DE3409436C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K9/00—Use of pretreated ingredients
- C08K9/12—Adsorbed ingredients, e.g. ingredients on carriers
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K3/00—Use of inorganic substances as compounding ingredients
- C08K3/18—Oxygen-containing compounds, e.g. metal carbonyls
- C08K3/20—Oxides; Hydroxides
- C08K3/22—Oxides; Hydroxides of metals
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G2261/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carbon-to-carbon link in the main chain of the macromolecule
- C08G2261/30—Monomer units or repeat units incorporating structural elements in the main chain
- C08G2261/31—Monomer units or repeat units incorporating structural elements in the main chain incorporating aromatic structural elements in the main chain
- C08G2261/312—Non-condensed aromatic systems, e.g. benzene
Description
Die Erfindung betrifft neuartige Flammschutzadditive für
Kunststoffe. Diese Flammschutzmittel bestehen aus einem
Überzugs- und einem Trägermaterial. Überzug und Träger
sind Metallverbindungen, bevorzugt Metalloxide, unter
scheiden sich aber dadurch, daß das Überzugsmaterial
den Brandverlauf hemmt, das Trägermaterial sich dagegen
mehr oder weniger inert verhält.
Die Kunststoffe können weitere übliche Additive enthalten,
auch solche, die den Brandverlauf beeinflussen, wie z. B.
Halogenverbindungen, in denen das Halogen an Kohlenstoff
gebunden ist. Mit diesen zusammen geben die erfindungs
gemäßen Flammschutzmittel Kunststoffen einen effektiven
Brandschutz, z. B. V-2 bis V-0 nach UL 94.
Es ist bekannt, Kunststoffen zur Verminderung ihrer Brenn
barkeit halogenhaltige Flammschutzmittel, insbesondere
organische Brom- und/oder Chlorverbindungen, zusammen mit
synergistisch wirkendem Antimon(III)-oxid, zuzusetzen.
Auch Wismut(III)-oxid ist als Synergist bekannt (siehe z. B.
C. F. Cullis, M. M. Hirschler, The Combustion of Organic
Polymers, Clarendon Press, Oxford, 1981, Seiten 292 und
293, sowie C. P. Fenimore, F. J. Martin, Combustion and
Flame 10 (1966), Seiten 135-139), ihm wird jedoch eine ge
ringere Wirkung zugeschrieben, so daß häufig es nicht
in Frage kommt, zumal auch durch große Mengen von Wis
mut(III)-oxid die mechanischen Eigenschaften der Kunst
stoffe ungünstig beeinflußt werden.
Überraschend wurde gefunden, daß verhältnismäßig kleinen
Mengen Wismut(III)-oxid als Flammschutzmittel eine hohe
Wirksamkeit zukommt, wenn es auf anorganischem Trägerma
terial abgeschieden und dann in Kunststoffe eingearbeitet
wird. In Verbindung mit halogenhaltigen Flammschutzmit
teln ergibt es einen Brandschutz, der z. B. in ABS-Kunst
stoff der Beurteilung V-2 oder V-0 nach der UL 94-Methode
entspricht.
Gegenstand der Erfindung sind demnach als Flammschutz
mittel geeignete Zubereitungen, die durch Abscheiden von
wasserhaltigem Wismut(III)-oxid auf einem anorganischen
Trägermaterial, Auswaschen von anhaftendem Elektrolyten
und anschließendes Erhitzen erhalten werden, sowie deren
Verwendung in Kunststoffen.
Es handelt sich also um Wismut(III)-oxid-haltige Zuberei
tungen, die als Flammschutzadditive für Kunststoffe die
nen können, und die dadurch gekennzeichnet sind, daß
sich das Wismut(III)-oxid in einer Menge von 10 bis 30
Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge, als Ober
flächenbelegung auf einem anorganischen Trägermaterial
befindet.
Der Gehalt eines mit dieser Zubereitung ausgerüsteten
Kunststoffes (Gesamtgemisch) an diesem Präparat ist 3 bis
20, vorzugsweise 5 bis 15 Gewichtsprozent, und somit der
Gehalt des Kunststoffes an Wismut(III)-oxid 0,3 bis 6,0,
vorzugsweise 0,5 bis 4,5 Gewichtsprozent. Die erfindungs
gemäße Zubereitung wird bevorzugt zusammen mit halogen
haltigen Flammschutzmitteln eingesetzt, deren Menge
entspricht dabei dem Üblichen, d. h. der Gehalt an
Halogen, bezogen auf den Kunststoff (Gesamtgemisch), liegt
zwischen 10 und 15 Gewichtsprozent (s. Taschenbuch der
Kunststoff-Additive, Seite 409).
Für die feinteiligen Wismut(III)-oxid-Zubereitungen kom
men als Trägermaterial prinzipiell anorganische Feststoffe
in Frage, die gegenüber dem Kunststoff inert sind, sich
in Wasser nicht lösen und für sich als Füllstoffe und
Pigmente benutzt werden können. Beispiele hierfür sind
Glaskugeln, Quarzmehl, Kalk, Kreide, Leicht- und Schwer
spat, Aluminiumhydroxid, Aluminiumoxid, Magnesium- und
Aluminiumsilikate wie Glimmer, Talkum und Kaolin, Alu
miniumphosphat, Calciumphosphat, Zinkborat, Zinkoxid,
Eisenoxid, Titandioxid, Zirkondioxid, Kohlenstoff, z. B.
als Graphit oder Ruß, sowie faserförmige Stoffe, z. B.
Glasfasern. Diese Stoffe liegen in feinteiliger Form vor
mit Korndurchmessern von weniger als 20 µm, bevorzugt
1-10 µm.
Zur Herstellung der Zubereitung wird zweckmäßig das
Trägermaterial in einer Flüssigkeit, vorteilhaft in
Wasser, suspendiert.
Das Wismut kann als Wismut(III)-chlorid in Form einer wäßrig-
salzsauren Lösung zugegeben werden. Durch Neutralisation
mit einer Base scheidet sich wasserhaltiges Wismut(III)-
chlorid auf dem Träger ab. Für die Neutralisation kommen
Ammoniaklösung, Kali- und Natronlauge in üblichen Konzen
trationen in Betracht. Man darf nicht zu schnell neutra
lisieren, da sonst die Gefahr der unvollständigen Hydrolyse
des Wismut(III)-chlorids besteht. Nach einiger Zeit mit
eventuell notwendigen Korrekturen des pH-Wertes kann der
Feststoff abfiltriert, elektrolytfrei gewaschen, getrock
net und erhitzt werden. Bei säureempfindlichem Trägerma
terial können auch die Wismut(III)-chlorid-Lösung und
die wäßrige Lösung der Base gleichzeitig unter Beibehal
tung des pH-Wertes um 7 zugegeben werden.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung der
erfindungsgemäßen Zubereitungen als Flammschutzmittel in
thermoplastischen Kunststoffen in den angegebenen Konzentrationen.
Besonders geeignet sind Thermoplasten wie Polystyrol, Co-
und Pfropfpolymerisate mit Styrol, z. B. Styrol/Acrylnitril-
Copolymerisate, hochschlagfestes Polystyrol, Pfropfpoly
merisate von Styrol, Acrylnitril und Kautschuken (vom
ABS-Typ), Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid,
Polyacrylat, Polyester, aromatisches Polycarbonat, Poly
amid, Polyurethan, Polysulfon, Polyphenylensulfid, Poly
phenylensulfid oder auch Mischungen daraus, sowie duro
plastische Kunststoffe, z. B. aus ungesättigten Poly
esterharzen, Epoxidharzen und vernetzbaren Polyurethanen.
Diese Kunststoffe können neben den erfindungsgemäßen
Flammschutzmitteln übliche Zusätze wie Füllstoffe,
Pigmente und Glasfasern enthalten. Dies gilt auch für
typische und notwendige Hilfsstoffe, z. B. Hitzestabili
satoren, Lichtschutzmittel, Antioxidantien, Gleit- und
Schmierstoffe, Entformungsmittel und Farbstoffe.
Beispiele für die zusammen mit den erfindungsgemäßen
Wismut(III)-oxid-Zubereitungen verwendbaren halogen
haltigen organischen Verbindungen sind insbesondere
Chlor- und Bromverbindungen sowie phosphorhaltige Ver
bindungen, z. B. Pentabromtoluol, Octabromdiphenyl,
Octabromdiphenylether, Decabromdiphenylether, Reaktions
produkte von Tetrabrom-bis-phenol A oder Tetrabromphthal
säureanhydrid mit Epichlorhydrin. Auch oligomere oder
polymere Produkte wie Polytribromstyrol und Poly-dibrom
phenylenoxid können verwendet werden. Ebenfalls geeignet
sind Triphenylphosphat und Diphenylkresylphosphat sowie
Triphenylphosphit. Diese Produkte werden in den üblichen
Mengen, beispielsweise 1-20 Gew.-%, bezogen auf die
fertige Formmasse, zugesetzt. Speziell für bromhaltige
Flammschutzmittel liegt die Menge zwischen 10 und 15
Gew.-% (s. Taschenbuch der Kunststoff-Additive, Carl
Hanser Verlag, München Wien 1979, Seite 409).
Zu 2 l Wasser werden 312 g Aluminiumhydroxid (Korngröße
zwischen 1 und 5 µm) gegeben. Die auf 95°C erwärmte Sus
pension vesetzt man daraufhin in 1/2 Std. mit einer
Lösung aus 56,9 g Wismut(III)-oxid im Gemisch von 40,8 g
Wasser und 116,5 g konzentrierter Salzsäure (37%ig). Nach
1/2stündigem Rühren wird mit 248,0 g Natronlauge (16%ig)
durch Zutropfen in einer Stunde das Gemisch auf den pH-
Wert von 7 eingestellt. Die Nachreaktionszeit unter Kon
trolle des pH-Wertes beträgt 2 Stunden.
Anschließend wird nach Abkühlen der Feststoff abfiltriert
und durch dreimaliges Aufschlämmen in 1 l Wasser und Ab
filtrieren das durch Neutralisation entstandene Kochsalz
entfernt. Zunächst trocknet man das Produkt 15 Stunden
lang bei 90°C, dann schließt sich eine 1 Stunden lange
Behandlung bei 500°C an, um das ihm chemisch anhaftende
Wasser zu entfernen.
Der Wismutgehalt des fertigen Präparates wird analytisch zu
15,0% bestimmt. Es befindet sich als Wismut(III)-oxid
auf der Oberfläche von Aluminiumoxid. Die Korngröße liegt
im Bereich von 1-5 µm.
Zur Prüfung auf die Flammschutzwirkung des zuvor be
schriebenen Trägerpräparats werden 65 g zusammen mit
195 g Decabromdiphenylether in 1040 g eines typischen
ABS-Copolymerisats auf einem
Kneter bei 200-220°C eingearbeitet. Das erhaltene
Material wird dann zu für den UL 94-Test geeigneten
Prüfkörpern von 2,5 mm Dicke verarbeitet. Es enthält
0,8% Wismut in Form von Oxid. Der UL 94-Test ergibt
das Prüfergebnis V-2.
Ferner werden 195 g des Trägerpräparates wie zuvor mit
195 g Decabromdiphenylether und 910 g ABS-Copolymerisat
zu Prüfstäben von 2,5 mm Dicke für den UL-Test verar
beitet. Der Wismutgehalt dieser Probe liegt bei 2,3%.
Die UL 94-Brandprüfung ergibt die Beurteilung V-0.
Zu 1,5 l Wasser werden 200 g Talkum (Korngröße < 10 µm)
gegeben. Die auf 95°C erwärmte Suspension versetzt man
daraufhin in einer Stunde gleichzeitig mit einer Lösung
aus 55,7 g Wismutoxid im Gemisch von 40,0 g Wasser und
114,2 g konzentrierter Salzsäure (37%ig) sowie der Lö
sung aus 65,5 g Ammoniumcarbonat und 371,2 g Wasser,
und zwar so, daß der pH-Wert von 7,0 sich nicht verändert.
Die Nachreaktion und Aufarbeitung erfolgen wie in Bei
spiel 1. Der Wismutgehalt des Präparates wird analytisch
zu 17,9% bestimmt. Er befindet sich als Wismut(III)-
oxid auf der Oberfläche des Talkums. Die Korngröße liegt
unter 10 µm.
Die Einarbeitung des Präparates in den Kunststoff erfolgt
mit 65 g, wie in Beispiel 1 beschrieben. Das erhaltene
Material weist 0,9 Gewichtsprozent Wismut in Form von
Oxid auf. Der UL 94-Test ergibt das Prüfergebnis V-2
(Prüfkörper 2,5 mm dick).
Zu 1,5 l Wasser werden 200 g Kaolin (Korngröße < 10 µm)
gegeben. Die auf 95°C erwärmte Suspension versetzt man
daraufhin in einer Stunde gleichzeitig mit den Lösungen
nach Beispiel 2. Nachreaktion und Aufarbeiten erfolgen
wie in Beispiel 1. Der Wismutgehalt liegt bei 17,6 Ge
wichtsprozent. Die Einarbeitung des Präparates in den
Kunststoff erfolgt mit 65 g, wie in Beispiel 1 beschrie
ben. Das erhaltene Material weist 0,9 Gewichtsprozent
Wismut in Form von Oxid auf. Der UL 94-Test ergibt das
Prüfergebnis V-0 (Prüfkörper 2,5 mm dick).
Werden 65 bzw. 195 g Aluminiumoxid, das in 1 Stunde bei
500°C aus Aluminiumhydroxid gewonnen wurde, mit 195 g
Decabromdiphenylether und 1040 bzw. 910 g ABS-Copoly
merisat zu einem homogenen Material gemischt
und im Brandtest geprüft, so wird der UL 94-Test nicht
bestanden. Das gleiche Ergebnis wird mit Talkum oder
Kaolin erhalten.
Werden dagegen 1040 g ABS-Copolymerisat 65 g gleich 5
Gewichtsprozent Wismut(III)-oxid und 195 g Decabromdi
phenylether zugefügt (Prüfkörper 2,5 mm dick), so kommt
diesem Material die Beurteilung V-0 zu. Es weist den
deutlich höheren Wismutgehalt von 4,5% auf.
Claims (5)
1. Feinteilige Wismut(III)-oxid-haltige Zubereitung, da
durch gekennzeichnet, daß sich das Wismut(III)-oxid
in einer Menge von 10 bis 30 Gewichtsprozent, be
zogen auf die Gesamtmenge, als Oberflächenbelegung
auf einem anorganischen, feinteiligen Trägermaterial
mit Korndurchmessern von weniger als 20 µm befindet.
2. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägermaterial Aluminiumoxid, Aluminiumphos
phat, Kaolin, Talkum, Glimmer oder Kieselsäure ist.
3. Verfahren zur Herstellung der Zubereitung nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein an
organisches Trägermaterial in Wasser suspendiert,
Wismut(III)-chlorid in Form einer salzsauren
Lösung in entsprechender Menge zugibt, die Mischung
neutralisiert und die feste Zubereitung abtrennt,
wäscht und trocknet.
4. Verwendung der
Zubereitung gemäß Anspruch 1 oder 2 als Flamm
schutzmittel in Kunststoffen in einer Menge von 3 bis 20 Gewichtsprozent,
bezogen auf Gesamtgemisch.
5. Verwendung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffe
Polyethylen, Polypropylen, Polyamid, Polyester, Poly
carbonat, Polyurethan, Polyphenylenoxid, Polystyrol
und Copolymerisate mit Styrol (SAN, ABS) oder deren
Mischungen oder gehärtete ungesättigte Polyester-
oder Epoxidharze bzw. vernetzte Polyurethane sind.
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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1984
- 1984-03-15 DE DE19843409436 patent/DE3409436A1/de active Granted
-
1985
- 1985-03-12 JP JP4758985A patent/JPS60223837A/ja active Pending
Also Published As
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