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Gebäude aus vorgefertigten Stahlbeton- oder Spannbetonbauteilen Die
Erfindung betrifft ein Gebäude aus vorgefertigten Stahlbeton- oder Spannbetonbauteilen
mit Deckenplatten, die mit Traggliedern in am Kopf von Stützen angeordneten Ausnehmungen
frei aufliegen und Eckaussparungen in Form eines gleichschenkligen Winkels aufweisen,
deren Tiefe der Wanddicke der Stützen entspricht.
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Durch das deutsche Patent 2 244 886 ist ein Gebäude dieser Art bekannt,
bei dem die Stützen aus mehreren Teilen von doppelter Geschoßhöhe bestehen, deren
Stoßstellen geschoßweise gegeneinander versetzt sind. In den Eckaussparungen
der
Deckenplatten sind Stahlbrammen als Tragglieder angeordnet, die in Stützenausnehmungen
eingeschoben werden und als Auflager für die Deckenplatten dienen.
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Bei der bekannten Konstruktion ist es notwendig, für jede Ecke einer
Deckenplatte einen Stützenteil vorzusehen, so daß mit Ausnahme der Eckstützen am
Rande des Gebäudes stehende Außenstützen immer zweiteilig und Innen stützen immer
vierteilig sein müssen, Dies hat den Nachteil, daß die architektonischen Gestaltungsmöglichkeiten
eingeschränkt werden, da die Stützen in den Bereichen, in denen mehrere Deckenplatten
zusammenstoßen, sich durch Vorsprünge in der Wand bemerkbar machen und an vielen
Stellen einspringende Winkelecken bilden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gebäude der eingangs näher definierten
Art so auszubilden9 daß es mit möglichst wenigen verschiedenen Teilen rasch aufgebaut
und so montiert werden kann, daß die Stützen nur in geringer Anzahl vorhanden sind
und über die Wandflächen an keiner Stelle hervortreten Diese Aufgabe wird mit der
Erfindung dadurch gelöst9 daß die Ausnehmungen an beiden einander gegenüberliegenden
Schmalseiten der Stützenköpfe angeordnet und nach oben und zu den Stützenseiten
hin offen sind und von denen die eine Ausnehmung einen von der Eckaussparung begrenzten
Rand einer ersten Deckenplatte und von denen die andere
Ausnehmung
eine über den Plattenrand der benachbarten Deckenplatte vorspringende Eckkonsole
aufnimmt, die an mindestens jeder zweiten Deckenplatte anstelle der winkelförmigen
Eckaussparung angeordnet ist.
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Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß scheibenartige Stützen von
Wanddicke verwendet werden können, von denen jede gleichzeitig zwei in gleicher
Ebene liegende Deckenplatten unterstützt. Hierbei können die Stützen so aufgestellt
werden, daß ihre große Mittelachse entweder in der einen oder in der anderen der
beiden zueinander senkrechten Achsrichtungen des Gebäudes sich erstreckt. Hierdurch
ist nahezu jede beliebige Grundrißgestaltung möglich. Weiterhin ergibt sich der
Vorteil, daß die mit den winkelförmigen Eckaussparungen versehene Platte keine vorspringenden
Konsolen benötigt, sondern mit ihrem tcand unmit- .r in einer der Ausnehmungen der
Stütze auf dieser aufliegen kann. Vor allem aber gelingt es durch die Anordnung
von zwei einander gegenüberliegenden, randoffenen Ausnehmungen am Stützenkopf, die
Last der darüberstehenden Stütze mittig in die untere Stütze einzutragen, so daß
diese günstig belastet wird.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Ausnehmungen in
den Stützenköpfen zweckmäßig gleich groß und haben den gleichen Grundriß wie die
Auflagerkonsolen der Deckenplatten. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß in jede
der beiden Aussparungen einer jeden Stütze Deckenplatten mit Auflagerkonsolen aufgelegt
werden können, so daß Anordnung
und Richtung einer jeden Stütze
im Gebäude beliebig sind.
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Die Deckenplatten können an einem Rand mit Eckaussparungen und am
gegenüberliegenden Rand mit vorspringenden Eckkonsolen versehen sein. Tn diesem
Falle wird zum Aufbau des gesamten Gebäudes nur eine einzige Plattenform benötigt,
Es ist aber auch möglich, zwei Arten von Deckenplatten zu verwenden, von denen die
einen mit vier Eckaussparungen und von denen die ande en mit vier vorspringenden
Eckkonsolen versehen sind. Darüber hinaus sind alle Zwischenkombinationen möglich,
doh. beispielsweise Platten, die nur eine Eckkonsole und drei ckaussparungen oder
die drei Eckkonsolen und nur eirs Eckaussparung aufweisen, Die Eckkonsolen bestehen
zweckmäßig mit den Deckenplatten aus einem Stück0 Hierdurch wird die Fertigung der
Deckenplatten vereinfacht.
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An den Auflagerstellen zwischen Deckenplatten und Stützen sind zweckmäßig
Lagerplatten aus elastischem Kunststoff angeordnet, auf die die Deckenplatten aufgelegt
werden0 Ein Mörtelbett oder ein Vergußmörtel wird hierdurch vermieden und die Möglichkeit
einer lfinkelverdrehung der Deckenplatten an den Auflagerstellen wird nicht behindert.
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Die Erfindung wird durch die Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert, Es zeigt: Fig. 1 ein Gebäude nach der Erfindung in einem Teilgrundriß,
Fig.
2 den Gegenstand der Fig. 1 in einem Längsschnitt nach Linie 11-11, Fig. 3 den Gegenstand
der Fig. 1 in einem senkrechten Querschnitt nach Linie III-III, Fig. 4 bis 8 verschiedene
Grundrisse von Deckenplatten, die beim Aufbau des Gebäudes nach der Erfindung verwendet
werden können und Fig0 9 eine Bauwerkstütze im SchrägbildO In Fig. 1 ist der Deckengrundriß
eines mehrgeschossigen Gebäudes 10 dargestellt, dessen Geschoßdecke 11 aus mehreren
vorgefertigten Deckenplatten 12 und 13 aus Stahlbeton oder Spannbeton besteht, die
auf vorgefertigten Bauwerkstützen 14 aus Stahlbeton oder Spannbeton aufliegen. Die
Stützen 14 haben Geschoßhöhe und weisen an den beiden einander gegenüberliegenden
Schmalseiten 16 und 17 ihres Stützenkopfes 15 Ausnehmungen 18 auf, die nach oben
hin und in Richtung auf die Stützenseiten 16 und 17 hin offen sind (Fig. 9).
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Bei dem in den Fig 1 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind
für die Herstellung der Geschoßdecke 11 zwei Arten von Deckenplatten 12 und 13 verwendet0
Die Deckenplatten 12 haben an ihren Ecken 19 Eckaussparungen 20 in Form eines gleichschenkligen
Winkels, deren Tiefe t der Dicke d der Stützen und deren innere Schenkellänge 1
der Länge e des Kopfes einer Stütze 14 entspricht0
Die Deckenplatten
13 hingegen haben keine Eckaussparungenv sondern statt dessen an den Ecken 19 über
je einen Längsrand 21 vorspringende Eckkonsolen 22, die den gleichen Grundriß haben
wie die Ausnehmungen 18 an den Stützenköpfen 15 und die alle untereinander gleich
groß sind.
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ASn erkennt aus Fig. 1, daß die Deckenplatten 12 und 13 reihenweise
miteinander abwechseln, so daß jeweils eine Platte 13 mit Eckkonsolen 22 neben einer
Platte 12 mit Eckaussparungen 20 zu liegen kommt. Zwischen den Platten sind dann
an den Eckpunkten Stützen 14 angeordnet, von denen im Inneren des Gebäudes jeweils
zwei an einem Punkt angeordnet sind, in dem vier Platten zusammenstoßen (vgl. hierzu
Punkt A), Jede der beiden hier vorgesehenen Stützen, die entweder in der Längsachse
-X oder in der Querachse Y-Y des Gebäudes angeordnet sein können, trägt zwei benachbarte
Deckenplatten 12 und 13, von denen die eine Deckenplatte 12 mit ihrem von der Eckaussparung
20 begrenzten Rand in der einen Ausnehmung 18 und von denen die andere Deckenplatte
13 mit ihrer Eckkonsole 22 in der gegenüberliegenden Ausnehmung 18 der zugeordneten
Stütze 14 auf dieser aufliegt, In Punkt A ist eine Anordnung gezeigt, bei der die
eine Stütze 14 in Richtung der X-Achse des Gebäudes und die andere Stütze 14 in
Richtung der Y-Achse des Gebäudes angeordnet ist0 Man erkennt jedoch9 daß jede der
beiden Stützen auch in der anderen Gebäudeachse angeordnet werden könnte, so
daß
z,B. beide Stützen 14 sich in Richtung der X-Achse oder beide Stützen sich in Richtung
der Y-Achse erstrecken. In jedem Falle liegt jede der beiden von einer Stütze 14
getragenen Deckenplatten 12 und 13 frei auf der Stütze auf, während die jeweils
darüber angeordnete Stütze 14a des darüberliegenden Geschosses mit ihrem Fuß mittig
über dem Stützenkopf 15 der darunterliegenden Stütze angeordnet ist (Fig. 2 und
3).
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An den Auflagerstellen 25 zwischen den Deckenplatten 12 und 13 und
den Stützen 14 sind Lagerplatten 26 aus elastischem Kunststoff, beispielsweise aus
einem Chloropren-Polymerisat, angeordnet, die eine Winkelverdrehung der Plattenecken
gegenüber den Auflagern gestatten. Desgleichen ist zwischen dem Fuß der Stützen
14a und dem Kopf 15 der Stützen 14 eine Lagerplatte 27 aus dem gleichen Werkstoff
eingeschaltet, die die Anordnung einer Mörtelfuge überflüssig macht. Die in den
Zeichnungen noch erkennbaren Randaussparungen 28 und 29 der Deckenplatten 12 und
13 werden nach dem Verlegen der Deckenplatten mit Beton vergossen, um einen Verbund
der einzelnen Deckenplatten zu einer durchgehenden Deckenscheibe zu erreichen, die
in der Lage ist, die auftretenden Horizontalkräfte an den Gebäudekern weiterzUbiten,
der diese Horizontalkräfte aufnimmt, In den Fig. 6 bis 8 sind weitere Ausführungsbeispiele
von Deckenplatten gezeigt, die bei einem Gebäude nach der Erfindung verwendet werden
können0 So hat die in Fig0 6 dargestellte
Deckenplatte an einem
Längsrand 31 winkelförmige Eckaussparungen 20 und am gegenüberliegenden Längsrand
31 a über diesen Längsrand vorspringende Eckkonsolen 22. Man erkennt, daß das Gebäude
vollständig aus den in Fig. 8 dargestellten Stützen und den in Fig. 6 gezeigten
Deckenplatten aufgebaut werden kann, wenn die Platten 30 so nebeneinandergelegt
werden, daß jeweils der Rand 31a der einen Platte neben dem Längsrand 31 der nächstfolgenden
Platte liegt. Lediglich an einem Rand des Gebäudes sind dann noch Platten der in
Fig. 4 gezeigten Art erforderlich.
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In Fig. 7 ist eine Deckenplatte 40 dargestellt, die nur eine einzige
Eckaussparung 20 und drei vorspringende Eckkonsolen 22 aufweist, welche teils über
die Längsseiten 41 und 41a und teils über die Querseiten 43 und 42 vorspringen.
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Die in Fig. 8 dargestellte Deckenplatte 50 hat überhaupt keine winkelförmigen
Eckaussparungen, sondern nur E ckkonsolen 22, die jedoch um jeweils 900 versetzt
über die Plattenränder hinausragen. Eine solche Deckenplatte ist hesonders für spezielle
Grundrisse vorteilhaft.