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TROCKESRAS IERER (Priorität: 1. April 1974 - Österreich - A 2700/74)
Die Erfindung betrifft eine Hautspannvorrichtung bei Trockenrasierern, welche die
Rasierwirkung wesentlich verbessert.
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Bei Trockenrasierapparaten liegt ein großer Nachteil in der oft ungenügenden
oder unvollkommenen Rasierwirkung. Besonders am Hals, am Kinn und an der Kehle werden
oft einzelne Barthaare übergangen und vom Rasierapparat nicht erfaßt. Auch die Tiefenwirkung
ist bei den bekannten Schwerkopfsystemen besonders am Hals und an der Kehle nur
mäßig, so daß nach einigen Stunden die Bartstoppeln wieder entfernt werden müßten.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile wurde bereits vorgeschlagen, die
Hautpartien, die von dem Scherkopf des Trockenrasierers bearbeitet werden sollen,
zu spannen. Bekannte Hautspannvorrichtungen bestehen im allgemeinen aus um ihre
Längsachse rotierenden Spannrollen oder Spannwalzen, welche die Hautpartien spannen,
mit welchen der Scherkopf in Berührung kommt.
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Beim Rasieren gleitet der Scherkopf dann über eine mehr oder weniger
glatte oder ebene Hautpartie, wodurch der Scherkopf besser aufsitzt und ein besserer
Angriff der Schermesser auf die Haare erfolgt. Haare, die jedoch schräg zur Hautoberfläche
liegen, werden beim Spannen im allgemeinen nur selten aufgerichtet
und
daher von den Spannrollen oder Walzen niedergedrückt, so daß diese Haare nicht durch
die Öffnungen der Scherfolie eintreten und von den Messern erfaßt werden könnten.
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Nach einem anderen Vorschlag sollen die Barthaare mittels einer Bürste
aufgerichtet werden. Selbstverständlich kann diese Bürste die zu rasierende Hautpartie
nicht spannen. Der Scherkopf gleitet daher oberflächlich über die höchsten Erhebungen
der zu rasierenden Hautpartie, sitzt auf der Haut nicht gut auf und kann in Falten
der Haut nicht eindringen. Außerdem kann diese Bürste auch nicht sämtliche Haare,
die in dem zu rasierenden Hautabschnitt liegen, aufbürsten und aufrichten.
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Nach einem weiteren Vorschlag soll der zu rasierende Hautabschnitt
vor dem Rasieren wellenförmig verformt werden.
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Dabei wird die Haut gegen den Scherkopf vorgewölbt. Durch dieses Vorwölben
der Haut sollen die Haare aus der Haut herausgedrückt werden, so daß sie leichter
in die Perforationen der Siebfolie eintreten und so von den Scherköpfen erfaßt werden
können. Dazu ist aber eine aufwendige Einrichtung notwendig.
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Die für diese Vorschläge vorgesehenen Vorrichtungen an den Trockenrasierern
sind mechanisch ziemlich kompliziert und störanfällig. Sie können auch bei bestehenden
Rasierapparaten nicht mehr eingebaut werden und es ist auch nicht möglich, einen
neuen Scherkopf mit diesen Vorrichtungen gegen einen bisher verwendeten Scherkopf,
der diese Vorrichtungen zum Spannen der Haut oder zum Aufrichten der Barthaare nicht
besitzt, auszutaus chen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile der
bekannten Trockenrasierer zu vermeiden und mit dem Spannen der Haut gleichzeitig
auch das Aufrichten der Barthaare zu erreichen. Dies soll etwa in gleicher tXeise
wie bei der Naßrasur erreicht werden Bei der Naßrasur werden die schräg zur Oberfläche
der Haut wachsenden Barthaare bei der
schabenden Bewegung des Messers
oder der Klinge von der Kante der Klinge weitgehend, bis fast zum Ansatz der Haarwurzel,
aus der Haut herausmassiert, von der Klinge seitlich unterfangen und gleichzeitig
abgeschnitten. Eine weitgehend gleiche Wirkung soll auch mit dem erfindungsgemäßen
Trockenrasierer erzielt werden.
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Der erfindungsgemäße Trockenrasierer mit einem gewölbten,etwa rechteckigen
Scherblatt ist dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Draht dem gewölbten Scherblatt
etwa parallel zu dessen ungewölbten Begrenzungen etwa in der Mitte des Scherblattes,
also an seinem höchsten Teil, vorgelagert und seitlich des Scherblattes im Scherkopfgehäuse
saitenförmig angestrammt ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführung hat der verwendete Draht einen Durchmesser
von etwa 0,05 bis etwa 0,7 mm, vorzugsweise von etwa 0,1 bis 0,3 mm. Der Drant kann
dem Scherblatt direkt vorgelagert sein, d.h. er kann direkt auf dem Scherblatt aufliegen,
vorzugsweise wird jedoch ein Abstand bis zu 1,5 mm vom Scherblatt eingehalten. Ganz
besonders bevorzugt wird ein Abstand des Drahtes vom Scherblatt etwa in der Größe
des Durchmessers des Drahtes, also von 0,05 bis 0,7 mm.
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Unter einem Draht im Sinne der vorliegenden Erfindung wird ein Draht
aus Metall oder Kunststoff, aber auch eine tierische Sehne oder dgl. verstanden.
Bei Trockenrasierapparaten mit wellenförmig verformten Scherblättern, bei welchen
das Scherblatt somit zwei Erhebungen aufweist, kann der Draht an einem oder auch
an beiden dieser Wellenberge des Scherblattes angeordnet sein.
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Vorzugsweise ist der Draht am Scherkopfgehäuse austauschbar befestigt
und in seiner Spannung regelbar. Die das Scherblatt überragenden Teile des Drahtes
sind vorzugsweise in rillenförmigen Vertiefungen des Scherkopfgehäuses gelagert.
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Bei den erfindungsgemäßen Trockenrasierer werden bei der Rasur von
dem dem Scherblatt vorgelagerten, saitenförmig angestrammten
Draht
die Haare aus der Haut massiert, die Haut gespannt und so eine günstige Voraussetzung
für die Rasur geschaffen. Die von dem saitenförmig angestrammten Draht aus der Haut
herausmassierten Barthaare können durch die Löcher des Scherblattes eintreten und
werden nahe der Wurzel vom Schermesser gefaßt und abgeschnitten. Die erfindungsgemäße
Einrichtung ist einfach und leicht zu warten, da bei einem Nachlassen der Spannung
des Drahtes der Draht nachgepsannt werden kann. Die Vorrichtung ist leicht zu reinigen
und außerdem auch leicht an bereits bestehenden Scherköpfen anzubringen. Es ist
ferner möglich, Scherköpfe, die mit diesem dem Scherblatt vorgelagerten Draht versehen
sind, gegen bisher verwendete Scherköpfe ohne diesen Draht auszutchen, ohne daß
konstruktive Änderungen an den Trockenrasierern notwendig sind.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Die Zeichnung stellt den Oberteil eines Trockenrasierers in Seitenansicht
schematisch dar. Der Scherkopf selbst ist mit 1, das Scherblatt mit 2 und der dem
Scherblatt vorgelagerte Draht mit 4 bezeichnet. Die Enden des Drahtes 4 werden durch
in der Zeichnung nicht ersichtliche rillenförmige Vertiefungen des Scherkopfes 1
an beiden Seiten des Scherblattes 2 geführt und mittels einer Schraube 5 und einer
allenfalls lösbaren Verbindung 3 fixiert. Bei der Schraube 5 kann auch die Nachspannung
des Drahtes erfolgen. Selbstverständlich kann der Draht im Scherkopfgehäuse auch
auf andere bekannte Arten befestigt werden. Ebenso ist auch eine andere Art der
Nachspannung des Drahtes möglich, ohne daß der Rahmen der Erfindung verlassen wird.