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Sportschuh, insbesondere Tennisschuh Es ist beannt, tlaß die Ausübung
von Laufsportarten, wie Tennis, Hallenhantiball u.dgl., auf hunststoff- ulldd Hartplätzen
mit stumpfen Belag relativ rasch zu schmerzhaften Beeinträchtigungen der Gelenke
und Bänder führt. Dies liegt daran, daß im Gegensatz zu den Sand- und Naturplätzen,
auf denen beim Abstopen aus vollem Lauf der Sportler in einem gewissen Maße rutschen
kann, der eigens auf Rutschsicherheit ausgelegte boden der Kunststoff- und Hartplätze
keinerlei Rutschen ermöglicht, so daß die ganze, aus der kinetischen Energie resultierende
Belastung von den Gelenken und Bändern aufgenommen werden muß. Bei Sportlern, die
ein hohes Trainingspensum absolvieren oder berufsmäßig den Sport ausüben, z.B. Tennislehrer,
hat dies schon zu ernsthaften Schäden und Dauerverletzungen geführt.
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Ein älterer Vorschlag des Alinielders sieht zur Lösung dieses Problems
für Teppichböden in Tennishallen vor, die Laufsohle aus einem Textilgewebe auszubilden,
- das mit Kautschuk oder einem ähnlichen Werkstoff derart durchsetzt ist, daß das
Textilgewebe laufseitig frei liegt. Hierdurch ergibt
sich ohne eine
ins Gewicht fallende Beeinträchtigung der Rutschsicherheit ein beschränktes Rutschvermögen
von einigen Zentimetern, durch das die gefürchteten Belastungsspitzen weitgehend
abgebaut werden und daher schmerzhafte Beeinträchtigungen und Gesundheitsschäden
ausgeschlossen sind.
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Grundsätzlich ist dieser Vorschlag auch auf- Kunststoff- und Hartplätze
mit stumpfem oder rauhem Boden anwendbar; jedoch ergibt sich auf Grund der großen
Vielfalt unterschiedlicher Materialien für die Plätze nicht in allen Fällen der
gleiche Erfolg, so daß jeweils eine individuelle Anpassung des Sohlenwerkstoffes
an das jeweils verwendete Material für den Platz sinnvoll wäre. Das ist verständlicherweise
bei einer auf Massenproduktion ausgerichteten Schuhherstellung nicht durchführbar.
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Ein weiteres Problem besteht darin, daß infolge der unterschiedlichen
Eigenschaften von natürlichen Böden einerseits und künstlichen Böden andererseits
jeweils unterschiedliche Sohlengestaltungen eine optimale Lösung darstellen. Die
daraus resultierende Spezialisierung, beispielsweise Tennisschuhe nur für Tennishallen
mit Teppichboden, ist jedoch sowohl vom Standpunkt des Herstellers als auch des
Benutzers aus unerwünscht, da die entsprechende Mannigfaltigkeit des Angebots zwangsläufig
die Preise erhöht und der Benutzer zur bestmöglichen Ausübung des Sports auf unterschiedlichen
Plätzen mehrere Paar Sport schuhe benötigt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grupde, einen Sportschuh,
insbesondere Tennisschuh, zur Verwendung auf Hart- und Kunststoffplätzen vorzuschlagen,
der ohne eine ins Gewicht fallende Beeinträchtigung der Rutschsicherheit beim Abstoppen
aus dem Lauf in Laufrichtung ein gewisses
Rutschen um einige Zentimeter
erlaubt, außerdem aber auch auf natürlichen Plätzen gut brauchbar ist. Zur Lösung
dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß die Profilierung der Vordersohle des Sportschuhs
durch schuppenartig angeordnete Halbnocken gebildet ist, die eine von vorn nach
hinten flach ansteigende Flanke und eine hintere schroff abfallende Flanke aufweisen.
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Unter "Halbnocken" ist im vorliegenden Fall ein Profilkörper zu verstehen,
den man sich durch Auseinanderschneiden längs einer Vertikale eines kreisförmigen
oder.
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ovalen Nockens entstanden denken kann. Wesentlich ist dabei die dichte
schuppenartige Anordnung dieser Halbnocken, durch die ein gleichmäßiger Auftritt
vermittelt wird.
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Beim Abstoppen aus dem Lauf, z.B. bei der Einnahme der Schlagstellung
beim Tennis, streckt der Spieler das Bremsbein nach vorne, wodurch die Belastung
praktisch ausschließlich auf die Vordersohle übertragen wird. Es genügt daher, in
der Vordersohle das Halbnockenprofil vorzusehen, da beim Abstoppen die Hintersohle
nur relativ gering belastet ist.
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Dabei bieten die von vorn nach hinten flach ansteigenden Halbnocken
dem Rutschen einen geringeren Widerstand als in umgekehrter Richtung, in der die
zwischen den Flanken gebildete Kante mit dem Boden in Eingriff kommt. Das bedeutet,
daß beim Abstoppen die Rutschfähigkeit der Sohle in der Hauptsache durch den spezifischen
Reibwert zwischen dem verwendeten -Sohlenmaterial und dem Boden bestimmt ist, während
beim Antritt der ühliche, zwischen Profilkörpern und Boden eintretende Mechanismus
wirksam wird, bei dem die auf Grund ihrer Höhe über der Sohle~verformbaren Profilkörper
sich
in kleinste Unebenheiten des Bodens einpressen können und dadurch praktisch zusätzlich
zum Reibschluß einen gewissen Formschluß ergeben.
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Die intern Flanken der Halbnocken können senkrecht zur Sohlenfläche
gerichtet sein. Es ist aber auch möglich, sie sogar so zu neigen, daß sie mit der
vorderen, flach ansteigenden Flanke-einen ziemlich spitzen Winkel bilden.
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Hierdurch werden sie noch leichter verformbar und steigern die Greiffähigkeit
beim Antritt. Allerdings werden sie hierdurch auch gegen Verschleiß empfindlicher.
Die Höhe der Halbnocken, gemessen an der hinteren Flanke, kann zwischen 1 bis 4
mm betragen; die Länge der vorderen Flanke, gemessen bis zur nächstfolgenden vorderen
Schuppe, zwischein 5 bis 20 mm. Diese Länge ist nicht kritisch.
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Um einen vorzeitigen Verschleiß des Halbnockenprofils im hochbeanspruchten
Innenballenbereich zu vermeiden, ist es zweckmäßig, dort in an sich bekannter Weise
ein örtlich begrenztes Ringprofil anzuordnen, das einerseits eine behinderungsfreie
Drehung auf dem Innenballen ermöglicht und andererseits den Antritt begünstigt.
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Auf der Hintersohle kann ein andersartiges Profil vorgesehen werden,
das nach den bekannten Gesichtspunkten für weichen und sicheren Auftritt gestaltet
ist. Es ist auch möglich, in der Hintersohle ein Halbnockenprofil vorzusehen, bei
dem jedoch die Anstiegsriclitung entgegengesetzt zu den Halbnocken auf der Vordersohle
verläuft.
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Als Werkstoffe fiir das Profil eignen sich alle bekannten Sohlenwerkstoffe,
die auf Hart- und Kunststoffplätzen ausreichend
verschleißfest
sind. Es kann sogar an unterschiedliche Werkstoffkombinationen gedacht werden, bei
denen in der Hintersohle ein anderer Werkstoff als an der Vordersohle zur Anwendung
kommt. Beispielsweise kann die Hintersohle eine aus geschäumtem Kunststoff bestehende
Lauffläche haben.
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Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend
anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt: Fig.
1 eine Teil-Draufsicht auf die Laufseite eines erfindungsgemäßen Sportschuhes; Fig.
2 einen Teilschnitt längs der Linie TI-II in Fig. 1, und Fig. 3 bis 5 weitere Gestaltungsmöglichkeiten
für die Halbnockenprofilierung.
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Die in Fig. 1 gezeigte Laufsohle 12 hat die herkömmliche Schalenforin
und weist einen mit 14 bezeichneten, zur Sohle mitte zu wellenförmig berandeten
Randbereich auf, der aus einem besonders widerstandsfähigen Material, z.B. vernetztem
Polyurethan, bestehen kann. Hierdurch wird das Abstützvermögen beim seit ichen Antritt
erhöht und der bei Tennisschuhen sehr ausgeprägte Verschleiß, insbesondere im inneren
Randbereich, herabgesetzt.
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Im Innenballenbereich ist ein aus Ringrippen gebildetes Kreisprofil
16 vorgesehen, das von einer Profilierung 21
aus Halbnocken umgeben
ist, die schuppenartig dicht angeordnet sind. Das Ringprofil 16 beschränkt sich
auf den Innenballenbereich und weist drei konzentrische Ringrippen auf.
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Wie sich aus Fig. 2 erkennen läßt, sind die Halbnocken der Profilierung
21 flach nach hinten ansteigend ausgebildet und fallen dann schroff zur Sohlenfläche
hin ab. Durch den flachen Anstieg wird beim Abstoppen ein gewisser Rutscheffekt
erreicht, weil sich keine Kanten in den Boden einspreizen können. Beim Antritt hingegen
unterstützen die rückwärtigen Kanten der Halbnocken das Festhaltevermögen der Sohle
auf dem Boden und sichern dadurch in Verbindung mit den Rippen des Ringprofils 16
einen guten Antritt.
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Zwischen dem wellenförmig berandeten Randbereich 14 und der Profilierung
21 befindet sich im gezeigten Ausführung 5-beispiel ein nicht oder wenig profilierter
Sohlenabschnitt.
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Auf der nur teilweise sichtbaren Ilintersohle des Sportschuhes sind
Halbnocken der gleichen Art wie auf der Vordersohle vorgesehen, jedoch mit entgegengesetzter
Ausrichtung, so daß die Kanten der Halbnocken nach vorne gerichtet sind.
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Hierdurch wird die Rutschsicherheit gegen unbeabsichtigtes Rutschen
beim Stehen oder Gehen, wobei die Hintersohle stärker belastet als beim Abstoppvorgang
ist, erhöht.
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Zweckmäßigerweise liegt die Ringprofilierug 16 auf gleicher Höhe mit
der Profilierung 21, um dadurch den erstrebten Rutscheffekt nicht zu beeinträchtigen.
Eine Verminderung des Antrittes geht damit nicht einher, da der Abrollvorgang des
Fußes sich über den Fallen vollzieht und das Ringprofil 16 durch den Innenballen
des Fußes betont belastet wird.
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Aus den Fig. 3 bis 5 sind weitere Gestaltungsmöglichkeiten für die
Halbnocken-Profilierung 21 ersichtlich. Gemeinsam ist diesen Ausführungsformen die
flach ansteigende lange Flanke, die schroff in die kurze abfallende Flanke übergeht.
Weiteres wesentliches Kennzeichen dieser Brofilierungen ist die schuppenartige dichte
Anordnung. Die schroff abfallende kurze Flanke ergibt in Verbindung mit dem unmittelbar
dahinter folgenden Halbnocken jeweils eine flache Ausnehmung oder Vertiefung, die
die Laufsohle auch für die Verwendung auf weicheren Böden, z.B. auf Sandböden, geeignet
macht. Durch ihre flache Form bleibt nämlich in dieser Vertiefung der Sand nicht
hängen und kann sich auch darin nicht einpressen und komprimieren, wie das bei keilförmig
in Richtung auf die Sohle zulaufenden Ausnehmungen anderer Profilierungen der Fall
ist. Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 3 und 4 ist die genannte Vertiefung
22 durch ein entsprechendes Abfallen der Sohlengrundfläche entgegen der ansteigenden
Flanke der Halbnocken noch besonders betont. Bei diesen Ausführungsformen bildet
die schroff abfallende Flanke der Halbnocken eine gerade Kante. Bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 3 sind aber die Halbnocken abwechselnd höher und tiefer gesetzt, so daß
auch in seitlicher Richtung Kanten gebildet werden, die die seitliche Abstützung
fördern.
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Die Ausführungsform gemäß Fig. 5 eignet sich besonders für härtere
Böden, da hier die schroff abfallende Flanke nicht geradlinig verläuft, sondern
- in der Draufsicht -eine Spitze bildet. Diese Spitze ist exponiert und verformt
sich deshalb leicht, so daß sie sich in kleinste Unebenheiten des Bodens eindrücken
kann.
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In den hier gezeigten Ausführungsbeispielen bilden die Verbindungslinien
der schroff abfallenden Flanken der Halbnocken quer über die Sohlenfläche verlaufende
Gerade, d.h. die Halbnocken sind geradlinig nebeneinander angeordnet. Es versteht
sich jedoch, daß auch eine Anordnung möglich und zweckmäßig ist, bei der die Verbindungslinien
einen quer über die Sohle verlaufenden Bogen oder sogar eine Wellenlinie beschreiben.
Hierdurch werden durch die schroff abfallende Flanke der Halbnocken auch in seitlicher
Richtung wirksame Abstützkanten geschaffen.
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Die Ausführungsformen, bei denen die Vertiefung 22 zusätzlich betont
ist (Fig. 3, 4), haben den besonderen Vorteil, daß auch nach dem weitgehenden Ablaufen
der Halbnocken ein Restprofil auf Grund der Vertiefungen übrig bleibt.
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Die Ausführungsformen der Halbnocken gemäß den Fig. 3 bis 5 und deren
Anordnung werden in der aus der Zeichnung selbst hervorgehenden Form als erfindungswesentlich
betrachtet. Bezüglich der Formgebungseinzelheiten wird daher ausdrücklich auf die
Zeichnung selbst Bezug genommen.