DE2521117C3 - Verfahren zur Reinigung von Schwelteeren - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von SchwelteerenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10C—WORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
- C10C1/00—Working-up tar
- C10C1/04—Working-up tar by distillation
- C10C1/06—Removal of water
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- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
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- Working-Up Tar And Pitch (AREA)
- Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
- Filtering Materials (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
15
Bei der Entwicklung neuer Technologien auf dem Gebiet der Vergasungs- und Verbrennungstechnik von
Steinkohle fallen beispielsweise bei der Druckvergasung und bei verwandten Prozessen Teere an, die sich in
ihrer Zusammensetzung und Aufarbeitbarkeit weitgehend von dem bei der Verkokung von Steinkohle
anfallenden Steinkohlenteer unterscheiden. Da dieser Teer in der Regel bei bis 6000C ablaufenden Prozessen
als Nebenprodukt anfällt, wird er im Sinne der Erfindung als Schwelteer bezeichnet.
Eine Aufarbeitung dieser Schwelteere ist wegen den Spezifischen Verunreinigungen nicht mit den aus der
Kokereitechnik bekannten Verfahren, beispielsweise durch Dekantieren von Wasser und anschließendes
Destillieren möglich. Selbst eine Verbrennung des rohen Schwelteeres kann wegen der im Rohteer enthaltenen
Verunreinigungen, insbesondere des als Staub anfallenden Aschegehaltes, nicht durchgeführt werden, weil zum
Schutz der Umwelt ein Staubanteil im Abgas von 2 mg/Nm3 nicht überschritten werden soll. Außerdem
tritt bei höheren Staubgehalten im Schwelteer ein erhöhter Verschleiß am Brenner sowie am Kessel auf.
Schwelteere haben nur einen geringen Anteil an destillierbaren Bestandteilen von etwa 16%, während
dieser Anteil beim Steinkohlenteer aus Kokereien etwa 45 bis 50% beträgt. Darüber hinaus besitzen die
Schwelteeren, bedingt durch die unterschiedlichen Entstehungsprozesse, einen hohen Anteil an organischen
und anorganischen Verunreinigungen sowie einen hohen Wassergehalt.
Es sind eine Vielzahl von Abtrennungsmöglichkeiten für Feststoffe aus Suspensionen bekannt, die aber alle
bei der Aufarbeitung des rohen Schwelteeres versagen. Bekannt ist beispielsweise ein Verfahren zur Filtration
von Feststoffdispersionen, bei dem eine Filicrhilfsschicht
auf das Filter aufgetragen wird, wobei gröbere Verunreinigungen zusätzlich abzentrifugiert werden
können (DE-OS 20 31 842).
Es ist ferner bekannt, Suspensionen auf Drehfiltern unter Verwendung einer Filterschicht und durch
Anlegen von Vakuum oder Erzeugen einer Druckdifferenz zu filtrieren (DE-AS 21 Ob 131).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Aufarbeitung und Verwertung der in großen Mengen
•Is Nebenprodukt anfallenden Schwelteeren auf wirtlchaftliche
Weise zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Rohteer zunächst einer thermischen Behandlung
bei Temperaturen von 100 bis 16O0C unter einem Vakuum von 9,81 bis 78,45 mbar während 40 bis 80 min
unter Rühren und/oder Kneten unterworfen und dann bei Temperaturen von 120 bis 2200C unter Druck
filtriert wird.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß erst nach tier erfindungsgamäßen thermischen Behandlung
der Schwelteer nach bekannten Verfahren mit einer angemessenen Durchsatzleistung filtriert werden kann.
Die ohne diese Vorbehandlung erforderlichen langen Filtrationszeiten rühren offenbar davon her, daß sich
Teerbestandteile und das im Schwelteer enthaltene Wasser zu einer Emulsion verbinden, die die Poren des
Filters teilweise zusetzt, damit die aktive Filterfläche verkleinert und den störungsfreien Durchfluß des Teers
durch den Filterkuchen verhindert Im thermisch vorbehandelten Schwelteer werden dagegen die beschriebenen
Emulsionen nicht mehr gebildet Zweckmäßigerweise wird der Schwelteer nach dem Erhitzen
sofort in heißem Zustand auf das Filter gegeben.
Selbstverständlich können auch zusätzlich Filterhilfsmittel bei der Teerfiltration verwendet werden. Jedoch
reicht es im allgemeinen aus, dafür zu sorgen, daß auf der Filterfläche ein etwa 10 mm starker Filterkuchen
aus dem Filtrationsrückstand aufgebaut wird, der dann als Filterhilfsmittel dient Dieser Rückstand ist pechfrei
und hat etwa die folgende Zusammensetzung:
C 68,3% wf S 2,4% wf
H 1,54% wf CI 0,95% wf
N 0,55% wf O d. 1,6% wf
H 1,54% wf CI 0,95% wf
N 0,55% wf O d. 1,6% wf
wf = wasserfrei;
Od. = Sauerstoffgehalt direkt gemessen.
Außerdem kann der filtrierte Schwelteer anschließend auch noch von destillierbaren Bestandteilen
befreit werden, wobei als Rückstand ein hoch kohlenstoffhaltiges Pech mit folgender Zusammensetzung
erhalten wird:
C 86,7% wf
H 6,07% wf
N 1,52% wf
H 6,07% wf
N 1,52% wf
Asche
He Dichte
EP
Koksausbringen
Koksasche
S 0,70% wf
Cl 0,06% wf
O d. 4,8% wf
Cl 0,06% wf
O d. 4,8% wf
0,1% wf
l,219g/cm3
81X
64,7%
0,46%
l,219g/cm3
81X
64,7%
0,46%
Ein Rohteer aus der Kohledruckvergasung hat die folgende Zusammensetzung:
Leichtöl | <180°C | 0% |
Mittelöl | 180-2300C | 2,4% |
Schweröl | 230-270° C | 6,4% |
Anthracenöl | 270-350° C | 7,2% |
Wasser | 11,8% | |
Asche | 3,7% | |
Pech | 68,5% |
Dieser Schwelteer wird unter Rühren auf 1040C
erhitzt und 60 min bei dieser Temperatur belassen. Während der thermischen Behandlung wird ein Vakuum
von 78,45 mbar angelegt, wobei etwa 12% des Schwelteeres als wäßrige Emulsion entfernt werden.
Wird der so vorbehandelte Schwelteer in ein Druckfilter gefüllt und bei 180° C unter einem Druck von
5 bar filtriert, so erzielt man eine Durchsatzleistung von 1,51 Teerfiltrat/m2 Filterfläche und Stunde. Diese
Durchsatzleistung kann noch gesteigert werden, wenn
man die Stärke des Filterkuchens durch geeignete Asche
Mittel während der Filtration unter 30 mm hält Pech
Wird zum Vergleich der gleiche Rohteer sofort dem Druckfilter aufgegeben, erhält man unter gleichen
Bedingungen nur eine Drucksatzleistung von 300 kg Teerfiltrat/m2 Filterfläche und Stunde. Durch den
Zusatz einer 200 mm starken Filterhilfsmittelschicht aus z. B. Kieselgur, kann die Durchsatzleistung allenfalls auf
320 kg Teerfiltrat/m2 Filterfläche und Stunde gesteigert
werden. Auch eine Erhöhung der Filtriertemperatur und/oder des Filtrierdruckes bringt keine nennenswerte
Steigerung der Durchsatzleistung.
Ein Schwelteer aus der Steinkohlenschwefelung hat
die folgende Zusammensetzung:
2,8%
61,7%
61,7%
Leichtöl | <180°C | 1,8% |
Mittelöl | 180-230° C | 9,8% |
Schweröl | 230 -270° C | 10,4% |
AnthracenöJ | 270-350° C | 8,8% |
Wasser | 4,7% |
20 Dieser Schwelteer wird bei 120° C und 9,81 mbar etwa
60 min unter Rühren vorbehandelt Wird der so vorbchandelte Schwelteer in ein Druckfilter gegeben
und bei 120° C unter einem Druck von 5 bar filtriert, so
wird eine Durchsatzleistung von 1,51 Teerfiltrat/m2
Filterfläche und Stunde erzielt
Ein Rohteer mit der im Beispiel 2 beschriebenen Zusammensetzung wird in einen kontinuierlich arbeitenden
Kneter mit Entgasungszonen von 20 D Länge (2Ox Schneckendurchmesser) gegeben und bei 150° C
durch den Kneter gefördert An den Entgasungszonen wird ein Vakuum von 9,81 mbar angelegt und hier eine
wäßrige Teeremulsion abgezogen. Nach einer Verweilzeit von 5 min ist der Schwelteer filtrierbar geworden.
Bei der anschließenden Druckfiltration bei 120° C unter einem Druck von 5 bar wird eine Durchsatzleistung von
1,5 t Teerfiltrat/m2 Filterfläche und Stunde erzielt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Reinigung von Schwelteeren durch Filtration, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohteer zunächst einer thermischen Behandlung bei Temperaturen von 100 bis 160°C unter einem Vakuum von 9,81 bis 78,45 mbar während 40 bis 80 min unter Rühren und/oder Kneten unterworfen und dann bei Temperaturen von 120 bis 220°C unter Druck filtriert wird.
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