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Kontrollvorrichtung in der Anlage von bogen verarbeitenden Maschinen
Die Erfindung betrifft eine Kontrollvorrichtung in der Anlage von bogenverarbeitenden
Maschinen, insbesondere Rotationsdruckmas chin nen, mit jeweils aus einem lichtempfindlichen
Empfänger und einer Lichtquelle bestehenden Reflexmeßvorrichtungen in Höhe der Vordermarken
zum Einwirken auf den Papier- und Maschinenlauf bei überschießenden Bogen.
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Bei derartigen Kontrollvorrichtungen sind eine oder mehrere Reflexmeßvorrichtungen
im Anlegeblech in Höhe der Soll-Linie des anzulegenden Bogens vorgesehen, welche
bei nicht ordnungsgemäßer Lage des Bogens in den Vordermarken ein Signal auslösen
bzw. liegen in Bogenlaufrichtung kurz hinter den Vordermarken, um übergeschossene,
d. h. zu früh ankommende Bogen zu registrieren und durch einen Impuls Maßnahmen
zur Beeinflussung des Papierlaufs treffen zu können. In der Regel geschieht dies
durch Auslösen von Sperren, die z. B. ein Schließen der Vorgreifer verhindern bzw.
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die Deckmarken in ihrer unteren Stellung halten und damit den Bogeneinlauf
in die Maschine blockieren. Diese Sperrvorrichtungen erreichen
pro
Maschinentakt nur einmal zu einem fest vorgegebenen Zeitpunkt die Sperrstellung9
in der sie festgehalten werden,und somit den Bogeneinlauf unterbinden können. Ist
ein Bogen übergeschossen, so werden die Sperrvorrichtungen nicht vor sondern auf
dem Bogen wirksam, die Deckmarken beschädigen den Bogen und ausgerissene Fetzen
desselben werden trotzdem in die Maschine gezogen.
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Durch die heute übliche enge Bogenfolge (größere Formate) sind es
nur wenige Winkelgrade3 während derer die Deckmarke in der untersten Stellung =
Sperrstellung verweilen dürfen und es ist somit äußerst schwierig, in dieser kurzen
Zeit die Sperrklinke zum Einrasten zu bringen. Auch die Zeit zwischen Abfragezeitpunkt
und der Einfall" möglichkeit der Klinke ist sehr gering, so daß der Ablauf der massenbehafteten
mechanischen Bewegungsfolge insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten störungsanfällig
ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Kontrollvorrichtung so auszubilden,
daß Beschädigungen des Bogens beim Überschießen vermieden werden und die Betriebssicherheit
auch bei hohen Maschinengeschwindig keiten, bei denen die zum Anhalten des Bogens
zur Verfügung stehende Zeit nur sehr kurz ist, zu gewährleisten.
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Nach der Erfindung wird dies bei einer Kontrollvorrichtung der eingangs
genannten Art dadurch erreicht, daß eine im Bereich des Anlegebleches auf die Bogenunterseite
des anzulegenden Bogens abbremsend einwirkende Sauglufteinrichtungdurch die Re flexm
e ßvor -richtung steuerbar ist. Durch diese Maßnahme werden die Bogen
bei
einer bevorstehenden Fehlanlage sofort am Anlegetisch ohne großen zusätzlichen Aufwand
und ohne zeitliche Verzögerung gestoppt und am Weitertransport gehindert. Die Bremswirkung
auf die Bogenunterseite behindert zudem das Abziehen eines darüber liegenden Bogens
wegen der fehlenden Deckmarke nicht. Da überdies keine mechanischen Teile, deren
Masse bewegt werden muß, für die Bogenkontrolle vorgesehen sind, ist der Betrieb
verschleißfrei und eine billige Herstellung möglich. Formatänderungen und daraus
resultierende kürzere Bogenabstände beeinträchtigen die Funktionsfähigkeit ebensowenig.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung ist im Anlegeblech eine Anzahl
Öffnungen, die mit der Sauglufteinrichtung verbunden sind, und in der gemeinsamen
Saugleitung ein Ventil zum Steuern vorgesehen.
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Da Saugluft ohnehin für das Abheben der Bogen vom Stapel vorhanden
ist, kann die Kontrollvorrichtung billig hergestellt werden.
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Die Saugöffnungen sind zweckmäßigerweise in zwei zur Anlegeblech vorderkante
parallelen Reihen angeordnet, so daß die Gewähr für einen sicheren Halt bei allen
Papiersorten gewährleistet ist.
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Die Anordnung von in Bogenlaufrichtung versetzt zueinander angeordneten
Reflexmeßvorrichtungen wiederum hat den Vorteil, daß zu früh ankommende Bogen bereits
vor der im Maschinentakt gesteuerten vordersten Reflexmeßvorrichtung, welche die
Lage an der Vordermarke erfaßt, abgetastet werden und demzufolge früher auf den
Papier und Maschinenlauf eingewirkt werden kann, woraus sich ein
erheblicher
Zeitgewinn ergibt, do h. ein überschießender Bogen bew reits erkannt wird, bevor
er echt über die Marken hinweggeschossen ist und mit seinem vorderen Teil in die
Maschine hineinragt0 Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchena
In der Beschreibung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfinb dung anhand der Zeichnung
erläutert.
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Es zeigen Figur 1 eine Bogenanlage in Seitenansicht schematis ch,
Figur 2 eine Draufsicht auf die Bogenanlage nach Figur 1, Figur 3 eine Einzelheit
im Schnitt nach Linie III -III der Figur 2.
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Die zu bedruckenden Bogen 1 werden in bekannter Weise von einem nicht
gezeigten Stapel durch die Transportbänder 2 über den Anale getisch 3 und das Anlegeblech
4 gefördert und mittels der schwing genden Vorgreifer 5 den Greifern 6 auf der Anlegetrommel
7 zugeführt0 Vor dem Verlassen des Anlegebleches werden die Bogen 1 in den in abgeschwungenem
Zustand gezeichneten Vordermarken 8 ausgerichtet. Auf der Bogenvorderkantensoll"Linie
sind zwei Reflexmeßvorrichtungen 9 im Anlegeblech 4 angeordnet, die jeweils mit
einer Lichtquelle 10 und einem lichtempfindlichen Empfänger 11.
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versehen sind. Mit diesen wird die nicht passergerechte Lage des Bogens
an den Vordermarken bzw. das Fehlen eines Bogens 1 registriert und ein Impuls zum
Stoppen des Papiereinlaufs gegeben.
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Liegt der Bogen hingegen richtig, so wird der Lichtstrahl reflektiert
und es wird der im Maschinentakt fällige Impuls nicht gegeben.
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Die Lichtquelle 10 und der lichtempfindliche Empfänger 11 sind dabei
so zueinander angeordnet, daß der beispielsweise durch eine Blende 13 gebündelte
quer zur Bogenlaufrichtung sich erstreckende Lichtstrahl nur den auf dem Anlegeblech
4 liegenden Bogen erfaßt, hingegen nicht den beim Fehlen eines Bogens 1 den bereits
von den Vorgreifern 5 erfaßten und durch die hochgegangenen Vordermar.
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ken 8 etwas über das Anlegeblech 4 angehobenen abziehenden Bogen (siehe
Figur 3). Die bei falscher Bogenanlage bzw. fehlenden Bogen von den Reflewmeßvorrichtungen
9 im Maschinentakt ausgehenden Impulse werden einem Verstärker 15 zugeführt, von
denen aus ein Magnetventil 16 in einer mit einer Sauglufteinrichtung verbundenen
Sammelleitung 17 betätigt wird0 Von der Sammelleitung 17 zweigt eine Anzahl Stichleitungen
18 ab, die zu durch Lochbleche oder dergleichen abgedeckten Öffnungen 19, 20 im
Anlegeblech 4 führen, Durch die Lochbleche soll ein gleichmäßiger Saugzug über eine
größere Fläche ermöglicht werden. Die Öffnungen 19 sind gegenüber den Öffnungen
20 in Bogenlaufrichtung versetzt, um eine größere Sicherheit zu gewährleisten. Wird
eine falsche Bogenlage von den Reflexmeßvorrichtungen 9 gemeldet, so wird das Magnetventil
12 geöffnet und der in der Sammelleitung 17 anstehende Unterdruck kann über die
Stichleitungen 18 zu den Öffnungen 19, 20 vordringen, so daß ein über denselben
liegender Bogen sofort festgehalten wird und nicht mehr weiter transportiert werden
kann.
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In Bogenlaufrichtung versetzt zu den Reflexmeßvorrichtungen 9 sind
zwei weitere im Maschinentakt wirkende Reflexmeßvorrichtungen 21 im Bereich des
Anlegebleches 4 vorgesehen, die zu früh ankommende Bogen 1 abtasten und gegebenenfalls
einen Impuls auslösen. Sie weisen ebenfalls je eine Lichtquelle 22 und einen lichtempfindlichen
Empfänger 23 auf und wirken in der für die Reflexmeßvorrichtungen 9 beschriebenen
Weise Durch den Wegunterschied zwischen den beiden Reflexmeßvorrichtungen 9 und
21 und eine gegenüber der Reflexmeßvorrichtung 9 vorverlegte Steuerzeit der Reflexmeßvorrichtung
21 kommt dieser Impuls früher zur Wirkung, d. h. die Reflexmeß vorrichtung 21 ist
so geschaltet, daß ein normal kommender Bogen nicht erfaßt und nur bei Frühbogen
ein Impuls gegeben wird. Damit kann auch die durch den Impuls ausgelöste Bogenbremsung
früher einsetzen und bereits vor der taktmäßigen Erfassung durch die Reflexmeßvorrichtungen
9 wirksam werden Gleichzeitig wird dadurch die für den Bremsvorgang zur Verfügung
stehende Zeit verlängert und das Überschießen des Bogens über die Vordermarken mit
größerer Sicherheit vermieden, Die Impuls der Reflexmeßvorrichtungen 21 werden ebenfalls
dem Verstärker 15 zugeführt, der das Ventil 16, das vorzugsweise als Magnetventil
ausgebildet ist, betätigt und damit die Saugluft zu den Öffnungen 19, 20 im Anlegeblech
4 steuert.
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Mit der Betätigung des Magnetventils 16 ausgelöst durch die Fotozelle
23 können gleichzeitig beispielsweise das Vakuum für die Sauger am Stapel abgestellt
oder die Druckwerke in die Druckabstellung gebracht, sowie Farb- und Feuchtzufuhr
gesperrt bzw die Maschinengeschwindigkeit gedrosselt werden.