DE2510455B2 - Selbstfahrende Kartoffelerntemaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine selbstfahrende Kartoffelerntemaschine in einer Ausbildung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei einer bekannten Kartoffelerntemaschine dieser Art ist deren Siebförderband mit den diesem vorgeordneten Aufnahmescharen mit seinem Aufnahmebereich zur Anpassung an Bodenunebenheiten auf und ab schwenkbar hinter den Vorderrädern angeordnet. Die Vorderräder sind dabei an einer horizontal zwischen ihnen angeordneten Traverse abgestützt, in deren Bereich sich auch das Lenkgestänge befindet.

Bei einer derartigen Ausführung überlaufen die Vorderräder beim Erntevorgang den Erdboden vordem Aufnahmebereich des Siebförderbandes mit der Folge einer Bodenverdichtung, welche das nachfolgende Eindringen der Aufnahmeschare in den Erdboden und das Aufnehmen der Kartoffeldämme erschwert.

Es ist ferner eine selbstfahrende Kartoffelerntemaschine mit einem über Vorderräder auf dem Erdboden abgestützten Fahrgestellrahmen und einem von diesem getragenen Siebförderband bekannt, dessen Siebförder-

band mit diesem vorgeordneten Aufnahmescharen um eine horizontale Achse auf und ab schwenkbar ist. Die Vorderräder sind dabei an einer horizontal zwischen ihnen angeordneten Querachse abgestützt und bilden vergrößerte, einen Hauptteil des Gewichtes der Kartoffelerntemaschine aufnehmende Laufräder, zwischen denen sich das Siebband erstreckt. Die Hinterräder sind dabei als Lenkräder ausgebildet. Bei dieser Kartoffelerntemaschine erfolgt während des Erntevorganges, d. h. während des Aushubs von Kartoffeln und Erdreich mittels der Aufnahmeschare, eine Verdichtung des von der Kartoffelerntemaschine noch abzuerntenden Erdbodens seitlich des Siebförderbandes mit der Folge, daß beim jeweils nachfolgenden Erntevorgang das Eindringen der Aufnahmeschare in den Erdboden durch diesen Verdichtungsvorgang erschwert ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kartoffelerntemaschine der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art so auszubilden, daß deren Vorderräder den jeweils noch zu rodenden Bereich des Erdbodens nicht mehr verdichten, so daß die Aufnahmeschare die Kartoffeldämme leichter als bisher aufnehmen können.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale der Kartoffelerntemaschine gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst.

Hinsichtlich weiterer Ausgestaltungen derselben wird auf die Patentansprüche 2 bis 5 verwiesen.

Bei der erfindungsgemäßen Kartoffelerntemaschine befinden sich die Vorderräder in einem in Fahrtrichtung hinter dem Aufnahmebereich des Siebförderbandes gelegenen, bereits gerodeten und abgeernteten Bereich des Erdbodens, so daß die Aufnahmeschare schneller und leichter in das Erdreich eindringen und die Kartoffeldämme ausheben können. Dabei bleibt das Siebförderband mit seinem Aufnahmebereich unbehindert auf und ab schwenkbar, da eine Traverse oder Querachse entfällt und das Lenkgestänge an über den Fahrgestellrahmen nach oben vorstehenden Enden der Träger für die Achsschenkel der Vorderräder anbringbar ist.

Die Ausbildung der Lager für die Träger der Vorderräder als Druckmittelzylinder und die der Träger als auf- und abbewegbare Kolbenstangen mit Kolben, wobei die Druckmittelzylinder an ihrem oberen Ende über eine Leitung miteinander verbunden sind, bringt einen selbsttätigen, zwischen den Vorderrädern gegenläufigen Höhenausgleich mit der Folge, daß bei in der Spur eines der Vorderräder gelegenen Bodenerhöhungen oder -Vertiefungen das Fahrgestell der Kartoffelerntemaschine unbeeinflußt in horizontaler Lage verbleibt.

Eine hydraulische Einzelradverstellung ist bei Kartoffelerntemaschinen mit einem Verlesetisch zwar für sich bekannt, jedoch dient diese dazu, durch dosierbare Beaufschlagung der einzelnen Hydraulikzylinder den Verlesetisch der Maschine auch am Querhang waagerecht zu halten.

Bei einem landwirtschaftlichen Wagen mit vorgebauten Arbeitsgeräten ist es ferner bekannt, den Fahrgestellrahmen nach oben abzuknicken, wobei der Fahrgestellrahmen eine vordere Portalachse zur Schaffung eines Freiraumes für die Arbeitsgeräte zwischen den Vorderrädern trägt. Dabei sind die Vorderräder außenseitig von ihren Trägern abgestützt. Ein Siebförderband, das über die Vorderrader hinweg mit seinem Aufnahmeende in einen vor den Vorderrädern gelegenen Bereich vorgezogen ist, ist bei diesem

bekannten landwirtschaftlichen Wagen als Arbeitsgerät nicht vorgesellen.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Gegenstands der Erfindung dargestellt und wird nachfolgend näher eriäutert. Es zeigt

F i g. 1 eine auf den zum Verständnis der Erfindung erforderlichen Umfang reduzierte, vereinfachte Gesamtansicht einer Kartoffelerntemaschine nach der Erfindung in perspektivischer Darstellung,

F i g. 2 eine vereinfachte Einzeldarstellung der Träger für die Vorderräder teilweise im Schnitt,

F i g. 3 eine Ansicht ähnlich F i g. 2, wobei jedoch ein Vorderrad über eine Bodenerhebung läuft, und

F i g. 4 eine Draufsicht auf den Vorderradbereich der Maschine entsprechend F i g. 3.

Die in der F i g. 1 dargestellte selbstfahrende Kartoffelerntemaschine weist einen rechteckigen Fahrgestellrahmen 1 mit Längsrahmenteilen 2, 3 sowie Querrahmenteilen 4, 5 auf. Am Fahrgestellrahmen 1 sind angetriebene Hinterräder 6,7 sowie lenkbar? Vorderrä- . > der 8, 9 angeordnet. Außerdem ist am Fahrgestellrahmen 1 ein zur Anpassung an Bodenunebenheiten auf- und abbe'vegbares Siebförderband 10 angebracht, dessen Aufnahmebereich 11 Rodeschare 12 vorgeordnet sind. Ein quer zum Siebförderband 10 verlaufendes ;:■ Förderband 13 ist dem Siebförderband 10 nachgeordnet. Ferner können weitere übliche Aggregate einer Kartoffelerntemaschine an dem Fahrgestellrahmen I vorgesehen sein. Das Siebförderband 10 ist mit seinen Rodescharen 12 in einem nicht dargestellten gesonder- ν ten Schwingrahmen gelagert und läuft um Umlenkrollen 14 sowie Antriebsrollen 15 um. Das Förderband 13 ist über Umlenkrollen 16 geführt.

Wie sich insbesondere aus der Einzeldarstellung in Fig. 2 ergibt, in der das Siebförderband 10 mit seinen ; Rodescharen 12 fortgelassen ist, sind die Vorderräder 8, 9 einzeln an Achsschenkel 17,18 tragenden Trägern 19, 20 abgestützt, die um Hochachsen 21, 22 in Lagern 23, 24 des Fahrgestellrahmens 1 schwenkbar sind. Die Schwenkbewegung wird mittels eines Lenkantriebs 25 -w (Fig. 1) und eines Lenkgestänges 26 bewirkt, wobei das Lenkgestänge 26 an den nach oben vorstehenden Enden der Träger 19,20 der Achsschenkel 17,18 angelenkt ist.

Als Lenkantrieb 25 ist bei der dargestellten Ausführungsform ein doppeltwirkender Druckmittelzy- ■»; linder 27 vorgesehen, dessen Kolbenstange 28 mit einem im Schnittpunkt seiner beiden Hebelarme am Träger 19 befestigten Winkelhebel 29 verbunden ist. Mittels einer Spurstange 30 ist der Winkelhebel 29 mit einem am Träger 20 starr befestigten Hebel 31 verbunden.

Die Lager 23, 24 für die Träger 19, 20 der Achsschenkel 17, 18 sind als Druckmittelzylinder 32, 33 ausgebildet, die mit ihrem Außenmaniel 34, 35 am Längsrahmenteil 2,3 des Fahrgestellrahmens 1 befestigt sind und deren beidendigen Stirnwände die Lager 23, 24 bilden. Die Träger 19, 20 sind als durch die Druckmittelzylinder 32, 33 beidendig hindurchgefühne Kolbenstangen 36, 37 ausgebildet, die jeweils einen mit einer Dichtung versehenen Kolben 38, 39 innerhalb ihres Druckmittelzylinders 32,33 tragen. Die Kolben 38, 39 unterteilen den Zylinderraum des Druckmittelzylinders 32,33 in je einen oberen Zylinderraum 40,41 und je einen unteren Zylinderraum 42, 43. Die oberen Zylinderräume 40, 41 sind mit einem Druckmittel, z. B. öl. gefüllt und über eine Leitung 44 miteinander verbunden, während die unteren Zylinderräume 42, 43 mit der Umgebung verbunden sind.

Wenn im Erntebereich eines der beiden Vorderräder 8, 9. z. B. das Vorderrad 8, gemäß der Darstellung in Fig. 3, über eine Bodenerhebung läuft, so bewegt sich die Kolbenstange 36 nach oben und ein Teil des im oberen Zylinderraum 40 des Druckmiitelzylinders 32 befindlichen Druckmitteis wird mittels des Kolbens 38 über die Leitung 44 in den oberen Zylinderraum 41 des dem in einer tieferen Ebene laufenden Vorderrad 9 zugeordneten Druckmittelzylinders 33 gedrückt, wodurch ein Höhenausgleich eintritt und der Fahrgestellrahmen 1 insgesamt in einer waagerechten Lage verbleibt, die die ordnungsgemäße Aufnahme des Erntegutes mittels des Siebförderbandes 10 und den Transport des Erntegutes durch die Maschine gewährleistet.

Wie Fig. 1 zeigt, ist der Aufnahmebereich 11 des Siebförderbandes 10 mit seinen Rodescharen 12 in den Bereich vor den Vorderrädern 8, 9 vorgezogen, so daß es unbeeinträchtigt von Bodenverdichtungen durch die Vorderräder 8,9 arbeiten kann. Durch Leitrollen 14a ist das untere Trum des Siebförderbandes 10 außerhalb des Rollradius der Vorderräder 8,9 gehalten.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

1 Patentansprüche:

1. Selbstfahrende Kartoffelerntemaschine mit einem über Vorderräder auf dem Erdboden abgestützten Fahrgestellrahmen und einem von diesem getragenen Siebförderband, dessen mit diesem vorgeordneten Rodescharen versehener Aufnahmebereich für den Kartoffeldamm um eine horizontale Achse auf und ab schwenkbar ist, wobei die Vorderräder auf Achsschenkeln gelagert sind, die an Trägern starr angeordnet sind, die mittels eines durch einen Lenkantrieb betätigbaren Lenkgestänges um je eine Hochachse synchron verschwenkbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsschenkel (17,18) der Vorderräder (8, 9) an ihren Trägern (19, 20) innenseitig und die Träger am Fahrgestell (1) derart angeordnet sind, daß die Vorderräder unterhalb des Aufiiahmebereiches (U) des Siebförderbandes (10) und, von oben auf dieses gesehen, innerhalb der Projektion des Siebförderbandes auf den Erdboden liegen.

2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger (19, 20) einzeln innenseitig an Längsrahmenträgern (2, 3) des Fahrgestellrahmens (1) angebracht sind und das Lenkgestänge (26) an über den Fahrgestellrahmen nach oben vorstehenden Enden der Träger angreift.

3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager (23, 24) der Träger (19, 20) als Druckmittelzylinder (32, 33) und diese Träger als auf- und abbewegbare Kolbenstangen (36, 37) mit Kolben (38, 39) ausgebildet sind, wobei die Druckmittelzylinder an ihrem oberen Ende über eine Leitung (44) miteinander verbunden sind.

4. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Kolben (38,39) abgeteilten unteren Räume (42,43) der Druckmittelzylinder (32, 33) mit der Umgebung verbunden sind.

5. Maschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenkantrieb (25) ein doppeltwirkender Druckmittelzylinder (27) ist, dessen Kolbenstange (28) mit dem Lenkgestänge (26) verbunden ist.