-
Gymnastikgerät Die Erfindung betrifft ein Gymnastikgerät mit einem
Sitz, Handgriffen und Fußstützen.
-
Bekannte Gymnastikgeräte dieser Art sind beispielsweise nach Art eines
ortsfesten Fahrrades ohne Rader aufgebaut. Eine Tretkurbel mit Pedalen wirkt über
ein Getriebe auf eine einstellbare Bremse, so daß die körperliche Belastung beim
Fahrradfahren nachgeahmt werden kann. Insbesondere werden die Beinmuskeln trainiert
und der Kreislauf belastet.
-
Es sind auch Gymnastikgeräte bekannt, die die Bewegungen beim der
ermöglichen, also einen auf einer r geraden
Bahn geführten Rollsitz
und Handgriffe aufweisen, die über Hebel auf Bremsen wirken.
-
Die bekannten Gymnastikgeräte trainieren nur besti:rte Muskeln, Insbesondere
sind seitliche Beanspruchungen und Bewegungen des Rumpfes und unsymmetrische Belastungen
wechselnder Art nicht möglich.
-
Mit der Erfindung soll ein Gymnastikgerät geschaffen werden, daß ein
vielseitiges und abwechslungsreiches Trainieren des Körpers ermöglicht. Die Erfindung
geht zur Lösung dieser Aufgabe von einem Gymnastikgerät der eingangs genannten Art
aus und ist dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz mit Rollen auf einer konvex oder
konkav gewölbten Fläche gelagert ist, und daß ein Änadilag den Ausschwenkwinkel
des Sitzes begrenzt.
-
Da der Sitz nach allen Richtunge, also auch seitlich, und nicht nur
nach vorn und hinten unter beherrschter Anstrengung des Körpers bewegt werden kann,
werden viele Muskeln beansprucht, Bänder gedehnt und außerdem das Gleichgewichtsgefuhl
trainiert.
-
Unter konvex gewölbter Fläche werden dabei vorzugsweise erhabene Kugelflächen
aber auch andere geometrische Flächen, beispielsweise Paraboloid-,Ellipsoid- und
auch Zylinderflächen verstanden. Der Gram r Krümmung kann unterschiedlich und im
Grenzfall
in einer oder mehreren Richtungen Null sein.
-
Für die konkav gewölbten Flächen gilt sinngemäß die gleiche Definition.
Vorzugsweise handelt es sich dabei um Kugelshalen.
-
Der Anschlag, der zu große und unter Umstanden gefährliche Auslenkungen
des Sitzes, insbesondere auf konvex gewölbten Flächen verhindert, kann auf mehrere
Arten verwirklicht werden. Eine
konvex Weiterbildung der Erfindung
sieht vor, daß die gewölbte Fläche in Form eines Kugelabschnittes eine Grundplatte
überragt, dIe gleichzeitig den 'Anschlag bildet. In diesem einfachen Fall besteht
also das Gymnastikgerät nur aus einer Grundplatte, auf der beispielsweise eine Halbkugel
angeordnet ist, Der Sitz ist auf der Halbkugel bewegbar, und zwar soweit, bis er
auf die Grundplatte ausstößt.
-
Eine zusätzliche Beanspruchung des Körpers bei der Benutzung des Gymnastikgerätes
wird in weiterer Ausbildung der Erfindung dadurch erzielt, daß die Fußstützen in
an sich bekannter Weise als Tretkurbel ausgebildet sind. Dann können die Beinmuskeln
zusätzlich wie bei den bekannten Fahrrädern trainiert werden.
-
Die Beinarbeit kann in bekannter Weise mit einer einstellbaren Bremse
in Wärme umgewandelt werden. Eine Weiterbildung der Erfindung sieht aber vor, daß
die gewölbte Fläche eine drehbar gelagerte Kugel mit horizontaler Achse ist, die
mittels der Tretkurbel antreibbar ist. Durch die damit erzielbare Drehbewegung der
Kugel unter dem mit Rollen versehenen Sitz werden weitere Bewegungskomponenten erzeugt,
die ein abwechslungsreiches Training ermöglichen. Die Verbindung zwischen der Tretkurbel
und der Kugel kann zweckmäßig über ein Kettengetriebe erfolgen.
-
In ihrer weiteren Ausbildung ist die Erfindung dadurch
gekennzeichnet,
daß die Kugel und die Tretkurbel auf einem Zwischenrahmen angeordnet sind, der auf
der Grundplatte so gelagert ist, daß er um eine zur Verbindungslinie zwischen dem
Kugelmittelpunkt und der Tretkurbel parallele Achse in einem begrenzten Winkelbereich
schwenkbar ist. Auf diese Weise läßt sich das eigentliche Gymnastikgerät, nämlich
die Kugel mit dem Sitz und der Tretkurbel insgesamt unter zusätzlicher Einwirkung
auf den Körper verschwenken. Dadurch sind weitere Bewegungsmöglichkeiten gegeben,
die nicht nur zusätzliche Beanspruchungen ermöglichen, sondern auch den Spieltrieb
anregen.
-
Die schwenkbare Lagerung des Zwischenrahmens kann dadurch erzielt
werden, daß der Zwischenrahmen mit zwei nach unten gewölbten Zahnstangen auf Zahnrädern
mit einer gemeinsamen, zur Schwenkachse parallelen und auf der Grundplatte gelagerten
Welle liegt, die über eine Steuer- oder Lenkvorrichtung antreibbar ist. Die Schwenkbewegung
kann auf diese Weise von dem Benutzer willkürlich erzeugt werden, wobei zweckmäßig
die Lenkvorrichtung in Form eines Lenkrades gleichzeitig als Handgriff zum Festhalten
dient.
-
Die Verbindung zwischen dem Lenkrad und der Welle mit den Zahnrädern
läßt sich so gestalten, da@ eine gleichsinnige oder eine gegensinnige Bewegung stattfindet,
@@
also beim Drehen des Lenkrades nach links der Zwischen rahmen
nach rechts ausschwenkt.
-
Bei den einfa cheren Ausführungsbeispielen der Erfindung kann man
sich damit begnügen, den Sitz frei auf bzw. in der gewölbten Fläche rollen zu lassen.
Eine Weiterbildung der Erfindung empfiehlt aber, daß der Sitz über Sicherungsbänder-
oder seile auf der konvex gewölbten Fläche gehalten wird. Die Bänder können elastisch
sein oder auch einfach so lang gewellt werden, daß der Sitz gerade bis zum Anschlag
bewegt werden kann. Der Anschlag für den Sitz kann im Falle der drehbar gelagerten
Kugel auch ein parallel zur Grundplatte oder zum Zwischenrahmen angeordneter Ring
auf oder oberhalb der konvex gewölbten Fläche sein. Der Ring kann dann zusätzlich
zur Befestigung der Sicherungsbänder oder -seile dienen.
-
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand der Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen: Fig. 1 ein einfaches Ausführungsbeispiel der Erfindung; Fig. 2 eine auseinandergezogene,
perspektivische Ansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispieles der Erwindung; Fjg.
, 4 un eicu Riink- Seiten- bz. Vorderteilansicht des Ausführungsbeispieles nach
Fig. 2
Bei dem einfachen Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 trägt eine
Grundplatte 1,die beispielsweise aus Holz oder Kunststoff hergestellt sein kann,
ein Podest 2.
-
Auf dem Podest ist kuppelartig ein Kugelabschnitt 3 angeordnet, der
aus Blech gepreßt
in Form einer Schale aus Kunststoff gezogen oder gespritzt sein kann.
-
Ein Rollsitz 4 mit einer höhenverstellbaren Rückenlehne 5 ist mit
vier an den Ecken angeordneten und nur schematisch dargestellten Rollen 6 auf dem
Kugelabschnitt 3 gelagert.
-
DerSitz kann sich also frei auf der Kugelfläche bewegen, wobei der
maximale Ausschwenkwinkel, der zweckmäßig etwa 45 Grad nach beiden Seiten beträgt,
durch das als Anschlag wirkende Podest 2 begrenzt wird.
-
Wenn ein Benutzer auf dem Rollsitz 4 Platz nimmt, kann er unter Abstitzung
der Füße auf der Grundplatte 1 beliebige Roll- und Kippbewegungen auf der Kugelfläche
3 ausführen. Um dabei eine möglichst große Bewegungsfreiheit zu gewilren, sind Handgriffe
in Form von beiderseits angebrachten Geländern 7 vorgesehen. Anstelle der Geländer
kann auch ein zentraler Handgriff auf der Grundplatte 1 befestigt werden, beispielsweise
in Form einer Lenkstange.
-
Wenn der schalenförmige Kugelabschnitt 3 lösbar auf dem Podest befestigt
ist, besteht die Möglichkeit, daß insbesonde
gela@sch@ltt zusammen
mit dem Rollsitz 4 allein, Beispielsweise im Freien, benutzen. Eine ganz einfache
Ausführung des Gymnastikgerätes könnte nur aus dann Rollsitz 4 und dem Kugelabschnitt
3 bestehen, wobei dann die Fußstütze der Erdboden ist und eine Abstützung für die
Hände selbst gefunden werden muß Bei dem weiteren Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
2 bis 5 sind zusätzliche Bewegungsglichkeiten vorhanden. Die gewölbte Fläche wird
hier durch eine Kugel 13 verwirklicht, die um e @@ @@malerweise horizontale Achse
18 drehbar ist. Die Achse 18 ist in Stützen 19 eines Zwischenbodens @ gelagert,
Auf der Oberseite der Kugel 13 ist wiederum ein Rollsitz 4 ruit einstellbarer Rückenlehne
5 angeordnet, der wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ausgebildet ist und
vorzugsweise kugelgelagerte Rollen 6 besitzt. Als Anschlag die Rollbewegungen des
Sitzes 4 dient ein bezüglich zwischerplatte 20 ertsfest angeordneter Ring 21, Befestigung
nicht dargestellt ist. Sicherungsbänder 2 und @@@ eine am Rollsitzt 4 und andererseits
am @@@@ 21 elegt, so daß der Sitz nicht von der Kugel 13 @@@@@@@ Die Bänder 22 können
beispielsweise aus Leder beste@@@ auch als elastische Bänder ausgebildet sein, d@
den Kugel 3 @@ressen.
-
Die Kugel 13 kann durch eine Tretkurbel 23, die mit Pedalen 24 versehen
ist, über ein Kettengetriebs in Drehung versetzt werden. Das Kettengetriebe weist
zwei Ketten 25 (Fig. 4), ein Zwischenwelle 26 (Fig. 5) und Kettenräder 27 auf. Dar
Kettengetriebe und der untere Teil der Kugel mit ihrer Lagerung können durch einen
in den Figuren 3, 4 und 5 nur schematisch dargestellten Kasten 28 abgedeckt sein,
um Behinderungen des Benutzers und Verletzen zu vermeiden.
-
Unterhalb der Zwischenplatte 20 ist eine Blech- oder Kunststoffwanne
29 an der Zwischenplatte 20 befestigte Die Wanne 29 liegt unter Vermittlung von
nur schematisch dargestellten Rollen 30 auf zwei angepaßten Tragblechen 31, die
auf der Grundplatte 11 festgelegt sind. Außerdem stehen unterhalb der Wanne angeordnete
Zahnstangen 31 Eingriff mit Zahnrädern 32, die auf einer in zwei Winkeln 33 gelagerten
Welle 34 befestigt sind. Die Welle 34 kann über ein nur schematisch dargestelltes
Lenkgetriebe 35 mit Hilfe einer Lenksäule 36 und eines Lenkrades 37 in Drehung versetzt
werden. Das Lenkrad 37 dient zusammen mit der Lenksäule, die in einer Stützplatte
38 gelagert ist, als Haltegriff fiir des Benutzer
Wenn dieser das
Lenkrad 37 dreht, so schwenkt die Wanne 29 und damit die Zwischenplatte 20 zur Seite.
Der Benutzer kann also die räumliche Lage des eigentlichen Gymnastikgerätes mit
der Kugel 13, dem Rollsitz 4 und der Kugel 23 beliebig wählen. Der Schwenkwinkel
der Zwischenplatte muß zur Vermeidung übermäßiger Kippbewegungen begrenzt werden,
beispielsweise auf je 30 Grad nach beiden Selten. ablese Begrenzung kann durch Anschläge
an den Zahnstangen 71 oder auch der Welle 34 erfolgen.
-
Eine weitere Möglichkeit sind direkte Anschläge für die Zwischenplatte
20. Das Lenkgetriebe 35 wird zweckmäßig so ausgelegt, daß beim Drehen des Steuerrades
37 im Uhrzeigersinn die Platte 20 im Gegenuhrzeigersinn schwenkt.
-
Die Tretkurbel 23 oder eines der Kettenräder 27 kann mit einem Freilauf
versehen sein, damit die Kugel 13 auch dann weiter rotiert, wenn der Benutzer mit
dem Treten aufhört.
-
Wenn dieser jedoch auch die Kugel rückwärts drehen möchte, so wird
entweder der Freilauf weggelassen oder eine Sperre für den Freilauf vorgesehen.
Die Übersetzung zwischen der Tretkurbel 23 und der Kugel 13 sollte größer als 1
gewählt werden, so daß also die Kugel 13 sich schneller dreht als die Kurbel 23.
Eine aufwendigere Sonaerausführung könnte eine veränderbare $Übersetzung enthalten.
-
Ein zweckmäßiger Wert für den Durchmesser der Kugel 13 oder auch die
maximalen Abmessungen des Kugelabschnittes 3 liegt zwischen 50 und 70 cm. Dieser
Wert wird dadurch bestimmt, daß die Beine des Benutzers durch die Kugel oder den
Kugelabschnitt nicht zu sehr behindert werden dürfen. Zur Anpassung an unterschiedliche
Personengrößen sollte nicht nur die Rückenstütze 5 des Rollsitzes 4 einstellbar
sein, sondern zusätzliche Einstellmöglichkeiten für den Abstand der Tretkurbel 23
von der Kugel 13, für die Länge der Lenksäule 23 und gegebenenfalls auch für die
Höhe des Rollsitzes 4 vorgesehen sein. Neben der Rückenstütze 5 können seitliche
Stützen oder Anlagen, gegebenenfalls in Verbindung mit einem Befestibungsgurt angebracht
werden.
-
Um den Gebrauchswert des Gymnastikgerätes zu erhöhen, lassen sich
unter der Grundplatte 11 an Stelle der gezeigten Füßte 39 feststellbare Rollen anbringen.
Das ganze Gerät sollte so kompakt und niedrig wie möglich gebaut werde.
-
Beispielsweise kann zu dem Zweck die Welle 34 mit den Zahnrädern 32
und dem Lenkgetriebe 35 teilweise in die Grundplatte 11 oder unter die Grundplatte
verlegt werden.