-
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eines Wechselstrommotors
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten
Art sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens. Die Erfindung bezieht
sich also insbesondere auf die Steuerung eines Wechsalstrommotors, speziell auf
ein System zum Betrieb eines in Verbindung mit einem Umformer arbeitenden Wechselstrommotors,
und z>mr auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung eines solchen Wochselstroinmotors,
wobei das System ine überlegene Regelbarkeit bei kurz- und langfristigem Ausfall
des den Umformer speisenden Netzes ermöglicht.
-
Ein System zum Betrieb eines Wechselstrommotors über einen Netzgleichrichter
(im folgenden Gleichrichter) und einen Wechselrichter, über die der Wechselstrommotor
an ein Versorgungsnetz angeschlossen ist, ist aus der DT-OS 1 513 518 bekannt. Das
bekannte System erlaubt die Steuerung der Umlaufgeschwindigkeit des Wechselstrommotors.
Es ist ausserdem im Bereich ultrahoher Tourenzahlen des Wechselstrommotors von grössenordnungsmässig
40 000 Upm einsetzbar. Solch.
-
Wechselstrommotoren und Umdrchungszahlen werden beisp@elsweise für
Zentrifugenantriebe eingesetzt.
-
In-diesem System tritt bei Netzausfall, insbesondere bei kurzfristigen
Netzausfall, bei Betrieb des Wechselstro.nmotors über den Umsetzer der Nachteil
auf, dass zum Wiederanlaufen und zur Wiedererlangung der stationären Betriebsbedingungen
nach.dem vorübergehenden Abfall der Tourenzahl durch den Netzausfall eine sehr lange
Zeit benötigt wird.
-
Bei Verwendung des Wechselstrommotors als Zentrifugenantrieb wirken
ausserdem nach Netz ausfall erhebliche Trägheitskräfte auf den Motor ein, so dass
bis zum Stillstand des auslaufenden Motors ebenso wie zum Wiederanfahren und Beschleunigen
bis zur Sollgeschwindigkeit erhebliche Zeitspannen verstreichen.
-
Zu Lösung dieses Problems ist eine Steuerschaltung für den Wechselrichter
bekannt, de synchron zu der Tourenzahl des Motors selbst bei Netzausfall beaufschlagt
bleibt. Beim Wiederauftreten der Netzspannung wird der Umformer wieder gestartet,
so dass auch der Wechselstrommotor wieder beaufschlagt und beispielsweise aus den
beim freien Auslaufen erreichten mittleren Tourenbereich wieder auf die Sollgeschwindigkeit
beschleunigt wird (JA-AS 25114/73).
-
Die Kopplung der Wechselrichtersteuerschaltung an die Tourenzahl
des Wechselstrommotors weist jedoch den Nachteil au dass bei nicht ganz einwandfreier
Motorbremssteuerunq am Umformer eine erhebliche Kapazität auftritt. Die Abbremsung
des Meters muss also mit relativ grossem Aufwand sorgfältig geregelt werden.
-
Auch mues des Leistungsfaktorwinkel des Wechselrichters nach Massgabe
der Dastveränderungen in bestimmten Grenzen angepasse werden. Dies ist zur Regelung
des Leistungsfaktors des Synchronmotors durch den Umformer beim stationären Betriek
des Motors erforderlich. Zwischen der Ausgangsspannung
der frequenzvariablen
Spannungsquelle und der induzierten Spannung des Synchroninotors tritt also eine
Phasendifferenz auf. Wenn also die Steuer schaltung für den Wechselrichter synchron
zum Synchronmotor bei Netzausfall mit demselben Phasenbetrag wie vor dem Netzausfall
betrieben wird, wird die Phasendifferenæ zwischen der Ausgangsspannung des Wechselrichters
und der induzierten Spannung des Synchronmotors vergrössert, wenn der Wechselrichter
im Zeitpunkt des Wiederaúftretens der Netzspannung voll beaufschlagt wird.
-
Das führt dazu, dass auf den Synchronmotor ein hoher Schalt stro.astoss
gelangt. Aufgrund dieser Überströme muss die Kapazität des Umforiners doppelt so
hoch ausgelegt sein als für den normalen Nennbetrieb erforderlich.
-
Ein Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Systems, in denn der
Wechselstrommotor über den Umsetzer betrieben wird und die Steuerschaltung für den
WechseArichter synchron zur Tourenzahl des Wechselstrommotors arbeitet, und zwar
auch bei Ausfall des den Umformer speisenden Netzes, wobei dieses System bzw. der
Wechselstrommotor nach einem Verfahren gesteuert werden sollen, das den Wechselstrommotor
zum Zeitpunkt des Wiederauftretens der Netzspannung verbessert steuert und regelt.
-
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens
und einer Vorrichtung zur Steuerung eines Wechselstrommotors, die es ermöglichen,
den im Wechselstro=motor beim Wiederbeschleunigen des Motors nach Wiederauftreten
einer ausgefallenen Netzspannung fliessenden Stoßstrom möglichst klein zu halten.
-
Angesichts des beschriebenen Standes der Technik liegt der Erfindung
also die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung eines
Wechselstrommotors,
insbesondere eines hochtourigen Wechselstrommotors,
zu schafferl, die vor allem verbesserte Ein- und Ausschaltcha3:akteristiken auch
bei kurzfristigem Netzausfall ermöglichen und dadurch aufgrund einer wesentlichen
Erniedrigung der Schaltstromstösse eine wesentlich geringere Überdimensionierung
des Leistungsteils der Anlage erfordern.
-
Zur Lösung dieser Auf gabe wird ein Verfahren der eingangs genannten
Art vorgeschlagen, das erfindungsgeluäss die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 genannten Merkmale aufweist. Weiterhin wird eine Vorrichtung der im Oberbegriff
der, Patentanspruchs 4 genannten Art vorgeschlagen, die erfindungsgemäss die im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 4 beschriebenen Merkmale aufweist.
-
Nach der Erfindung wird also zusammengefasst ein Netzgleichrichter
allmählich beaufschlagt, wodurch zum Zeitpunkt des Wiederauftr et ens einer Versorgungswechsel
spannung ein Wechs elrichter lastfrei zu arbeiten beginnt. Ein Schalter zwischen
dem Wechselrichter und einem Wechselstrommotor wird geschlossen, sobald die Ausgangsspannung
des Wechselrichters einen vorgegebenen Grenzwert erreicht. Beim Ausfall der Versorgungswechselspannung
wird die Steuerschaltung des Wechselrichters in der Weise mit einer Steuerspannung
beaufschlagt, dass dieser bei einem Phasenwinkel aktiviert wird, der eine Phasendifferenz
von Null zwischen der Ausgangsspannung des Wechseltrichters und der induzierten
Spannung des Wechselstrommotors zum Zeitpunkt der Wiederbelastung des Wechselrichters
gewährleistet. Dadurch wird eine überlegene Steuerung und Rege]ung des Wechselstrommotors
beim Wiederauftreten einer ausgefallenenen Versorgungsspannung gewährleistet. Ausserdem
wird der im Wechseistrommotor beim Wiederbeschleunigen des Wechselstrommotors zum
Zeitpunkt des Wiederauftretens der Versorgungsspannung fliessende Stoßstrom auf
ein Minimum gedrückt.
-
Das vorstehend genannte erste Ziel der Erfindung wird also in der
Weise erreicht, dass der Gleichrichter beim Wiederauftreten der Versorgungsspannung
in der beschriebenen Weise allmählich beaufschlagt wird. Dadurch tritt der Wechselrichter
in eine lastfreie Betriebsphase ein. Nachdem die Ausgangsspannung am Wechselrichter
während dieser Betriebsphase einen vorgegebenen Grenzwert erreicht hat, wird der
zwischen dem Wechselrichter und dem Motor liegende Schalter geschlossen. Das zuvor
beschriebene zweite Ziel der Erfindung wird dadurch erreicht, dass man die Steuerschaltung
des Wechselrichters mit einer Steuerspannung zur Aktivierung der Steuerschältung
während des Netzausfalls mit einem solchen Phasenwinkel beaufschlagt, dass man eine
Phasendifferenz von Null zwischen der Ausgangsspannung des Wechselrichters und der
induzierten Spannung des Wechselstrommotors im Zeitpunkt des Wiedereinsetzens des
Wechselrichters erzielt.
-
Die Steuer vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung
ist mit einer Reihensteuerschaltung versehen, die folgende Steuerungen bewirkt:
(1) Der die Ausgangsspannung des Gleichrichters regelnde Spannungsregler wird so
beaufschlagt, dass der Gleichrichter beim Wiederauftreten der Netzspannung allmählich
aktiviert wird; (2) eine Freguenzteilerschaltung, die den Wechselrichter mit einem
Steuersignal versorgt, wird mit vorbestimmter zeitlicher Verzögerung zur lastfreien
Aktivierung des Wechselrichters beaufschlagt; und (3) nach vorbestimmter zeitlicher
Verzögerung zum Aufbau der Spannung über den Gleichrichter wird ein Stellsignal
zum Schliessen des zwischen dem Wechselstrommotor und dem Unformer liegenden Schalters
erzeugt.
-
Die Steuer spannung der Jteuerschaltung des Wechselrichters wird auf
einen Pegel gesetzt, der gewährleistet, dass die Phasendifferenz zwischen der Ausgangs
spannung des Umformers und der induzierten Spannung des Wechselstrommotors Null
ist, wenn der Wechselrichter nach Beendigung des Wechselspannungsnetzausfalls
wieder
beaufschlagt wird.
-
Die Erfindung ist im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen in
Verbindung mit den Zeichnungen näher beschrieben.
-
Es zeigen: Fig. 1 ein Blockschaltbild zur Erläuterung eines Ausführungsbeispiels
der F,rfindung; Fig. 2 ein Zeitdiagramm zur Erläuterung der Funktion der in Fig.
1 gezeigten Schaltuny; Fig. 3 in graphischer Darstellung den Lastwinkel Delta als
Funktion des Lei stu ngsfaktorwinkeis Phi; Fig. 4 ein Blockschaltbild zur Erklärung
eines weiteren Ausführungsbeispiels der Erfindung; Fig. 5 ein Zeitdiagramm zur Erläuterung
der Funktionsweise der in Fig. 4 gezeigten Schaltung; Fig. 6a das Blockschaltbild
des in Fig. 4 gezeigten PLO-Systems; Fig. 6b in graphischer Darstellung die PLO-Phase
als Funktion der PLO-Steuerspannung und Fig. 7 ein Ausführungsbeispiel für den in
Fig. 4 gezeigten Schalter.
-
In der Fig. 1 ist das Blockschaltbild eines AusfiShrungsbeispiels
der Motorsteuerung der Erfindung dargestellt. Über einen manuell zu betät.icTenden
.Schalter 2 und einen Transformator 3 ist ein Gleichrichter 4 an eine Wechsel spannungsquelle
1 angeschlossen. Der Gleichrichter 4 formt die Wechselspannung aus dem Versorgungsnetz
in eine Gleichspannung uïn. Die arn Ausgang des Gleichrichters 4 auftretende Gleichspannung
wird im Glättungsfilter 5 geglättet und gelangt dann auf den Wechselrichter 6, in
dem sie wieder in eine Wechselspannung umgeformt wird. Die am Ausgang des Wechseltrichters
6 auftretende Spannung wird über einen T1lyristorschalter 7 und einen manuell zu
betätigenden Schalter 8 auf einen Synchronmotor 9 gegeben.
-
Am Ausgang des Gleichrichters 4 tritt die .Sollgleichsr)annung unter
Steuerung durch einen automatischen Spannung regler (im folgenden AVR) auf, Das
AVR-System enthält einen Sollspam-lungseinsteller 10, einen Spannungsregler 11,
einen automatischen Impulsplasenschieber 12 und einen Spannungstransformator 13
zur Abtastung der am Ausgang des Gleichrichters 4 auftretenden Gleichspannung. Das
vom TransformaÜr 13 aufgenommene Signal wird auf den Spannungsregler 11 übertragen.
Der automatische Impulsphasenschieber 12 wird über einen Transformator 14 mit der
Wechsel spannung des Versorgungsnetzes 1 gespeist. Er verschiebt die Phase-des Ausgangspulses
automatisch in übereinstimmung mit der Wechsel spannung und regelt so die Ausgangsspannung
am Gleichrichter 4.
-
Für den Betrieb des Synchronmotors 9 bei einem vorgegebenen Leistungsfaktorwinkel
und vorgegebener Tourenzahl ist der Wechselrichter 6 mit einem automatischen Geschwindigkeitssteuersystem
(im folgenden ASR) ausgerüstet. Das ASR-System enthält einen Vergleichsspannungseinsteller
15, einen Tourenregler 16, einen phasenverriegelnten Oszillator 17
(die
Bezeichnung "Phase" bezieht sich hierbei'auf das Impulsintervall), einen Frequenzteiler
18 und einen Spannungsphasenprüfer 21, der die an der Anschlussklemme des Synchronmotors
9 liegende Phase prüft und über einen Impulsformer 20 auf den Tourenregler 16 prägt.
Die Schaltung enthält weiterhin einen Leistungsfaktorregler (im folgenden PLO-System)
zur Regelung des Leistungsfaktors des Synchronrnotors 9. Das PLO-System enthält
einen Stromphasenprüfer 22 zur Prüfung der Ankerstromphase des Synchronmotors 9
und ei.nen linpuisformer 23, der das vom Stromphasenprüfer 22 aufgeprägte Signal
formt und über einen Schalter 29 auf den phasenverriegelten Oszillator 17 gibt.
Der phasenverriegelte Oszillator 17 wird seinerseits durch einen Abschalter.l9 gesteuert.
-
Zur Bewirkung einer Regelung beim Feststellen eines Ausfalls des Netzes
1 sind ein Progralmmsteuergerät 25 vorgesehen, das über einen Transformator 24 aus
dem Wechselstromnetz 1 gespeist wird, ein allmählich aktivierender Anlasser 26,
der den Gleichrichter 4 unter Steuerung durch das Programmsteuergerät 25 allmählich
beaufschlagt, wobei der Ausgang des Anlassers auf den automatischen Impulsphasenschieber
12 gegeben wird, einen Steuertreiber 27 zur Aktivierung und Deaktivierung des Frequenzteilers
18 unter Führung durch die Ausganyssignale des Programmsteuergerätes, eine Schaltersteuerung
28 zum Schliessen und Öffnen des Schalters 7 unter Führung durch die vom Programmsteuergerät
25 gelieferten Signale und eine Schaltersteuerung 30 zum Stellen des Schalters 29
in der Weise, dass das Signal des Stromphasenprüfers 22 während des stationären
Motorbetriebes auf den phasenverriegelten Oszillator durchgeschaltet wird, während
bei Ausfall des Versorgungsnetzes 1 das vom Spannungsphasenprüfer 21 gelieferte
Signal auf den phasenverriegelten Oszillator 17 durchgeschaltet wird. Die Umschaltung
erfolgt dabei unter Führung durch das t grammsteuergerät 25.
-
Im folgenden ist der stationäre Motorbetrieb unter Verwendung des
beschriebenen Steuersystems erläutert.
-
Die vom Gleichrichter 4 gleichgerichtete Spannung wird vom Wechselrichter
wieder wechselgerichtet und dient zum Antrieb des Synchronmotors 9. Der Wechselstrol0rnotor
wird dabei durch das ASR-System bis auf die Solldrehzahl geregelt. Dieser Vorgang
erfolgt unter Steuerung durch die Ausgangsspannung des Vergleichsspannungseinstellers
15. Dabei wird gleichzeitig durch das PLO-System der gewunschte Leistungsfaktor
eingeregelt. Da die Stromphase des Synchronmotors 9 als Eingangssignal für das PLO-System
dient1 wird eine hervorragende Regelung des Leistungsfaktors erzielt.
-
Die Funktion und der Betrieb der Steuervorrichtung im Fall des Netzausfalls,
insbesondere im Falle eines kurzfristigen Ausfalls der Versorgung durch die Wechselspannungsquelle
1, ist im folgenden im Zusammenhang'BIit der Fig. 2 näher beschrieben.
-
Der plötzliche Spannungsausfall sei als augenblicklicher Netzausfall
des Wechselspannungsversorgungsnetzes 1 dargestellt. Es sei ein kurzfristiger Netzausfall
angenommen.
-
In der Darstellung der Fig. 2 ist die Abszisse die Zeitacllse.
-
Der Netzausfall wird durch das Programmsteuergerät 25 festgestellt.
Die Feststellung erfolgt über den Transformator 24.
-
Ein entsprechendes Ausfallsignal wird über den allmählich aktivierten
Anlasser 26 auf den Impulsphasenschieber 12 gegeben. Dadurch wird das am Ausgang
des Impulsphasenschiebers 12 auftretende Signal unterdrückt, wodurch gleichzeitig
der Gleichrichter 4 abgespannt wird. Gleichzeitig wird ein Signal auf den Steuertreiber
27 gegeben der den Frequenzteiler 18 deaktiviert. Dadurch wiederum wird der Wechselrichter
6 ausgeschaltet. Eiii weiteres Signal wird auf die Schaltersteuerung 28 gegeben,
die den Schalter 7
öffnet. Ein weiteres Signal wird auf die Schaltersteuerung
30 geprägt, die den Schalter 29 so stellt, dass der piiasc'nverriegelte Oszillator
1 17 nicht mehr das Ausgangssignal des Stromphasenprüfers 22, sondern das Ausgangssignal
des Spannungsphasenprüfers 21 als Eingangssignal aufgeprägt erhält.
-
Diese Umschaltung führt dazu, dass nur die Steuerschaltung des Wechselrichters
6 bei Netzausfall weiter im Betrieb bleibt. Dadurch, dass die Steuerschaltung des
Wechselrichters 6 mit der induzierten Spannung des Synchronmotors 9 beaufschlagt
wircl, wird die Steuerschaitung weiterhin synchrci;r.
-
zu der Drehzahl des Synchronmotors 9 aktiviert, Nach Beendigung des
Netz ausfalls wird auch das WiederauE-treten der Netzspannung am Eingang des PrograIr£iusteuergerites
25 ermittelt. Der langsam ansteigend aktivierende Anlasser 26 wird angesteuert und
prägt ein allmählich ansteigendes Aktivierungssignal auf den automatischen Impulsphasenchieber
12 der dadurch allmählich die am Ausgang des Gleichrichters 4 auftretende Gleichspannung
erhöht.
-
Nach einer zeitlichen Verzögerung um die Dauer T1 wird der Stellertreiber
27 aktiviert und aktiviert dadurch seinerseits den Wechselrichter 6. Dabei ist der
Schalter 7 geöffnet, so dass der Ausgangsstrom des Wechselrichters 6 Null ist Der
Wechselrichter 6 wird also lastfrei betrieben. Nach Abschluss der allmählichen Aktivierung
des Gleichrichters 4 und der zeitlichen Verzögerung um die Spanne T2 nach dem Wiederauftreten
der Netzspannung, wenn die Spannungen am Gleichrichter 4 und am Wechsel richter
6 wieder aufgebaut sind, wenn also das ADR-System stabilisiert ist, wird die Schaltersteuerung
28 aktiviert und der Schalter 7 geschlossen.
-
Erst dann wird die am Ausgang des Wechselrichters 6 auftretende Leistung
zur Beschleunigung des Synchronmotors 9 eingesetzt. Der Motor 9 hat zu diesem Zeitpunkt
aufgrund des
freien Auslaufens einen etwa mittleren Drehzahlbereich
erreicht. Zu dieser Zeit liegt am Eingang des phasenverriegeltenden Oszillators
17 die Phase der Anschlussspannung des Synchromnotors 9, nämlich die Ausgangsspannung
des Wechselrichters 6. Mit einer zeitlichen Verzögerung um die Spanne T3 nach dem
Schliessen des Schalters 7 wird die Schaltersteuerung 30 aktiviert, die den Schalter
29 umschaltet, so dass die vom Stromphasenprüfer 22 ermittelte Stromphase auf den
phasenverriegelten Oszillator 18 geprägt wird. Dadurch ist der stationäre Betriebszustand
des Synchronmotors 9 wieder hergestellt. Die zeitliche Verzögerung T3 dient dem
Zweck, ein Fliesen der Phase des Schaltstoßstromes im Zeitpunkt des Schliessens
des Schalters 7 so zu unterbinden, dass dieser Stoßstr3m nicht auf den phasenverriegelten
Oszillator 17 gelaagt, wodurch eine stabile und stabilisierte Regelung erzielbar
ist.
-
Auf diese Weise kann also der Sychrommotor 9 innerhalb kurzer Zeit
nach Wiederauftreten der @etzspannung wieder auf stationäre Betriebsbedingungen
gebracht werden und kann dabei gleichzeitig eine stabil geregelte Betriebsweise
des Synchronmotors 9 gewährleistet werden Bei dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel
kann jedoch unter Umstanden auch ein zu grosser Stoßstrom-je nach der Phasenbeziehung
zwischen der Ausngsspannung des Wechselrichters 6 und der induzierten Spannung des
Synchronmotors 9 im Zeitpunkt des Schliessens des Schalters 7 auftreten. Dazu wird
die Phasendifferrnz der Grösse nach durch die Phase des PLO-Systems und i«c festgestellten
Phase der induzierten Spannung des Synchronuotors 9 bestimmt.
-
Die geprüfte Phase der induzierten Spannung kann innerhalb von etwa
300-Intervallen gewählt und justiert werden, wozu der Schaltungsaufbau des Spannungsphasenplrüf
ers 21 dienen kann.
-
Auf der anderen Seite wird der Betrag der Phase des PLO-Systems durch
die Lastbedingung vor dem Netzausfall bestimmt. Die Beziehung zwischen dem Lastwinkel
Delta und dem Leistung sfaktorwinkel Phi bei der Leistungsfaktorregelung ist in
Fig. 3 gezeigt. Wenn beispielsweise die Laständerung um einen Lastwinkel von 400
in dem in der Figur gezeigten Bereich eintritt, muss der Leistungsfaktorwinkel Phi
für Et/Eo = 0,9 um etwa 600 verändert werden, wobei Et die Klemmenspannung und Eo
die induzierte Spannung sind. Der Phasenbetrag des PLO-Systems ist also eine Funktion
des Leistungsfaktorwinkels Phi, so dass also eine grössere Anderung des Leistungsfaktorwinkels
Phi von einer entsprechend grossen Änderung des Phasenbetrages im PLO-System begleitet
ist. Aus diesem Grund wird der Phasenbetrag des PLO-Systeras, nämlich die Phasendifferenz
zwischen der Ausgangsspannung des Wechselrichters 6 und der induzierten Spannung
des Synchronmotors 9 vergrössert, was zu einem relativ grossen Stoßstrom führt.
Eine Berücksichtigung dieses grossen Spitzenstromes bei der Auslegung der Anlage
erfordert eine Kapazitat, die doppelt so gross wie die erforderliche Sollkapazität
ist. Die Anlage wird daher unwirtschaftlich.
-
Es zeigt sich also1 dass die Phasendifferenz zwischen der Ausgangsspannung
des Wechselrichters 6 und der induzierten Spannung des Synchronrnotors 9 beim Schliessen
des Schalters 7 nach Möglichkeit Null betragen soll.
-
In der Fig. 4 ist das Blockschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels
der Erfindung dargestellt. Gleiche Bezeugszeichen bezeichnen gleiche Bauelemente
wie in der Fig. 1.
-
Die in Fig. 4 gezeigte Schaltung unterscheidet sich von der in Fig.
1 gezeigten Schaltung dadurch, dass ein Schalter 31 zwischen.dem Drehzahlregler
16 und dem phasenverriegelten Oszillator 17 eingefügt ist, so dass ein Signal vo.n
Drehzahlregler 16 auf den phasenverriegelten Oszillator 17
während
des stationären Motorbetriebes gelangt. Bei Netzausfall wird dagegen auf den phasenverriegelten
Oszillator 17 unter Steuerung durch die Schaltersteuerung 30 ein Signal vom Nullphasenschluss-Spannungseinsteller
32 aufgeprägt.
-
Die Steuerschaltung des Wechselrichters 6 ist daher so betreibbar,
dass sie eine Phasendifferenz von Null zwischeii der Ausgangsspannung des Wechselrichters
6 und der induzierten Spannung des Synchronmotors 9 irn Augenblick des Schliessens
des Schalters 7 bei Netzausfail einstellen kann.
-
In der Fig. 5 ist die Funktionsweise der in Fig. 4 gezeigten Schaltung
näher erläutert. Der Unterschied der Funktionwc.ise der in Fig. 4 gezeigten Schaltung
von der in Fig. 2 dargestellte@ Funktionsweise der in Fig. 1 gezeigten Schaltung
liegt darin, dass ds Ausgangssignal des Drehzahlreglers 16 während des stationären
Betriebszustandes des Motors auf den Eingang des phasenverriegelten Oszillators
17 geprägt wird, während der schalter 31 bei Aktivierung der Schaltersteuerung 30
unter Steuerung durch das Progranmsteuergerät 25 ebenfalls aktiviert wird, was dazu
führt, dass die Nullphasensch1usssetzspannung voin Nullphasenschluss-Spannungseinsteller
32 als F.ingangssignal auf den phasenverriegelten Oszillator 17 während der Dauer
des Netzausfalls aufgeprägt wird, Dadurch wird die Phasendifferenz zwischen der
Ausgangsspannung des Wechselrichters 6 und der induzierten Spannung des Synchronmotors
9 im Augenblick der Reaktivierung des Wechselrichters 6 auf Null gehalten. Der Nuliphasenschluss-Spannungseinsteller
32 ist allein bestimmt durch die geprüfte Phase der Induzierten Spannung des Synchronmotors
9 und der Phase des Steuerpulses für die Wechselrichtersteuerung, und zwar selbst
dann, wenn ein korrigierbarer Fehler durch eine Durchs-haltverzögerung auftritt.
Wie im Fall der Fig. 2 wird der Schalter 7 mit einer zeitlichen Verzögerung um die
Periode T2 nach Wiederauftreten der Netzspannung geschlossen. Die dabei auftretenden
Stromspitzen sind jedoch wesentlich niedriger, da die Phase
der
Ausgangsspannung des Wechselrichters 6 mit der Phase der induzierten Spannung des
Synchronmotors 9 übereinstimmt.
-
Mit einer zeitlichen Verzögerung von einer Spanne T3, bezogen auf
das Schliessen des Schalters 7, wird der Eingang des PLO-Systems vom Ausgang des
Spannungsphasenprüfers auf den Ausgang des Stromphasenprüfers umgeschaltet. Gleichzeitig
wird der Eingang des phasenverriegelten Oszillators 17 vom Nu phasenschluss-Spannungseinsteller
32 auf die Ausgangsspannung des Drehzahlreglers 16 umgestellt. Dadurch wird der
stationäre Betriebszustand des Synchronmotors 9 wieder hergestellt.
-
In der Fig, 6a ist in Form eines Blockschaltbildes ein Ausführungsbeispiel
einer Schaltung des PLO-Systems mit dem phasenverriegelten Oszillator 17 als Hauptkomponente
naher beschrieben.
-
Der phasenverriegelte Oszillator 17 enthält ein phasenprüfendes Flipflop
33, einen Filter 34, einen Verstärker 35, einen spannungsregelnden Oszillator 36
und einen Ringzähler 37.
-
Der Schalter 29 dient der Umschaltung zwischen Spannungsprüfung und
Stromprüfung, während der Schalter 31 die Steuerspannungen schaltet.
-
Bei dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel liegt das PLO-Eingangsschaltsignal
auf der Stromprüferseite, wird also das Ausgangssignal des Stromprüfers am Ausgang
des Wochs@@richters 6 über den Schalter 29 auf das pha@enprüfende @@@pflop 34 gag@hen,
während gleichzeitig der Ausgang der @@@@@ung des AZX-Spstens auf der Filter 34,
und zwar über dei Schalter 31, @@angt Unter dieser Schaltkonstellation let der S@@@@@@@@@tos
9 himsichtlich des Leistungsfahtors währeni der Betr@ehas sc@batregelnd.
-
unterbrochen. Der Schalter 7 wird geöffnet und der Gleichrichter 4
unmittelbar nach Feststellung des Netzausfalls durch Urnsteuern abgespannt. Gleichzeitig
wird der PLo-Eingang auf die Spannungsprüferseite umgeschaltet. über den Schalter
29 wird jetzt das die induzierte Spannung des Synchromnotors 9 abbildende Spannungsprüfersignal
auf das phasenprüfende Flipflop 33 gegeben. Gleichzeitig wird über den Schalter
31 die NullphasenschlußBetzspannung auf den Filter 34 gegeben. Die Nullphasenschlußsetzspannung
Eso entspricht dem Phasenbetrag des PLO-Systems, nämlich dem Phasenbetrag Phi50
des PLO-Systems in der in Fig. 6b gezeigten Weise, das die Phasenschlussdifferenz
singulär Null werden lässt, also die Phasendifferenz zwischen der Ausgangsspannung
des Wechselrichters 6 und der induzierten Spannung des Synchronmotors 9 im Augenblick
des Wiederschliessens des Schalters 7 Null werden lässt. Ausserdem ist erforderlich,
die geprüfte Spannungsphase so zu wählen, dass man den PLO-Phasenbetrag Phi50 in
Bereich der Lastveränderungen voll uinfasst.
-
Bei der zuvor beschriebenen Betriebsweise schwingt das PLO-Systelrl
auch bei Netzausfall synchron mit dem Synchronrotor 9 mit, Dieses Mitschwingen erfolgt
mit einem Phasenbetrag von Phi, so dass die Phasenschlussdifferenz Null was >sas
letztlich auf die Prüfung der induzierten Spannung des Synchronmotors 9 zurückzuführen
ist.
-
Aus der Fig. 5 ist ersichtlich, dass nach Wiederauftreten der Netzspannung
der Gleichrichter 4 allmählich durch den automatischen Phasenschieber 12 beaufschlagt
wird, dass nach einer zeitlichen Verzögerung um die Spanne T1 der Wechselrichter
6 nach Auftreten eines Steuersignals ebenfalls reaktiviert wird. Beim allmählichen
Aktivieren des Gleichrichters 4 wird dessen Spannung mit einer zeitlichen Verzögerung
um die Spanne T2 aufgebaut und wird dann der Schalter 7
geschlossen,
so dass dadurch der Synchroninotor 9 wieder anläuft. In diesem Augenblick ist die
Anfangsphasendifferenz durch den zuvor beschriebenen Phasenbetrag des PLO-SystSms
Null, so dass praktisch keine Stromspitzen auftreten. Für eine Zeitspanne T3 nach
dem Wiederanlassen des Motors 9 arbeitet das PLO-System weiter im Spannungsprüfungsmodus,
um zu verhindern, dass die Leistungsfaktorregelung unter Prüfung der Stromspitzenphase
unter Einschluss des Gleichstromanteils erfolgt. Zwischenzeitlich hält das PLO-System
den Phasenbetrag Phi und wird daher im Betrieb so geführt, dass es den so Lastwinkel
des Synchronmotors 9 auf Null hält. Nach Ablauf der Zeitspanne T3, wenn das PLO-Eingangsschaltsignal
auf die Stromprüfungsseite umgeschaltet hat, befindet sich das System wieder im
selbstregelnden Betriebszustand, in dem die stationäre Betriebsweise in der beschriebenen
Art unter Regelung des Leistungsfaktors bewirkt wird.
-
Ein Schaltbeispiel für ein Ausführungsbeispiel des Schalters 31 zum
Umschalten der Steuerspannung des PLO-Systems ist in Fig. 7 gezeigt.
-
Die Schaltung ist im wesentlichen aus einem Digitalpufferinverter
38, einem Funktionsverstärker 39 und einer Di.ode 40 aufgebaut.
-
Als Eingangsspannung wird auf diese Schaltung die Nullphasenschluss-Setzspannung
Eso auf den Funktionsverstärker 39 bei niedrigen Pegeln des PLO-Eingangsschaltsignals
geprägt.
-
Die Ausgangs spannung des ASR-Systems wird dagegen bei hohen Pegeln
des PLO-Eingangsschaltsignals auf den Funktionsverstärker 39 geprägt.
-
Die zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele der Steuerschaltung des
Wechselrichters zeigen, dass diese nicht nur während des Netzausfalls synchron mit
dem Motor, sondern
auch bei einem Phasenwinkel betrieben wird,
der so geführt wird, dass die am Ausgang des Wechselrichters auftretende Spannung
im Augenblick des Schliessens des .itromkreises Null ist. Dadurch wird das Auftreten
übergrosser Stromspitzen im Augenblick des Wiederanlassens des Motors unterdrückt.
Durch diese "Nullphasenschlussmassnahme" wird eine an si.ch überflüssige, zum Auffangen
der Stromspitzen erforderliche Überdimensionierung der Anlage vermieden. Während
entsprechende Anlagen nach dem Stand der Technik eine um den Faktor 2 vergrösserte
Kapazitätsauslegung gegenüber der Nennkapazität erfordern, kann eine Anlage@gemäss
der Erfindung vollkommen sicher betrieben werden, wenn die Kapazität entwa auf das
1,3-fache der Nennkapazität ausgeiegt ist. Durch die Erfindung wird also nicht nur
eine äusserst leistungsfähige, sondern insbesondere auch eine äusserst wirtschaftliche
Wechselstronunotorsteuerung geschaffen.