DE2522817B1 - Vorrichtung zur trennung von rohrleitungen - Google Patents

Vorrichtung zur trennung von rohrleitungen

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Trennung von Rohrleitungen, weiche mittels gelochter Flansche verbindbar sind.
Beim Neubau von Rohrleitungen oder auch während der Lebenszeit dieser Rohrleitungen ist es erforderlich, diese zu trennen, um beispielsweise an den Flanschverbindungen Dichtungen ein- oder auszubauen, oder sogenannte Steckscheiben einzufügen oder zu entfernen. Dies ist nicht immer einfach, weil die Rohrleitungen oft erhebliche Längsspannungen aufweisen, da die Rohrleitungen unter erheblichen Druckkräften stehen. Diese Druckkräfte entstehen bei der Montage der Leitungen oder dadurch, daß Rohrleitungen zwischen Behältern oder anderen Bauelementen fest verbunden sind.
Es ist bereits bekannt, daß zur Erfüllung dieser Aufgabe Keile zwischen die Flansche getrieben werden, wie man sie beispielsweise beim Holzspalten verwendet. Mit solchen Keilen werden häufig die empfindlichen Dichtflächen an den Flanschen beschädigt, wodurch die Weiterverwendung dieser Flansche nicht mehr möglich ist.
Die beschädigten Dichtflächen können die Aufgabe der Abdichtung nicht mehr erfüllen. Durch das Erneuern der Flansche mit beschädigten Dichtflächen entstehen Kosten und lange Stillstandszeiten für Produktionsanlagen. Ein weiterer Nachteil bei der Handhabung mit Keilen ist dadurch gegeben, daß sie herausfliegen können und Körperverletzungen verursachen.
Aus der DT-PS 3 58 503 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der durch Anwendung eines Schraubenspindelpaares, verbunden mit zwei Jochen, die an den Rohren mit Schellenbändern befestigt sind, die Trennung der Flansche ermöglicht wird. Diese Vorrichtung ist nicht überall anzuwenden, zumal Rohrleitungen sehr häufig nahe beieinander liegen und der erforderliche Platz für diese Vorrichtung nicht vorhanden ist. Außerdem ist eine Vorrichtung dieser Art für Rohrleitungen mit Durchmessern von 500 mm oder mehr sehr schwer und
ίο unhandlich.
Nach der DL-PS 66 538 wird zum Trennen von Flanschen an Rohrleitungen eine Vorrichtung verwendet, bei der ein Drehkeil, welcher auf einer Welle befestigt ist, zwischen die Flansche gedreht wird. Bei einem Keil ist jedoch die Anwendung durch den möglichen Keilwinkel begrenzt, da bei einem zu großen Winkel die Kraftübertragung, bedingt durch die hohen Reibungskräfte zwischen den Flanschen und Keil, mit normaler Hebelwirkung nur noch sehr schwer zu bewerkstelligen ist. Dadurch, daß die Keilscheibe einen sehr schlanken Winkel haben muß, sind verschiedene Keilscheiben erforderlich, um alle möglichen auftretenden Flanschabstände überbrücken zu können.
Ferner ist aus der DL-PS 54 961 eine Vorrichtung bekannt, welche ein Gewinde trägt und in ein Flanschrohr eingeführt wird. Bei dieser bekannten Vorrichtung sind jedoch geteilte Ringe erforderlich, um die Flanschverbindung auseinander zu drücken. In der Druckschrift sind Flanschverbindungen mit Dichtungslinsen beschrieben. Bei diesen Flanschverbindungen sind durch die konstruktiven Merkmale die Abstände zwischen den Flanschen im Bereich der Schraubenlöcher groß, um den geteilen Ring verwenden zu können. Bei Flanschverbindungen mit Flachdichtungen ist dies aber nicht möglich, weil die Abstände zwischen den Flanschen sehr klein sind und die Flanschdichtungen bis nahe an die Schraubenlöcher heranreichen, so daß selbst bei größerem Abstand zwischen den Flanschen der geteilte Ring nicht verwendet werden kann.
Bei einer anderen, aus der US-PS 3107 419, bekannten hydraulischen Vorrichtung werden die Flansche mittels Greifer auseinander gedrückt. Diese Vorrichtung ist neben den Flanschen angeordnet und die Greifer werden zwischen die Flansche geführt.
Wenn eine Hydraulikflüssigkeit in die beiden Zylinder gedrückt wird, bewegen sie sich auseinander. Die Greifer sind jeweils an den Zylindern befestigt und bewirken beim Auseinandergehen der Zylinder die Trennung der Flansche. Abhängig von dem Zylinderdurchmesser und dem zu erzeugenden Druck, sind die zu übertragenden Kräfte begrenzt, wenn die Vorrichtung nicht zu schwer und unhandlich sein soll. Der bauliche Aufwand bei dieser Vorrichtung ist durch die erforderliche Hydraulikeinrichtung äußerst hoch.
Aus der US-PS 27 58 651 ist bekannt, daß beim Wechseln von Dichtungen, welche in einer Nut liegen, Druckschrauben verwendet werden, für die in einem Flansch Gewindelöcher angeordnet sind. Durch einfaches Hineindrehen der Druckschrauben werden die Flansche getrennt, so daß eine Dichtung gewechselt werden kann.
Bei diesem Prinzip müssen aber in einem Flansch, eigens für diesen Zweck. Gewindelöcher vorgesehen werden, was im Allgemeinen-Rohrleitungsbau aber nicht üblich ist.
Schließlich zeigt die US-PS 23 93 795 eine Vorrichtung, die mit Reibschluß arbeitet, wobei der Reibschluß an der Außenseite der Flansche erzeugt wird. Zum
Auseinanderdrücken der Flansche wird eine Schraubenspindel verwendet, die seitlich neben den Flanschen angeordnet ist. Durch die unvermeidbare Kippwirkung ist die Vorrichtung nur begrenzt anwendbar. Auch kann auf die Außenseite eines Flansches nicht die große Kraft ausgeübt werden, wie sie durch Spreizwirkung in einem Schraubenloch möglich ist und auf einfache Weise erzeugt wird.
Als SpezialVorrichtung für die Demontage von Lagerschalen sind bereits konische Klemmkörper mit ro einer Hülse bekannt geworden (vgl. US-PS 13 81 101 und US-PS 13 82 835).
Ferner ist aus der US-PS 31 42 113 eine Klemmhülse bekannt geworden, womit Lagerschalen mit Preßsitz montiert werden können. Auch ein aufweitbarer Klemmkörper wurde bereits angewendet, um die Ständerwicklung einer elektrischen Maschine herausziehen zu können (DT-PS 9 30 765).
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung soll dazu dienen, Kräfte in Längsrichtung des Rohres auf ein Flanschenpaar zu übertragen, um auf einfache und gefahrlose Weise auch ungeschultem Personal die Trennung einer Rohrleitung durch Auseinanderdrücken der Flansche zu ermöglichen. Dabei soll die Vorrichtung klein und handlich sein, so daß ihr Transport keinen großen Aufwand darstellt. Die Vorrichtung soll geeignet sein, auch Flanschenpaare lösen zu können, die nahezu ohne Zwischenraum in Längsrichtung montiert sind.
Die Aufgabe gemäß der Erfindung wird dadurch gelöst, daß eine geteilte Hülse mittels eines Kernstückes in einem Loch eines Flansches spreizbar angeordnet und eine bewegliche Platte zur Aufnahme der Gegenkraft vorhanden ist.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen vor allem darin, daß statt mit Keilen oder anderen unhandlichen Vorrichtungen in gefährlicher und zeitraubender Arbeitsweise, die Trennung der Flansche ohne Beschädigung der Dichtflächen vorgenommen werden kann. Auch ist die Anwendung außerordentlich großer Kräfte möglich, welche nur durch den Laibungsdruck an den Flanschlöchern begrenzt sind. Ein weiterer Vorteil ist, daß dieselbe Vorrichtung für verschiedene Flanschgrößen und Flanscharten anwendbar ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 die Anordnung einer Vorrichtung in einem Loch eines Flansches und Ausschnitt A,
F i g. 2 den Schnitt A-B von F i g. 1.
Die geteilte Hülse 1, welche aus vier Segmenten mit kegeliger Innenfläche besteht, trägt ein Sägezahnprofil 2 und wird federnd durch einen offenen Ring 3 und den Federring 4 zusammengehalten. Durch Rechtsdrehung einer Schraube 6 wird auf eine Platte 7, die zwischen den Flanschen 10 und 11 liegt, eine Kraft übertragen. Hierdurch wird das Kernstücks in Richtung Schraubenkopf der Schraube 6 bewegt und spreizt dabei die Hülse 1, die sich an dem konischen Kernstück 5 und der Wandung eines Loches in dem Flansch 10 abstützt. Die Reibung zwischen der Hülse 1 und dem Flansch 10 wird durch den Spreizeffekt und durch das Sägezahnprofil 2 so weit erhöht, daß ein fester Sitz der Hülse 1 in dem Flansch 10 gegeben ist. Bei zusätzlichem Kraftaufwand mit der Schraube 6 auf die Platte 7 wird diese mit dem Flansch 11 in Richtung 12 bewegt. Die Kraftübertragung kann mit der Schraube 6 so lange fortgeführt werden, bis der erforderliche Zwischenraum von dem Flansch 10 und 11 erreicht ist. Nun kann beispielsweise eine Dichtung 13 ausgewechselt werden.
Ein Handgriff 8 ist mit der Platte 7 verbunden und dient zur leichteren Handhabung der Platte 7. Ist der erforderliche Kraftaufwand mit einer Vorrichtung nach F i g. 1 nicht zu erreichen, können mehrere Vorrichtungen, vorzugsweise diagonal gleichzeitig an einem Flanschenpaar 10, 11 verwendet werden. Wird die Vorrichtung nicht mehr benötigt, wird die Schraube 6 so weit zurückgeschraubt, bis auf die Platte 7 keine Kraft mehr übertragen wird und diese entfernt werden kann. Danach wird mit einem Hammer auf den Schraubenkopf der Schraube 6 geschlagen, bis sich die Schraube 6 und das Kernstück 5 in Richtung 12 bewegt und der Spreizeffekt der Hülse 1 aufgehoben ist. Die Hülse 1 wird durch den Federring 4 zusammen gedrückt und die Vorrichtung kann aus einem Loch des Flansches 10 entfernt werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (8)

Patentansprüche:
1. Vorrichtung zur Trennung von Rohrleitungen, welche mittels gelochter Flansche verbindbar sind, wobei die Trennung durch Kraftübertragung mittels Gewinde in Längsrichtung des Rohres in einem Flanschloch erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß eine an sich bekannte Hülse (1) mittels eines Kernstückes (5) in dem Loch des Flansches spreizbar angeordnet ist und eine bewegliche Platte (7) zur Aufnahme der Gegenkraft vorhanden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine außen rauhe Fläche der geteilten Hülse (1) ein fester Sitz der Hülse (1) in einem Loch des Flansches (10) erreicht wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kernstück (5) eine schräge Fläche aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Platte (7) beweglich mit einer Schraube (6) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die außen rauhe Fläche der geteilten Hülse (1) mittels eines Sägezahnprofils erzeugt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die schräge Fläche des Kernstückes (5) Kegelform hat.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (1) aus vier Segmenten besteht.
8. Verfahren zur Trennung von Rohrleitungen, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mehrere Vorrichtungen gemäß Anspruch 1 an einem Flansch (10) eingesetzt werden.
DE19752522817 1975-05-23 1975-05-23 Vorrichtung zur Trennung von Rohrleitungen Expired DE2522817C2 (de)

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