DE2528273C3

DE2528273C3 - Katheter

Info

Publication number: DE2528273C3
Application number: DE19752528273
Authority: DE
Inventors: Otto Ing.(grad.) 2420 Eutin Spormann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1975-04-12
Filing date: 1975-04-12
Publication date: 1981-07-23
Also published as: DE2528273A1; DE2528273B2

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Katheter, zur Beseitigung des durch Vergrößerung der Vorsteherdrüse behinderten natürlichen Urinablaufes.

Es kommen zahlreiche funktionelle und organische Störungen bei der Harnentleerung aus der Harnblase vor. Die erste Therapie ist immer die Katheterung, da nur dadurch der Patient von den quälenden Schmerzen befreit werden kann. Die zur Verfügung stehenden, zahlreichen Gummi-, Kunststoff- und Glaskatheter besitzen einige Vor- und Nachteile, jedoch sind sie bei einmaligem Gebrauch im wesentlichen gleichwertig. Oft muß der Katheter jedoch eine längere Zeit als sogenannter Verweilkatheter in der Harnblase belassen werden, wenn eine tägliche Harnabnahme aus verschiedenen Gründen nicht durchführbar ist. Als Verweilka theter sind Ballonkatheter nach Foley oder Thiemann am meisten verbreitet. Hier wird ein Gummiballon mit sterilem Wasser nach Einführen des Katheters in der Harnblase aufgeblasen, so daß er auf dem Harnblasenboden aufliegend nicht mehr herausgleiten kann. Die Harnableitung erfolgt durch ein »Gummirohr«, das aus der Harnröhre nach außen führt. Das Verschließen oder Eröffnen kann nur durch die Betätigung eines Stöpsels vorgenommen werden.

Aus der DE-AS 12 50 058 ist eine Verweilsonde bekannt, die sich durch die ganze Harnröhre bis in die Harnblase hinein erstreckt, wobei sie nach außen mit einem von Hand zu öffnenden Verschlußteil versehen ist. Um Druckreize in der unteren Harnröhre zu verringern, ist bei dieser Verweilsonde nur der Teil, der in die Harnblase, die prostatische und obere Harnröhre reicht, schraubenfedernförmig ausgebildet, während der in der unteren Harnröhre sich befindende und mit dem Verschlußteil in Verbindung stehende Teil bandförmig ausgebildet ist. Auch bei dieser Katheterausbildung wird die natürliche Funktion des Schließmuskels außer Kraft gesetzt und bakterielle Infektionen der Harnblase sind durch die dauernde Verbindung mit der Außenwelt durch die Verweilsonde unvermeidbar. Die urologische Praxis zeigt, daß in der Harnblase durch die Katheterverbindung zur Außenwelt nach spätestens 48 Stunden eine aufsteigende Infektion auftritt. Diese kann auch bei strengsten Vorsichtsmaßnahmen nicht verhindert werden. Der in der Harnröhre liegende Zwangsabieiter nach der DE-AS 12 50 058 ruft duch seine mechanische Irritation eine zuerst sterile, später bakterielle Entzündung hervor.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Katheter zum andauernden Gebrauch — Verweilkatheter oder auch Dauerkatheter genannt — zu schaffen, der die Nachteile der bekannten Katheter vermeidet.

ίο Insbesondere sind die Aufgaben darin zu sehen, infolge des Einsetzens des Katheters hervorgerufene sogenannte aufsteigende bakterielle Infektionen der Harnblase und Harnröhre zu vermeiden und die natürliche Funktion des Schließmuskels der Harnblase nicht zu beeinträchtigen.

Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe mit einem Katheter, der eine Länge aufweist, die der Länge der prostatischen Harnröhre entspricht, in weiche er als partieller Katheter einsetzbar ist Der erfindungsgemäße partielle Katheter stellt keine Verbindung zwischen Harnblase und Außenwelt her, da er nicht durch die ganze Harnröhre geführt ist, sondern nur in dem Bereich der prostatischen Harnröhre, also nur an der Stelle angelegt wird, wo die Abflußbehinderung entstanden ist. Damit vermeidet er aber die erläuterten Nebenerscheinungen der bekannten Katheter. Insbesondere ist überraschend, daß der äußere Schließmuskel auch bei eingesetztem Katheter geschont wird und seine Funktion erhalten bleibt. Die übrige Harnröhre, in der keine Katheter vorhanden ist, bleibt von mechanischen Reizen verschont und die Außenwelt bleibt als Infektionsquelle mangels kontinuierlicher Verbindung ausgeschlossen. Durch die Beseitigung der engen Stelle in der prostatischen Harnröhre durch den intraprostatischen eingesetzten partiellen Katheter nach der Erfindung kann die Harnblase dennoch spontan entleert werden.

Der erfindungsgemäße Katheter ist in Form und Länge der jeweiligen Größe der Vorsteherdrüse des Patienten anzupassen. Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Katheter durch eine Röhre aus flexiblem Material gebildet, dessen Oberfläche mit in Längsrichtung abwechselnd größerem und kleinerem Durchmesser ausgebildet ist. Die Gestaltung der Oberfläche geschieht zu dem Zweck, ein selbständiges Wandern des partiellen Katheters zur Harnblase bzw. in die Harnröhre zu verhindern.

In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß Bohrungen durch die Wandung des Katheters in Bereichen geringeren Durchmessers des Katheters vorhanden sind, so daß Sekrete von außen in das Innere des Katheters abfließen und mit dem Urin ausgeschieden werden können.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der partielle Katheter durch eine schraubenftderförmige Gestalt gekennzeichnet. Des weiteren ist gemäß der Erfindung vorgesehen, die innere und äußere Oberfläche des Katheters mit einem Überzug aus einer silicon-organischen Substanz zur Verhinderung von Entzündungen der Harnröhre auszustatten. Damit wird zugleich eine glatte Oberfläche geschaffen und auch sonstige Beschädigungen der Harnröhre werden vermieden.
Die Einbringung und Entfernung des intraprostatisehen partiellen Katheters ist mit den gegenwärtig in der Urologie verwendeten Instrumenten möglich. Beispielsweise bietet sich die für die Entfernung von Fremdkörpern bekannte flexible Zange an, die für die

Anwendung der Erfindung mit einem speziellen zweiteiligen Kopf versehen wird, der den intraprostatischen partiellen Katheter im Innern (Röhre, Feder) aufnimmt und durch Anpressen an die Innenwand des Katheters eine feste und wieder leicht lösbare Verbindung mit dem einzuführenden Instrument (Zange) herstellt Der Kopf der Zange hat hierbei keinerlei Mechaniken, die eine Beschädigung der Harnröhre und damit ein Bluten verursachen würde, denn im Falle einer Blutung wäre die visuell kontrollierte Einbringung und damit eine genaue Placierung in bezug auf den äußeren Schließmuskel der Harnblase unmöglich.

In der Zeichnung ist die Erfindung an Auaführungsbeispielen dargestellt und wird anhand dieser nachfolgend näher erläutert. Es zeigt ι ">

F i g. 1 einen erfindungsgemäßen Katheter in Röhrenform mit gewellter Oberfläche im Längsschnitt,

F i g. 2 einen Katheter in Federgestalt in der Ansicht und

Fig.3 und 4 schematisch im Längsschnitt das Einsetzen des Katheters.

Der intraprostatische Katheter 1 nach F i g. I ist in Röhrenform mit gewellter Oberfläche. 2 aus einem elastischen flexiblen Material gestaltet. Der intraprostatische partielle Katheter ist z. B. eine flexible, der Größe der jeweiligen Vorsteherdrüse des Patienten angepaßte Röhre von etwa 30 mm Länge und 6 bis 8 mm Außendurchmesser. Der Innendurchmesser beträgt 4 bis 6 mm. Es ist mit Durchbrücken 3 ausgestattet, die den Sekretabfluß fördern. Die gesamte Oberfläche ist mit einem Oberzug aus einer silicon-organischen Substanz versehen.

Der intraprostatische partielle Katheter in Gestalt einer Schraubenfeder 4 nach F i g. 2 weist ebenfalls eine wellenförmig verladende Oberfläche auf und hat zwischen den Federwindungen die Durchbrürhe für den Sekretabfluß. Er ist besonders flexibel und anpassungsfähig. Auch seine Oberfläche ist mit einer speziellen silicon-organischen Substanz überzogen.

In F i g. 3 und 4 ist der spezielle Kopf 5 in Verbindung mit der flexiblen Zange 6 für die Entfernung von Fremdkörpern, bestehend aus zwei Metallführungsstükken und einem federnden elastischen Körper, dessen Durchmesser sich beim Zusammenziehen der vorderen Führungsstücke vergrößert und insoweit eine feste Verbindung mit dem intraprostatischen partiellen Katheter herstellt. Bei Nachlassen der Zugkraft am Seil 7 geht der Kopf wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurück, so daß die Verbindung gelöst und der Kopf aus dem Katheter herausgezogen werden kann.

Der intraprostatische partielle Katheter wird wie folgt eingebracht:

Der spezielle Kopf der Zange ist durch das Zwischenstück und den Cystoskopieschaft so weit vorzuschieben, bis der Katheter vom Kopf der Zange aufgenommen werden kann. Dann wird durch Betätigung der Zangenschenkel der Katheter am speziellen Kopf festgeklemmt. Die Optik mit einem Blickwinkel von 0° ist einzusetzen und Wasserzufuhr und Kaltlichtquelle sind anzuschließen. Die einzuführenden Teile werden in Purin getaucht, damit sie besser gleiten. Nunmehr wird das Cystoskop bei gleichzeitigem Einströmen von Spülflüssigkeit unter ständiger Sichtkontrolle vorsichtig eingeführt. Sobald die richtige Lage des Katheters zum Blasenverschluß erreicht ist, wird der unter Spannung stehende Kopf entspannt und unter ständiger Sichtkontrolle durch das Cystoskop aus dem Katheter herausgezogen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Katheter zur Beseitigung des durch Vergrößerung der Vorsteherdrüse behinderten natürlichen Urinablaufs, dadurch gekennzeichnet, daß er als intraprostatischer partieller Katheter mit einer zum Einsetzen in die prostatische Harnröhre entsprechenden Länge ausgebildet ist

2. Katheter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er durch eine Röhre aus flexiblem Material gebildet ist, deren Oberfläche (2) wellenförmig mit in Längsrichtung abwechselnd größerem und kleinerem Durchmesser ausgebildet ist.

3. Katheter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Bohrungen (3) durch die Wandung des Katheters (1) in Bereichen geringeren Durchmessers des Katheters vorhanden sind.

4. Katheter nach Anspruch 1. gekennzeichnet durch eine sehraubenfederförmige Gestalt (4).

5. Katheter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Überzug aus einer silicon-organischen Substanz.