DE2520522C3 - Schmelzspinnvorrichtung - Google Patents

Schmelzspinnvorrichtung

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DE2520522C3
DE2520522C3 DE2520522A DE2520522A DE2520522C3 DE 2520522 C3 DE2520522 C3 DE 2520522C3 DE 2520522 A DE2520522 A DE 2520522A DE 2520522 A DE2520522 A DE 2520522A DE 2520522 C3 DE2520522 C3 DE 2520522C3
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    • D01D1/106Filtering
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Description

Die Erfindung betrifft eine Schmelzspinnvorrichtung zum Verspinnen von synthetischen Homoplastischen Polymeren, bestehend aus einer Düsenplatte, einem Filterpack und Einrichtungen zum Fördern des geschmolzenen Polymers, wobei der Filter im Filterpack aus einer inerten, starren, porösen, aus granulärem aus Sand oder Aluminiumoxydteilchen bestehenden Material geformten Struktur besteht
Bei den meisten üblichen Schmelzspinnvorrichtungen wird ein geschmolzenes, hochviskoses Polymer aus einem faserbildenden Material unter Druck einem Spinnpack über eine Meßpumpe zugeführt und in Fadenform durch Spinnlöcher in einer Spinndüsenplatte, welche unterhalb des Spinnpacks angeordnet ist, extrudiert Der Spinnpack enthält ein Filter, das aus feinen Teilchen besteht, beispielsweise aus feinem Sand, um Verunreinigungen und fremde unlösliche und nichttchmelzbare Materialien zu entfernen. Bei der Verwendung eines Filters aus einem losen, freifließenden, inerten granulären Material zum Schmelzspinnen von Fasern wurden verschiedene Nachteile festgestellt und beispielsweise in der GB-PS 8 34 051 beschrieben.
Gemäß dieser Patenschrift wird dem inerten granulären Material des Filters ein temporäres Bindemittel zugesetzt oder das inerte granuläre Material des Filters in eine temporäre Kunststoffhülse eingepackt, bevor das Schmelzspinnen begonnen wird. Das temporäre Bindemittel oder die temporäre Kunststoffhülse mußte vor oder während des Durchgangs des geschmolzenen Polymers entfernt werden. Eine solche Arbeitsweise besitzt zwar gewisse Vorteile, kann aber zu unerwünschten Abscheidungen auf der Oberfläche der Spinndüsenplatte, welche beim Spinnen Schwierigkeiten machen, und zu einer Polymervergeudung führen, da im letzteren Fall das Polymer durch das temporäre Bindemittel oder das Material der temporären Kunststoffhülse verunreinigt ist
Aus der GB-PS 7 51 853 und der AT-PS 1 91 543 ist es bekannt, als Filter ein starres Element zu verwenden, das aus gesinterten Metallteilchen besteht Der Nachteil solcher Filter besteht darin, daß ihre Herstellung schwierig und umständlich ist, insbesondere dann, wenn andere Filterformen als scheibenartige Filter erforderlich sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schmelzspinnvorrichtung zu schaffen, welche einen
is Filter enthält, der die erwähnten Nachteile nicht besitzt Die Aufgabe wird bei einer Schmelzspinnvorrichtung der eingangs angeführten Art dadurch erfindungsgemäß gelöst, daß das granuläre Material mit einem permanenten Bindemittel gebunden ist, wobei das Bindemittel im Fall von Sand aus durch Begasen mit Kohlendioxyd gehärtetem Natriumsilicat oder durch Begasen mit Ammoniak gehärtetem Äthylsilicat oder Kieselsäuresol besteht und das Bindemittel im Fall von Aluminiumoxyd aus Aluminiumphosphat besteht, das sich von einem komplexen Aluminiumphosphat ableitet, welches mindestens eine chemisch gebundene Hydroxyverbindung ROH, worin R für Wasserstoff oder eine organische Gruppe steht, und mindestens ein Anion einer starken anorganischen Säure (mit Ausnahme einer sauerstoffhaltigen Phosphorsäure) oder einer Carbonsäure enthält
Mit dem Ausdruck »ein permanentes Bindemittel« soll ein Bindemittel bezeichnet werden, das im Filter während seiner Lebensdauer anwesend bleibt und das, wenn überhaupt, nur in so geringem Ausmaß entfernt wird, daß keine Vergeudung von synthetischem thermoplastischem Material aufgrund einer Verunreinigung stattfindet
Der beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendete
Filter kann im Spinnpack auf einem üblichen Drahtfilter aus rostfreiem Stahl ruhen und mit Hilfe einer leicht deformierbaren Dichtung und/oder einer kleinen Menge eines losen, feinen, inerten granulären Materials eingepaßt sein. Die bevorzugte Dichtung besteht aus
« PTFE
Der Filter kann eine Art oder mehrere Arten von intertem granulärem Material umfassen und eine gleichförmige Teilchengröße oder unterschiedliche Teilchengrößen aufweisen. Ggf. kann der Filter ein Filtrierdifferential aufweisen, d. h. also, daß die Porosität des Filters in Fließrichtung des filtrierten Polymers abnimmt Üblicherweise kann dieses Filtrierdifferential dadurch erreicht werden, daß man die Teilchengröße des inerten granulären Materials entweder stufenweise (d.h., daß diskrete Schichten mit unterschiedlicher Teilchengröße vorhanden sind) oder kontinuierlich ändert
Der Filter kann in jeder gewünschten Form hergestellt werden. Er kann beispielsweise die Form einer Scheibe aufweisen. Eine günstige Filterform, welche den Vorteil aufweist, daß eine beträchtliche Zunahme der Oberfläche des Filters ohne eine wesentliche Zunahme der Gesamtabmessungen des Filters erreicht wird, ist eine Scheibe, wobei eine oder beide ebenen Oberflächen der Scheibe ein oder mehrere ringförmige Nuten aufweisen. Diese Scheibe kann mit einer im wesentlichen konstanten Dicke dadurch hergestellt werden, daß man die ringförmigen Nuten
komplementär anordnet, d.h. also, daß eine Nut auf einer Oberfläche der Scheibe einem erhabenen Ringteil (der durch zwei ringförmige Nuten definiert wird) auf der anderen Oberfläche der Scheibe und umgekehrt entspricht
Für eine inertes granuläres Material gegebener Teilchengröße ist die verwendete Menge an Bindemittel ausreichend, das inerte granuläre Material unter den Gebrauchsbedingungen zusammenzuhalten und eine ausreichende Porosität für die Filtrierfunktion aufrechtzuerhalten. Die erforderliche Menge Bindemittel für ein bestimmtes inertes granuläres Material kann durch einfachen Versuch bestimmt werden. Das Hauptziel besteht darin, jedes Teilchen des granulären Materials dünn mit dem Bindemittel zu beschichten.
Für Sandfilter (Siliciumdioxyd) besteht das Bindemittel aus Natriumsilicat Die erforderliche Menge an Natriumsilicat-Bindemittel kann zwischen 3 und 5% variieren. Eine wäßrige !Lösung von Natriumsilicat und der Sand werden sorgfältig gemischt, und das Gemisch wird dadurch zum Abbinden gebracht, daß Kohlendioxyd hindurchgefühlt wird. Eine niedrige Begasungsrate wird bevorzugt, beispielsweise 1,0 bis 2,0% Kohlendioxyd, bezogen aiuf das verwendete Gewicht an Sand. Vakuumtechniken, bei denen das Gemisch vor dem Begasen evakuiert wird, können ggf. mit Vorteil verwendet werden. Das Begasen kann während eines Zeitraums von einigen Sekunden bis mehreren Stunden durchgeführt werden, wobei z. B. Drücke von 035 bis 2,1 kg/cm2 verwendet werden. Anschließend wird das geformte Gemisch in einem Ofen bei einer Temperatur von 8000C bis 9000C gebrannt
Für Aluminhimoxydfiller besteht das Bindemittel aus Aluminiumphosphat
Bei dem komplexen Aluminiumphosphat das zur Erzeugung des Alumiraiumphosphatbh.iemittels verwendet wird, kann das Anion einer starken anorganischen Säure (mit Ausnahme einer sauerstoffhaltigen Phosphorsäure) oder einer Carbonsäure, welches in der Folge als anionische Gruppe bezeichnet wird, irgendein Anton einer starken anorganischen Säure, wie z. B. Halogenid, Nitrat, Sulfat oder Perchlorat, oder irgendein Anion einer Carbonsäure, wie z.B. Acetat oder Benzoat sein. Komplexe Phosphate, die andere anionische Gruppen als Halogenid enthalten, sind den halogenhaltigen Komplexen analog. Die bevorzugten Gruppen sind Halogenide, insbesondere Chlorid, obwohl Komplexe, die andere Halogene enthalten, wie z. B. Brom oder Jod, ebenfalls verwendet werden können.
Wenn R im komplexen Phosphat aus Wasserstoff besteht, dann ist ROH Wasser. Wasser ist die bevorzugte Hydroxyverbindung. Wenn R im komplexen Phosphat aus einer organischen Gruppe besteht, dann wird es bevorzugt, daß es sich um eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppii oder um eine substituierte aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe handelt Es wurde gefunden, das aliphatische Alkohole, die 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthallten, besonders geeignet sind. Wenn ROH eine organische Hydroxyverbindung ist, dann wird es bevorzugt daß die Hydroxyverbindung ein aliphatischer Alkohol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Methylalkohol, Äthylalkohol, n-Propylalkohol oder Isopropylalkohol ist, und zwar wegen der leichten Verfügbarkeit derartiger Alkohole.
Das Verhältnis der Anzahl der Grammatome Aluminium zur Anzahl der Grammatome Phosphor im komplexen Aluminiumphosphat kann innerhalb eines weiten Bereichs variieren, beispielsweise von 1 :3 bis 2 : l. Es ist günstiger, wenn das Verhältnis im Bereich von 0,8; 1 bis 1,3:1 liegt Es wird besonders bevorzugt, wenn dieses Verhältnis im wesentlichen 1 ; I beträgt, d, h, daß es im Bereich von 0,9 :1 bis 1,1 : t liegt
Die anioniscjien Gruppen sind in geeigneter Weise im komplexen Phosphat in einer Menge vorhanden, daß das komplexe Phosphat in dem Dispergiermittel löslich ist welches in der bei der Herstellung der Filter
ίο verwendeten formbaren Zusammensetzung anwesend ist Hierbei liegt ein geeignetes Verhältnis der Anzahl der Grammatome Aluminium zur Anzahl der Grammatome an anionischen Gruppen im komplexen Phosphat im Bereich von 0,7 :1 bis 1,5 :1. Bevorzugt wird ein
Verhältnis von im wesentlichen 1:1.
Die gemäß der Erfindung verwendeten komplexen Phosphate können monomerer oder polymerer Art sein. Bevorzugte komplexe Phosphate sind Orthophosphate. Unter den Ausdruck Phosphat fallen auch Phosphatester.
Das komplexe Phosphat kann beispielsweise 1 bis 5 Moleküle der Hydroxyverbindung je Phosphoratom enthalten, und zwar insbesondere im Durchschnitt annähernd 4 Moleküle der Hydroxyverbindung. In einigen Fällen kann das komplexe Phosphat Moleküle verschiedener Hydroxyverbindungen enthalten. Beispielsweise kann es sowohl chemisch gebundenes Wasser als auch chevaisch gebundene organische Hydroxyverbindung enthalten, wobei die Gesamtzahl dieser Moleküle beispielsweise 1 bis 5 beträgt
Beispiele für komplexe Phosphate, die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendet werden können, sind solche komplexe Phosphate, die Äthylalkohol enthalten und die empirische Formel AlPCIH2JCeO8 oder AIPBrH25CgO8 aufweisen. Ein Beispiel für ein komplexes Phosphat welches chemisch gebundenes Wasser enthält ist dasjenige, welches die empirische Formel AIPCIH11O9 aufweist
Das komplexe Aluminiumphosphat kann dadurch
■10 hergestellt werden, daß man Aluminum oder eine Aluminiumverbindung, die vorzugsweise die gewünschte anionische Gruppe, beispielsweise ein Halogenid, enthält mit einer Hydroxyverbindung R-OH und mit Phosphorsäure oder mit einer Verbindung, die zur Erzeugung von Phosphorsäure fähig ist umsetzt und den erhaltenen Komplex vom Reaktionsgemisch abtrennt
Wenn Aluminium oder eine andere Aluminiumverbindung als eine solche, die die gewünschte anionische
so Gruppe enthält verwendet wird, dann ist die Anwesenheit der Säure der anionischen Gruppe während der Reaktion nötig. Wenn beispielsweise ein halogenhaltiger Komplex gewünscht wird und Aluminium bei der Herstellung verwendet wird, dann ist die Anwesenheit
S5 einer Halogensüure erforderlich.
Das komplexe Phosphat, worin R-OH Wasser ist kann wie oben beschrieben oder durch Behandlung des komplexen Phosphats, worin R-OH eine organische Hydroxyverbindung ist, mit Wasser oder beispielsweise
eo durch Behandlung von Aluminiumphosphathydrat mit gasförmigem !Chlorwasserstoff oder mit Salzsäure enthalten werden.
In der formbaren Zusammensetzung, aus welcher die Filter hergestellt werden, wird' ein Dispergiermittel verwendet, welches günstigerweise ein Lösungsmittel für den Binder ist In dem Fall, in dem das komplexe Phosphat chemisch gebundenes Wasser enthält wird in geeigneter Weise Wasser verwendet In dem Fall, in
dem das komplexe Phosphat chemisch gebundene organische Hydroxyverbindung ROH enthält, ist das Dispergiermittel in geeigneter Weise eine organische Flüssigkeit, wie z. B, ein Alkohol.
Im allgemeinen liegt der Anteil des Binders in der formbaren Zusammensetzung im Bereich von 1 bis 25 Gew.-%, bezogen auf das teilchenförmige Material der Zusammensetzung, und vorzugsweise im Bereich von 3 bis 15 Gew.-% und insbesondere im Bereich von 5 bis 15 Gew.-%. Die verwendete Menge Dispergiermittel jn der Zusammensetzung sollte derart sein, daß eine Zusammensetzung erhalten wird, die eine solche Konsistenz aufweist, die sich zum Formen eignet Im allgemeinen werden 2 bis 20 Gew.-% Dispergiermittel, bezogen auf das teilchenförmige Materia!, und Vorzugs- is weise 4 bis 15 Gew.-% verwendet Die formbare Zusammensetzung kann auch einen Ton solcher Art enthalten, wie er üblicherweise in der Technik der feuerfesten Materialien verwendet wird. Um das Abbinden der Zusammensetzung zu beschleunigen, kann die Zusammensetzung schließlich auch ein Abbindemittel enthalten. Geeignete Abbin^emittel sind Calciumsilicat wie z. B. Monocalciumsilicat. und insbesondere Magnesiumoxid. Die Verwendung von Magnesiumoxid als Abbindemittel in einer Zusammensetzung, die ein komplexes Aluminiumphosphat der hier beschriebenen Art enthält, ist in der GB-PS 13 86 518 beschrieben. Abbindemittel, sofern verwendet, liegen im allgemeinen in der Zusammensetzung in einer Menge von 2 bis 20Gew.-%, bezogen auf den Binder in der Zusammensetzung vor.
Bei der Herstellung der Filter werden die Komponenten der Zusammensetzung sorgfältig gemischt, und zwar in geeigneter Weise dadurch, daß man zunächst die festen Komponenten in Abwesenheit des flüssigen Dispergiermittels trocken mischt und dann das Dispergiermittel in einer solchen Menge zugibt, daß eine Zusammensetzung mit einer zum Verformen geeigneten Konsistenz erhalten wird. Die Zusammensetzung wird dann in eine geeignete Form eingebracht und gepreßt Die Zusammensetzung wird dann so lange in der Form belassen, bis sie eine ausreichende Grünfestigkeit erreicht hat, so daß das geformte Filter dann aus der Form entnommen werden kann. Eine ausreichende Grünfestigkeit kann sich bereits beim bloßen Stehen entwickeln, insbesondere wenn ii.e Zusammensetzung ein Abbindemittel für den Binder enthält. Alternativ oder zusätzlich kann die Zusammensetzung in der Form erhitzt werden, beispielsweise auf eine Temperatur von 500C bis 200° C, bis eine ausreichende Grünfestigkeit so entwickelt ist, damit der Filter aus der Form entnommen werden kann. Es ist besonders zweckmäßig, Magnesiumoxid als Abbindemittel zu verwenden. Durch die Auswahl der richtigen Menge Magnesiumoxid in der formbaren Zusammensetzung und insbesondere durch die richtige Auswahl der Teilchengröße des Magnesiumoxids kann eine formbare Zusammensetzung erhalten werden, die bei der Zugabe des flüssigen Dispergiermittels rasch in der Kälte abbindet. Es ist möglich, eine formbare Zusammensetzung herzustellen, die eine ausreichende Grünfestigkeit entwickelt, so daß das Formstück aus der Form entnommen werden kann, kurz nachdem die Zusammensetzung in der Form gepreßt worden ist.
Hierauf kann der Filter erhitzt werden, um den Binder in ein Aluminiumphosphat zu überführen. Das Brennen des Filters kann rt> geeigneter Weise bei einer Temperatur bis zu 13000C oder sogar darüber erfolgen, wobei im allgemeinen eine Zeit von mindestens 1 st, beispielsweise 2 bis 4 st, erforderlich ist Der resultierende starre poröse Filter kann dann abkühlen gelassen werden.
Das erfindungsgemäße Schmelzspinnverfahren eignet sich besonders zum Schmelzspinnen van Polyestern beispielsweise Polyäthylenterephthalat, und Mischpolymeren davon. Es eignet sich auch zum Spinnen von Mehrkomponentenfäden, den sog. Kompositfäden, wie auch zum Spinnen von Homofäden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, worin alle Teile in Gewicht ausgedrückt sind.
Beispiel 1
Ein Binder aus einem festen komplexem Aluminiumphosphat der empirischen Formel AIPCIH11O9 wurde hergestellt Zunächst wurden 15,2 Teile wasserfreies Alumininmchlorid zu 40 Teilen destilliertem Wasser zugegeben. Die erhaltene Lösi. >j wurde dann auf Raumtemperatur abgekühlt, und 7,4 Teile einer 88%-igen (Gew.) Lösung von Orthophosphorsäure in Wasser wurden dann unter Rührung zugesetzt Die Lösung wurde dann auf ungefähr 20 Teile konzentriert Die erhaltene Lösung wurde stehen gelassen, und die gebildeten Kristalle wurden abfiltriert, mit Äthanol gewaschen und in einem Vakuumexsikkator getrocknet Die Analyse zeigte, daß die Kristalle die emprische Formel AIPQH1 iOs aufwiesen.
Eine Zusammensetzung aus 86 Teilen Aluminiumoxid der Sorte 30 (US Standard B 74.18 -19(58) 4 Teilen Bindeton mit hohem Aluminiumoxidgehalt, 0,8 Teilen Magnesiumoxid und 10 Teilen komplexen Aluminiumphosphatbinder der empirischen Formel AlPCIHi 1O9 wurde sorgfältig in trockenem Zustand gemischt Dann wurden 5 Teile Wasser unter sorgfältigem Mischen langsam zugegeben.
Die erhaltene Zusammensetzung wurde in ey)e Form mit einem Durchmesser von 152 mm und! einer Tiefe von 38 mm eingebracht und so profiliert, daß eine Scheibe mit ringförmigen Nuten in den oberen und unteren Oberflächen erhalten wurde. Der Inhalt der Form wurde einem Druck von 101 ausgesetzt, und die Form wurde 10 min auf eine Temperatur von 50° C erwärmt
Das resultierende Formstück wurde aus der Form entnommen und 2 st auf 110° C erhitzt Es wurde dann während 4 st auf 1200° C aufgeheizt, 2 st bei dieser Temperatur gehalten und dann während 12 st wieder heruntergekühlt Der erhaltene starke, starre Filter eignete sich für die Filtration von geschmolzenen Polymeren, insbesondere für die Filtration von geschmolzenem Polyäthylenterephthalat als Teil in einem Schmelzspinnverfahren.
Beispiel 2
176 Teile Aluminiumphosphat-trihydrat wurden langsam in einem Gemisch aus 20 Teilen konzentrierter Salzsäure und 200 Teilen Wasser aufgelöst Die erhaltene blaßgelbe Lösung wurde in einem Gegenstromspritztrockner, der einen Drehscheibcnatomiser und eine Kammer mit atmosphärischer.! Druck aufwies, spritzgetrocknet Die Lufteintrittstemperatur war 190"C, und die Luftaustrittstemperatur »rar 69°C. Es wurde ein weißej wasserlösliches komplexes Aluminiumphosphat in Pulverform gebildet welches die empirische Formel AIPCIHgO*aufwies.
Eine Zusammensetzung aus 883 Teilen Aluminium-
oxid der Sorte 303 Teilen Bindeton mit hohem Aiuminiumoxidgehalt, 1 Vj Teilen Magnesiumoxid und 5 Teilen des komplexen Aluminiumphosphats, das gemäß obiger Vorschrift hergestellt worden war, wurde sorgfältig in trockenem Zustand gemischt, und dann wurden 3 Teile Wasser unter sorgfältigem Mischen zugegeben. Die erhaltene Zusammensetzung wurde in eine Form der in Beispiel 1 gezeigten Art eingebracht, außer das die ringförmigen Nuten nur in der oberen Oberfläche des Formstücks ausgebildet waren. Die Oberfläche des Formstücks war das 2,5fache derjenigen eines Formstücks mit ähnlichen Abmessungen, bei welchem keine ringförmigen Nuten vorhanden waren. Der Inhalt der Form wurde unter einem Druck von 101 gepreßt, das Formstück wurde aus der Form entnommen und 4 st auf eine Temperatur von 110° C bis 150° C und schließlich 2 st auf eine Temperatur von 1200°C bis I500°C erhitzt. Der resultierende Filter wurde während i/ st auf Raumtemperatur abkühlen gelassen.
Der gemäß obiger Vorschrift hergestellte Filter wurde in einem Standardspinnpack für das Spinnen von Polyester eingebaut, und ein Polyäthylenterephthalatpolymer mit einer Intrinsik-Viskosität von 0,67 und mit einem Gehalt von 0,9% (bezogen auf das Gewicht des Polyäthylenterephthalats) Ruß mit einer Teilchengröße von 50μ wurde bei einer Tenperatur von ungefähr 280T und mit einer Durchsatzgeschwindigkeit des Polymers von 27,2 kg/st gesponnen. Der Ruß «urde zugegeben, um die Geschwindigkeit des Druckanstiegs im Spinnpack zu beschleunigen, da die Geschwindigkeit des Druckanstiegs ein Maß für die Geschwindigkeit ist, mit welcher die Poren des Filters verstopft werden. Die mittlere Geschwindigkeit des Druckanstiegs war 7,65 kg/cm2/min.
Zum Vergleich wurde das oben beschriebene Spinnverfahren wiederholt, außer daß das Filter im Spinnpack aus einem üblichen nichtgebundenen Sandfilterpack bestand, der sich aus Sand von "/36 Mesh gemäß Britisch Standard zusammensetzte. In diesem Fall betrug die mittlere Geschwindigkeit des Druckanstiegs 16,1 kg/cm2/min.
Beispiel 3
Eine Anzahl von Filtern wurde durch das Verfahren von Beispiel 2 hergestellt, außer daß 86 Teile Aluminiumoxid der Sorte 46 und 7,5 Teile des komplexen Aluminiumphosphats verwendet wurden und die Oberfläche des Formstücks so profiliert wurde, daß die Oberfläche das 1,7fache eines Formstücke mit den gleichen Abmessungen, das keine ringförmige Nuten aufweist, betrug.
Das Spinnverfahren von Beispiel 2 wurde wiederholt, und das Auftreten des ersten Extrusionsfehlers wurde bemerkt, nachdem 2270 kg Polymer gesponnen worden
κι waren.
Wenn zum Vergleich ein übliches nichtgebundenes Sandpackfilter verwendet wurde, dann trat der erste Extrusionsfehler im Durchschnitt auf, nachdem 1135 kg Polymer gesponnen worden waren.
In diesem Beispiel war die Teilchengröße des bei der Herstellung des Filters verwendeten Aluminiumoxids und die Teilchengröße des Sands in dem üblichen nichtgebundenen Sandpack derart gewählt, daß in jedem KaII der Anfangsdruck beim Spinnverfahren gleich war.
Beispiel 4 Eine wäßrige Lösung von Natriumsilicat wurde
sorgfältig mit Kieselsäuresand von 1V36 Mesh British Standard gemischt. Das Gemisch wurde in eine Form gepreß·, und die Oberfläche des Formstücks wurde profiliert, so daß die Oberfläche 1,7mal größer war als in Beispiel 3. Der Filter wurde an der Luft härten gelassen
ro und dann mit Kohlendioxidgasen 12 st lang begast. Die anwesende Menge des Natriumsilicatbindpr? w,,r 5%.
Nach der Entnahme aus der Form wurde der Filter 24 st auf ca. 800°C erhitzt und weitere 24 st bei dieser Temperatur gehalten und schließlich abkühlen gelassen.
50 derartige Filter wurden mit 50 üblichen nichtgebundenen Sandfiltern ("/je Mesh British Standard) im Produktionsmaßstab verglichen, wobei 27,2 kg/st eines Polyäthylenterephthalatpolymers von 0,67
Intrinsik-Viskosität je Spinnpack bei einer Temperatur
■10 von 280° C versponnen wurden.
Die mittlere Packlebensdauer bei den Standardfiltern, ausgedrückt in kg je Pack gesponnenes Polymer, betrug 1362 kg. Im Vergleich war die mittlere Packlebensdauer der gebundenen Filter gemäß der Erfindung 2043 kg.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Schmelzspinnvorrichtung zum Verspinnen von synthetischen thermoplastischen Polymeren, bestehend aus einer Düsenplatte, einem Filterpack und Einrichtungen zum Fördern des geschmolzenen Polymers, wobei der Filter im Filterpack aus einer inerten, starren, porösen, aus granulärem aus Sand oder Aluminiumoxydteilchen bestehenden Material geformten Struktur besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das granuläre Material mit einem permanenten Bindemittel gebunden ist, wobei das Bindemittel im Fall von Sand aus durch Begasen mit Kohlendioxyd gehärtetem Natriumsilicat oder durch Begasen mit Ammoniak gehärtetem Äthylsilicat oder Kieselsäuresol besteht und das Bindemittel im Fall von Aluminiumoxyd aus Aluminiumphosphat besteht, das sich von einem komplexen Aluminiumphosphat ableitet, welches mindestens eine chemisch gebundene Hydroxyverbindung ROH, worin R für Wasserstoff oder eine organsiche Gruppe steht, und mindestens ein Anion einer starken anorganischen Säure (mit Ausnahme einer sauerstoffhaltigen Phosphorsäure) oder einer Carbonsäure enthält
2. Schmelzspinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Aluminiumphosphatbindemittel von einem komplexen Aluminiumphosphat mit der Bezeichnung Aluminium-chlorophosphat-äthanolat der empirischen Formel AIPClHHCeOe oder mit der Bezeichnung Aluminium-chlorophosphat-hydrat mit der empirischen Formel AlPCIHi1O9 ableitet
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