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Titel
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Einrichtung zur Kontrolle der Bogenübergabe in Rotationsdruckmaschinen
Anwendungsgebiet der Erfindung Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Kontrolle
der Bogenübergabe in Rotationsdruckmaschinen, insbesondere für Schön-und Widerdruck,
wo der Bogen nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung gewendet wird.
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Charakteristik der bekannten technischen Lbsungen Aus der DE-AS 26
21 250 ist eine Einrichtung zur Kontrolle der Bogenübergabe bei Rotationsdruckmaschinen
für Schön- und Widerdruck bekannt. Dabei sind in den die Rinterkante des Bogens
erfassenden Greifern Kontrolldiisen angeordnet, die über ein Leitungssystem an einen
Druckerzeuger angeschlossen sind; zwischen Druckerzeuger
und Kontrolldse
befindet sich ein Druckwächter. Der Greifer ist als Saugg'reifer ausgebildet0 Diese
Lösung ist sehr energie- und materialaufwendig, da die Zufiihrung der Luft von Maschinengestell
zum umlaufenden Bogenführungszylinder erfolgen muß. Das gelieferte pneumatische
Signal muß in ein elektrisches Signal umgewandelt werden. Für die Erzeugung der
Druckluft ist ein separater Kompressor erforderlich0 Die Einrichtung ist nicht für
alle Bedruckstoffe geeignet.
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Ziel der Erfindung Das Ziel der Erfindung besteht darin, eine energiesparende,
materialökonomische, funktionssichere und für alle Bedruckstoffe geeignete Kontrolleinrichtung
für die Bogenübergabe zu entwickeln.
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Aufgabe der Erfindung Der Erfindung liegt als Aufgabe die Entwickluag
einer Kontrolleinrichtung zugrunde, die außerhalb der rotierenden Systeme angeordnet
ist und als Ausgangsgröße ein elektrisches Signal liefert.
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Wesen der Erfindung Erfindungsgemaß wird die Aufgabe dadurch gelöst,
daß eine Sendeeinrichtung und eine Empfangseinrichtung, deren Verbindungslinie und
die Bogenfiihrungsbahn im Bereich des Bogens einen gemeinsamen Punkt haben, fest
im Maschinengestell angeordnet sind.
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Die Sendeeinrichtung ist einer Seitenwand und die Empfangseinrichtung
der dieser gegenüberliegenden Seitenwand zugeordnet.
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Als Mediumzwischen Sendeeinrichtung und Empfangseinrichtung wird Licht
Laser oder Ultraschall verwendet. Die Sendeeinrichtung und die Empfangseinrichtung
sind zwischen zwei Bogenfahrungszylindern angeordnet0
Der Winkel
zwischen der Verbindungslinie und den Bogenfahrungszylinderachsen beträgt 100 ...
400.
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Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, daß keine Berührung mit
dem Bogen erfolgt und dadurch das Abschmieren der frischen Druckfarbe verhindert
wird. Die Einrichtung arbeitet unabhängig von der Materialdicke, der Materialqualität
und den verfahrenstechnischen Bedingungen und ist damit störungsfrei. Die Einrichtung
ist auf einfache Weise durch ihre Anordnung außerhalb der Bogenftihrungsbahn vor-Verschmutsungen
geschützt, Der Aufbau der Einrichtung ist einfach und unkompliziert und ihre Betreibung
sehr energie- und materialökonomisch. Eine direkte Verknüpfung mit der Steuerung
der Maschine ist möglich Ausfahrungsbeispiel Die Erfindung soll anhand eines Ausftihrungsbeispieles
näher erläutert werden Es wurde die Kontrolle der Bogenübergabe zwischen Bogenführungszylindern
bei Schön- und Widerdruck gewählt, wobei die Bogenübergabe nach dem Prinzip der
Bogenhinterkantenwendung erfolgt.
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Die dazugehörigen Abbildungen haben folgende Bedeutung: Fig. 1: Schematische
Seitenansicht einer Bogenrotationsdruckmaschine mit Druckzylinder und Übergabezylinder
in der Phase der Bogenwendung beim Erfassen der Bogenhinterkante durch das Saugersystem0
Fig. 2: Schematische Seitenansicht des Übergabezylinders in einer Phase der Bogenwendung
während der Bogenübergabe zwischen Sauger- und Bqgenwendegreifersystem.
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Fig. 3: Schematische Seitenansicht des Übergabezylinders in einer
Phase der Bogenwendung während des Transports des Bogen durch das Bogenwendegreifersystem.
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Fig. 4: Schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der Einrichtung
zur Kontrolle der Bogenübergabe nach Fig. 2 gemäß der Linie A-Ae
Figo
5: zeigt die schematische Seitenansicht von Bogenfuhrungszylindern in einer Phase
des Transports des Bogens bei der Betriebsart Schöndruck und zugleich eine andere
Anordnung der Einrichtung zur Kontrolle der Bogentibergabe.
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Das in Fig. 1 dargestellte Druckwerk einer Bogenrotationsdruckmaschine
besteht aus einem Plattenzylinder 1, einem Gummizylinder 2 und einem Bogenuhrungszylinder
3; 6. In diesem Beispiel verkörpern die Bogenführungszylinder 3; 6 einen Druckzylinder
3 mit einem dargestellten Greiferwystem 4 zum Erfassen und Transportieren des Bogens
5 und einen Übergabezylinder 6 mit einem Saugersystem 7 und einem diesen zugeordneten
Bogenwendegreifersystem 8o Im Druckwerk befindet sich weiterhin eine der Bogenführungsbahn
im Schön- und Widerdruck angepaßte Bogenleiteinrichtung 9.
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Als Bogenftihrungsbahn ist die Bahn des Bogens 5 während des Transports
des Bogens 5 durch die Bogenführungszylinder 3; 6 bei der Betriebsart Schöndruck
oder Schön- und Widerdruck zu verstehend Zwischen Druckzylinder 3 und Übergabetrommel
6 ist eine Einrichtung zur Kontrolle der Bogenübergabe angeordnet, die aus einer
Sendeeinrichtung 10 und einer Empfangseinrichtung 11 besteht.
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Die Figo 2 und 3 zeigen den Übergabezylinder 6 in verschiedenen Phasen
der Bogenwendung während und nach der Bogenübergabe durch das Saugersystem 7 an
das Bogenwendegreifersystem 8.
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I-Sige 4 ist die Einrichtung zur Kontrolle der Bogenübergabe im Schnitt
A-A der Fig. 2 dargestellt. Sowohl Sendeeinrichtung 10 als auch die Empfangseinrichtung
ii sind im Maschinengestell befestigt, wobei vorzugsweise eine Anordnung der Sendeeinrichtung
10 an der linken Seitenwand 12 und der Empfangseinrichtung 11 an der gegenüberliegenden
rechten Seitenwand- 13 oder in umgekehrter Anordnung zur Anwendung gelangt. Die
Sendeeinrichtung 10 und die Empfangseinrichtung 11 sind so angeordnet, daß die Verbindungslinie
14 zwischen Sendeeinrichtung 10 und Empfangseinrichtung ii den Bogen 5 im Bereich
der Bogenftihrungsbahn durchstö.ßt, d. h., daß die Verbindungslinie 14 mit der Bogenführungsbahn
im Bereich des Bogens
5 einen gemeinsamen Punkt 19 besitzt.
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Die Verbindungslinie 14 zwischen Bendeeinrichtung 10 und Empfangseinrichtung
11 schließt mit der Bogenebene, die parallel zur Druckzylinderachse 17 liegt, den
Winkelo& ein. Der Winkelotliegt zwischen 0° und 900, wobei vorzugsweise der
Bereich von 10°... 400 Anwendung findet. Die Sendeeinrichtung 10 und die Empfangseinrichtung
11 arbeiten auf der Basis von Licht. Es können auch andere berührungslos arbeitende
Medien, wie Laser oder Ultraschall, angewendet werden.
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Fig. 5 zeigt die Anordnung der Einrichtung zur Kontrolle der Bogenübergabe
zwischen Druckzylinder 3 und Übergabezylinder ó in der Betriebsart Schöndruck, d.
h., daß keine Wendung des Bogens 5 erfolgt. Die Sendeeinrichtung 10 und die Empfangseinrichtung
11 sind so angeordnet, daß die Verbindungslinie 14 in den Spalt 18 zwischen Druckzylinder
3 und Übergabezylinder 6 fällt. Diese Anordnung ist notwendig, da der Bogen 5 durch
den Spalt 18 geführt wird und die Bogenfahrungsbahn nur auf diese Weise geschnitten
wird.
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Weitere analoge Anordnungsvarianten der Einrichtung zur Kontrolle
der Bogenübergabe sind zwischen dem Übergabezylinder 6 und dem nicht dargestellten
Druckzylinder des folgenden Druckwerkes möglich.
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Bei Maschinensystemen mit mehreren Übergabezylindern 6 kann die erfindungsgemäße
Einrichtung zwischen den Übergabezylindern 6 angeordnet sein.
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In bekannter Weise sind nicht dargestellte Reinigungseinrichtungen
an Sende- und Empfangseinrichtung 11, 12 vorgesehen, die ständig die Funktionsfähigkeit
der Einrichtung zur Bogenübergabskontrolle gewährleisten oder bei Ausfall oder Störung
einzelner PUnktionen der Einrichtung die Fehlermöglichkeit signalisieren und/oder
die Maschinen sichern und steuern.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung ist folgende:
Im ersten Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine wird in bekannter
Weise
ein vom Greifersystem 4 des Druckzylinders 3 geführter Bogen 5 durch einen Plattenzylinder
1 und einen Gummizylinder 2 auf einer Seite bedruckt.
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Bei der Betriebsart Schön- und Widerdruck wird der Bogen 5 durch das
Greifersystem 4 des Druckzylinders 3 so lange geführt, bis das Saugersystem 8 des
Übergabezylinders 6 die Hinterkante 14 des Bogens 5 erfaßt hat. Während der Drehung
des Übergabezylinders 6 führen das Säugersystem 7 und das Bogenwendegreifersystem
8 des Übergabezylinders 6 eine Schwenkbewegung aus, bis in einer eingeSchweakten
Lage eine Übergabe des Bogens 5 zwischen Saugersystem 7 und Bogenwendegreifersystem
8 erfolgt. Während dieser Bewegungsphasen kreuzt der Bogen 5 die Verbindungslinie
14 zwischen Sendeeinrichtung 10 und Empfangseinrichtung 11 der Kontrolleinrichtung
Bür die Bogenübergabe. Diese Verbindungslinie 14 soll in einem Ausführungsbeispiel
den Lichtstrahl einer Lichtschranke darstellen0 Bei ordnungsgemäßem Bogenlauf wird
die Lichtschranke in einem bestimmten Drehwinkelbereich des Übergabezylinders 6
unterbrochen. Das dabei entstehende Signal in der Empfangseinrichtung ii wird in
bekannter, hier nicht weiter beschriebener Weise umgewandelt und gewährleistet aufgrund
der bekannten Schaltung und der Druckanstellung im folgenden Druckwerk das weitere
Bedrucken des Bogens 5.
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Bei Bogenverlust entsteht in der Empfangseinrichtung ii kein Signal,
so daß für diesen Fehlbogen rechtzeitig im folgenden, nicht dargestellten Druckwerk
der Gummizylinder 2 von dem Druckzylinder 3 weggestellt wird und die Rotatonsdruckmaschine
gesperrt wird0 Durch die bereits offenbarte Größe des Wihkels g wird gewährleistet,
daß die Bogenbahn unter einem spitzen Winkel durch den Lichtstrahl gekreuzt wird,
so daß bei allen eingesetzten Bedruckstoffen, insbesondere bei dünnen und lichtdurchlässigen
Bedruckstoffen der Lichtstrahl soweit reduziert wird, daß mit Sicherheit der Lichtstrahl
durch den Bogen 5 unterbrochen wird und ein Signal in der Empfangseinrichtung 11
entsteht.
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Bezugszeichenaufstellung 1 Plattenzylinder 2 Gummizylinder 3 Druckzylinder
4 Greifersystem 5 Bogen 6 Übergabe zylinder 7 Saugersyst em 8 Bogenwendegreifersystem
9 Bogenleiteinrichtung 10 Sendeeinrichtung 11 Empfangseinrichtung 12 Linke Seitenwand
13 Rechte Seitenwand 14 Verbindungslinie Hinterkante 17 Druckeylinderachse 18 Spalt
19 Gemeinsamer Punkt o6 Winkel