DE2508313C2 - Verfahren zur Herstellung von 17 beta-Hydroxy-4-androsten-3-onen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 17 beta-Hydroxy-4-androsten-3-onenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
- C07J1/00—Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, androstane
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Description
OH
(D
worin Ri und R2 Wasserstoff oder Methyl bedeuten,
durch Reduktion von entsprechenden 3.l7-Diketo-4-androstenen.
Die erfindungsgemäß herstellbaren Verbindungen sind entweder Arzneimittel oder Zwischenprodukte zur
Herstellung derselben.
Es hat in der Vergangenheit nicht an Bemühungen gefehlt, z.B. 17/?-Hydroxy-4-androsten-3-on (Testosteron)
direkt aus 4-Androsten-3.17-dion herzustellen. So sind verschiedene Verfahren bekannt, die aber alle den
Nachteil haben, keine hohen Ausbeuten zu liefern.
Miescher et al. (HeIv. 22 (1939) 158) verwendet die
Meerwein-Pondorf-Reaktion mit Aluminium-tri-tertbutylat/sec.-Butanol
in Benzol. Norymberski et al. (J. Chem. Soc. 1955, 3426) benutzen Natriumborhydrid,
Kaliumborhydrid oder Natrium-trimethoxy-borhydrid in Methanol und erhalten neben 60-70% Testosteron
noch 4-Androsten-3.l7-diol und 5«-H-Androstan-3.l7-diol.
Fajkos (Coll. Czech. Chem. Comm. 24 (1959) 2284) reduzieren das 4-Androsten-3.l7-dion mit Lithiumaluminium-tri-tert.-butoxyhydrid
in Tetrahydrofuran bei 0° und erhalten Testosteron auch nur in 55%iger Ausbeute.
Es fehlt aber auch nicht an Verfahren, das gebildete
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von 17/?-Hydroxy-4-androsten-3-onen der
allf «meinen Formel I
3.17-Diol zum 3-Keto-17-ol zurückzuoxydieren, ζ,Β,
durch Oppenauer-Oxydation (DE-AS 1195 745) oder
mit Braunstein/Kaliumpermanganat (J, Amer, Soc. 75
(1953) 5930), um die Ausbeuten an Testosteron zu erhöhen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein einfaches Verfahren zur Herstellung von 17/?-Hydroxy-
-4-androsten-3-onen aus 4-Androsten-3.17-dionen zu
finden, das hohe Ausbeuten liefert.
Es wurde nun gefunden, daß man 17/?-Hydroxy-4-androsten-3-one
durch Reduktion von entsprechenden 3.17-Diketo-4-androstenen mit Hydriden in einem
inerten Lösungsmittel bei Temperaturen von —25 bis +35"C überraschend einfach in praktisch quantitativer
Ausbeute dadurch herstellen kann, daß man die Reduktion mit Di-iso-butylaluminiumhydrid und einem
aliphatischen Keton ausführt
Diisobutylaluminiumhydrid ist allgemein als Reduktionsmittel
bekannt Die äußerst reaktionsfähige Al-H-Bindung lagert sich sehr leicht an Mehrfachbindungen
zwischen Kohlenstoff und Fremdaiomen, wie z. B. bei
Ketogruppen, die glatt zu den Alkoholen reduziert werden:
= 0 + RiAIH
>CH — O — AIR;
3H2O
-Al(OH),
R3CHOH + 2R'H
Es war nun durchaus überraschend, daß bei der Behandlung von Δ*-3Λ 7-Diketosteroiden mit Diisobutylaluminiumhydrid
und einem Keton zwar die 17-Ketogruppe, wie zu erwarten war, zur 17-Hydroxygruppe
reduziert wird, jedoch die 3-Ketogruppe erhalten bleibt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird so durchgeführt, daß man das 4-Androsten-3.17-dion in einem
inerten Lösungsmittel löst bzw. suspendiert und ungefähr 2 Moläquivalente Diisobutylaluminiumhydrid
zugibt, wobei ein gewisser Überschuß unkritisch ist Es können Mengen von 2-5, vorzugsweise 2,1-3
Moläquivalente zugesetzt werden.
Nach intensiver Durchmischung wird ein Keton in
einer Menge von 2 - 50, vorzugsweise 5-20 Moläquivalenten zugegeben und das Reaktions.-.smisch mehrere
Stunden gerührt. Die Reaktion ist an sich schon nach wtpigen Stunden beendet. Es ist jedoch zweckmäßig,
nachzurühren, um die Umsetzung quantitativ zu erhalten.
Es ergeben sich somit Gesamtreaktionszeiten für das Verfahren von 8 — 16 Stunden. Das Verfahren wird in
einem Temperaturbereich von -25° C bis Raumtemperatur, vorzugsweise darunter bei —10 bis +10° C
geführt.
Geeignete inerte Lösungsmittel sind aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, wie z, B, Hexan,
Toluol, n-Octan, Dekalin und Tetralin.
Das erfindungsgemäß zugegebene Keton gehört zur Reihe der aliphatischen Ketone. Genannt seien
beispielsweise Aceton, Diäthylketon, Methylethylketon und Methylisobutylketon.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auch in Gegenwart von weiteren Lösungsmitteln durchführen.
So können nach der Zugabe von Diisobutylaluminiiim-
hydrid noch Alkohole zugesetzt werden. Als solches
zusätzliches Lösungsmittel sei genannt z. B, Methanol, Äthanol, Propanol, i-PropanoI, n-Butanol, 2-Butanol und
teit-ButanoL
Das Reaktionsprodukt wird nach beendeter Reaktion unter Anwendung der gebräuchlichen Methoden wie
Umkristallisieren, Waschen, Trocknen usw. aufgereinigt.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß es technisch einfach auszuführen ist, da nur ein
einziges Reaktionsgefäß (Blase) benötigt wird und zwischendurch keine Lösungsmittel abgezogen werden
müssen.
Die nachfolgenden Beispiele sollen das Verfahren erläutern.
5 g Androst-4-en-3.17-dion werden in 150 ml absolutem
Toluol gelöst und auf -100C abgekühlt Dann tropft man 31 ml einer 20%igen Lösung von Diisobutylaluminiumhydrid
in Toluol innerhalb von 10 min zu, rührt 20 Minuten bei -10-00C und fügt dann
tropfenweise 30 ml destilliertes Aceton tropfenweise zu. Nach einer Reaktionszeit von 8 Stunden bei Raumtemperatur
wird bei Eiskühlung vorsichtig mit In Schwefelsäure bis pH 3 angesäuert, die Toluolphase abgetrennt
und mit Wasser neutral gewasche.n. Man erhält 5,2 g kristallines Rohprodukt, das aus Diisopropyläther
kristallisiert wird. Die Ausbeute an Testosteron vom Schmelzpunkt 149- 151CC beträgt 86,4%.
B e i s ρ i e 1 2
5 g Androst-4-en-3.17-dion werd<*n, wie im Beispiel 1
beschrieben, mit 31 ml einer 20%igen Lösung von Diisobutylaluminiumhydrid in Toluol bei 00C versetzt.
Nach 30 Minuten fügt man bei 0°C 10 ml i-Propanol hinzu, rührt weitere 20 Minuten unter Eiskühlung und
tropft dann 30 ml Aceton hinzu. Nach einer Reaktionszeit von 16 Stunden bei 00C wird, wie im Beispiel 1
beschrieben, aufgearbeitet
Es wird 431 g Testosteron erhalten.
20 g Androst-4-en-3.17-dion werden, wie im Beispiel I
beschrieben, mit 120 ml der 20%igen Lösung von Diisobutylaluminiumhydrid in Toluol bei -10° C bis O0C
umgesetzt Dann tropft man innerhalb von 20 Minuten bei dieser Temperatur 80 ml destilliertes Diäthylketon
zu und rührt für 8 Stunden bei Raumtemperatur. Nach der Aufarbeitung erhält man 22 g Rohprodukt, das aus
Methanol umkristallisiert wird. Die Ausbeute an Testosteron beträgt 17,64 g.
5 g Androst-4-en-3.17-dion werden analog Beispiel 2
mit Diisobutylaluminiumhydrid umgesetzt Nach der Zugabe von 12 ml 2-Butanol wird für 30 Minuten bei
00C gerührt und dann werden 20 ml Methylathylketon
zugegeben.
Nach einer Reaktionszeit von 16 Stunden bei 0°C wird wie zuvor aufgearbeitet Nach Umkristallisation
erhält man 4,15 g Testosteron.
5 g 19-Nor-androst-4-en-3.17-dion, gelöst in 150 ml Toluol, werden wie im Beispiel 1 beschrieben mit einer
20%igen Toluollösung von Diisobutylaluminiumhydrid bei -100C umgesetzt Nach einer Reaktionszeit von
20 min bei 00C fOgt man tropfenweise 20 ml Aceton
hinzu und rührt für 16 Stunden bei Raumtemperatur. Nach Aufarbeitung werden 5,2! g Rohprodukt isoliert,
das aus Diisopropyläther kristallin erhalten wird. Die Ausbeute beträgt 4,21 g 19-Nortestosteron vom
Schmelzpunkt 122 -124° C
3 g 18-Methyl-19-:ior-androst-4-en-3.17-dion löst
man in 100 ml absolutem Toluol und versetzt die auf 00C
abgekühlte Lösung tropfenweise mit 21 ml einer 20%igen Lösung von Diisobutylaluminiumhydrid in
Toluol. Nach 20 Minuten bei 0°C werden nacheinander 6 ml i-Propanol und 10 ml Aceton zugefügt. Man
arbeitet nach einer Reaktionszeit von 8 Stunden bei 00C
auf. Das Rohprodukt wird aus Diisopropyläther umkristallisiert Ausbeute: 2,41 g 18-MethyI-19-nortestosteron
vom Schmelzpunkt 154-157° C.
5 g Androst-4-en-3.17-dion, gelöst in 150 ml Toluol
werden, wie im Beispiel 2 beschrieben, mit 31 ml einer 20%igen Lösung von Diisobutylaluminiumhydrid in
Toluol bei 00C tropfenweise versetzt Nach 30 Minuten gibt man die Mischung von 10 ml n-Propanol id IO ml
Aceton innerhalb von 10 Minuten tropfenweise zu und rührt anschließend 6 Stunden bei Raumtemperatur. Das
nach Aufarbeitung erhaltene Rohprodukt wird aus Methanol auskristallisiert. Ausbeute: 4,62 g Testosteron
vom Schmelzpunkt 148- 151°C.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von 17j9-Hydroxy-4-androsten-3-onen
der allgemeinen Formel I
OH
(D
worin Ri und R2 Wasserstoff oder Methyl bedeuten,
durch Reduktion von entsprechenden 3.17-Diketo-4-androstenen
mit Hydriden in einem inerten Lösungsmittel bei Temperaturen von —25 bis +350C,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Reduktion mit Di-iso-butylaluminiumhydrid und
einem aliphatischen Keton ausführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man nach der Zugabe von Diisobutylaluminiumhydrid
zusätzlich noch Alkohole zugibt
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752508313 DE2508313C2 (de) | 1975-02-24 | 1975-02-24 | Verfahren zur Herstellung von 17 beta-Hydroxy-4-androsten-3-onen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752508313 DE2508313C2 (de) | 1975-02-24 | 1975-02-24 | Verfahren zur Herstellung von 17 beta-Hydroxy-4-androsten-3-onen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2508313A1 DE2508313A1 (de) | 1976-09-02 |
DE2508313C2 true DE2508313C2 (de) | 1983-07-21 |
Family
ID=5939873
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752508313 Expired DE2508313C2 (de) | 1975-02-24 | 1975-02-24 | Verfahren zur Herstellung von 17 beta-Hydroxy-4-androsten-3-onen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2508313C2 (de) |
-
1975
- 1975-02-24 DE DE19752508313 patent/DE2508313C2/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS-ERMITTELT |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2508313A1 (de) | 1976-09-02 |
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