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Rundfunkgerät mit einem Oszillator Als Heimgeräte haben sich heute
in zunehmendem Maße hochwertige Rundfunkgeräte durchgesetzt, die zumeist in Schrankwände
oder Regale des Wohnzimmers integriert sind. Üblicherweise werden die zugehörigen
Lautsprecher an anderer Stelle getrennt aufgestellt und mit entsprechenden Ausgängen
des Rundfunkgerätes verbunden.
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Neben der beschriebenen hochwertigen und an den jeweiligen Aufstellungsort
gebundenen Anlage werden vielfach noch Zweitgeräte - z.B. tragbare Kofferradios
- benutzt. Es kann nun der Wunsch bestehen, solche Darbietungen, deren Wiedergabe
zunächst nur über das billigere Zweitgerät möglich ist, auch über die hochwertige
Anlage wiederzugeben. Beispielsweise kann das tragbare Kofferradio einen eingebauten
Cassettenrecorder enthalten, dessen Kassetten über die hochwertige Anlage abgehört
werden sollen.
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Zu diesen Zweck ist es zwar möglich, das Kofferradio über eine entsprechende
Überspielleitung mit einem hierfür vorgesehenen Eingang der Anlage zu verbinden.
Der Eingang ist jedoch mei.st an der Rückseite des hochwertigen Rundfunkgerätes
angebracht und wegen des Aufstelluns-ortes in Regalen oder Schrankwänden nur schwer
zugänglich. Dieser Nachteil kann auch beim AnschluP eines vorhandenen Plattenssialers
oder Tonbandgerätes auftreten, dessen N-ffl-ignaie über die hocbwertige Anlage wiedergegeben
werden
sollen. Dagegen ist die Verbindung des Plattenspielers oder
Tonbandgerätes mit dem tragbaren Kofferradio sehr viel leichter herzustellen. Jedoch
können an dessen Wiedergabe oft nur unzureichende Anforderungen gestellt werden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das uberspielen von
einem einfachen Rundfunkgerät (Kofferradio) auf ein hochwertiges Rundfunkgerät zu
ermöglichen.
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Ausgehend von dem im Oberbegriff des Anspruchs 1 vorausgesetzten Rundfunkgerät
erfolgt die Lösung der Aufgabe durch die im Kennzeichen beschriebene Erfindung.
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Bei der Erfindung wird also die Erscheinung ausgenutzt, daß jedes
Rundfunkgerät in seinem Betriebszustand auch ein Erzeuger von.
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hochfrequenten Schwingungen ist und praktisch - in unbeabsichtigter
Weise - einen Sender darstellt. Gemäß der VDE-Bestimmung 0872/7 72 werden diese
hochfrequenten Störungen des Rundfunkgerätes als Funkstörungen bezeichnet (s.S.
4 unten der genannten VDE-Bestimmung). Die Funkstörungen werden von dem Oszillator
der Mischstufe erzeugt, in der die Zwischenfrequenz (ZF) gebildet wird. Um die unvermeidlichen
Störungen möglichst gering zu halten, sieht die VDE-Bestimmung 0872/7.72 Grenzwerte
vor. Beispielsweise beträgt der Grenzwert der Oszillatorstrahlung von UKW-Ton-Rundfunkempfängern
3 mV/m - 70 dB pV/m) für die Grundschwingung.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß sich die noch zulässige
Oszillatorstrahlung zur Lösung der gestellten Aufgabe ausnutzen läßt.
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Es ist zwar an sich zu einem anderen Zweck bekannt (Pitsch, "Lehrbuch
der Funkempfangstechnik", Band I, 3. Auflage, S. 587 letzter Absatz), den Oszillator
eines Überlagerungsempfängers mit einer Tonabnehmerspannung zu modulieren, um so
die Verstärkung für eine Schaliplattenwiedergabe zu erhöhen. Zu diesem Zweck ist
es
erforderlich, den Oszillator auf der Zwischenfrequenz schwingen zu lassen, so daß
der Zwischenfrequenzverstärker für die erstärkung mit ausgenutzt werden kann. Jedoch
wird dadurch die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe nicht gelöst, bei der es
nicht auf die Verstärkung der NF ankommt. Außerdem kann die Oszillatorfrequenz,
die gleich der ZF sein muß, von bekannten Fr'i-Err?pfängern nicht empfangen werden.
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Der erforderliche Aufwand ist besonders gering, wenn nach Anspruch
2 die für eine selbsttätige Scharfabstimmung (AFP) schon vorhandene Kapazitätsdiode
zur Frequenzmodulation ausgenutzt wird, indem ihr mittels eines Schalters anstelle
der AFC-Regelspannung das fremde NF-Signal zugeführt wird.
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Andere Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 3-9
angegeben.
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Nachstehend wird die Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rundfunkgerätes
und Fig. 2 ein Kofferradio mit eingebautem Cassettenrecorder und ein hochwertiges
Rundfunkgerät, auf welches eine drahtlose Überspielung vom Kofferradio erfolgen
soll.
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In Fig. 1 ist das Prinzipschaltbild eines erfindungsgemäßen Rundfunkgerätes,
z.B. ein Kofferradio mit UKW-Bereich und mit eingebautem Cassettenrecorder 11, dargestellt.
Die von einer Antenne 1 empfangenen Hochfrequenzschwingungen werden von einen HF-Verstärker
2 verstärkt und gelangen danach zu einer Mischstufe 3, wo mit Hilfe der erzeugten
Oszillatorfrequenz die ZF entsteht.
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:-Die ZF wird verstärkt und einem Demodulator 8 zugeführt, der mit
einem NF-Verstärker 9 verbunden ist. Über einen Lautsprecher 20 wird die demodulierte
und verstärkte NF wiedergegeben. Über einen Anschluß 10 können dem NF-Verstärker
9 auch andere . NF-Signale zur Verstärkung zugeführt werden. Beispielsweise können
an
den Anschluß 10 ein Plattenspieler oder ein Tonbandgerät angeschlossen werden. Wenn
das Rundfunkgerät ein Kofferradio mit eingebautem Cassettenrecorder 11 ist, werden
dem NF-Verstärker 9 auch die NF-Signale vom Entzerrerverstärker des Cassettenrecorders
11 zur Verstärkung zugeführt.
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In Fig. 1 ist die Mischstufe 3 für den UKW-Bereich teilweise dargestellt.
Bekanntlich enthält die UtW-Mischstufe 5 einen Oszillator, dessen Frequenz um die
ZF höher ist als die Freqtienz der empfangenen hochfrequenten Schwingungen. Der
Oszillatorkreis ist in Fig. 1 mit 4 bezeichnet. Im allgemeinen arbeiten Rundfunkgeräte
im UKW-Bereich mit einer selbsttätigen Scharfabstimmung, nachfolgend auch als AFC
bezeichnet. Zu diesem Zweck ist eine Kapazitätsdiode (AFC-Diode) 5 vorgesehen, die
in Reihe mit einem Kondensator 6 nach Masse geschaltet ist. Über einen Widerstand
7 wird die AFC-Diode 5 mit einer positiven Spannung +Uv auf ihren gewünschten Arbeitsbereich
vorgespannt.
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Für den AFC-Betrieb wird die AFC-Diode 5 von einer Regelspannung,
der AFC-Spannung, angesteuert, die dem Diskriminator entnommen ist. Durch diese
Regelspannung wird die Kapazität der AFC-Diode 5 und damit auch die Frequenz des
Oszillators in der zum Zwecke der AFC gewünschten Weise verändert. Im vorliegenden
Fall wird die AFC-Spannung der AFC-Diode 5 über die Widerstände 18 und 15 zugeführt,
wobei der dick gezeichnete Widerstand 17 zunächst zu Null Ohm angenommen sei. Dem
Widerstand 18 ist ein Kondensator 19 parallel geschaltet, um die AFC-Spannung, der
die demodulierte NF-Spannung im geringen Maße überlagert sein kann, zu glätten.
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Die soweit beschriebene Schaltung ist bekannt.
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Ueber einen Schalter S1 kann die NF vom Ausgang des Entzerreryerstärkers
des eingebauten Cassettenrecorders 11 in der gezeigten Stellung des Schalters S1
dem NF-Verstärker 9 zur Verstärkung zugeführt werden. Gleichzeitig wird diese NF
auch der AFC-Diode 5 zugeführt. Außer der entsprechenden Verbindungsleitung sind
als zusätzliche Maßnahmen die dick gezeichneten Bauteile vorgesehen, Der Widerstand
12 bildet zusammen mit dem
Kondensator 13 ein frequenzabhängiges
Glied zum Zwecke einer an sich bekannten PIeemphasis. Die Widerstände 14 und 17
bewirken eine Spannungsteilun des NE-ignals auf solche Werte, daß sich ein durch
die tXS erzeugter Frequenzhub des UKW-Oszillators auf übliche Weise einstellt, z.B.
+ 22,5 KHZ. Von dem gemeinsamen Verbindungspunkt der beiden Widerstände 14 und 17
ist ein Kondensator 16 nach Nasse geschaltet, um den übrigen Geräteteil von der
Oszillatorspannung zu entkoppeln. In der gezeigten Stellung des Schalters 51 wird
gleichzeitig der Ausgang des Demodulators 8 kurzgeschlossen (nicht dargestellt),
so daß der AFC-Diode nur die erwähnte ITF und keine AFC-Spannung mehr zugeführt
wird.
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Auf Grund der Ansteuerung mit der dem Entzerrerverstärker des Cassettenrecorders
11 entnommenen NF erfolgt eine entsprechende Änderung der Kapazität der AFC-Diode
5, so daß der Oszillator der UKW-Nischstufe 3 im akte der NF in seiner Frequenz
moduliert wird. Das Rundfunkgerät arbeitet also als ein FM-Sender, dessen Trägerfrequenz
die Frequenz des Oszillators ist. Die frequenzmodulierten Oszillatorschwingungen
können von einem anderen in der Umgebung des Rundfunkgerätes aufgestellten FM-Rundfunkgerät
wie die Schwingungen eines anderen Senders empfangen und demoduliert werden.
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Es ist auch möglich, die AFC-Diode 5 mit anderen NF-Signalen anzusteuern,
die dem NS-Verstärker 9 über dessen Anschluß 10 zur Verstärkung zugeführt werden.
An den Anschluß 10 können beispielsweise ein Plattenspieler oder ein anderes Tonbandgerät
angeschlossen werden. Wenn der andere Schalter S2 in die nichtgezeigte Stellung
gebracht wird, können die NF-Signale vom Anschluß 10 direkt (nicht dargestellt)
oder von einer Vorverstärkerstufe des NF-Verstärkers 9 über den Schalter S2 zur
AFC-Diode 5 geführt werden. In diesem Fall befindet sich der Schalter S1 in seiner
nicht dargestellten Lage. Auch hier ist der Ausgang des Demodulators 8 kurzgeschlossen,
so daß keine tFC-Spannung zur AFC-Diode 5 gelangen kann.
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In Fig. 2 ist ein erfindungsgemäß ausgestaltetes Kofferradio 21 mit
eingebauten Cassettenrecorder dargestellt. Das Kofferradio sei beispielsweise auf
den UKW-Bereich auf 92 NflZ eingestellt. Der Oszillator schwingt dann um die ZF
von 10,7 NHZ höher, also auf 102, 7MHZ. Die zuletzt genannte Frequenz wird über
die Antenne 22 des Kofferradios abgestaht. Ein auf die Empfangsfrequenz von 102,7
fflfZ abgestimmtes UhN-Rundfunkgerät kann die im Takte der NF modulierten hochfrequenten
Schwingungen über seine Antenne 23 empfangen. Nach erfolgter Demodulation wird die
NF von dem hochwertigen Rundfunkgerät 24 wiedergegeben.
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Auf diese Weise ist also eine drahtlose Uberspielung von dem Kofferradio
21 zu dem hochwertigen Rundfunkgerät 24 möglich.
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Die mit dem Kofferradio 21 eingestellte Empfangsfrequez, hier 92 NHZ,
ist so zu wählen, daß auf der um die ZF höheren Frequenz, hier also 102,7 MILZ,
kein Sender von dem hochwertigen Rundfunkgerät 24 empfangen wird.
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Unter dem Begriff Rundfunkgerät sind im allgemeinen Sinne Ron-Rundfunkgerät
und Fernseh- Rundfunkgerät zu verstehen. Das erfindungsgemäße Prinzip ist also auch
bei Fernseh-Rundfunkgeräten anwendbar, die mit einer AFC versehen sind.
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Es ist noch zu erwähnen, daß die in Fig. 1 gezeigte Schaltung in vorteilhafter
Weise und eine Lautstärkeregelung erlaubt, wenn der Widerstand 17 als veränderbarer
Widerstand, z.B. als Potentiometer, ausgebildet ist. Da nämlich der Wert des Widerstandes
17 die Spannungsteilung des NF-Signals beeinflußt, kann damit auch eine Beeinflussung
des Hubes der Frequenzmodulation des Oszillators erfolgen, was sich bei der Wiedergabe
durch das andere Rundfunkgerät als Anderung der Lautstärke auswirkt.