DE2511783A1 - Verschleissfestes und lochfrassbestaendiges legiertes gusseisen und ein verfahren zu dessen herstellung - Google Patents
Verschleissfestes und lochfrassbestaendiges legiertes gusseisen und ein verfahren zu dessen herstellungInfo
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Description
Verschleißfestes und lochfraßbeständiges legiertes
Gußeisen und ein Verfahren zu dessen Herstellung
Bekannt sind vier Verfahren zur Verbesserung der die Verschleißfestigkeit
und Lochfraßbeständxgkext betreffenden Eigenschaften
von Produkten aus Gußeisen. Das eine ist eine Oberflächenbehandlung,
wie beispielsweise die Chromplattiening, Ptickelplattierung
und Weichnitrirung. Ein anderes Verfahren ist die Metallisierung
nit Molybdän oder Eisen. Diese beiden Verfahren sind zur Erhöhung
der Verschleißfestigkeit geeignet und wirksam, jedoch sind die Produktionskosten wegen der dabei notwendigen verwickelten
Vorgänge hoch. Ein drittes Verfahren ist das Induktionshärten oder Flammhärten. Dieses Verfahren ist relativ einfach auszuführen,
jedoch ergibt es keine ausreichende Verschleißfestigkeit.
Ein viertes Verfahren ist der Kokillenguß, bei dein eine Kühlvorrichtung
in der Gußform verwendet wird. Da dieses Verfahren
einfach auszuführen ist und die Verschleißfestigkeit beträchtlich verbessert, findet dieses Verfahren breite Verwendung; jedoch
hat sich bei solchen Gußstücken, die unter extrem rauhen Bedingungen arbeiten müssen, wie beispielsweise Nockenwellen,
Ventilstößel oder Ventilhebel bzw. Kipphebel von Maschinen, etc., die nach diesen Verfahren hergestellt sind, herausgestellt, daß
sie hinsichtlich Verschleißfestigkeit und Lochfraßbeständxgkext mangelhaft sind und oft auch hinsichtlich Lochfraß (Pitting) und
Verschleiß unbefriedrigend sind.
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25Ί1783
Bekannt: xsl: auch ein "härtbares1* Gußeisen, das eine Art graues
Siifeisen ist* welches geringe Zusätze von Legierungselenten-te
besitzt» wie beispielsweise Chrom» Molybdän* Mickel etc. Bieses
soll angeblich eine hohe Lochifraßbeständigkeit aufweisen. Wird
dieses jedoch in einer kleinen» schnell laufenden Maschine wie sie in Japan hergestellt wird, verwendet» verschleißt es rasch
und seine Widerstandsfähigkeit gegenüber Lochfraß kann nicht: als
befriedigend bezeichnet werden. Bei diesem härtbaren Gußeisen kann dem Gefüge ein gehärterter Aufbau bzw. Struktur durch Induktions—
oder" Flammhärten gegeben werden, da. es Zementit
CEisenkarbid) und Graphit enthält» welche in gegossenem Zustand
halbkristallisiert sind. Jedoch ist auch diese gehärtete Struktur hinsichtlieh· der LochfraSbeständigkeit nicht vollkommen befriedigend.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es» ein Gußeisen
zu schaffen» das gegenüber den nach den bekannten Verfahren hergestellten Gußeisen und insbesondere gegenüber dem sog. härtbaren
Gußeisen bessere Eigenschaften in Bezug auf Verschleißfestigkeit und Lochfraßbeständigkeit aufweist. Eine weitere Aufgabe der
Erfindung ist es» ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Gußeisens zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich des Gußeisens
durch die Merkmale des Anspruchs 1 und hinsichtlich des Verfahrens zu dessen Herstellung durch die Merkmale des Anspruchs 8
gelöst.
5OS341/084S
Damit ist ein verbessertes verschleißfestes und lochfraßbeständi-
ges legiertes Gußeisen geschaffen, dessen Härtbarkeit sowohl dadurch
verbessert worden ist, daß die Menge freien Zementits in
gegossenem Zustand eingeschränkt bzw. verringert wurde als auch dadurch, daß seine chemische Zusammensetzung und die Härtbedingungen
verändert wurden. Man ist zwar im allgemeinen der Ansicht, da3 eine Erhöhung der Menge freien Zementits in gegossenem Zustand
ein wirksames Verfahren zur Verbesserung der Verschleißfestigkeit sei, jedoch macht zuviel freies Zementit das nachfolgende
Härten schwierig. Das Härten wird auch deshalb schwierig, weil die Legierungselemente, die zur besseren Härtbarkeit der Gefügestruktur
hinzugefügt werden, bevorzugt in das freie Zementit absorbiert werden, so daß die Härtbarkeit des Gefüges verschlechtert
wird.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden Beschreibung
zu entnehmen, in der die Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben
und erläutert wird. Es zeigen:
Fig. 1 eine Fotografie (H 4868) der MikroStruktur des erfindungsgemäßen
Gußeisens nach dem Härten und
Fig. 2 eine Fotografie (E 720) der MikroStruktur des Gußeisens nach Fig. 1, jedoch vor dem Härten.
Das Gußeisen nach der Erfindung besteht aus 2,8 bis 3,3 % Kohlenstoff,
1,5 bis 2 ,1 % Silizium, 1,0 bis 1,5 % Chrom, 0,6 bis 0,8 % Molybdän, 0,2 bis 0,5 % Nickel und der Rest im wesentlichen/Eisen
und enthält 20 bis 40 % freies Zementit (Eisenkarbid) in gegossenem Zustand, nachdem es auf über 860 bis 9 5O°C für 1 bis 10
Stunden erhitzt worden ist und dann abgeschreckt wurde, so daß sich eine Vickers-Härte HV von über 750 bis 900 ergibt.
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-n-
Im folgender} sei nun die Bedeutung der chemischen Zusammensetzung
des Gußeisens erläutert.
Bei einem Kohlenstof'v?.halt von weniger als 2,8 % sind Gußfehler
wahrscheinlichs jedoch bildet sich bei mehr als 3,2 % Kohlenstoff
zuviel Graphit zu 1Sar-u in mit zuwenig freiem Zementit. Aus diesem
Grunde sollte der* Kohlenstoffgehalt zwischen 2,8 und 3 ,2 % liegen.
Bei einem Siliziuingehalt von weniger als 1,5 % besteht die Gefahr,
daß Gußfehler auftreten und es kann sich "gleichzeitig zuviel freies Zementit bilden. Bei einem SiIiz.iumgehalt von mehr als 2,1 % wird
sich demgegenüber zuwenig freies Zementit bilden, während flockiger Graphit kristallisiert* Aus diesem Grunde sollte der Siliziumgehalt
zwischen 1,5 und 2,1 % liegen.
Wenn das Metall mehr als 0,05 % Phosphor enthält, wird seine Verschleißfestigkeit
nicht ungünstig beeinflußt, jedoch können sich winzige Schrumpf- bzw. Schwundhohlräume bilden. Der erwünschte
Phosphorgehalt liegt deshalb unter 0,05 %.
Ist weniger als 1,0 % Chrom vorhanden, verringert sich die Menge
seiner festen Lösung (seines Mischkristalls) im Gefüge, was eine
geringe Härtbarkeit des Gußeisens zur Folge hat. Ist mehr als 1,5^%
Chrom vorhanden, erhöht sich jedoch die Menge des freien Zementits;
das Zementit selbst wird extrem spröde, und es ist wahrscheinlich,
daß während des Abschreckens Risse auftreten.
Molybdän und Nickel haben keine große direkte Wirkung auf die Menge des freien Zementits oder auf die Eigenschaften des Gußeisens,
sie üben jedoch, wenn sie zusammen mit Chrom vorhanden
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sind, einen wünschenswerten Einfluß aus. Sie bewirken auch in großem Maße eine Verbesserung der Härtbarkeit des Gefüges. Zu
diesem Zweck muß der Molybdängehalt über 0,6 % und der Nickelgehalt
über 0,2 % liegen. Bei mehr als 0,8 % Molybdän und mehr als 0,5 % Nickel kann keine deutliche Verbesserung ihrer Wirkung
mehr erwartet werden; diese Werte werden also als wirtschaftlich vertretbare obere Grenzen genommen.
Aufgrund dieser Erkenntnisse sollte die chemische Zusammensetzung
des Gußeisens nach der Erfindung folgendermaßen aussehen:
Kohlenstoff 2,8 bis 3,3 %, Silizium 1,5 bis 2,1 %,
Phosphor weniger als 0,05 %, Chrom 1,0 bis l.,5 %,
Molybdän 0,6 bis 0,8 %, Nickel 0,2 bis 0,5 % und der Rest im wesentlichen Eisen.
In der Praxis ist es notwendig, die optimale chemische Zusammensetzung
in Abhängigkeit von der Größe und der Form des Gußproduktes so zu wählen, daß die Menge bzw. das Volumen des freien Zement
its in gegossenem Zustand 20 bis HO % sein kann.
Bei herkömmlichen "härtbaren" Gußeisen mit einem hohen Kohlenstoff-
und Siliziumgehalt und einer kleinen Menge von Legierungselementen
ist die Menge freiem Zementits etwa 20 % und die Härtbarkeit seines Gefüges ist ausreichend, jedoch ist die Härte HV
nach dem Abschrecken höchstens 700, was ein Problem hinsichtlich der Verschleißfestigkeit bedeutet. Wenn sich der Gehalt an
freiem Zementit in gegossenem Zustand 60 Volumenprozent nähert, verschlechtert sich die Härtbarkeit des Gefüges wesentlich, so
daß es unmöglich wird, nach dem Abschrecken eine ausreichende
i ,1 q <<
/.. ι τ 3 4 8
Härte zu erhalten. Wenn der Härtvorgang erzwungen bzw. in ihn eingegriffen wird, wird das Produkt nicht mehr einwandfrei bzw.
fehlerfrei sein» da sieh in ihm Härterisse bilden, Deshalb sollte die Menge freien Zementits 20 bis UO % sein. Die Menge
freien Zementits kann durch geeignete Wahl der· chemischen Zusammensetzung
, der Gui?>temperatur und des Gußverfahrens und durch
Kühlung der Gußform reguliert bzw. gewählt werden«
Wenn der Gehalt an freiem Zementit 20 Volumenprozent übersteigt,
kann das Produkt bei den herkömmlichen Härtebedingungen nicht befriedrigend gehärtet v/erden. Es wurde deshalb ein Verfahren geschaffen,
mit dem, um ein Produkt mit einem Gehalt an freiem Zementit von 20 bis UO Volumenprozent befriedigend härten zu
können, das Produkt bei über 86O°C mehr als eine Stunde lang erhitzt
und, ohne daß sich Härterisse bilden, schnell abgekühlt werden kann. Die Langzeiterhitzung bei einer hohen Temperatur
doll den kantigen Teil des freien Zementits in das Gefüge soz. hineinlösen und die feste Lösung der Legierungselemente im Gefüge
erhöhen, wodurch die Härtbarkeit des Gefüges verbessert wird. Das Abrunden des kantigen freien Zementits und das Dickermachen
und Kürzen von sich längs erstreckendem freiem Zementit hat ehe ausgezeichnete Wirkung beim Verhindern von Rissebildungen
und bei der Verbesserung der Lochfraßbeständigkeit.
Im folgenden werden einige spezifische Ausführungsbeispiele der
vorliegenden Erfindung beschrieben.
Als Beispie:
aus einem Gußeisan nach der Erfindung hergestellt ist.
3 Als Beispiel dient ein Ventilstößel für einen 2000 cm -Motors ti^
Γ»'-'9 8 4 1 /OB-' η
Bei einem Gußmodell, das mittels eines CO„-Vorganges aufbereitet
wurde, wurde ein aus 3,1 % Kohlenstoff, 1,8 % Silizium, 0,6 %
Mangan, 0,04 Phosphor, 0,04 % Schwefel, 1,15 % Chrom, 0,35 % Nickel, 0,75 % Molybdän und als Rest'im wesentlichen aus Eisen
bestehendes Gußeisenprodukt bei 1400 C gegossen. Der Gehalt an freiem Zementit bei diesem Produkt wurde bei 860 C zwei Stunden
lang erhitzt, worauf sich ein Abschrecken bzw. Abkühlen in öl
bei 60°i schloß.
bei 60 C und dann ein Anlassen von einer Stunde bei 150 C an-
Die Vickers-Härte HV betrug nach dem Abschrecken 790 bis 850. Die MikroStruktur dieses Gußeisens nach dem Härten ist in 400-facher
Vergrößerung in Fig. 1 gezeigt. Als Vergleich ist in Fig. 2 die MikroStruktur, ebenfalls in 400-facher Vergrößerung
dieses Gußeisens jedoch vor dem Härten gezeigt.
Das freie Zementit in Fig. 1 ist offensichtlich abgerundeter als
das in Fig. 2; man sieht, daß ein langes Korn in dicke kurze Stücke gespalten bzw. aufgeteilt ist. Ein großes Korn des freien
Zementits in gegossenem Zustand in Fig. 2 hat eine Länge von etwa
0,05 bis 0,09 mm, jedoch ein K8rn gehärteten, freien Zementits in Fig. 1 eine Länge von 0,05 bis 0,08 mm.
Ein auf diese Weise gegossener Ventilstößel wurde in einen Motor eingebaut und einem Dauerversuch von 1000 Stunden bei 200 U/min
unterworfen, bei welchem der Ventilstößel keinen bemerkenswerten Lochfraß und keinen Verschleiß zeigte. Bei diesem Versuch war
die Nockenwelle aus mittels Kokillenguß hergestelltem grauem Gußeisen gemäß JIS FC-25 (JIS " Japanische Industrienorm).
Zum Vergleich v/urde ein ähnlicher Dauerversuch durchgeführt, bei
dem ein GuPeiser verwendet \nirde, das ähnlich einem härtbaren
Gui-eii.tn 3,4 % lOhlenstoff, 2,3 % Silizium, 0,8 % Chrom, 0,5 %
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Molybdän, 0,3 % Nickel und als Rest im wesentlichen aus Eisen besteht.
In gegossenem Zustand war der Gehalt an freiem Zementit 18 % und seine Härte HV nach dem Abschrecken 6 80. Nach einem 500
Stunden-Versuch hatte mehr als die Hälfte der geprüften Ventilstößel Lochfraß erlitten und waren um etwa 0,1 bis 0,2 mm abgeschlissen.
Andererseits wurde eine Gußform für einen Ventilstößä.
mittels eines C0_-Vorganges aufbereitet und ein Ventilstößel in dieser Form, die zur Beschleunigung der Abkühlung mit einer Kühlvorrichtung
versehen wurde, teL IHOO0C aus einem Gußeisen gegossen,
das 3,30 % Kohlenstoff, 2,1 % Silizium, 0,68 % Mangan, 0,045 %
Phosphor, 0,8 2%Chrom, 0,43 % Molybdän, 0,24 % Nickel und als Rest
im wesentlichen aus Eisen besteht. Die Menge des freien Zementits beim gegossenem Produkt betrug 50 bis 60 %.
Der Ventilstößel wurde bei 87O°C eine Stunde lang erhitzt, worauf
ein Abschrecken in öl bei 600C und ein Anlassen von einer Stunde
bei 150 C erfolgte. Seine Härte HV nach dem Anlassen betrug nur 6 80 bis 7 20. Dieser in den Motor eingebaute Ventilstößel wurde
demselben o.g. Dauerversuch unterzogen, wobei während einer Versuchsdauer von 250 Stunden Lochfraß auftrat. Dies ergab sich sicherlich
infolge des Vorhandenseins einer ungenügenden Menge von Legierungselementen in der festen Lösung im Gefüge wegen dem
Mehr an Karbid und infolge der geringen Härtbarkeit, weil der
Gesamtgehalt an Legierungselementen, insbesondere Molybdän, klein ist.
Darüber hinaus wurde eine Ventilstößelform mittels Schalengußverfahren
aufbereitet und ein Ventilstößel wurde dieser Form bei 1400 C aus einem Gußeisen gegossen, das 3,32 % Kohlenstoff, 2,1 %
Silizium, 0,65 % Mangan, 0,043 % Phosphor, 0,7 % Chrom, 0,54 %
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Molybdän, 0,27 % Nickel und als Rest im wesentlichen aus Eisen besteht. Dieser Ventilstößel wurde 10 Stunden lang bei 920 C
gehalten, worauf, genauso wie oben ausgeführt, ein Aufheizen,
Abschrecken und Anlassen erfolgte. Nach dieser Behandlung ergab sich eine Vickers-Härte HV von nur 6 70 bis 710.
Auch dieser Ventilstößel wurde in einen Motor eingebaut und wie oben demselben Dauerversuch unterzogen, bei welchem Lochfraß
innerhalb von 150 Stunden auftrat. Dies ergibt sich sicherlich infolge der geringen Vickers-Härte HV, die eine Folge der
Zersetzung des Kohlenstoffs nach 10 Stunden bei 9 2O°C ist, und infolge der Verschlechterung der Verschleißfestigkeit wegen des
geringen Karbidgehalts.
Als Beispiel dient hier ein Ventilhebel aus Gußeisen gemäß der
Erfindi welle.
Erfindung für einen 1800 cm -Motor mit oben liegender Nockenin einer Gußform, die mittels Schalengußverfahren aufbereitet
ist, wurde ein Ventilhebel bei 1H5O°C aus einem Gußeisen gegossen,
das aus 3,0 % Kohlenstoff, 1,9 % Silizium, 0,45 % Mangan,
0,05 % Phosphor, 1,1 % Chrom, 0,65 Molybdän, 0,3 % Nickel und als Pest im wesentlichen aus Eisen besteht. Der Gehalt an
freiem Zementit im gegossenen Produkt betrug 25 bis 35 Volumenprozent.
Das Produkt wurde bei 900 C 1,5 Stunden lang erhitzt, worauf ein Abkühlen auf 85O°C, ein Abschrecken in öl bei 600C
und dann ein Anlassen von einer Stunde bei 1500C erfolgte. Die
Vickers-Härte HV nach dem Abschrecken betrug 800 bis 890 und die größten Körner des freien Zementits waren 0,05 bis 0,075 mm
lang.
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Der auf diese Weise gegossene Ventilhebel wurde in einen Motor
eingebaut und einem Dauerversuch von 400 Stunden bei 4 500 U/min
unterzogen, bei welchem der Verschleiß nur etwa 0,02 mm betrug und kein Lochfraß auftrat. Die bei diesem Versuch verwendete
Nockenwelle war aus grauem Gußeisen gemäß JIS FC-25 hergestellt, das in Kokillenguß gefertigt und dann weich nitriert
wurde.
Zrm Vergleich wurde ein Ventilhebel aus in Kokillenguß hergestelltem
grauen Gußeisen gemäß JIS FC-30 gefertigt und wie oben demselben Dauerversuch unterworfen, bei dem der Verschleiß 0,1
bis 0,2 mm betrug. Die im Kokillenguß erreichte Vickers-Härte HV des im Versuch verwendeten Gußeisen betrug 5 50 bis 600.
In einer Naßgußform wurde bei 14 3O°C ein Produkt aus einem Gußeisen
gegossen, das aus 3,25 % Kohlenstoff, 1,6 % Silizium,
0,55 % Mangan, 0,04 % Phosphor, 1,4 % Chrom, 0,7 5 % Molybdän, 0,4 % Nickel und als Rest im wesentlichen aus Eisen besteht.
Der Gehalt an freiem Zementit im gegossenen Produkt betrug 26 bis 40 Volumenprozent. Das Produkt wurde bei 9 5O°C eine Stunde
lang erhitzt, worauf ein Abkühlen auf 82O°C, ein Abschrecken
in öl bei Umgebungstemperatur und dann ein Anlassen von einer Stunde bei 1500C folgte. Die Vickers-Härte HV nach dem Abschrekken
betrug 790 bis 900 und die größten Körner freien Zementits waren 0,03 bis 0,06 mm lang.
Ein ein Stunden langer Naßschleifversuch bzw. Ritzhärteprüfung
wurde bsi einem vom Produkt stammenden Versuchsprobestück von
30 χ 50 χ 10 mm und einem entsprechenden Gegenprobestück gemäß JIS FC-23 von 50 χ 5 mm bei einer Belastung von 50 kg und einer
Gleitgeschwindigkeit von 10 m/sec. durchgeführt.
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Zan Vergleich wurde ein Versuchsprobestück, das aus in Kokillenguß
gefertigtem grauen Gußeisen gemäß JIS FC-25 hergestellt wurde, welches einen Chromgehalt von 0,8 %, einen Molybdängehalt
von 0j4 % und einen Kickelgehalt von 0,3 % aufweist, wie oben
derselben nassen Ritzhärteprüfung unterzogen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Versuchsgegenstände | Versuchsprobestück aus erfindungsge— mäßen Gußeisen |
Vergleichsprobe stück |
Gewichtsabnahe (Ring) Ritzbreite (Block) |
2,2 mg 1,3 mm |
1,8 mg 7,0 mm |
Dies zeigt ein Produkt, das dann,·wenn das verschleißfeste und
lochfraßbeständige Gußeisen gemäß der Erfindung verwendet wird,
und auch dann, wenn es im Betrieb schweren Bedingungen unterliegt, wenig Abrieb erleidet und relativ frei von Locliraß ist.
In Tabelle 2 sind ferner einige Ausführungsbeispxele gemäß vorliegender
Erfindung und Bezugsprodukte aufgelistet. Von den in Tabelle 2 angegebenen Bezugsprodukte besitzen das bzw. die hergestellten
Bezugsprodukte 1 zahlreiche Gasblasen und eine marsähnliche äußere Oberfläche; bei den Bezugsprodukten 2 und 3 sind
die Ecken des Karbides selten gerundet, welches in gegossenem Zustand ohne Änderung der Länge nahezu ebensogut ist; bei dem oder
den Bezugsprodukten H fällt die Menge des Karbides auf 13 bis 17 %, was eine Trennung einer ziemlich großen Menge Graphit zur Folge
hat.
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h η c | /n | C | Si | Mn | P | S | Cr | Mo | Ni | Fe | Guß | freies Zemen- tit (VoIu- men-%) |
Verfahrens- Bedingunger |
Std. | Abschrek- kung |
öl- Temp |
Eigenschaften | Zementit Länge (mm) |
cn |
2,8 | 2,1 | 1,10 | 0/8 | 0,2 5 | Rest | Temp. (0C) |
20-27 | Temp. (0C) |
2,0 | Temp. (0C) |
60 | Härte , HV |
0,07-0,12 | 178 | |||||
Beispiele | 3,3 | 1,5 | 1/5 | 0,7 2 | 0,2 7 | Rest | 1400 | 20-25 | 880 | 10 | 870 | 60 | 830-850 | 0,05-0,07' | |||||
Bei spiel 4 |
3,0 | 1,9 | 1,0 | 0^70 | 0;30 | Rest | 1450 | 25-35 | 870 | 3 | 870 | 60 | 800-840 | 0,07-0,11 | |||||
Bei- 'epiel 5 |
3,0 | 1,4 | 0,5 | 0j05 | 0,1 | 1,2 | o7 | 0,3 | Rest | 1420 | 900 | 880 | 820-870 | I ■ | |||||
'.Bei spiel 6 |
3,0 | 1,9 | 0,45 | 0;o5 | V | 0,65 | 0,3 | Rest | 1400 | 25-35 | 60 | I | |||||||
*Bezugspro- jdukt 1 |
3,0 | 1,9 | 0,4 5 | 0;0S | 1J1 | 0,6 5 | 0,3 | Rest | 1450 | 25-35 | 840 | 0,5 | 840 | 60 | 640-680 | ||||
Bezugspro dukt 2 |
Legierungs-Zusammensetzung | 3,0 | 1,9 | 0,4 5 | 0,05 | 1Z | 0/5 | Rest | 1450 | 25-35 | 880 | 12 | 850 | 60 | 630-690 | ||||
Bezugspro dukt 3 |
1450 | 900 | 850 | 670-730 | |||||||||||||||
Bezugspro dukt 4 |
|||||||||||||||||||
■ ι ι" ι - ι '■ ι . ρ | |||||||||||||||||||
Claims (8)
1. Verschleißfestes und lochfraßbeständiges legiertes Gußeisen,
dadurch gekennzeichnet, daß es im wesentlichen aus 2,8 bis 3,3 % Kohlenstoff, 1,5 bis 2,1 % Silizium, 1,0 bis 1,5 %
Chrom, 0,6 bis 0,8 % Molybdän, 0,2 bis 0,5 % Nickel und der Rest im wesentlichen aus Eisen besteht und daß das Gußeisen
in gegossenem Zustand einen Gehalt an freiem Zementit von 20 bis 40 Volumenprozent besitzt.
2. Gußeisen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es nach dem Guß ein bis zehn Stunden lang bei 860 bis 9 5O°C erhitzt
und dann abgeschreckt ist.
3. Gußeisen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es nach dem Guß ein bis zehn Stunden lang bei 860 bis 9000C erhitzt
ist.
4. Gußeisen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es nach dem Guß ein bis drei Stunden lang bei 860 bis 9000C erhitzt
und dann nach einem Abkühlen auf 8 20 bis 8 800C in Öl bei einer
Temperatur im Bereich von Umgebungstemperatur bis 1500C abgeschreckt
ist.
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5. Gußeisen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es nach dem Guß mehr als eine Stunde lang bei 860 bis 950 C erhitzt,
dann auf 8 20 bis 8 8O°C gehalten und dann in öl bei etwa 600C
abgeschreckt ist, worauf ein Anlassen etwa eine Stunde lang bei 1500C folgt.
6. Gußeisen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es nach dem Abschrecken eine Vickers-Härte HV zwischen 7 50 und 9 00
aufweist.
7. Gußeisen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die maximale
Länge des freien Zementits im Gußeisen nicht größer als 0,12 mm ist.
8. Verfahren zur Herstellung eines verschleißfesten Gußeisens, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schmelze gegossen wird, die
im wesentlichen aus 2,8 bis 3,3 % Kohlenstoff, 1,5 bis 2 ,1 % Silizium, 1,0 bis 1,5 % Chrom, 0,6 bis 0,8 % Molybdän, 0,2
bis 0,5#Nickel und der Rest im wesentlichen aus Eisen besteht, so daß ein Gußstück gebildet wird, das einen Gehalt an freiem
Zementit von 20 bis 40 Volumenprozent besitzt, daß dann das
Gußstück durch Erhitzen bei 860 bis 9 5O°C eine bis zehn Stunden lang gehärtet wird und daß es dann abgeschreckt wird, so
daß sich ein Produkt mit einer Vickers-Härte HV zwischen 7 50 und 900 ergibt.
609841/0848
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