DE2508877A1 - Verfahren zum herstellen von kornorientierten elektroblechen oder -baendern - Google Patents

Verfahren zum herstellen von kornorientierten elektroblechen oder -baendern

Info

Publication number
DE2508877A1
DE2508877A1 DE19752508877 DE2508877A DE2508877A1 DE 2508877 A1 DE2508877 A1 DE 2508877A1 DE 19752508877 DE19752508877 DE 19752508877 DE 2508877 A DE2508877 A DE 2508877A DE 2508877 A1 DE2508877 A1 DE 2508877A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cold
temperature
annealing
nitrogen content
recrystallized grains
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19752508877
Other languages
English (en)
Other versions
DE2508877B2 (de
DE2508877C3 (de
Inventor
Tomomichi Goto
Yoshiaki Iida
Isao Matoba
Hiromi Mitsunori
Yoh Shimizu
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
JFE Steel Corp
Original Assignee
Kawasaki Steel Corp
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Kawasaki Steel Corp filed Critical Kawasaki Steel Corp
Publication of DE2508877A1 publication Critical patent/DE2508877A1/de
Publication of DE2508877B2 publication Critical patent/DE2508877B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2508877C3 publication Critical patent/DE2508877C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D8/00Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment
    • C21D8/12Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment during manufacturing of articles with special electromagnetic properties
    • C21D8/1244Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment during manufacturing of articles with special electromagnetic properties the heat treatment(s) being of interest
    • C21D8/1272Final recrystallisation annealing

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Electromagnetism (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • Manufacturing Of Steel Electrode Plates (AREA)
  • Soft Magnetic Materials (AREA)
  • Package Frames And Binding Bands (AREA)
  • Treatment Of Steel In Its Molten State (AREA)
  • Closures For Containers (AREA)
  • Heat Treatment Of Sheet Steel (AREA)

Description

•=AT E N TA Π WÄLT E A. GRÜNECKER
DIPL.-INS.
H. KINKELDEY
DR.-ΙΝβ.
W. STOCKMAiR
DR.-ING. · AeH (CALTECHJ
κ. SCHUMANN
DR. RER. NAT. · DlPL-PHYS.
P. H. JAKOB
DIPL.-IN3.
G. BEZOLD
DR. RER. NAT. ■ DPPL-CHEH.
MÜNCHEN
E. K. WEIL
DR. RER. OEC. 1ΝΘ.
LINDAU
MÜNCHEN 22
MAXIMILIANSTRASSE 43
P 9002 28.2.1975
EAWASAKI STEEL CORPORATION
No. 1-28, 1-Chome, Kitahonmachi-Dori,
Fukiai-Ku, Kobe City, Japan
Verfahren zum Herstellen von kornorientierten
Elektroblechen oder -bändern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen kornorientierter Elektrostahlbleche oder -bänder mit einem
hohen Bo-Wert der magnetischen Induktion von mehr als
1,88 Wb/m , bei welchem ein Siliciumstahl-Ausgangsmaterial, enthaltend nicht mehr als
609847/0743
TELEFON (OSO) 222862 TELEX O5-ÜB30O TELEaRAMMEMONAPAT
0,06% Kohlenstoff, 2,0 bis 4,0% Silicium, 0,01 bis 0,2% Mangan, insgesamt 0,005' bis 0,1% Schwefel und/oder Selen, Rest Eisen, warmgewalzt und wiederholten Glühungen und Kaltwalzungen unterzogen wird, um so ein in der Kälte auf seine Endabmessung gewalztes Blech zu erzeugen, worauf das kaltgewalzte Blech zur Herabsetzung seines Kohlenstoffgehaltes auf nicht mehr als 0,005% einer Entkohlungsglühung unterzogen und dann zur Entwicklung sekundärrekristallisierter Körner mit vorherrschend (i1O)[3oi}-Orientierung einer Schlußglühung unterworfen wird. Somit beschäftigt sich die Erfindung mit einem Verfahren zum Herstellen sogenannter kornorientierter Elektroblech^ oder -bänder aus Stahl, die eine leicht zu magnetisierende Achse <100> in Walzrichtung und eine |i1öl-Ebene parallel zur Walzebene besitzen. Dabei bezieht sich die Erfindung insbesondere auf ein Verfahren zum Herstellen kornorientierter Elektroblech^ oder -bänder aus Stahl mit einem sehr hohen Bo-Wert der magnetischen Induktion.
Die kornorientierten Elektrobleche werden hauptsächlich für Transformatorenkerne und andere elektrotechnische Vorrichtungen verwendet und müssen eine hohe magnetische Induktion und einen, niedrigen Eisenverlust besitzen.
Es ist allgemein bekannt, daß die Verbesserung der magnetischen Eigenschaften nicht nur eine Verringerung der Transformator größe gestattet, sondern auch eine Herabsetzung der für das Transformatorengeräusch im Betrieb verantwortlichen Magnetostriktion hervorruft. Die magnetischen Eigenschaften werden im allgemeinen mit HiIe des Bg-Wertes ausgedrückt, welcher die magnetische Induktion in Weber Je Quadratmeter bei einer magnetischen Feldstärke von 800 A/m
609847/0743
wiedergibt. Neuzeitliche Herstellungsverfahren gestatten die Herstellung von Elektroblechen aus Stahl mit einem
Bg-Wert von mehr als'1,88 ¥b/m . Diese Herstellungsverfahren sind in der veröffentlichten japanischen Patentanmeldung Uo. 15 644/65 unter "Verwendung von AlN sowie in anderen Literaturstellen beschrieben.
Seitens der Anmelderin ist bereits ein Verfahren vorgeschlagen worden, mit dessen Hilfe die oben erwähnten Werkstoffe durch Anwendung geeigneter Mengen an Antimon, Selen und dgl. als Inhibitioren und durch Entwicklung sekundärrekristallisierter Körner bei einer relativ niedrigen Temperatur in der Schlußglühung herstellbar sind.
Die Erfinder haben mannigfaltige Untersuchungen im Hinblick auf die Entwicklungsbedingungen für sekundärrekristallisierte Körner mit einem höheren Ausmaß an (110)JC)OIJ-Or ientierung bei dem oben erwähnten Verfahren angestellt und dabei gefunden, daß der Stickstoffgehalt im kaltgewalzten Blech vor der Sekundärrekristallisationsglühung einen starken Einfluß auf die Orientierung der sekundärrekristallisierten Körner ausübt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs bezeichneten Gattung so auszubilden, .daß eine noch weitere Qualitätssteigerung der hergestellten Elektroblech^ ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Stickstoffgehalt im kaltgewalzten Blech vor der Schlußglühung auf maximal 0,0045% begrenzt wird und daß die sekundärrekristallisierten Körner bei einer Temperatur von
S09847/0743
800 bis 9OO°C vollständig entwickelt werden, worauf in der Schlußglühung eine.Reinigungsglühung bei einer Temperatur von nicht weniger als 1OOO°C durchgeführt wird.
Bei den erfindungsgemäß zu behandelnden Stählen dienen die Gehalte an Schwefel und/oder Selen als Inhibitor für die Primärrekristallisation bzw. für die primärrekristallisierten Körner.
Im Hinblick auf den Stickstoffgehalt in fertiggestellten Elektroblechen ist es bekannt, daß dieser so gering wie möglich sein muß, um niedrige Eisenverluste zu erzielen. Andererseits ist es jedoch in der US-PS 2 802 761 beschrieben, daß wenigstens 0,01% Stickstoff als Inhibitor in der Sekundärrekristallisation benutzt wird und ist es außerdem bekannt, daß verschiedene Nitride als Inhibitoren verwendet werden. So wird beispielsweise gemäß der oben genannten veröffentlichten japanischen Patentanmeldung 15 644/65 Aluminiumnitrid verwendet, gemäß der US-PS 3 184 346 Vanadiumnitrid verwendet und gemäß der veröffentlichten japanischen Patentanmeldung 16 863/71 Tantalnitrid benutzt. Selbstverständlich muß bei diesen Verfahren Stickstoff abschließend während einer Hochtemperaturglühung in einer Wasserstoffatmosphäre entfernt werden, obgleich ein gewisser Stickstoffgehalt im kaltgewalzten Blech vor der Hochtemperaturglühung erforderlich ist. Im Gegensatz dazu werden erfindungsgemalte Elektroblech^ mit einer hohen magnetischen Induktion dadurch erzeugt, daß erstens der Stickstoffgehalt im kaltgewalzten Blech vor der Schlußglühung auf nicht mehr als 0,0045% begrenzt wird und zweitens die sekundärrekristallisierten Körner bei einer
509847/0743
Temperatur von 800 "bis 9OO°C entwickelt werden.
Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschriegen. In dieser zeigen:
Fig. 1 ein Schaubild, in welchem der Stickstoffgehalt (%) eines kaltgewalzten Bleches vor der Schlußglühung gegen den Bg-Wert (Vb/m ) des Fertigerzeugnisses bei unterschMlichen Temperaturen zur Entwicklung sekundärrekristallisierter Körner aufgetragen ist (im folgenden wird die Temperatur zur Entwicklung sekundärrekristallisierter Körner kurz als "Sekundärrekristallisationstemperatur" bezeichnet),
Fig. 2 ein Schaubild, in welchem die Sekundärrekristallisationstemperatur kaltgewalzter Bleche gegen die Bo-Werte der Fertigerzeugnisse bei unterschiedlichen Stickstoffgehalten im kaltgewalzten Blech aufgetragen sind,
Fig. 3 eine Photographie des Makrogefüges eines nicht erfindungsgemäß hergestellten Fertigerzeugnisses, wobei ein kaltgewalztes Blech mit einem außerhalb des erfindungsgemäßen Rahmens liegenden Stickstoffgehaltes von 0,0063% einer Schlußglühung unterzogen wurde und
Fig. 4- eine Ehotographie des Makrogefüges eines erfindungsgemäß hergestellten Fertigerzeugnisses, wobei ein kaltgewalztes Blech mit einem erfindungsgemäß niedrigen Stickstoffgehalt von 0,0025% einer Schlußglühung unterzogen wurde.
509847/0743
Figur 1 zeigt den Einfluß des Stickstoffgelialtes im kaltgewalzten Blech, vor- der Schlußglühung auf den Bg-Wert des Fertigerzeugnisses bei verschiedenen Sekundärrekristallisationstemperaturen. Aus Figur 1 ist klar .ersichtlich, daß der Bo-Wert mit sinkenden Stickstoffgehalten zunimmt. Beträgt der Stickstoffgehalt nicht mehr als 0,0045%, so
2 wächst der Bg-Wert auf mehr als 1,88 Wb/m an und "beträgt der Stickstoffgehalt nicht mehr als 0,0035%? so liegt der erhaltene Bg-Wert oberhalb von 1,90 Wb/m .
Figur 2 läßt erkennen, daß die Sekundärrekristallisationstemperatur einen starken Einfluß auf den Bo-Wert ausübt. Wie aus Figur 2 deutlich hervorgeht, liegen die erzielten Bg-Werte oberhalb von 1,88 Wb/m , wenn die Sekundärrekristallisationstemperatur nicht oberhalb von 900° liegt und außerdem der Stickstoffgehalt im kaltgewalzten Blech gering ist.
Die Kristallstruktur des Fertigerzeugnisses steht in einer engen Beziehung zu dessen Bg-Wert. Ist der Stickstoffgehalt im kaltgewalzten Blech hoch, beispielsweise 0,0063% Stickstoff, so zeigt das Makrogefüge des Fertigerzeugnisses nach, der Schlußglühung eine heterogene Kornstruktur mit vielen Inselkörnern oder Korninseln, wie Figur 3 zu entnehmen. Außerdem ist der Aggregationsgrad der (11O)JOOIj-Orientierung im ganzen gering. Demgegenüber zeigt das Makrogefüge des Fertigerzeugnisses im wesentlichen keine heterogene Struktur, wie Figur 4- zu entnehmen, wenn der Stickstoffgehalt niedrig ist und beispielsweise 0,0025% beträgt.
609847/0743
-r-
Die Ursache für das Auftreten einer derartigen heterogenen Struktur ist bis jetzt noch nicht geklärt,aber es scheint sich wie folgt zu verhalten. SiJJ2,- "und andere Nitride, die im Gesamtstickstoffgehalt eines Siliciumstahls als unlöslicher Stickstoff analysiert werden, stören den Sorngrenzenbehinderungseffekt des Mangansulfids, Manganselenids und-dgl. und als Folge wird das heterogene Gefüge ohne die Ausbildung einer perfekten Gekundärrekristallisierten Struktur gebildet. Diese Erscheinung kann daraus geschlossen werden, daß die Sekundärrekristallisationstemperatur (800 bis 9000C), die eine der notwendigen Bedingungen des Verfahrens nach der Erfindung darstellt, mit dem Temperaturbereich übereinstimmt, in welchem Si7J)T2, in stabiler Form vorliegt. Wird somit eine Entwicklung der sekundärrekristallisierten Körner bei bis 9000C angestrebt, so muß der Stickstoffgehalt im kaltgewalzten Blech sehr niedrig liegen, denn wird der Stickstoffgehalt nicht auf maximal 0,004-5% begrenzt, so tritt die schädliche Wirkung der Nitride auf die Entwicklung sekundärrekristallisierter Körner auf, wodurch ein Erzielen befriedigender Fertigerzeugnisse verhindert wird.
Die Erfinder haben bereits ein Verfahren vorgeschlagen, nach welchem ein antimonhaltiger Siliciumstahl verwendet wird und sekundärrekristallisierte Körner bei einer Temperatur von 800 bis 9000C entwickelt werden. Bei diesem Verfahren besteht keine Notwendigkeit, den Gehalt an Stickstoff oder die Stickstoffmenge zu berücksichtigen, da bei diesem Verfahren dem schädlichen Einfluß des Stickstoffs durch den Zusatz einer geeigneten Menge an Antimon begegnet wird. Das heißt, daß dann, wenn eine geeignete Antimonmenge in einem Siliciumstahl enthalten ist, eine hohe magnetische
ο
Induktion von mehr als 1,88 Wb/m auch dann erzielt werden
509847/0743
kann, wenn der Stickstoffgehalt im Stahl mehr als 0,004-5% beträgt. Demzufolge ist das Verfahren nach der Erfindung insbesondere dann von Nutzen, wenn ein keine Antimonzusätse enthaltender Siliciumstahl behandelt werden soll.
Im folgenden wird eine Erklärung dafür gegeben, weshalb beim Verfahren nach der Erfindung der Stickstoffgehalt im kaltgewalzten Blech vor der Schlußglühung und die Sekundärrekristallisationstemperatur in der Schlußglühung begrenzt sind.
Übersteigt der Stickstoffgehalt in einem kaltgewalzten Blech vor der Schlußglühung einen Wert von 0,0045%, so wird der Bg-Wert des Fertigerzeugnisses vermindert und wenn ein derartiges kaltgewalztes Blech bei einer optimalen Sekundärrekristallisationstemperatur in der Schlußglühung geglüht wird, so kann kein Fertigerzeugnis mit einem BR-Wert
von mehr als 1,88 Wb/m erhalten werden. Da ein sehr geringer Stickstoffgehalt stets in technischen Siliciumstählen enthalten ist, wurde die obere Grenze des Stickstoffgehaltes für einen kaltgewalzten Stahl vor der Schlußglühung aif nicht mehr als 0,004-5% begrenzt.
Liegt die Sekundarrekristallisationstemperatur in der Schlußglühung oberhalb von 9000C, so wird der BR-Wert des Fertiges ρ
erzeugnisses selbst dann kleiner als 1,88 Wb/m , wenn ein kaltgewalztes Blech mit einem Stickstoffgehalt von nicht mehr als 0,004-5% vor der Schlußglühung benutzt wird, wohingegen dann, wenn die Temperatur niedriger als 800°C ist, eine sehr lange Zeitdauer zur vollständigen Entwicklung der sekundärrekristallisierten Körner erforderlich ist. Daraus ergibt sich, daß derartig niedrige Temperaturen nicht
509847/0743
zur technischen Herstellung des Fertigerzeugnisses nach der Erfindung geeignet sind. Demzufolge ist die Sekundärrekristallisationstemperatur bei der Schlußglühung im erfindungsgemäßen Verfahren auf 800 Ms 900°C begrenzt. Um einen hohen Bg-Wert mit einer großen Effizienz in der technischen Herstellung zu erzielen, wird eine Sekundärrekristallisationstemperatur von 830 Ms 880°C bevorzugt.
Die Erfindung wird im folgenden im Hinblick auf die Reihenfolge der Verfahrens- oder Behandlungsschritte näher erläutert.
Als im Kahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zu behandelndes Siliciumstahl-Ausgangsmaterial kann jeder Siliciumstahl verwendet werden, der nicht mehr als 0,06% Kohlenstoff, 2,0 bis 4,0% Silicium, 0,01 bis 0,2% Mangan, insgesamt 0,005 bis 0,1% an Schwefel und/oder Selen als Inhibitor für primärrekristallisierte Körner, Rest im wesentlichen Eisen enthält. Die Herstellung des Gußblockes kann auf jegliche Weise erfolgen. So kann der Gußblock beispielsweise mit Hilfe des Stranggießens erzeugt werden. Der abgegossene Stahlblock wird auf herkömmliche Weise in der Wärme zu einem Bandmaterial mit einer Dicke von etwa 2 bis 4- mm ausgewalzt. Das warmgewalzte Bandmaterial wird wenigstens einer Kaltwalzung unterzogen, um ein kaltgewalztes Blech mit seiner Endabmessung zu erzeugen. In diesem Fall wird falls erforderlich das Glühen bei 800 bis 10000G ausgeführt, um die Kristallstruktur des kaltgewalzten Bleches zu homogenisieren. Das auf seine Endabmessung kaltgewalzte Blech wird dann einer Entkohlungsglühung bei 700 bis 900°C in feuchtem Wasserstoff unterzogen, um den Kohlenstoffgehalt auf nicht mehr als 0,005% abzusenken.
509847/0743
- το -
Nach der Entkohlungsglühung wird das kaltgewalzte Blech, mit einem hauptsächlich aus MgO "bestehenden Glühseparator versehen, zu einem Bund aufgehaspelt und einer Hochtemperaturglühung für die Sekundärrekristallisation und für die Reinigung unterworfen. Erfindungsgemäß muß dabei der Stickstoffgehalt im kaltgewalzten Blech vor dieser Hochtemperaturglühung, d.h. nach der Entkohlungsglühung auf nicht mehr als 0,004-5% vorzugsweise auf nicht mehr als 0,0035% "begrenzt sein.
Um ein kaltgewalztes Blech mit einen innerhalb des oben beschriebenen Bereiches liegenden Stickstoffgehalt zu erzielen, ist es erforderlich, das Frischen und Abgießen des Stahlausgangsmaterials derart vorzunehmen, daß ein Stahl mit einem hinreichend niedrigen Stickstoffgehalt erzielt wird. Außerdem ist es erforderlich, die GlühatmoEphäre bei den zwischen den Kaltwalzungen ausgeführten Glühungen zu beachten.
Aus den bereits erwähnten Gründen ist· es erforderlich, daß die sekundärrekristallisierten Körner vollständig bei 800 bis 9000C in der Schlußglühung entwickelt werden. Zur Entwicklung der sekundärrekristallisierten Körner sind keine besonderen Vorkehrungen erforderlich, aber wenn die Sekundärrekristallisationstemperatur 10 bis 80 Stunden lang auf einer gewissen Temperatur innerhalb des Temperaturbereiches von 800 bis 900°C gehalten wird, oder die Sekundärrekristallisationstemperatur allmählich mit einer Aufheizgeschwindigkeit von 0,5 bis 10°C/Std. innerhalb des oben bezeichneten Temperaturbereiches gesteigert wird, kann ein bevorzugtes Ergebnis erzielt werden. Außerdem ist es erforderlich, darauf zu achten, daß die Nitrierung oder
509847/0743
Aufstickung des Stahls durch die Glühatmosphäre nicht auftritt, "bevor die sekundärrekristallisierten Körner vollständig entwickelt sind.
Im Anschluß an die Entwicklung der sekundärrekristallisierten Körner "bei 800 "bis 9000C folgt als nächste Verfahrensstufe eine Hochtemperaturgliihung zur Reinigung, die "bei einer Temperatur von nicht weniger als 10000C durchgeführt wird. Vorzugsweise wird diese Hochtemperaturglühung in trockenem Wasserstoff vorgenommen.
Das folgende Beispiel dient zur weiteren Erläuterung der Erfindung, ohne daß die Erfindung in irgendeiner Weise auf das folgende Ausführungsb ei spiel beschränkt ist.
Beispiel
Drei Siliciumstahltilöcke mit einem Gewicht von 10 t mit Jeweils 0,025% Kohlenstoff, 3,05% Silicium, 0,06% Mangan und 0,025% Selen sowie 0,0025%, "bzw. 0,0045%, bzw. 0,0058% Stickstoff, was einen Analysenwert vor der Schlußglühung wiedergibt, wurden hergestellt. Der Stahlblock mit einem Stickstoffgehalt von 0,0025% wurde als Probe A, der Stahlblock mit einem Sticks torf gehalt von 0,004-5% wurde als Probe B und der Stahlblock mit einem Stickstoffgehalt von 0,0058% wurde als Probe C bezeichnet.
Jeder der drei Blöcke wurde gleichmäßig 5 Stunden lang bei 12800C erhitzt und zu einer Platine mit einer Dicke von 180 mm verarbeitet. Die Platine wurde 1,5 Stunden lang bei 12800C geglüht, in der Wärme auf eine Dicke von 3,0 mm ausgewalzt, 10 Minuten lang bei 95O0C geglüht und in einer
509847/0743
-T-
ersten Kaltwalzung mit einem Kaltwalzgrad von 75% auf eine Dicke von 0,75 mm ausgewalzt, dann einer 10 minütigen Zwischenglühung "bei 9000C in einer Wasserstoffatmosphäre unterzogen und mit Hilfe einer zweiten Kaltwalzung mit einem Kaltwalzgrad von 60% auf die Entstärke von 0,3 mm ausgewalzt, worauf eine 10 minütige Entkohlungsglühung bei 8000C in feuchtem Wasserstoff mit einem Taupunkt von 600C vorgenommen wurde. Jede der drei entkohlten Proben A, B und C wurde Schlußglühungen unter den folgenden drei Bedingungen unterzogen.
I. In Wasserstoff, zunächst 100 Stunden lang bei 850°C und dann 10 Stunden lang bei 1200°C,
II. in Wasserstoff, zunächst 30 Stunden lang bei 900°C und dann 10 Stunden lang bei 120O0C,
o,
III. in Wasserstoff, 30 Stunden lang bei 950 C und dann 10 Stunden lang bei 12000C.
Die an den in der oben angegebenen Weise behandelten Proben A, B und C ermittelten Bg-Werte (Wb/m ) und W^π /,-Q-Werte (W/kg) sind in der folgenden Tafel 1 zusammengestellt.
Tafel 1
Proben-
Nr
Stickstoffgehalt
(%)
B8(Wb/m2) w17/5O(w/kg)
AI
All
AIII
0,0025 1,94
1,89
1,84
1,05
1,10
1,16
BI
BII
BIII
0,004-5 1,90
1,88
1,82
1,12
1,18
1,23
CI
CII
CIII .
0,0058 . 1,83
1,80
1,78
1,26
1,29
1,35
509847/0743
Aus Tafel 1 geht hervor, daß die Probe A mit dem niedrigsten Stickstoffgehalt gegenüber den Proben B und C bei gleichen Bedingungen in der Schlußglühung den besten Bg-Wert und den besten W.,-, ,^-Wert besitzt. Außerdem wird deutlich, daß in jeder Gruppe der -Proben A, B und C die gemäß der Schlußglühungsbedingung I behandelte Probe den besten Bo-V?ert und den besten ¥.„ /CQ-Wert besitzt, wobei unterstrichen sei, daß die Schlußglühung gemäß Bedingung I bei der niedrigsten Temperatur (83O°C) und über eine lange Zeitdauer (100 Stunden) erfolgt.
Aus den in Tafel 1 zusammengestellten Ergebnissen wird deutlich, daß mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kornorientierte Elektroblech^ oder -bänder aus Stahl hergestellt werden können, die eine sehr hohe magnetische Induktion besitzen.
503847/0743

Claims (5)

Patentansprüche
1. Verfahren zum Herstellen kornorientierter Elektrostahl-
"bleche oder -bänder mit einem hohen Bp-Wert der magnets ρ
tischen Induktion von mehr als 1,88 Vb/m , bei welchem ein Siliciumstahl-Ausgangsmaterial, enthaltend nicht mehr als 0,06% Kohlenstoff, 2,0 bis 4,0% Silicium, 0,01 bis 0,2% Mangan, insgesamt 0,005% "bis 0,1% Schwefel und/ oder Selen, Rest Eisen, v/armgewälzt und wiederholten Glühungen und Kaltwalzungen unterzogen wird, um so ein auf seine Endabmessung kaltgewalztes Blech zu erzeugen, worauf das kaltgewalzte Blech zur Herabsetzung seines Kohlensotffgehaltes auf nicht mehr als 0,005% einer Entkohlungsglühung unterzogen und dann zur Entwicklung sekundärrekristallisierter Körner mit vorherrschend (i10)}00i[-0rientierung einer .Schlußglühung unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß
a) der Stickstoffgehalt im kaltgewalzten Blech vor der Schlußglühung auf maximal 0,0045% begrenzt wird und
b) die sekundärrekristallisierten Körner bei einer Temperatur von 800 bis 9000C vollständig entwickelt werden, worauf in der Schlußglühung eine Reinigungsglühung bei einer Temperatur von nicht weniger als 1000 C durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzei chn e t, daß der Stickstoffgehalt auf icaximal 0,0035% begrenzt wird.
509847/0743
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stickstoffgehalt auf maximal 0,0025% "begrenzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sekundärrekristallisierten Körner über einen Zeitraum von 10 bis 80 Stunden bei einer im Temperaturbereich von 800 bis 900°C liegenden Temperatur entwickelt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4-, dadurch g e k e-n nzeichnet, daß als Temperaturen für die Sekundärrekristallisation Temperaturen von 830 bis 8800C angewandt werden.
6« Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η nz ei chnet, daß die sekundärrekristallisierten Körner durch allmähliche Temperatursteigerung mit einer Aufheizgeschwindigkeit von 0,05 bis 10°C/Std. innerhalb des Temperaturbereiches von 800 bis 900°C entwiekelt werden.
50984770743
-T
Leerseite
DE19752508877 1974-02-28 1975-02-28 Verfahren zum Herstellen von kornorientierten Elektroblechen oder -bändern Expired DE2508877C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP2286174 1974-02-28
JP2286174A JPS5644135B2 (de) 1974-02-28 1974-02-28

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2508877A1 true DE2508877A1 (de) 1975-11-20
DE2508877B2 DE2508877B2 (de) 1976-06-24
DE2508877C3 DE2508877C3 (de) 1977-02-10

Family

ID=

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2940779A1 (de) * 1978-10-18 1980-04-30 Armco Inc Verfahren zur herstellung von kornorientiertem siliciumeisen aus stranggegossenen brammen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2940779A1 (de) * 1978-10-18 1980-04-30 Armco Inc Verfahren zur herstellung von kornorientiertem siliciumeisen aus stranggegossenen brammen

Also Published As

Publication number Publication date
DK142034B (da) 1980-08-11
SE7502207L (de) 1975-08-29
SE425800B (sv) 1982-11-08
IT1033316B (it) 1979-07-10
SE7502207D0 (sv) 1975-02-27
NO750610L (de) 1975-08-29
AU7854175A (en) 1976-08-26
CA1036052A (en) 1978-08-08
JPS50123517A (de) 1975-09-29
JPS5644135B2 (de) 1981-10-17
AU475482B2 (en) 1976-08-26
DK74975A (de) 1975-10-27
DE2508877B2 (de) 1976-06-24
BE826152A (fr) 1975-08-28
NO138772B (no) 1978-07-31
FI750581A (de) 1975-08-29
FR2262696B1 (de) 1977-11-18
GB1478948A (en) 1977-07-06
FR2262696A1 (de) 1975-09-26
DK142034C (de) 1981-03-02
NO138772C (no) 1978-11-08
BR7501200A (pt) 1975-12-02
US4212689A (en) 1980-07-15

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2848867C2 (de) Anwendung eines Verfahrens zum Herstellen von nicht-orientierten Siliziumstahlblechen mit besonders guten elektromagnetischen Eigenschaften
EP0619376B1 (de) Verfahren zur Herstellung von kornorientierten Elektroblechen mit verbesserten Ummagnetisierungsverlusten
EP0910676B1 (de) Verfahren zur herstellung von kornorientiertem elektroblech
DE2409895C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines Siliciumstahls mit Würfelkantenstruktur und einer Permeabilität bei H = 10 Oersted von mehr als 1820
DE2545578A1 (de) Ueberzugsloesung fuer die direkte bildung von isolierueberzuegen auf elektrostahl
DE3229295A1 (de) Kornorientiertes elektrostahlblech und verfahren zu seiner herstellung
DE3220255A1 (de) Verfahren zur herstellung von kornorientiertem elektrostahlblech oder -band
DE2726045A1 (de) Verfahren zur herstellung von siliciumstahl mit wuerfel-auf-kante- orientierung
DE3538609A1 (de) Verfahren zur herstellung von kornorientiertem elektrostahlblech
DE2544623C3 (de) Verfahren zur Herstellung von kornorientiertem Stahlblech hoher magnetischer Permeabilität
DE2307464A1 (de) Eisenlegierungen und verfahren zu deren herstellung
DE1181256B (de) Verfahren zur Herstellung von orientiertem Siliziumstahl
DE1917025A1 (de) Verfahren zur Herstellung einfachchlorierter Magnetbleche fuer sehr hohe magnetische Induktionen
DE1433799A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Schmiede- oder Flusseisen mit verbesserten elektrischen Eigenschaften
DE3229256C2 (de)
DE1433707C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Elektroblechen
DE2307929A1 (de) Verfahren zur herstellung von eisenkobalt-legierungsmaterial
DE3232518C2 (de)
DE1931420B1 (de) Verwendung eines im fluessigen Zustande vakuumbehandelten Stahls als Dynamoband
DE1583326A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Siliciumeisens mit Wuerfelkanten-Orientierung
DE1458974A1 (de) Verfahren zur Entschwefelung von Siliciumeisen bei der Herstellung von orientiertem Siliciumeisen mit Wuerfelflaechenstruktur und dabei verwendeter Gluehseparator
DE2727089A1 (de) Elektromagnetischer siliciumstahl und verfahren zu seiner herstellung
DE2841961C2 (de)
DE2508877A1 (de) Verfahren zum herstellen von kornorientierten elektroblechen oder -baendern
DE2508877C3 (de) Verfahren zum Herstellen von kornorientierten Elektroblechen oder -bändern

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
E77 Valid patent as to the heymanns-index 1977