DE2512585B2 - Verfahren, testloesung und analytisches element fuer die bestimmung des gesamt-cholesteringehaltes von cholesterin und cholesterinester enthaltenden mischungen - Google Patents
Verfahren, testloesung und analytisches element fuer die bestimmung des gesamt-cholesteringehaltes von cholesterin und cholesterinester enthaltenden mischungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des Gesamt-Cholesteringehaltes von komplexen, Cholesterin
und Cholesterinester enthaltenden Mischungen auf enzymatischem Wege, bei dem man eine Probe der
zu analysierenden Mischung unter Hydrolyse der Cholesterinester und Oxidation des Cholesterins mit
einer wäßrigen, auf einen pH-Wert von 5,5 bis 8,5 abgepufferten Testlösung enthaltend:
(a) eine Lipase mit Cholesterin-Esterase-Aktivität,
(b) Cholesterin-Oxidase sowie gegebenenfalls
(c) eine oberflächenaktive Verbindung
in Kontakt bringt und die Gesamtmenge des Cholesterins in der Probe durch Messung der Menge mindestens
eines enzymatischen Abbauproduktes des Cholesterins ermittelt. Des weiteren betrifft die Erfindung eine
Testlösung und ein analytisches Element für die quantitative Analyse des Gesamt Cholesteringehaltes
komplexer Cholesterin und Cholesterinesfir enthalten- >
der Mischungen.
Bei der üblichsten klinischen Bestimmungsmethode des Cholesteringehaltes des Blutes wird das »Gesamtcholesterin«
bestimmt. Der bei der Bestimmungsmethode ermittelte Wert ist dabei ein Maß für das im Serum m
vorhandene Cholesterin, die vorhandenen Cholesterinester sowie andere Cholesterinabkömmlinge, die auf die
angewandte Testmethode ansprechen, welche auf Reaktionen des »freien Cholesterins« beruht und bei der
zunächst eine Überführung der Cholesterinester in das »freie« Cholesterin erforderlich ist.
Bei einer bekannten Methode der Cholesterinbestimmung
wird das Serum mit einem organischen Lösungsmittel extrahiert, worauf der Extrakt mit alkoholischer
KOH verseift und das freigesetzte Cholesferin isoliert 2u
und bestimmt wird.
Die quantitative Ermittlung des freien Cholesterins kann danach in verschiedener Weise erfolgen, beispielsweise
mit einem Filter-Photometer des aus der US-PS 30 001 905 bekannten Typs. >5
Bei dem pus der US-PS 34 79 15Λ bekannten Verfahren erfolgt eine Ausfällung des extrahierten
Cholesterins mit Digitonin, eine Extraktion des Niederschlages und eine Bestimmung des Digitonins.
Das aus der US-PS 35 58 516 bekannte Verfahren zur Bestimmung von Cholesterin beruht auf der Verwendung
einer Lösung von Ferriperchlorat, einem Esterlösungsmittel
und Schwefelsäure.
Nachteilig an den genannten Verfahren ist, daß sie vergleichsweise umständlich sind und die Verwendung
hoch korrosiver Chemikalien erfordern.
Aus »Methods in Enzymology«, Band 1; »Eds. Academic Press«, N. Y., 1955, Seite 678 und »Biol.
Chem.«, 206, (1S54), Seite 511 ist des weiteren die teilweise Reinigung eines Enzyms aus Nocardia
cholesterolicum bekannt. Dieses als »Cholesterol-Dehydrogenase«
bezeichnete Enzym wurde in ausreichender Weise für die Verwendung einer Cholesterinbestimmung,
aufgrund der Messung des Absorptionsanstieges einer Lösung bei 240 nm aufgrund der Bildung von
Cholest-4-en-3-on gereinigt.
In der DT-OS 22 46 695 wird des weiteren eine enzymatische Bestimmung von Cholesterin unter
Verwendung eines »Cholesterol-Oxidase»-Enzyms, erhalten von Nocardia-Gattungen NRRL 56 35 und 56 36
vorgeschlagen. Bei dieser Bestimmungsmethode katalysiert das Oxidase-Enzym den Abbau des freien
Cholesterins zu Cholestenon und Wasserstoffperoxid. Dieser Abbau bildet die Basis für eine enzyrpatische
Bestimmung des Cholesteringehaltes. Ein solches Verfahren erfordert jedoch die Verseifung von Cholesterinestern
mit konzentrierter KOH zu freiem Cholesterin, das dann in Gegenwart der Cholesterinoxidase
oxidiert werden kann sowie die Verwendung verschiedener Lösungen. t>o
Aus der US-PS 37 03 591 ist es ferner bekannt, eine Kombination von Lipase- und Proteaseenzymen zur
Hydrolyse von Triglyceriden zu Glyzerin zu verwenden. In dieser Patentschrift finden sich Angaben darüber, daß
Cholesterinester des Blutserums durch das beschriebene System von Enzymen nicht hydrolysiert werden.
Aus der DT-AS 22 24 132 ist es schließlich bereits bekannt, für die voll enzymatische Bestimmung des
Gesamt-Cholesteringehaltes von Cholesterin und Cholesterinester
enthaltenden Mischungen ein Reagenz zu verwenden, das Cholesterinesterase, Choleslerinoxidase
und eine oberflächenaktive Verbindung enthält und einen pH-Wert von 6 bis 8 aufweist.
Ein solches Reagenz eignet sich für die voll enzymatische Bestimmung des Gesamt-Cholesteringehaltes
von einfachen wäßrigen, nicht proteinösen Lösungen. Bei Verwendung des bekannten Reagenzes
zur Bestimmung des Gesamt-Cholesteringehaltes von komplexen Cholesterin und Cholesterinester enthaltenden
Mischungen, wie beispielsweise von Blutserum, in dem die Cholesterinester in Form von Komplexen mit
Plasma-Lipoproteinen gebunden sind, treten jedoch Schwierigkeiten auf. Es hat sich gezeigt, daß sich diese
Ester-Lipoproteinkomplexe durch Cholesterinesterase allein nicht zufriedenstellend verseifen lassen. Infolgedessen
lassen sich bei Verwendung des bekannten Reagenzes nicht ohne weiteres reproduzierbare Ergebnisse
erhalten.
Aufgabe der Erfindung war es das aus der DT-AS 22 24 132 bekannte Verfahren und das bekannte
Reagenz weiter zu verbessern, und zwar derart, daß auch die an Lipoproteine gebundenen Cholesterinester
vollständig mit erfaßt werden.
Der Erfindung lag die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß dies durch Verwendung einer Testlösung
ermöglicht wird, die zusätzlich eine Protease enthält.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Bestimmung des Gesamt-Cholesteringehaltes von komplexen,
Cholesterin und Cholesterinester enthaltenden Mischungen der eingangs beschriebenen Art, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine Testlösung verwendet, die zusätzlich eine Protease enthält.
Gegenstand der Erfindung ist des weiteren eine auf einen pH-Wert von 5,5 bis 8,5 abgepufferte Testlösung
für die quantitative Bestimmung des Gesamt-Cholesteringehaltes komplexer Cholesterin und Cholesterinester
enthaltender Mischungen mit:
(a) einer Lipase mit Cholesterin-Esterase-Aktivität,
(b) Cholesterin-Oxidase sowie gegebenenfalls
(c) einer oberflächenaktiven Verbindung,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie zusätzlich eine Protease enthält.
Gegenstand der Erfindung ist schließlich ein analytisches Element für die quantitative Analyse des
Gesamt-Cholesteringehaltes komplexer Cholesterin und Cholesterinester enthaltender Mischungen bestehend
aus einem saugfähigen Substrat, das mit dem Rückstand einer Lösung enthaltend:
(a) eine Lipase mit Cholesterin-Esterase-Aktivität,
(b) eine Protease,
(c) Cholesterin-Oxidase sowie gegebenenfalls
(d) eine oberflächenaktive Verbindung mit einem pH-Wert von 5,5 bis 8,5
getränkt ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren, die Testlösung und das analytische Element eignen sich in besonderer
Weise zur Analyse bzw. Bestimmung des Gesamt-Cholesteringehaltes in komplexen Lösungen, wie z. B.
Blutserum.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung enthält die wäßrige Testlösung zusätzlich
ein Indikator-System für die quantitative Erfassung mindestens eines Cholesterin-Oxidationsproduktes.
Gegebenenfalls kann die Bereitung einer erfindungsgemäßen wäßrigen Test-Lösung auch ausgehend von
einem trockenen Gemisch der Bestandteile erfoleen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der wäßrigen Testlösung sind
in den Unteransprüchen beschrieben.
Im folgenden wird die Erfindung durch die Beschreibung
allgemeiner und spezieller Beispiele sowie anhand der Zeichnungen näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. I eine graphische Darstellung, die den Einfluß
des Lösungs-pH-Wertes auf die enzymatische Cholesterin-Bestimmung
gemäß der Erfindung veranschaulicht,
F i g. 2 eine Standard-Kurve für die Gesamtcholesterin-Bestimmung
gemäß dem Verfahren der Erfindung und
Fig.3 ein Vergleich der Analysenergebnisse der Analyse von 20 menschlichen Blutserumproben, bestimmt
mittels eines automatischen Meßgerätes (Technicon SMA 12/60) und nach dem Verfahren der
Erfindung.
Die Erfindung ermöglicht somit eine Bestimmung des Gesamtcholesteringehaltes komplexer wäßriger Lösungen,
beispielsweise Blutserum, auf enzymatischem Wege unter Verwendung einer einzigen Testlösung,
welche bewirkt:
1. eine enzymatische Hydrolyse der vorhandenen Cholesterinester durch eine Mischung einer Lipase
mit Cholesterin-Esterase-Aktivität und einer Protease und
2. die Oxidation von freiem Cholesterin mit Cholesterin-Oxidase unter Freisetzen von Reaktionsprodukten,
wie beispielsweise Wasserstoffperoxid und Cholestenon, welche nach üblichen bekannten
analytischen Methoden, beispielsweise photometrischen, fluorometrischen und enzymatischen Methoden
quantitativ meßbar sind.
Die dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrunde liegenden chemischen Reaktionen sind in dem folgenden
Reaktionsschema zusammengestellt:
(1) Cholesterin-Fettsäure-Lipoprotein-Komplex + H2O
Protease oberflächenaktive Verbindung
Lipase mit Esterase-Aktivität
freies Cholesterin + Fettsäure
oberflächenaktive Verbindung
(2) Cholesterin + O2 * Cholestenon + H2O2
(2) Cholesterin + O2 * Cholestenon + H2O2
Cholesterin-Oxidase
OH
HO
(3) RNH2 +
wobei
N-R
QH5
R=N-N-CH3 O=I J-CH,
Die Reaktionsgleichung (1) veranschaulicht das Freisetzen von freiem Cholesterin aus Serum-Lipoproleinkomplexen
des Cholesterins und von Cholesterin-Estern. Gleichung (2) veranschaulicht die Cholesterin-Oxidasc-Reaktion.
Reaktion (3) schließlich veranschaulicht eines der vielen möglichen Peroxidase-Farbstoffsysteme,
welche zur Bestimmung der erzeugten H2O2-Menge angewandt werden können. Im Falle des
angegebenen Reaktionsschemas erfolgt eine Oxidation von 4-Aminoantipyrin und Kupplung mit 1,7-Dihydroxynaphlhalin
zu einer Verbindung mit einem Absorptionsmaximum bei 490 nm. Ein solches Farbsystem
beispielsweise ist durch eine hohe Empfindlichkeit, gute Stabilität und ferner dadurch ausgezeichnet, daß andere
Scriimkomponcntcn nicht störend wirken.
Im Blutserum ist ungefähr 75% des Gesamtcholestcrin.s
in Form von Estern mit einer Folsäure vorhanden und sowohl das freie Cholesterin als mich das veresterte
Cholesterin sind normalerweise mit l'lasmalipoproicin-
fraktionen komplex gebunden. Da Cholesterin-Oxidase nicht mit Cholesterinestern reagiert, muß notwendigerweise
ein Verfahren zur Bestimmung des Gesamt-Cholesteringehaltes dafür sorgen, daß sämtliches Steroid in
freier und meßbarer Form vorliegt.
Erfindungsgemäß erfolgt der Abbau oder die Hydrolyse der Cholesterinester mittels einer Mischung
von Enzymen, und zwar einer Lipase mit Esteraseaktivität und einer Protease. Überraschenderweise hat sich
gezeigt, daß diese Enzymkombination die Cholesterinester in hoch wirksamer Weise verseift. Eine Anzahl von
Lipascn mikrobiologischer Herkunft hydrolysieren Cholesterinester bis zu einem gewissen Grad. Zur
Erzielung einer maximalen Wirksamkeit der Lipase ist es jedoch erforderlich, sie gemeinsam mit einer
Protease zu verwenden.
Einer der überraschendsten Aspekte der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, daß Proteasen, die
gewöhnlich Proteine abbauen, aus noch unerklärlichen
Gründen die Enzyme, die selbst Proteine sind, und die in
den Testlösungen vorhanden sind, nicht angreifen oder zerstören.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung können die verschiedensten Lipasen verwendet werden, <-,
die pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sein können, jedoch eine Esterase-Aklivität aufweisen müssen.
Eine Methode zur Ermittlung, ob eine Lipasc die
erforderliche Esterase-Aktivität aufweist, besteht darin, eine bestimmte Menge (12O0 Einheiten/ml) der Lipasc in
einer standardisierten Cholesteryllinoleatlösung bei
einem pH-Wert von 7,0 zuzugeben, das Ganze zwei Stunden lang bei 37°C unter Stickstoff zu inkubieren
und darin die Estermenge zu bestimmen, die in der Lösung danach noch vorhanden ist, und zwar nach der
Hydroxylamin-Bestimmungsmethode von J. Vonhoeffmayr und R. Fried, veröffentlicht in Z. Klin.
Chem. U. Klin. Biochem. 8 (1970), Seite 134.
Jede Lipase, die mehr als 25 mg/100 ml des Esters in einer standardisierten Lösung mit 200 mg Cholesteryllinoleat
hydrolysiert, eignet sich in vorteilhafter Weise zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung.
Als besonders geeignete Lipasen haben sich mikrobiologische Lipasen (microbial lipases) erwiesen, beispielsweise
die Lipase von Candida cylindracca, und Lipasen mit entsprechender oder ähnlicher Aktivität.
Geeignete Lipasen sind im Handel erhältlich, beispielsweise Weizcnkeimlipasen, z. B. solche Weizenkeimlipascn,
die von der US-Firma Miles Laboratories of Elkhart, Indiana, in den Handel gebracht werden oder jo
die Lipase 3000, Hersteller Wilson Laboratories, Chicago, Illinois, USA oder Steapsin (die beiden zuletzt
genannten Lipasen sind pancreatische Enzyme), Hersteller Sigma Chem. Co., St. Louis, Missouri, USA und
Lipase M von Candida cylindracca, Hersteller Enzyme r, Development Corp., New York, New York, USA. Das
zuletzt genannte Enzym führt zu einer quantitativen Hydrolyse von Serum-Cholesterinestern bei erhöhten
Konzentrationen von Serumcholesterinestern in der Größenordnung von 10 Minuten bei 500C. 4u
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung können des weiteren die verschiedensten Proteasen
verwendet werden, beispielsweise Chymotrypsin, Streptomyccs griseus-Protease (im Handel erhältlich unter
der Handelsbezeichnung »Pronase«), Proteasen von 4i Aspergillus oryzae und Bacillus subtilis, Elastase, Papain
und Bromclain. Auch können Mischungen derartiger Enzyme verwendet werden.
Das durch die Einwirkung der Enzynimischung freigesetzte Cholesterin kann dann mittels des Cholcsterin-Oxidaseenzyms
der Testlösung bestimmt werden, wobei bekannte Enzyme mit Cholcsterinoxidase-Aktivität,
wie z.B. in der eingangs erwähnten DT-OS 22 46 695 sowie in der DT-OS 25 12 606 beschrieben,
verwendet werden können. v,
Die Produkte der Cliolcsterinoxidation, nämlich Cholcstcnon und Wasserstoffperoxid, lassen sich quantitativ
leicht ermitteln, und zwar entweder durch Messung der Absorption der Lösung bei 240 ηm unter Bestimmung
der erzeugten Cholestciionkon/.entration oder wi
durch Messung der Menge an Wasserstoffperoxid, die bei dem Cholcstcrin-Oxidationsprozcß anfällt.
Die Messung des Cholcslcnongchullcs kann dabei
beispielsweise nach üblichen bekannten Methoden erfolgen. t'r>
Die wäßrige Tcstlösung kann dafür zusätzlich zur Lipasc, Protease und Cholestcrm-Oxidase ein Farb-Indikatoi'system
für die Ermittlung der Konzentration eines Produktes der Cholesterin-Oxidation enthalten.
Das Farb-Indikatorsystem ist z. B. ein solches, durch das
die Konzentration des bei der Oxidation entwickelten Wasserstoffperoxids festgestellt wird. Derartige H2O2-Farb-Indikatorsysteme
sind bekannt.
Farb-Indikatorsysteme dieses Typs weisen in der Regel Peroxidase oder eine Peroxidase entsprechende
oder ähnliche Substanz mit Pcroxidasen-Aktivilät auf sowie ein Substrat für Peroxidase, das einer Farbveränderung
oder Farberzeugung in Gegenwart von Wasserstoffperoxid unterliegt.
Andererseits kann das Indikatorsystem aus einer oder mehreren Substanzen bestehen, welche keiner oder
keiner wesentlichen Farbänderung bei Oxidation in Gegenwart von H2O2 und Peroxidase unterliegen,
welche jedoch in oxidierter Form mit einer farbbildenden Verbindung oder einer farbverändernden Substanz
reagieren können, so daß eine quantitative Messung des Reaktionsablaufes möglich wird.
Schließlich ist es alternativ auch möglich, ein oder mehrere Produkte der Cholesterin-Oxidation abzutrennen
und ihre Menge in einem gesonderten Arbeitsgang festzustellen.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung geeignete Peroxidasen sind Enzyme, welche eine
Reaktion katalysieren, bei der Wasserstoffperoxyd eine andere Verbindung oxidiert. Die Peroxidasen bestehen
im allgemeinen aus konjugierten Proteinen mit Eisenporphyrin. Peroxidasen kommen beispielsweise in
Meerrettich, Kartoffeln, Feigenbaumsyrup und Rübenkraut vor (pflanzliche Peroxidasen); in der Milch
(Lacto-Peroxidase) sowie in weißen Blutkörperchen (Verdo-Peroxidase). Zur Durchführung des Verfahrens
der Erfindung können aber auch synthetische Peroxidasen verwendet werden. Geeignet sind des weiteren
solche Substanzen, wie Hämin, mit Hämoglobin, Oxyhämoglobin, Hämoglobin, Hämochromogen, alkalisches
Hämatin, Häminderivate und andere Verbindungen, welche peroxidative oder peroxidasenähnliche
Aktivität entfalten, nämlich die Fähigkeit zur Katalysierung der Oxidation einer Substanz mittels Wasserstoffperoxid
und anderen Peroxiden. Die verschiedenen Peroxidasen enthalten vermutlich Hämatin.
Wesentlich ist, daß im Falle erfindungsgemäßer Testlösungen die Protease bei Durchführung des
Analyseverfahrens, das in der Regel bis zu etwa 10 bis
etwa 15 Minuten dauert, die Peroxidase nicht zerstört.
Als Vorsichtsmaßnahmen gegen einen Proteaseabbau der anderen Komponenten der Lösung kann es jedoch
vorteilhaft sein, die Lösungsbeslandteile vergleichsweise kurz vor Verwendung der Lösung zusammenzumischen
oder andererseits die Protease von der Lösung fernzuhalten und diese erst kurz vor Durchführung des
analytischen Bestimmungsverfahrens zuzusetzen. Da die Protease in der Lösung leicht löslich ist, bereitet der
Zusatz der Protease kurz vor Verwendung der Lösung keine Schwierigkeiten.
Andere Substanzen, die selbst keine Enzyme sind,
jedoch peroxidasenartige oder pcroxidasegleichc Aktivität
aufweisen, sind beispielsweise Eiscnsulfocyanat. F.iscntannat, Fcrro-fcrrocyanid, C'hromisalzc, /. B. KaIiumchromisulfat,
absorbiert von Kieselsäuregel und dergleichen. Diese Substanzen sind verwendbar, haben
sich jedoch als nicht so vorteilhaft wie Peroxidasen erwiesen.
l'arbbiklcndc Substrate von Peroxidase und Peroxidase
gleichen oder Peroxidase ähnlichen Substanzen, welche zu einer l'arbbildung in Gegenwart von
Wasserstoffperoxid und Peroxidase führen und welche erfindungsgemäß als Indikatoren verwendbar sind, sind
beispielsweise:
1. Monoamine, z. B. Anilin und Anilinderivate, ortho-Toluidin,
para-Toluidin und dergleichen;
2. Diamine, z. B. ortho-Phenylendiamin; N,N'-Dimethyl-para-phenylendiamin;
Ν,Ν'-Diäthylphenylendiamin;
Benzidin (welches zu einer blauen oder braunen Färbung führt), Dianisidin (welches zu
einem grünen oder braunen Farbumschlag führt) und dergleichen;
3. Phenole, wie beispielsweise Phenol selbst (das <ui
einer gelben Verfärbung führt), Thymol, ortho-, meta- und para-Kresole (die zu grünlichgelben,
rosaroten bzw. milchigen Suspensionen führen), «-Naphthol (das zur Erzeugung eines purpurroten
Farbtones führt), /J-Naphthol (das zur Erzeugung
eines weißen Niederschlages führt) und dergleichen;
4. Polyphenole, z. B. Brenzkatechin, Guaiacol (welches
zu einem orangen Farbton führt), Orcinol, Pyrogallol (das zu einem rötlichen oder gelben
Farbton führt), ρ,ρ-Dihydroxydiphenyl und Phloroglucinol;
5. Aromatische Säuren, z. B. Salicylsäure und 2,3-Dihydroxybenzoesäure
sowie Gallussäuren;
6. Leucofarbstoffe, z. B. Leucomalachitgrün (zur Erzeugung von Malachitgrün) und Leucophenolphthalein
(das vorzugsweise in einem alkalischen Medium verwendet wird);
7. Farbstoffe, wie beispielsweise 2,6-Dichlorphenolindophenol;
8. Verschiedene biologische Stoffe, z. B. die Flavone,
Tyrosin, Dihydroxyphenylalanin (das zu einer orangerötlichen Färbung führt) und Tryptophan;
9. Andere Substanzen, wie beispielsweise Gummi guaiac, Guaiaconsäure, Kalium- und Natriumjodide
sowie andere in Wasser lösliche Jodide und Bilirubin (das zu einem grünlichen Farbton führt)
und
K). spezielle Farbstoffe, wie beispielsweise 2,2'-Azindi(3-äthyl-benz()-thiazolin-(6)-sulfonsäure)
und 3,3'-Diaminobenzidin.
Ein lndikatorsystem, das in einer erfindungsgemäßen Testlösung vorhanden sein kann, besteht z. B. außer der
Peroxidase aus einer Farbsloffkupplungskombination, d. h. einem Paar von Verbindungen, von denen eine in
ihrem oxidierten Zusu.nd mit der anderen Verbindung reagiert, und /war unter Erzeugung einer quantitativ
erfaßbaren Verfärbung der Lösung. Besonders geeignete farbslofferzeugcndc Kombinationen sind beispielsweise
1,7-Dihydroxynaphthalin als Kuppler und 4-Aininoantipyrin
als oxidierbare Verbindung.
Andererseits kann beispielsweise als Indikator, der hei Oxidation einer Farbveränderiiiig unterliegt, in
geeigneter Weise 4-Methoxy-l-naphthalin verwendet werden.
/weckinäßigerweise ist eine wäßrige eriiiulungsgemäße
Testlösung auf einen pH-Wert von 6,r>
bis 7,1) abgepul'fert. Der Einfluß des pH-Wertes und der
l'iil'feisiibstiiii/ wird durch F ig. I deutlich. Die graphische
Darstellung der Vollständigkeit der Reaktion bei verschiedenen pH-Werten zeigt ein maximales Plateau
bei pll-Werlen zwischen 6,5 und 7,0. Ein vollständiger
Reaklionsahlauf kann des weiteren durch die verwendete
Piiffersubslanz etwas beeinflußt werden. So wird beispielsweise bei einem pH-Wert von 7,0 mit
Kaliumphosphat der maximale Wert für den Gesamteholesteringehalt erreicht. Geeignete Puffer sind lerner
beispielsweise Dimethylglutarat, das HCl-SaIz von Tris(hydroxymethyl)aminomethan (Tris-HCI) und
N-2-Hydroxyäthyl-piperizin-N'-2-äthansulfonsäure
) (HEPES). Andere geeignete Puffersubstanzen sind beispielsweise Imidazo!, Cacodylat, ferner Piperazin-N,N'-bis(2-äthansulfonsäure) (PIPES); 2-(N-Morpholino)äthansulfonsäure (MES) sowie N,N-Bis(2-hydroxyäthyl)-2-aminoäthansulfonsäure (BES).
in Zweckmäßigerweise wird die erfindungsgemäße Testlösung jedoch mit einem Phosphat-Puffer abgepuffert.
) (HEPES). Andere geeignete Puffersubstanzen sind beispielsweise Imidazo!, Cacodylat, ferner Piperazin-N,N'-bis(2-äthansulfonsäure) (PIPES); 2-(N-Morpholino)äthansulfonsäure (MES) sowie N,N-Bis(2-hydroxyäthyl)-2-aminoäthansulfonsäure (BES).
in Zweckmäßigerweise wird die erfindungsgemäße Testlösung jedoch mit einem Phosphat-Puffer abgepuffert.
So enthält beispielsweise eine wäßrige Lösung eines Gesamtvolumens von 100 ml:
1' etwa 2000 bis etwa 3000 Einheiten einer Lipase mit
Cholesterin-Esteraseaktivität,
etwa 50 bis etwa 75 Einheiten Protease von B. subtilis und 0,5 bis etwa 1,5 Einheiten Cholesterin-Oxidase,
wobei die Lösung mit einem Phosphatpuffer, z. B. Kaliumphosphat, auf einen pH-Wert von 6,5 bis 7,0 abgepuffert ist.
wobei die Lösung mit einem Phosphatpuffer, z. B. Kaliumphosphat, auf einen pH-Wert von 6,5 bis 7,0 abgepuffert ist.
Die Testlösung kann ferner eine oberflächenaktive Verbindung enthalten, vorzugsweise in Konzentrati-
_>"> onen von etwa 0,05 bis etwa 05 Gew.-%. Der Typ der
oberflächenaktiven Verbindung ist nicht kritisch. Besonders geeignete oberflächenaktive Verbindungen zur
Herstellung einer Testlösung sind Deoxycholat und ganz allgemein nichtionogene oberflächenaktive Ver-
Bindungen, beispielsweise Octylphenoxypolyäthanole (im Handel beispielsweise erhältlich unter der Handelsbezeichnung
Triton, Hersteller Rohm & Haas Company, insbesondere Triton X-IOO), ferner (P-Nonylphenoxy)-glyzerine
und Polyäthylenglykole.
r> Die angegebenen Einheiten von Lipase-, Protease
und Peroxidase-Enzymen sind dabei wie folgt definiert:
I Einheit Lipase entspricht der Enzymmenge, die 1 μ-Mol Fettsäure pro Minute aus einer Triglyzeridmischung,
z. B. Olivenöl, bei einem pH-Wert von 7,0 bei 37" C erzeugt.
1 Einheit Protease entspricht der Enzymmenge, welche Casein unter Erzeugung eines Farbäquivalentes
entsprechend 1 μ-Mol Tyrosin pro Minute bei einem pH-Wert von 7,5 bei 37"C hydrolysiert.
4' I Einheit Peroxidase entspricht der Enzymmenge, die I μ-Mol Peroxid in einer Minute bei einem pH-Wert von 7,0 und einer Temperatur von 37"C oxidiert.
4' I Einheit Peroxidase entspricht der Enzymmenge, die I μ-Mol Peroxid in einer Minute bei einem pH-Wert von 7,0 und einer Temperatur von 37"C oxidiert.
Enthält die Testlösung zusätzlich Farbindikatoren
ίο oder farbbildendc Komponenten, z. B. des beschriebenen
Typs, so enthält die Lösung zweckmäßigerweise Peroxidase in einer Konzentration von etwa 3 bis etwa 6
Einheiten pro ml Lösung, ^überzeugende Komponenten in einer solchen Konzentration, daß genügend
r, oxidierbare Verbindung erzeugt wird, sowie gegebenenfalls
Farbkuppler in solcher Konzentralion, daß eine l'aibsioffbildung möglich ist.
Die /eilspanne, die für die Durchführung einer Analyse benötigt wird, kann verschieden sein, und hängt
wi von der Konzentration an freiem und veresierlem
Cholesterin in der Probe ab. Ganz allgemein jedoch hat sich gezeigt, daß die Zeildauer einer Bestimmung, d. h.
die Zeitdauer, die sich die /\\ untersuchende Probe mit der Testlösung in Koniakt befindet, mindestens IO
μ Minuten beansprucht.
Die Kontaktdauer zwischen der zu untersuchenden Probe und der Lösung vor Durchführung der eigentlichen
Bestimmung wird des weiteren etwas von der
angewandten Temperatur beeinflußt. Bei Anwendung erhöhter Temperaturen, von beispielsweise 60 bis 700C,
sowie unter sorgfältig gesteuerten Druckbedingungen, welche die Verdampfung des Wasserstoffperoxides
inhibieren, kann die Bestimmung jedoch auch in einer kürzeren Zeitspanne durchgeführt werden. Vorzugsweise
werden Probe und Testlösung bei einer Temperatur von 25 bis 50°C miteinander in Kontakt gebracht.
Die zur Herstellung einer erfindungsgemäßen wäßriger Testlösung benötigten Bestandteile, d. h. die
Enzyme und andere Bestandteile, können in fester Form abgepackt und verwendet werden. Dies bedeutet, daß
sogenannte trockene Ansätze für die Bereitung einer erfindungsgemäßen wäßrigen Testlösung verwendet
werden können, welche lyophilisierte Lipase, Protease, Cholesterin-Oxidase und gegebenenfalls eine oberflächenaktive
Verbindung enthalten, sowie eine Puffersubstanz in solchen Verhältnissen, daß derartige trockene
Ansätze nur noch in einer vorbestimmten Wassermenge gelöst zu werden brauchen, um eine erfindungsgemäße
Testlösung zu liefern. Derartige trockene Ansätze können des weiteren gegebenenfalls lyophilisierte
Peroxidase und/oder die trockenen Komponenten des Indikatorsystems in geeigneten Verhältnissen enthalten.
Soll eine Testlösung unter Verwendung von Deoxycholat hergestellt werden, d. h. einer besonders geeigneten
oberflächenaktiven Verbindung, so empfiehlt es sich, die übrigen trockenen Komponenten des trockenen
Ansatzes, ohne die oberflächenaktive Verbindung abzupacken, da lediglich die Salze von Deoxycholat im
Normalzustand feste Verbindungen sind. Bei der Herstellung einer Testlösung mit Deoxycholat als
oberflächenaktiver Verbindung empfiehlt es sich daher, die oberflächenaktive Verbindung zum Zeitpunkt der von
Zusammenmischung der trockenen Komponenten mit J5 dem Wasser zuzusetzen. Gegebenenfalls kann auch zu
diesem Zeitpunkt erst die Puffersubstanz zugesetzt werden.
Wie bereits dargelegt, ist überraschend, daß bei einer erfindungsgemäßen Testlösung die Protease die anderen
proteinösen Komponenten der Mischung im Verlaufe der Bestimmung nicht zerstört. Insbesondere
ist kein wesentlicher Effekt der Protease bei Lösungen erkennbar, welche in der Kälte aufbewahrt wurden,
beispielsweise bei 0 bis 5°C, z. B. nach 8 Stunden. Als
zweckmäßig hat es sich daher erwiesen, die Lösungen nach ihrer Herstellung im Kalten aufzubewahren oder
aber die Komponenten bis kurz vor ihrer Verwendung im trockenen Zustand aufzubewahren, um die Erzielung
optimaler Ergebnisse zu gewährleisten.
Kommt es nicht auf optimale Ergebnisse an, sondern vielmehr nur auf qualitative Daten, so ist es auch
möglich, die wäßrige Testlösung durch Aufsaugen in ein poröses oder saugfähiges Substrat einzuführen, beispielsweise
ein Filterpapier, so daß nach dem Trocknen y,
desselben ein imprägniertes analytisches Element erhalten wird, welches zur Durchführung qualitativer
und gegebenenfalls halb quantitativer analytischer Bestimmungsmethoden geeignet ist.
Die folgenden speziellen Beispiele sollen die Erfin- w)
dung noch näher erläutern.
Es wurde eine abgepufferte Tcstlösung hergestellt aus: br)
2400 Einheiten Lipase M (Hefelipasc, Hersteller Enzyme Development Corp.),
66 Einheiten Protease aus B. subtilis,
66 Einheiten Protease aus B. subtilis,
406 Einheiten Peroxidase (aus Meerrettich),
0,65 Einheiten Cholesterin-Oxidase,
3,4 ml Triton X-100 (verwendet in Form einer 10gew.-%igen Lösung von oberflächenaktiver Verbindung in mg zu Volumen Wasser in ml,
40 μ-Mole 4-Aminoantipyrin,
22 μ-Mole, 1,7-Dihydroxy-naphthaIin und
96 ml 50-mM-Phosphatpuffer,
pH-Wert = 7,0.
0,65 Einheiten Cholesterin-Oxidase,
3,4 ml Triton X-100 (verwendet in Form einer 10gew.-%igen Lösung von oberflächenaktiver Verbindung in mg zu Volumen Wasser in ml,
40 μ-Mole 4-Aminoantipyrin,
22 μ-Mole, 1,7-Dihydroxy-naphthaIin und
96 ml 50-mM-Phosphatpuffer,
pH-Wert = 7,0.
Die Lösung wurde verwendet, um den effektiven Bereich der Bestimmungsmethode aufzuzeigen.
Wie sich aus F i g. 2 ergibt, wurden lineare Ergebnisse mit der Standard-Testlösung (Validate) mit 8,5 bis
340,0 μg Cholesterin erhalten. Die Reaktionsdauer nahm dabei mit der Konzentration des Cholesterins in
der Standardlösung zu, jedoch war die Reaktion der 170μg Cholesterin enthaltenden Probe innerhalb von
15 Minuten beendet.
Menschliches Blutserum, das auf seinen Gesamtcholesteringehalt mittels eines automatischen Analysiergerätes
vom Typ Technicon SMA 12/60 Auto Analyzer untersucht worden war, wurde zur Bestimmung des
Cholesteringehaltes nach der enzymatischen Methode der Erfindung verwendet. Dazu wurde eine Testlösung
der in Beispiel 1 beschriebenen Zusammensetzung verwendet. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Fig.3
dargestellt. Aus Fig.3 ergibt sich eine ausgezeichnete
Übereinstimmung der Cholesteringehalte, die nach den beiden verschiedenen Methoden ermittelt wurden. Eine
statistische Analyse dieser Daten ergibt einen Correlationskoeffizienten von 0,987 und eine lineare Regression
y= 0,957 χ+2,9.
Um die Reproduzierbarkeit des erfindungsgemäßen Bestimmungsverfahrens zu veranschaulichen, wurden
drei Seren lOmal nach der in Beispiel 1 angegebenen
Methode analysiert. Die Ergebnisse diersr Analysen sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
Ergebnisse von Mehrfachbestimmungen
mit 3 Serumproben
Serumprobe | Nr. | 3 | |
1 | 2 | ||
mg/dl | 273 | ||
121 | 211 | 234 | |
176 | 227 | 227 | |
206 | 241 | 230 | |
H6 | 261 | 208 | |
170 | 269 | 208 | |
168 | 247 | 282 | |
176 | 258 | 287 | |
190 | 240 | 216 | |
192 | 237 | 299 | |
168 | 246 | ||
Mittelwert, mg/dl | 171 | 243 | 35 |
Standard-Abweichung, | 20 | 18 | |
mg/dl | 14 | ||
Koeffizient der | 11 | 7 | |
Veränderung in % | |||
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (18)
1. Verfahren zur Bestimmung des Gesamt-Cholesteringehaltes
von komplexen. Cholesterin und Cholesterinester enthaltenden Mischungen auf enzymatischem
Wege, bei dem man eine Probe der zu analysierenden Mischung unter Hydrolyse der Cholesterinester und Oxidation des Cholesterins mit
einer wäßrigen, auf einen pH-Wert von 5,5 bis 8,5 abgepufferten Testlösung enthaltend:
(a) eine Lipase mit Cholesterin-Esterase-Aktivität,
(b) Cholesterin-Oxidase sowie gegebenenfalls
(c) eine oberflächenaktive Verbindung
in Kontakt bringt und die Gesamtmenge des Cholesterins in der Probe durch Messung der Menge
mindestens eines enzymatischen Abbauproduktes des Cholesterins ermittelt, dauurch gekennzeichnet,
daß man eine Testlösung verwendet, die zusätzlich eine Protease enthält.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man die Probe der zu analysierenden
Mischung mindestens 10 Minuten bei einer Temperatur von 25 bis 50° C mit der Restlösung in Kontakt
bringt.
3. Wäßrige, auf einen pH-Wert von 5,5 bis 8,5 abgepufferte Testlösung für die quantitative Bestimmung
des Gesamt-Cholesteringehaltes komplexer Cholesterin und Cholesterinester enthaltender Mischungen
mit
(a) einer Lipase mit Cholesterin-Esterase-Aktivität,
(b) Cholesterin-Oxidase sowie gegebenenfalls
(c) einer oberflächenaktiven Verbindung,
dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich eine Protease enthält.
dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich eine Protease enthält.
4. Wäßrige Testlösung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie auf einen pH-Wert von 6,5
bis 7,0 abgepuffert ist.
5. Wäßrige Testlösung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine nichtionogene oberflächenaktive
Verbindung enthält.
6. Wäßrige Testlösung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lipase verwendet wird,
von welcher 50 mg mindestens etwa 25 mg/100 ml des Cholesteryllinoleates hydrolysieren, das in 5 ml
einer Standardlösung enthaltend 200 mg Cholesteryllinoleat, 5 ml Äthyläther, 100 ml Wassei und
430 mg Natriumcholat, abgepuffert auf einen pH-Wert von 7,0 mit einer 0,1 molaren Phosphatpufferlösung
während einer Inkubationsdauer von zwei Stunden bei 37°C unter Stickstoff enthalten ist.
7. Wäßrige Testlösung nach Anspruch 3 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine von Mikroorganismen
stammende Lipase enthält.
8. Wäßrige Testlösung nach einem der Ansprüche 3, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß man eine
Weizenkeimlipase, eine pancreatische Lipase oder die Lipase von Candida cyclindracca verwendet.
9. Wäßrige Testlösung nach einem der Ansprüche
3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lipase in Konzentrationen von 10 bis 50 Einheiten pro ml
Lösung verwendet.
10. Wäßrige Testlösung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie die Cholesterin-Oxidase in
einer Konzentration von 0,002 bis 0,05 Einheiten pro b5
ml Lösung enthält.
11. Wäßrige Testlösung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sie die Protease in einer Konzentration von 0,5 bis 2,0 Einheiten pro ml
enthält.
12. Wäßrige Testlösung nach Anspruch 3 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß sie als Protease Chymotrypsin, Papain, Bromelain, Streptomyces
griseus-Protease, Elastase, Bacillus subtilis-Protease oder Aspergillus oryzae-Protease enthält.
13. Wäßrige Testlösung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sie mit einem Phosphat-Puffer abgepuffert ist.
14. Wäßrige Testlösung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einem Kaliumphosphat-Puffer
abgepuffert ist.
15. Wäßrige Testlösung nach einem der Ansprüche 3 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß sie
zusätzlich ein Indikatorsystem für die quantitative Erfassung mindestens eines Cholesterin-Oxidationsproduktes
enthält.
16. Wäßrige Testlösung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß sie enthält:
(a) 10 bis 50 Einheiten einer Lipase mit Cholesterin-Esterase-Aktivität
pro ml;
(b) 0,5 bis 2,0 Einheiten einer Protease pro ml;
(c) 0,002 bis 0,5 Einheiten einer Cholesterin-Oxidase pro ml sowie
(d) gegebenenfalls 0,05 bis 0,5 Gew-% einer oberflächenaktiven Verbindung und daß
(e) die Lösung auf einen pH-Wert von 5,5 bis 8,5 dbgepuffert ist.
17. Trockenes Gemisch für die Bereitung einer wäßrigen Testlösung nach einem der Ansprüche 3
bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß es enthält:
(a) eine Lipase mit Cholesterin-Esterase-Aktivität,
(b) eine Protease,
(c) Cholesterin-Oxidase sowie gegebenenfalls
(d) eine oberflächenaktive Verbindung und/oder eine Puffersubstanz und/oder ein Indikatorsystem.
18. Analytisches Element für die quantitative Analyse des Gesamt-Cholesteringehaltes komplexer
Cholesterin und Cholesterinester enthaltender Mischungen, bestehend aus einem saugfähigen Substrat,
das mit dem Rückstand einer Lösung enthaltend:
(a) eine Lipase mit Cholesterin-Esterase Aktivität,
(b) eine Protease,
(c) Cholesterin-Oxidase sowie gegebenenfalls
(d) eine oberflächenaktive Verbindung und/oder eine Puffersubstanz und/oder ein Indikatorsystem
getränkt ist.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US454622A US3884764A (en) | 1974-03-25 | 1974-03-25 | Method and composition for blood serum cholesterol analysis |
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Publication Number | Publication Date |
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DE2512585B2 true DE2512585B2 (de) | 1978-02-02 |
DE2512585C3 DE2512585C3 (de) | 1986-07-31 |
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