DE2507500B1 - Vorrichtung zum Markieren eines drehbaren Prueflings - Google Patents
Vorrichtung zum Markieren eines drehbaren PrueflingsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Markieren eines drehbaren Prüflings, insbesondere eines
Reifens, mit mindestens einem Stempel, einer Betätigungseinrichtung für den Stenpel und einem zwischen
Reifen und Stempel verlaufenden Farbband, welches vom Stempel auf den Prüfling gedrückt wird, bei der
Stempel, Betätigungseinrichtung und Farbband auf einem gemeinsamen Rahmen montiert sind.
Eine derartige Vorrichtung ist aus dem DT-GM 98 476 bekannt. Sie dient zur Kennzeichnung der
festgestellten Unwucht nach Größe und Lage an einer Auswuchtmaschine. Dabei wird der Reifen nach
Beendigung des Unwuchtmeßvorganges abgestoppt und in die ermittelte Winkellage der Unwucht
eingedreht. Daraufhin wird die Vorrichtung, die senkrecht zur Rotationsebene des Prüflings verschiebbar
ist, so an den ruhenden Prüfling bewegt, daß das Farbband am Prüfling anliegt, worauf je nach der
ermittelten Unwuchtgröße keiner, einer oder mehrere Stempel an die dem Prüfling abgewendete Seite des
Farbbandes angedrückt werden. Nach Wegbewegung der Vorrichtung vom Prüfling ist dieser markiert und
kann von der Auswuchtmaschine entfernt werden. Diese bekannte Vorrichtung kann jedoch nur am
ruhenden Reifen verwendet werden, da an dem in modernen Reifenprüfmaschinen mit etwa 2 Meter pro
Sekunde bewegten Reifen die Markierung in mehrere Zentimeter lange Striche entarten würde. Der zum
Eindrehen benötigte Zeitaufwand ist, gemessen am Zeitaufwand der Reifenprüfung, so groß, daß die
dadurch verlängerten Taktzeiten einer Reifenprüfmaschine die Wirtschaftlichkeit der gesamten Anlage
deutlich verschlechtern.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zu schaffen, die die Markierung mit definierter Kontur
eines Prüflings auch während der Bewegung des Prüflings gestattet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein selbstklebendes Farbband verwendet wird und
zwischen Prüfling und Farbband auf dem gemeinsamen Rahmen eine mit einer Bohrung versehene Schnittplatte
derart montiert ist, daß der Stempel bei seiner Betätigung aus dem Farbband eine Markierung
ausstanzt, und daß sich der Rahmen mit mindestens einem in Drehrichtung des Prüflings gesehen hinter dem
Stempel befindlichen Rad am Prüfling abstützt. Die Vorrichtung, die während der gesamten Prüfzeit mit
dem Prüfling in Kontakt ist, kann diesen während der Bewegung mit vom Farbband ausgestanzten, selbstklebenden
Plättchen markieren. Diese Markierungen haben von Natur aus eine definierte Kontur, die nicht
verwischt werden kann.
Zweckmäßigerweise wird die Schnittplatte verhältnismäßig dick gewählt, so daß eine aus dem Farbband
ausgestanzte Markierung in der Bohrung stabil geführt wird, ähnlich wie ein Geschoß in einem Lauf. Als
besonders günstig hat es sich dabei erwiesen, wenn sich der Durchmesser der Bohrung in Richtung des Prüflings
konisch erweitert. Diese Anordnung ist besonders dann von Vorteil, wenn der Stempel die Markierung nicht an
dem Prüfling andrückt, sondern vorher zur Ruhe kommt, so daß die Markierung quasi auf den Prüfling
aufgeschossen wird.
Soll der Prüfling mit keiner, einen oder zwei Markierungen versehen werden, so werden in der
Vorrichtung zwei oder mehrere Stempel vorgesehen. Die Auswahl der Stempel erfolgt durch ein Druckstück,
z. B. einen Hebel zwischen den Stempeln und der Betätigungsvorrichtung.
Eine weitere Möglichkeit der Anbringung der Markierung am Prüfling besteht darin, daß die
Markierung direkt von dem (den) Stempel(n) an den Prüfling gedruckt wird. Dabei kann die dem Farbband
zugewandte Seite des Stempels etwa keilförmig ausgebildet sein, wobei die Schneide des Keils senkrecht
zur Drehrichtung des Prüflings verläuft. Das ist besonders bei einer Vorrichtung mit mehreren Stempeln,
die in Drehrichtung hintereinanderliegen, zweckmäßig, da die Stempel nicht nur während der
Befestigung der Markierungen den Reifen berühren, sondern eine kurze Zeit langer. Bei einer scharfkantigen
Ausgestaltung der Stirnseite des Stempels könnte eventuell eine bereits aufgebrachte Markierung durch
einen Stempel wieder vom Prüfling abgehoben werden,
was durch die genannte Ausgestaltung verhindert wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist besonders für eine mehrfache Markierung geeignet, da die Markierungen
ihre definierte Kontur beibehalten und nicht verwischen können, wodurch auch ein Ineinanderlaufen
zweier oder mehrerer Markierungen in eine vermieden wird. Darüber hinaus können auch durch verschieden
geformte Stempel und Schnittplatten Markierungen verwendet werden, die sich in der Form unterscheiden,
ζ. B. Dreieck, Quadrat und Kreis. Durch eine Kombination
verschieden geformter Markierungen wird die Zahl der Klassiermöglichkeiten erhöht.
Die Figur zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Auf einem Rahmen 1 sind Rollen 2 für selbstklebendes Farbband 3 montiert. Über Umlenkrollen 4 wird das
Farbband 3 zwischen einer Schnittplatte 5 und einem Stempel 6 geführt. In der Schnittplatte befindet sich eine
Bohrung 7, die so dimensioniert ist, daß sie mit dem Stempel 6 eine Spielpassung bildet. Die Bohrung kann,
wie in der Zeichnung ausgeführt, zuerst zylindrisch verlaufen und sich später in Richtung des Prüflings 10
konisch erweitern, jedoch ist es auch möglich, daß sich die Bohrung auf ihrer gesamten Länge konisch
erweitert oder zylindrisch verläuft. Eine Konizität der Bohrung kann dadurch angenähert werden, daß
zylindrische Bohrungen verschiedenen Durchmessers gewählt werden. Der Stempel 6 ist in auf dem Rahmen 1
befestigten Führungen 11 geführt. Diese Führungen bilden mit dem Stempel 6 wiederum Spielpassungen.
Betätigt wird der Stempel 6 durch einen pneumatischen Zylinder 12, bei drucklosem Zylinder wird der Stempel 6
durch nicht gezeigte Federmittel in einer Position oberhalb der Schnittplatte 5 gehalten, während er unter
Druck in die Bohrung 7 getrieben wird, wobei aus dem selbstklebenden Farbband 3 eine Markierung ausgestanzt
wird, die dem Querschnitt der Bohrung 7 bzw. des Stempels 6 entspricht. Die Betätigung des Stempels 6
kann jedoch auch elektromechanisch, hydraulisch oder mechanisch (z. B. durch Nocken) erfolgen. Eine nicht
gezeigte Führung erlaubt dem Rahmen 1 nur Bewegungen in einer Richtung senkrecht zur Bewegungsrichtung
(Pfeil) des Prüflings 10. Zwei am Rahmen 1 angebrachte Räder 13 geben dem Rahmen 1 auch bei einem 35-bewegten
Prüfling 10, dessen dem Rahmen zugewandte Oberfläche nicht völlig horizontal verläuft, einen
konstanten Abstand vom Prüfling. Die Durchmesser der Räder 13 sind dabei so gewählt, daß die Achse des
Stempels 6 senkrecht auf der Bewegungsrichtung des Prüflings 10 steht.
Das Abstützen des Rahmens 1 über die Räder 13 am Prüfling 10 wird in diesem Ausführungsbeispiel, in dem
der Prüfling horizontal umläuft, also durch die Wirkung der Schwerkraft erreicht. Reicht diese nicht aus oder
läuft der Prüfling vertikal um, so kann das ständige Abstützen des Rahmens 1 am Prüfling 10 über Federn
o. ä. erzielt werden, die den Rahmen 1 gegen den Prüfling 10 drücken. Erforderlichenfalls sorgt ein
Schwingungsdämpfer für den ständigen Kontakt zwisehen Rädern 13 und Prüfling 10.
Die Vorrichtung kann z. B. als Markiervorrichtung nach der Uniformity-Prüfung eines Reifens verwendet
werden, wobei z. B. das Maximum der ersten Harmonischen der Radialkraft durch die Lage der Markierung
gekennzeichnet werden kann. In diesem Fall wird von einem Rechner, kurz bevor das Maximum der ersten
Harmonischen sich unter der Bohrung 7 befindet, ein Signal an das Ventil 14 des Zylinders 12 gegeben, an den
Druckluft angelegt wird. Der Stempel 6 wird dadurch sehr schnell nach unten beschleunigt, er drückt das
selbstklebende Farbband 3 gegen die Schnittplatte 5 und stanzt an der scharfen Kante der Bohrung 7 das als
Markierung dienende Plättchen aus dem Farbband 3 aus. Dabei hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die dem
Farbband zugewandte Seite des Stempels 6 etwa keilförmig anzuschleifen, wobei die Schneide des Keils
senkrecht zur durch einen Pfeil gekennzeichneten Bewegungsrichtung des Prüflings 10 verläuft. Die
Markierung bewegt sich nun sehr schnell durch die Bohrung 7 auf den Prüfling 10 zu. Durch die Räder 13
befindet sich die Unterkante des Rahmens 1 immer im gleichen Abstand vom Prüfling 10. Damit kann der
Stempel 6 vom Zylinder 12 soweit hinausgedrückt werden, daß er die Markierung gerade an den Prüfling
10 andrückt, ohne daß zu befürchten ist, daß der Prüfling näher als erwartet am Rahmen ist, wodurch Stempel
oder Prüfling beschädigt werden können. Die keilförmige Ausgestaltung der Unterseite des Stempels 6 ergibt
auch ein besonders wirksames Andrücken wenigstens von Teilen der Markierung, so daß auch bei den bei
Reifenprüfmaschinen üblichen hohen Geschwindigkeiten (Größenordnung etwa 2 Meter pro Sekunde) keine
ungewollte Verschiebung der Markierung zu befürchten ist. Bei richtig gewählter Vorgabezeit für den Zylinder
12 wird die Markierung genau dann am Reifen angedrückt, wenn der Ort des Maximums der ersten
Harmonischen der Radialkraft durchlaufen wird. Die Markierung ist nun am Prüfling soweit befestigt, daß die
durch die Reifenumlaufgeschwindigkeit bzw. Beschleunigung auftretenden Kräfte keine Verschiebung der
Markierung mehr bewirken können.
Jedoch würde bei der Abnahme des Reifens von der Reifenprüfmaschine bzw. beim Transport des geprüften
Reifens die Gefahr bestehen, daß die nur locker befestigten Markierungen von den Reifen abfallen.
Durch das in Drehrichtung des Reifens gesehen hinter dem Stempel 6 befindliche, dem Prüfling anliegende Rad
13ό wird nun jedoch die Markierung noch so stark an den Reifen gedrückt, daß die Markierung mit der vollen
für das selbstklebende Farbband möglichen Kraft am Reifen fest haftet. Erfahrungsgemäß halten diese
Markierungen auch einen sehr rauhen Transport der geprüften Reifen unbeschädigt aus. Zum Gesamterfolg
der Erfindung wirkt also die Verwendung der aus selbstklebenden Farbband 3 ausgestanzten Markierung
mit dem mittels der Räder 13 auf dem Prüfling 10 ablaufenden Rahmen 1 zusammen, wobei der Rahmen 1
einerseits im konstanten Abstand zum Prüfling 10 gehalten wird und andererseits durch das in Bewegungsrichtung
des Prüflings 10 hinter dem Stempel 6 liegende Rad 13Z) die Markierung endgültig festgedrückt wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann jedoch auch in einer Art eingesetzt werden, die von der vorstehend
beschriebenen etwas abweicht. Dabei wird die Schnittplatte 5 nicht so dünn, wie technologisch möglich
ausgeführt, sondern in der Größenordnung einiger Millimeter gewählt. Die Markierung wird dann in der
entsprechend langen Bohrung 7 ähnlich wie ein Geschoß in einem Lauf geführt und stabilisiert, so daß
sie sich auch außerhalb der Bohrung 7 geradlinig auf den Prüfling zubewegt. Da der Abstand der Schnittplatte 5
vom Prüfling 10 normalerweise nur einige Millimeter beträgt, hat es sich als möglich erwiesen, den Stempel 6
etwa in Höhe der Unterkante der Schnittplatte 5, auf jeden Fall jedoch vor Berührung des Prüflings, zur Ruhe
kommen zu lassen und die Markierung auf den Prüfling 10 quasi aufzuschießen. Durch den immer gleichen
Abstand von Prüfling und Rahmen ist diese Methode genau so exakt, wie die, die Markierung auf dem
Prüfling anzudrücken. Die Festigkeit der Markierung reicht jedoch auch hier nicht für den Transport der
Reifen aus, so daß die Markeirung durch das Rad i3b festgedrückt werden muß.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt. So ist es
möglich, zwei oder mehrere Stempel auf einem Rahmen zu montieren. Auch bei Anordnung der Stempel in
Drehrichtung hintereinander ist durch die unveränderliche Kontur der Markierungen ein Verlaufen zweier
oder mehrerer Markierungen in eine nicht zu befürchten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Markieren eines drehbaren Prüflings, insbesondere eines Reifens, mit mindestens
einem Stempel, einer Betätigungseinrichtung für den Stempel und einem zwischen Reifen und
Stempel verlaufenden Farbband, welches vom Stempel auf den Prüfling gedrückt wird, bei der
Stempel, Betätigungseinrichtung und Farbband auf einen gemeinsamen Rahmen montiert sind, dadurch
gekennzeichnet, daß ein selbstklebendes Farbband (3) verwendet wird, und zwischen
Prüfling (10) und Farbband (3) auf dem gemeinsamen Rahmen (1) eine mit einer Bohrung (7) versehene
Schnittplatte (5) derart montiert ist, daß der Stempel (6) bei seiner Betätigung aus dem Farbband (3) eine
Markierung ausstanzt, und daß sich der Rahmen (1) mit mindestens einem in Drehrichtung des Prüflings
(10) gesehen hinter dem Stempel (6) befindlichen Rad (13b) am Prüfling (10) abstützt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine verhältnismäßig dicke
Schnittplatte (5) die Markierung in der Bohrung (7) der Schnittplatte (5) stabil geführt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Durchmesser der Bohrung (7)
in Richtung des Prüflings (10) konisch erweitert.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
zwei oder mehrere Stempel (6).
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Farbband (3) zugewandte Seite des Stempels (6) etwa keilförmig ausgebildet ist und die
Schneide des Keils senkrecht zur Drehrichtung des Prüflings (10) verläuft.
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