DE2513216B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Beschichtung eines Substrats durch reaktive Kathodenzerstäubung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Beschichtung eines Substrats durch reaktive KathodenzerstäubungInfo
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Description
:s eines Substrats nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine dazu geeignete Vorrichtung.
Bei einem bekannten derartigen Verfahren, wie es beispielsweise in der Zeitschrift »Research/Development«,
Januar 1974, S. 38 bis 40 beschrieben ist, besteht die Gefahr, daß sich auf der während der reaktiven
Zerstäubung auf der Zerstäubungselektrode bildenden isolierenden Schicht aufgeladene Ionen absetzen, die
dann örtlich eine hohe elektrische Feldstärke hervorrufen, die im Randbereich das Auftreten von LJchtbogenerscheinungen
zur Folge hat Diese, in dem bezeichneten Aufsatz »Race-Track« genannten örtlichen
Lichtbogen bilden bei hohen Zerstäubungsraten ein Problem. Zwar kann die Iichtbogen-Unterdrükkungseinrichtung
in der Stromversorgung derartige entstehende Lichtbogen nach ihrem Auftreten sofort
zum Abklingen bringen, doch muß dazu die mit hoher Geschwindigkeit ablaufende Kathodenzerstäubung unterbrochen
und nach dem Abklingen des Lichtbogens neu begonnen werden. Da die auf dem Substrat
entstehende Schicht im wesentlichen nur durch die sich abscheidenden Isolierschicht-Moleküle aufgeheizt wird,
bedeutet jede solche Unterbrechung bei sehr schnellen, raktrven Zerstäubungsvorgängen eire Abkühlung der
entstehenden Schicht auf den Substrat wodurch eine
•to Verschlechterung der entstehenden Schicht durch
Störungen im Schichtaufbau erzeugt wird.
Aus der DE-OS 19 51 735 ist es bekannt, zwischen
Kathode und Absperringen eines Aufbaus für reaktive Kathodenzerstäubung eine Wechselspannung anzulegen;
sie liegt dort im Bereich von mehreren MHz und dient dazu, den Zerstäubungsgrad des Materials der
Zerstäubungselektrode zu beeinflussen. Außerdem werden dort Zerstäuüungselektroden mit unterschiedlicher
Materialzusammensetzung verwendet, die eine Abscheidung eines Materials mit kompliziertem Aufbau
ergeben sollen.
Eine weitere Anwendung von Wechselspannungen bei Kathodenzerstäubungen ist in der DE-OS 20 26 321
beschrieben. Dort dient die Anwendung von Wechselspannungen im MHz-Bereich dazu, das Entladungsgebiet
in der Apparatur zu begrenzen. Auf diese Weise kann dort das begrenzte Entladunfctgebiet innerhalb
eines zusätzlichen isolierenden Gefäßes in der verwendeten Apparatur begrenzt und ein Eindringen von
Verunreinigungen in das Entladungs- und Zerstäubungsplasma
verhindert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der eingangs genannten Art die Bildung von
Lichtbogen zu verhindern und mit Hilfe einer
f>5 geeigneten Vorrichtung auf dem Substrat eine gleichmäßige
fehlerlose Schicht mit hoher Geschwindigkeit aufzutragen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
3 4
angegebene Maßnahme gelöst dann die Dicke der Schicht weiter zu, weil isolierendes
diese Weise die Entstehung von zu Lichtbogenerschei- Die Entstehuni; der »Race-Track«-Lichtbogen erfolgt
niingen führenden Feldstärken im Erosions-Randbe- 5 wahrscheinlich in den Bereichen, in denen eine
reich der Zerstäubungselektrode vermieden wird. isolierende Schicht vorhanden ist Hier ist der
hafterweise durch eine Weiterbildung nach den der Aufbau einer Isolierschicht verhindert wird, jedoch
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 2 möglich, reicht er aus, die freiliegende Oberfläche der sich
und zwar ohne Anwendung von hohen Frequenzen, wie io bildenden Isolierschicht aufzuladen. Dadurch wird ein
es nach dem Stand der Technik erforderlich ist Auf elektrostatisches Feld zwischen der Oberfläche der
diese Weise wird die Anwendung spezieller Einkopp- Targetplatte und der freiliegenden Oberfläche der
lungsmaßnahmen für die Hochfrequenz vermieden. Isolierschicht erzeugt Wenn die Stärke dieses Feldes
Eine vorteilhafte Vorrichtung zur Ausführung des die dielektrische Durchschlagsfestigkeit der Isolierbeschriebenen
Verfahrens ist im Anspruch 8 angegeben. 15 schicht übersteigt entsteht eine Lichtbogenentladung.
Die Weiterbildung nach Anspruch 9 ermöglicht die Man nimmt an, daß der Lichtbogen zwischen der
Verwendsaig besonders einfach herzustellender Zer- positiven Säule der Glimmentladung und dem Punkt des
stäubungselektroden. Targets auftritt, an dem die dielektrische Schicht
dung anhand der Zeichnung näher erläutert Die einzige 20 starken Anstieg des Stromes mir den bekannten
elektrode, im folgenden Targetplatte genannt, die Teil Beim Anlegen eines Wechselspannungspotentials
einer planarenMagnetron-Zerstäubungseinrichiung ist zwischen den beiden Elektroden des Zerstäubungssy-
einrichtung 10 für den Einbau in die Arbeitskammer 25 Potentif; der Targetplatte gegenüber dem Glimmentla-
dargestellt Die Zerstäubungseinrichtung 10 enthält eine dungsplasma negativ. Während dieses Teils wird die
abschirmung 13. Die Targetplatte 12 ist von rechtecki- in dieser Zeit durch auftreffende Ionen positiv
ger Form, während die zweite Elektrode in diesem 30 aufgeladen. Während des restlichen Teils des Zyklus
eines Randes der Targetplatte verläuft Diese zweite Oberfläche der Isolierschicht möglicherweise durch
bezeichnet weil Zerstäubungssysteme gleichrichtend der Targetplattenoberfläche wird damit immer wieder
sind, wenn eine Wechselspannung angelegt ist Die 35 entladen, bevor das örtliche elektrische Feld die
der Nähe der oberen Fläche der Targetplatte eine wird die Entstehungsursache für die Lichtbogenbildung
direkt über der Oberfläche der Targetplatte beschränkt sehe Wellenform haben. Zur Vermeidung der LJchtbo-
te aus. Dieser Erosionsbereich besitzt keine scharfen genügend entladen werden kann, bevor die elektrische
ringförmigen Bereichs sind allgemein durch die Linien Größe erreicht
16 bzw. 17 angedeutet Der Erosionsbereich 14 ist von Die unterste Frequenzgrenze wird dabei durch die
konkavem Querschnitt und besitzt eine Linie maximaler niedrigste Frequenz gebildet mit der im Zusammen-
eingeschlossenen Glimment'adung. hoch sein, daß die sich aufbauende Ladung auf der
ehe Wechselspannungsquelle 20 zugeführt wird. je dicker die Isolierschicht ist um so höher ist die für ein
schußrate sehr hoch. Damit ist in diesem Gebiet die derliche Frequenz. Bei gleicher Schichtdicke ergeben
isolierende Schicht aus den auf die Targetplatte ten niedrigere Frequenzen als für solche mit niedrigeren
auftreffenden Ionen bilden würde. In einigem Abstand Dielektrizitätskonstanten. Für viele gebräuchliche
von diesem Erosionsbereich ist jedoch die Häufigkeit 60 Materialien lieft die Dielektrizitätskonstante in der
des Auftreffens von Ionen sehr viel geringer. In den Nähe von 7. Die Schichtdicke liegt in der Grdß^nord-
äußeren Randes 18 der Targetplatte oder in dem von normalen Betriebsimpedanz von etwa 100 Ohm aus, so
dem ringförmigen Erosionsbereich 14 umschlossenen ergibt sich bei Verwendung einer planaren Kathode
mittleren Bereich 15» befinden, bauen sich ständig *>5 vom Magnetron-Typ ein Wert von etwa 2,7 kHz. Es
isolierende Schichten au' Zunächst wird eine Schicht werden jedoch auch Materialien verwendet deren
durch eine Reaktion zwischen den Gasatomen und der Dielektrizitätskonstante bis in die Gegend von 40 liegt.
angegebenen Dicke und Impedanz errechnet sich eine Betriebsfrequenz von 470 Hz.
Die Betriebsfrequenz wird dabei so gering wie möglich angesetzt, um die Streukapazitätseinflüsse und
die sich bei der Abschirmung der Energiezuführung ergebenden Probleme gering zu halten. Bei höheren
Frequenzen erfordert die kapazitive Kopplung zwischen den Stromleitern und erfordern die phasenverschobenen
Reflexionen von Anschlüssen die Verwendung von Ankoppelgliedern, beispielsweise Abstimmoder
Schwingkreisen, um eine wirksame Leistungszuführung zu ermöglichen. Damit ergibt sich in der Praxis
eine obere Frequenzgrenze bei etwa 60 kHz. Bei den meisten gebräuchlichen Materialien muß keine höhere
Frequenz verwendet werden, weil die Dicke der Isolierschicht genügend gering gehalten werden kann.
Auf diese Weise verwendbare Materialien umfassen Titan, Aluminium, Zinn, Vanadium, Tantal, Niob, Indium
und Zirkonium. Es können aber auch Legierungen dieser Metalle verwendet werden. Als Reaktionspartner
können Sauerstoff und Stickstoff dienen.
Das beschriebene Zerstäubungsverfahren wird u. a. bei Beschichtungssystemen eingesetzt, bei dem ein
isolierendes Material auf einem Teilbereich des Targets oder der Targetplatte abgeschieden wird und die
lonenbeschußrate über der Oberfläche der Targetplatte ungleichmäßig ist. Das trifft z. B. für ein Zerstäubungssystem
zu, bei dem unter Verwendung einer planaren Magnetron-Einrichtung Reaktionen ablaufen. Das System
weist eine Arbeitskammer auf, die evakuiert und daraufhin wieder mit einem als Reaktionspartner
dienenden Gas mit dem gewünschten Druck gefüllt wird.
Die folgende Tabelle ergibt ein Beispiel für ein derartiges Zerstäubungsverfahren, das bei einer Herstellung
einer Titandioxidbeschichtung auf einem Glassubstrat eingesetzt wurde. Die in der Tabelle
zusammengestellten Daten wurden unter Verwendung einer Planar-Magnetron-Zerstäubungselektrode, wassergekühlt,
mit einem Durchmesser von 13 cm erhalten. Das Magnetfeld wurde mit einem Elektromagneten mit
7 A Erregungsstrom erzeugt. Die angelegte Wechselspannung hatte einen Wert von 500 V bei 1OkHz, die
Stromstärke betrug etwa 1 A. Die Beschichtungen wurden auf Gläsern von etwa 2,5 χ 7',5 cm abgeschieden,
die über der Kathode angeordnet wurden. Durch ein optisches Interferenzverfahren wurde eine Beschichtungsdicke
von etwa 0,5 μπι ermittelt.
Partialdruck O
Beschichlungszeit
1 | 1,3 | 5 |
2 | 2,0 | 5 |
3 | 2,0 | 20 |
Es ist daraus zu ersehen, daß mit dem beschriebenen Verfahren wirkungsvoll reaktionsfähige Materialien mit
einem Zerstäubungssystem von niedriger Impedanz zerstäubt werden können; die Impedanz beträgt dabei
weniger als einige 100 Ohm. Beschichtungen aus Titandioxid sind mit dem beschriebenen Verfahren bei
relativ hohen Raten abgeschieden worden. Dabei wurde keine Lichtbogenbildung an der Oberfläche der
Targetplatte beobachtet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zur Beschichtung eines Substrates durch reaktive Kathodenzerstäubung, bei dem in
einer evakuierbaren Kanuner eine Anode und eine Zerstäubungselektrode (Target) aus leitfähigem
Material angeordnet sind, zwischen denen ein Gasentladungsplasma aufrechterhalten wird, um die
zum Beschüß der an Wechselspannung liegenden Zerstäubungselektrode erforderlichen Ionen zu
erzeugen, bei dem die Kammer ein unter einem bestimmten Partialdruck stehendes reaktives Gas
enthält, weiches in Reaktion mit dem Target-Material
eine isolierende Verbindung bildet, bei dem ein Teil des Targets sich mit der bei der reaktiven
Zerstäubung gebildeten isolierenden Schicht überzieht, während der übrige Bereich der Target-Oberfläche
durch 'onenbeschuß frei von der isolierenden
Schicht bleüit und bei dem eine Energiequelle mit Lichtbogenunterdrückungsschaltung verwendet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Zerstäubungselektrode (12) liegende Wechselspannung
eine Frequenz aufweist, die größer als 400 Hz und kleiner als 60 000 Hz ist
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gasentladungsplasma aufrechterhalten wird, um die Ionen zum Beschüß der
Zerstäubungselektrode (12) zu erzeugen, und daß das Gasentlarfungsplasma durch eine Magnetron-Kathoden-Einrichtung
auf einen an die Zerstäubungselektrode anschießende^ ringförmigen Bereich
beschränkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch : oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Zerstäubungselektrode und Substrat ein reaktantes Gas bei einem
vorherbestimmten Partialdruck gehalten wird, das als Reaktionsteilnehmer an der Bildung der isolierenden
Schicht beteiligt ist
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß die Zerstäubungselektrode
durch ein reaktives Metall gebildet wird, das als weiterer Reaktionsteilnehmer die Isolierschicht
bildet
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet daß als reaktives Metall ein Metall oder
mehrere aus der Gruppe Titan, Aluminium, Zinn, Vanadium, Tantal, Niob, Indium und Zirkon verwendet
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß Sauerstoff als reaktives Gas
dient
7. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet daß Stickstoff als reaktives Gas
dient
8. Vorrichtung zur Beschichtung eines Substrates durch reaktive Kathodenzerstäubung, mit einer
Anode, mit einer Zerstäubungselektrode aus leitfähigem Material und mit einem Substrat welche in
einer evakuierbafen Kammer montiert sind, wobei
die Kammer Gas mit einem vorbestimmten Partialdruck enthält, welches in einer Reaktion mit dem
Material der Zerstäubungselektrode eine isolierende Verbindung bildet und wobei zwischen Anode und
Zerstäubungselektrode eine durch eine Spannungsquelle hervorgerufene Potentialdifferenz anliegt,
dadurch gekennzeichnet daß eine Magnetron-Kathoden-Einrichtung (10) einen Erosionsbereich (14)
auf einem Teil der Zerstäubungselektrode (12) bildet und daß die angeschlossene Spannungsquelle (20)
ein Wechselpotential mit einer Frequenz zwischen 400 Hz und 60 kHz liefert
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekemnzekhnet
daß die Zerstäubungselektrode (12) als ebene Platte ausgebildet und daß die Magnetron-Kathoden-Einrichtung
ein ebenes Magneuvn-Kathodengerät ist
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