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Fettfilter, insbesondere für Küchendunst-Abzugshauben u.dgl.
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Die Erfindung betrifft einen Fettfilter zur Abscheidung von in Koch-
und Bratdünsten u.dgl. enthaltenen Fett- und Ö1-bestandteilen, insbesondere für
Küchendunst-Äbzugshauben, bestehend aus einer porösen Filtermatte od.dgl.
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Küchendunst-Abzugshatiben weisen durchweg einen Fettfilter auf, der
die von den Koch- und Bratdünsten in feinstdisperser Form oder als Aerosol mitgeführten
Fett- und Ölbestandteile ausfiltert. Bei Küchendunstumlufthauben sind diese Fettfilter
dem eigentlichen Geruchsfilter vorgeschaltet.
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Als Fettfilter für Küchendunst-Abzugshauben verwendet man zumeist
Faservliesmatten aus synthetischen Fasern oder Schaumstoffniatten. Daneben sind
aber auch aus Leichtinetallgewebe bestehende Kondensationafilter sowie Prallfilter
und elektrostatische Filter für den genannten Zweck bekannt.
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Die in Küchendunathauben verwendeten, aus porösen Matten bestehenden
Fettfilter weisen einige schwerwiegende Pendel auf, die bisher nicht behoben werden
konnten. Diese Fettfilter haben zumeist eine verhältnismäßig geringe Aufnahmekapazität
für die abzuscheidenden Fettstoffe, so daß die Filter in verhältnismäßig kurzen
Zeitabständen erneuert bzw. ausgewechselt werden müssen. Da die Fettfilter keine
Affinität zu den Fettstoffen haben, besteht die Gefahr, daß die am Fettfilter angelagerten
Fett stoffe von dem Luftstrom wieder mitgerissen werden, so daß es zu Fettablagerungen
an unerwünschten Stellen z.B. an dem nachgeschalteten Geruchsfilter, kommt, wodurch
auch dessen Filterwirkung stark herabgesetzt werden kann. Falls das am Fettfilter
angelagerte Fett ranzig wird, was bei nicht rechtzeitigem Auswechseln des Fettfilters
leicht geschieht, entwickelt der Fettfilter außerordentlich unangenehme Gerüche.
Diese Geruchsentwicklung führt auch zu einer erhöhten Belastung des nachgeschalteten
Geruchsfilter. Nachteilig ist auch die Brennbarkeit des Fettfilters, die sich bei
seiner Uberlastung unvermeidlich einstellt. Schließlich kann es in dem Fettfilter
auch
zur Bildung von Bakterien und Pilzkulturen kommen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Fettfilter zu schaffen, mit dem
die vorgenannten Nachteile zumindest teilweise oder überwiegend beseitigt werden.
Insbesondere bezweckt die Erwindung einen Fettfilter für Küchendunstumluft- oder
-ablufthauben, der sich trotz-gesteigerter Kapazität und Effektivität preiswert
herstellen läßt und der daher mit besonderem Vorteil als Wegwerffilter eingesetzt
werden kann.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die poröse Filtermatte
od.dgl. mit einem oberflächlich anhaftenden, die ausgefilterten Bett- oder Ölbestandteile
in Wasser emulgierenden Emulgator versehen ist.
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Mit einem solchen Fettfilter gelingt es, die von den Eoch-oder Bratdünsten
mitgeführten Fett- oder Ölbestandteile unter Ausnutzung des in den Dünsten ohnehin
stets vorhandenen Wasserdampfes zumindest zu erheblichen Teilen als Emulsion an
den Filter anzulagern, wodurch nicht nur die Aufnahmekapazität, sondern auch die
Effektivität des Fettfilters erheblich gesteigert werden kann. Das für die Emulsionsbildung
erforderliche Wasser wird durch die Kondensation des lVasserdampfes zur Verfügung
gestellt. Die Bindung der Fett- und Ölbestandteile an den Filter in Form einer Emulsion
führt auch zu einer erheblichen Verringerung der Geruchsentwicklung des Fettfilters.
Ist dem Fettfilter ein Geruchsfilter nachgeschaltet, wie dies bei Umlufthauben regelinäßig
der Fall ist, so wird hierdurch auch die Belastung
des Geruchsfilters
vermindert. Außerdem wird mit der Anlagerung der Fett- und Ölbestandteile als Emulsion
die Brennbarkeit des Fettfilters erheblich herabgesetzt.
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Als Emulgatoren können bei dem erfindungsgemäßen Fettfilter die für
Öl- bzw. Fett-Wasseremulsionen bekannten Emulgatoren verwendet werden, vorausgesetzt,
daß diese gegenüber den zu erwartenden Temperaturen, die bei Küchendunst-Abzugshauben
im allgemeinen 120 bis 1300 C nicht übersteigen, beständig sind. Außerdem sollte
der Emulgator nicht nur ein hohes Fetttragevermögen, sondern auch ein gutes Anlagerungsvermögen
an den porösen Trägerstoff aufweisen sowie so beschaffen sein, daß die sich bildende
Fett-Wasseremulsion dickflüssig bzw. pastös ist. Diese Forderungen erfüllen zahlreiche
bekannte Emulgatoren, in besonderem Maße Alkylphenolpolyglykoläther, Alkylpolyglykoläther,
Fettsäurepolyglykoläther und die hiermit verwandten organischen Emulgatoren.
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Der Emulgator wird zweckmäßig in Form einer dünnen Beschichtung oder
Oberflächenauflage auf den porösen Trägerstoff der Filtermatte od.dgl. aufgebracht,
ohne daß hierdurch jedoch die Iruftdurchlässigkeit der Filtermatte übermäßig vermindert
wird. Die Beschichtung des porösen Trägerstoffes mit dem Emulgator kann in verschiedener
Weise, z.B. dadurch erfolgen, daß der Emulgator in Form einer wäßrigen Lösung auf
den Trägerstoff aufgesprüht oder der Trägerstoff in eine wäßrige Emulgatorlösung
eingetaucht wird. Um eine feste Anlagerung des Emulgators an den porösen Trägerstoff
der Filtermatte
zu erzielen, kann gegebenenfalls eine Trocknungsbehandlung
angeschlossen werden, um zumindest einen Teil des Wassergehaltes zu entfernen. Vorzugsweise
erfolgt das Aufbringen des Emulgators mit Hilfe einer Auftragawalze, eines Streichrakels
od.dgl. Es empfiehlt sich im übrigen, den Emulgator mit Wasser und einem Quell-
und/oder Geliermittel, wie insbesondere Bentonit, zu einer dickflüssigen oder pastösen
Masse anzusetzen, die anschließend auf die Filtermatte aufgebracht wird.
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Die erfindungsgemäße Imprägnierung des porösen Trägerstoffes mit dem
Emulgator bietet weiterhin die Möglichkeit, zusammen mit dem Emulgator und zweckmäßig
in inniger Vermischung mit diesem weitere Zusatzstoffe an den Fettfilter anzulagern.
Solche Zusatzstoffe können insbesondere flammhemmende Substanzen, bakterizid und/oder
fungizid wirkende Stoffe, Quellstoffe oder Geliermittel, Haftmittel, welche die
Oberflächenhaftung des Emulgators an dem Trägerstoff verbessern, sowie weitere Wirksubstanzen
sein. Die Quellstoffe bzw. die Geliermittel erhöhen die Viskosität der auf die Filtermatte
aufzubringenden Masse und verhindern, daß im Einsatz des Fettfilters die Emulsion
aus dem Filter heraustropft.
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Als flammhemmende Mittel können die hierfür an sich bekannten Stoffe,
wie z.B. Chlorparaffine der verschiedensten Chlorgehalte, insbesondere Chlorparaffin
mit 70% Chlor, feindisperse Kieselsäure, die in der Imprägnierung dispergiert,
anorganische
feindisperse Füllstoffe, organische Phosphate, wie z.B. Trikresylphosphat, u.dgl.
vorgesehen werden. Das gleiche gilt für die bakteriziden und fungiziden Wirkstoffe,
für die u.a. anorganische oder organische Kupfer- und Silbersalze, Borax, Chinone,
Chinolinverbindungen, diverse quarternäre Verbindungen, Dithiocarbamate u.dgl.
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verwendet werden können. Die genannten Stoffe verhindern selbst bei
längeren Filterstandzeiten die Bildung von Bakterien und Pilzen in dem Filter.
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Für die poröse Filtermatte od.dgl. können an sich poröse Trägerstoffe
beliebiger Art verwendet werden. Besonders geeignet sind Vliese, z.B. Nadelvliese
mit einem Gewicht von 100 bis 400 g/m2. Statt dessen können aber auch Gewebe, z.B.
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solche aus synthetischem Material, vorgesehen werden. Vorzugsweise
wird als poröser Trägerstoff ein synthetischer, offenzelliger Schaumstoff, wie insbesondere
Polyurethan-Schaumstoff, verwendet, welcher sich in Schichtdicken von etwa 5 bis
20 mm einsetzen läßt und der vorteilhafterweise eine Porengröße von etwa 10 bis
30 ppi aufweist.
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Im folgenden werden einige Beispiele für ein Emulgator-Imprägnierungsmittel
angegeben, mit welchem der als Fettfilter dienende poröse Trägerstoff imprägniert
bzw. beschichtet wird:
Beispiel 1: Emulgator 10 Gew.% Chlorparaffin
cp 70 als flammhemmende Substanz 20 Gew.% Wasser 65 Gew.% Quell- oder Geliermittel,
z.B. Bentonit und/oder Kieselgur und/oder Stärke 5 Gew.% Beispiel 2: Emulgator 5
Gew.% Chlorparaffin cp 70 als flammhemmende Substanz 20 Gew.% quartäre Ammoniumverbindung
als bakterizider und fungizider Wirkstoff O 0,5 Gew.% Wasser 74,5 Gew.% Beispiel
3: Emulgator 10 Gew.% Chlorparaffin cp 70 als flammhemmende Substanz 20 Gew.bso
Hexachlorophen als bakterizider und fungizider Wirkstoff 0,1 Gew.% Wasser 69,9 Gew.%
Beispiel 4: Emulgator 10 Gew.% Chlorparaffin cp 70 als flammhemmende Substanz 20
Gew.% Kupfer-Naphtenat als bakterizider Wirkstoff 1 Gew.% Wasser 69 Gew.%
Beispiel
5: Emulgator 5 Gew.% Quell- oder Geliermittel, z.B. Bentonit bzw. Aluminium- und/oder
Magnesiumsilicat 8 Gew.% feindisperse gieselsäurr (rosil) als Quellmittel 1 Gew.%
Wasser Rest Bei den vorgenannten Beispielen wird als Emulgator vorzugsweise Alkylphenolpolyglykoläther
und/oder Alkylpolyglykoläther und/oder Fettsäurepolyglykoläther verwendet.
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Die in den Beispielen angegebenen Stoffe werden mit dem Wasser in
inniger Vermischung verarbeitet, wobei der Masse zweckmäßig ein ihre Viskosität
erhöhendes Quell- und/oder Geliermittel an sich bekannter Art, wie insbesondere
mit oleophilem und/oder hydrophilem Charakter, in einer solchen Menge zugesetzt
wird, daß eine dickflüssige oder pastöse Masse erhalten wird, die anschließend auf
den porösen Trägerstoff, vorzugsweise aus Polyurethan-Schaumstoff, aufgebracht wird.
Dies kann, wie erwähnt, mit Hilfe einer Auftragswalze erfolgen. Als Quell- und Geliermittel
eignen sich vor allem Bentonit bzw. Ammonium~ und/oder Nagnesiumsilicate, feindisperse
Kieselsäure (unter dem Warenzeichen "rosiln bekannt), Kieselgur u.dgl. Die Masse
enthält vorzugsweise 5 bis 10 Gew.% Emulgator, 1 bis 10 Gew.% Quell- und/oder Geliermittel,
0 bis 20 Gew.%, zweckmäßig
5 bis 15 Gew.% flammhemmende Substanz,
0 bis 2 Gew.% bakterizide und/oder fungizide Substanz sowie Wasser.
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Bei Verwendung eines offenzelligen Schaumstoffes als Trägerstoff ergibt
sich der Vorteil, daß der größte Teil der imprägnierten Bmulgatormasse im Inneren
der offenen Zellen in Anlagerung an den dünnen Zellwänden enthalten ist und eine
große Kontaktoberfläche für die den Fettfilter durchströmenden Küchendünste bildet.
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Es versteht sich, daß der poröse Trägerstoff nicht notwendigerweise
neben dem Emulgator noch weitere Wirkstoffe, wie flammhemmende und/oder bakterizid
und fungizid wirkende Substanzen, zu enthalten braucht, obwohl die Anwesenheit dieser
Wirkstoffe die spezifischen Gebrauchseigenschaften und die Einsatzfähigkeit des
Fettfilters verbessert.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Fettfilters dargestellt.
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Der dargestellte Fettfilter besteht aus einer offenzelligen, weich
eingestellten Schaumstoffmatte 10, vorzugsweise aus Polyurethan-Schaumstoff, mit
einer Stärke von etwa 5 bis 20 mm, zweckmäßig etwa 10 bis 15 mm. Die im Umriß etwa
rechteckförmige Schaumstoffmatte 10 ist in der vorstehend beschriebenen Weise mit
einem Emulgator oder einer diesen enthaltenden Imprägniermasse beschichtet. Die
dünne Oberflächenauflage auf den Zellwänden ist in der Zeichnung bei 11 angedeutet.
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Die dargestellte Filtermatte kann in der üblichen Weise in Küchendunst-Abzugshauben
als Fettfilter eingesetzt werden.
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Der Emulgator bzw. die ihn enthaltende Imprägniermasse ist von einer
solchen Beschaffenheit, daß sie bei Befeuchtung durch das im Fettfilter kondensierende
Wasser eine dickflüssige bzw. pastöse Masse in Form eines dünnen, feuchten Oberflächenfilmes
bildet, an welchen sich das aus dem BuStstrom ausgefilterte Fett oder Öl unter Bildung
einer Emulsion anlagert.