durchgeführt.
Die Heilungsfrisien sowohl für das Präparat als auch
für Cygerol waren mit jeweils 14 Tagen gleich.
Cygerol in höherer Konzentration ist wirksamer, aber Silatran zeigte bei geringerer Konzentration höhere
Wirksamkeit. Das Präparat ist nicht toxisch. Die LD50
beträgt 3000 mg/kg bei intraperitonealer Einführung.
Salben mit Chlormethylsilatran üben keine reizende Wirkung aus.
Das neue Präparat wurde an 120 Kranken bei der Behandlung von frischen Wunden, eitrigen Wunden,
Oberflächen-Brandwunden und bei der Behandlung von Dermatiten verschiedener Ätiologie, darunter allergischen
Dermatiten, klinisch geprüft.
Bei der Behandlung von kleinen Abschürfungen, Reizungen, Hautbrandwunden und Erosionen mit dem
vorgeschlagenen Präparat verschwanden entzündliche Erscheinungen. Heilung trat 1,5- bis 2mal schneller ein
als bei der Behandlung mit anderen Präparaten. Die Heilung kleiner Wunden ging gewöhnlich unter einer
Kruste und unter Bildung einer weichen, feinen Narbe vor sich. Es wurden keine Komplikationen bei der
Behandlung der Wunden mit dem Präparat beobachtet.
Bei der klinischen Anwendung wurde das Präparat unmittelbar auf die Wundoberfläche oder auf den
sterilen Verband aufgetragen. Die Verbände wurden täglich oder jeden zweiten Tag bis zur vollen
Wundheilung gev/echselt.
Die Untersuchungen wurden bei lokaler Behandlung der Kranken mit frischen Brandwunden (2. und 3.
Grades) in den ersten 1—3 Tagen nach dem Trauma durchgeführt. Unter dem Einfluß des Präparats ging die
Wundepithelisation gut vor sich. Die nachgewiesene unbedeutende seropurulente Absonderung verhinderte
die Epithelisation nicht. Die Wundheilungsfristen bei dieser Gruppe Kranken betrugen 10—15 Tage.
Ziemlich effektiv war auch die Anwendung des Präparats bei der Behandlung von schlecht heilenden
Wunden von Spenderstellen, die nach dem Abheben von Hautlappen mit Hilfe eines Dermatoms stellenweise
geeitert hatten. Die Wundepithelisation ging auch bei diesen Kranken schnell vor sich.
Bei der Behandlung von mit Seide genähten postoperativen Wunden trat Heilung in gewöhnlicher
Frist (7 — 10 Tage) auf, nachdem die Fäden entfernt worden waren.
Um die Effektivität des Präparats zu bestimmen und dessen Wirkung auf den Organismus der Kranken zu
untersuchen, wurden bei den Kranken außer der klinischen Beobachtung der Wunden die Hämoglobin-
und Erythrozytenzahl, der Blutfarbenindex, die Leukozytenzahl bzw. die Leukozytenformel, die Blutsenkungsgeschwindigkeit,
das Gesamteiweiß, der Reststickstoff und das Blutbilirubin sowie das spezifische Harngewicht
bestimmt. Die morphologischen Harnbestandteile wurden mikroskopisch untersucht. Die vorhandenen Abweichungen
von der Norm eines Teils der oben aufgezählten Werte wurden bei den Kranken gewöhnlich
in der pestoperativen Periode oder in der degenerativentzündlichen Periode der Wundheilung
nachgewiesen. Sie normalisierten sich in der Regenera- 1 >
tionsperiode.
Erfindungsgemäß enthält das Präparat den Wirkstoff !-(Chlormethyl)silatran in Verbindung mit einem
pharmazeutischen Träger. Als pharmazeutischen Träger enthält es vorzugsweise die Salbcngrundlage
Lanolin mit Vaselin oder Pflanzenöle wie Pfirsichkernoder Leinöl.
Der Wirkstoffgehalt beträgt 1 — 5 Gew.-°/o.
Als Grundlage können auch verschiedene Hautnährkrems dienen. Dabei wird der Salbe das Präparat »ex
tempore« zugesetzt, da das Präparat bei der Aufbewahrung durch Wasser zersetzt wird.
Die Salbe wird in dünner Schicht auf die Wunde oder auf das Mulltuch aufgetragen, das auf die Wunde täglich
oder jeden zweiten Tag aufgelegt wird.
Das Präparat erzeugt keine Reizungen, wird von den Kranken gut vertragen und ruft keine Nebenerscheinungen
hervor.
Der Wirkstoff des erfindungsgemäßen Präparats 1-(Chlormethyl)silatran wird in folgender Weise hergestellt:
Triälhanolamin wird mit absolutem Äthylalkohol und KOH gemischt. Man erwärmt die Lösung bis zum
Sieden und gießt (Chlormethyl)-trimethoxysilan hinzu. Der ausgefallene weiße kristalline Niederschlag wird
abgesaugt und unter Vakuum getrocknet.
Das erhaltene weiße Pulver wird aus Chloroform umkristallisiert. Es wird das reine !-(Chlormethyl)silatran
vom Schmp. 220-22ΓC erhalten. Die Ausbeute
beträgt bis 90 Gew.-%.
Claims (3)
1.1 -(Chlormethyl)silatran der Formel
CH2ClSi(OCH2CH2)3N.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an
sich bekannter Weise Triäthanolamin mit Chlormethyl-trimethoxysilan
umsetzt.
··
3. Zubereitung zur Wundbehandlung und zur Behandlung von Dermatitis, dadurch gekennzeichnet,
daß sie die Verbindung nach Anspruch 1 neben einem üblichen Träger enthält.
15
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2530255A DE2530255C3 (de) | 1975-07-07 | 1975-07-07 | l-(ChIormethyl)silatran, seine Herstellung und dieses enthaltende Zubereitungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2530255A DE2530255C3 (de) | 1975-07-07 | 1975-07-07 | l-(ChIormethyl)silatran, seine Herstellung und dieses enthaltende Zubereitungen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2530255A1 DE2530255A1 (de) | 1977-01-20 |
DE2530255B2 true DE2530255B2 (de) | 1977-12-15 |
DE2530255C3 DE2530255C3 (de) | 1978-08-31 |
Family
ID=5950871
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2530255A Expired DE2530255C3 (de) | 1975-07-07 | 1975-07-07 | l-(ChIormethyl)silatran, seine Herstellung und dieses enthaltende Zubereitungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2530255C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19534201A1 (de) * | 1995-09-15 | 1997-03-20 | Lohmann Therapie Syst Lts | Zubereitung zur Prophylaxe und/oder Behandlung von Woll- und Haarausfall |
-
1975
- 1975-07-07 DE DE2530255A patent/DE2530255C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2530255A1 (de) | 1977-01-20 |
DE2530255C3 (de) | 1978-08-31 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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