DE2520523B2 - Verfahren zur Entschwefelung von Kohle - Google Patents
Verfahren zur Entschwefelung von KohleInfo
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Description
(O Dialkylsuccinat
R-O · OC-CH2-CH-COOR
SO3M
(g) Fettsäurebenzimidazolin
^N
R—CO—C
XNH
(h) Succinamidalkylestersulfonat
MO3S-CH-CONH-R
CH2-COOM
(i) Polyoxyäthylenalkyläther
R-O-(CH2CH2O)nH
(j) Polyoxyäthylenalkylphenoläther
R —^^- O — (CH2CH2O)nH
(k) Polyoxyäthylenpolyolfettester
(CH2CH2O)n-CHCOOR
CH2COOR
30
(d) a-sulfonierte Fettsäure R—CH-COOH
SO3H
(e) a-sulfonierter Fettester R—CH-COOR'
SO3M
40
(1) Polyoxyäthylenalkylamin
(CH2CH2O)nH
RN
(CH2CH2O)nH
(m) Alkylpyridiniumhalogenid
R Xc
R Xc
(n) Alkylphosphat R · OPO(OM)2
(o) Alkylarylphosphat
(o) Alkylarylphosphat
OPO-(OM)2
(p) Salze der Fettsäure
CH3-(CH2Jn-COOM
worin R und R' für Alkylgruppen mit ungefähr 10 bis 20, insbesondere bis 15 Kohlenstoffatomen
stehen, M für NH4 und Alkalimetalle, insbesondere Natrium oder Kalium, X für ein Halogen, insbesondere
für Chlor, Brom oder Jod, steht und η eine ganze Zahl von 1 insbesondere 3 bis ungefähr 10
darstellt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die polare Verbindung weniger
als 25 Kohlenstoffatome aufweist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf 1 Gewichtsteil Kohlepulver
3 bis 5 Gewichtsteile wäßrige Lösung angewendet werden.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entschwefelung von minderwertiger Kohle mit hohem
Schwefelgehalt und insbesondere ein Verfahren zur Entschwefelung von Kohle zur Schaffung geeigneter
Kohle zur Verwendung als Material für trockene
so Destillation.
In der DT-OS 22 02 620 ist ein Verfahren zur Behandlung von Kohle mit Oxydationsmitteln beschrieben.
Bei dieser Arbeitsweise wird der in der Kohle enthaltene molekulare und sulfidische Schwefel zu SO2
oder zu Sulfaten oxydiert. Aus W. G u m z, »Kurzes Handbuch der Brennstoff- und Feuerungstechnik«,
1962, Seiten 158 bis 161 sowie aus »Freiberger Forschungshefte«,
A 277, 1964, Seite 108 ist bekannt, Kohle mit Reduktionsmitteln zu behandeln. Bei dieser
Methode wird der in oxydierter Form vorliegende Schwefel sowie der molekulare Schwefel in die sulfidische
Form überführt, beispielsweise zu H2S reduziert. In »Bitumen, Teer, Asphalte, Peche«, 1953,
Seite 259 ist die Behandlung der Kohle mit ungesättigten Kohlenwasserstoffen beschrieben. Hierbei
wird vermutlich der molekulare Schwefel und ein Teil des sulfidischen Schwefels, nämlich der nicht als
unlösliches Metallsulfid vorliegende sulfidische Schwe-
fei, an die Doppelbindungen des ungesättigten Kohlenwasserstoffs
addiert.
Die genannten Verfahren des Standes der Technik, bei denen die Kohle oxydativ oder reduktiv behandelt
wird, erfordern jedoch sehr viel Energie, die entweder in den Reagenzien selbst gespeichert ist oder unter den
Verfahrensbedingungen zugeführt werden muß, beispielsweise beim Abrösten in der Hitze oder bei der
Reduktion mit Wasserstoff oder anderen gasförmigen Reduktionsmitteln. Die Behandlung der Kohle mit
ungesättigten Kohlenwasserstoffen weist den Nachteil auf, daß diese Arbeitsweise nur die Entfernung von
atomarem bzw. molekularem Schwefel und eventuell von kleinen Mengen sulfidischem Schwefel erlaubt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, minderwertige Kohle mit hohem Schwefelgehalt
zu entschwefeln, um Kohle mit einem geringen Schwefelgehalt bereitzustellen, wodurch es möglich
wird, die behandelte Kohle als Material für die Trokkendestillationsindustrie zu verwenden, in der bislang
der Bedarf auf Kohle mit geringein Schwefelgehalt als
Rohmaterial beschränkt war. Diese Aufgabe wird durch die Maßnahmen des Anspruchs 1 gelöst.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren gebrauchten, polaren Verbindungen sind nachfolgend aufgeführt.
Die hier verwendeten Begriffe »nichtpolare und polare Gruppen« werden nicht in strengem Sinn angewendet.
Insbesondere steht die nichtpolare Gruppe für eine nichtpolare oder wenig polare Gruppe, und
die polare Gruppe bedeutet eine stark polare Gruppe.
Zur Erläuterung dieser Begriffe werden nachstehend Beispiele für nichtpolare und polare Gruppen aufgeführt:
Nichtpolare Gruppen:
1. Alkylgruppe R—
2. Alkylgruppe, die Carboxylat enthält
—R—CO · O—R—
3. Alkylgruppe, die eine Ätherbindung enthält
—R—O—R—
4. Alkylgruppe, die eine Säureamidverknüpfung
enthält
—R—CO · NH-R—
5. Phenylgruppe
9. Alkylbenzimidazolgruppe
6. Alkylphenylgruppe
— R
— R
7. Alkylnaphthalingruppe
— R
8. Alkyldiphenylgruppe
-R-C
/,N
NNH
10. C^clopentylgruppe
11. Abietinsäurering
Polare Gruppen:
1. Sulfatgruppe -OSO3H(M)
2. Sulfongruppe
SO3H(M) -SO3H(M)/
SO3H(M)
3. Carboxylatgruppe
-COOH(M)(R)
COOH(M)(R)
COOH(M)(R)
4. Sulfocarboxylatgruppe
HSO3-CH ■ COO-
CH2COOH(M)(R)
5. Carbonylgruppe > CO
6. Phosphatgruppe
-OPO(OH)2 -OPO(OM)2
-OPO(OH) -OPO(OM)
7. Amid -NH2 -NH2-HX
(Amid-halogenwasserstolTgruppe)
8. Irnidgruppe > NH
9. Säureamidgruppe
—CONH2(— CONH- —CON<)
10. Mercaptogruppe —SH
11. Thiocarbonylgruppe > CS —CS ■ SH
(Thiocarbonylmercaptogruppe)
12. Cyanogruppe —CN
13. Thiocyanatgruppe —CNS
14. Nitrogruppe —NO2
15. Hydroxylgruppe (—OH)n π' = 1 bis 6
16. Halogengruppe —X
17. Ätherverknüpfung
e) x-sulfonierter Fettester R—CH-COOR'
SQ3M
O Dialkylsuccinat
R-O · OC-CH2-CH-COOR
SO3M
-O- -R -OR',
/""Vo-R1-Z
o-R-
IO
g) Fettsäurebenzimidazolin
18. Polyäthylenoxydgruppe
(-CH2-CH2-O-Jn
19. Polyäthylenamidgruppe
(-CH2-CH2-NH-Jn
20. Quaternäre Ammoniumgruppe
halogenierte quaternäre Ammoniumgruppe R—CO—C
—N—
Sulfocarbonyl-quaternäre Ammoniumgruppe H
-SO3-N-CO-
H
21. Sulfonierte tertiäre Amidgruppe
21. Sulfonierte tertiäre Amidgruppe
—N—
SO3H(M)
SO3H(M)
Die Erfindung umfaßt folgende polare Verbin- 45
ungen:
a) Alkylsulfat R-OSO3M
20
25
30
35
40 VNH
h) Succinamidalkyleslersulfonat
MO3S-CH-CONH-R
CH2-COOM
i) Polyoxyäthylenalkyläther
R-O-(CH2CH2O)nH
j) Polyoxyäthylenalkylphenoläther
R -^"V" 0-(CH2CH2O)nH
k J Polyoxyäthylenpolyoylfettester
(CH2CH2O)n-CHCOOR
CH2COOR
1) Polyoxyäthylenalkylamin
(CH2CH2O)nH
RN
(CH2CH2O)nH
m) Alkylpyridiniumhalogenid
<S
b) Alkylsulfonat
i) R-SO3M
ii) R—CH-R
i) R-SO3M
ii) R—CH-R
SO3M
(c) Alkylarylsulfonat
(c) Alkylarylsulfonat
i) RH^ J-SO3M
n) Alkylphosphat R · OPO(OM)2 o) Alkylarylphosphat
R-l· ί J-OPO(OM)2
ρ) Salze der Fettsäure CH3-(CH2Jn-COOM
ii) R-
-SO3M
d) Λ-sulfonierte Fettsäure R—CH-COOH
SO, H Die Alkylgruppen R und R' enthalten jeweils üblicherweise 10 bis 20 Kohlenstoffatome (vorzugsweise
10 bis 15 Kohlenstoffatome). Alkylgruppen mit 10 bis 13 Kohlenstoffatomen, beispielsweise Lauryl,
sind am bevorzugtesten. Die wiederkehrenden Gruppen η sind üblicherweise 1 bis 10 Einheiten, wobei der
Bereich von η = 3 bis 10 bevorzugter und der Bereich von 5 bis 10 am meisten bevorzugt ist. M steht für ΝΗΛ
oder ein Alkalimetall, wobei Natrium und Kalium unter den Alkalimetallen den ersten und zweiten Vorzug
genießen. X ist ein Halogen. Die bevorzugten Halogene, aufgeführt in der Reihenfolge der Bevorzugung,
sind Chlor, Brom und Jod.
Die Gruppen R und/oder R' und die Werte der ganzen Zahl η können vorzugsweise so gewählt werden,
daß die zuvor aufgeführten Verbindungen weniger als 25 Kohlenstoffatome enthalten. Die in den Beispielen
verwendeten Verbindungen fallen in die bevorzugten Werte für n.
Als Rohkohle ist erfindungsgemäß Braunkohle am besten geeignet. Obgleich frei wählbar, ist es bevorzugt,
wenn die Teilchengröße der Rohkohlen-Pulver zwischen ungefähr 0,30 mm und 0,074 mm liegt. Größere
Teilchen werden ebenfalls entschwefeln jedoch aufgrund der größeren Masse in bezug auf die Oberfläche
mit einem geringeren Wirkungsgrad. Teilchen, die feiner als 0,074 mm sind, werden durch das erfindungsgemäße
Verfahren wirksam behandelt. Jedoch könnten die zusätzlichen Kosten für die erforderliche
Zerkleinerung, um ein Pulver mit weniger als 0,074 mm herzustellen, wirtschaftlich nicht tragbar sein.
Das erfindungsgemäße Kohleentschwefelungsverfahren umfaßt die nachfolgenden Stufen: Man taucht
Pulver der obenerwähnten Rohkohle in eine wäßrige Lösung irgendeiner der oben aufgeführten polaren
Verbindungen mit einer vorgegebenen Konzentration von beispielsweise 0,01 bis 1,0% während einer Zeitspanne
ein, die ausreicht, um den Schwefelgehalt wesentlich zu verringern.
Die wäßrige Lösung enthält vorzugsweise eine Konzentration an polaren Verbindungen zwischen ungerähr
0,01 und 0,06%, wobei 0,03 bis 0,06% am meisten bevorzugt sind. Die Temperatur der wäßrigen Lösung
ist vorzugsweise Umgebungstemperatur, wobei Temperaturen bis herauf zu etwa 40' C, d. h. Null bis 40' C
bevorzugt sind. Die Eintauchzeit liegt vorzugsweise zwischen ungefähr 90 und 120 Minuten. Ein längeres
Eintauchen (das kostspieliger ist) verbessert anscheinend nicht das Produkt, und ein kürzeres Eintauchen
könnte nicht ausreichend sein, um den Schwefelgehall ausreichend zu verringern.
Es ist bevorzugt, daß die Kohlepulver ein Gewichtsverhältnis zur wäßrigen Lösung der polaren Verbindung
von 1 :3 bis 5 aufweisen. Die aus der Lösung
ίο entnommenen Kohlepulver werden gewaschen, urr
Verunreinigungen zu entfernen und anschließend getrocknet. Wie zuvor beschrieben ist das erfindungsgemäße
Kohleentschwefelungsverfahren sehr einfach und wirtschaftlich.
Die erfindungsgemäß hergestellte Kohle ist füi viele Zwecke, z. B. als Aktivkohle, brauchbar.
Man taucht mehrere 2-kg-Chargen von Braun kohlepulver mit 0,074 mm Korngröße jeweils in wäßrige
Lösungen, die jeweils 8 kg wiegen und die in dei nachfolgenden Tabelle 1 angegebenen 8 Arten polare:
Verbindungen enthalten. Das Eintauchen wird 100 Minuten fortgesetzt, während man bisweilen rührt. Di<
jeweiligen Lösungen der polaren Verbindung besitzer die in der nachfolgenden Tabelle I gegenüber den entsprechenden
polaren Verbindungen angegebenen Kon zentrationen und Temperaturen. Nach Beendigunj
des Eintauchens werden die Braunkohlepulver entfernt, lOmal mit 10 Liter laufendem Wasser gewascher
und 12 Stunden bei 1500C getrocknet, wobei man ent
schwefelte Kohle erhält. Die nachfolgende Tabelle Il nennt den Schwefelgehalt, den Aschengehalt und der
j5 Heizwert der Kohlepulver vor und nach der Entschwefelungsbehandlung
durch die zuvor genannter 8 Arten polarer Verbindungen.
Beispiel Nr. | Polare Verbindungen | Konzentration einer | Temperatur einer |
wäßrigen Lösung, | polaren Verbindung | ||
die eine polare | in Lösung, in die | ||
Verbindung enthält | die Kohlepulver | ||
eingetaucht werden | |||
(Gew.-%) | ("C) | ||
1 | Laurylsulfat | 0,14 | 20 |
2 | Laurylsulfat | 0,04 | 40 |
3 | Oleylsulfat | 0,13 | 20 |
4 | Oleylsulfat | 0,02 | 35 |
5 | Natrium-oleyl-methylaminoäthansulfonat | 0,11 | 20 |
6 | Natrium-oleyl-methylaminoäthansuifonat | 0,01 | 35 |
7 | Natriumdibutylnaphthalinsulfonat | 0,10 | 20 |
8 | Natriumdibutylnaphthalinsulfonat | 0,05 | 35 |
9 | Polyoxyälhylendodecylphenoläther | 0,11 | 20 |
10 | Polyoxyäthylcndodecylphenoläther | 0,03 | 35 |
H | Sorbit monolauratpolyglycoläther | 0,10 | 20 |
12 | Sorbitmonolauratpolyglycoläther | 0,05 | 35 |
13 | Oleylsarcosid | 0,15 | 20 |
14 | Olcylsarcosid | 0,04 | 35 |
15 | Natrium-di(n-oclyl)-sulfosuecinat | 0,05 | 20 |
16 | Natrium-difn-oclyll-sulfosuccinat | 0,02 | 35 |
Probe Nr.
Schwefelgehalt
(Gew.-%)
Aschegehalt
(Gew.-%)
Heizwert
(Joule/g)
Unbehandelte | 11,63 | 41,88 | 17 874 |
Kohle | 11,56 | 40,24 | 18 253 |
1 | |||
2 | |||
Entschwefelte | 5,22 | 34,59 | 21 348 |
Kohle | 5,39 | 34,93 | 21 287 |
I | 5,34 | 35,11 | 21 408 |
2 | 5,63 | 35,61 | 21 169 |
3 | 5,28 | 34,63 | 21 355 |
4 | 5,23 | 34,71 | 21 236 |
5 | 5,39 | 34,77 | 21 420 |
6 | 5,44 | 35,91 | 21 295 |
7 | 5,30 | 35,47 | 21 395 |
8 | 5,34 | 35,44 | 21 395 |
9 | 5,29 | 36,02 | 20 971 |
10 | 5,28 | 34,88 | 21 339 |
Il | 5,31 | 35,17 | 21 353 |
12 | 5,28 | 35,15 | 21 413 |
13 | 5,47 | 36,67 | 21 015 |
14 | 5,40 | 35,20 | 21 292 |
15 | |||
16 | |||
Anmerkung:
1) Analyse auf trockener Basis durchgeführt.
2) Die Proben Nr. 1 bis 16 der entschwefelten Kohle wurden jeweils mit der in der obigen Tabelle 1 angegebenen wäßrigen
Lösung der polaren Verbindungen behandelt.
Tabelle II zeigt, daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren entschwefelte Kohle einen weitaus
geringeren Schwefelgehalt und Aschengehalt und eine etwas erhöhte Kalorienzahl als diejenige Kohle aufweist,
die nicht entschwefelt wurde; dies beweist, daß die genannte entschwefelte Kohle zur Verwendung
insbesondere als Material für die Trockendestillationsindustrie
gut geeignet ist.
Das erfindungsgemäße Lösungsprinzip beruht auf der Behandlung der Kohle mit polaren Verbindungen,
d. h. mit Verbindungen, die aus einem lipophilen und einem hydrophilen Teil bestehen. Mit diesen Verbindüngen
gelingt es, sowohl den neutralen, molekularen Schwefel als auch den oxydierten Schwefel, d. h.
Schwefel der als Sulfat vorliegt, und reduzierten Schwefel, d. h. Schwefel der in sulfidischer Form vorliegt,
zu entfernen. Hierbei darf es sich natürlich nicht
ίο um ein völlig unlösliches Sulfid wie Pyrit (Eisendisulfid)
handeln.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen ist zwar noch nicht vollkommen
geklärt, man nimmt jedoch an, daß der lipophile Teil der polaren Verbindungen vorwiegend den
neutralen, molekularen Schwefel zu solubilisieren vermag, da der Schwefel eine relativ große Affinität zu
organischen Verbindungen hat, während der hydrophile Teil der erfindungsgemäß einzusetzenden Verbindungen
den ionischen Schwefel, d. h. den sulfidischen Schwefel und den Sulfatschwefel zu solvatisieren
und zu solubilisieren vermag.
Wenn die entschwefelte Kohle in der Luft auf ungefähr 5000C erhitzt wird, tritt kein Geruch nach SO2
auf (atomarer Schwefel beginnt zu brennen und wird zu SO2, wenn er in der Luft auf 36O°C erhitzt wird),
und die Asche der behandelten Kohle wird um ungefähr 5% derjenigen der nicht behandelten Kohle, vermindert.
Im Hinblick auf diese Tatsache wurde festgestellt, daß minderwertige Kohle mit einem Gehalt von
ungefähr 11 % Schwefel durch die Einwirkung der erfindungsgemäßen polaren Verbindungen ungefähr 5%
Schwefel als wasserlösliches Sulfid verliert, wobei die verbleibenden 5% Schwefel in der behandelten Kohle
als wasserunlösliches Sulfid vorliegen.
Demgemäß ist die entschwefelte Kohle als Material Tür die trockene Destillation am besten geeignet, da
alle in der Kohle enthaltenen Schwefelverbindungen bei starker Erhitzung in der Luft in SO2 übergeführt
werden.
Es wurde ferner festgestellt, daß, wenn die entschwefelte Kohle nochmals mit denselben erfindungsgemäßen
Verbindungen behandelt wird, die Verminderung des überschüssigen Schwefels innerhalb der
Fehlergrenze verbleibt. Dies beweist, daß bereits eine einzige Entschwefelung des Rohmaterials zu befriedigenden
Ergebnissen führt.
Claims (1)
- Patentansprüche:I. Verfahren zur Entschwefelung von Kohle, wobei man feinzerkleinerte Kohle mit in Wasser gelösten Agenzien behandelt, anschließend mit Wasser wäscht und die Kohle dann trocknet, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohle mit einer wäßrigen Lösung behandelt wird, die 0,01 bis 1 Gew.-% einer polaren Verbindung enthält, und zwar(a) Alkylsulfat R-OSO3M(b) Alkylsulfonati) E-SO3M
ii) R—CH-RSO3M(c) Alkylarylsulfonati) —R-r 1—ii) R25SO3M
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