DE2510374A1 - Verfahren zum klaeren einer waessrigen loesung von xanthangummi - Google Patents
Verfahren zum klaeren einer waessrigen loesung von xanthangummiInfo
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Description
Fermentationsbrühen und andere wässrige Suspensionen, enthaltend einen gelösten Xanthangummi und suspendierte
Peststoffe, die bei der Fermentation zur Bildung des Xanthangummis entstanden sind, werden geklärt durch Behandlung
mit einer geringen Menge eines Proteaseenzyms. Die Einspritzbarkeit von wässrigen Lösungen, enthaltend
Xanthangummi, die so geklärt worden sind für Ölbohrungsflutungen, wird verbessert gegenüber nicht-behandelten
Lösungen.
Xanthangummen sind hydrophile Polysaccharide, die erhalten worden sind durch Fermentation eines geeigneten Nährmediums
mit Mikroorganismen von der Art Xanthomonas. Wenn sie in geringer Konzentration in Wasser gelöst sind, verleihen
sie der wässrigen Lösung eine Viskosität, die sehr wichtig ist für Anwendungsgebiete, bei denen es erwünscht
ist, feste Substanzen in dentwässrigen Medium zu suspendieren. Eines der bekannten Anwendungsgebiete für Xanthan-
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gummen ist für Bohrflüssigkeiten für Erdölbohrungen und
Flutungen von. Ölbohrlöchern. Für die zuletzt genannte Anwendung ist es erforderlich, daß der wässrige Träger die Viskositätseigenschaften
besitzt, die erforderlich sind, um die Ölablagerungen zu verdrängen, aber auch ausreichend flüssig
ist, daß er in zufriedenstellender Weise transportiert und gepumpt werden kann.
Bei der technischen Herstellung der meisten Xanthangummen
wird das feste Xanthan gewonnen durch Ausfällung aus der Fermentationsbrühe, in der es gebildet worden ist. Aufgrund der
Viskositätseigenschaften des Xanthans ist es nicht immer durchführbar, alle'zusätzlich.-vorhandenen Fermentationsfeststoffe
vor dieser Ausfällung abzutrennen, so daß der getrocknete feste Xanthangummi üblicherweise einige wasserunlösliche Feststoffe
enthält, wie tote Bakterienzellen und andere Zelltrümmer· Diese Feststoffe bleiben natürlich bei der lösung des Xanthans in
Wasser ungelöst. Während das in vielen Fällen nicht stört, stellt es einen Nachteil dar in Systemen, bei denen eine Lösung
erwünscht ist, die im wesentlichen frei ist von ungelösten ,Feststoffen· Zum Beispiel führt es zu Schwierigkeiten,
wenn Xanthangummi als Spülung für Erdölbohrungen (in oil well flooding operations) angewandt wird, da die Feststoffe dann
dazu neigen, die kleinen Poren in der G-esteinsformation zu
verstopfen, wo Verfahren zur Gewinnung von sekundären und tertiären Ölvorkommen durchgeführt werden. Neben der Verstopfung
können unerwünschte Druckanstiege auftreten.
Verfahren(die entwickelt worden sindy um dieses Problem zu
überwinden^ umfaßten die Behandlung der Xanthangummilösung mit Alkali (caustic) und Ausflockung der toten Zellen mit
Hilfe eines Adsorptionsmittels wie Ton. Diese Verfahren sind jedoch nicht ganz geeignet, da sie mühsam, kostspielig und/oder
unter den Anwendungsbedingungen unpraktisch durchzuführen sind· Bei Spülungen bei der Erdölbohrung wird im allgemeinen ein
wässriges Konzentrat von Xanthangummi hergestellt, enthaltend ungefähr 0,25 bis ungefähr 1,5 Gew.-^ Xanthangummi. Dieses
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Konzentrat kann einige Stunden oder Tage bei Raumtemperatur
gehalten werden. Kurz vor der Injektion der lösung in die Bohrung wird die Xanthangummilösung auf eine Anwendungskonzentration
von ungefähr 200 bis 2000 ppm verdünnt. Jedes Verfahren zur Überwindung des Problems der fremden Feststoffe
in Xanthangummi sollte mit diesen Anwendungsbedingungen "in Einklang stehen. Ein solches Verfahren wird duroh die vorliegende
Erfindung erreicht.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Klären von wässrigen Lösungen von Xanthangummi zu entwickeln.
Dabei soll die gesamte Fermentationsbrühe, die bei der Bildung
von Xanthangummi durch Fermentation eines Nährmediums mit einem Xanthan-bildenden Mikroorganismus erhalten wird,
geklärt werden· Durch dieses Verfahren werden die bei der Fermentation auftretenden Zelltrümmer von Xanthangummilösungen
entfernt und die Eignung der Xanthangummilösung als Spülung für Erdölbohrungen verbessert. Durch die Erfindung soll auch
ein festes Mittel zur Verfügung gestellt werden, das beim Lösen in Wasser zu einer Klärung der Xanthangummilösung führt.
Es hat sich nun erfindungsgemäß gezeigt, daß wässrige Lösungen
von Xanthangummi, enthaltend als suspendierte Feststoffe die bei der Fermentation zur Herstellung von Xanthan auftretenden
Zelltrümmerj geklärt werden können durch Behandlung dieser Lösungen oder Suspensionen mit kleineren Mengen eines Proteaseenzyms.
Unter dem Begriff wässrige Lösungen von Xanthangummi sind in diesem Zusammenhang vollständige Fermentationsbrühen
enthaltend Xanthan, das durch Fermentation eines Nährmediums mit einem Xanthan-bildenden Mikroorganismus erhalten worden
ist, zu verstehen. Ferner umfaßt dieser Ausdruck Lösungen(
die erhalten worden sind durch Zusatz von isoliertem Xanthangummi zu einem wässrigen Medium und auch teilweise gereinigte
Lösungen von Xanthangummi. Die erfindungsgemäße enzymatische
Behandlung führt zu einer teilweisen oder vollständigen Entfernung der suspendierten Zellen und ergibt eine geklärte
Lösung, die keinen Viskositätsverlust erlitten hat und die
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gegebenenfalls nach entsprechender Verdünnung mit oder ohne weitere chemische oder mechanische Behandlung angewandt
v/erden kann.
Die Enzyme die sich für dieses Verfahren als geeignet erwiesen haben, sind solche, die als Proteasen bekannt sind, wobei
es sich um alkalische oder neutrale Proteasen handeln kann. Die alkalischen Proteaseenzyme, die bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren bevorzugt sind, werden im allgemeinen gebildet durch Mikroorganismen der Gruppe Bacillus wie B.subtilis,
Β. licheniformis, B. amyloliquifaciens und B. pumilis. Obwohl alkalische Proteasen auch gebildet werden von Streptomycesarten
wie S. fradiae, S. griseus und S. rectus. Die Enzymquelle ist erfindungsgemäß nicht kritisch. Zu den alkalischen
Proteasen, die für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet sind, gehören solche, die bekannt sind als Subtilisine, z.B.
Subtilisin ITovo und Subtilisin Carlsberg und Subtilopeptidase A und Subtilopeptidase B. Diese alkalischen Proteaseenzyme und
die Verfahren zu ihrer Erzeugung sind bekannt ("Microbial Proteases" von L. Keay, Process Biochemistry, 1971, Seite 17;
"Enzyme Detergents" von Laggrith und Liss, Encyclopedia of Chemical Technology, 2. Ausg., Supplement Bd., Seite 294; und
"Microbiological Origins of Detergent Enzymes" von L. Campbell, Developments in Industrial Microbiology, Band 12, Seite 24).
Die neutralen Proteasen können entweder Pilzproteasen, z.B. solche die erzeugt worden sind von Aspergillus oryzae oder
Bakterienproteasen wie solche, die erhalten worden sind von Stämmen von Bacillus subtilis sein. Verfahren zur Erzeugung
dieser Proteasen sind bekannt.
Um die erfindungsgemäße Klärung der Lösungen zu erreichen,
werden wässrige Lösungen von Xanthangummi (enthaltend die fremden unerwünschten Fermentationsfeststoffe suspendiert)
und vorzugsweise enthaltend von ungefähr 0,25 bis ungefähr 3,0 Gew.-i» Xanthangummi mit der gewünschten Menge Proteaseenzym
vermischt und das Gemisch, wie später näher beschrieben, stehengelassen. Wenn eine Fermentationsbrühe behandelt oder
geklärt werden soll, beträgt die Xanthangummikonzentration
vorzugsweise ungefähr 2,0 bis 2,5 Gew.-^. Die Brühe kann je-
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ORIGINAL INSPEGTED
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doch mit Wasser verdünnt v/erden, bevor die Enzymbehandlung
durchgeführt wird f und in einem solchen Falle liegt
die Endkonzentration günstigerweise im Bereich von ungefähr 1,0 bis 1,5 Gew.-^. Ferner ist die Xanthangumm!konzentration,
wenn wässrige Lösungen die von isoliertem Xanthangummi hergestellt worden sind, geklärt werden sollen, günstigerweise
ungefähr 0,25 bis ungefähr 1,5 und vorzugsweise 0,5 bis 1,0 Gew.-^.
Unter den hier beschriebenen Reaktionsbedingungen baut das Proteaseenzym die festen Zelltrümmer ab zu wasserlöslichen
Verbindungen, so daß die wässrige Xanthangummilösung geklärt ist. Es ist offensichtlich, daß die Lösung nicht notwendigerweise
kristallklar sein muß. Es kann eine gewisse Trübung zurückbleiben, die jedoch auf die Wirksamkeit oder die Nützlichkeit
des Verfahrens nicht nachteilig ist, da die entstehende Lösung ausreichend frei ist von Peststoffen, um die oben
angegebenen Nachteile zu vermeiden.
Es sind nur geringe Enzymmengen erforderlich, um die gewünschte
Klärung zu erreichen. Im allgemeinen wird die wässrige Lösung von Xanthangummi mit ungefähr 25 bis 2000 ppm
(Teile pro Million wässriger Lösung) Enzym behandelt und vorzugsweise mit ungefähr 50 bis 1000 ppm. Wie aus den folgenden
detaillierten Beispielen hervorgeht, führt diese Behandlung zu einer Klärung der Lösung (wie durch colorimetrische
Messungen bestimmt wird) und zu einer Verbesserung der !Filtrierbarke
it oder Pumpbarkeit (wie durch Verwendung eines Millipore-Pilters bestimmt wird).
Die Enzymkonzentration oder Wirksamkeit wird häufig ausgedrückt in willkürlichen Einheiten. So sind Delft-Einheiten
ein üblicher Ausdruck für die Fähigkeit einer alkalischen Protease Kasein abzubauen.
Die Delft-Einheit ist eine willkürliche Einheit, die folgender
Maßen definiert ist: Wenn 1 ml einer 2$igen Lösung einer alkalischen Proteasezubereitung eine korrigierte UV-Absorption
von 0,4 unter den folgenden Testbedingungen ergibt, besitzt die Enzymzubereitung definitionsgemäß eine
Proteaseaktivität von 1000 Delft-Einheiten pro g.
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Die Aktivität der alkalischen Protease in Delft-Einheiten
wird nach dem Verfahren von Kunitz (J.Gen.Physiol. 30,291,
1947) folgendermaßen bestimmt: 1,0 ml einer 2$igen wässrigen
Lösung von Kasein (Hammarstein) und 0,5 ml NaOH-Puffer,
pH 11,0, werden mit 0,5 ml einer Enzymlösung vermischte. 2,0 ml des entstehenden Gemisches werden 20 min bei 370O
inkubiert und dann die Reaktion durch Zugabe von 3,0 ml einer 5$igen wässrigen Lösung von Trichloressigsäure abgebrochene
Das Gemisch wird weitere 30 min bei 370O stehengelassen,
wobei das nicht-abgebaute Kasein sich abscheidet. Das abgeschiedene Kasein wird abfiltriert und das entstehende
Filtrat auf die optische Dichte bei 275 nm untersucht.
Der erhaltene Wert für die optische Dichte wird korrigiert durch den Wert für die optische Dichte, der für eine ■Vergleichsprobe
erhalten worden ist, bei der keine Proteolyse eingetreten ist, z.B. ohne Enzym.
Andere Einheiten für die Messung von Enzymaktivität sind dem Fachmann natürlich bekannt. Hämoglobineinheiten, zum
Beispiel werden häufig angewandt zur Definition der Enzymaktivität von Pilzproteasen.
Es ist bevorzugtf das erfindungsgemäße Verfahren mit Hilfe
eines alkalischen Proteaseenzyms durchzuführen und für die Reaktion ungefähr 25 bis ungefähr 60 000 und vorzugsweise
ungefähr 1500 bis 20 000 Delft-Einheiten alkalische Proteasepro
Gramm Xanthamgummi zu verwenden. Mit den hier als zur
geeignet Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens angegebenen
alkalischen Proteaseenzymzubereitungen wird ein Enzymgehalt von ungefähr 30 Delfteinheiten pro Gramm Xanthangummi erzielt
bei Verwendung der Enzymzubereitung in einer Menge von 1 ppm, bezogen auf die wässrige Lösung, enthaltend
1 fo Xanthangummi,
Es/ist für den Fachmann klar, daß der pH-Wert der wässrigen
Lösung bei ungefähr 7 oder weiter auf der alkalischen Seite liegen sollte, damit die neutralen und alkalischen Proteaseenzyme
wirksam werden können. Die wässrige Lösung des Xanthangummis,
enthaltend das alkalische Proteaseenzym, wird bei
*) besonders 750 bis 60 000 -7-
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- 7 - 1A-46.
einem pH-Wert von 7 oder darüber (das lie ißt .bis zu 12)
bis zu ungefähr 20 bis 25 h bei Temperaturen von ungefähr Raumtemperatur bis ungefähr 6O0C stehengelassen. Wenn
höhere Temperaturen angewandt werden und das ist unter bestimmten Bedingungen bevorzugt, ist die optimale Zeit kurzer,
zum Beispiel ungefähr 1 bis 2 h bei 57°C. Bei Verwendung neutraler Proteasen liegt der bevorzugte pH-Wert bei ungefähr
7 und Reaktionstemperaturen von ungefähr 32 bis 490C sind
bevorzugt. Es ist nicht notwendig zu rühren, obwohl soweit es möglich ist, die Lösung leicht oder von Zeit zu Zeit gerührt
oder bewegt werden soll, um ein unerwünschtes Absetzen der Feststoffe zu vermeiden und den Kontakt mit dem Proteaseenzym
zu verbessern.
Bei einer erfindungsgemäßen Arbeitsweise wird die enzymatische
Klärung bei im wesentlichen neutralem pH-Wert entweder mit einer neutralen oder alkalischen Protease durchgeführt. Wenn
eine ganze Fermentationsbrühe angewandt wird oder wenn fester Xanthangunimi, enthaltend fremde wasserunlösliche Fermentationsfeststoffe, als Ausgangssubstanz angewandt wird, ist eine
spezielle Einstellung des pH-Werts im allgemeinen nicht erforderlich. Wenn sie jedoch erwünscht ist, kann sie durchgeführt
werden durch Zugabe einer Base wie Ammoniumhydroxid
oder eines Alkalihydroxids. Das Vorhandensein anderer fremder Substanzen wie zum Beispiel von Chlor oder eine hohe Salzkonzentration,
die die Enzymaktivität der Protease stören oder das Enzym zerstören, sollte natürlich vermieden werden.
Wie oben gesagt, enthält die gesamte FermentatiotEbrühe, die
erhalten worden ist bei der Bildung von Xanthangummi durch Fermentation eines entsprechenden wässrigen Fährmediums mit
einem Xanthan-bildenden Mikroorganismus ungelöste Feststoffe und Zelltrümmer neben dem Xanthangummi, der wasserlöslich
ist. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden entweder diese gesamte Fermentationsbrühe oder wässrige Lösungen von Xanthangummi, die erhalten
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worden sind durch Lösen von isoliertem Gummi in einem wässrigen Träger, geklärt durch Behandlung mit einem alkalischen
Proteaseenzym bei einem pH-Wert von ungefähr 9 bis 12 und bei erhöhter Temperatur bis zu ungefähr 6O0C.
Wenn die erfindungsgemäßeη mit Enzym behandelten Xanthangummilösungen
als Spülungen für Ölbohrungen verwendet werden, wird zunächst ein wässriges Konzentrat hergestellt, enthaltend
ungefähr 0,25 bis 1,5 Gew.-$ Xanthangummi und diese Lösung
wird vor der unmittelbaren Anwendung mit weiterem Wasser oder wässrigem Träger auf eine Xanthangummikonzentration von ungefähr
200 bis 2000 ppm, vorzugsweise ungefähr 300 bis 1000 ppm verdünnt. Wenn die enzymatische Klärung nicht anuder Fermentationsbrühe
durchgeführt worden ist, kann sie bei der Anwendung (in the field) an dem 0,25 bis 1,5$igen üässrigen
Konzentrat durchgeführt werden. Bei der Verdünnung erhält man so eine geklärte Lösung der gewünschten Viskosität, die wesentlich
verbesserte Einspritzeigenschaften für die ]?lutung3-
bzw. Spülungsoperationen besitzt.
Die Erfindung betrifft auch feste Zubereitungen, enthaltend Xanthangummi und ein alkalisches oder neutrales Proteaseenzym,
die direkt zu einem wässrigen Träger gegeben werden können, wodurch die getrennte Zugabe des Enzyms zu einer Xanthangummilösung
überflüssig wird«, Die festen Mittel sind von besonderem Interesse, wenn die enzymatische Klärung zum Beispiel am Ort
der Ölgewinnung durchgeführt werden soll« Es ist bevorzugt, daß diese festen Mittel ungefähr 5 bis 20 Teile Xanthangummi
pro Teil Proteaseenzym enthalten. So kommen Mittel infrage,
enthaltend 85 bis 95 Gew.-^ Xanthangummi und 15 bis 5 Gew.-<fo
Enzym. Wenn ein festes inertes Verdünnungs- oder Streckmittel angewandt wird, sollte das Verhältnis von Polysaccharid zu
Enzym ebenfalls in den oben angegebenen Grenzen liegen.
Irgendeiner der bekannten Xanthangummen, die auch als hydrophile
Xanthomonas Kolloide beschrieben werden, kann für das erfindungsgemäße Verfahren angewandt werden. Es ist bevorzugt
ein Kolloid zu verwenden, das gebildet worden ist durch
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IkWm
das Bakterium Xanthomonas campestris. Diese Substanz und ihre Herstellung sind in der US-PS 3 659 026, Spalte 4,
beschrieben.
Andere kolloidale Xanthomonas-Materialien (Xanthangummen)
können gebildet werden durch Wiederholung des in dieser *
Druckschrift zur Bildung des Xanthomonas campestris-Kolloids
beschriebenen Verfahrens unter Anwendung anderer bekannter Xanthomonas-Bakterien, das heißt z.B. Xanthomonas carotate,
Xanthomonas incanae, Xanthomonas begoniae, Xanthomonas malvacerum, Xanthomonas vesicatoria, Xanthomonas papavericola,
Xanthomonas translucens, Xanthomonas vasculorum und Xanthomonas hederae anstelle von Xanthomonas campestris.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert :
Zu 200 ml einer 1$igen wässrigen Lösung (in Leitungswasser
oder enthärtetem Wasser) von Xanthangummi, der gebildet worden ist durch Fermentation von Xanthomonas campestris, wurden
100 ppm des alkalischen Proteaseenzyms Alcalase (Warenzeichen der Novo Industries A/S für das alkalische Proteaseenzym,
das gebildet worden ist von Bacillus licheniformis) gegeben.
Eine ähnliche Lösung von Xanthangummi in Leitungswasser ohne zugesetztes Enzym diente als Vergleich. Die Gemische wurden
4 Tage bei Raumtemperatur stehengelassen und dann mit 3800 ml V/asser auf eine Xanthangummikonzentration von 500 ppm verdünnt.
Die Klarheit der verdünnten Gemische wurde bestimmt mit Hilfe eines Klett-Summerson photoelektrischen Colorimeters
mit einem Filter Mr. 47. Die Zählung der Bakterienzellen in den verdünnten Lösungen wurde nach Standard-Verfahren
durchgeführt und die prozentuale Verminderung der Zellen notiert. Die Lösungen wurden auch bei Raumtemperatur
durch ein Millipore-Filter mit einer Porengröße von 1,2 rim
filtriert und das Volumen des innerhalb von 5 min erhaltenen
Filtrats gemessen. Man erhielt die in der folgenden Tabelle angegebenen Ergebnisse:
- 10 -
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- 10 - 1A-46 072
Vergleich zugesetztes Enzym
Leitungswasser weiches Wasser
Colorimeter-Ablesung 22 11 6
prozentuale Verminderung
der Zellen 89,5 % 94,8 %
Millipor-Eiltrat 49 ml 68 ml 92 ml
(5 min)
Die Wirkung verschiedener Konzentrationen von alkalischem Proteaseenzym zur Klärung von Xanthangummilösungen wurde folgendermaßen
bestimmt: zu getrennten Anteilen von je 200 ml einer 1$igen Lösung von Xanthangummi (erhalten durch Fermentation
von Xanthomonas campestris) in Leitungswasser wurde Alcalase-Enzym in einer Konzentration von 25, 50 und 500 ppm
zugegeben. Die entstehenden Gemische wurden insgesamt 4 Tage bei Raumtemperatur stehengelassen. Nach 1 h und nach 24 h
wurden kleine Proben von jedem der Gemische entnommen und mit einem Klett-Summerson-Colorimeter - wie in Beispiel 1
beschrieben - nach Verdünnung der Probe mit Wasser auf eine Xanthangummikonzentration von 500 ppm untersucht. Nach Ablauf
der 4 Tage wurden die Gemische auf eine Xanthankonzentration
von 500 ppm verdünnt und colorimetrische Meßwerte und Millipor-Piltrat-Werte,wie
in Beispiel 1 beschrieben, bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle II angegeben.
- 11 -
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T a | - 11 - | II | 1A-46 | 072 2510374 |
50 ppm | 500 ppm | |
belle | 27 | 22 | |||||
Vergleich (kein Enzym) |
Colorimeter-Ablesungen | 20 | 18 | ||||
Zeit | 32 | 25 ppm | 20 | 20 | |||
1h | 29 | 30 | 276 ml | 320 ml | |||
24 h | 29 | 22 | |||||
4 Tage | 160 ml | 23 | |||||
Millipor- Filtrat ( 5 min) |
164 ml | ||||||
Beispiel 3 | |||||||
Bei einem auf die in Beispiel 2 beschriebene Weise durchgeführten Versuch wurde eine 1., O$ige Lösung von Xanthangummi
in iieitungswasser behandelt mit 200 ppm Alcalase-Snzym und
die Trübung in verschiedenen Zeitabständen gemessen. Die Ablesungen für die Trübungen -wurden - wie in Beispiel 1 beschrieben
- durchgeführt nach Verdünnung des Gemisches mit V/asser auf eine Xanthankonzentration von 500 ppm. Die Ergebnisse
sind in Tabelle III angegeben.
III
Zeit (h)
24 48 144
Colorimeter-Ablesungen | Enzym |
Vergleich | 25 |
37 | 19 |
32 | 18 |
30 | 15 |
27 | 16 |
25 |
-· 12 -
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Die erfindungsgemäße Behandlung sollte die Viskosität der Xanthangummilösung nicht wesentlich verringern· Die Einwirkung
der Enzymbehandlung auf die Viskosität wurde bestimmt durch Behandlung von 200 ml einer 0,6$igen Xanthangummilösung in
Leitungswasser mit 100 ppm Alcalase-Enzym. Das Gemisch wurde
4 Tage bei Raumtemperatur gehalten und dann mit Wasser auf eine Xanthankonzentration von 500 ppm verdünnt. Die verdünnte
lösung wurde durch ein 1,2 μ Millipor-Filter (wie in Beispiel
1) geleitet, um die Verstopfungsneidung zu bestimmen. Eine
ähnliche Lösung ohne zugesetztes Enzym diente als Vergleich. Die Viskositäten wurden bei Raumtemperatur mit Hilfe eines
Brookfield LVT-Viskosimeters mit einem UL-Adapter bei 60 TJpM
bestimmt. Man erhielt die in Tabelle IV angegebenen Ergebnisse,
Vergleich zugesetztes Enzym
96 | ml |
4 | ,6 cPs |
4 | ,4 cPs |
Millipor-Filtrat (5 min) 29 ml
Viskosität vor der Filtration 4,8 cPs Viskosität nach der Filtration 4,1 cPs
Viskosität vor der Filtration 4,8 cPs Viskosität nach der Filtration 4,1 cPs
Die Einwirkung der Temperatur auf die enzymatische Klärung wurde bestimmt durch Zugabe verschiedener Menge alkalischer
Protease Subtilisin Carlsberg (Maxatase der Ohas.E.Pfizer)
zu 200 ml einer 1,Obigen wässrigen Lösung von Xanthangummi,
der gebildet worden war durch Fermentation mit Xanthomonas campestris. Die Gemische wurden 1 h auf 490C gehalten und dann
mit Wasser auf eine Xanthangummikonzentration von 500 ppm
verdünnt. Die Klarheit und Filtrierbarkeit der Lösung wurde
- wie in Beispiel 1 beschrieben - bestimmt. Man erhielt die in Tabelle V angegebenen Ergebnisse:
- 12 -
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- 13 - 1AH-6 072
Tabelle
Y
Enzym im Konzentrat (ppm) O 50 100 200 500 1000
Color ime t er-Ab-
lesung 29 11 9 10 10 10 Millipor-Filtrat
(ml) (5 min) 136 250 382 376 640 960
Unterschiedliche Mengen des alkalischen Proteaseenzyms Maxazyme der Enzym-Development Corporation wurden zu einer
I^igen Lösung von Xanthangummi (gebildet durch Xanthomonas
campestris) gegeben. Die Gemische wurden ungefähr 16h bei Raumtemperatur stehengelassen und dann auf eine Konzentration
von 500 ppm Xanthangummi verdünnt. Die Klarheit und Piltrierbarkeit
der verdünnten Lösungen wurde-wie in Beispiel 1 beschrieben- bestimmt· Man erhielt die in Tabelle YI angegebenen
Ergebnisse:
25 | Enzym im | Konzentrat (ppm) | 200 | 500 | |
0 | 19 | 50 | 100 | 7 | 4 |
•g 36 | 230 | 7 | 7 | 485 | 415 |
136 | 287 | 350 | |||
Colorimeter-Ablesung 36
Millipor-Piltrat
(ml) (5 min)
(ml) (5 min)
Zu einer wässrigen Lösung, enthaltend 750 ppm Xanthangummi, der gebildet worden ist durch Fermentation eines ITährmediums
mit Xanthomonas campestris wurden 75 ppm alkalische Protease, die gebildet worden war durch Bacillus licheniformis (Alcalase,
-13-
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- 14 -. 1A-46 O
072
Novo Industries A/S) zugegeben. Das Gemisch wurde 24 h
bei Raumtemperatur stehengelassen. Dann wurden Anteile dieser Lösung in Sandsteinproben mit einer Permeabilität (Durchlässigkeit)
von 380 mDarcies gegeben und der Druckanstieg als Funktion der injizierten Porenvolumina angegeben. Die Zunahme
des Drucks ist ein Maß für die Verstopfung bzw. Abdichtung der Probe durch Feststoffe in der wässrigen Lösung, die mit
dem Xanthangummi eingeführt wird. Der Vergleichsversuch wurde
auf die gleiche Weise durchgeführt unter Verwendung einer ähnlichen Xanthangummilösung ohne zugesetztes Enzym, Die
Ergebnisse sind in Tabelle VlI angegeben. Die Viskosität der Vergleichslösung betrug 14,7 cPs und diejenige der mit
Enzym behandelten Lösung 14,9 cPs (Brookfield LVT Viskosimeter mit einem TJL-Adapter, 6 UpM Raumtemperatur).
509838/0874 ~U~
-15- 1A-46 Porenvolumen *· 3 I U 0 / Μ·
Druck kg/cm2 (psi)
1) 750 ppm Xanthangummi 2,3 0,141 (2,0)
75. ppm Enzym 4,5 0,155 (2,2)
7,3 0,158 (2,25)
10,9 0,176 (2,5) ·
18.0 0,176 (2,5) 23,6 0,204 (2,9)
28.8 0,211 (3,0) 33,6 0,239 (3,25)
38.9 0,239 (3,4) 42,6 0,253 (3,6)
2) 750 ppm Xantangummi 2,8 0,225 (3,2)
kein Enzym 5,6 0,239 (3,4)
8,9 0,288 (4,1)
12.1 0,310 (4,4) 15,5 0,338 (4,8)
22.0 0,369. (5,25) 29,9 0,439 (6,25) 31,8 0,444 (6,3)
39,3 0,457 (6,5)
45.1 0,492 (7,o)
In den vorherigen Beispielen wurden die kolorimetrischen Untersuchungen und die Milliipor-Filter-Untersuchungen
wie in Beispiel 1 durchgeführt. Der angewandte Xanthangummi war der von der Kelco Company, San Diego, Californien
unter dem Hamen Kelzan KE1 in der Handel gebrachte.
Die in den Beispielen 8 bis 13 angewandten Ausgangsmaterialien sind jeweils die ganze Fermentationsbrühe, die erhalten
worden ist durch Züchtung eines Xanthomonas campestris Mikroorganismus in einem wässrigen Hährmedium, enthaltend
eine Quelle für Kohlenhydrate, Protein und anorganischen
Stickstoff. Die entstehende Fermentationsbrühe enthiä-t
Xanthangummi-Biopolymer in einer Konzentration von.ungefähr bis 24 ml/ml.
- 15 509838/0874
- 16 - 1A-46 072
Zu 500 ml (500 g) Fermentationsbrühe wurde ausreichend 1 α Natriumhydroxid zugegeben, um den pH-Wert auf 11,0 zu
erhöhen. Das entstehende Gemisch wurde 4 h auf 490O gehalten.
Zu 500 ml (500 g) Xanthangummi-Permentationsbrühe wurden
0,5 g (165 000 Delft-Einheiten) Maxazym alkalische Protease
bei 490C zugegeben. Das entstehende Gemisch wurde 4 h auf
dieser !Temperatur gehalten.
Zu 500 ml (500 g) Xanthan-Fermentationsbrühe wurden 0,5 g
(165 000 Delft-Einheiten) Maxazym alkalisches Proteaseenzym gegeben. Der pH-Wert des entstehenden Gemisches wurde dann
von im wesentlichen neutral auf 11,0 eingestellt mit 1 η Natriumhydroxidlösung und das entstehende Geraisch auf 490C
erwärmt und 4 h auf dieser Temperatur gehalten.
Zu 500 ml (500 g )Xanthan-IFermentationsbrühe wurden 0,15 g
Maxazym alkalisches Proteaseenzym gegeben. Das ergab eine Konzentration von 300 ppm Enzym in der lösung (4300 Delft-Einheiten
pro Gramm Xanthangummi). Der pH-Wert des Gemisches wurde von im wesentlichen neutral durch Zugabe von 1 η
Natriumhydroxidlösung auf 9,0 eingestellt. Das Gemisch wurde auf 30 C erwärmt und 4 h auf dieser Temperatur gehalten.
Der pH-Wert wurde dann durch Zugabe weiterer 1 η Natriumhydroxidlösung auf 12 erhöht und die entstehende Lösung
3 h auf 3O0C gehalten.
Zu 500 ml (500 g) Xanthangummi-Permentationsbrühe wurden
0,05 g Maxazym alkalisches Proteaseenzym gegeben. Man erhielt eine Enzymkonzentration in der lösung von 100 ppm
-16-
509838/0874
-17- 1A-46 072
(1440 Delft-Einheiten pro Gramm Xanthangummi). Der pH-Wert
des Gemisches wurde von im wesentlichen neutral durch Zugabe von 1 η Kaliumhydroxid auf 9,0 eingestellt und das
Gemisch auf 430C erwärmt und 6 h auf dieser Temperatur gehalten.
Der pH-Wert der lösung wurde dann durch Zugabe weiterer 1 η Kaliumhydroxidlösung auf 12 erhöht und das Gemisch
1 h auf 430C gehalten.
Das Verfahren des Beispiels 12 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß 0,025 g Enzym angewandt wurden, wobei man eine
Konzentration von 50 ppm (720 Delft-Einheiten pro Gramm Xanthangummi) in der Lösung erhielt.
Fach Durchführung der in den oben angegebenen Beispielen 8 bis 13 beschriebenen Behandlungen wurden die Gemische mit
1 η Salzsäure auf einen pH-Wert von 5,5 gebracht und auf ungefähr 210C gekühlt. Zu dem entstehenden Gemisch wurden
1000 ml 2-Propanol gegeben. Bei der Alkoholbehandlung fiel der Xanthangummi aus. Das Gemisch wurde filtriert und die
Peststoffe durch 5 h langes Erwärmen auf 600C getrocknet.
Die Feststoffe wurden dann zu einer gleichmäßigen Teilchengröße vermählen. Die Klarheit wurde bestimmt durch Herstellung
einer 1%igen wässrigen Lösung des Xanthangummis und Verdünnung der Lösung auf eine Konzentration von 500 ppm Xanthangummi.
Die Klarheit des verdünnten Gemisches wurde dann bestimmt mit Hilfe eines Klett-Summerson photoelektrischen Colorimeters
mit einem Filter Nr. 47. Man erhielt die in Tabelle VIII angegebenen Ergebnisse.
Klett-Ablesung
Beispiel Ur. | 8 | I | 1 |
9 | 2 | ||
3 | |||
10 | |||
1 | |||
1 | |||
1 |
Vergleich, keine Enzym-Behandlung
29
15
4-
35
509838/0874
-17-
- 18 - 1ii-46 072
Zu 400 ml (400 g ) Xanthangummi Permentationsbrühe wurden
0,132 g Esperase alkalisches Proteaseenzym (der Novo Industries) und 0,4 g Natriumtripolyphosphat gegeben. Man erhielt eine
Enzymkonzentration von 330 ppm (0,03 Anson Einheiten; 6600 Delft-Einheiten) pro Gramm Xanthangummi, Der pH-Wert des
Gemisches wurde von im wesentlichen neutral mit Hilfe von 1 η Natriumhydroxid auf 9,5 eingestellt. Das Gemisch wurde auf
490C erwärmt und 6 h auf dieser Temperatur gehalten. Dann
wurde der pH-Wert durch Zugabe von 1 η HCl auf 5t5 gebracht.
Das Gemisch wurde auf ungefähr Raumtemperatur abgekühlt und der Xanthangummi durch Zugabe von 800 ml 2-Propanol unter
Rühren ausgefällt, Der feste Xanthangummi wurde durch Filtration gewonnen und getrocknet. Unter den oben beschriebenen Yersuchsbedingungen
erhielt man bei dem Produkt eine Klett-Ablesung von O bei einer Konzentration von 500 ppm Xanthangummi. Unter
den gleichen Yersuchsbedingungen erhielt man für die Vergleichsprobe von Xanthangummi (ohne Enzymbehandlung) eine Ablesung
von 35·
Zu 500 ml (500 g) Xanthangummi-Fermentationsbrühe wurden
0,25 g Maxazym alkalisches Proteaseenzym gegeben, wobei man eine Enzymkonzentration von 500 ppm (7170 DeIft Einheiten pro
Gramm Xanthangummi) erhielt. Das Gemisch wurde durch Zugabe von 1 η Kaliumhydroxid auf einen pH-Wert von 9,0 gebracht,
auf 57 bis 6O0C erwärmt und 1,75 h auf dieser Temperatur gehalten.
Nach dieser Zeit wurde der Xanthangummi - wie oben beschrieben - gewonnen und die Klarheit ebenfalls - wie oben
beschrieben - bestimmt. Die Klett-Ablesung betrug O.
Eine 2,0$ige Lösung einer handelsüblichen Probe von Xanthangummi
(Kelzan MF der Kelco Company, San Diego, Kalifornien) in Leitungswasser wurde hergestellt. Hierzu wurden 250 ppm
alkalisches Proteaseenzym unter kräftigem Rühren zugegeben und der pH-Wert mit verdünntem Natriumhydroxid auf 9,0 eingestellt.
Die Temperatur wurde auf 460C erhöht und weitere 4 h
50983870874 "*18"
- 19 - 1A-46 072
gemischt. Der pH-Wert wurde dann mit Natriumhydroxid auf
11,5 gebracht und das Gemisch weitere 3 h auf dieser Temperatur gehalten. Dann wurde der pH-Wert mit verdünnter Salzsäure
auf 5,5 verringert und der Xanthangummi mit Isopropanol
wie oben beschrieben ausgefällt, getrocknet und vermählen.
Der behandelte Xanthangummi wurde dann mit einer nicht—behandelten
Probe bezüglich der Klarheit und Piltereigensohaften verglichen. Bei Anwendung des Klett-Summerson-Colorimeters
mit einem Filter Ur. 47 ergab die nicht-behandelte Probe
bei einer Konzentration von 500 ppm Xanthangummi eine Ablesung für die Trübung von 36 . während die mit Enzym behandelte Probe
eine Ablesung von 1,0 für die Trübung ergab. Die Fließgeschwind igte it durch ein 1,2 mn Millipor-Filter betrug 750 ml/min
für das mit Enzym behandelte Material und 450 ml/min für die Tergleichsprobe.
Es wurde getrockneter Xanthangummi wie in der Literatur beschrieben hergestellt, das heißt durch Fermentation eines
v/ässrigen Uährmediums mit einem Xanthan-bildenden Stamm von
Xanthomonas campestris und Ausfällung aus der erhaltenen Fermentationsbrühr mit einem niederen Alkanol wie Isopropanol·
Das so erhaltene Produkt ist das Handelsprodukt Kelzan MF. Zu getrennten Anteilen von Lösungen von 1 Gew.-^ dieser Substanz
in Leitungswasser wurden jeweils 1000 ppm des Enzyms Pilz-Protease (Lösung 1) und 1000 ppm des Enzyms HT
Proteolytic 200 (Lösung 2) zugegeben. Die Pilz-Protease ist ein neutrales Proteaseenzym, das erhalten worden ist von
Aspergillus oryzae und enthält 31 000 Hämoglobineinheiten
pro Gramm. HT Proteolytic 200 ist eine neutrale Protease, die erhalten worden ist von Bacillus subtilis. Beide Produkte
werden von der Marschall Division of Miles Laboratories in den Handel gebracht. Eine dritte Lösung wurde hergestellt
ohne daß Enzym augesetzt wurde.
Die einzelnen Enzymlösungen wurden 10 h auf 430C gehalten ·
und dann mit Wasser auf eine Xanthangummikonzentration von 500 ppm verdünnt. Bei der Untersuchung auf die Klarheit in
einem Klett-Summerson Colorimeter - wie in Beispiel 1 beschrieben
- erhielt man die folgenden Ergebnisse:
509838/0874 -19-
- 20 - 1A-46 072
Probe Colorimeter-Ablesung
Vergleich (kein Enzym) 26
Lösung 1 (Pilz-Protease) 12
Lösung 2 (HT Proteolytic 200) 4
Zu einer 1%igen wässrigen Lösung von Xanthangummi (wie
in Beispiel 17 hergestellt) wurden 100 ppm HT Proteolytic 200 Enzym zugegeben· Das .Gemisch wurde auf 430C erwärmt.
Die Filtrationsgeschwindigkeit gleicher Anteile durch ein
Milliporfilter mit einer Porengröße von 1,2 um wurde bei
Raumtemperatur nach 2, 3 und 4 h bestimmt. Man erhielt die folgenden Ergebnisse:
Zeit (h) IPiltrationsgeschindigkeit
(ml/min)
2 94
3 320
4 533
Bei Wiederholung des Verfahrens nach Beispiel 18 unter Verwendung von 200 ppm Pilz-Proteaseenzym erhielt man die folgenden
Ergebnisse:
Zeit Filtrationsgeschwindigkeit
(ml/min)
2 T23
3 400
4 600
Zu einer 1%igen Lösung von Xanthangummi (hergestellt wie in
Beispiel 18) wurden verschiedene Mengen von Pilz-Protease-Enzym
zugegeben. Die entstehenden Gemische wurden 4 h bei 240C gerührt und dann mit Wasser auf eine Xanthangummikonzentration
von 500 ppm verdünnt. Die Piltrationsgeschwindigkeiten durch einen Millipor-Pilter mit einer Porengröße
von 1,2/Um wurden wie oben beschrieben bestimmt. Man
erhielt die folgenden Ergebnisse:
509838/0874 - 20 -
- 21 - | 1Δ-4Ό 07£ ' 2510374 |
|
Enzym-Konzentration (ppm) |
Filtrationsgeschwindigkeit (ml/min) |
|
O | 75 | |
50 | 110 | |
100 | 204 | |
500 | 331 | |
1000 | 336 |
509838/0874
Claims (13)
- PatentansprücheΛ, Te^iatLTrexi zum ILXax-exi eiiaetr? wässrigen. Lösung von Xanthängummi, enthaltend wasserunlösliche Fermentationsfeststoffe, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung mit einem Proteaseenzym behandelt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 25 bis 2000 ppm Enzymanwendet.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Enzym eine neutrale Protease verwendet.
- 4· Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Enzym eine alkalische Protease anwendet.
- 5. Verfahren nach -Anspruch 1 bis 4, dadurch g e k e^n η zeichnet, daß man die Lösung mit 25 bis 60 000 Delft-Einheiten eines alkalischen Proteaseenzyms pro Gramm Xanthangummi behandelt.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch zeichnet, daß man ungefähr 1500 Einheiten anwendet.g e k eη η bis 20 000 Delft-g e k e η η -
- 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch zeichnet, daß man von einem Xanthangummi ausgeht, der erhalten worden ist durch fermentation eines Nährmediums mit einem Xanthomonas Stamm.*) vorzugsweise 750 bis 60 000ΊΑ-46 072
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man von einem Xanthomonasgummi ausgeht, der erhalten worden ist durch !Fermentation mit Xanthomonas campestris.
- 9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man von einer Xanthangummikonzentration " in der wässrigen lösung von ungefähr 0,25 bis ungefähr 1,5 Gew.-J ausgeht.
- 10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die Enzymbehandlung bei Raumtemperatur in mehr als 6 h durchgeührt.
- 11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man von der gesamten ÜPermentationsbühE ausgeht, die erhalten worden ist durch Fermentation eines Mahrmediums mit einem Xanthangummi-bildenden Stamm von Xanthomonas und diese Fermentationsbrühe mit ungefähr 25 bis 60 000 Delft-Einheiten alkalischen Protease-Enzym pro Gramm Xanthangummi umsetzt.
- 12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung bei einem pH-Wert von ungefähr 7,5 bis 12 bei einer Temperatur von bis zu ungefähr 600O durchführt.
- 13. Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß es 85 bis 95 Gew.-^ festen Xanthangummi,enthaltend celluläre Fermentationsfeststoffefund ungefähr 5 bis 15 Gew.-% eines Protease-Enzyms enthält.14· Mittel nach Anspruch13, dadurch gekennzeichnet, daß das Enzym eine alkalische Protease ist.6243609838/0874
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