DE2512575A1 - Verfahren zur elektrolyse mit selbststaendiger, elektrischer versorgung - Google Patents
Verfahren zur elektrolyse mit selbststaendiger, elektrischer versorgungInfo
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Description
PATENTANWÄLTE 9 R 1 9 ζ 7 R
GRÄM KOW. MANITZ & FI NSTE RWALD
München, den 21. KRZ. 1975 S/Lo - E 2034
ELEOiDRIGITE DE FRANCE (SERVICE NATIONALE)
2, rue Louis-Murat, 75008 Paris, Frankreich
Verfahren zur Elektrolyse mit selbständiger, elektrischer
Versorgung
Die Erfindung betrifft ein Elektrolyseverfahren, bei welchem
die zur elektrolytischen Zersetzung erforderliche, elektrische
Energie aus der Wärmeenergie entnommen wird, welche durch chemische Reaktionen unter Einsatz der aus dieser Zersetzung
sich ergebenden Elemente freigesetzt wird.
Bislang wurde die elektrische Versorgung von Elektriysebehältern
mittels einer unabhängigen Quelle für elektrische Energie durchgeführt.
Aufgabe der Erfindung ist die Herstellung eines selbständigen bzw. autonomen Elektrolysetanks, d.h. ohne äußere Quelle
für elektrische Energie, wobei die Energiezufuhr aus einer Umwandlung der im Bereich des Tanks freigesetzten Wärme in
Elektrizität herrührt. Da es in bestimmten Elektrolysetanks exotherme, chemische Reaktionen gibt, erscheint es vorteilhaft,
die freigesetzte Wärme zu verwenden und sie in elektrische
DIPL.-ING. W. GRAMKOW DR. G. MANITZ · DIPL.-ING. M. FINSTERWALD ZENTRALKASSE BAYER. VOLKSBANKEN
STUTTGART 5O (BAD CANNSTATT1 8 MÜNCHEN 22. ROBERT-KOCH-STRASSE ! MÜNCHEN. KONTO-NUMMER 7270
SE£LBERGSTR.23/25.TEL.(0711>567261 TEL. (089) 22 42 II. TELEX 5-29672 PATMF POSTSCHECK: MÜNCHEN 77062 -
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Energie in Form von niedriger Gleichstromspannung umzuwandeln.
Im günstigsten Fall könnte man nicht nur ausreichend Energie gewinnen, um die Elektrolyse aufrechtzuerhalten, sondern noch
einen Überschuß an elektrischer Energie erzeugen, der in anderer Weise verwendet werden kann, wobei der Elektrolysebehälter
sich dann als Elektrizitätsgenerator verhalten würde. Dies ist insbesondere der Fall bei den Elektrolyseverfahren,
der in der Patentanmeldung der Anmelderin mit dem Titel "Verfahren zur Elektrolyse unter Absorption von freigesetzten
Gasen" beschrieben ist.
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Elektrolyse, das
I.
sich dadurch auszeichnet, daß wenigstens eines der aus der elektrolytischen Zersetzung herrührenden Elemente mit einem
reaktionsfähigen Körper vereinigt wird, so daß die Vereinigung unter Freisetzung von Wärme vor sich geht, daß die freigesetzte
Wärme gewonnen und dann in elektrische Energie umgewandelt wird, wovon ein Teil zur Lieferung von äektrische Energie
niedriger Spannung in Form von Gleichstrom verwendet wird, welche .für die Elektrolyse notwendig ist.
Der zur Charakterisierung der Einwirkung der reaktionsfähigen Körper mit den aus der Zersetzung herrührenden Elementen verwendete
Ausdruck "Kombination" ist so zu verstehen, daß er auch eine chemische !Reaktion wie eine Auflösung oder Rieden anderen
Typ von Einwirkung umfaßt.
Die Umwandlung der Wärmeenergie in elektrische Energie erfolgt in einem thermodynamischen Zyklus, der eine kalte Quelle und
eine warme Quelle umfaßt, wobei die x-jarme Quelle durch die
Wärmeenergie gebildet wird, die in der Höhe der exothermen Reaktion eines aus der Elektrolyse herrührenden Gases und des
reaktionsfähigen Körpers freigesetzt wird. Da die Ausbeute der Elektrolyse verbessert wird, wenn die Temperatur des
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• a.
Elektrolysebades ansteigt, verwendet man gemäß der Erfindung
als kalte Quelle einen der Bestandteile des Elektrolysebades, bevor er in den Elektrolysebehälter eingeführt wird, um
seine Temperatur zu erhöhen.
Um die Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu vereinfachen,
wird die Elektrolyse von Wasser betrachtet, bei welcher das Elektrolysebad in klassischer Weise durch eine verdünnte
wäßrige Lösung eines Salzes oder einer Säure gebildet wird. Das Wasser, das andauernd in den Behälter oder Tank in dem Kaße
eingeführt werden muß, wie es in Wasserstoff und Sauerstoff zersetzt wird, ist die Flüssigkeit, welche als kalte Quelle
in diesem thermodynamischen Zyklus dient.
In der Figur der Zeichnung ist das erfindungsgemäße Elektrolyseverfahren
schematisch dargestellt, angewandt auf den Fall der Elektrolyse von Wasser unter Freisetzen von Wasserstoff und
Sauerstoff, wobei der Wasserstoff mit flüssigem Natrium und der Sauerstoff mit Bariumoxid kombiniert werden.
In der Figur bezeichnet das Bezugszeichen Λ einen Elektrolysebehälter
oder Elektrolysetank, der schematisch eine poröse Kathode 2 und eine poröse Anode 3 trägt, wobei der zwischen
diesen beiden Elektroden angeordnete Teil das sogenannte Elektrolysebad bildet, während der auf der anderen'Seite der
porösen Elektroden angeordnete Teil zum Freisetzen der Gase aus der elektrolytischen Zersetzung und zu ihrer Reaktion mit
reaktionsfähigen körpern dient, welche in Kontakt mit diesen porösen Elektroden geführt werden.
Selbstverständlich könnte man auch eine andere Vorrichtung als einen Behälter oder Tank mit porösen Elektroden ins Auge
fassen, jedoch besteht der Vorteil dieser darin, die Kompaktheit des Gesamtaufbaues zu erhöhen.
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Im vorliegenden Pall ist der Elektrolyt eine verdünnte,
wäßrige Lösung eines Salzes, und das Wasser wird andauernd zu dem Tank oder Behälter über eine Leitung 4- zugeführt.
An der Außenseite der porösen Kathode 2 läßt man einen Strom aus geschmolzenem Natrium zirkulieren, welcher den reaktionsfähigen
Körper darstellt, von dem oben die Rede war, und der sich sofort im Bereich der Kathode mit dem durch die Elektrolyse
freigesetzten Wasserstoff unter Bildung von Natriumhydrid, NaH, kombiniert bzw. vereinigt. Das Natriumhydrid ist flüssig
und erlaubt daher eine Gewinnung von Wasserstoff in kompakter Form unter Absenkung des Partialdruckes des Wasserstoffes im
Bereich des Tanks bzw. Behälters, so daß die zur Versorgung des Tanks bzw. Behälters erforderliche Spannung vermindert wird,
wie dies in der zuvor genannten -Patentanmeldung erläutert wird.
An der Außenseite der porösen Anode 3 läßt man einen Strom
von Bariumoxid, BaO, in flüssiger Form oder in Form eines Wirbelbettes, bzw. Fließbettes, zirkulieren. Das Bariumoxid
ist ein reaktionsfähiger Körper, welcher sich rasch mit dem an der Anode freigesetzten Sauerstoff unter Bildung von festem
Bariumperoxid kombiniert bzw. vereinigt. Der Sauerstoff wird daher ebenfalls in kompakter Form gewonnen, was die Verminderung
des Sauerstoffpartialdruckes in der Höhe der Anode ermöglicht
und daher eine Absenkung der zur Versorgung des Tanks bzw. Behälters erforderlichen, elektrischen Spannung, wie es ebenfalls
in der zuvor genannten Patentanmeldung erläutert ist.
Gemäß der Erfindung nutzt man die Tatsache aus, daß die Kombinationsreaktionen
einerseits des Wasserstoffs mit dem Natrium und andererseits des Bariumoxids mit dem Sauerstoff sehr
exotherm bei den Betriebstemperaturen des Elektrolysebehälters sind, welche in der Nähe von 400 0C liegen. Ein mit dem Bezugszeichen 5 gekennzeichneter Wärmetauscher gewinnt die freigesetzte
Wärme wieder und überführt sie zu_ einem Fluid, welches
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.5.
eine Turbine 6 versorgt, um diese in Drehung zu versetzen.
Das Fluid kann Wasserdampf sein. I'ür das gute !Funktionieren
der Turbine 6 ist eine kalte Quelle vorgesehen, welche durch eine Wasserzirkulation in einem Wärmetauscher ?' gebildet wird.
Im Verlauf des Betriebes der Turbine erhöht sich die Temperatur des in dem Austauscher 7 zirkulierenden Wassers, und
dieses Wasser wird in den Elektrolysebehälter über die Leitung 4-geschickt.
Die Erhöhung der Temperatur, welche aus dem Durchtritt des Wassers in diesem thermodynamischen Zyklus oder Kreis
der Turbine 6 herrührt, ist ein Faktor zur Verbesserung der Elektrolyseausbeute. Andererseits speist die Turbine 6 einen
Wechselstromgenerator 8, der elektrische Energie in das Gebrauchsnetz liefert, wobei ein Teil der elektrischen Energie jedoch
entnommen wird, um für die Versorgung des Elektrolysebehälters mit Gleichspannung nach Transformation in einem Spannungsverminderer
9 und einer Gleichrichtervorrichtung 10 zu dienen.
ialls die exothermen Reaktionen der Bildung von latriumhydrid
und Bariumperoxid eine Wärmemenge Q pro nr an zersetztem Wasser freisetzen, und falls R die Umwandlungsausbeute dieser
freigesetzten Wärmemenge in elektrische Energie am Ausgang des Wechselstromgenerators 8 ist, beträgt die verfügbare elektrische
Energie am Ausgang des Wechselstromgenerators 8 EQ.
ialls die zur Elektrolyse erforderliche, elektrische Energie
E ist, ist eine erforderliche Bedingung für die Möglichkeit, eine autonome bzw. selbständige, elektrische Versorgung zu
haben, bereits:
E ^ RQ.
Andererseits absorbiert das Wasser eine Wärmemenge ΔΗ pro nr
im Verlauf dieser Elektrolyse, und die spezifische, latente Wärmemenge, welche zur Erhöhung seiner Temperatur bis zur
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- to -
Temperatur des Funktionierens des Elektrolysebehälters erforderlich
ist, beträgt C, so daß hieraus ersichtlich ist, daß eine zweite Bedingung, weiche das autonome bzw. selbständige
Funktionieren des Elektrolysebehälters ermöglicht, folgende ist:
C + ΔΗ - E « (1 - E) Q
d. h. daß die zu dem Behälter gelieferte, elektrische Energie, zugezählt zu der nicht durch den thermodynamischen Zyklus
der Turbine umgewandelten Energie wenigstens gleich der erforderlichen Wärmemenge zum Halten des Elektrolysebades auf
Betriebstemperatur addiert zu der durch das Wasser im Verlauf der Elektrolyse absorbierten Wärmemenge während der Zersetzungszeit eines Kubikmeters Wassers ist.
Wenn die beiden zuvor beschriebenen Beziehungen erfüllt sind, ist der Betrieb des Elektrolysebehälters elektrisch autonom
bzw. selbständig und man erhält sogar einen Energieüberschuß, der in einem äußeren Verteilungsnets verwendbar ist.
Um den Wasserstoff aus dem Natriumhydrid und dem Sauerstoff
aus dem Bariumperoxid wiederzugewinnen, kann eine Zersetzung durch Erhitzen durchgeführt werden, z. B. mittels eines Hochtemperaturkernreaktors.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind zahlreich:
Der Elektrolysebehälter liegt in einer kompakten Form vor; die aus der Kombination von Wasserstoff und Sauerstoff mit
den reaktionsfähigen Körpern (Natrium und Bariumoxid) herrührenden Verbindungen liegen ebenfalls in kompakter Form vor,
da es sich entweder um Flüssigkeiten (NaH) oder um Feststoffe
(BaOp) handelt, und sie können zu einem verschiedenen.Verwendungsort
vom Froduktsort transportiert werden. Insbesondere kann man Natriumhydrid gut direkt für verschiedene industrielle
bzw. technische Anwendungen einsetzen.
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Wenn Natriumhydrid und Bariumperoxid am selben Ort oder
nicht zu weit entfernt vom Produktionsort zersetzt werden, kann man das Natrium und das Bariumoxid wiedergewinnen, welche
dann permanent in den porösen Elektroden zirkulieren.
Ler Wasserstoff und der Sauerstoff, welcher aus der Zersetzung
von hau u;
getrennt.
von NaK und BaCu herrühren, sind vollständig voneinander
Kan kann auch anstelle der Umwandlung der Wärmeenergie in
in einem äußeren Verteilungsnetz verwendbare Energie nur den zur elektrischen Versorgung des Behälters unbedingt erforderlichen
.anteil umwandeln, wobei der Eest zum Heizen von Haushalten
oder für industrielle Zwecke verwendet wird, wobei die Temperatur des Behälters für eine Anwendung eines solchen
Typs besonders angemessen ist (z. B. Heizen durch Wasserdampf)
!Die Erfindung wurde mit Bezug auf Natrium und Bariumoxid
als reaktionsfähige Körper beschrieben. Selbstverständlich sind jedoch zahlreiche Anwendungsvarianten für andere Typen
von Elektrolyse und von anderen reaktionsfähigen Körpern im Hahmen der Erfindung möglich.
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Claims (6)
- PatentansprücheΊ. Elektrolyseverfahren, dadurch gekennz eichnet, daß wenigstens eines der aus der elektrolytischen Zersetzung herrührenden -Elemente mit einem reaktionsfähigen Körper derart kombiniert wird, daß diese Kombination unter Freisetzung von Wärme vor sich geht, und daß die Wärme in elektrische Energie umgewandelt wird, wovon wenigstens ein Teil zur Lieferung der zur Elektrolyse erforderlichen elektrischen Energie mit niedriger Spannung verwendet wird.
- 2. Elektcolyseverfahren nach Anspruch 1, wo"bei der Elektrolyt eine wäßrige Lösung ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Umwandlung der Wärme in elektrische Energie in einem thermodynamischen Zyklus durchgeführt wird, dessen kalte Quelle durch das Wasser der wäßrigen Lösung des Elektrolyten gebildet wird, und daß dieses Wasser anschließend in den Elektrolysebehälter geführt wird.
- J. Elektrolyseverfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei welchem eines der aus der elektrolytischen Zersetzung herrührenden Elemente Sauerstoff ist, dadurch gekennzeichnet, daß der erste, reaktionsfähige Körper ein zur Reaktion mit Sauerstoff unter Bildung eines Peroxides oder eines Hydroperoxides unter Freisetzung von Wärme fähiges Metalloxid ist.
- 4. Elektrolyseverfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der erste, reaktionsfähige Körper Bariumoxid ist.
- 5· Elektrolyseverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4-, b-ei welchem eines der aus der elektrolytischen Zersetzung herrührenden Elemente Wasserstoff ist, dadurch gekennzeichnet,50985 1 /0695daß ein zweiter reaktionsfähiger Körper ein zur Reaktion mit Wasserstoff unter Bildung eines hetallhydrides unter Freisetzung von Wärme fähiges netall ist.
- 6. Elektrolyseverfahren nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß der zweite reaktionsfähige Körper Natrium ist.509861 /0695Leerseite
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IT (1) | IT1035961B (de) |
Cited By (1)
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- 1974-06-12 FR FR7420307A patent/FR2278396A1/fr active Granted
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CH608834A5 (en) | 1979-01-31 |
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