DE2516618A1 - Verfahren zur zurichtung von natur- und kunstleder - Google Patents
Verfahren zur zurichtung von natur- und kunstlederInfo
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Description
Bei Beschichtungsverfahren von Leder (im folgenden umfaßt
der Ausdruck "Leder" sowohl Natur- als auch Kunstleder) muß darauf geachtet werden, daß dem Leder eine β--eignete Kombination
von physikalischen und chemischen Eigenschaften verliehen
wird. Die Beschichtung dient hauptsächlich z' dem Zweck, dem
Leder Beständigkeit gegen Abrieb, Feuchtigkeit, Lösungsmittel,
wie Alkohole und Benzin, Fett, Säuren, Alkalien, Salze, Wärme
und Licht zu verleihen. Das Aussehen des Leders, wie Glanz, Glätte und Struktur,sind ebenfalls von erheb: icher Bedeutung.
Es ist bereits ein Verfahren zum Zurichten ve α Leder für die
vorgenannten Zwecke bekannt, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man Leder mit einer Lösung, behandelt, di ein Vinylchlorid-
Acrylsäureester-Copolymerisat, ein Polyurethan, Polyamid oder eine Poly uninosäure als Hauptbentandtpi"' enthält. Durch
diese Behandlung können in zahlreichen Fällen dem Leder die · erwünschten Eigenschaften verliehen werden, sie hat jedoch den
Nachteil, daß das Ausbluten von Farbstoffen oder Pigmenten, mit denen das Leder gefärbt wurde, nicht verhindert werden
kanu. Das Färb usbluten zeigt sich daran, d; ' beim Aufeinanderlegen
eines in herkömmlicher V/eise behanc lten gefärbten
Leders auf ein anderes Leder und Anwenden von Druck auf diesen Aufbau der Farbstoff bzw. das Pigment in jedem Leder in das
andere Leder wandert und die jeweilige Oberfläche verfärbt. In der Praxis tritt diese Erscheinung dann auf, wenn man verschiedene
gefärbte Lederstücke miteinander vernäht oder wenn eine größere Zahl von Lederstücken übereinanricrgestapelt liegt
In der DT-OS 2 323 164 ist ein Verfahren zur Verhinderung des
Farbausblutens von gefärbtem Leder beschriebt i.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Zurichtung von Leder zu schaffen, durch das der Oberfläche des Leders
verschiedene erwünschte Eigenschaften verliehen werden und gleichzeitig das Farbausbluten aus der Oberfläche des Leders
verhindert wird. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Die Erfindung betrifft somit den in den Ansprüchen gekannzeichneten
Gegenstand.
Zwar kann das Farbausbluten der Lederoberfläche auch durch Behandlung mit dem eingesetzten Copolymerisat (I) in befriedigender
Weise verhindert werden, jedoch werden manche Lederarten dadurch in unerwünschter Weise klebrig. Dies läßt sich besonders
wirkungsvoll vermeiden, wenn man das durch weitere Polymerisation in Gegenwart des Copolymerisate (I) erhaltene Copolymerisat
(II) verwendet. Man erhält dadurch einen Beschichtungsfilm von hoher Festigkeit und Schlagzähigkeit.
Das im erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Copolymerisat (I) verleiht dem Beschichtungsfilm Biegsamkeit und verhindert
das Farbausbluten; durch die Nachpolymerisation erhält die Beschichtung Festigkeit und wird nicht klebrig.
Durch die Auswahl geeigneter Monomerkomponenten und Lösungsmittel
bei der Herstellung von Copolymerisat (II) kann das Copolymerisat (II) in Form einer homogenen Lösung erhalten werden,
selbst wenn das Copolymerisat (I) sich chemisch nicht
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verändert. Enthält das Copolymerisat (I) polymerisierbar
ungesättigte Gruppen oder solche Gruppen, die durch Entzug z.B. eines Wasserstoffatoms, eine Pfropfcopolymerisation ermöglichen,
so kann man die homogene Lösung auf besonders einfache Weise erhalten. Beispiele für derartige Gruppen sind ungesättigte
Gruppen, wie Alkenyl-, Aralkenyl-, Alkenylaryl- und Cycloalkenylgruppen oder Gruppen, die durch eine ungesättigte
Bindung aktivierte Wasserstoffatome enthalten.
Das Copolymerisat (I) enthält als Komponente (III) mindestens
einen monoolefinisch ungesättigten Ester mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, und als Komponente (IV) mindestens einen monooleinisch
ungesättigten, gegebenenfalls halogensubstituierten Kohlenwasserstoff mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen. Vorzugsweise
ist das Copolymerisat (I) ein filtern!erendes Copolymerisat der
Komponenten (III) und (IV).
Die Komponente (III) ist im Copolymerisat (I) vorzugsweise in einer Menge von 20 bis 80, insbesondere 30 bis 70 Molprozent
enthalten. Copolymerisate, die die Komponente (III) in einer
Menge von etwa 50 Molprozent enthalten, sind besonders bevorzugt .
Als Komponente (III) kommen sowohl Ester von ungesättigten Carbonsäuren als auch Ester von ungesättigten Alkoholen in
Frage. Vorzugsweise werden Ester von aliphatischen, aromatischen oder cycloaliphatischen Carbonsäuren oder deren Gemischen
oder haloßensubstituierte Derivate dieser Carbonsäuren
verwendet. Die Alkoholreste der Ester leiten sich von geee- _J
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ir
benenfalls halogensubstituierten Kohlenwasserstoffresten, wie
Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Alkylaryl-, Cycloalkyl-, Alkenyl-, Aralkenyl-, Alkenylaryl- oder Cycloalkenylresten und deren
halogensubstituierten Derivaten ab. Sehr gute Ergebnisse werden mit Copolymerisaten erhalten, bei denen sich die Komponente
(III) von Estern ungesättigter Carbonsäuren, wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Itaconsäure, Maleinsäure oder
Fumarsäure ableitet. Besonders bevorzugte Komponenten (III) sind Acrylsäureester und Methacrylsäureester. Speziell'* Beispiele
für diese Verbindungen sind Methylacrylat, Ät vAacrylat,
Butylacrylat, Octylacrylat, Stearylacrylat, Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat, Butylmethacrylat, Octy.lmethacrylat,
Stearylraethacrylat, Äthylcrotonat, Diäthylitaconat, Diäthylmaleat,
Diäthylfumarat, Chlormethylacrylat, Chloräthylacrylat,
Chlormethylmethacrylat, Chloräthylmethacrylat und deren Gemische .
Ester von Carbonsäuren mit ungesättigten Alkoholen enthalten z.B. eine Vinyl-, Vinyliden- oder Vinylengruppe. Besonders bevorzugt
sind Vinylester, insbesondere Fettsäurevinylester. Spezielle Beispiele für diese Verbindungen sind Vinylacetat,
Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinyllaurat, Vinylbenzoat, Norbornancarbonsäurevinylester,
Chloressigsäurevinylester, Allylacetat und deren Gemische.
Die Grundbausteine (IV) der erfindungsgemäß verwendeten Copo-
mono-
lymerisate (I) sind gegebenenfalls halogensubstituierte/olefinisch
ungesättigte Kohlenwasserstoffe mit 2 bis 20, vorzugs-
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weise 3 bis 20 Kohlenstoffatomen. Es können aliphatische, aromatische
und cycloaliphatische Olefine verwendet werden, bei denen die Doppelbindung entweder endständig oder mittelständig
steht. Besonders bevorzugt sind aliphatische oc-01efine,
insbesondere Propylen und Isobutylen. Weitere Beispiele für diese Verbindungen sind Äthylen, Buten-1, Penten-1, 2-Methylbuten-1,
2-Hethylpenten-1, Hexen-1, Buten-2, 4-Methylpenten-1,
2-Methyl-4-phenylbuten-1, Octadecen-1, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid,
3-Methallylchlorid, 2-Methyl-4-chlorpenten-1,
Norbornen, Inden, Styrol, a-Methylstyrol, Vinyltoluol, a-Chlorp-Chlorstyrol,
styrol, /p-Bronistyrol und deren Gemische.
Wird in das Copolymerisat (i) aus den Komponenten (III) und
(IV) eine polymerisierbare ungesättigte Gruppe oder eine Gruppe e- .geführt, die durch Entzug z.B. eines Wasserstoffatoms
die Pfropfcopolymerisation ermöglicht, so läßt sich eine homogene
Lösung des Copolymerisate (Il) aus dem Copolymerisat (I)
herstellen. Die Einführung einer derartigen Gruppe erfolgt entweder durch Polymerreaktion oder dadurch, daß man während
der Herstellung des Copolymerisats (I) mindestens ein Monomer, das derartige Gruppen enthält, mit anderen Monomeren copolymerisiert,
wobei die letztgenannte Methode besonders vorteilhaft ist. Bevorzugt sind ungesättigte Gruppen, wie Alkenyl-,
Aralkenyl-, Alkenylaryl- und Cycloalkenylgruppen oder Gruppen, die durch eine ungesättigte Bindung aktivierte Wasserstoffatome
enthalten. Die Gruppen können entweder η die Haupt- oder in die Seitonkette des Copolymerisats (I) eir oführt werden.
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1}
Die Gruppen können in das Copolymerisat (I) in einem verhältnismäßig
breiten Mengenbereich cingefitptpt werden. Besonders
günstige Ergebnisse werden erhalten, wenn sie in einer Menge
von 0,01 bis 50, vorzugsweise 0,1 bis 10 Molprozent eingeführt werden.
Als Monomere zur Einführung derartiger Gruppen in dan Copolymerisat
(I) werden vorzugsweise Diene oder Polyene verwendet. Besonders bevorzugt ist, daß mindestens ein Teil der Grundbausteine
(III) und/oder (IV) des Copolymerisats (I) durch mindestens ein Dien oder Polyen ersetzt ist. Olefinisch ungesättigte
Ester mit 5 bis 22 Kohlenstoffatomen und mindestens zwei polymerisierbaren Doppelbindungen sind besonders bevorzugt.
Olefinisch ungesättigte, gegebenenfalls halogensubstituierte, Kohlenwasserstoffe mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen und
mindestens zwei polymerisierbaren Doppelbindungen lassen sich ebenfalls verwenden.
Besonders gute Ergebnisse werden erzielt, wenn man als olefinisch ungesättigte Ester mit mindestens zwei polymerisierbaren
Doppelbindungen ungesättigte Ester der Acrylsäure verwendet. Beispiele für derartige Verbindungen sind Vinylacrylat, Allylacrylat,
Isobutenylacrylat, 1'-Butenylacrylat, Crotylacrylat,
Cinnamylacrylat, 3'-Cyclopentenylacrylat, Citronellylacrylat, Geranylacrylat, 5'-Norbornen-2'-yl-raethylacrylat, ß-Chlorallylacrylat
und Cyclohexenylacrylat.
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Beispiele für erfindungsgemäß verwendete olefinisch ungesättigte, gegebenenfalls halogensubstituierte Kohlenwasserstoffe,
die die Komponente (IV) zumindest teilweise ersetzen können sind Butadien, Isopren, Chloropren, 1,5-Hexadien, Divinylbenzol,
p-Isopropenylstyrol, p-Allylstyrol, 5-Ä'thyliden-2-norbornen,
5-Methyl-2,5-norbornadien, Dicyclopentadien, 1,5-Cyaooctadien,
6-Methyl~4,7,8,9-tetrahydroinden, 4-Vinylcyclohexen,
Aldolin und p-1'-Chlor-1'-propenylstyrol.
Die Copolymerisation der Komponenten (Hl) und (IV) zur Herstellung
des erfindungsgemäß verwendeten Copolymerisats (I) kann nach herkömmlichen Verfahren erfolgen. Um ein hochmolekulares
Copolymerisat zu erhalten, wird vorzugsweise eine Lewis-Säure, die mit der Carbonylgruppe des Acrylats einen Komplex
bildet, z.B. ein Metallhalogenid, zugegeben. Dadurch lassen
sich gute Ergebnisse erzielen, denn durch die Komponente. (IV) bewirkte abbauende Kettenübertragungen werden unterdrückt.
Ausgezeichnete Ergebnisse werden mit Metallhalogeniden der Gruppen Hb, IHb, IVb, Vb und VIII dos Periodensystems,
insbesondere Verbindungen von Aluminium, Bor, Zink und Zinn, wie Aluminiumchlorid, Alkylaluminiumhalogeniden,
BortriChlorid, Bortrifluorid, Alkylborhalogeniden,Zinkchlorid,
Zinntetrachlorid oder Alkylzinnhalogeniden, erhalten. Bei die7
ser Komplex-Copolymer!sation -wird ein freie Radikale liefernder
Polymerisationsinitiator, wie Sauerstoff, metallorganische Verbindungen, Licht oder energiereiche Strahlung, verwendet.
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Eine Copolymerisationsreaktion ist besonders bevorzugt, die
zur Bildung eines alternierenden Copolymerisate führt. Zu diesem Zweck wird vorzugsweise eine Aluminium- oder Borverbindung
als Katalysator verwendet. Derartige Polymerisationsverfahren sind z.B. in den GB-PSen 1 187 105 und 1 280 030 beschrieben.
Diese Katalysatorsysteme bilden einen Komplex mit der Carbonylgruppe des Acrylate und gleichzeitig wirkt das
Organoaluminium- oder Organoborhalogenid als Polymerisationsinitiator zur Herstellung des alternierenden Copolymerisats.
Besonders bevorzugt ist daher ein Katalysatorsystem, in dem ein Organoalurainium- oder ein Organoborhalogenid oder eine
äquivalente Verbindung verwendet wird.
Durch Einführung funktioneller Gruppen kann das Copolymerisat (I) aus den Komponenten (III) und (IV) darüber hinaus in ein
reaktives Copolymerisat überführt werden. Die Einführung der funktioneilen Gruppen kann entweder durch Polymerreaktion oder
dadurch erfolgen, daß man mindestens ein drittes Monomer mit einer funktioneilen Gruppe mit den Monomeren (III) und (IV)
copolymerisiert. Als funktionelle Gruppen kommen die gleichen funktioneilen Gruppen in Frage, wie sie zur Herstellung der
bekannten reaktionsfähigen Acrylsäureester-Polymerisate verwendet werden. Außerdem können auch übliche andere funktionelle
Gruppen verwendet werden.
Diese funktionellen Gruppen können in das Copolymerisat (I) in verhältnismäßig breiten Mengenverhältnissen eingebaut werden.
Besonders günstige Ergebnisse werden erhalten, wenn die f\unk-
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tionellen Gruppen in einer Menge von 0,01 bis 30, vorzußüwoise
0,1 bis 10 Molprozent, bezogen auf ν s Copolymerisat (J),
eingeführt werden. Diese Polymerisate mit funktioneilen Gruppen
reagieren miteinander, wenn sie der Einwirkung von Wärme, Licht, Wasser oder anderen Reagentien u terworfen werden,
oder sie vernetzen beim einfachen Abtrennen des Lösungsmittels. Hierdurch werden ebenfalls die Haftbarkeit und andere
erwünschte Eigenschaften des Copolymer! ats (II) verbessert.
Die Acryl- und Methacrylsäureester (V), die in Gegenwart des Copolymerisats (I) zur Herstellung des - rfindungsgemäß verwendeten
Copolymerisats (II) polymerisiert v/erden, sind Ester, die als Alkoholrest einen gegebenenfalls halogensubstituiorte.n
Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 ohlenstoffatomen enthalten. Die Ester (V) fördern die Copolymerisation mit der
Vinylverbindung (VI), die, wie nachstehend beschrieben, funktionelle
Gruppen enthält, und bewirken eine gleichmäßige Verteilung
der funktioneilen Gruppen. Außerdem wird der Effekt der Verhinderung des Farbausb.lutens bei Verwendung dieser
Ester aufrerhterhalten und nicht beeinträchtigt.
Beispiele für die Alkoholreste der Este- (V) sind solche, die
sich von gegebenenfalls halogensubstitu erten Kohlenwasserstoff
resten, wie Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Alkylaryl-, Cycloalkyl-, Alkenyl-, Aralkenyl-, Alkenylaryl- oder Cycloalkenylrest«»n,
ableiten.
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Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Ester (V) sind Methylacrylat,
Äthylacrylat, Butylacrylat, Octylacrylat, Stearylacrylat, Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat, Butylmethacrylat,
Octylmethacrylat, Stearylmethacrylat, Chlormethylacrylat,
Chloräthylacrylat, Chlormethylmethacrylat und Chloräthylmethacrylat.
Im erfindungsgemäßen Verfahren kann in das Copolymer!sat (ll)
eine geeignete funktionelle Gruppe eingeführt werden, um das Farbausbluten von gefärbtem Leder wirkungsvoller zu verhindern
und eine bessere Haftung des Copolymerisate (II) an der Lederoberfläche zu erzielen. Vorzugsweise werden als funktionelle
Gruppen Carboxyl- oder Hydroxylgruppen, Säureanhydrid-, Säurehalogenid-, Äther- oder Epoxygruppen eingesetzt. Die besonders
bevorzugten, funktionelle Gruppen enthaltenden Vinylverbindungen (Vl) die in das Copolymerisax (II) mittels Copolymerisation
eingeführt werden, haben die allgemeine Formel
CH = ι . ^S
R1 - CH = C - Y oder O=C π =
1 2
in der R und R jeweils ein Wasserstoff- oder ein Halogenatom, einen gegebenenfalls halogensubstituierten Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder den Rest Y bedeuten, und Y einen Rest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen darstellt,
der eine Carboxyl-, Hydroxyl-, Äther- oder Acylhalogenidgruppe oder einen Rest einer sauerstoffhaltigen cyclischen
Verbindung als funktionelle Gruppe enthält, R·5 ein Sauerstoff-
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atom oder den Rest >N-R bedeutet, wobei R ein Wasserstoffatom
oder ein gegebenenfalls halogensubstituierter Kohlenwasserstoff rest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist.
Beispiele für die genannten Kohlenwasserstoffreste sind gegebenenfalls
halogensubstituierte Alkyl-, Alkenyl-, Aryl-, Alkylaryl-, Aralkyl- oder Cycloalkylreste. Bevorzugte Vinylverbindungen sind Acrylsäure, Acryloylhalogenide, Glycidylacrylat,
Maleinsäureanhydrid, Maleinimide, Fumarsäure, Maleinsäure und deren substituierte Derivate.
Spezielle Beispiele für allein oder in Kombination verwendbare
Monomere sind Acryl-,.Methacryl-, Croton- und Itaconsäure,
Acryloylchlorid, Methocryloylchlorid, Methacryloylbromid, Hydroxyäthylacrylat, Hydroxyäthylmethacrylat, Methoxyäthylacrylat,
Äthoxyäthylacrylat, Methoxyäthylmethacrylat,
Äthoxyäthylmethacrylat, Methylvinyläther, Äthylvinyläther,
2-Chloräthylvinyläther, Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat,
Maleinsäureanhydrid, Maleinimid, N-Methylmaleiniraid, Fumarsäure
und Maleinsäure.
Zur Herstellung des erfindungsgeraäß verwendeten Copolymer!-
sats (II) werden 5 bis 2000, vorzugsweise 50 bis 1000 Gewichtsteile mindestens eines Acryl- oder Methacrylsäureester (V)
und bis zu 500, vorzugsweise 0,1 bis 200 Gewichtsteile mindestens einer Vinylverbindung (VI), die eine funktioneile
Gruppe enthält, in Gegenwart von 100 Gowichtsteilen des Copolymerisate (I) polymerisiert.
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Die Herstellung des Copolymerisate (II) erfolgt nach üblichen
Methoden, z.B. durch Polymerisation mit einem freie Radikale liefernden Polymerisationsinitiator, ionische Polymerisation
oder Polymerisation unter Einwirkung von Licht, Wärme oder energiereicher Strahlung.
Das jeweils angewendete Polymerisationsverfahren, z.B. die Polymerisation in Masse, Lösung, Emulsion und Suspension oder
entsprechende kombinierte Verfahren, hängt von der Art des Monomers und den Polymerisationsbedingungen ab. Bei Verwendung
bestimmter Monomerer und Initiatoren müssen ande rOlymerisationsverfahren
angewendet werden, z.B. wenn das Monomer mit Wasser reagiert oder durch Wasser zersetzt wird.
Ein besonders bevorzugtes Verfahren besteht in der Polymerisation mit freie Radikale liefernden Polymerisationsinitiatoren.
Zu diesem Zweck können beispielsweise Peroxide, Sauerstoff, Azoverbindungen, Wärme, Licht, energiereiche Strahlung
und metallorganische Verbindungen verwendet werden. Häufig wird auch ein Redox-Polymerisationsinitiator verwendet.
Das Copolymerisat (II) kann auf die Lederoberfläche aufgetragen werden. Zur Verbesserung der Eigenschaften des Produkts,
wie Glanz, Glätte und Struktur, kann das Copolymerisat (II) entweder im Gemisch mit anderen Polymerisaten oder pulverförmigen
anorganischen Verbindungen verwendet werden, oder der erhaltene Beschichtungsfilm wird noch mit weiteren Mitteln
behandelt.
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Die Zurichtung von Leder mit dem erfindungsgemäß verwendeten
Zurichtungsmittel kann in an sich bekannter Weise durchgeführt werden. Besonders bevorzugt ist die Zurichtung mit einer
Lösung des Zurichtungsmittels in einem organischen Lösungsmittel. Als Lösungsmittel werden vorzugsweise aromatische
Kohlenwasserstoffe, halogenierte Kohlenwasserstoffe, Ketone, Äther, Ester oder Amide verwendet, beispielsweise Benzol,
Toluol, Xylol, Perchloräthylen, Trichloräthylen, Aceton,
Methyläthylketon, Äthylacetat, Tetrahydrofuran, 1,4-Dioxan,
Cyclohexanon oder Dimethylformamid. Die Konzentration der Lösui-S unterliegt keinen speziellen Beschränkungen, jedoch
beträgt sie vorzugsweise 1 bis 50 Gewichtsprozent. Eine Konzentration von 5 bis 30 Gewichtsprozent ist besonders bevorzugt.
Die Viskosität der Lösung beträgt vorzugsweise 1 bis 100 000 Centipoise, insbesondere 10 bis 1000 Centipoise. Die
Lösung wird nach üblichen Methoden auf Leder aufgetragen, ζ. B. mit der Bürste, durch Spritzen, Tauchen oder mit einer Rakel.
Der Flächenauftrag kann 0,01 bis 100 g, vorzugsweise 1 bis 50 g/ ra betragen.
Anschließend wird der Zurichtungsfilm bei Temperaturen von
Raumtemperatur bis 2000C getrocknet. Das Zurichtungsraittel
kann auch in Form einer wäßrigen oder öligen Dispersion oder als heiße Schmelze auf das Leder aufgetragen werden.
Der erhaltene Zurichtungsfilm hat die für eine Lederoberfläche gewünschten ausgezeichneten Eigenscha'" ben, auch Glanz und
Glätte sind gut. Auch läßt sich damit ein weitere Verbesse-
J 509844/0988
ir.
rung von Eigenschaften, wie Haftfestigkeit am Leder, Lösungsmittel-
und Feucht.igkeitsbestandigke.1O erzielen.
Ein charakteristisches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß das erfindungsgemäß zugerichtete Leder eine verringerte
Neigung zum Farbausbluten aufweist. Die Farbstoffe, die am Ausbluten gehindert werden, sind praktisch alle Farbstoffe und
organischenPigmente, wie direkt aufziehende, saure, metallhaltige, kationische oder öllösliche Farbstoffe, Reaktiv- und
Dispersionsfarbstoffe. Zum Färben von Leder werden metallhaltige, saure und öllösliche Farbstoffe besonders bevorzugt.
Wie eingangs bereits erwähnt, bedeutet der Ausdruck "Leder" hier Naturleder und Kunstleder. Für das erfindungsgemäße Verfahren
werden vorzugsweise Naturleder und Kunstleder mit einer Oberflächenschicht verwendet, die als wesentliche Komponente
-HNCO-Bindungen enthält. Die Narbenschicht kann die gleiche oder eine andere chemische Zusammensetzung haben wie die
Oberflächenschicht. Dementsprechend ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur bei Naturleder und Kunstleder aus Polyurethanen,
Polyamiden oder»Polyaminosäuren als solches anwendbar,
sondern auch bei Naturleder oder Kunstleder aus z.B. Polyamiden, Polyaminosäuren, Polyurethanen oder Polyvinylchlorid,
das bereits eine gefärbte Deckschicht besitzt, die als Hauptkomponente -HNCO-Bindungen enthält.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
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Beispiel 1
Ein 10 Liter fassender Kolben, der mit einem Rückflußkühler und einem Thermometer ausgestattet ist und vorher mit Stickstoff
gründlich gespült wurde, wird mit 4373 g Äthylacetat, 853 g Methylmethacrylat, 213 g Glycidylmethacrylat, 18,5 g
Benzoylperoxid als Polymerisationsinitiator und 256Ϊ g einer
Toluollösung beschickt, die 20,8 Gewichtsprozent eines Copolymerisate
enthält, das aus 45 Molprozent Isobutylen, 5 Molprozent Styrol, 40 Molprozent Äthylacrylat, 5 Molprozent
Allylacrylat und 5 Molprozent Acryloylchlorid besteht und eine grundmolare Viskosität von 0,91 dl/g, gemessen in Toluol
bei 30°C, aufweist. Das Gemisch wird 8 Stunden bei 800C polymerisiert.
Die erhaltene Polymerlösung wird in einer Dicke von 1 mm mittels einer Rakel auf ein Polyurethan-Kunstleder aufgetragen,
das mit einem schwarzen Farbstoff (CI-Nr. Acid Black 109) gefärbt ist, und bei 120°C eine Minute getrocknet.
Der Farbausblutunßswert wird folgendermaßen bestimmt:
Das erfindungsgemäß zugerichtete, gefärbte Polyurethan-Kunstleder
wird auf ein nichtbehandeltes, weißes Polyurethan-Kunstleder gelegt, so daß sich die beiden Oberflächen über
eine Fläche von 6 cm χ 6 cm berühren. Die beiden Kunstleder werden in Wasser getaucht und anschließend kräftig mit der
Hand ausgewrungen. Danach werden die beiden Kunstleder zwischen zwei Glasplatten gelegt, mit einem Gewicht von 2 kg be-
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Ll'
schwert und bei 70°C 4 Stunden liegengelassen. Hierauf wird
die Intensität der vom gefärbten Kunstleder auf das weiße Kunstleder durch Ausbluten übertragenen Farbe durch Vergleich
mit der Grauskala zur Bewertung von Verfärbungen nach der Prüfnorm JIS L-0805-1965 bestimmt. Die Bewertungszahlen reichen
von 1 bis 5. Größere Werte bedeuten eine verringerte Farbausblutung.
Das erfindungsgeniäß zugerichtete Kunstleder zeigt einen Farbausblutungswert
von 5, während ein unbehandeltes Kunstleder einen Wert von 1 aufweist.
Die Farbausblutung ohne Einwirkung von Feuchtigkeit wird nach der gleichen Testmethode bestimmt. Das Kunstleder wird mit
einem Gewicht von j5,6 kg beschwert und 4 Stunden bei 1000C
liegengelassen, ohne es in Wasser einzutauchen. Das erfindungsgemäß
zugerichtete Kunstleder weist einen Farbausblutungswert von 4 auf, während ein nichtbehandeltes Kunstleder einen Farbausblutungswert
von 1 zeigt. Beide derart untersuchten Kunstleder sind nicht klebrig.
Wie in Beispiel 1 werden in einen 500 ml fassenden Kolben 112 g Methyläthylketon und 112 g Äthanol und hierauf 42 g Methylmethacrylat,
10,5 g 2-Hydroxyäthylmethacrylat, 0,6 g Benzoylperoxid als Polymerisationsinitiator und 73 g einer Toluollösung
gegeben, die 24,0 Gewichtsprozent eines Copolymerisate· enthält, das aus 45 Molprozent Isobutylen, 5 Molprozent
_J 509844/0988
'-h
Styrol, 45 Molprozent Äthylacrylat und 5 MoI)- ozent Allylacrylat
besteht und eine grundmolare Viskosität von 1,42 dl/c>
gemessen in Toluol bei 30°C, aufweist. Das erhaltene Gemisch wird 8 Stunden bei 80°C polymerisiert.
Unter Verwendung der erhaltenen Polymerlösung wird nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren der Far lausblutungswert
bestimmt. Der Farbausblutungswert beträgt 5, v.'enn er unter Einwirkung von Feuchtigkeit bestimmt wird, und 4 ohne Einwirkung
von Feuchtigkeit. Das Leder ist nicht kl"brig.
Wie in Beispiel 1 werden in einen 1 Liter far -,enden Kolben
474 g Äthylacetat und hierauf 85 g Methylmethicrylat, 13g
Äthylacrylat, c$,5 g Acryloylchlorid, 2,0 g Benzoylperoxid als Polyraerisationsinitiator und 22Ί g eimer oluollösung gegeben,
die 24,1,Gewichtsprozent eines Copolyir·.-?risats enthält,
das aus 45 Molprozent Isobutylen, 5 Molprozen ; Styrol,
40 Molprozent Äthylacrylat, 5 Molprozent Ally acrylat und 5 Molprozent £-?.ryloylchlorid besteht und eine grundmolare
Viskosität von 0,88 dl/g, gemessen in Toluol bei 300C, aufweist.
Das erhaltene Gemisch wird 8 Stunden I i 80DC polymerisiert.
Unter Verwendung der erhaltenen Polymerlösung wird nach dem in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren der Farbausblutungswert bestimmt.
Der Farbausblutungswert beträgt 4, wan er unter Einwirkung
von Feuchtigkeit bestimmt wird, und t ienfalls 4 ohne
Einwirkung von Feuchtigkeit. Das Lcder ist nicht klebrig.
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^
Beispiel 4
Wie in Beispiel 1 werden in einen 500 ml fassenden Kolben
155 g Äthylacetat und hierauf 47 g Methylinethacrylat, 6,7 g 2-Methoxyäthylacrylät, 0,9 g Benzoylperoxid als Polymerisationsinitiator
und 141 g einer Toluollösung gegeben, die 19,1 Gewichtsprozent eines Copolymerisate enthält, das aus
45 Molprozent Isobutylen, 5 Molprozent Styrol, 40 Mclprozent
Äthylacrylat, 5 Molprozent Allylacrylat und 5 Molprozent Acryloylchlorid besteht und eine grundmolare Viskosität von
1,15 dl/g, gemessen in Toluol bei 30°C, aufweist. Das erhaltene Gemisch wird 4 Stunden bei 800C polymerisiert.
Unter Verwendung der erhaltenen Polymerlösung wird nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren der Farbausblutungswert
bestimmt. Er beträgt 4, wenn er unter Einwirkung von Feuchtigkeit bestimmt wird, und 4-5 ohne Einwirkung von Feuchtigkeit.
Das Leder ist nicht klebrig.
Wie in Beispiel 1 werden in einen 500 ml fassenden Kolben 225 g Methyläthylketon und »hierauf 42 g Methylmethacrylat,
10,5 g Maleinsäureanhydrid, 1,0 g Benzoylperoxid als Polymerisationsinitiator und 73 g einer Toluollösung.gegeben, die
24 Gewichtsprozent eines Copolymerisate enthält, das aus 45 Molprozent Isobutylen, 5 Molprozent Styrol, 45 Molprozent
Äthylacrylat und 5 Molprozent Allylacrylat besteht und eine grundmolare Viskosität von 1,42 dl/g, gemessen in Toluol bei
300C, aufweist. Das erhaltene Gemisch wird 8 Stunden bei
CO0C polymerisiert.
509844/0988
Unter Verwendung der erhaltenen Polymerlösung wird nach dem
in Beispiel 1 beschriebönen Verfahren der Farbausblutungswert bestimmt. Er beträgt 4, wenn er unter Einwirkung von Feuchtigkeit
bestimmt wird, und 4 bis 5 ohne Einwirkung von FeuchtigkeitDas Leder ist nicht klebrig.
Wie in Beispiel 1 werden in einen 500 ml fassenden Kolben 185 g 1,4-Dioxan und hierauf 43 g n-Butylmethacrylat, 11 g
Methacrylsäure, 0,9 g Benzoylperoxid als Polymerisationsinitiator und 112 g einer Toluollösung gegeben, die 24,0 Gewichtsprozent
eines Copolymerisats enthält, das aus 45 Molprozent Isobutylen, 5 Molprozent Styrol, 45 Molprozent Äthylacrylat
und 5 Molprozent Allylacrylat besteht und eine grundmolsrc
Viskosität von 1,42 dl/g, gemessen in Toluol bei 300C„
aufweist. Das erhaltene Gemisch wird 8 Stunden bei 800C polymerisiert.
Unter Verwendung der erhaltenen Polymerlösung wird nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren der Farbausblutungswert bestimmt.
Er beträgt 4, wenn'er unter Einwirkung von Feuchtigkeit bestimmt wird und 4 bis 5 ohne Einwirkung von Feuchtigkeit.
Das Leder ist nicht klebrig.
509844/0988
Beispiel 7
Wie in Beispiel 1 werden in einen 500 ral fassenden Kolben
250 g 1,4-Dioxan als Lösungsmittel und hierauf 47 g Methylmethacrylat,
0,6 g Benzoylperoxid als Polymerisationsinitiator und 98 g einer Toluollösung gegeben, die 23»6 Gewichtsprozent
eines Copolymerisats enthält, das aus 50 Molprozent Isobutylen, 45 Molprozent Methylacrylat und 5 Molprozent Allylacrylat
hergestellt worden ist und eine grundmolare Viskosität von 1,05 dl/g, gemessen in Toluol bei 300C, aufweist. Das
erhaltene Gemisch wird 5 Stunden bei 90°C polymerisiert.
Unter Verwendung der erhaltenen Polymerlösung wird nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren der Farbausblutungswert bestimmt.
Er beträgt 4 bis 5, wenn er nach Einwirkung von Feuchtigkeit bestimmt wird, und 4 ohne Einwirkung von Feuchtigkeit.
Das Leder ist nicht klebrig.
509844/0988
Claims (17)
1. Verfahren zur Zurichtung von Natur- und Kunstleder,
dadurch gekennzeichnet, daß ma:i das Leder
mit einem Copolymerisat (II) behandelt, das hergestellt worden ist durch Polymerisation von 5 bis 2000 Gewichtsteilen
mindestens eines Acrylsäure- und/oder Methacrylsäureesters, der als Alkoholrest einen gegebenenfalls halogensubstituierten
Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen enthält, und höchstens 500 Gewichtsteilen mindestens einer Vinylverbindung
der allgemeinen Formel
R1 - CH = C - Y
oder
O = C
C = O
5098 4 4/0988
" 2 " 2516613
12
in der R und R jeweils ein Wasserstoff- oder ein Halogenatom, einen gegebenenfalls halogensubstituierten Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder den Rest Y bedeuten, Y einen Rest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen darstellt,
der eine Carboxyl-, Hydroxyl-, Äther- oder Acylhalogenidgruppe oder einen Rest einer sauerstoffhaltigen cyclischen Verbindung
enthält, Br ein Sauerstoffatom oder den Rest^N-R bedeu-
tet, wobei R ein Wasserstoffatom oder ein gegebenenfalls halogensubstituierter
Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, in Gegenwart von 100 Gewichtsteilen eines Copolymerisate
(I), das als Hauptbestandteile mindestens einen monoolefinisch ungesättigten Ester (III) mit A bis 22 Kohlenstoffatomen
und mindestens einen gegebenenfalls halogensubstituier-
monoolefinisch unqesnttintcn
ten/Kohlenwasserstoff (IV) mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadmch gekennzeichnet, daß
das Copolymeris t (I; die Komponp-.te (III) ir, einer Menge von
20 bis 80 Molprozent und die Komponente (IV) in einer Menge von 80 bis 20 Molprozent e.ithr'.c.
3. Verfahren nach \isnruch 1, * vVarch gekennzeichnet, daß
das Copolymerisat Lr) cU« Komponem. 2 (III) in einer Menge von
30 bis 70 Molprozent ind Uie Komponente (IV) in einer Menge
von 70 bis 30 Molproze~ enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Copolymerisat (I) ein alternierendes Copolynv-risat ist.
5098AW0988 J
- 3 - 2 5 1 6 6 1 '3
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (III) ein Ester einer ur. esättigten Carbonsäure
oder ein Ester eines ungesättigten /. kohols ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (III) ein Ester einer ge, obenenfalls halogen-RUbstituierten,
aliphatischen, aromatischen oder cycloaliphatischen Carbonsäure oder deren Gemische ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkoholrest des Esters ein gegebene falls halogensubstituierter
Kohlenwasserstoffrest ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der gegebenenfalls halogensubstituierte Kohlenwasserstoffrest
ein Alkyl-, Alkenyl-, Aryl-, Aralkyl-, Aralkenyl-, Alkylaryl-·, Alkenylaryl-, Cycloalkyl- oder Cycloalkenylrest ist.
9· Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ester jiner ungesättigten Carbonsäure Acryl-, Methacryl-,
Croton-, Itacon-, Malein-oder Fumarsäureester ist.
10. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ester einer ungesättigten Carbonsäure Acryl- oder Meth
acrylsäureester ist.
509844 /0988
11. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ester einer ungesättigten Carbonsäure Methylacrylat,
Äthylacrylat, Butylacrylat, Octylacrylat, Stearylacrylat, Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat, Butylmethacrylat, Octylmethacrylat, Stearylmethacrylat, Äthylcrotonat, Diäthylitaconat, Diäthylraaleat, Diäthylfumarat, Chlormethylacrylat,
Chloräthylacrylat, Chlormethylmethacrylat oder Chloräthylraethacrylat ist.
12. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnets daß
der Ester eines ungesättigten Alkohols ein Ester ist, der in der Estergruppe eine Vinyl-, Vinyliden- oder Vinylengruppe
enthält.
13· Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ester eines ungesättigten Alkohols ein Vinylester einer aliphatischen Carbonsäure isit.
14. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ester eines ungesättigten Alkohols Vinylacetat, Vinylpropionat,
Vinylbutyrat, Vinyllaurat, Vinylbenzoat, Norbornancarbonsäurevinylester, Vinylchloracetat oder Allylacetat
ist.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der gegebenenfalls halogensubstituierte Kohlenwasserstoff (IV)
;' bis ,';0 Kohl ons tot" I" atome enthält.
5 0 9844/0983
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der gegebenenfalls halogensubstituierte Kohlenwasserstoff (IV,
ein aliphatisches a-01efin ist.
17. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Komponente (IV) Äthylen, Propylen, Isobutylen, Buten -1, Penten -1, 2-Methylbuten-1, 2-MethylPenten-1, Hexen -1,
Buten -2, ^Methylpentene, 2-Methyl-4-phenylbuten-1, Octadecen
-1, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, 3-Methallylchlorid, 2-Methyl-4-chlorpenten-1, Norbornen, Inden, Styrol, «-Methylstyrol,
Vinyltoluol, α-Chlorstyrol, p-Chlorstyrol oder p-Bromstyrol ist.
18. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch eekennze:Lohnett daß
die Komponente (IV) Propylen oder Isobutylen ist.
19. Verfahren nach Anspruch 1f dadurch Seke„„ZeiOh„et, daß
das Copolymerisat (I) eine polymerisierbar ungesättigte Gruppe
oder eine Gruppe enthält, dle durch Entzug eines Wasserstoffatoms
die Pfropfpolymerisation ermöglicht.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß
das Copoly.erisat (1) die Gruppe in einer Menge von ^ ^
Molprozent enthält.
21. Verfahren nach Anspruch 19. dadurch gekennEeiohnet>
^ das Copolynerisat (!) dlD Cruppe ln elner „^ ^ ^
Molprozent enthält.
L 509844/0988
22. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Gruppe in das Copolymerisat (I) durch Copolymerisation
mindestens eines Diens oder Polyens in Gegenwart der anderen Komponenten eingeführt worden ist.
23. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Teil des olefinisch ungesättigten Esters (III) durch einen
olefinisch ungesättigten Ester mit 5 bis 22 Kohlenstoffatomen und mindestens zwei polymerisierbaren Doppelbindung ersetzt
ist.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß
der olefinisch ungesättigte Ester mit mindestens zwei polymerisierbaren Doppelbindungen ein ungesättigte* üoter der Acrylsäure
ist. ■
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß der ungesättigte Ester der Acrylsäure Vinylacrylat, Allylacrylat,
Isobutenylacrylat, V-Butenylacrylat, Crotylacrylat,
Cinnamylacrylat, 3'-Cyclopentenylacrylat, Citronellylacrylat,
Geranylacrylat, 5'-Norbornen-2'-yl-methyl.acrylat, ß-Chlorallylacrylat
oder Cyclohexenylacrylat ist.
26. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß
monoein Teil des gegebenenfalls haloge; substituierten /olefinisch
ungesättigten Kohlenwasserstoffs (IV) durch mindestens einen
gegebenenfalls halogensubstituierten olefinisch ungesättigten
Kohlenwasserstoff mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen und mindestens
. zwei polymorisierbaren Doppelbindungen ersetzt worden ist. _
L ' 50984 A/0988
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß gegebenenfalls halonensubstituierte
der/olefinisch ungesättigte Kohlenwasserstoff mit mindestens
zwei polyinerisierbaren Doppelbindungen Butadien, Isopren, Chloropren, 1,5-Hexadien, Divinylbenzol, p-Isopropenylstyrol,
p-Allylstyrol, 5-Äthyliden-2-norbornen, 5-Methyl-2,5-norbornadien,
Dicycloptntadien, 1,5-Cyclooctadien, 6-Methyl-4,7,8,9-tetrahydroinden,
4-Vinylcyclohexen, Aldolin oder p-1'-Chlor-1·-propenylstyrol
ist.
28. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Alkoholrest des Acryl- oder Methacrylsäureesters ein gegebenenfalls halogensubstituierter Alkyl-, Aryl-, Aralkyl- ,
Alkylaryl-, Cycloalkyl-, Alkenyl-, Aralkenyl-, Alkenylaryl- oder ein Cycloalkenylrest ist.
29. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Acryl- oder Methacrylsäureester Methylacrylat, Äthylacrylat,
Butylacrylat, Octylacrylat, Stearylacrylat, Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat, Butylmethacrylat, Octylmethacrylat,
Stearylmethacrylat, Chlormethyl acrylat, Ch.loräthy.lacrylat, Chlormethylmethacrylat oder Chloräthylmethacrylat
ist.
30. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch okennzeichnet, daß
die Vinylverbindung Acrylsäure, Acryloy] ilogenide, Glycidylacrylat,
Maleinsäure oder deren substit; jrteo Derivat ist.
;)1. Vorfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vinylverbindung Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure,
Itaconsäure, Acryloylchlorid, Methaory>*^lchlorid, Acryloylbromid,
Methacryloylbromid, Hydroxyäthylacrylat, Hydroxyäthylmethacrylat, Methoxyäthylacrylat, Äthoxyäthylacrylat,
Methoxyäthylmethacrylat, Äthoxyäthylmethacrylat, Methylvinyläther,
Äthylvinyläther, 2-Chloräthylvinyläther, Glycidylacrylat,
Glycidylmothacrylat, Maleinsäureanhydrid, Maleinimid,
N-Methylmaleinimid, Fumarsäure und/oder Maleinsäure ist.
32. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 50 bis 1000 Gewichtsteile mindestens eines Acryl- und/oder
Methacrylsäureester und 0,1 bis 200 Gewichtsteile mindestens
einer Vinylverbindung in Gegenwart von 100 Gewichtsteilen des Copolymerisats (I) polymerisiert worden sind.
33· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Polymerisation in Gegenwart eines freie Radikale liefern den Polymerisationsinitiators durchgeführt worden ist.
3^. Verfahren nach Anspruch 33» dadurch gekennzeichnet, daß
als freie Radikale liefernder Polymerisationsinitiator ein Peroxid, Sauerstoff, eine Azoverbindung, Wärme, Licht,
energiereiche Strahlung oder eine metallorganische Verbindung verwendet vorden ist.
35· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Leder mit dem Copolymerisat (II) in Form einer Lösung
in einem organischen Lösungsmittel behandelt. _j
5098U/0988
36. Verfahren nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, daß
man als organisches Lösungsmittel Benzol, Toluol, Xylol, Perchloräthylen, Trichloräthylen, Aceton, Methyläthylketon,
Äthylacetat, Tetrahydrofuran, 1,4-Dioxan, Cyclohexanon oder Dimethylformamid verwendet.
37. Verfahren nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, daß
die Konzentration der Lösung 1 bis 50 Gewichtsprozent beträgt.
38. Verfahren nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, daß die Viskosität der Lösung 1 bis 100 000 Centipoise beträgt.
39. Verfahren nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, daß
Sprühen,
die Lösung auf die Lederoberfläche durch Bürsten,/Tauchen
oder mittels einer Rakel in einem Flächenauftrag von 0,01 bis 100 g/m aufgebracht wird.
40. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das zugerichtete Leder bei einer Temperatur zwischen Raumtemperatur
und 2000C trocknet.
41. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Leder mit einem Farbstoff oder einem organischen Pigment
gefärbt worden ist.
42. Verfahren nach Anspruch 41, dadurch gekennzeichnet, daß als Farbstoff ein direkt aufziehender, saurer, metallhaltiger,
kationischer oder öllöslicher Farbstoff oder einen Reaktivfarbstoff verwendet worden ist.
509844/0988
" ·° " π 2516613
4*. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mal als Copolymerisat (I) ein Isobutylen-Styrol-Äthylacrylat-
^Ilylacrylat-Acryloylchlorid-Copolymerisat, ein Isobutylen-Styrol-Äthylacrylat-Allylacrylat-Copolymerisat
oder ein Isobutylen-Methylacrylat-Allylacrylat-Copolymerisat
verwendet.
44. Verfahren nach Anspruch k 3, dadurch gekennzeichnet, daß
Methylmethacrylat und Glycidylmethacrylat oder 2-Methoxyäthylacrylat,
bzw. Methylmethacrylat, Äthylacrylat und Acryloylchlorid in Gegenwart des Isobutylen-Styrol-Äthylacrylat-Allylacrylat-Acryloylchlorid-Copolymerisats
und Benzoylperoxid als Polymerisationsinitiator polymerisiert worden ist.
45. .Verfahren nach Anspruch 43, dadurch gekennzeichnet, daß
Methylmethacrylat und 2-Hydroxyäthylmethacrylat oder Maleinsäureanhydrid,
bzw. n-Butylmethacrylat und Methacrylsäure
in Gegenwart des Isobutylen-Styrol-Äthylacrylat-Allylacrylat-Copolymerisats
und Benzoylperoxid als Polymerisationsinitiator polymerisiert worden ist.
46. Verfahren nach Anspruch.43, dadurch gekennzeichnet, daß
Methylmethacrylat in Gegenwart des Isobutylen-Methylacrylat-Allylacrylat-Copolymerisats
und Benzoylperoxid als Polymerisationsinitiator polymerisiert worden ist.
509844/0988
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