DE251710C - - Google Patents

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DE251710C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D195/00Coating compositions based on bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 22g. GRUPPE
Dr. CARL ROTH in FRANKFURT a. M.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Februar 1912 ab.
Anstrich-, Bekleidungs- und Isoliermittel, die namentlich mit gewerblichen Wassern und aggressiven Bodenbestandteilen in Berührung kommen, erfüllen ihre Schutzaufgabe um so vollkommener und länger, je mehr sie von Haus aus gegen die Angriffe dünner Säuren und Alkalien sowie der im Wasser gelösten gasförmigen Körper chemisch gefestigt sind. Natürliche Asphalte und feste Teerbestandteile als solche entsprechen dem nur ihrem allgemeinen chemischen Grundcharakter nach. Denn Entstehung und Herkunft dieser Sub-Etanzgemenge bedingt es, daß mehr oder weniger ihrer Teilbestandteile der lösenden oder zerstörenden Wirkung unterliegen, die von den genannten Gemengteilen des Wassers ausgeht. Wo sich sonach in Asphalt- oder Teeranstrichen derartige chemisch zerstörungsfähige Teilsubstanzen vorfinden, wandem diese mit Hinterlassung einer unzulänglichen Schutzschicht mit dem Wasser von den gedeckten Flächen wieder ab.
Man hat nun die folgende Beobachtung gemacht: Überwiegen in einem Wasser der gekennzeichneten Art die aggressiven Substanzen nicht in dem Grad, daß Teer- oder Asphaltanstriche nicht ihrer ganzen Masse nach, sondern nur teilweise, d. h. mit gewissen Gemengteilen der Zerstörung anheimfallen,
.0 so hinterbleiben schließlich Restsubstanzen, ■ welche, gesammelt und in einem geeigneten Lösungsmittel wieder verstrichen, gegen weitere Angriffe desselben Wassers widerstandsfähig sind. In dieser Weise verhielten sich die Überbleibsel von Anstrichmitteln, die auf Röhren und an Behälterflächen der gradwei-40
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sen Zerstörung teils durch saure Sumpfböden, teils durch stark alkalische Abwässer und endlich auch durch kohlensäure- und sauerstoffreiches Wasser ausgesetzt waren.
Aus dieser durch den praktischen Versuch bestätigten Wahrnehmung hat man den Erfindungsgedanken hergeleitet, der diesem Verfahren zugrunde gelegt ist. Diesem zufolge werden natürliche Asphalte, durch bekannte besondere Verfahren gereinigte Asphalte sowie feste Destillationsrückstände bituminöser und fossiler Stoffe, somit also Teerpeche aller Art, zunächst so fein wie möglich gepulvert. Dies hat in dem Falle in entsprechend kühlen Räumen zu erfolgen, wenn unter dem Einfluß erhöhter Außentemperatur Stoffe von vergleichsweise niedrigem Schmelzpunkt dadurch der Zerkleinerung entgegenwirken, daß sie erweichen und zusammenbacken. Die staubförmig feingemahlenen, bituminösen Substanzen werden darauf entweder nur mit sauren oder nur mit alkalischen Flüssigkeiten oder auch, in zeitig getrennten Operationen mit Vertretern beider Körpergruppen nacheinander vermischt, unter zeitweiligem Umrühren oder Durchblasen von Luft tage-, wochen- oder monatelang in Berührung gelassen.
Die Einwirkung der Substanzen sauren oder alkalischen Charakters hat auf das gepulverte Material bei Temperaturen zu erfolgen, die unterhalb seines Schmelzpunktes liegen. Anderenfalls würden seine feinsten Teilchen sich zu einer für die einwirkenden Flüssigkeiten undurchdringlichen Masse mechanisch vereinigen und dem duixh das Ver-
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fahren bezweckten chemischen Veränderungsvorgang größtenteils entzogen bleiben. Im allgemeinen entsprechen Temperaturen zwischen 25 und 6o° C. am besten dem gekennzeichneten Zweck, je nachdem die einzelnen Vertreter bituminöser Stoffe innerhalb dieser verschiebbaren Grenzwerte keine Neigung bekunden, zusammenzubacken oder zusammenzuschmelzen.
Dem Grad des Widerstandes entsprechend, den die Anstrich- oder Imprägniermittel später bei ihrer praktischen Anwendung feindlichen Einwirkungen entgegenzusetzen haben, können die hierzu vorbereitenden sauren oder alkalischen Festigungsflüssigkeiten ihrer Konzentration nach abgestuft sein. So dienen dem gekennzeichneten Zweck mehr oder weniger verdünnte Salzsäure, Salpetersäure und Schwefelsäure. Deren Konzentration findet nach oben hin ihre Grenze in dem Beginn von Zersetzungen, die sich, je nach der gewählten Säure, durch stärkere Gasentwicklung oder durch die Bildung von Nitrokörpern geltend machen.
Im allgemeinen wird die spätere praktische Schutzwirkung von Anstrichmitteln der geschilderten Art gegen dünne Säuren erreicht, wenn man die fein gepulverten bituminösen Körper zwei Monate lang bei' etwa 250 C. mit Salzsäure von 1,125 °der mit Schwefelsäure von 1,116 oder mit Salpetersäure von 1,054 spez. Gew. in Berührung läßt. Die Widerstandsfähigkeit der organischen Grundmasse wird nur erhöht, wenn man diese innerhalb der genannten oder einer längeren Zeit nicht nur mit einer einzelnen Säure, sondern mit allen hintereinander reagieren läßt. Die Benutzung ganz verdünnter Salpetersäure hat in diesem Zusammenhang noch den besonderen Vorteil, daß die bituminösen Teilbestandteile der Anstriche, die später der Oxydation durch den in Wasser absorbierten Sauerstoff erliegen würden, bereits während des Herstellungsverfahrens künstlich aus den Schutzmitteln ausgeschaltet werden.
Je nach der spezifischen Natur der Stoffe, denen die Anstrich- oder Imprägniersubstanzen Widerstand zu leisten haben, kann deren fein gepulverte Grundmasse zur Erlangung ihrer chemischen Festigkeit auch genügend lange Zeit der Einwirkung genau derselben Körper ausgesetzt werden, gegen die sie später eine Schutzwirkung praktisch ausüben sollen. So kann man z. B. als vorbereitende Festigungskörper für die Grundmasse von Anstrichmitteln, die später in Moorböden eingelagerte Eisenröhren schützen sollen, Eisenvitriollösung" und in Wasser suspendierte saure Sumpferde anwenden. Ist eine derartige Benutzung des Anstrichmittels in Aussicht genommen, so wird durch diese Abart des A^erfahrens eine mindestens ebenso große Schutzwirkung erzielt wie durch dünne Schwefelsäure als Festigungsflüssigkeit. Die Stelle dünner Mineralsäuren kann auch z. B. durch saure Sulfatlösungen, ferner durch Essigsäure, Oxalsäure, Milchsäure und andere Substanzen sauren Charakters in den Fällen vertreten werden, wo die Anstriche oder Imprägniermittel später irgendwo eine technische Schutz-wirkung gegen dieselben Agenzien ausüben sollen. Das gleiche gilt von der Festigung von Anstrichmitteln der beschriebenen Art gegen kohlensäurereiche Wasser. Hierbei kann zur Erreichung des Zweckes so verfahren werden, daß das Wasser mit den darin suspendierten gemahlenen Pulvern in geschlossenen eisernen Behältern mit Kohlensäure imprägniert und unter größerem oder geringerem Druck genügend lange Zeit erhalten wird.
Sollen aus den bituminösen Grundstoffen Anstrichmittel gewonnen werden, die vorzugsweise gegen verdünnte Alkalien gefestigt sind, so entsprechen diesem Ziel namentlich gut Natronlauge von etwa 1,1 spez. Gew. oder auch 25 prozentige wässerige Ammoniaklösung oder auch Kalkmilch, die durch Ablöschen von einem Teil Ätzkalk und Verteilung in 50 bis 100 Teilen Wasser erhalten wird. Das Wesentliche des Verfahrens besteht auch hier darin, daß diese Agenzien tage-, wochen- oder monatelang mit den gepulverten Substanzen, je nach dem Wärmegrad, dem man sie aussetzen kann, unter zeitweiligem Umrühren oder, wo angängig, unter Durchblasen von Luft in Berührung gelassen werden, damit die zerstörungsfähigen Teilbestandteile aus dem Verband des Anstrichmittels gleich von Haus aus ausgeschaltet werden.
Wird Ammoniakfiüssigkeit für den genannten Zweck angewandt, so empfiehlt es sich, um Verlusten an flüchtiger Base vorzubeugen, die aufeinander einwirkenden Materialien in gasdichte Gefäße zu verschließen und dies, den Prozeß günstig beeinflussende zeitweilige Bewegung des Inhaltes nicht durch Durchblasen von Luft, sondern durch eine Rührvorrichtung zu bewirken.
Nachdem die gepulverten, organischen Grundmassen der chemischen Beeinflussung von Vertretern der einen oder der anderen Körpergruppe oder auch nacheinander der getrennten Einwirkung beider genügend lange unterstanden haben, werden sie von der Flüssigkeit, in die ein Teil der zersetzungsfähigen organischen Substanz in Lösung übergegangen ist, mechanisch getrennt. Reste basischer oder saurer Körper werden, wenn nötig, durch chemische Neutralisation, jedenfalls aber durch Auswaschen oder Ausschlämmen
mit Wasser bis zur Erlangung neutraler Reaktion entfernt. Hierauf folgt die Behandlung der von Wasser befreiten bituminösen Substanzen mit ihnen angemessenen Lösungsmitteln, wie leichten Teerölen, Mono- oder Dichlorbenzol, Terpentinöl usw. Ist dies geschehen, so werden die Lösungen filtriert, damit die in der chemischen Wirkungsrichtung des Verfahrens absichtlich erzeugten unlöslichen organischen Zersetzungsprodukte als Rückstände hinterbleiben und nicht in die gelösten Schutzkörper gelangen.
Die Aufnahme der auf die beschriebene Weise chemisch gefestigten bituminösen Schutzstoffe durch geeignete Lösungsmittel kann unter geringen Zusätzen von Stoffen erfolgen, die, im Einklang mit dem jeweiligen besonderen Anwendungszweck, die Geschmeidigkeit und Elastizität der vom Anstrich hinter bleibenden, eingetrockneten Überzüge gegebenenfalls zu erhöhen vermögen. Als Beimischungen dieser Art können namentlich Schwefel, Leinölfirnis, paraffinartige Körper und in Wasser unlösliche Seifen mit Erfolg zur Verwendung gelangen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Anstrich- und Imprägniermitteln, darin bestehend, daß pulverisierbare natürliche oder gereinigte Erdpeche oder feste Teerdestillationsrückstände organischer Fossilien fein gemahlen bei Temperaturen, die unter ihrem Schmelzpunkt liegen, der Einwirkung entweder saurer oder alkalischer Flüssigkeiten oder nacheinander auch beider Einwirkung ausgesetzt werden, zum Zweck, in der bituminösen" Grundmasse deren durch saure und alkalische Wässer angreifbaren Teile bereits während des Herstellungsverfahrens herauszulösen oder so tiefgreifend zu zerstören, daß sie bei der Aufnahme der nicht zerstörbaren Mischbestandteile durch die gebräuchlichen Lösungsmittel als unlöslicher Rückstand hinterbleiben.
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