DE2505809B2 - Verfahren zur Herstellung von Blockcopolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von BlockcopolymerisatenInfo
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Description
Bekanntlich können Blockcopolymerisate der verschiedensten Strukturen durch Copolymerisation aromatischer
Monovinylverbindungen und konjugierter
65 Diene mit Alkalimetallen oder Organoalkalimetallverbindungen
als Initiatoren hergestellt werden. Beispielsweise ist in der JP-AS 19 286/61 ein Verfahren zur
Blockcopolymerisation von Styrol und Butadien in zwei Stufen unter Verwendung einer Lithiumverbindung, in
der JP-AS 2 423/73 ein Verfahren zur Herstellung eines aus drei Blöcken bestehenden Copolymerisats in zwei
Stufen unter Verwendung ähnlicher Monomeren, in der JP-AS 3 252/72 und 28 915/72 ein Verfahren zur
Herstellung durchsichtiger Polymerisate durch aufeinanderfolgendes Einspeisen ähnlicher Monomerer in vier
oder fünf Stufen und in der JP-AS 7 597/71, der DE-OS 21 20 232 und der JP-AS 20 038/73 Verfahren zur
Herstellung durchsichtiger Polymerisate durch einstufige Polymerisation ähnlicher Monomerer beschrieben.
Bei diesen Methoden wird als Polymerisationsinitiator eine Organolithiumverbindung verwendet, die
entweder vom einen Ende oder von beiden i"aden die Polymerisation startet. In beiden Fällen sind didse
Methoden dadurch gekennzeichnet daß man ein Polymerisat mittels einer lebenden anionischen Polymerisationsmethode
herstellt so daß jedes Polymermolekül aus einem plastischen Block aus hauptsächlich
aromatischen Monovinyleinheiten und einem elastomeren Block aus hauptsächlich konjugierten Dien-Einheiten
besteht Wenn der elastomere Block ausschließlich aus einem Homopolymerisat eines konjugierten Diens
besteht haben die erhaltenen Blockcopolymerisate ungenügende mechanische Eigenschaften hinsichtlich
Dehnung, Schlagzähigkeit und Biegefestigkeit (vgl. Beispiel 11 in der JP-AS 19 286/61 und 2 423/73). Die
US-PS 32 51 905, die der JP-AS 19 286/61 entspricht betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Blockcopolymerisaten
aus mindestens drei Polymerblöcken, das in zwei Stufen durchgeführt wird. Als Monomere werden
eine aromatische Vinylverbindung und ein konjugiertes Dien verwendet wobei als Polymerisationsinitiator eine
lithiumorganische Verbindung RLb dient Bei den in der
JP-AS 7 597/71, der DE-OS 21 20 232 und der JP-AS 20 038/73 beschriebenen Verfahren, bei dem das
Monomerengemisch insgesamt gleichzeitig zugegeben wird, entsteht immer ein Copolymerisat-Block zwischen
dem plastischen Block, der hauptsächlich aromatische Monovinyleinheiten enthält, und einem elastomeren
Block, der hauptsächlich konjugierte Dien-Einheiten enthält, weil diese Monomeren eine unterschiedliche
Reaktionsfähigkeit aufweisen. Bei diesem Verfahren treten erhebliche Schwierigkeiten bei der Abfuhr der
großen Wärmemengen auf, die bei der Polymerisation frei werden. Diese Schwierigkeiten stcnen der Durchführung
des Verfahrens in großtechnischem Maßstab entgegen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, neue Blockcopolymerisate aus aromatischen Monovinylverbindungen
und konjugierten Dienen zu schaffen, die durchsichtig sind und ausgezeichnete mechanische
Eigenschaften besitzen, insbesondere eine hohe Schlagzähigkeit und die weder der Trübung bei Biegebeanspruchung
unterliegen noch bei niedrigen Temperaturen verschlechterte mechanische Eigenschaften aufweisen.
Die Erfindung betrifft den in den Ansprüchen gekennzeichneten Gegenstand.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist durch folgende fünf wesentliche Bedingungen bei der Blockcopolymerisation
von 90 bis 65 Gewichtsteilen einer aromatischen Monovinylverbindung und 10 bis 35 Gewichtsteilen
eines konjugierten Diens in einem Kohlenwasserstoffiö-
sungsmittel mit einer Organolithiumverbindung als
Initiator gekennzeichnet:
(1) Bildung eines Blockcopolymerisats, das im Molekül mindestens einen plastischen Block aus einem
Homopolymerisat der aromatischen Monovinylverbindung und mindestens einen elastomere!!
Block aus einem Copolymerisat mit statistischer Monomerenverteilung der aromatischen Monovinylverbindung und des konjugierten Diens enthält;
(2) Bildung des plastischen Blocks aus dem Homopolymerisat der aromatischen Monovinylverbindung
unter Verwendung von 50 bis 90 Gewichtsprozent der Gesamtmenge der aromatischen Monovinylverbindung;
(3) Bildung des elastomeren Blocks in solcher Weise, daß er ein Copolymerisat-Segment (1) enthält, das
durch kontinuierliches Einspeisen in das Polymerisationssystem eines Gemisches der aromatischen
Monovinylverbindung und des konjugierten Diens in einem Mengenverhältnis im Bereich von 0,1 :1
bis 3 :1 enthält sowie ein Körnöpciymei isai-Scgment (2) aus dem konjugierten Dien, wobei der
Anteil des Copolymerisat-Segmenis mindestens 50
Gewichtsprozent des elastomeren Blocks beträgt;
(4) Bildung des Blockcopolymerisats mit einem Durchschnittsmolekulargewicht, ausgedrückt durch die
grundmolare Viskosität und gemessen in Toluol bei 300C von 0,35 bis 1,8 dl/g und
(5) Durchführung der Polymerisation in Gegenwart oder Abwesenheit von 0,01 bis 5 Molprozent,
bezogen auf f';e gesamten Monomeren, einer
Lewis-Base.
Das erfindungsgemäße Verehren läßt sich leicht in
technischem Ausmaß durchführen. Die c findungsgemäßen Blockcopolymerisate sind durchsichtig, und sie
haben ausgezeichnete mechanische Eigenschaften, insbesondere hohe Schlagzähigkeit, geringe Empfindlichkeit gegenüber Trübung bei Biegebeanspruchung und
gute Verarbeitbarkeit Dies gestattet ihre Verarbeitung beispielsweise zu Plattenmaterial, Folien und Formkörpem der verschiedensten Art
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachstehend im einzelnen erläutert Spezielle Beispiele für die im
erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren aromatischen Monovinylverbindungen sind Styrol, a-Methylstyrol, Vinylnaphthalin und kernsubstituierte Styrole,
wie Vinyltoluol sowie deren Gemische. Spezielle Beispiele für verwendbare konjugierte Diene sind
Butadien und substituierte Butadiene, wie Isopren, Piperylen, 2I3-Dimethyl-lI3-butadien, 1-Phenyl-1,3-butadien und deren Gemische. Bevorzugt sind Styrol als
aromatische Monovinylverbindung und Butadien als konjugiertes Dien.
Erfindungsgemäß werden 90 bis 65 Gewichtsteile der aromatischen Monovinylverbindung und 10 bis 35
Gewichtsteile des konjugierten Diens eingesetzt. Bei Verwendung von mehr als 90 Gewichtsteilen der
aromatischen Monovinylverbindung verschlechtern sich die mechanischen Eigenschaften des Blockcopolymerisats hinsichtlich Dehnung und Schlagzähigkeit,
während bei Mengen unter 65 Gewichtsteilen die Zerreißfestigkeit abnimmt und die Verarbeitbarkeit
verschlechtert ist
Spezielle Beispiele für die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten inerten Kohlenwasserstofflösungsmittel sind aromatische Kohlenwasserstoffe, wie
Benzol, Toluol, Xylol und Äthylbenzol, aliphatische
Kohlenwasserstoffe, wie Hexan und Heptan sowie
cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclopentan, Cyclohexan und Methylcyclohexan. Diese Verbindungen können entweder allein oder aJs Gemisch von
mindestens zwei dieser Verbindungen verwendet werden. Vorzugsweise werden im allgemeinen 1 bis 20
Gewichtsteile des Kohlenwasserstofflösungsmittels pro Gewichtsteil der gesamten Monomeren verwendet Die
verwendeten Lösungsmittel und Monomeren mü-sen
ίο frei von Wasser, Sauerstoff, Kohlendioxid, Schwefelverbindungen und Acetylenen sein, welche die Initiatoren
und die aktiven Enden der Polymeren desaktivieren.
Im erfindungsgemäßen Verfahren kann das Blockcopolymerisat auch in Form einer Suspension in einem
wenn man das entsprechende Lösungsmittel verwendet
und die Reihenfolge der Zugabe der Monomeren
entsprechend wählt
Organolithiumverbindungen sind allgemein als anionische Polymerisationsinitiatoren bekannt, die ein Ende
oder beide Enden starten. Spezielle Beispiele für verwendbare Initiatoren sind Äthyllithium, Propyllithium, Butyllithium, Amyllithium, TrimethylendUithium,
Tetramethylendilithium, Hexyllithium, Cyclohexyllithium, Phenyllithium, Tolyllithium, Naphthyllithium, Lithiumkomplexe mit aromatischen kondensierten oder
nichtkondensierten Ringen sowie Oligobutadienyldilithium und Oügoisoprenyldiiithium in lebender Form.
jo Diese Organolithiumverbindungen werden im allgemeinen in Mengen von 0.CG2 bis 5 Molprozent vorzugsweise 0,005 bis 1,5 Molprozent bezogen auf die gesamten
Monomeren, eingesetzt Die Organolithiumverbindungen können entweder allein oder als Gemisch von
j5 mindestens zwei der Verbindungen verwendet werden.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird als Teil des
elastomeren Blocks im Molekül mindestens ein Copolymerisat-Segment mit statistischer Monomerenverteilung gebildet das aus der aromatischen Monovi-
nylverbindung und dem konjugierten Dteii besteht Der
Anteil dieses Segments beträgt mindestens 50 Gewichtsprozent des elastomeren Blocks. Zum glatten
Ablauf der Polymerisation in dieser Stufe ist es auch möglich, spezielle Mengen einer Lewis-Base zu
verwenden, beispielsweise einen Äther oder ein tertiäres Amin. Spezielle Beispiele für verwendbare
Äther sind cyclische Äther, wie Tetrahydrofuran und Tetrahydropyran, aliphatische Monoäther, wie Diäthyläther und Dibutyläther sowie aliphatische Polyäther,
wie Äthylenglykoldimethyläther und Diäthylenglykoldiäthyläther. Spezielle Beispiele für verwendbare
tertiäre Amine sind Triethylamin, Tripropylamin, Tributylamin, Ν,Ν-Dimethylanilin Pyridin und Chinolin.
Die Lewis-Base wird in einer Menge von 0,01 bis 5
Molprozent, vorzugsweise 0,05 bis 2 Molprozent,
bezogen auf die gesamten Monomeren, verwendet Bei Verwendung größerer Mengen als 5 Molprozent, steigt
der Anteil an Vinyl-Bindungen im Copolymerisat-Block
der aromatischen Monovinylverbindung und des konju
gierten Diens und im Homopolymerisat-Block des
konjugierten Diens stark an, Dies hat eine starke Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften des
Blockcopolymerisats, insbesondere bei niedrigen Temperaturen, zur Folge. Die Lewis-Base kann dem
Polymerisationssystem zu jeder Zeit vor der Stufe zugesetzt werden, auf der der Copolymerisat-Block
gebildet wird.
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden die aroma-
tische Monovinylverbindung und das konjugierte Dien
in Gegenwart einer Organolithiumverbindung blockcopolymerisiert Das erhaltene Blockcopolymerisat soll im
Molekül mindestens einen plastischen Block aus einem Homopolymerisat der aromatischen Monovinylverbindung und mindestens einen elastomeren Block enthalten, der ein Copolymerisat-Segment aus der aromatischen Monovinyiverbindung und dem konjugierten
Dien in einem bestimmten Mengenverhältnis enthält Ein Blockcopolymerisat einer Struktur, in der ein
Homopolymerisat-Block aus der aromatischen Monovinylverbindung fehlt oder zu dessen Herstellung weniger
als 50 Gewichtsprozent der aromatischen Monovinylverbindung eingesetzt werden, ist unerwünscht, weil die
mechanischen Eigenschaften, insbesondere die Zerreißfestigkeit und Härte, verschlechtert sind Andererseits
ist auch ein Blockcopoiymerisat einer Struktur nicht brauchbar, bei dem mehr als 90, insbesondere 100
Gewichtsprozent der aromatischen Monovinylverbindung den Homopolymerisat-Block bilden. Dieses
Blockcopolymerisat hat eine verschlechterte Dehnung und Schiägz&higkeiU AüScrdcn: üntörHcgi es leicht der
Trübung durch Biegebeanspruchung. Bei iinem blockcopolymerisat einer Struktur, die zwei oder mehr
Homopolymerisat-Blöcke aus der aromatischen Monovinylverbindung enthält, soll die Summe der für jeden
Homopolymerisat-Block verwendeten aromatischen Monovinylverbindung 50 bis 90 Gewichtsprozent der
Gesamtmenge an aromatischer Monovinylverbindung betragen.
Im erfindurigsgemäßen Verfahren soll die Bildung des
elastomeren Blocks aus der aromatischen Monovinylverbindung und dem konjugierten Dien in solcher
Weise durchgeführt werden, daß der elastomere Block ein Copolymerisat-Segment, das durch kontinuierliches
Einspeisen in das Polymerisationssystem eines Gemisches der aromatischen Monovinylverbindung und des
konjugierten Diens in einem Mengenverhältnis im Bereich von C',1 :1 bis 3,0 :1 erhalten worden ist und ein
Homopolymerisat-Segment aus dem konjugierten Dien enthält I>e den elastomeren Block bildenden Segmente
sind nicht notwendig unmittelbar miteinander verbunden, sondern können im Blockcopolymerisat getrennt
voneinander verteilt sein. Das Copolymerisat-Segment mit statistischer Monomerenverteilung im elastomeren
Block soll hergestellt worden sein aus einem kontinuierlich eingespeisten Gemisch der aromatischen Monovinylverbindung und des konjugierten Diens in einem
Mengenverhältnis im Bereich von 0,1 :1 bis 3,0:1.
Wenn das Mengenverhältnis unter einen Wert von 0,1 :1 abfällt, ist die Schlagzähigkeit des erhaltenen
Blockcopolymerisats verschlechtert und die Neigung zur Trübung bei Biegebcanspruchung erhöht. Bei einem
Mengenverhältnis von mehr als 3,0:1 sind die
Zerreißfestigkeit und Härte des Blockcopolymerisats verschlechtert
Im Falle eines Blockcopolymerisats mit einer Molekülstruktur, in der zwei oder mehr Copolymerisat-Segmente aus einem Gemisch der aromatischen
Monovinylverbindung und dem konjugierten Dien in dem vorgenannten bestimmten Mengenverhältnis vorliegen, soll jedes Segment aus den Monomeren in dem
angegebenen Mengenverhältnis hergestellt werden. Das Monomerenverhältnis zur Herstellung der jeweiligen Segmente kann innerhalb des genannten Rahmens
gleich oder voneinander verschieden sein.
Der Anteil des Copolymerisat-Segments soll mindestens 50 Gewichtsprozent des gesamten elastomeren
Blockes betragen. Wenn dieser Anteil unier 50 Gewichtsprozent absinkt insbesondere wenn er den
Wert 0 erreicht hat hat das erhaltene Eiockcopolymerisat eine verschlechterte Schlagzähigkeit und Dehnung
und neigt zur Trübung bei Biegebeanspruchungen.
Wenn andererseits das Homopolymerisat-Segment aus dem konjugierten Dien im elastomeren Block fehlt.
zeigt das erhaltene Blockcopolymerisat unbefriedigende mechanische Eigenschaften, insbesondere bei niedri-
gen Temperaturen. Der Anteil des Copolymerisat-Segments aus der aromatischen Monovinylverbindung und
dem konjugierten Dien im Gewichtsverhältnis 0,1 :1 bis 3,0 :1 beträgt vorzugsweise 50 bis 90 Gewichtsprozent
des gesamten elastomeren Blockes. Wenn zwei oder
mehr Segmente im elastomeren Block vorhanden sind,
soll die Summe der Segmente aus dem Gemisch der aromatischen Monovinylverbindung und dem konjugierten Dien ebenfalls in einem Gewichtsverhältnis von
0,1 :1 bis 3,0 :1 vorliegen und mindestens 50 Gewichts
prozent des elastomeren Blockes betragen.
Zur Herstellung des Copolyir :risat-Segments mit statistischer MoRonterenverieiiung ä:-.-ch kontinuierliches Einspeisen der aromatischen Monovinylverbindung und des konjugierten Diens können beide
Monomeren entweder im Gemisch oder gesondert in das Reaktionssystem eingeleitet werden. Das Mengenverhältnis der Monomeren wird im vorgenannten
Bereich konstant gehalten. In beiden Fällen ist es erforderlich, die Monomeren in einem festen Mengen-
jo verhältnis kontinuierlich oder praktisch kontinuierlich
in das Polymerisationssystem unter solchen Bedingungen der Polymerisationstemperatur und der Einspeisegeschwindigkeit einzuleiten, daß beide Monomeren im
P'olymerisationssystem vollständig reagieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet das kontinuierliche Einspeisen der Monomeren in jeder
Stufe zur Herstellung eines Blockcopolymerisats. Dies ist eines der charakteristischen Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens, wodurch die bei der
4Π Polymerisation in technischem Maßstab entwickelten
großen Wärmemengen wirksam abgeführt werden können, und das weiterhin das Auftreten von Nebenreaktionen, wie Gelierung, vermeidet
Obwohl die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
herstellbaren Blockcopolymerisate hinsichtlich ihrer
Struktur keinen Einschränkungen unterliegen, sofern die vorgenannten Bedingungen erfüllt sind, werden
nachstehend Beispiele für besonders bevorzugte Strukturen gegeben. Die Reste S·, S2 und S3 bedeuten
Homopolymerisat-Blöcke aus der aromatischen Monovinylverbindung, (S/B)i, (S/B)2 und (S/B)3 bedeuten
Copolymerisat-BJöcke aus der aromatischen Monovinylverbindung und dem konjugierten Dien, und die
Reste Bi und B2 Homopolymerisat-Blöcke aus dem
konjugierten Dien.
Vorzugsweise haben die erfindungsgemäß hergestellten Blockcopolymerisate folgende Struktur:
1) S1-(SZPWB1
2) S1-B,-(S/B),
3) S1-(S/B)i- B1-Sz
4) S1-(SZB)1-B1-(SZB)2-S2
5) S1-B1-(SZB)1-B2-S2
6) S1-(SZB)1-(SZB)2-B1-S2
7) S1-(SZB)1-B1-(SZB)2-B2-(SZB)3-S2
8) S1-(SZB)1-S2-(SZB)2-B1-S3
9) S1-(SZB)1-P1-S2-B2-(SZB)2-S3
10) S1-(SZB)1-S2-B1-(SZB)2
11) S1-(SZB)1-S2-(SZB)2-B1
Das erfindungsgemäße Verfahren wird als mehrstufige Polymerisation durchgeführt Auf jeder Stufe kann
die Zugabe des Monomeren jederzeit erfolgen, nachdem der Umsatz in der vorhergehenden Stufe
einen Wert von praktisch 100% erreicht hat. Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet einen Gesamtumsatz von praktisch 100%.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird das mittlere
Molekulargewicht der herzustellenden Blockcopolyme- risai2 durch die Menge des verwendeten Initiators
gesteuert. Erfindungsgemäß sollen die Blockcopolymerisate ein mittleres Molekulargewicht, ausgedrückt
durch die grundmolare Viskositätszahl η und gemessen in Toluol bei 300C, im Bereich von 0,35 bis 1,8 dl/g
haben. Ein Blockcopolymerisat mit niedrigem Molekulargewicht, das eine grundmolare Viskositätszahl unter
0,35 dl/g besitzt, ist aufgrund seiner verschlechterten mechanischen Eigenschaften unerwünscht, während ein
Blockcopolymerisat mit sehr hohem Molekulargewicht, das eine grundmolare Viskositätszahl von mehr als
1,8 dl/g aufweist, ebenfalls unerwünscht ist. weil es weniger durchsichtig ist und sich schlechter verarbeiten
läßt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei Temperaturen von -20 bis 150° C, vorzugsweise von 20 bis
12O0C, durchgeführt. Die Polymerisation wird unter einem solchen Druck durchgeführt, daß die Monomeren
wnd das Lösungsmittel bei der Polymerisationstemperatur in flüssiger Phase vorliegen. Die Polymerisationszeil
betragt je nach den Polymerisationsbedingungen 1 bis 48, gewöhnlich 1 bis 24 Stunden.
Nach beendeter Polymerisation wird das Reaktionsgemisch mit Wasser, Methanol, Äthanol oder Isopropanol
versetzt, um die aktiven Enden des Polymerisats und restlichen Initiator zu desaktivieren. Danach kann eine
geringe Menge eines Antioxidationsmittels, wie 4-Methyl-2.6-di-tert.-butylphenol,
zugegeben werden. Hierauf wird das Polymerisat durch Zusatz einer grotten
Menge Methanol, Äthanol oder Isopropanol ausgefüllt und abfiltriert. Das Polymerisat kann auch dadurch
isoliert werden, daß man die Polymerisationslösiing unter Erwärmen zur Trockene eindampft oder die
Polymerisationslösung mit Dampf behandelt und da« Lösungsmittel durch Dampfdestillation abtrennt.
Die erfindungsgemäß hergestellten Blockpolymerisate können in üblicher Weise verarbeitet werden. Die
Blockcopolymerisate können mit üblichen Stabilisatoren, Verstärkungsmitteln, Füllstoffen und anderer
üblichen Zusätzen und Verarbeitungshilfsmitteln vermischt werden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Teile beziehen sich auf das Gewicht, sofern nichts anderes angegeben
ist.
In einem 2.5 Liter fassenden Glasautoklav, der mit
einem Rührwerk ausgerüstet ist, werden nach dem Verdrängen der Luft durch Argon i,5 Liter gereinigtes
wasserfreies Cyclohexan. 1,17 g Tetrahydrofuran. 125 g
gereinigtes Styrol und eine 6,5 mMol n-Butyllithium enthaltende Hexanlösung vorgelegt. Der Autoklav wird
auf 600C erwärmt und die erste S ufe der Polymerisation
1 Stunde durchgeführt. Sodann wird in den Autoklav unter Argon kontinuierlich innerhalb eines
Zeitraums von 2 Stunden ein Gemisch von 125 g Styrol
und 75 g Butadien eingespeist und die zweite Polymerisationsstufe insgesamt 3 Stunden durchgeführt. Hierauf
werden in den Autoklav 50 g Butadien eingespeist, und die dritte Polymerisationsstufe wird 1 Stunde durchgeführt
Nach Zugabe von weiteren 125 g Styrol wird die vierte Polymerisationsstufe 90 Minuten durchgeführt.
Nach insgesamt 6'/2 Stunden wird die Polymerisation durch Zugabe von 5C ml Methanol abgebrochen. Die
erhaltene Lösung wird zur Ausfällung des Polymerisats in eine große Menge Methanol eingegossen. Das
Polymerisat wird in einer Ausbeute von 98,5% erhalten, und es hat eine grundmolare Viskositätszahl η von
0,68 dl/g, gemessen in Toluol bei 30° C
Ein Gemisch von 100 Teilen des Polymerisats, 0,5 Teilen 4-MethyI-2,6-di-tert-Butyiphenol und 0,5 Teilen
Tris-{nonylphenyl)-phosphit wird mittels eines Extruders
granuliert, und das Granulat wird nach dem Spritzgußverfahren zu Prüfkörpern verformt. Die
Formkörper haben eine hohe Transparenz und eir einwandfreies Aussehen. Die Eigenschaften des Polymerisats
und der Formkörper sind in Tabelle I zusammengefaßt.
Grundmolare Viskositätszahl1), dl/g | 0,68 |
Schmelzindex2), g/10 min | 1,96 |
Zerreißfestigkeit3), kg/cm- | 171 |
Bruchfestigkeit*), kg/cm: | 239 |
Dehnung3), o/o | 359 |
Izod-Schlagzähigkeit4), kg cm/cm2 | >100 |
Trübung5), % | 7,5 |
Anmerkungen:
') Gemessen am Polymerisat vor dem Granulieren mit einen
Ubbelohde-Viskosimeter in Toluol bei 30° C.
J) Gemessen nach )IS K 6760.
J) Gemessen nach JIS K 6871 bei 20°C und bei einei Zuggeschwindigkeit von 5 mm/min.
J) Gemessen nach )IS K 6760.
J) Gemessen nach JIS K 6871 bei 20°C und bei einei Zuggeschwindigkeit von 5 mm/min.
*) Gemessen nach JIS K 6871 an ungekerbten Proben bei 20°C
5) Gemessen nach ASTM D 1003.
Beispiele 2bis4
Die Polymerisation wird in der gleichen Vorrichtung und in gleicher Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt Die
Kombinationen der Monomeren sind in Tabelle II angegeben. In jedem Beispiel werden 1,17 g Tetrahydrofuran
als Lewis-Base verwendet
10
Beispiel Monomere
in der I.Stufe
Monomere in der 2. Stufe
Monomere in der 3. Stufe Monomere
in der 4. Stufe
in der 4. Stufe
Dauer der kontin. Zugabe der Monomeren in der 2. Stufe
Std.
2 | Styrol | 150 | Styrol Butadien |
100 60 |
Butadien | 40 | Styrol | 150 | 2 |
3 | Styrol | 150 | Styrol Butadien |
75 75 |
Butadien | 50 | Styrol | 150 | 2 |
4 | Styrol | KK) | Styrol Butadien |
175 75 |
Butadien | 50 | Styrol | 100 | 2 |
Die erhaltenen Polymerisate werden gemäß Beispiel 1 verarbeitet und untersucht. Die Ergebnisse sind in
Tabelle III angegeben.
Grundmolaro
Viskosiliitszahl
dl/g
ZerreiU-festigkeit
kg/cm:
Bruchfestigkeit
kg/cm" Dehnung
Izod-Schlagzähigkeit
kg · cm/cm
Trübung
2 | 0.69 | 269 | 255 | 291 | 55 |
j | 0,65 | 208 | 243 | 419 | >100 |
4 | 0.69 | 198 | 248 | 399 | >100 |
7,0 10,0 12,0
Gemäß Beispiel 1 wird eine fünfstufige Polymerisation unter Verwendung der nachstehend aufgeführten
Monomerkombination durchgeführt. Die Polymerisa- )i Tabelle IV
tion in der zweiten und vierten Stufe wird unter kontinuierlichem Einleiten des Monomerengemisches
während eines Zeitraums von 90 Minuten unter Argon als Schutzgas durchgeführt. Die verwendeten Mengen
an Tetrahydrofuran und n-Butyllithium sind die gleichen wie in Beispiel Ί.
verarbeitet. Die Ergebnisse sind in Tabelle IV angegeben.
Monomeres in der ersten Stufe:
Monomere in der zweiten Stufe:
Monomere in der zweiten Stufe:
Monomere in der dritten Stufe:
Monomeres in der vierten Stufe:
Monomeres in der vierten Stufe:
Monomeres in der fünften Stufe:
Styrol 125 g
Styrol 624 g
Butadien 374 g
Butadien 50 g
Styrol 624 g
Butadien 374 g
Styrol 125 g
Die Polymerisation wird gemäß Beispiel 1 durchgeführt und das erhaltene Polymerisat in gleicher Weise
50
Grundmolare Viskositätszahl, dl/g 0,69
Schmelzindex, g/10 min 031
Zerreißfestigkeit, kg/cm2 205
Bruchfestigkeit, kg/cm2 233
Dehnung, % 384
Izod-Schlagzähigkeit, kg · cm/cm2
> 100
Trübung, % 94
Beispiele 6bis8
Die Polymerisation wird gemäß Beispiel 5 durchgeführt, jedoch werden die in Tabelle V angegebenen
Monomerkombinationen verwendet Die verwendeten Mengen an n-Butyllithium und Tetrahydrofuran sind die
gleichen wie in Beispiel 5.
Monomere
in der 1. Stufe
in der 1. Stufe
Monomere in der 2. Stufe Monomere
in der 3. Stufe
in der 3. Stufe
Monomere
in der 4. Stufe
in der 4. Stufe
Monomere in der 5. Stufe
6 | Styrol | 150 | Styrol Butadien |
50 30 |
Butadien | 40 | Styrol Butadien |
50 30 |
7 | Styrol | 150 | Styrol Butadien |
37,5 37,5 |
Butadien | 50 | Styrol Butadien |
374 374 |
8 | Styrol | 100 | Styrol Butadien |
874 37,5 |
Butadien | 50 | Styrol Butadien |
874 37,5 |
Styrol 150 Styrol 150 Styrol 100
Die Polymerisate werden gemäß Beispiel 1 verarbeitet Die Versuchsergebnisse sind in Tabelle VI angegeben.
12
Grundmolare
Viskositätszahl
dl/g
Zerreißfestigkeit
kg/cm2
Bruchfestigkeit
kg/cm2
Dehnung
Izod-Schlagzähigkeit
kg · cm/cm2
Trübung
6 | 0,77 | 290 | 255 | 222 | 36 | 7,0 |
7 | 0,64 | 252 | 220 | 396 | 39 | 8,5 |
8 | 0,73 | 164 | 213 | 292 | >100 | 9,5 |
Beispiele 9 und
Die Polymerisation wird gemäß Beispiel I durchgeführt, jedoch werden die in Tabelle VIl angegebenen Monomerkombinationen
verwendet. Als Lewis-Base werden 0,9 g Tetrahydrofuran verwendet.
Tabelle VII | (*ιΟΐΐΟΐΤΐ< | cre | in der 2. Stufe | in der 3. Stufe | V·! it r\tt m l· | Stufe | Λ H /l**r "Ζ ι lan hf |
Beispiel | in der i. | Stufe | in der 4. | der Mono | |||
g | g | g | meren in der | ||||
g | Butadien 25 | Styrol 75 | 175 | 3. Stuie | |||
Styrol | 175 | Butadien 50 | Styrol | kontinuierl. | |||
9 | Butadien 75 | Styrol 150 | 100 | ||||
Styrol | 100 | Butadien 75 | Styrol | kontinuierl. | |||
10 | |||||||
Das Polymerisat wird gemäB Beispiel I verarbeitet und untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle VIII angegeben.
Tabelle VIII
Grundmolarc
Viskosita tszahl
dl/g
Zerreißfestigkeit
kg/cm2
Bruchfestigkeit
kg/cm2 Dehnung
Izod-Schlngzähigkeit
kg · cm/cm2
Trübung
0,90 | 11 | 326 |
0,72 | 210 | |
Beispiel | ||
210 248
In diesem Beispiel wird Oligoisoprenyldilithium als Initiator verwendet- Diese Verbindung wird folgendermaßen
hergestellt: In einem 300 ml fassenden Vierhalskolben werden nach dem Verdrängen der Luft durch
Argon 50 ml gereinigtes Tetrahydrofuran und 035 g
(0,05 Mol) dispergicrtes Lithium vorgelegt Durch einen so
Tropftrichter wird in den Kolben unter Rühren eine Lösung von 6,4 (0,05 Mol) Naphthalin in 150 ml
Tetrahydrofuran eingetropft. Das Gemisch wird 24 Stunden umgesetzt Danach wird die Reaktionslösung
auf —40 bis —50°C abgekühlt und innerhalb eines Zeitraumes von etwa 6 Stunden mit 4OmI Isopren
versetzt Hierauf wird der Kolben langsam auf Raumtemperatur erwärmt und unter vermindertem
Druck weiter erhitzt, um das Tetrahydrofuran abzudestillieren.
Sodann wird der Kolbeninhalt durch Zugabe von 400 ml gereinigtem Benzol gelöst Die erhaltene
Benzollösung wird in ideine Anteile unterteilt und in Ampullen abgefüllt, die für die Polymerisation verwendet
werden.
Die Polymerisation wird in der in Beispiel 1 beschriebenen Vorrichtung folgendermaßen durchgeführt:
Im Reaktor werden ip Liter Cyciohexan, 03 g
Tetrahydrofuran, 50 g Butadien und 12OmI der Ciligo-95
260
260
25
>IOO
>IOO
1,0
12,0
isoprenyldilithiumlösung vorgelegt und 2 Stunden bei 6O0C umgesetzt. Sodann wird das Reaktionsgemisch
während eines Zeitraumes von 3 Stunden kontinuierlich mit einem Gemisch von 125 g Styrol und 75 g Butadien
versetzt und die Polymerisation fortgesetzt. Hierauf werden 250 g Styrol zugegeben, und die Polymerisation
wird 90 Minuten fortgesetzt. Nach beendeter Polymerisation wird das Reaktionsgemisch gemäß Beispiel 1
aufgearbeitet. Die physikalischen Eigenschaften des erhaltenen Polymerisats sind in Tabelle IX angegeben.
Grundmolare Viskositätszahl, dl/g 0,73
Zerreißfestigkeit, kg/cm2 197
Bruchfestigkeit, kg/cm2 228
Dehnung, % 372
Izod-Schlagzähigkeit, kg · cm/cm2
>100
Trübung, % 10,5
Vergleichsbeispiele 1 bis 4
Die Polymerisation und die Nachbehandlung werden in gleicher Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, jedoch
werden die in Tabelle X angegebenen Kombinationen der Monomeren und einer Lewis-Base verwendet Die
Ergebnisse sind in Tabelle XI angegeben.
Ver | Monomere | . Sture | Monomere | g | Monomere | g | Monomere | Lewis-Base | g | Art der |
gleichs- | in der 1 | 100 | 200 | in der 4. Stufe | — | Zugabe der | ||||
beispiel | in der 2. Stufe | in der 3. Stufe | Monomeren | |||||||
g | 100 | 200 | 0,9 | in der 2. und | ||||||
200 | g | 3. Stufe | ||||||||
1 | Styrol | 40 | 100 | - | - | kontinuie: ■ | ||||
200 | Butadien | Styrol | 60 | lieh | ||||||
2 | Styrol | 80 | 10 | Tetra | 0,9 | kontinuier | ||||
150 | Butadien | Styrol | 20 | hydrofuran | lich | |||||
3 | Styrol | Styrol 150 | - | auf einmal | ||||||
195 | Butadien | Styrol | ||||||||
4 | Styrol | Butadien | Styrol 195 | Tetra | auf einmal | |||||
Butadien | Styrol | hydrofuran | ||||||||
Tabelle | XI | Butadien | ||||||||
Vergleichsbeispiel
Grundmolare
Viskositälszahl
Viskositälszahl
dl/g
Zerreißfestigkeit
kg/cm ■
Dehnung
Izod-Schlagzaiiigkrit Trübung
kg · cm/cm
0,72 | 334 | 12 |
0,78 | 330 | 16 |
0,73 | 314 | 19 |
0,74 | 295 | 27 |
Aus Tabelle XI ist ersichtlich, daß die Blockcopolymerisate,
die im Molekül einen elastomeren Block aus dem konjugierten Dien allein enthalten, schlechtere physikalische
Eigenschaften besitzen (vgl. Vergleichsbeispiele 1 und 2). Ferner wurde festgestellt, daß bei Zusatz des
Monomerengemisches auf einmal und bei der Durchführung der Polymerisation in Abwesenheit einer Lewis-Base,
wie Tetrahydrofuran, die physikalischen Eigenschaften des erhaltenen Polymerisats deutlich schlechter
werden (vgl. Vergleichsbeispiel 3). Ferner wurde festgestellt daß ein Blockcopolymerisat mit elastomeren
Blöcken, bei denen der Anteil der Copolymerisat-Segmente aus konjugiertem Dien und aromatischer
Vinylverbindung weniger als 50 Gewichtsprozent beträgt, schlechtere physikalische Eigenschaften haben
als die Blockcopolymerisate der Erfindung (vgl. Vergleichsbeispiel 4).
Beispiel 12
In der im Beispiel 1 beschriebenen Vorrichtung werden unter Argon als Schutzgas 13 Liter gereinigtes,
wasserfreies und entlüftetes Cyclohexan sowie 150 g Styrol vorgelegt Sodann wird eine mit n-Hexan
verdünnte n-Butyllithhimlösung in bestimmter Konzentration
tropfenweise und unter Rühren zugegeben, bis die typische heKorange Farbe des Polystyrylanions
auftritt Danach werden 6,5mMol n-Butyllithium als
Initiator zugegeben. Der Autoklav wird auf 1000C
erwärmt und 1 Stunde gerührt. Hierauf wird das Polymerisationssystem bei 100°C kontinuierlich in einer
Geschwindigkeit von 1 g/min mit einem Gemisch von 50 g Styrol und 30 g gereinigtem wasserfreiem Butadien
versetzt Nach beendeter Zugabe wird das Gemisch weitere 30 Minuten gerührt Hierauf werden 40 g
Butadien zugegeben, und die Polymerisation wird 1 Stunde fortgesetzt Sodann wird das Polymerisationssystem
mit einem Gemisch von 50 g Styrol und 30 g Butadien kontinuierlich in einer Geschwindigkeit von
1 g/min versetzt Nach beendeter Zugabe wird das Gemisch weitere 30 Minuten gerührt, sodann mit 150 g
13
13
14
15
7.0
7.5
7.5
7.5
7.5
7.5
50
60
65 Sttyrol versetzt und die Polymerisation eine weitere
Situnde bei 10CC durchgeführt Durch Zusatz von 50 ml
Methanol wird die Polymerisation abgebrochen. Die erhaltene Polymerlösung wird in eine große Menge
Methanol eingegossen, das 4-Methyl-2,6-di-tert.butyiphenol als Antioxidationsmittel enthält. Das ausgefällte
Polymerisat wird abfiltriert und unter vermindertem Druck getrocknet. Die Ausbeute beträgt 98.6%. Das
Polymerisat hat eine grundmolare Viskositätszahi η von 0.70 dl/g, gemessen in Toluol bei 30° C.
Ein Gemisch von 100 Teilen des Polymerisats. 0.5 Teilen 4-Methyl-2.6-di-tert-butylphenol und n.5 Teilen
Tris-(nonylphenyl)-phosphit wird mittels eins Extruders granuliert Das Granulat wird nach dem Spritzgußverfahren
zu Prüfkörpern verformt, deren phvsikalische Eigenschaften bestimmt werden. Die 1-ormkörper
haben eine hohe Transparenz und einwandfreies Aussehen. Die Ergebnisse sind in Tabelle XII angegeben.
Tabelle XlI
Tabelle XlI
Grundmolare Viskositätszahl, dl/g 0.70
Schmelzindex, g/10 min 0.81
Zerreißfestigkeit kg/cm2 279
Dehnung, % 220
Izod-Schlagzähigkeit ungekerbt
kg · cm/cm2 45,0
Trübung bei Biegebeanspruchung1). mm 33
Einfriertemperatur2)
(Glasübergangstemperatur), 0C -58
') Aus einer durch Preßverformen hergestellten. 1 mm dicken
Platte wird ein Prüfkörper mit den Abmessungen 38 -13 mm ausgeschnitten und 3 Stunden bei 80° C
getempert Sodann wird der Prüfkörper ohne Einschnitt auf
einem Halter gemäß der Prüfnorm JIS Z 1703 befestigt und
an der Luft und bei Raumtemperatur 24 Stunden stehengelassen. Sodann wird die Breite der Risse aufgrund
der Biegebeanspruchung gemessen.
2) Berechnet aus den kinetischen Viskoelasuzitätsdaten als
Funktion der Temperatur.
Die Polymerisation wird gemäß Beispiel 12 durchgeführt, jedoch werden die in Tabelle XIII angegebene
Monomerkombinationen verwendet.
Monomere
in der 1. Stufe
in der 1. Stufe
Monomere in der 2. Stufe
Monomere in der 3. Stufe Monomere
in der 4. Stufe
in der 4. Stufe
Monomere iii der 5. Stuf
13
14
Styrol 125
Styrol 150
Styrol 62,5
Butadien 37,5
Styrol 37,5
Butadien 37,5
Butadien
Butadien
Styrol 62,5
Butadien 37,5
Styrol 37,5
Butadien 37,5
Styrol 125 Styrol 150
Die erhaltenen Polymerisate werden gemäß Beispiel 12 verarbeitet. Die physikalischen Eigenschaften de
Polymerisate sind in Tabelle XIV angegeben.
Beispiel Grundmolare
Viskositätszahl
dl/g
g/10 min
Zerreißfestigkeit
kg/cm2
Dehnung
Izod-Schlagzähigkcit
kg · cm/cm2
Trübung bei Biegebean spruchung
13
14
0,69
0,76
0,91 0.29
15
205 215
384
272
>100
33,3
Gemäß Beispiel 12 wird eine vierstufige Polymerisation unter Verwendung der nachstehend aufgeführten
Monomerkombinationen durchgeführt Die Polymerisation in der ersten, dritten und vierten Stufe wird jeweils
1 Stunde durchgeführt. In der zweiten Stufe wird ein
Copolymerisat-Segment aus Styrol und Butadien hergestellt, wobei das Monomerengemisch kontinuierlich in einer Geschwindigkeit von 1 g/min eingespeist
wird.
40
Butadien
Butadien
Butadien
4,3 4,0
Butadien 25 g Styrol 25 g
Butadien 25 g Styrol 25 g
25g Styrol 150 g
Monomeres in der ersten Stufe:
Monomer in der zweiten Stufe:
Styrol 150 g
Styrol 100 g
Butadien 60 g
Die verwendete Menge von n-Butyllithi'Tn als
Initiator beträgt 63 mMol. Das Polymerisat wird gemäß Beispiel 12 verarbeitet und untersucht. Die Versuchsergebnisse sind in Tabelle XV angegeben.
Dehnung, % 213 Izod-Schlagzähigkeit, ungekerbt,
kg · cm/cm2 42,0
Die verwendete Menge des Initiators beträgt 63 mMol wie in Beispiel 12. Die Polymerisation wird ir
der ersten und der siebten Stufe jeweils 1 Stunde und ir
der dritten und fünften Stufe jeweils 30 Minuter durchgeführt In der zweiten, vierten und sechsten Stufe
wird das Monomerengemisch kontinuierlich in einet Geschwindigkeit von 1 g/min eingespeist Das erhaltene
Polymerisat wird gemäß Beispiel 12 verarbeitet und untersucht In Tabelle XVI sind die Ergebnisse
angegeben.
55
60
Grundmolare Viskositätszahl, dl/g | 0,70 |
Schmelzindex, g/l 0 min | 0.60 |
Zerreißfestigkeit, kg/cm2 | 233 |
Dehnung, % | 297 |
Izod-Schlagzähigkeit, ungekerbt. | |
kg · cm/cm2 | 503 |
Trübung bei Biegebea/ispruchung, mm | 4,6 |
Beispiel 16
Auf die in Beispiel 12 beschriebene Weise wird eine
siebenstufige Polymerisation unter Verwendung folgender Monomerkombinationen durchgeführt:
Die Polymerisation wird gemäß Beispiel 12 durchgeführt, jedoch werden die in Tabelle XVII angegebenen
Monomerkombinationen und Verfahrensweisen zur Herstellung der Copolymerisat-Segmente aus Styrol
und Butadien und der Homopolymerisat-Segmente aus
Butadien verwendet.
909 543/209
Ver- Monomere Monomere Monomere Art der Einspeisung der Monomeren zur
gleichs- in der 1. Stufe in der 2. Stufe in der 3. Stufe Ausbildung des Copolymerisat-Segments und
beispiel des Homopolymerisat-Segments
Styrol 400
Butadien 100
Butadien 100
Styrol 200
Styrol
Styrol
100
150
150
Butadien 100
Styrol 100
Butadien 100
Styrol 100
Butadien 100
- Monomergemisch wird in der 1. Stufe
kontinuierlich in einer Geschwindigkeit
von 1 g/min eingespeist
von 1 g/min eingespeist
Styrol 100 In der 2. Stufe wird Butadien kontinuier
lich in einer Geschwindigkeit von 1 g/min eingespeist
Styrol 150 In der 2. Stufe werden Styrol und
Butadien auf einmal zugegeben
Styrol 150 In der 2. Stufe wird das Monomeigemisch
kontinuierlich in einer Geschwindigkeit
von 1 g/min eingespeist
von 1 g/min eingespeist
Die Polymerisate werden gemäß Beispiel 12 verarbeitet und untersucht Die Ergebnisse sind in Tabelle XVIII
angegeben.
Tabelle XVIII | Grundmolare Viskositäts zahl |
Schmelz index |
Zerreiß festigkeit |
Dehnung | Izod-Schlag- zähigkeit |
Trübung bei Biege beanspruchung |
Glasüber gangs temperatur |
Vergleichs beispiel |
dl/g | g/10 min | kg/cm2 | % | kg · cm/cm2 | mm | C |
0,86 | 1,14 |
keine
Streckgrenze |
391 |
>100
• |
0 | -36 | |
5 | 0,72 | 0,12 | 334 | 12 | 13,0 |
Bruch während
des Versuchs |
-95 |
6 | 0,85 | 0,07 | 310 | 45 | 15,5 | 22,0 | -81 |
7 | 0,64 | 1,99 | 263 | 279 | >100 | 2,8 | -2 |
8 |
Wenn das Copolymerisat kiinen Homopolymerisat-Block aus Styrol enthält, wie in Vergleichsbeispiel 5, fällt
die Zerreißfestigkeit des Copolymerisats stark ab. Wenn in der zweiten Stufe Butadien homopolymerisiert oder
Styrol und Butadien copolymerisiert werden unter Bildung eines Copolymerisat-Segments mit geringerer
statistischer Verteilung durch Einspeisung des Monomerengemisches auf einmal, wie in den Vergleichsbeispielen 6 und 7, haben die erhaltenen Blockcopolymerisate eine schlechtere Dehnung und Schlagzähigkeit, und
sie neigen mehr zu Trübung bei Biegebeanspruchung.
Wenn in der zweiten Stufe Styrol und Butadien durch kontinuierliches Einspeisen des Monomerengemisches
zu einem Copolymerisat mit statistischer Monomerenverteilung copolymerisiert werden und kein Homopolymerisat-Segment aus Butadien gebildet wird, wie im
Vergleichsbeispiel 8, hat das erhaltene Polymerisat zwar eine verbesserte Schlagzähigkeit und ist weniger
empfindlich gegen Trübung durch Biegebeanspruchung, während der Glasübergangspunkt höher wird. Dies ist
ein Anzeichen für schlechtere physikalische Eigenschaften bei niedrigen Temperaturen.
Claims (4)
1. Blockcopolymerisate mit einer Grenzviskositätszahl (gemessen in Toluol bei 300C) von 035 bis
1,8 dl/g, die mindestens einen plastischen Block aus einem Homopolymerisat einer aromatischen Monovinylverbindung
und mindestens einen elastomeren Block aus einem Copolymerisat einer aromatischen
Vinylverbindung und einem konjugierten Dien aufweisen, erhalten durch Blockcopolymerisation
von 90 bis 65 Gewichtsteilen der aromatischen Monovinylverbindung und 10 bis 35 Gewichtsteilen
des konjugierten Diens in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel in Gegenwart einer Organolithiumverbindung
als Initiator und gegebenenfalls von 0,01 bis 5 Molprozent, bezogen auf die gesamten
Monomeren, einer Lewis-Base bei einer Temperatur von 20 bis 1200C1 wobei der plastische Block durch
Homopolymerisation von 50 bis 90 Gewichtsprozent
der Gesamtmenge an aromatischer Monovinylverbindung hergestellt wurde, der elastomere Block
aus mindestens zwei Segmenten (1) und (2) besteht, wobei das Segment (1) durch kontinuierliches
Beschicken des Polymerisationssystems mit einem Gemisch der aromatischen Monovinylverbindung
und des konjugierten Diens in einem festen Gewichtsverhältnis von 0,1 :1 bis 3,0:1 hergestellt
wurde und das Segment (2) durch Homopolymerisation des konjugierten Diens erhalten wurde und
wobei der Anteil des Segments (1) am elastomeren Block mindestens 50 Gewichtsprozent beträgt
2. Verfahren zur Herstellung von Blockcopolyme- \ säten gemäß Anspruch 1, durch Blockcopolymerisation
von 90 bis 65 Gewichtsteilen der aroma»- sehen Monovinylverbindung und 10 bis 35 Gewichtsteilen des konjugierten Diens in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel
in Gegenwart einer Organolithiumverbindung als Initiator und gegebenenfalls von 0,01 bis 5 Molprozent, bezogen auf die gesamten
Monomeren, einer Lewis-Base bei Temperaturen von 20 bis 120° Q wobei der plastische Block durch
Homopolymerisation von 50 bis 90 Gewichtsprozent der Gesamtmenge an aromatischer Monovinylverbindung
hergestellt wird und der elastomere Block ein Segment (1) enthält, das durch kontinuierliches
Beschicken des Polymerisationssystems mit einem Gemisch der aromatischen Monovinylverbindung
und des konjugierten Diens in einem festen Gewichtsverhältnis von 0,1 :1 bis 3,0:1 hergestellt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß man durch Homopolymerisation des konjugierten Diens ein
Segment (2) herstellt, wobei der Anteil des Segments (1) am elastomeren Block mindestens 50 Gewichtsprozent
beträgt
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung aller Blöcke die
Monomeren bzw. das Gemisch der Monomeren kontinuierlich einspeist.
4. Verwendung der Blockcopolymerisate nach «>
Anspruch 1 zur Herstellung von Formteilen.
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