DE10106669B4

DE10106669B4 - Einrichtung zur Ablage von Bogen

Info

Publication number: DE10106669B4
Application number: DE10106669.4A
Authority: DE
Inventors: Dipl.-Ing. Volkmar (FH) Schwitzky; Dipl.-Ing. Dünninger Reinhold
Original assignee: Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 2001-02-14
Filing date: 2001-02-14
Publication date: 2014-12-11
Anticipated expiration: 2021-02-15
Also published as: DE10106669A1

Abstract

Einrichtung zur Ablage von Bogen (12) auf Bogenstapeln (3) mit einem Vorderkanten- (4) und Hinterkantenanschlag (6) in Auslegern von Druckmaschinen in der die Bogen (12) vom am Kettenkreis (1) angeordneten Greiferwagen (2) über den Bogenstapel (3) gefördert, freigegeben und nach der Vorderkante am Vorderkantenanschlag (4) ausgerichtet auf dem Bogenstapel (3) abgelegt werden, wobei zur Erfassung der Bogenankunftswerte an den Vorderkantenanschlag (4) eine im Vorderkantenanschlag (4) angeordnete Messeinrichtung (7) und eine mit der Messeinrichtung (7) in Verbindung stehende Steuer- und Regeleinrichtung (10) vorgesehen ist und die Steuer- und Regeleinrichtung (10) auf die die Bogenankunft am Vorderkantenanschlag (4) beeinflussenden Stellelemente (5, 9, 11) einwirkt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Ablage von Bogen auf Bogenstapeln in Auslegern von Druckmaschinen.
Der in den Druckwerken der Druckmaschine behandelte Bogen wird anschließend dem Bogenausleger zugeführt und auf dem Bogenstapel abgelegt. Eine stapelgerechte ordnungsgemäße Ablage der Einzelbogen auf dem Stapel ist Voraussetzung für eine qualitätsgerechte Weiterverarbeitung des Bogenstapels.
Am Bogenausleger sind verschiedene Einrichtungen bekannt, mit deren Hilfe der Ablagevorgang der Einzelbogen verändert bzw. optimiert werden kann, um einen kontinuierlichen Materialfluss und eine gute Stapelqualität zu erreichen. Zu diesen Einrichtungen gehören z. B. Saugwalzen als Bogenbremse mit einstellbarer Drehzahl und einstellbarem Vakuum oder auch verstellbare Greiferöffnungskurven, die wiederum ein früheres oder späteres Öffnen der Greifersysteme bewirken und somit die Bremswirkung der Saugwalze beeinflussen. In Abhängigkeit von der Formatgröße, der Bedruckstoffbeschaffenheit, des Bedruckstoffgewichtes und insbesondere der Maschinengeschwindigkeit werden die Einrichtungen so eingestellt, dass die Bogen in gewünschter Weise auf dem Bogenstapel abgelegt werden können. Die Einstellungen werden so aufeinander abgestimmt, dass zwei unerwünschte Grenzzustände nicht erreicht werden. Dies ist einmal der Zustand, dass der Bogen sich zu früh auf dem Stapel ablegt und somit über einen größeren Bereich auf dem darunter liegenden Bogen entlang rutscht. In diesem Zustand kommt es oft zum Verschmieren des frischen Druckbildes bzw. dazu, dass der Bogen nicht bis an die Bogenvorderanschläge transportiert wird, da die auftretenden Reibkräfte zu groß sind. Der andere Zustand ist, dass der Bogen zu wenig abgebremst wird und somit die Gefahr besteht, dass er über die Bogenvorderanschläge „schießt” und somit zu einem Produktionsstopp führt.
Bei der in DE 3413 179 A1 gezeigten Steuer- und Regelvorrichtung wird die Drehzahl einer bogenverarbeitenden Maschine bei der Einstellung von verstellbaren Elementen im Ausleger berücksichtigt. Dabei wird für jede Stellgröße der Sollwert anhand eines empirisch ermittelten Kennlinienfeldes ermittelt, wobei als Basis die Drehzahl der Maschine dient. Bei der Lösung ist es von Nachteil, dass das Kennlinienfeld empirisch ermittelt wurde, d. h., dass es nicht frei von subjektiven Einflüssen ist. Weiterhin wird vorausgesetzt, dass die Drehzahl der Maschine proportional der Transportgeschwindigkeit der Bogen im Ausleger ist.
Aus der Druckschrift DE 43 28 445 A1 ist eine Vorrichtung zum Fördern von Bogen in Bogenauslegern auf seinem Weg zum Bogenstapel bekannt. Die Erfassung der Bewegung des Bogens erfolgt mittels Sensor, von dem mehrere im Bereich der Bogenförderwege vorgesehen sind. Die vom Sensor ermittelten Messsignale des Bogens werden in einer Steuer- oder Regeleinrichtung verarbeitet, die mit Blas- oder Saugvorrichtungen in Verbindung steht.
Diese Vorrichtung liefert keine Anregung, welche Maßnahmen notwendig sind, um den Bogen exakt auf dem Bogenstapel abzulegen.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Einrichtung zur Ablage von Bogen auf dem Bogenstapel, mit der die Bogen exakt und ohne Beschädigung auf dem Bogenstapel abgelegt werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des 1. Anspruchs gelöst.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, je näher die Messeinrichtung zur Ermittlung der Förderparameter des ankommenden Bogens an die Bogenablagestelle gelegt wird, um so sicherer ist die Einstellung der die Bogenablage beeinflussenden Mittel, wie Greifersteuerkurve, Lüfter, Saugwalze.
Die Erfindung besteht in der Anordnung einer Messeinrichtung im Bereich des Bogenstapels, die das Ablegeverhalten des Bogens beurteilt und somit Einfluss auf die den Ablegevorgang beeinflussenden Einstellungen nehmen kann. Die Messeinrichtung besteht aus berührungsempfindlichen Sensoren, die an den Bogenvorderanschlägen angebracht sind und somit die Bestimmung der Ankunftshöhe der Bogenvorderkante ermöglichen. Über einen Regelmechanismus, der z. B. den Zeitpunkt der Greiferöffnung und/oder die Drehzahl (Umfangsgeschwindigkeit) der Saugwalze regelt und/oder die Saugkraft der Saugwalze und/oder die Blasintensität der Lüfter einstellt, kann die Bogenablage so beeinflusst werden, dass die Bogenvorderkante die Bogenvorderanschläge immer in einem gewünschten Höhenbereich berührt. Die Verstellung kann nach Messwert-Mittelwertbildung von zwei Seiten bzw. auch zwischen mehreren Bogen vorgenommen werden. Systematische Abweichungen in der Bogenankunftshöhe bei einzelnen Greifersystemen können z. B. auch als Anhaltspunkt für notwendige Service-Maßnahmen genutzt werden. Die Bestimmung der Bogenankunftshöhe ist auch mittels optoelektrischen Einrichtungen (Lichtschranke) möglich.
Bei berührungsempfindlichen Sensoren kann neben der Bogenankunftshöhe auch die Berührungsintensität für den Regelvorgang als Richtwert betrachtet werden.
Anhand eines Ausführungsbeispieles soll nachfolgend die Erfindung näher beschrieben werden. In den dazugehörenden Zeichnungen zeigen:
1: Teilansicht eines Bogenauslegers in schematischer Darstellung.
2: Messeinrichtung als Berührungssensor ausgebildet.
3: Messeinrichtung als Lichtschranke ausgebildet.
1 zeigt in schematischer Darstellung in Seitenansicht einen Teil eines Bogenauslegers. Dargestellt sind der Kettenkreis 1, an dem in konstantem Abstand die den Bogen 12 transportierenden Greiferwagen 2 befestigt sind.
Erkennbar sind weiterhin der Bogenstapel 3, die Vorderkanten- und die Hinterkantenanschläge 4, 6 sowie die Saugwalze 5. Über dem Bogenstapel 3, zwischen dem Kettenkreis 1 sind Lüfter 11 vorgesehen. Im Bereich der Bogenstapelvorderkante ist eine Greifersteuerkurve 9 angeordnet. Die Greifersteuerkurve 9, die Saugwalze 5 sowie die Lüfter 11 sind Stellglieder 5, 9, 11, die den Prozess der Bogenablage und die Qualität der Stapelbildung entscheidend beeinflussen.
Im Vorderkantenanschlag 4 ist eine Messeinrichtung 7 vorgesehen. Über die Breite des Bogens 12 können mehrere Messeinrichtungen 7 angeordnet sein.
Der Greiferwagen 2 weist einen Rollenhebel 8 auf, dessen Rolle im vorderen Bereich des Bogenstapels 3 der Greifersteuerkurve 9 zugeordnet werden kann.
Die Greifersteuerkurve 9 ist senkrecht zur Bogenförderrichtung zur Bewegung des Greiferwagens 2 steuerbar.
Gleichermaßen ist die Saugwalze 5 hinsichtlich Drehzahl und Saugdruck und der Lüfter 11 in seiner Blasintensität einstellbar.
Die Messeinrichtung 7 steht ausgangsseitig mit einer Steuer- und Regeleinrichtung 10 in Wirkverbindung. Die Steuer- und Regeleinrichtung 10 ihrerseits wirkt auf die Stellglieder 5, 9, 11.
2 und 3 zeigen die Ausbildung der Messeinrichtung 7 im Detail.
Gemäß Ausführungsbeispiel nach 2 ist die Messeinrichtung 7 als Berührungssensor 13 ausgebildet, dessen Einbaulage nun zum Vorderkantenanschlag 4 anschaulich dargestellt ist.
Gemäß Ausführungsbeispiel nach 3 ist die Messeinrichtung 7 als in Richtung Vorderkantenanschlag 4 justierte Lichtquelle, die oberhalb des Bogenstapels 3 angeordnet ist, und als Empfänger 15, der wiederum im Vorderkantenanschlag 4 integriert ist, ausgebildet.
Lichtquelle 14 und Empfänger 15 bilden eine Lichtschranke 14, 15, die aktiviert wird, wenn der Greiferwagen 2 die Lichtschranke 14, 15 passiert hat.
Die Wirkungsweise der Erfindung ist folgende:
Die vom Greiferwagen 2 über den Bogenstapel 3 geförderten Bogen 12 werden von der Saugwalze 5 mit Saugluft beaufschlagt und gebremst. Durch die Lüfter 11 wird der Bogen 12 mit Blasluft beaufschlagt und auf den Bogenstapel 3 gezwungen.
Im Bereich des Vorderkantenanschlages 4 wird die Greifersteuerkurve 9 in die Bahn der Rolle des Rollenhebels 8 gesteuert und der Bogen 12 vom Greiferwagen 2 freigegeben.
Die vom Berührungssensor 13 aufgenommene Lage der Ankunft des Bogens 12 am Vorderkantenanschlag 4 sowie die aufzunehmende Energie beim Bogenanprall (2) oder die am Empfänger 15 gemessenen Lichtstrahlen 26 als Maß für die Bogenankunftshöhe am Vorderkantenanschlag 4 werden an die Steuer- und Regeleinrichtung 10 weitergeleitet, von dieser ausgewertet und die Stellelemente 5, 9, 11 entsprechend beeinflusst, so dass die Saugleistung und/oder die Geschwindigkeit der Saugwalze 5 und/oder die Blasintensität des Lüfters 11 und/oder der Zeitpunkt des Einsteuerns der Greifersteuerkurve 9 in die Bahn des Greiferwagens 2 verändert werden kann. Damit wird gesichert, dass die Ankunftshöhe des Bogens 12 am Vorderkantenanschlag 4 stets konstant gehalten werden kann.
Bezugszeichenliste

1: Kettenkreis
2: Greiferwagen
3: Bogenstapel
4: Vorderkantenanschlag
5: Saugwalze
6: Hinterkantenanschlag
7: Messeinrichtung
8: Rollenhebel
9: Greifersteuerkurve
10: Steuer- und Regeleinrichtung
11: Lüfter
12: Bogen
13: Berührungssensor
14: Lichtquelle
15: Empfänger
14, 15: Lichtschranke
16: Lichtstrahl
5, 9, 11: Stellelement

Claims

Einrichtung zur Ablage von Bogen (12) auf Bogenstapeln (3) mit einem Vorderkanten- (4) und Hinterkantenanschlag (6) in Auslegern von Druckmaschinen in der die Bogen (12) vom am Kettenkreis (1) angeordneten Greiferwagen (2) über den Bogenstapel (3) gefördert, freigegeben und nach der Vorderkante am Vorderkantenanschlag (4) ausgerichtet auf dem Bogenstapel (3) abgelegt werden, wobei zur Erfassung der Bogenankunftswerte an den Vorderkantenanschlag (4) eine im Vorderkantenanschlag (4) angeordnete Messeinrichtung (7) und eine mit der Messeinrichtung (7) in Verbindung stehende Steuer- und Regeleinrichtung (10) vorgesehen ist und die Steuer- und Regeleinrichtung (10) auf die die Bogenankunft am Vorderkantenanschlag (4) beeinflussenden Stellelemente (5, 9, 11) einwirkt.
Einrichtung nach Anspruch 1, wobei die Messeinrichtung (7) als Berührungssensor (13) ausgebildet ist.
Einrichtung nach Anspruch 1, wobei die Messeinrichtung (7) als ein im Vorderkantenanschlag (4) angeordneter, die Lichtstrahlen (16) einer Lichtquelle (14) aufnehmender Empfänger (15) ausgebildet ist.
Einrichtung nach Anspruch 3, wobei Empfänger (15) und Lichtquelle (14) eine Lichtschranke (14, 15) bilden.
Einrichtung nach Anspruch 1, wobei die Messeinrichtung (7) die Bogenankunftshöhe am Vorderkantenanschlag (4) erfasst.
Einrichtung nach Anspruch 1, wobei die Messeinrichtung 7 am Vorderkantenanschlag (4) die Energie des Bogens (12) beim Anprall an den Vorderkantenanschlag (4) misst.
Einrichtung nach Anspruch 1, wobei die Stellelemente (5, 9, 11) als Saugwalze (5), Greifersteuerkurve (9) und Lüfter (11) ausgebildet sind.
Einrichtung nach Anspruch 7, wobei die Saugwalze (5) hinsichtlich Drehzahl und Saugdruck steuerbar ausgebildet ist.
Einrichtung nach Anspruch 7, wobei der Lüfter (11) als in seiner Blasintensität steuerbar ausgebildet ist.
Einrichtung nach Anspruch 7, wobei die Greifersteuerkurve (9) zur Ankunft des Greiferwagens (2) steuerbar angeordnet ist.