DE2510692A1 - Sulfonierte polymermassen - Google Patents
Sulfonierte polymermassenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue EPDM-Polymere, die SuIfonsäuregruppen
von Sulfonsäuresalzen enthalten und Kristallinität aufweisen.
Elastomere können durch Verwendung von bekannten Vulkanisationsmitteln vernetzt oder vulkanisiert werden,
wobei in Wirklichkeit ein hitzegehärtetes Produkt entsteht, das ausser maschinell nicht mehr bearbeitet oder verarbeitet
werden kann. Die vulkanisierten Polymerisate haben aufgrund ihrer bedeutenden Verbesserung der
physikalischen Eigenschaften durch Vernetzung weite Anwendungsgebiete gefunden.
Naturkautschuk kann beispielsweise durch Verwendung von Schwefel vernetzt oder vulkanisiert, werden. Der Schwefel
reagiert mit den Kohlenstoffatomen der ungesättigten Bindungen in getrennten Polymermolekülen unter Bildung
einer Vernetzungsbrücke zwischen zwei Molekülen, so dass ein Polymermolekül kovalent an das zweite Molekül gebunden
wird. Wenn genügend Vernetzungsbrücken dieser Art entstehen, werden alle Moleküle zu einem einzigen
Riesenmolekül vereinigt. Wenn das Polymerisat einmal vernetzt ist, ist es nicht bildsam und kann - ausser
möglicherweise maschinell - nicht mehr bearbeitet werden. Es hat jedoch wesentlich verbesserte phyeika-
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lische Eigenschaften. Beispielsweise werden durch Vulkanisation
von Kautschuk die Elastizität, Schlagzähigkeit, Flexibilität, die thermische und mechanische Stabilität
und viele andere Eigenschaften entweder eingeführt oder verbessert.
Kürzlich wurde eine dritte Klasse von Polymerisaten entwickelt, die trotz der Tatsache, daß sie vernetzt sind,
einen Erweichungspunkt oder einen Bereich von Erweichungstemperaturen aufweisen und sogar in verschiedenen
Lösungsmitteln gelöst werden können. Bei normalen Gebrauchstemperaturen
verhalten sich diese Polymerisate ähnlich wie vernetzte Polymerisate. Bei erhöhten Temperaturen
lassen sie sich jedoch in der gleichen Weise wie thermoplastische Harze leicht deformieren und bearbeiten.
Diese Polymerisate werden als physikalisch vernetzt bezeichnet. Als Beispiele solcher Materialien sind
die ionischen Kohlenwasserstoffpolymerisate (Ionomere) zu nennen. Diese Produkte verdanken ihre einmaligen
Eigenschaften der Tatsache, daß die Vernetzung durch ionische und nicht durch kovalente Verknüpfung zwischen
Molekülen der Polymerisate erfolgt. Typisch für diese ionischen Polymerisate sind Copolymerisate von Äthylen
und äthylenisch ungesättigten Mono- oder Dicarbonsäuren, die durch Metallsalze neutralisiert worden sind (siehe
beispielsweise GB-PS 1 011 981 und US-PS 3 264 272).
Außer Polymerisaten mit ionischer Bindung werden Polymerisate hergestellt, die durch kristalline Polymersegmente
oder -blocke vernetzt sind.. Diese Polymerisate sind oberhalb des Kristallschmelzpunkts verarbeitbar
und bearbeitbar, weisen jedoch unterhalb des Kriatallachmelzpunkta
viele Eigenschaften eines kovalent vernetzten Elastomeren auf. Beispiele von elastomeren
Polymerisaten, die durch Kr.istallinität vernetzt sind, finden sich in der US-PS 3 480 696 und in der GB-PS
957 070.
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SuIfonsäure-Ionomere werden durch Copolymerisation eines
Styrolsulfonsäuresalzes mit anderen Monomeren hergestellt. Hierbei werden plastische Monomere gebildet, die
ionische Vernetzungsbrücken enthalten. Siehe "beispielsweise US-PS 3322 734.
Verfahren zur Sulfonierung von Polymerisaten sind bekannt.
Beispielsweise werden Polymerisate, die Aromaten enthalten, nach einem in der US-PS 3 072 618 beschriebenen
Verfahren sulfoniert, bei dem ein Komplex von niederen Alkylphosphaten und SO^ als Sulfonierungsmittel
verwendet wird. Diese sulfonierten aromatischen Polymerisate werden im allgemeinen bis zu einem solchen Grade
sulfoniert, daß sie in Porra ihrer Alkalisalze wasserlöslich
sind. Andere Harze, die Aromaten enthalten, werden unter Verwendung von Ionenaustauscherharzen sulfoniert
und in ihre Alkalisalze umgewandelt. Wasserlösliche Salze werden durch Umsetzung von aromatischen
Ringen in Styrol-Butylkautschuk-Pfropfpolymerisaten mit SO, unter Bildung eines viskosen Sulfonierungsprodukts
hergestellt. Siehe beispielsweise SU-PS 211 079.
Versuche wurden durchgeführt, ungesättigte Polymerisate zu sulfonieren. Beispielsweise beschreibt die GB-PS
818 032 die Sulfonierung von Butylkautschuk mit Chlorsulfonsäuren.
Das Reaktionsprodukt ist eine abgebaute, niedrigmolekulare viskose Flüssigkeit.
Naturkautschuk wird durch Komplexbindung von Chlorsulfonsäure
mit Äthern oder Estern und Umsetzung des komplexgebundenen Kautschuks in Lösung sulfoniert. Beispielsweise
beschreiben die DT-PSen 582 565, 550 243 und 572 980 die Herstellung von wasserlöslichen Produkten
durch Sulfonierung des Kautschuks und Bildung von Salzen von Säuren mit Alkalien, Erdalkalimetallen, Schwermetallen
und organischen Basen. Die stark sulfonierten Kautschuke erwiesen sich als wasserlöslich.
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Gesättigte Polyolefine werden ebenfalls unter Verwendung von Komplexen von niederen Alkylphosphorverbindungen
und SO, sulfoniert. Beispielsweise wird in der US-PS 3 205 285 festgestellt, daß die Anfärbbarkeit von
Polypropylen durch Umsetzung von Polypropylenfasern mit einem SO-z-Komplex und Umsetzung der behandelten Fasern
mit Alkalisalzen verbessert werden kann.
In neuerer Zeit werden Ionomere von Butylkautschuk und Äthylen-Propylen-Dien-Monomeren (EPDM) mit verbesserten
physikalischen Eigenschaften hergestellt. Siehe beispielsweise US-PS 3 642 728.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß sulfonierte
EPDM-Polymere, die wenigstens 2$ Kristallinität
aufweisen, verbesserte physikalische Eigenschaften und rheologische Eigenschaften im Vergleich zu amorphen
EPDM-Copolymeren aufweisen, wenn sie zu Ionomeren sulfoniert
werden.
Gegenstand der Erfindung sind demgemäß sulfonierte EPDM-Polymerisate,
die Kristallinität aufweisen.
Der Ausdruck "EPDM-Gopoiymere" wird hier im Sinne seiner
Definition in ASTM D-1418-64 gebraucht und bedeutet Terpolymere, die Äthylen und Propylen in der Hauptkette
und ein Dien in einer Seitenkette enthalten, wodurch ein Olefin erhalten wird. Verfahren zur Herstellung
dieser Terpolymeren werden beispielsweise in der US-IS
3 280 082, in der GB-PS 1 030 289 und in der FR-PS 1 386 600 beschrieben. Bevorzugt werden Polymerisate,
die etwa 2 bis 10 Gew.-?£ Dienmonomeres enthalten, während
der Rest des Polymerisats aus Äthylen und Propylen besteht. Vorzugsweise enthalten die Polymerisate etwa
2,6 bis 4 Gew.-^, z.B. 3f3 Gew.-ja des Dienmonomeren.
Das Dienmonomere ist ein nicht konjugiertes Dien. Als Beispiele dieser nicht konjugierten Dienmonomeren, die
als drittes Monomeres in EPDM-Polymeren verwendet werden
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können, sind Hexadien, Dicyclopentadien, Äthylidennorbornen,
Methylennorbornen, Propylidennorbornen und Methyltetrahydroinden zu nennen.
Die für die Zwecke der Erfindung verwendeten Polymerisate müssen zu wenigstens 2c/o und zu weniger als etwa
50 Gew.-'/o, vorzugsweise zu etwa 3 bis 15 Gew.-$, insbesondere
zu 5 bis 12 Gew.-^, beispielsweise zu 10 Gew.-^
kristallin sein, bestimmt durch Röntgenstrahlenbeugung bei 25 C. Bei niedrigeren Konzentrationen verbessert
die Kristallinität die physikalischen Eigenschaften nicht, und bei höheren Konzentrationen wird das Polymerisat
nicht-elastomer. Die Kristallinität kann von
Äthylensegmenten oder kristallinen (isotaktischen) Propylensegmenten
des Polymerisats stammen.
Verfahren zur Herstellung von kristallinen EPDM-Terpolymeren
sind bekannt. Im Falle von Äthylenkristallini tät werden die Polymerisate im allgemeinen unter Verwendung
eines löslichen Übergangsmetallkatalysators auf Basis eines Vanadinhalogenids in Kombination mit
einem Aluminiumalkylhalogenid hergestellt. Die Zusammen setzung des Polymerisats wird so eingestellt, daß kristalline
Äthylensegmente gebildet werden. Es ist nicht notwendig, daß alle Polymerketten die gleiche Kristallinität
.aufweisen. Zuweilen ist es sogar erwünscht, daß ein gewisser Anteil des Polymerisats einen hohen Kristallinitätsgrad
aufweist, während die übrigen Fraktionen eine geringere Kristallinität haben. Der tatsächliche
Äthylengehalt der Polymerisate, die die Kristallinität des Polyäthylens aufweisen, ist unterschiedlich
in Abhängigkeit sowohl vom relativen Äthylengehalt unter den Ketten im Polymerisat als auch von
der Verteilung der Äthylensegmente innerhalb jeder Kette des Polymerisats. Ein gewisser Anteil^ des Polymerisats
kann aus Polyäthylen bestehen, damit Kristallinität vorhanden ist, so lange das endgültige Io/nomere
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elastomer ist.
Im Falle der Kristallinität vom Typ des Polypropylens
werden die Polymerisate im allgemeinen unter Verwendung eines unlöslichen Übergangsmetallkatalysators auf Basis
eines Titanhalogenids in Kombination mit einem Aluminiumalkylhalogenid
so synthetisiert, daß isotaktische Polypropylensegmente, die kristallisierbar sind, gebildet
werden. Ebenso wie im Falle der Kristallinität des Äthylens wird der Propylengehalt des Polymerisats so
eingestellt, daß der gewünschte Kristallinitätsgrad hervorgebracht wird. Der Mengenanteil des Propylene wird
durch die Verteilung der Propylensegmente innerhalb jeder Polymerkette und des Propylengehalts unter den
Polymerketten eingestellt. Ein gewisser Anteil des Polymerisats kann auch aus isotaktischem Polypropylen
bestehen, so lange das endgültige Ionomere elastomer ist.
Die für die Zwecke der Erfindung geeigneten EPDM-Terpolymeren haben ein Zahlenmittel des Molekulargewichts
von etwa 5000 bis 250.000, vorzugsweise von etwa 10.OCO
bis 100.000. Das gewählte Molekulargewicht hängt von den für das endgültige Ionomere gewünschten rheologischen
Eigenschaften ab. Zur Herstellung der Produkte gemäß der Erfindung werden die EPDM-Terpolymeren mit einem Sulfonierungsmittel
sulfoniert. Das Sulfonierungsmittel selbst ist nicht entscheidend wichtig. Als Beispiele
geeigneter Sulfonierungsmittel sind Schwefeltrioxyddonatoren in Kombination mit einer Lewis-Base, die Sauerstoff,
Stickstoff oder Phosphor enthält, zu nennen. Die Lewis-Base dient als Komplexbildner für den Schwefeltrioxyddonator.
Der Ausdruck "Schwefeltrioxyddonator" wird hie'r zur
Bezeichnung von Verbindungen verwendet, die verfügbares Schwefeltrioxyd enthalten. Als Beispiele solcher Schwefeltrioxyddonatoren
sind SO,, Chlorsulfonsäure, Pluor-
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sulfonsäure, Schwefelsäure und Oleum zu nennen. Der hier gebrauchte Ausdruck "Komplexbildner" bezeichnet eine
Lewis-Base, die für die Zwecke der Erfindung geeignet ist. Eine Lewis-Base ist ein Slektronenpaardonator.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform werden die Base und das verfügbare Schwefeltrioxyd zusammengeführt, bevor
sie mit der organischen Substanz zur Bildung eines Komplexes gemischt werden. Es ist jedoch nicht wesentlich,
daß das verfügbare Schwefeltrioxyd mit einem Komplexbildner vorgemischt wird, vielmehr ist es lediglich
notwendig, daß die letztgenannte Verbindung während der Sulfonierungsreaktion vorhanden ist« Das verfügbare
Schwefeltrioxyd und der Komplexbildner können beispielsweise gleichzeitig mit der organischen Substanz gemischt
werden, und der Komplex kann in situ in der SuIfonierungszone gebildet werden.
Da der Komplexbildner die Reaktionsfähigkeit des verfügbaren Schwefeltrioxyds beeinflußt, braucht die SuI-fonierungstemperatur
nicht unter O C gehalten zu werden, vielmehr kann sie von einem tiefen Wert bis hinab zu
-10O0C bis hinauf zu 1000C variiert werden. Ferner ist
der Druck keine entscheidend wichtige Bedingung. Er kann auf jeden beliebigen geeigneten Wert eingestellt
werden. Beispielsweise kann die Sulfonierung bei einem Druck im Bereich von vermindertem Druck von etwa 0,5
kg/cm bis zu einem erhöhten Druck von etwa 10 kg/cm durchgeführt werden. Die geeignetsten Bedingungen vom
wirtschaftlichen Standpunkt sind Temperaturen von etwa 15 bis 40 C und Drücke, die ungefähr bei Normaldruck
liegen. Die SuIfonierungszeit ist natürlich verschieden
in Abhängigkeit von den jeweils gewählten Bedingungen, dem zu sulfonierenden Polymerisat und demverwendeten
Komplex. Im allgemeinen sind die Reaktionen innerhalb einer Zeit von wenigen Sekunden bis zu mehreren
Stunden nach der Zusammenführung der Reaktionsteilnehmer
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beendet. Wenn die Sulfonierung ungefähr bei Raumtemperatur und Normaldruck durchgeführt wird, sollte die Kontaktzeit
etwa 5 Sekunden bis 25 oder 30 Minuten betragen. Da der Komplexbildner die Aktivität des Schwefeltrioxyds
herabsetzt, ist es nicht notwendig, die Sulfonierungszeit zu begrenzen, wie dies bei großtechnischen Verfahren
der Fall ist. Als repräsentativ für die Lewis-Easen, die als Komplexbildner geeignet sinds sind gewisse
Phosphorverbindungen zu nennen, Die Phosphorverbindungen können organisch oder anorganisch sein, jedoch werden
vorzugsweise anorganische Phosphorverbindungen der allgemeinen Formel
2(0) oder R,
verwendet, worin A, 3 unä 0 aaabhängig aus der aus
Sauerstoff und Methylen bestehenden Gruppes unä R^s Rg
und R^ unabhängig aua der aus G^-C, ,v-Alkylresteo,
-Arylresten, Alfcarylresteti oder -iralkjlresten bestehenden
Gruppe gewählt sind* '/erashieaene organische Phosphite,
Phosphonate, Phosphonite5 Phosphate and Phosphine
können als Komplexbildner verwendet werden. Als Beispiele geeigneter phosphorhaltiger anorganischer Komplexbildner
sind Phosphorsäure, phosphorige Säure, ?yrophosphorsäure,
Metaphosphorsäure, Phosphonsäure und Phosphensäure zu nennen. Bevorzugt als Phosphorverbindungen
werden Trialkylphosphate und -phosphite.
Als Sulfonierungsmittel eignen s.ich ferner die Acylsulfate,
insbesondere Acetylsulfat. Die Acylsulfate können
durch Umsetzung von Schwefelsäure mit dem Anhydrid hergestellt werden. Beispielsweise kann' Essigsäurean-
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Q —
hydrld mit Schwefelsäure zu Acetylsulfat umgesetzt und
das Acetylsulfat zur Sulfonierung der Polymerisate gemäß der Erfindung verwendet werden. Gegebenenfalls kann
Essigsäureänhydrid einer Lösung des Polymerisats in einem geeigneten Lösungsmittel zugesetzt und anschliessend
Schwefelsäure zur Bildung von Acetylsulfat in situ zugegeben werden. Es ist auch möglich, Schwefeltrioxyd
mit Essigsäure zum Acylsulfat umzusetzen. Wie bereits erwähnt, ist weder das Sulfonierungsmittel noch die Art
der Sulfonierung entscheidend wichtig, vorausgesetzt, daß durch die Sulfonierung die Polymerhauptkette nicht
abgebaut wird.
Die stickstoffhaltigen Lewis-Basen, die aktive Komplexe
von Schwefeltrioxyddonatoren bilden und für die Sulfonierung der ungesättigten Polymerisate gemäß der Erfindung
geeignet sind, haben die allgemeine Formel
R2-N oder
worin R.., R2, R* und R^ unabhängig aus der aus Wasserstoff
und Cj-Czg-Alkylresten, -Arylresten, -Alkylarylresten,
Aralkylresten oder ihren Gemischen bestehenden / ausgewählt sind, wobei in Fällen, in denen R- und R2
Wasserstoff sind, R, kein Wasserstoff aein kann, und R. ein C,-C~g-Alkylenrest ist. Allgemein gesagt kann als
stickstoffhaltige Lewis-Base jedes primäre, sekundäre oder tertiäre organische Amin oder cyclische organische
Amin verwendet werden. Der hier gebrauchte Ausdruck "Sulfonierungsmittel11 bezeichnet den Schwefeltrioxyddonator
in Verbindung mit einer Lewis-Base, einem Komplexbildner oder mit Acylsulfaten.
Zur Durchführung der Erfindung wird das zu sulfonierende Polymerisat in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst
und mit dem Sulfonierungsmittel umgesetzt. Das Lösungs-
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+) vorzugsweise chlorierte
mittel muß neutral für den Kautschuk und das Sulfonierungsmittel sein. Vorzugsweise ist es nicht-aromatisch.
Als Beispiele solcher Lösungsmittel sind Alkane, halogenierte^Alkane,
Äther, Ester und Gemische dieser Verbindungen zu nennen; Das Alkan kann linear, verzweigt
oder cyclisch sein. Als Beispiele dieser Alkane sind Hexan, Pentan, Butan und Cyclohexan, Heptan und Homologe
und Analoge dieser Verbindungen zu nennen. Als halogenierte Alkane eignen sich beispielsweise Methylchlorid,
Äthylchlorid, Dichloräthan, Chloroform,
Tetrachlorkohlenstoff und höhere halogenierte oder fluoriert.e Alkane. Bei Verwendung von Acylsulfat
als Sulfonierungsmittel können die vorstehend genannten nicht-aromatischen Lösungsmittel oder aromatische
Lösungsmittel, z.B. Benzol, Toluol und Xylol verwendet werden.
Die Sulfonierung des Polymerisats wird bei einer Temperatur zwischen -100° und +10O0G durchgeführt. Die Sulfonierung
findet statt, wenn das Sulfonierungsmittel der PolymerlÖsung zugesetzt wird. Das Sulfonierungsmittel
wird vorzugsweise in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst oder kann unmittelbar ohne Lösungsmittel
zugesetzt werden. Die Reaktionszeit kann 5 Sekunden bis 3 Stunden betragen. Das Produkt bleibt während der
gesamten Reaktionszeit löslich. Es läßt sich am leichtesten isolieren, indem das Lösungsmittel in heißem Wasser
schnell abgedampft wird. Das Wasser zersetzt gleichzeitig das nicht umgesetzte Sulfonierungsmittel. Das Produkt
kann auch durch Abdampfen des Lösungsmittels in geeigneter Weise isoliert werden.
Das sulfonierte Polymerisat kann, falls erforderlich, durch Erhitzen in Gegenwart von niedrigsiedenden Ketonen
oder Alkoholen weiter gereinigt werden. Bevorzugte Materialien für diesen Zweck sind Aceton und Methanon.
Nach dem Erhitzen des Polymerisats wird es auf einem
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heißen Mischwalzwerk oder in einem Extruder getrocknet.
Das gewonnene Produkt ist in den verschiedensten Lösungsmitteln löslich, ein Zeichen, daß die Sulfonierung
ohne Vernetzung erreicht worden ist. Die die SuI-fonsäure enthaltenden Polymerisate haben gegenüber den
nicht sulfonierten Polymerisaten verbesserte Eigenschaften. Die Eigenschaften werden der Wasserstoffbindung
der Sulfonsauregruppen zugeschrieben.
Der erwünschte Grad der Sulfonierung hängt von dem jeweilieen Verwendungszweck ab« Torzugsweise erfolgt die
—5
Sulfonierung des Polymerisats zu etwa 4x10 sis
—4- -5
5x10 Mol, insbesondere zu etwa 8x10 bis etwa
4 x 10 Mol SO-zH/g. Besonders bevorzugt werden etwa
9 x 10*"5 bis etwa 3,0 χ 10*"4", z.B. etwa 1 χ 10~4 bis
etwa 2,5 χ 10 . Es zeigte sich, daß Polymerisate* die
ungesättigte Einheiten und Sulfonsauregruppen enthalten, eine nicht ganz genügende thermische Stabilität haben.
Es ist daher zweckmäßig, wenigstens einen Teil der Sulfonsäure als Teil der Herstellung und Verarbeitung
der sulfonierten/Polymerisate zu neutralisieren. Durch
die Neutralisation werden die physikalischen Eigenschaften der sulfonierten Polymerisate weiter verbessert.
Die Neutralisation der Säure kann nach verschiedenen Methoden erfolgen. Beispielsweise kann eine
Metallverbindung löslich gemacht und in Lösung dem Polymerisat unter gutem Mischen zugesetzt werden. Diese
Neutralisationsreaktion kann durch die folgende Gleichung dargestellt werden.
MX > Λ^- R ΛΑ~ + HX
Hierin stellt die Wellenlinie -v^ die Polymerhaupt-'
kette und MX die Metallverbindung dar, wobei M ein Metall ist, während X vorzugsweise eine Hydroxylgruppe,
ein Alkoxyrest oder das Gegenion einer schwachen Säure,
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z.B. einer Carbonsäures ist, Aminverbindungen und
Guanidine können ebenfalls zur neutralisation der Säuren
verwendet werden. Die Neutralisation der Sulfonsäuregruppen bat eine ionische Bindung innerhalb des Polymerisats
zur Folge, d.h. das neutralisierte Polymerisat ist ein lonomeres.
Zur Herstellung des lonomeren sollten im wesentlichen
alle Sulfonsäuregruppen neutralisiert werden. Der bier gebrauchte Ausdruck "im wesentlichen neutralisiert"
bedeutet zu wenigstens 98$ neutralisiert.
Die Metallionens die sich zur Herstellung der ionischen
Polymerisate gemäß der Erfindung eignen, können in zwei Gruppen eingeteilt werden? !licht komplexgebundene Metallionen
und komplexgebundene Metallionen. Im nicht komplexgebundenen Metailion entspricht die Wertigkeit des
Ions der Wertigkeit des Metallso Diese Metallionen werden
aus allgemein bekannten und verwendeten Metallsalzen
erhalten.
Me komplexen Metaliionen sind Ionen, in denen das
Metall an mehr ala einen iyp vea Salsgruppsn gebunden
ist, und von denen wenigstens sines ionisiert und siass
nicht ionisiert ist. Ba die Eildung τα η ionischen Polymerisaten
nur eine ionisierte Ιθλμώζ ·3τ£οτάβτχα sind
diese komplexgebundenen Ilataiilonen ä'^enso gat für eis
Zwecke der Erfindung geeignete Sie Sigsuiag tch .ccspls^-
gebundenen Metaliionen, die s«r Bilcuag Ύοη ionischen
Gopclymerisaten verwendet %;erä3ns iü'ispricbt ίο ihren
ionisierten 'Valenzen denjenigen der niciit komplesgabundenen
Ionen. Die einwertigan Metalle alüä na,iüz-l±Qh
ebenfalls geeignet, jsdoofc können gis ^ä^er'ver^igea
Metalle in Abhängigkeit davon-, wi-3 viele Me^sllionen
komplexgebunden und wie viele ionisiert werden können, verwendet werden. Bevorzugt werden komplexe Metallionen,
in denen alle Metallvalenzen außer einer Yalenz kom-
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— I j —
plexgebunden sind und eine Valenz leicht ionisierbar ist.
Insbesondere können die gemischten Salze von sehr schwachen Säuren, z.B. Stearinsäure, und von ionisierten
Säuren, z.B. Ameisensäure und Essigsäure, verwendet werden.
Als nicht komplexgebundene Metallionen eignen sich für die Herstellung der ionischen Copolymerisate gemäß der
Erfindung ein-, zwei-, drei- und vierwertige Metalle der Gruppen I, II, III, IY, V, VI-B, VII-B und
VIII des Periodensystems (siehe Handbook of Chemistry and Physics, Chemical Rubber Publishing Co., 47.Auflage,
Seite B-3). Als einwertige Metallionen eignen sich Na+, K+, Li+, Cs+, Ag+, Hg+ und Cu+. Geeignete zweiwertige
Metallionen sind Be+2, Mg+2, Ca+2, Sr+2, Ba+2,
Cu+2, Cd+2, Hg+2, Sn+2, Fe+2, Pb+2, Co+2, Ni+2 und Zn+2.
Als dreiwertige Metallionen eignen sich Al , Oo ,
+3 +3
Fe und Y . Geeignete vierwertige Metallionen sind
Fe und Y . Geeignete vierwertige Metallionen sind
Sn+4, Zr+4, Ti+4 und Pb+4.
Zusätzlich zu den Metallionen können andere basische Materialien, z.B. primäre, sekundäre und tertiäre Amine
zur Bildung der ionischen Bindungen verwendet werden. Bevorzugt als Amine werden organische Amine, die C-i-C,q-Alkylreste,
Phenylreste, Aralkylreste oder Alkarylreste als organische Reste enthalten. Vorzugsweise ist der
organische Rest ein Phenylrest, ein Cj-C-Q-Alkylrest,
ein Ογ-CjQ-Alkylarylrest oder ein Cj-CjQ-Aralkylrest.
Als Beispiele solcher Amine sind wasserfreies Piperazin, Triethylamin, Tri-n-propylamin und Tetraäthylenpentamin
zu nennen. Mehr bevorzugt werden sekundäre und tertiäre Amine, insbesondere Piperazin und Tri-n-propylamin.
Besonders bevorzugt als Neutralisationsmittel wird A'thyl ami η.
Guanidine sind ebenfalls als Neutralisationsraittel für
die Sulfonsäuregruppen zur Bildung ionischer^Stellen
geeignet. Bevorzugt als Guanidine werden Guanidin selbst
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oder substituierte Guanidine, die als substituierende organische Reste C|-C,Q-Aik:ylreste, PhenyLreste, C.|-C,q-Aralkylreste
oder Cj-CzQ-Alkarylreste enthalten. Als
Beispiele solcher Guanidine sind Tetramethylguanidin, Diphenylguanidin und Di-o-tolylguanidin zu nennen. "
Gemische von Metallionen, Aminen oder Guanidinen sind
ebefalls als Neutralisationsmittel für die Sulfonsäuregruppen
geeignet.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter
erläutert. t
Beispiel 1 Sulfonierung von halbkristallinen EPDM-Terpolymeren
120 g Äthylen-Propylen-Äthyliaennorbornen-Terpolymerisat,
das 75,4 Gew.-^o G2 und 3,1 Gew.-^ ENB enthielt und eine
Kristallinität von 9$ bei 25°G aufwies, wurde in 3,5
Heptan gelöst, indem es 48 Stunden bei 800C gehalten
wurde. Der Polymerzement wurde in drei gleiche Teile geteilt und auf 550C gekühlte Die drei Proben wurden
20 Minuten mit 3, 6 bzw. 9 ml eines Sulfonierungskomplexes behandelt. Der Komplex wurde gebildet, indem
1,2 ml Triäthylphosphat zu 18 ml Methylenchlorid gegeben und 0,83 ml Schwefeltrioxid langsam zugesetzt wurden.
Die Säureform der sulfonierten Polymerisate wurde unter Verwendung von stöchiometrischen Mengen Natriumhydroxyd
in Methanol neutralisiert. Die Zemente wurden mit Wasserdampf gestrippt, auf einem heißen Walzenmischer
getrocknet und auf Schwefel analysiert.
Polymerisat | 1-A | 1B | 1C |
Zugesetzter Komplex,ml | 3 | 6 | 9 |
Gew.-fs Schwefel | 0,13 | 0,36 | 0,45 |
SO3H, Mol/g | 4,1x1O~5 | 1,1x10~4 | 1,4x10" |
S0S83S/03S1
Festigkeitseigenschaften des sulfonierten haHakristallin-en
EPDM-Terpolymeren von Beispiel 1 bei Räumtempera-
Zeile der drei Proben des gemäß Beispiel 1 hergestellten sulfonierten Polymerisats wurden durch Pressen bei
1490C zu Prüfkörpern für den Zugversuch geformt. Andex^e
■Zeile der sulfonierten Polymerisate wurden mit 50 Seilen Ruß »Philblack 0" und 25 Teilen Yerarbeitungshilfsöl
"Flexon 886" pro 100 Teile Harz gemischt und ebenfalls
zu Prüfkörpern für den Zugversuch bei 149 G gepresst«, Die Festigkeitsteigenscnaften der gefüllten und unge
füllten Polymerisa | te wurden aui | einer Instron-Zugpruf | IB | IG |
maschine bei 25°C | bestimmt. | 49 | 62 | |
Ungefülltes Poly merisat |
Halbkri- stallines |
1A | 116 | 140 |
Modul bei 5OOyo Dehnung, kg/cm^ |
EPDM 33 |
33 | 2000 | 2000 |
Zugfestigkeit, kg/cm^ |
162 | 65 | ||
Dehnung,% . | 2000 | 2000 | ||
Gefülltes Polymerisat, 50 Teile Ruß und 25 Teile Öl pro 100 Teile Polymerisat
Modul bei 300</b Dehnung, kg/cm? |
33 | 36 | 47 | 51 |
Zugfestigkeit, kg/cm2 |
63 | 69 | 74 | 63 |
Dehnung, °/o | 145 | 515 | 585 | 400 |
Pormänderungsrest
beim Bruch, cß> 140 31 28 25
Pestigkeitseigenschaften des nicht vulkanisierten sulfonierten halbkristallinen EPDM-Terpolymeren von Beispiel 1 bei erhöhten Temperaturen
Der in Beispiel 2 beschriebene Versuch wurde wiederholt mit dem Unterschied, daß die Prüfkörper der einzelnen
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Polymerisate auf einer Instron-Zugprüfmaachine "bei 85 O
geprüft wurden β
Halbkristallines EPDM
Ungefülltes Polymerisat
Modul bei 200$ Den-
1B
Modul bei 200#„ Dehnung, kg/cm^ |
3,2 | 3,2 | 5,3 | 7,7 |
Zugfestigkeit, kg/cm2 |
2,5 | 2,5 | 5,3 | 8,1 |
Dehnung, fo | 300 | 350 | 275 | 270 |
Gefülltes Polymerisat, 50 Teile Ruß und 25 Teile Öl pro 100 Teile Polymerisat |
nung, kg/cm«: | 1,8 | — | — | — |
Zugfestigkeit, kg/om | 1,8 | 3,5 | 9,8 | 12,3 |
Dehnung,^ | 200 | 185 | 180 | 100 |
Formänderungsrest beim Bruch, % |
200 | 10 | 3 | 5 |
Die Beispiele 1, 2 und 3 zeigen, daß duroh Verwendung von
ionomeren Bindungen in Kombination mit einem begrenzten Kristallinitätsgrad die physikalischen Eigenschaften
gegenüber einem Polymerisat, das nur Kristallinität aufweist, wesentlich verbessert werden. Das halbkristalline EPDM-Terpolymere, das keine ionischen Bindungen enthält, zeigt fast keine Erholung nach der Dehnung bis aum
Bruch, während das sulfonierte und neutralisierte Material die Erholung eines vulkanisierten Elastomeren aufweist.
gegenüber einem Polymerisat, das nur Kristallinität aufweist, wesentlich verbessert werden. Das halbkristalline EPDM-Terpolymere, das keine ionischen Bindungen enthält, zeigt fast keine Erholung nach der Dehnung bis aum
Bruch, während das sulfonierte und neutralisierte Material die Erholung eines vulkanisierten Elastomeren aufweist.
509838/0891
Sulfonierung eines mit Äthylamin neutralisierten halbkristallinen EPDM-Terpolymeren
Die gleiche Versuchsmethode und die gleiche Menge der Reagentien wie in Beispiel 1 wurden angewendet mit dem
Unterschied, daß die Säureform der sulfonierten Polymerisate unter Verwendung stöchiometrischer Mengen Äthylamin
neutralisiert wurde. Das fertige Polymerisat
wurde zu Prüfkörpern für den Zugversuch gepresst, worauf die physikalischen Eigenschaften bei Raumtemperatur und bei 850C bestimmt wurden. Teile der gleichen Polymerisate wurden außerdem mit 50 Teilen Ruß "Philblack O"
und 25 Teilen Verarbeitungshilfsöl "Plexon 885" pro
100 Teile Polymerisat kompoundiert. Die Festigkeitseigenschaften dieser Materialien im nicht vulkanisierten
Zustand bei 25 und 85°C wurden ebenfalls bestimmt.
wurde zu Prüfkörpern für den Zugversuch gepresst, worauf die physikalischen Eigenschaften bei Raumtemperatur und bei 850C bestimmt wurden. Teile der gleichen Polymerisate wurden außerdem mit 50 Teilen Ruß "Philblack O"
und 25 Teilen Verarbeitungshilfsöl "Plexon 885" pro
100 Teile Polymerisat kompoundiert. Die Festigkeitseigenschaften dieser Materialien im nicht vulkanisierten
Zustand bei 25 und 85°C wurden ebenfalls bestimmt.
Tabelle A Bei Raumtemperatur (25°C)
Halbkristallines
EPDM-Terpolymeres 4A 4B 40
EPDM-Terpolymeres 4A 4B 40
Modul0bei 500$ Dehnung,
kg/cm2 33 - 34 46,4 45,7
Zugfestigkeit, kg/cm2 162 87 260 278 Dehnung, i»
> 2000 1250 1150 1070
Modul bei 300$ Dehnung,
kg/cm2 33 46 37 38
Zugfestigkeit, kg/cm2 63 137 143 141 Dehnung,?£ " 145 970 1055 975
509838/0891
Tab eilt | Halbkristal lines EPDM- Terpolymeres |
4A | 4B | 40 |
i B | ||||
Bei erhöhter Temperatur (85°C) | 3,2 | 2,1 | 5,3 | 6,7 |
2,5 | 2,5 | 5,3 | 7 | |
Ungefülltes Polymerisat | 300 | 375 | 320 | 320 |
Modul bei 200$ Dehnung, kg/cm2 |
||||
Zugfestigkeit, kg/cm | ||||
Dehnung, i» | ||||
Gefülltes Polymerisat |
1,8 | 2,1 | 3,9 | 5,6 |
1,8 | 3,2 | 4,2 | 5,6 |
200 | 220 | 250 | 220 |
50 Teile Ruß und 25 Teile Öl pro 100 Teile Polymeres
Modul bei 200$ Dehnung,
kg/cm^
Zugfestigkeit, kg/cm2 Dehnung, $>
Dieses Beispiel veranschaulicht die Verbesserung der physikalischen Eigenschaften eines halbkristallinen
EPDM-Terpolymeren, das mit Äthylamin neutralisierte
Sulfonsäuregruppen enthält, gegenüber dem nicht sulfonierten EPDM-Terpolymeren.
Beispiel 5
Sulfonierung eines nicht kristallinen EPDM-Terpolymeren
120,0 g Äthylen-Propylen-Äthylidennorbornen-Terpolymeres,
das 58 Gew.-?6 O2 und 3,1 Gew.-# ENB enthielt, wurden
in 3,5 1 Heptan gelöst, indem das Gemisch 24 Stunden bei 700C gehalten wurde. Der Polymerzement wurde in drei
gleiche Teile geteilt und mit 3, 6 bzw. 9 ml des auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellten Komplexes
behandelt. Die Säureformen der sulfonierten Polymerisate wurden mit stöchiometrischen Mengen Natriumhydroxyd in
Methapol neutralisiert. Die Zemente wurden mit Wasserdampf gestrippt und auf einem heißen Walzenmischer getrocknet.
509838/089 1
Physikalische Eigenschaften von sulfoniertem nicht kristallinem EPDM-Terpolymerem bei Raumtemperatur und
85°g
Die gemäß Beispiel 5 hergestellten sulfonierten Polymerisate wurden zu Prüfkörpern für den Zugversuch gepresst.
Die Pestigkeitseigenschaften der nicht vulkanisierten
Kautschuke wurden bei 25 und 850O bestimmt«
Teile der gleichen Polymerisate wurden mit 50 Teilen Ruß »Philblack 0» und 25 Teilen Öl "Flexon 885" kompoundiert.
Die physikalischen Eigenschaften dieser Proben wurden ebenfalls bei 25 und 850O auf einer
Instron-Zugprüfmaschine ermittelt.
Tabelle | Ä | Öl | 5A | 0O) | 5B | 50 | |
Bei Raumtemperatur (25 | 2 5,3 | ||||||
Nicht kri stallines EPDM-Ter- polymeres |
5,6 | 4s6x10"5 | 1,O9x1O""4 ' | 1,47x10~4 | |||
Ungefülltes Polymerisat |
1500 | 6S3 | 7,7 | 8,1 | |||
SO3H, Mol/g | 13,4 | 15,5 | 17 | ||||
Modul bei 300% Dehnung, kg/cm^ |
9,8 | 1800 | 1650 | 1400 | |||
Zugfestigkeit kg/cm2 |
19 | ||||||
Dehnung,$ | 1650 | ||||||
Gefülltes Polymerisat, |
6,7 | 10,5 | 9,8 | ||||
50 Teile Ruß und 25 Teile pro 100 Teile Polymerisat |
8,1 | 14,8 | . 14,8 | ||||
Modul bei 300 Dehnung,kg/cm |
1300 | 1120 | 1000 | ||||
Zugfestigkeit kg/cm |
|||||||
Dehnung, $ |
5 0 9838/0891
Tabelle B | Ungefülltes Polymerisat |
5A | (850G) | 5B | 50 |
Bei erhöhter Temperatur | Modul bei 200# Dehnung, kg/cm2 3,5 |
||||
Nicht kri stallines EPDM-Ter- polymeres |
Zugfestigkeit, kg/cm2 3,5 |
2,5 | 2,8 | 3,2 | |
Sehnung, # 260 | 2,5 | 2,8 | 3,2 | ||
Gefülltes Poly merisat, 50 Teile Ruß und 25 Teile öl pro 100 Teile Terpolymeres |
260 | 370 | 345 | ||
Modul bei 200$ Dehnung, kg/cm2 2,1 |
|||||
Zugfestigkeit, kg/om2 2,1 |
|||||
Dehnung, $> 210 | 2,5 | 3,5 | 3,5 | ||
175 | 190 | 20 | |||
Die Beispiele 5 und 6 beschreiben Versuche mit einem nicht kristallinen, amorphen EPDM-Terpolymeren und
zeigen, daß Kristallinität im Polymerisat im Rahmen der Erfindung notwendig ist.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Verwendung verschiedener Neutralisationsmittel in Kombination mit
einem sulfonierten halbkristallinen EPDM-Terpolymeren. Das EPDM-Terpolymere, das 3,2 Gew.-^ Äthylidennorbornen
enthielt und eine Kristallinität von 10$ bei 250C '
hatte, wurde in einer 4$igen Hexanlösung mit einem Komplex von Schwefeltrioxyd und Dioxan bei 450O so
sulfoniert, daß eine Schwefelkonzentration von 0,83Gew.-#
509838/089 1
oder 2,6 χ 10 Mol SO^/g Polymerisat erhalten wurde.
Die Polymerisate wurden neutralisiert und durch Wasserdampfdestillation vom Lösungsmittel und durch Trocknen
auf einem heißen Laboratoriumswalzenmischer isoliert. Die Polymerisate wurden zu Prüfkörpern gepresst, deren
physikalische Eigenschaften in der folgenden Tabelle genannt sind.
50983 8/0891
Beispiel Nr. 7 8 9 10 11 IZ 13
Neutraliaationa-
mittel* BaAc2 DOTG Bu-NH2 DPG TMG BaAc2/DOTG BaAc2/DOTG
1/1 1/2
Festigkeitseigenachaften
bei 250C
cn Modul bei 100#
ο Dehnung, kg/cm2 23,2 25,3 20,4 24 21 24,6 23
S Modul bei 300$
ω Dehnung, kg/cm2 25,3 59 37,3 52 41,5 55 50,6
\ Zugfestigkeit, »
ο kg/cm2 101 275 200 273 218 284 217 ro
S Dehnung, $ 510 650 700 690 780 680 640 ™
~* Formänderungareat
beim Bruch, $> 38 38 56 50 44 44 44
* BaAo2 = Bariumacetat
DOSG = Di-o-tolylguanidin
2 = ' Butylamin
DPG = Diphenylguanidin
DPG = Diphenylguanidin
TMG = Tetramethylguanidin ~ _*
BaAc2/D0TG = Bariumacetat/Di-o-tolylguanidin-Molverhältnia 1/1 . cd
Claims (7)
- Patentansprüche1 )j SuIfonierte Polymermasaen, die ein elastomeres ^-^ EPDM-Terpolymeres enthalten, dadurch gekennzeichnet, · daß das Terpolymere eine Kristallinität von wenigstens 2$ hat und zu etwa 4 x 1O~5 Mol SO,H pro Gramm Polymerisat bis etwa 5 x 10 Mol SO,H pro Gramm Polymerisat sulfoniert ist und die Sulfonsäuregruppen im wesentlichen neutralisiert sind.
- 2) SuIfonierte Polymermassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das EPDM-Terpolymere eine Kristallinität von etwa 3 "bis 15$» vorzugsweise von etwa 5 his 12$ hat«
- 3) SuIfonierte Polymermassen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfonatkonzentration etwa 8 χ 10~5 bis 4,0 χ 1O-4" Mol/g beträgt.
- 4) Sulfonierte Polymermassen nach Anspruch 1 bis 3,dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfonatkonzentration etwa 9x10 bis 3,0 χ 10 , vorzugsweise et\ 1 χ 10~4 bis 2,5 x 10~4 Mol/g beträgt.
- 5) Sulfonierte Polymermassen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die SO,H-Gruppen mit Guanidin, Di-o-tolylguanidin oder A'thylamin neutralisiert sind.
- 6) Sulfonierte Polymermassen nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das EPDM-Terpolymere ein Zahlenmittel des Molekulargewichts von etwa 5000 bis 250.000, vorzugsweise von etwa 10.000 bis 100.000 hat.
- 7) Sulfonierte Polymermassen nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß 100$ der SO^H-Gruppen neutralisiert sind.509838/0891
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