-
Verfahren zum Herstellen von Verpackungsbeuteln sowie Zuschnitt dafür
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Verpackungsbeuteln, insbesondere
für Kaffee od. dgl., aus einem Zuschnitt, der im wesentlichen aus einer bedruckten
sowie lackbeschichteten und mit Kleber versehenen Folie besteht. Außerdem betrifft
die Erfindung einen Zuschnitt für einen derartigen Verpackungsbeutel.
-
Man kennt bereits derartige Verfahren zum Herstellen von Verpackungsbeuteln
aus Zuschnitten. Hierbei werden üblicherweise nach dem Bedrucken des Zuschnittes
bzw. der Bahnen dafür in einem weiteren Druckvorgang die Schutzlackschicht und anschließend
die zusammenzuheftenden Bereiche des Zuschnittes in einem weiteren Arbeitsgang der
Druckmaschine mit einer fassonartigen Heißsiegelschicht beschichtet.
-
Somit müssen eine entsprechende Zahl von Arbeitsschritten sowie bei
einer Tiefdruckmaschine od. dgl. zwei Tiefdruckwerke allein für die Schutzlackierung
und zum Aufbringen des Klebers od. dgl. vorgesehen sein.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, sowohl den Schutzlack als auch den Kleber
in einem einzigen Arbeitsgang mit Hilfe nur eines Arbeitsschrittes, also z.B. mit
nur einem Tiefdruckwerk auf den vorzugsweise aus Folie gebildeten Zuschnitt bzw.
Bahnen dafür aufzubringen.
-
Zur Lösung schlägt die Erfindung ein Verfahren der eingangs genannten
Art vor, welches insbesondere dadurch gekennzeichnet ist, daß die Folie nach dem
Bedrucken mit einer Schicht versehen wird, die gleichzeitig heißsiegelfähige Kleber-
und Schutzlackierungsschicht ist, wobei diejenigen Stellen des Zuschnittes von dieser
Kleber-Schutzlackierschicht frei bleiben, an denen bei der Herstellung des Verpackungsbeutels
die Backen od. dgl. einer Siegelvorrichtung angreifen.
-
Heißsiegelbare Kleber, die bei normaler Umgebungstemperatur Lackeigenschaften
haben, sind bekannt. Die vorerwähnte, bekannte, nicht klebende Lackierung hat aber
auch noch die Aufgabe einer abriebfesten Schutzlackierung. Durch sie werden die
darunter-liegenden Druckfarben geschützt. Es wurde nun festgestellt, daß zum Heißsiegeln
geeignete, ggf. mit Zusätzen versehene Lacke auch eigentliche Schutzlackeigenschaften
besitzen und somit sowohl die Funktion des Schutzlackes als auch des heißsiegelbaren
Klebers gleichzeitig übernehmen können, sofern man entsprechende Maßnahmen trifft-,
die dafür sorgen, daß eine Verklebung nicht an unerwünschten Stellen mit den Backen
od. dgl. erhitzten Teilen der
Packmaschine od. dgl. erfolgt.
-
Nach einem weiteren, besonders vorteilhaften Vorschlag für das erfindungsgemäße
Verfahren wird die heißsiegelbare Kleber- und Schutzlackierungsschicht in unterschiedlicher
Dicke aufgetragen, nämlich die Schutzschicht etwa in einer Dicke von 1,5 bis 2 tim
und die Klebeschicht in einer Dicke von etwa 4 bis 5 Um. Eine derartige, unterschiedlich
dicke Siegelschicht bringt, da es sich bei dem Produkt um einen Massenartikel handelt,
eine erhebliche Einsparung an Siegellack. Die etwas dünnere Siegelschicht bildet
dabei aber noch eine ausreichend widerstandsfähige Schutzschicht.
-
Die Erfindung betrifft auch einen Zuschnitt für eine Verpackung, welcher
mit Hilfe des eingangs erwähnten Verfahrens hergestellt werden kann. Dieser Zuschnitt
besteht im wesentlichen aus einer papierkaschierten Aluminiumfolie und dient insbesondere
zum Herstellen von Verpackungsbeuteln für Kaffee od. dgl., wobei der bedruckte Bereich
des Zuschnittes zumindest weitgehend mit einer Schutzlackschicht versehen ist und
die Klebestellen einen hießsiegelfähigen Kleber od.
-
dgl. aufweisen.
-
Ein derartiger Zuschnitt ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß als Schutzlackschicht ein heißsiegelfähiger Kleber dient, der Aussparungen an
denjenigen Stellen des Zuschnittes frei läßt, die später die Angriffsstellen
für
die Backen od. dgl. einer Siegelvorrichtung darstellen.
-
Somit wirkt ein derartiger Schutzlack lediglich in solchen Bereichen
als Kleber, wo der Zuschnitt zwecks Herstellung eines Verpackungsbeutels zusammengefügt
und mit Hitze einer Siegelvorrichtung beaufschlagt wird. Dabei wird durch die Aussparungen
verhindert, daß der Zuschnitt an den Backen od. dgl. der Siegelvorrichtung haften
bleiben kann.
-
Als heißsiegelbarer Lack mit genügend abriebeständiger Oberfläche
eignen sich Lacke auf der Basis eines Vinylchlorid-Azetat-Mischpolymerisates mit
Zusatz, bezogen auf den Trokkengehalt, von etwa 5 t bis 20 % Weichmacher, wobei
dem Lack 10 % bis 15 % mittelviskose Nitrozellulose zugegeben werden.
-
Versuche haben gezeigt, daß derartige Lacke neben ihren Heißsiegeleigenschaften
auch noch eine gute Abriebbeständigkeit besitzen, die hauptsächlich auf den Zusatz
an Nitrozellulose zurückzuführen sein dürfte.
-
Dabei werden in dieser Anmeldung unter Weichmacher Phthalsäureester,
vorzugsweise Dioctyl- oder Dibutylphthalat verstanden.
-
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist im Bereich der vorgesehenen
Klebestellen,der heißsiegelfähige Kleber dicker aufgetragen als in den übrigen beschichteten
Bereichen. Somit ist nur an den für eine Verklebung vorgesehenen Stellen
eine
entsprechend große Menge Klebstoff vorhanden, während die übrigen beschichteten
Bereiche nur eine als Schutzschicht vorgesehene Beschichtung aufweisen, die daher
entsprechend dünner ausgebildet sein kann.
-
Nachfolgend ist die Erfindung mit ihren wesentlichen Einzelheiten
anhand der Zeichnung noch näher erläutert.
-
Es zeigen: Fig. 1 eine Teilansicht eines Zuschnittes gemäß der Erfindung
sowie Fig. 2 schematisiert einen aus dem Zuschnitt gemäß Fig. 1 hergestellten Verpackungsbeutel,
in perspektivischer Teildarstellung, Fig. 3 einen Teillängsschnitt durch eine Folie
in stark vergrößertem Maßstab, Fig. 4 ebenfalls einen Teillängsschnitt-eines Zuschnittes
mit schematisch dargestellten Siegelstempel-Backen, Fig. 5 einen etwa Fig. 4 entsprechenden
Teillängsschnitt eines Zuschnittes entsprechend der Schnittlinie V-V in Fig. 6,
hier jedoch mit unterschiedlicher Klebstoffbeschichtung und Fig. 6 einen Zuschnitt
mit verschieden beschichteten Bereichen.
-
Fig. 1 zeigt einen Zuschnitt 1, dessen spätere Knickstellen mit gedachten,
strichpunktierten Linien 2 bis 10 dargestellt
sind und der zusätzlich
mit noch zu erläuternden Begrenzungslinien 11 bis 13 versehen ist.
-
Fig. 2 zeigt einen aus dem Zuschnitt 1 gebildeten Verpackungsbeutel
14 mit seinem bodenseitigen Bereich in perspektivischer Darstellung. Hier wird deutlich,
wie aus Linien 6, 8, 11; 6, 12; 6, 7; 6, 13 gebildete Aussparungen 15, 16, 17 und
18 die sichtbaren bodenseitigen Bereiche des Verpackungsbeutels 14 bilden. Diese
Ausschnitte 15 bis 18 sowie weitere Ausschnitte 19 bis 22 des Zuschnittes 1 sind
zwar bedruckt, jedoch nicht mit heißsiegelfähigem Kleber versehen, da hier Backen
od. dgl. einer Siegelvorrichtung angreifen sollen, ohne selbst an dem Zuschnitt
zu verkleben.
-
Insbesondere die aus dem zugeordneten Rand R des Zuschnittes 1 sowie
den Trennungslinien 2, 8; 11, 8; 12, 7; 7, 13 gebildeten, mit heißsiegelfähigem
Lack versehenen Bereiche am bodenseitigen Ende des Zuschnittes 1 dienen als Klebe
flächen.
-
Für diese dienen die strichpunktiert dargestellten Knickzonen 9 und
10 als spiegelsymmetrische Achsen und bilden somit mit den Linien 7, 13; 7, 12 sowie
8, 12 gleiche Winkel.
-
Im Bereich des Zuschnittes, welcher die strichpunktiert dargestellten
Knickzonen 2 bis 5 enthält und im wesentlichen durch die zugeordneten Außenwände
sowie der strichpunktiert dargetellten Knickzone 6 gebildet ist, dient der dort
aufgetragene heißsiegelbare Kleber mit Ausnahme einer
zusammenzufügenden
Randzone im Bereich der Aussparung 21 als Schutzlackierungsschicht für die dort
vorzugsweise mehrfarbig bedruckte Oberfläche des Verpackungsbeutels 14.
-
Es wurde herausgefunden, daß z.B. Lacke auf der Basis eines Viwnylchlorid/Azetat-Mischpolymerisates
mit Zusatz, bezogen auf den Trockengehalt, von 5 bis 20 Oo Weichmacher, wo noch
zwischen 10 und'15 % mittelviskose Nitrozellulose hinzukommen, für die Kleber- und
Schutzlackschicht 25 sehr geeignet ist.
-
In Fig. 3 ist noch ein Teillängss-chnitt eines Zuschnittes dargestellt.
Er besitzt eine papierkaschierte Aluminiumfolie 23, auf der eine Farbdruck-Schicht
24 aufgedruckt ist. Oberhalb dieser Farbdruck-Schicht 24 befindet sich die Kleber-
und Schutzlackierungsschicht 25, die in der vorbeschriebenen Weise in bestimmten
Bereichen ausgespart ist.
-
Besonders gut ist dies in Fig. 4 dargestellt, wo der Längsschnitt
auch durch mit Siegellack unbeschichtete Bereiche verläuft. Angedeutete Siegelstempel
30 sind dabei zur Verdeutlichung im Bereich dieser lackfreien Stellen 15 bis 18
angesetzt, wo sie beim Verkleben des Zuschnittes zu einem Verpackungsbeutel 14 aufliegen.
-
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist gut aus
Fig. 5 ersichtlich. Man erkennt dabei, daß die Schutz-und Klebeschicht 25 unterschiedlich
dick aufgetragen ist. Dabei sind die vorgesehenen Klebestellen 31 mit einer für
die
Verklebung ausreichenden Menge von Heißsiegellack beschichtet,
während die übrigen beschichteten Bereiche des Zuschnittes mit einer dünneren, nur
als Schutzschicht dienenden Heißsiegelschicht 32 versehen sind. Als zweckmäßig und
ausreichend hat sich dabei für diese Schutzschicht 32 eine Schichtdicke von etwa
1,5 bis 2 pm herausgestellt, wobei diese Schicht etwa einem feinen 60er- bis 80er-,
vorzugsweise einem 70er-Raster entspricht.
-
Die ebenso wie die Schutzschicht 32 in einem Tiefdruckverfahren aufgebrachte
Klebeschicht 31 weist dagegen eine Dicke von etwa 4 pm bis 5 Cum auf. Diese für
eine Verklebung gut ausreichende Menge Klebstoff entspricht etwa einem groben 15er-
bis 30er-Raster, wobei vorzugsweise ein 20er-Raster verwendet wird.
-
Anhand des Ausführungsbeispieles eines Zuschnittes 1a gemäß Fig. 6
sind die einzelnen, unterschiedlich beschichteten bzw.
-
nur bedruckten Bereiche gut zu erkennen. Dabei bedeuten die waagerecht
schraffierten Bereiche die mit einer etwas stärkeren Heißsiegelschicht versehenen
Klebestellen 31, während die schräg schraffierten Bereiche die etwas dünnere Schutzschicht
32 kennzeichnen. Bereiche, die beim Verkleben des Zuschnittes 1 zu einem Verpackungsbeutel
14 mit dem Siegelstempel 30 in Berührung kommen, sind nicht mit Heißsiegellack beschichtet,
um ein Ankleben zu verhindern. Diese Bereiche 33 sind unschraffiert.
-
Die Zuschnitt-Größe liegt bein diesem -Ausführungsbeispiel etwa
bei
235 x 274 mm, ist hier aber, aus Platzgründen etwas zusammengerückt dargestellt.
-
Durch die vorbeschriebene, unterschiedliche Beschichtung mit Heißsiegellac
erhalt man eine gute Abstimmung auf die erwünschten unterschiedlichen Eigenschaften
in den verschiedenen Bereichen des Zuschnittes. Dabei ergibt sich durch den insgesamt
verminderten Bedarf an Siegellack eine wesentliche Ersparnis bei der Herstellung,
zumal diese Verpackungsbeutel 14 in sehr große Stückzahlen gefertigt werden.
-
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Verpackung hat
nicht nur den Vorteil der einfacheren Herstellbarkeit, sondern es wurde auch ein
heißsiegelbarer Kleber gefunden, der neben den thermoplastischen Eigenschaften auch
genügend abriebfest ist, um die Druckfarben vor einer Beschädigung, wie sie insbesondere
beim Transport auftreten können, genügend zu schützen. Dabei wurde bewußt berücksichtigt,
daß besonders diejenigen Stellen der Verpackung, die beim Anbieten völlig unbeschädigt
und wohlansehnlich sein sollen, vollständig mit diesem Lack versehen sind; dagegen
braucht die als Standfläche dienende Unterseite des Verpakkungsbeutels, wo zu Gunsten
einer vereinfachten Verarbeitung auf die Schutzschicht verzichtet wurde, nicht in
erheblichem Umfang abriebfest zu sein.
-
Alle vorbeschriebenen und in den nachfolgenden Patentansprüchen aufgeführten
Einzelheiten und Konstruktionsmerkmale
können einzeln oder in beliebiger
Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
-
- Patentansprüche -