DE2510763C2 - Thermoplastische Formmassen, bestehend aus Celluloseestern einer aliphatischen Carbonsäure, Copolymerisaten aus olefinisch ungesättigten Nitrilen und konjugierten Diolefinen - Google Patents
Thermoplastische Formmassen, bestehend aus Celluloseestern einer aliphatischen Carbonsäure, Copolymerisaten aus olefinisch ungesättigten Nitrilen und konjugierten DiolefinenInfo
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Description
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ungesättigten Nitrilen und konjugierten Diolefinen mischt.
Gegenstand der Erfindung sind somit thermoplastische
Formmassen, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie besiehen aus
1. 1-99 Gew.-%, vorzugsweise 50-99 Gew.-%, mindestens
eines Celluloseesters einer aliphatischen Carbonsäure,
2. 99-1 Gew.-9b, vorzugsweise 50-1 Gew.-%, eines
Copolymerisate aus olefinisch ungesättigten Nitrilen und konjugierten Diolefinen mit
10-60 Gew.-%, bevorzugt 20-40 Gew.-%, eingebauten
Nitrilmonomeren,
3. 0-35 Gew.-%, vorzugsweise 0-20 Gew.-%, eines niedermolekularen
Weichmachers, wobei die Summe-der Komponenten 1 bis 3 100 Gew.-% beträgt, und
4. gegebenenfalls Additiven und üblichen Füll- und Verstärkungsstoffen.
Die Polymerkocnonente der besonders bevorzugten
thermoplastischen Formmassen besteht aus:
1. 95-70 Gew.-% eines Celluloseesters einer aliphatischen
Säure und
2. 5-30 Gew.-% eines Copolymerisats aus Acrylnitril
und 1,3-Butadien mit 10-60 Gew.-% eingebautem Acrylnitril.
Die Formmasse enthält weiterhin 0-20 Gew.-% eines niedermolekularen Weichmachers. Die Summe der
Komponenten 1 und 2 sowie des Weichmachers beträgt 100 Gew.-%.
Geeignete Celluloseester zur Hers'<;llung der erfindungsgemäßen
Formmassen sind Celluloseester aliphatischer Carbonsäuren mit 1-5 C-Atomsr, vorzugsweise ji
Celluloseacetobutyrat und Celluloseacetobutyrat und Celluloseacetopropionat.
Die Verfahren zur Herstellung von organischen Celluloseestern sind seit langem bekannt und werden beispielsweise
in Ullmanns Enzyklopädie der technischen 4« Chemie (Verlag Urban & Schwarzenberg, München-Berlin,
1963) im 5. Band auf den Seiten 182 bis 201 beschrieben.
Bevorzugte Celluloseacetobutyrate enthalten 40-50% Buttersäure, 15-26% Essigsäure und 0,75-1,95% Hydro- ·»■>
xyl.
Besonders bevorzugt für die erfindungsgemäßen Formmassen eignen sich Celluloseacelobutyrate mit folgender
Zusammensetzung: 42-46% Butlersäure, 81-21% Essigsäure
und 1,0-1,7% Hydroxyl. ,0
Bevorzugte Celluloseacetoproplonate enthalten im allgemeinen
50-63,5% Propionsäure, 1-12% Essigsäure und 1,2-1,95% Hydroxyl, und besonders bevorzugte CeIIuIoseacetopropionate
haben folgende Zusammensetzung: 54-58% Propionsäure, 5-8% Essigsäure und 1,5-1,8% 5'.
Hydroxyl.
Von den Celluloseacetaten werden bevorzugt Sekundär-Celluloseacetate
eingesetzt.
Prozentangaben bedeuten hier und im folgenden Gewichtsprozente, unter Teilen sind Gewichtsteile zu f>o
verstehen.
Die relativen Viskositäten (//„.,; von 2%igen Lösungen
der verwendeten Celluloseester in Aceton liegen bei Raumtemperatur zwischen 3,5 und 4,5, besonders bevorzugt
zwischen 4,0 und 4,5.
Als Elastomerkomponenten für üle erfindungsgemäßen
Formmassen dienen binäre Copolymere bzw. Ter- oder Quaterpolymere - Im folgenden als Copolymere
bezeichnet - aus olefinisch ungesättigten Nitrilen und konjugierten Diolefinen, wobei auch Copolymer-Mischungen
eingesetzt werden können.
Die olefinisch ungesättigten Nitroverbindungen - vorzugsweise Acrylnitril bzw. dessen Derivate - haben die
allgemeine Formel
CN
R-CH=C
Hierin bedeuten R Wasserstoff und/oder einen Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 10 C-Atomen. Beispiele für Kohlenwasserstoffreste sind Alkyl, Cycloalkyl und Aryl,
wie Methyl, Äthyl, Isopropyl, tert.-Butyl, Octyl, Decyl,
Cyclopentyl, Cyclohexyl, Phenyl, ToIyI, XyIyI, Äthylphenyl
und tert.-Butylphenyl, Acrylnitril und Methacrylnitril
werden bevorzugt verwendet.
Die konjugierten Diolefine besitzen vorzugsweise 4 bis S C-Atome, wie z.B. 1,3-Butadien, Piperyien, isopren,
1,3-Hexadien, 2,4-Hexadien und 1,3-Heptadien. Dabei wird vorzugsweise 1,3-Butadien verwendet, da die daraus
hergestellten Copolymeren besondere Eigenschaften besitzen.
Die Copolymeren werden aus den Monomeren in Gegenwart radikalbildender Initiatoren nach bekannten
Verfahren hergestellt, wie sie beispielsweise In Houben-Weyl,
Methoden der organischen Chemie, in Band 14/1, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart (1961) und in
W. Hofmann, Nitrilkautschuk, Verlag Berliner Union, Stuttgart (1965) beschrieben sind. Geeignete Katalysatoren
umfassen Oxide, Peroxide, Hydroperoxide Azoverbindungen. Eines der möglichen Polymerisationsverfahren
Ist beispielsweise die Emulsionspolymerisation, die in
wäßrigen Medien mit Hilfe von Emulgatoren durchgeführt wird und z. B. in dem oben genannten Buch von
W. Hofmann auf den Selten 51 ff. beschrieben wird.
Darüber hinaus können die Copolyme-.er; durch Polymerisation
in Substanz ohne Zugabe von Lösung=- oder Fällungsmitteln hergestellt werden.
Schließlich kann man die Monomeren auch in Lösung in Gegenwart inerter organischer Lösungsmittel copolymerisieren.
Sämtliche genannten Verfahren können sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich durchgeführt werden.
Die gemäß vorliegender Erfindung zur Verbesserung der technologischen Eigenschaften von organischen Celluloseestern
geeigneten Copolymeren können insgesamt zwischen 10 und 60%, vorzugsweise zwischen 20 und
40% N:trilmonomere enthalten. Dementsprechend liegt der geeignete Gesamtgehalt an konjugierten Diolefinen
zwischen 90 und 40%, vorzugsweise zwischen 80 und 60%.
Die nach DIN 53 523 bestimmten Mooney-Vlskositäten
(ML-4, 100° C) von zur Abmlschung mit organischen Celluloseestern besonders geeigneten Acrylnitril-Buladien-Copolymeren
liegen zwischen 20 und 100. vorzugsweise zwischen 20 und 65.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Formmassen aus organischen Celluloseestern und Copolymerlsaten
aus olefinisch ungesättigten Nitrilen und konjugierten Dioleflnen, die gegebenenfalls noch mit niedermolekularen
Weichmachern modifiziert sein können, erfolgt üurch Intensives Vermischen der Komponenten. Hierzu
können alle bekannten Mischverfahren benutzt werden.
wie ζ. B. das Mischen auf Walzwerken oder im Schnekkenextruder.
Die Mischungen können auch über die Lösung hergestellt werden. Hierzu löst man die Komponenten in
geeigneten Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen > und fällt die Polymermischungen mit geeigneten Nichtlösern.
Die Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische können auch durch Abdampfen entfernt werden. Geeignete
Lösungsmittel sind beispielsweise Methylenchlorid oder Acetcr;, als gemeinsames Fällungsmiilel kann ζ. Β. κι
Hexan verwendet werden.
Die erfindungsgemäßen Mischungen können gewisse Additive enthalten, um die Polymergemische zu färben,
zu pigmentieren, um die Oxidationsbeständigkeit, Lichtbeständigkeit oder ihre Entflammungsbeständigkeit zu π
verbessern und dergleichen mehr. Darüber hinaus können in die Mischungen Füll- und Verstärkungsstoffe eingearbeitet
werden.
Bei einem entsprechenden Gehalt an Copolymerisaten können die Mischungen wie bei Kautschuk üblich vernetzt
werden. Auch ist es möglich, vernetzte Kautschuke zur Herstellung der erfindüngsgerrsäßen Mischungen einzusetzen.
Die erfindungsgemäßen Formmassen aus Celluloseestern einer aliphatischen Carbonsäure und Copolymere
säten aus olefinisch ungesättigten Nitrilen und konjugierten Diolefinen zeigen einen bemerkenswerten Anstieg
der nach DIN 53 453 gemessenen Kerbschlagzähigkeit.
Außerdem zeichen sich die erfindungsgemäßen Formmassen
durch eine verbesserte Formbeständigkeit in der jo Wärme aus, die z. B. nach DIN 53 460 als Vicat-Erweichungstemperatur
gemessen wird.
Die Vicat-Erweichungstemperaturen liegen bis zu 25C C über den Erweichungstemperaturen der mit entsprechenden
Mengen an niedermolekularen Welchmaehern modifizierten Celluloseestern.
Gegenüber herkömmlichen Celluloseester-Formmassen, die niedermolekulare Weichmacher enthalten, zeigen
die erfindungsgemäßen Polymermischungen außerdem noch verbesserte mechanische Eigenschaften, wie
beispielsweise eine Erhöhung der Härte, der Zugfestigkeit,
der Biegefestigkeit und des Elastizitäts-Moduls.
Der bekannte Effekt der sogenannten Weichmacherwanderung
tritt bei den Polymermischungen aus organischen Celluloseestern und Copolymerisaten aus olefinisch
ungesättigten Nitrilen und konjugierten Diolefinen nicht auf, wodurch solche Formmassen auch beispielsweise
für Anwendungen, die einen Kontakt mil Lebensmitteln schaffen, besonders gut geeignet sind.
Aus den erfindungsgemäßen Formmassen lassen sich Formkörper jeder Art herstellen sowie Acetatseide,
Blcckacetat, Folienträger für Sicherheitsfilme, Elektroisolierfolien
und Lacke.
Beispiele 1 bis 9
Celluloseacetobutyrat (CAB) mit 42-46% Buttersäure,
18-21% Essigsäure und 1,0-1,7% Hydroxylgruppen wird
mit jeweils 5, 10 bzw. 15% Acrdnitril-Butadien-Copolymerisat
der nachfolgend angegebenen Zusammensetzung auf einer Walze bei 180° C intensiv vermischt.
Acrylnitril-Butadien-Copoiymerisat
Acrylnitril- Mooney-Gehalt [%] Viskosität
ML-4, I00°C
Acrylnitril-Butadien- 28 ± 1 45 ± 5
Copolymerisat NBR-2807 ®
Acrylnitril-Butadien- 34 ± 1 45 ± 5
Copolymerisat NBR-3307 ®
Acrylnitril-Butadien- 39 ± 1 45 ± 5
Copolymerisat NBR-3807 β
Die Walzfelle werden granuliert und anschließend bei einer Masselemperatur von 220° C auf einer Spritzgießmaschine
zu Prüfkörpern verspritzt.
Die Formmassen der Beispiele 1, 4 und 7 sind transparent, die übrigen opak.
CAB/NBR | Acrylnitril- Butadien- Copolymerisa! NBR |
% Acrylnitril- Butadien- Copolymerisat NBR |
a„ | a* | Vicat | ObF | B-E-M | HC 30 |
Bei spiel |
2807 | 5 | ung. | 5 | 106 | 68 | 1690 | 75 |
1 | 2SO7 | 10 | ung. | 11 | 96 | 62 | 1600 | 65 |
2 | 2807 | 15 | ung. | 21 | 88 | 54 | 1440 | 59 |
3 | 3307 | 5 | ung. | 4 | 104 | 70 | 1780 | 74 |
4 | 3307 | 10 | ung. | 16 | 96 | 62 | 1550 | 57 |
5 | 3307 | 15 | ung. | 36 | 85 | 57 | 1470 | 74 |
6 | 3807 | 5 | ung. | 3 | 105 | 70 | 1780 | 67 |
7 | 3807 | 10 | ung. | 6 | 93 | 64 | 1630 | 58 |
8 | 3807 | 15 | ung. | 33 | 85 | 58 | 1450 | 59 |
9 | Beispiele 10 bis | 18 | • · v\ /v nllf | |||||
Celluloseacetopropionat mit 54-58% Propionsäure, 5-8% Essigsäure und 1,5-1,8% Hydroxylgruppen wird mit
jeweils 5, 10 bzw. 15% Acrylnltrll-Butadlen-Copolymerlsat der bei den Beispielen 1 bis 9 angegebenen Zusam-Intenslv
vermischt.
Die granulierten Walzfelle werden bei einer Massetemperatur
von 230° C auf einer Spritzgießmaschine zu Prüfkörpern verspritzt.
7 8
Die Formmassen der Beispiele 13 und 16 sind transparent, die übrigen sind opak.
C P/N B R
Bei- Acrylnitril- % Acrylnitril- an
spiel Butadien- Butadiencopolymerisat Copolymerisat NBR NBR
a, . Vicat abf
B-E-M HC 30
10 | 2807 | 5 | ung. | 4 | 116 | 78 | 2040 | 84 |
11 | 2807 | 10 | 60 | 14 | 108 | 73 | 1970 | 71 |
12 | 2807 | 15 | 60 | 36 | 94 | 66 | 1820 | 61 |
13 | 3307 | 5 | 70 | 6 | 120 | 86 | 2300 | 87 |
14 | 3307 | 10 | 50 | 14 | 111 | 77 | 2050 | 75 |
15 | 3307 | 15 | 60 | 21 | 96 | 70 | 1830 | 64 |
16 | 3807 | 5 | 65 | 7 | 115 | 85 | 2200 | 85 |
17 | 3807 | 10 | 55 | 13 | 108 | 81 | 2100 | 74 |
18 | 3807 | 15 | ung. | 13 | 96 | 66 | 1690 | 63 |
a, Schlagzähigkeit nach DIN 53 453;
Dimension [kJ/m2|
ung.: ungebrochen
aA: Kerbschlag/ähigkeit nach DIN 53 453;
Vicat Vicat-Er»eichungstemperatur nach Verfahren B (Kraft: 49.05 N) ia--h DIN 53 460;
Dimension [X]
Biegefließspannung nach DIN 53 452;
Dimension [N/mm,|
ilC 30· Kugeldruckhärte nach 30 s nach DIN 53 456;
D.mension |N/mm,|
°bF
Bei den Beispielen 19 bis 21 wurde das bereits
beschriebene Celluloseacetobutyrat eingesetzt, das hler den niedermolekularen Weichmacher (nm-WM) Dlbutyladipat enthielt. In diese Formmassen wurde Acrylnitrll-Btnadlen-Kautschuk des zuvor angegebenen Typs durch
Intensives Mischen auf der Walze wie bei den Beispielen 1 bis 9 eingearbeitet, die Weiterverarbeitung erfolgte
wie dort beschrieben.
Analoges gilt für die Beispiele 22 bis 24, nur wurde
hier vom bereits beschriebenen Celluloseacetoproplonat ausgegangen. Die Herstellung und Verarbeitung der
Mischungen erfolgte wie bei den Beispielen 10 bis 18.
Bei
spiel |
% nm-WM |
Acrylnitril-
Butadien- Copolymerisat NBR |
% Acrylnitril-
Butadien- Copolymerisat NBR |
a„ | a* | Vicat | ObF | B-E-M | HC 30 |
19 | 5±1 | 3307 | 5 | ung. | 12 | 81 | 54 | 1530 | 65 |
20 | 5±1 | 3807 | 10 | ung. | 16 | 73 | 48 | 1360 | 58 |
21 | 10 ±1 | 3307 | 5 | ung. | 23 | 80 | 52 | 1590 | 56 |
22 | 6±1 | 3307 | 5 | 83 | 14 | 97 | 67 | 1790 | 72 |
23 | 6±1 | 3307 | 10 | 74 | 30 | 88 | 60 | 1650 | 65 |
24 | 10±l | 3307 | 5 | ung. | 22 | 79 | 50 | 1410 | 64 |
Claims (7)
1. Thermoplastische Formmassen, dadurch gekennzeichnet, daß sie bestehen aus
1) 1 bis 99 Gew.-t mindestens eines Celluloseester
einer aliphatischen Carbonsäure,
2) 99 bis 1 Gew.-* eines Copolymerisate aus olefinisch
ungesättigten Nitrilen und konjugierten Diolefinen mit 10 bis 60 Gew.-·*, eingebrachten
Nitrilmonomeren,
3) 0 bis 35 Gew.-% eines niedermolekularen Weichmachers,
wobei die Summe 1) bis 3) 100 Gew.-% beträgt, und
4) gegebenenfalls Additiven und üblichen Füll- und Verstärkungsstoffen.
2. Thermoplastische Formmassen, enthaltend dadurch gekennzeichnet, daß sie bestehen aus
1) 50 bis 99 Gew.-ft, mindestens eines Celluloseesters
einer aliphatischen Carbonsäure,
2) 1 bis 50 Gew.-S, eines Copolymerisats aus olefinisch
ungesättigten Nitrilen und konjugierten Diolefinen mit 10 bis 60 Gew.-% eingebrachten "'
Nitrilmonomeren und
3) 0 bis 20 Gew.-% eines niedermolekularen Weichmachers,
wobei die Summe 1) bis 3) 100 Gew.-% beträgt und
4) gegebenenfalls Additiven und üblichen FQII- und Verstärkungsstoffen.
3. Thermoplastische Formmassen, dadurch gekennzeichnet, daß sie J5
1) 95 bis 70 Gew.-% mindestens eines Celluloseesters
einer aliphatischen Carbonsäure,
2) 5 bis 30 Gew.-% eines Copolymerisats aus olefinisch
ungesättigten Nitrilen und konjugierten Diolefinen mit 10 bis 60 Gew.-S eingebauten Nitrilmonomeren
und
3) 0 bis 20 Gew.-% eines niedermolekularen Weichmachers,
wobei die Summe 1) bis 3) 100 Gew.-% beträgt, und
4) gegebenenfalls Additiven und übliche Füll- und Verstärkungsstoff.
4. Thermoplastische Formmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
Komponente 2 ein Copolymerlsat aus mindestens einem olefinisch ungesättigten Nltrll und mindestens
einem konjugierten Diolefin enthalten.
5. Thermoplastische Formmassen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Copolymerisat aus 10 bis 60 Gew.-% Nitrilmonomeren
und 90 bis 40 Gew.-% konjugierten Diolefinen besteht.
6. Thermoplastische Formmassen nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie als CeI- m>
luloseester Celluloseacslobutyrat und/oder Celluloseacetopropionat
enthalten.
7. Thermoplastische Formmassen nach Ansprüchen I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
Copolymerlsat einen Acrylnitrll-Butadlen-Kautschuk ft5
enthalten.
40 Gegenstand der Erfindung sind thermoplastische Formmassen, deren Polymerkomponenie aus Celluloseestern
einer aliphatischen Carbonsäure, und Copolymerisaten aus olefinisch ungesättigten Nitrilen und konjugierten
Diolefinen besteht, wobei die Formmassen gegebenenfalls noch mit niedermolekularen Weichmachern
modifiziert sein können.
Bekanntlich wird Cellulose erst nach der Veresterung mit bestimmten organischen Säuren und teilweise auch
nur nach Zusatz von niedermolekularen Weichmachern thermoplastisch verarbeitbar. Die drei Hydroxylgruppen
der Anhydroglucose-Einheiten der Cellulose können prinzipiell mit einer Vielzahl von organischen Säuren
verestert werden, wovon die mit Essigsäure, Propionsäure und Buttersäure hergestellten Ester bzw. Mischester
Celluloseacetat, -acetopropionat und -acetobutyrat besondere technische Bedeutung erlangt haben. Aus solchen
Estern werden Formmassen zur thermoplastischen Verarbeitung sowie beispielsweise Acetatseide, Blockacetat,
Folienträger für Sicherheitsfilme, Elektroisolierfolien und Lacke hergestellt.
Ceiiuiuseacelaie können praktisch ohne Zusatz von niedermolekularen Weichmachern nicht thermoplastisch
verarbeitet werden, weil sich diese Ester vor dem Erweichen zu zersetzen beginnen. Auch beim Celluloseacetopropionat
und -acetobutyrat liegen Erweichungs- und Zersetzungstemperatur nahe beieinander, so daß hier bisher
wie beim Celluloseacetat vor der thermoplastischen Verarbeitung in die Ester niedermolekulare Weichmacher
eingearbeitet werden, die die Verarbeitungstemperatur und Verarbeitungsviskosität der Celluloseester herabsetzen.
Die Weichmacher verbessern teilweise auch die mechanischen Eigenschaften, wie z. B. die Zähigkeit und
Biegsamkeit der daraus hergestellten Teile. Durch eine graduelle Abstufung der Weichmacherzusätze zu den
Celluloseestern können manche mechanische Eigenschaften, wie z. B. die Härte, Zähigkeit, Biege- und Zugfestigkeit.
Wärmeformbeständigkeit und Fließfähigkeit ganz gezielt eingestellt werden.
Als niedermolekulare Weichmacher dienen vorwiegend aliphatische Ester der Phthalsäure, Adipinsäure,
Azelainsäure, Sebacinsäure und Phosphorsäure, wie beispielsweise Dimethylphthalat, Diallylphthalat, Dibutyladipat,
Dioctyladipat, Dibutylazelat. Trichlorethylphosphat und Tributylphosphat. Oft ist es auch vorteilhaft,
Weichmachergemische einzusetzen.
Obwohl die mit niedermolekularen Weichmachern modifizierten Celluloseesterformmassen sehr gute
mechanische Eigenschaften zeigen, wäre es wünschenswert, für manche Anwendungszwecfc«. ihre Wärmeformbeständigkeit
bzw. mechanische Eigenschaften noch weiter zu verbessern.
Aus der DE-AS 13 03 219 sind thermoplastische Formmassen
bekannt, die aus organischen Celluloseestern, Oleflnpolymerlsaten und Weichmachern bestehen, deren
Olefinpolymerlsatkomponente lediglich ein Homo- oder
Mischpolymerisat aus Ethylen, Propylen und nicht konjugiertem Dien besteht. Auch diese Formmassen haben
für viele Anwendungszwecke nicht das gewünschte und notwendige Niveau der mechanischen Eigenschaften.
Außerdem wandern die Weichmacher mit der Zelt an
die Oberfläche der Formkörper, so daß z. B. Folien aus modifizierten Celluloseestern nicht zur Verpackung von
bestimmten Lebensmitteln verwendet werden können.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß man thermoplastisch sehr gute verarbeitbare Formmassen
ohne die oben dargelegten Nachtelle erhält, wenn man
Celluloseester mit Copolymerlsaten aus olefinischen
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