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Großraum-Müllsammelbehälter Die Erfindung betrifft einen Großraum-Müllsammelbehälter
mit mindestens einer geneigten Front- oder Rückwand und mit einer unter dem Behälter
außermittig angeordneten, zwei Räder tragenden Achse.
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Bei einer die Haushalte und industriebetriebe befriedigenden Müllabfuhr
steht deren Forderung, ausreichenden Behälterraum zur Beseitigung des anfallenden
Mülls zur Verfügung zu haben, die Forderung der Müllabfuhrbetriebe gegenüber, die
Behälter leerung mit geringstem Aufwand und in möglichst großen zeitlichen Abständen
durchführen zu können, um die Kosten der
Müllbeseitigung möglichst
niedrig zu halten. Um sowohl der Forderung der Kunden als auch der Forderung der
Müllabfuhrbetriebe zu entsprechen, werden immer größere Müllsammelbehälter eingesetzt,
die sodann von Spezialmüllfahrzeugen entleert oder abgefahren werden. Es ist bekannt,
Großraum-Müllsammelbehälter, deren kleinstes Fassungsvermögen etwa 5 m3 beträgt,
bei Kunden mit großem Müllanfall aufzustellen und die gefüllten Behälter gegen leere
auszutauschen und die gefüllten Behälter mit Spezialfahrzeugen abzufahren und an
den Abladeplätzen zu kippen. Bekannt ist zu diesem Zwecke das sogenannte Multi-Lift-System
und die Absetzkipper.
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Weiterhin sind Großraum-Müllsammelbehälter mit einem Fassungsvermögen
bis etwa höchstens 2,5 m3 bekannt, die sich durch Kippen in Spezialmüllfahrzeuge
entleeren lassen. Man hat es bisher nicht als möglich angesehen, größere Müllbehälter
zu schaffen, die sich in Müllsammelfahrzeuge entleeren lassen.
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Das stationäre Aufstellen von Großraum-Müllsammelbehältern, die sodann
in Müllsammelfahrzeuge entleert werden, ist aber gegenüber dem Austausch von gefüllten
Großraum-Müllsammelbehältern gegen leere das rentablere Verfahren.
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Auf der anderen Seite ist die Versorgung der Kunden mit größeren Müllsammelbehältern
mit erheblichen Investitionskosten verbunden. Es ist daher eine weitere Forderung
für eine rationelle und wirtschaftliche Müllabfuhr, möglichst billige Großraum-Müllsammelbehälter
herzustellen, deren Handhabung sowohl durch die Kunden als auch die Müllwerker einfach
ist. Weiterhin sollen die Großraum-Müllbehälter gefällig aussehen, um das Stadtbild
nicht zu beeinträchtigen, und durch hinreichend sicheren Verschluß den sanitären
und gesundheitlichen Anforderungen genügen.
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Ein bekannter Müllbehälter der eingangs beschriebenen Art besteht
aus einer tragenden Rahmenkonstruktion, in die ein korbähnliches Sammelgefäß eingesetzt
ist. Dieses bekannte, offene Gefäß ist mit einem dritten Rad versehen, das zur Ermöglichung
einer Kurvenfahrt schwenkbar ist. Der bekannte Großraum-Müllsammelbehälter ist nicht
nur schwer zu handhaben und an seinem Aufstellungsort gegen unbeabsichtigtes Verfahren
nur schwer zu sichern, er entspricht auch nicht den Forderungen einer geordneten
Müllabfuhr, da er nicht verschließbar ist. Darüber hinaus läßt er sich nicht in
rationeller Serienfertigung herstellen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen einfach zu handhabenden
und billig herzustellenden wirtschaftlichen Großraum-Müllsammelbehälter zu schaffen,
der sich in Spezial-Müllsammelfahrzeuge entleeren läßt und eine Größe aufweist,
wie sie bisher nur bei Absetzbehältern verwendet wurden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Großraum-Müllsammelbehälter
der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst, daß der Behälter aus durchgehenden
selbsttragenden Wänden besteht und auf der der Achse gegenüberliegenden Behälterunterseite
ein Träger mit zwei seitlichen, gegen den Boden weisenden Stützböcken angeordnet
ist, daß-der obere Behälterrand mit einem umlaufenden Vierkantprofil ausgesteift
ist, an dem zwei einander gegenüberliegende aufragende Träger befestigt sind, die
eine durchgehende Gelenkachse für den den Behälter verschließenden Deckel aufnehmen,
wobei die Gelenkachse die Träger beidseits unter Bildung von Zapfen zum Einhängen
in die Einschüttvorrichtung des Müllsammelfahrzeugs überragt, und daß an den um
den Behälterrand umlaufenden Profil parallel zur Gelenkachse zwei weitere Zapfen
im Bereich der gegenüberliegenden Behälterwand befestigt sind. Die selbsttragende
Konstruktion
der Behälterwanne gestattet deren wirtschaftliche und rationelle Herstellung. Als
Material bietet sich eine Al-Mg-Mn-Legierung an, die den Vorzug großer Leichtigkeit
hat.
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Bei Verwendung derartiger Aluminium-Magnesium-Legierungen ist das
Gewicht beispielsweise eines 5 m3-Behälters nicht größer als das von herkömmlichen
1,1 m3-Behältern. Der Abstand der durch die Gelenkachse gebildeten Zapfen und der
an dem gegenüberliegenden Behälterrand angeordneten Zapfen ist auf die Aufnahmeeinrichtungen
der Einschüttvorrichtung des Müllsammelfahrzeugs abgestimmt. Durch die Zapfen läßt
sich der Behälter in sicherer Weise heben, verriegeln und kippen.
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Da der erfindungsgemäße Großraum-Müllsammelbehälter sich einerseits
auf zwei Räder und andererseits auf zwei Stützböcke abstützt, ist er auf seinem
Standplatz gegen unbeabsichtigtes Verschieben gesichert. Aufwendige Bremseinrichtungen,
deren unbeabsichtigtes Lösen niemals mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann,
brauchen nicht vorgesehen zu werden.
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Auf der anderen Seite läßt sich der erfindungsgemäße Großraum-Müllsammelbehälter
mit einem Hubwagen gut verfahren und manövrieren. Dieser wird unter den mit Stützböcken
versehenen Träger gefahren, die Hubeinrichtung wird ausgefahren, bis die Stützböcke
von dem Boden abheben und der Behälter läßt sich über die Deichsel des Hubwagens
beliebig verfahren. Der Hubwagen, der von dem Müllsammelfahrzeug mitgeführt werden
kann, kann auch selbstfahrend, beispielsweise als Elektrohubwagen ausgebildet sein.
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Durch die erfindungsgemäßen Stützböcke ist die Behälterkonstruktion
wesentlich vereinfacht, weil auf lenkbare Räder, die die Konstruktion verteuern
und komplizieren, verzichtet werden kann. Insbesondere brauchen die Behälter auch
nicht mit Einbuchtungen versehen zu werden, die sonst für einen Einschlag der lenkbaren
Räder erforderlich wären.
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Der erfindungsgemäße Müllsammelbehälter ist in einfacher und damit
wirtschaftlicher Weise mit einem schwenkbaren Deckel versehen, womit den gesundheitsbehördlichen
Anforderungen genügt ist. Er läßt sich formschön herstellen, so daß er durch sein
Aufstellen das Stadtbild nicht beeinträchtigt.
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Zweckmäßigerweise ist der Behälter bei einem Fassungsvermögen von
etwa 5 m3 mit zwei Deckeln versehen, die an der in der Quermittelebene oberhalb
des Behälterrandes liegenden Gelenkachse angelenkt sind, wobei bei symmetrischem
Aufbau zur Quermittelebene der Behälterwanne die Front- und Rückwände des Behälters
gegensinnig geneigt sind. Dieser vorteilhafte Großraum-Müllsammelbehälter läßt sich
sowohl über seine Frontals auch über seine Rückwand kippen.
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Das Deckelscharnier kann durch von der Gelenkachse durchsetzte Hülsen
gebildet sein, die abschnittweise aufeinanderfolgend jeweils an einem der beiden
Deckel befestigt sind.
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Kleinere Behälter mit einem Fassungsvermögen von etwa 2,5 m3 lassen
sich als mittig geteilte Doppeldeckelbehälter einfach in der Weise herstellen, daß
sie mit-einer geraden Rückwand abgeschlossen sind und daß die Gelenkachse im Bereich
dieser Rückwand oberhalb des Behälterrandes angeordnet ist.
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Mit den gleichen Herstellungswerkzeugen lassen sich auf diese Weise
zwei Behältergrößen herstellen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Gelenkachse lösbar
in ihren Trägern befestigt, so daß sie sich leicht herausziehen läßt. Die Behälterwannen
lassen sich sodann bis zu beliebiger Höhe ineinander stapeln, wenn auch die Räder
lösbar sind und die Behälterseitenwände leicht geneigt sind.
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Durch diese Art der Behälterausbildung ist deren Transport und Lagerung
wesentlich vereinfacht.
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Am vorderen Rand des Deckels kann mittig ein Handgriff angeordnet
sein, über den sich der Deckel heben läßt und der gleichzeitig der Angriffspunkt
einer Einrichtung zum Öffnen des Dekkels beim Einkippen in die Einschüttöffnung
des Müllsammelfahrzeugs ist.
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Im Gelenkbereich des Deckels kann eine Feder angeordnet sein, die
diesen in der öffnungsschlagrichtung beaufschlagt, so daß sich der Deckel zum Einfüllen
von Müll in den Behälter auch von weniger kräftigen Personen leicht heben läßt.
Die Feder kann beim öffnen in eine Übertotpunktlage schnappen, so daß sich der Deckel
in der öffnungsstellung arretieren läßt, wobei sich die Arretierung beim Schließen
durch leichten Druck überwinden läßt.
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Der erfindungsgemäße Großraum-Müllsammelbehälter kann auch aus anderen
Materialien hergestellt werden, beispielsweise auch aus glasfaserverstärktem Kunststoff.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der
Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt Fig. t eine Seitenansicht des Großraum-Müllsammelbehälters,
Fig. 2 eine Vorder- oder Rückansicht des Behälters nach Fig. 1, teilweise im Schnitt,
Fig.
3 eine teilweise Draufsicht auf den Behälter und Fig. 4 einen Schnitt längs der
-Linie A-A in Fig. 1.
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Der Müllsammelbehälter besteht aus einer selbsttragenden Wanne 1,
die aus verschweißtem Blech oder aus Kunststoff hergestellt sein kann. Die Behälterwanne
ist an ihrem oberen Rand mit einem umlaufenden Kastenprofilträger 2 ausgesteift.
Zwischen die umlaufenden Kastenprofilträger sind in der mittleren Symmetrieebene
des Behälters beidseits zwei aufragende Träger 6 angeordnet, die sowohl mit dem
Profil als auch mit der Behälterwand verbunden sind. Die Träger 6 nehmen eine Gelenkachse
7 auf, auf der die Deckel 3 über mit den Deckeln verbundenen Gelenkhülsen 7 gelagert
sind.
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Der Behälter 1 stützt sich einerseits auf Räder 4 und andererseits
auf Stützböcke 5 ab. Sowohl die Räder 4 als auch die Stützböcke 5 sind an unter
dem Behälter 1 angeordneten Trägern 8 befestigt. Die Träger 8 sind an ihren Enden
mit öffnungen versehen, in die sich die Tragstücke 9 für die Räder 4 oder entsprechende
Tragstücke, die mit die Abstützböcke bildenden Abwinklungen versehen sind, einstecken
lassen. Die Einsteckstücke für die Abstützböcke sind in der Zeichnung näher nicht
dargestellt.
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Die lösbar in den Trägern 6 befestigte Gelenkachse 7 überragt die
Träger 6 beidseitig unter Bildung von Zapfen 9. Im Abstand von diesem Zapfen 9 sind
an dem umlaufenden Profilträger 2 Zapfen lo befestigt, die als Widerlager und zur
Verriegelung bei der Schüttung der Behälter in die Müllsaznmelfahrzeuge dienen-.
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Die Behälterfront- und -rückseiten sind jeweils gegensinnig um 750
zur Bodenfläche des Behälters geneigt. Die Seitenwände weisen, wie aus Fig. 2 ersichtlich,
eine Neigung von 50 zur Vertikalen auf.
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An den Vorderrändern der Deckel 3 sind jeweils Handgriffe 13 befestigt,
die der öffnung der Deckel zum Einschütten von Müll und beim Entleeren in ein Müllsammelfahrzeug
dienen.
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Der in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien dargestellte Behälter hat ein
Fassungsvermögen von etwa 5 m3. Soll ein Behälter mit einem Fassungsvermögen von
etwa nur 2,5 m3 hergestellt werden, ist der Behälter durch die gestrichelt eingezeichnete
Rückwand 14 abgeschlossen, wobei das Rad 4 mit zugehöriger Achse in die gestrichelt
eingezeichnete Stellung 15 versetzt wird. Der kleinere 2,5 m3-Behälter besteht aus
nur etwa einer Hälfte des zur Mittelebene 16 symmetrischen 5 m3-Behälters.
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Die öffnungsränder des Müllbehälters sind ausgehend von den aufragenden
Trägern 6 zu den vorderen Rändern der Deckel 3 leicht geneigt. Die Neigung beträgt
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel 1 0