DE2530102B1 - Ventil zum exakten dosieren von fluessigem blei in formen - Google Patents
Ventil zum exakten dosieren von fluessigem blei in formenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Ventil zum exakten Dosieren von flüssigem Blei in Formen, welches aus
einem Ventilkörper mit Auslaufkanälen besteht, die auf der Arbeitsfläche des Ventiikörpers unterhalb des Bleispiegels
im Vorratsbehälter enden und welche mittels eines Ventilkopfes mit Ausnehmungen verschließbar
sind.
Auf vielen Gebieten der Technik sind zum Abmessen von Flüssigkeitsmengen Ventile notwendig. Diese Aufgabe
tritt beispielsweise auch auf beim Gießen von Polbrücken und Zellenverbindern für Akkumulatoren, bei
denen jeweils eine bestimmte Menge an flüssigem Blei in eine Form abgegeben werden soll. Ein solches Verfahren
ist beispielsweise in der DT-PS 18 04 800 und DT-PS 20 22 163 beschrieben.
Bei solchen Vorrichtungen werden oft Ventile mit Ventilschiebern benutzt, die den Durchfluß einer bestimmten
Materialmenge in vorgegebener Zeit erlauben. Solche Vorrichtungen sind jedoch in ihrer Steuerung
aufwendig und insbesondere sind sie durch das Arbeiten mit flüssigem Blei einem sehr starken Verschleiß
der aufeinandergleitenden Teile unterworfen, so daß eine genaue Dosierung durch das Ventil schon
nach kurzer Zeit nicht mehr möglich ist. Insbesondere werden solche Ventile nach kurzer Betriebszeit undicht,
und es ergibt sich ein in der Fertigung störendes Nachtropfen. Bei Verwendung von flüssigem Blei bildet
sich ständig Oxid, welches sich an Wandungen festsetzt und sehr schnell zu Verschmutzungen und harten Verkrustungen
führt. Ein exaktes Dosieren bereitet somit große Schwierigkeiten.
In der DT-OS 19 02 489 ist ein rotierendes Meßventil, welches nach dem Dosierkammerprinzip arbeitet,
beschrieben. Dabei ist das Füllen der nierenförmigen Dosierkammer mit flüssigem Blei ohne große Schwierigkeiten
möglich.
Das Entleeren der Dosierkammer bringt jedoch Schwierigkeiten mit sich, da kein statischer Druck vorhanden
ist. Je weiter sich die Dosierkammer entleert, desto mehr nimmt die Auslaufgeschwindigkeit ab und
letztlich wird der Rest nur austropfen. Bei Verwendung von flüssigem Blei sind Rückstände und haftende Partikelchen
an den Dosierkammerwänden immer zu erwarten, so daß nach einiger Zeit das Dosierkammervolumen
verringert wird. Bei teilautomatischen oder automatischen Fertigungslinien sollen kurze Taktzeiten und
große Wiederholungsgenauigkeit erreicht werden; diesen Anforderungen kann dieses bekannte Ventil nicht
gerecht werden.
Andere Ventilarten arbeiten nach dem Überlaufprinzip; dabei werden Bleioxidteile mit in die Dosiermenge
eingespielt, und die Gewichts- oder Volumenunterschiede sind sehr groß.
Eine weitere Ventilanordnung zum Abfüllen flüssigen Metalis ist der US-PS Re 27 419 zu entnehmen.
Dabei ist im Boden des die Metallschmelze enthaltenden Behälters ein Ventilkörper mit Auslaufkanal angeordnet.
Auf diesem drehbar ist ein Ventilkopf vorgesehen, welcher eine Ausnehmung besitzt, die den Auslaufkanal
freigibt, wenn der Ventilkopf in eine bestimmte Stellung gedreht wird.
Bei der Herstellung von Akkumulatoren bzw. beim Gießen von Polbrücken bzw. Zellenverbindern aus Blei
ist es notwendig, ein Ventil zu benutzen, welches eine hohe Funktionssicherheit und Wiederholungsgenauigkeit
besitzt. Dabei ist ein wesentliches Problem die rasche Oxidbildung beim verwendeten Blei, die bei den
bekannten Anordnungen zu einem schnellen Zusetzen der Ablauföffnungen und zu einer Verkrustung der
Ventilanordnung führt. Das Ventil muß dann ausgebaut werden, wobei das Metallbad erkaltet, und dadurch
wird beispielsweise eine automatisch arbeitende Maschine, wie sie in der DT-PS 20 22 163 beschrieben ist,
für längere Zeit stillgelegt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum exakten Dosieren von flüssigem
Blei — auch in verhältnismäßig kleinen Mengen — zu entwickeln, mit welcher eine definierte Bleimenge aus
einem Bleischmelzbehälter oxidfrei und mit hoher Wiederholungsgenauigkeit gefördert werden kann. Die
Vorrichtung soll insbesondere gegen Verschleiß und Verkrustungen durch Bleioxide unempfindlich sein
und es soll möglich sein, die Vorrichtung im Betrieb zu reinigen, so daß ein arbeitsaufwendiger und zeitraubender
Ausbau entfallen kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Ausnehmungen im Ventilkopf so bemessen
sind, daß sie bei geöffnetem Ventil einen Durchflußquerschnitt über den Auslaufbohrungen freigeben,
der kleiner ist als der Querschnitt der Auslaufbohrungen.
Bei geschlossenem Ventil ist durch Überdeckung der Auslaufbohrungen mit Freibohrungen des Ventilkopfes
eine Reinigung der Auslaufbohrungen während des Betriebseinsatzes möglich. In einer bevorzugten Ausführungsform
gelangt das flüssige Blei aus dem Ventil ohne Zuleitung im freien Fall in die Formen.
Im folgenden ist der Gegenstand der Erfindung an Hand der F i g. 1 bis 6 näher erläutert. Dabei zeigt
F i g. 1 das teilweise aufgeschnittene Ventil perspektivisch;
F i g. 2 zeigt den Ventilkopf;
F i g. 3 zeigt vergrößert einen Teil des Ventilkopfes;
F i g. 4 zeigt den Ventilkopf von oben gesehen und
F i g. 5 den Ventilkörper im Querschnitt; In
F i g. 6 ist schematisch eine Anordnung zum Betätigen des Ventils dargestellt.
F i g. 6 ist schematisch eine Anordnung zum Betätigen des Ventils dargestellt.
Das Ventil besteht im wesentlichen aus zwei Teilen, und zwar dem in den Behälter, der die Bleischmelze
enthält, fest eingesetzten Ventilkörper 1 und einem beispielsweise
auf einen Schaft 9 dieses Ventilkörpers aufgesetzten drehbaren Ventilkopf 2. Der Ventilkörper 1
besitzt eine Arbeitsfläche 3, auf der eine ebensolche Arbeitsfläche des Ventilkopfes 2 gleitet. Es kann
zweckmäßig sein, diese Arbeitsflächen kegelförmig auszubilden.
Auf der Arbeitsfläche 3 besitzt der Ventilkörper 1 ein oder mehrere Auslaufbohrungen 4, welche beispielsweise
in der Mitte der Arbeitsfläche 3 angeordnet sind. Diese Auslaufbohrungen 4 sind über den zu füllenden
Formen angeordnet, in die das Blei im freien Fall gelangt.
Am Ventilkopf 2 ist parallel zur Arbeitsfläche entsprechend der Anzahl der Auslaufbohrungen 4 im Ventilkörper
1 von außen eine Freifräsung 5 mit axialen Ausnehmungen in Form von Schlitzen 6 vorgesehen.
Zusätzlich befinden sich entsprechend der Anzahl und Lage der Auslaufbohrungen 4 im Ventilkörper 1 Freibohrungen
7 im Ventilkopf 2.
Das Ventil ist im Schmelzbehälter so angeordnet, daß die Auslaufbohrungen 4 unterhalb der Oberfläche
des Bleispiegels liegen, und das Ventil ist dann geschlossen, wenn die Auslaufbohrungen 4 am Ventilkörper
1 und die Freibohrungen 7 des Ventilkopfes 2 dekkungsgleich sind. Durch Verdrehen des Ventilkopfes 2
kommt es zur Überdeckung von Auslaufbohrungen 4 und Schlitzen 6 und durch diesen geöffneten Querschnitt
kann Blei in die Form abfließen. Das Schließen des Ventils kann durch Weiterdrehen oder durch eine
Drehung in entgegengesetzter Richtung bewirkt werden. Die Drehbewegung des Oberteils bzw. des Ventilkopfes
2 sollte möglichst schnell erfolgen, da dadurch der Genauigkeitsgrad der auslaufenden Bleimenge bestimmt
wird. Weiterhin muß im Betrieb des Ventils darauf geachtet werden, daß die statische Bleihöhe über
den Auslaufbohrungen 4 etwa konstant bleibt. Durch Vorgabe der Öffnungszeit des Ventils wird die Bleimenge
dosiert.
Der Durchflußquerschnitt, der durch die Freifräsung im geöffneten Zustand des Ventils freigegeben wird, ist
erfindungsgemäß kleiner als der Öffnungsquerschnitt der Auslaufbohrungen 4 im Ventilkörper 1. Dadurch
wird bewirkt, daß bei beginnender Verschmutzung der Auslaufbohrungen 4 durch Bleioxide keine Durchflußbehinderung
und dadurch Beeinflussung der Ausflußmenge pro Zeiteinheit hervorgerufen wird. Darüber
hinaus ist es möglich, durch die Freibohrungen 7 im Ventilkopf, die im geschlossenen Zustand des Ventils
mit den Auslaufbohrungen 4 fluchten, und die den gleichen Durchmesser wie die Auslaufbohrungen haben,
eine Reinigung der Auslaufbohrungen 4 vorzunehmen, wozu jedoch ein Auseinanderbauen des Ventils bzw.
ein Ausbau der gesamten Ventilanordnung nicht notwendig ist. Durch die Freibohrungen 7 können die Auslaufbohrungen
4 mit einfachen Reinigungselementen behandelt werden.
Der Durchflußquerschnitt, der durch die Freifräsung im Ventilkopf freigegeben wird, liegt zweekmäßigerweise
bei 50 bis 70% des Querschnitts der Auslaufbohrungen 4 im Ventilkörper 1; schematisch ist dies vergrößert
in F i g. 3 dargestellt.
Da gerade bei Verwendung von Blei eine Oxidbildung nicht vermieden werden kann und diese Oxide
sich sehr rasch an den Wandungen der Auslaufbohrungen 4 festsetzen, wird es durch diese Ausführungsform
möglich, dennoch über lange Zeit mit einer hohen Dosiergenauigkeit zu arbeiten.
Wie aus den Figuren ersichtlich und insbesondere auch in F i g. 3 dargestellt ist, sind die Kanten 8 der
Schlitze 6 im Ventilkopf 2 zur Arbeitsfläche 3 hin messerartig ausgebildet. Es wird dadurch ein Selbstreinigungseffekt
der Dichtfläche des Ventils erzielt. Auch durch diese Maßnahme wird die Zeit, in der das Ventil
mit hoher Wiederholungsgenauigkeit arbeitet, gegenüber bekannten Ventilen wesentlich vergrößert. F i g. 5
zeigt den Ventilkörper 1 mit der vorzugsweise verwendeten kegelförmigen Arbeitsfläche 3. Diese Ausführungsform
ist für die selbsttätige Reinigung besonders geeignet.
Der Ventilkopf 2 kann durch beliebige in den Figuren nicht näher dargestellte Vorrichtungen in eine
Drehbewegung versetzt werden. Beispielsweise kann gemäß F i g. 6 am Ventilkopf 2 ein Nocken 10 angebracht
sein, der in einer Ausnehmung 11 einer hin und her bewegten Stange 12 geführt ist.
Das erfindungsgemäße Ventil weist insbesondere einen sehr geringen Verschleiß auf und läßt sich, da es
frei von Nachtropfen ist, vorteilhaft in automatisch arbeitenden Fertigungsanlagen verwenden. Ein weiterer
Vorteil ist die Wartungsmöglichkeit des Ventils ohne Ausbau während des Betriebseinsatzes. Es zeichnet sich
weiterhin durch eine hohe Wiederholungsgenauigkeit bei exakten Dosiermengen aus, die gerade in einer
automatisch arbeitenden Vorrichtung von grundsätzlicher Bedeutung sind. Die Arbeitsflächen selbst können,
soweit notwendig, noch mit einem hitzebeständigen Schmiermittel, beispielsweise mit hitzebeständigen
Schmiermitteln auf Graphitbasis, behandelt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Ventil zum exakten Dosieren von flüssigem Blei in Formen, welches aus einem Ventilkörper mit
Auslaufkanälen besteht, die auf der Arbeitsfläche des Ventiikörpers unterhalb des Bleispiegels in Vorratsbehälter
enden, die durch einen Ventilkopf mit Ausnehmungen verschließbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmungen (6) im Ventilkopf (2) so bemessen sind, daß sie bei geöffnetem
Ventil einen Durchflußquerschnitt über den Auslaufbohrungen (4) freigeben, der kleiner ist als
der Querschnitt der Auslaufbohrungen (4).
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Ventilkopf (2) Freibohrungen (7) vorgesehen
sind, die im geschlossenen Zustand des Ventils mit den Auslaufbohrungen (4) fluchten.
3. Ventil nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen im Ventilkopf
(2) Schlitzform besitzen, deren zur Arbeitsfläche hinweisende Kanten (8) messerförmig ausgebildet
sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |