DE2503336C2 - Polycarbonat-Formmassen - Google Patents
Polycarbonat-FormmassenInfo
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- C08L69/00—Compositions of polycarbonates; Compositions of derivatives of polycarbonates
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Description
Die Erfindung betrifft Poiycarbonat- Formmassen auf Basis hochmolekularer, aromatischer, thermoplastischer
Polycarbonate mit einem Gehalt von 0,5—50Gew.-°/o,
bevorzugt 2—20Gew.-% und insbesondere 5—10Gew.-% an Poly-l,4-phenylensulfiden mit unsubstituierten
1,4-Phenylen-Gruppen, bezogen auf Gesamtgewicht
Polycarbonat + Polyphenylensulfid.
Aromatische Polycarbonate werden auf Grund ihrer typischen zähelastischen Eigenschaften auf vielen
technischen Anwendungsgebieten eingesetzt. Nachteilig ist mitunter die nicht ausreichende Flammfestigkeit
für besonders spezielle Anforderungen und die geringe Hydrolysebeständigkeit. Diese Nachteile erschweren
den Einsatz von Polycarbonaten bisher bei besonders speziellen Anforderungen im Bereich der Elektrotechnik
und der Haushaltsgeräte. So müssen beispielsweise Gehäuse- und Geräteteile elektrischer Maschinen, die
im Heißwasserbereich verwendet werden, neben den üblichen schlagzähigen Eigenschaften, hohe Flammfestigkeit
und gute Hydrolysebeständigkeit besitzen (z. B. Spülmaschinen, Eierkocher usw.).
Flammwidrige Polycarbonate sind bekannt. Sie werden u. a. hergestellt durch Mitverwendung halogcnhaltiger
Dihydroxyverbindungen (Beispielsweise 2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan)
bei der Polycarbonat-Herstellung. Diese halogenhaltigen Polycarbonate
erreichen im Brandtest ab bestimmten Halogenkonzentrationen (Brom ca. 6 Gew.-%, Chlor ca. 10 Gew.-%)
die Einstufung VO (früher SEO) nach Underwriters'
Laboratories Subj. 94.
Nachteilig macht sich bei diesen halogenhaltigen Polycarbonaten vor allem das gegenüber reinen
aromatischen Polycarbonaten auf Basis von 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan (Bisphenol A) deutlich verschlechterte
Verarbeitungsverhalten (Fließverhalten) bemerkbar. Auch die mechanischen Eigenschaften
erreichen nicht das von Polycarbonat gewohnte Niveau. Ein weiterer Nachteil besteht in der möglichen Bildung
von Halogenwasserstoffsäuren im Brandfalle, wodurch durch Korrosion unabsehbare Folgeschäden entstehen
können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es nun, halogenfreie bzw. halogenarme Polycarbonat-Formmassen
bereitzustellen, die sich durch eine hohe Flammwidrigkeit auszeichnen und die oben beschriebenen
Nachteile wie schlechtes Fließverhalten und verminderte mechanische Eigenschaften nicht zeigen.
Es wurde nun gefunden, daß durch Zusätze an Poly-l,4-phenylensulfid mit unsubstituierten 1,4-Phenylen-Gruppen
zu reinem aromatischen Polycarbonaten die Brandwidrigkeit aromatischer Polycarbonate erhöht
wird, ohne daß die guten mechanischen Eigenschaften und die Verarbeitungseigenschaften verloren gehen.
Auch der Sauerstoffindex (nach ASTM-D 2863-70), der ein Maß für die Brennbarkeit in einem Gemisch aus
ίο Sauerstoff und Stickstoff ist, wird durch das zugemischte
Po!y-l,4-phenylensulfid deutlich erhöht So erreicht z. B. ein Prüfkörper mit einem Gehalt von 5 Gew.-%
Poly-1,4-phenylensulfid einen Sauerstoffindex von 0,30, während reines aromatisches Polycarbonat auf Basis
's von Bisphenol A einen Sauerstoffindex von 0,24 besitzt
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind somit Polycarbonat-Formmassen auf Basis hochmolekularer,
aromatischer thermoplastischer Polycarbonate, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 0,5—50Gew.-%,
bevorzugt 2—20Gew.-%, insbesondere 5— 10Gew.-%
eines Poly-1,A- phenyiensulfids mit unsubstituierten
1,4-Phenylen-Gruppen, bezogen auf Gesamtgewicht Polycarbonat + Poly-l,4-phenylensulfid. Diese Formmassen
besitzen sowohl ausreichende flammwidrige Eigenschaften bei gleichzeitig guten mechanischen
(beispielsweise zähelastischen) Eigenschaften, guter Verarbeitsbarkeit und guter Hydrolysebesiändigkeit.
Durch die Erfindung werden Polycarbonat-Formmassen bereitgestellt, die sich durch diese interessanten
Eigenschaftskombinationen auszeichnen, welche von herkömmlichen aromatischen Polycarbonaten nicht
erreicht werden. So ist z. B. die Kombination von Flammfestigkeit, Hydrolysebeständigkeit, gutem Verarbeitungsverhalten
und guten mechanischen Eigenschaften für eine Vielzahl von Einsatzgebieten interessant, so
daß dadurch eine Reihe neuer Anwendungsmöglichkeiten erschlossen werden kann.
Das Überraschende der Erfindung liegt insbesondere darin, daß durch das zugemischte Poly-l,4-phenylensulfid
mit unsubstituierten 1,4-Phenylen-Gruppen bereits in kleinen Mengen eine hervorragende Hydrolysebeständigkeit
gegen wäßriges Alkali und kochendes Wasser erzielt wird. So zerbricht z. B. ein Prüfstab (Länge 12 cm,
Breite 1 cm, Dicke 0,4 cm) auf Basis von Bisphenol A nach Lagerung in einer wäßrigen alkalischen Lösung
(pH 12) bei 600C unter einer Biegespannung von 800MPa bereits nach ca. 5 Stunden, während ein
Prüfstab aus 90Gew.-% Polycarbonat auf Basis von Bisphenol A und 10Gew.-% Poly-l,4-plionylensulfid
so nach 48 Stunden noch nicht gebrochen ist.
Auch nach längeren Kochzeiten in Wasser liegen die Schlagzähigkeitswerte wesentlich höher als bei reinem
aromatischem Polycarbonat.
Unter aromatischen Polycarbonaten im Sinne dieser Erfindung werden Homopolycarbonate und Copolycarbonate
verstanden, denen z. B. ein oder mehrere der folgenden Bisphenole zugrundeliegen:
Hydrochinon
Resorcin
Dihydroxydiphenyle
Hydrochinon
Resorcin
Dihydroxydiphenyle
Bis-(hydroxyphenyl)-alkane
Bis-(Hydroxyphenyl)-cycloalkane
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfide
Bis-(hydroxyphenyl)-äther
Bis-(hydroxyphenyl)-ketone
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfoxide
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfone
a,a'-Bis-(hydroxyphenyl)-diisopropylbenzole
Bis-(Hydroxyphenyl)-cycloalkane
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfide
Bis-(hydroxyphenyl)-äther
Bis-(hydroxyphenyl)-ketone
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfoxide
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfone
a,a'-Bis-(hydroxyphenyl)-diisopropylbenzole
sowie deren kernalkylierie und kernhaiogenierte
Verbindungen. Diese und weitere geeignete aromatische Dihydroxyverbindungen sind z. B. in den US-Patentschriften
30 28 365, 29 99 835. 31 48 172, 32 71 368, 29 91 273, 32 71367, 3014891 und 2999846, in den
deutschen Offenlegungsschriften 15 70 703, 20 63 050, 20 63 052, 22 11 956, 22 11 957, der franz. Patentschrift
15 61 518 und in der Monographie »H. Schnell. Chemistry and Physics of Polycarbonates, lntersciene Publishers,
New York, 1964« beschrieben.
Bevorzugte Bisphenole sind z. B.:
4,4-Dihydroxydiphenyl
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan 2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan
1,1 -Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan aA'-Bis-(4-hydroxyphenyl)-p-diisnpropylbenzol
2,2-Bis-(3-methyl-4-hydroxypheny])-propan 2,2-l»is-(3-chlor-4-hydroxyphenyl)-propan
Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-methan 2,2-Bis-(3,5-dimeihyI-4-hydroxyphenyl)-propan
Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxypheny!)-sulfon 2.4-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenol)-2-methylbutan
l,1-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-cyclohexan a,*'-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxv>henyl)-p-diisopropylbenzol
2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan 2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan.
Besonders bevorzugte Bisphenole sind z. B.:
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan
2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan 2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan
i.l-Bis-^-hydroxyphenylJ-cyclohexan.
Bevorzugte aromatische Polycarbonate sind solche, denen ein oder mehrere der als bevorzugt genannten
Bisphenole zugrundeliegcn. Besonders bevorzugt werden Copolycarbonate, denen 2,2-Bis-(4-hydro::yphenyl)-propan
und eines der anderen als besonders bevorzugt genannten Bisphenole zugrundeliegen. Besonders bevorzugt
sind weiterhin Polycarbonate allein auf Basis von 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan oder 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan.
Die aromatischen Polycarbonate können nach bekannten Verfahren hergestellt werden, so z. B. nach dem
Schmelznmesterungsverfahren aus Bisphenolen und Diphenylcarbonat und dem Zweiphasengrenzflächenverfahren
aus Bisphenolen und Phosgen, wie es in der obengenannten Literatur beschrieben ist.
Die aromatischen Polycarbonate können auch durch di-n Einbau geringer Mengen an Polyhdroxyverbindungen,
z. B. 0,05—2,0 Mol-% (bezogen auf die eingesetzten
Bisphenole), verzweigt sein. Polycarbonate dieser Art sind z. B. in den deutschen Offenlegungsschriften
15 70 533, 15 95 762, 21 16 974. 21 13 347, der britischen Patentschrift 10 79 821 und in der US-Patentschrift
35 44 514 beschrieben. Einigz der verwendbaren Polyhydroxyverbindungen
sind beispielsweise Phloroglucin, 4,6-Dirnethyl-2,4,6-tri-(4-hydroxyphenyl)-hepten-2,4,6-Dimethyl-2,4,6-tri-(4-hydroxyphenyl)-heptan,
1,3,5-Tri-(4-hydroxyphcnyl)-bcn/ol,
1,1,1-TYi (4-hydroxyphenyI)-äthan,
Tri-(4-hydroxyphcnyl)-phenylmethan. 2,2-Bis-
[4,4-(4,4'-dihydroxydiphcnyl)cyclohexy I]-propan,
2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl-4-isopropy I)-phenol, 2,6-Bis
(2'-hydroxy-5'-mcthyl-benzyl)-4-niethyl-phL-mil, 2,4-Dihydroxybenzoesäure,
2-(4-Hydroxyphenyl)-2-(2,4-dihydroxyphenyl)-propan und l,4-Bis-(4',4"-dihydroxytriphenyl-methyl)-benzol.
Die aromatischen Polycarbonate sollen in der Regel Molekulargewichte M„ von 10 000 bis über 200 000, vorzugsweise von 20 000 bis 80 000 haben.
Die aromatischen Polycarbonate sollen in der Regel Molekulargewichte M„ von 10 000 bis über 200 000, vorzugsweise von 20 000 bis 80 000 haben.
Poly-l,4-phenylensulfide im Sinne der Erfindung sind
Umsetzungsprodukte von Polyhalogenverbindungen mit Alkalimetallsulfiden (gemäß US 33 54 129), Polyhalogen-Aromaten
mit Schwefel und einem Metallsulfid (gemäß US 25 13 188) bzw. Polymere aus Metallsalzen
von Halothiophenolaten erhalten bei einer Polymerisationstemperatur
von 250—310°C unter Stickstoff (gemäß GB 9 62 941). Die verwendeten Polyphenylensulfide
sind z.B. als Handelsprodukte Ryton® R 6 und Ryton® R 4 (aus 1974) der Firma Philips Petroleum
Company, Delaware, USA bekannt.
Poly-l,4-phenylensulfide im Sinne der Erfindung sind bevorzugt die vom unsubstituierten 1,4-Phenylen
(—CfchU—) abgeleiteten Polymeren, deren Einfriertemperatur
zwischen etwa 85°C und etwa 95°C liegt.
Die homogene Einarbeitung der Poly-l,4-phenylensulfide in Polycarbonat erfolgt nach bekannten Verfahren
über einen Doppelwellenextruder bei 250—290° C.
Die Schmelze wird zu einem Strang extrudiert und anschließend granuliert.
Die erfindungsgemäßen Polycarbonat-Formmassen können gegebenenfalls noch Stabilisatoren, Farbstoffe
oder Füllstoffe oder Glasfasern in den üblichen Mengen enthalten, dadurch können die erfindungsgemäßen
guten Eigenschaften der Polycarbonat-Poly-1,4-phenylensulfid
Gemische in gewünschter Weise modifiziert werden. Die Homogenität der Abmischung und die gute
Verträglichkeit der Mischungskomponenten zeigt sich in den ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften.
Besonderes Kennzeichen hierfür ist die Zusammenfließnahtfestigkeit
(DIN 53 453), die bei der Beurteilung von Polymerlegierungen als Maß für die Verträglichkeit
benutzt werden kann und die im vorliegenden Fall die Werte einphasiger Systeme erreicht.
Die erfindungsgemäßen flammfesten und hydrolysebeständigen
Polycarbonat-Formmassen können in Form von Pulver oder Granulat nach den bekannten
Verarbeitungsverfahren, wie z. B. durch Spritzgießen und Extrusion, zu Formkörpern der verschiedensten Art
verarbeitet werden. Formmassen daraus eignen sich zur Herstellung schwer brennbarer, hydrolysebeständiger
und schlagzäher Formteile, wie sie beispielsweise im allgemeinen Apparatebau, Feinwerktechnik, Elektrotechnik
und Telekommunikation Anwendung finden, ferner zur Herstellung von Halbzeugen, wie z. B. Folien.
Platten, Stäben, Profilen usw.
Folgende Beispiele sollen den Erfindungsgegenstand näher erläutern:
I. Die verwendeten aromatischen Polycarbonate.
1.1 Allgemeine Herstellungsvorschrift für Polycarbonate.
Ca. 454 Teile 4,4'-Dihydroxydiphenyl-2,2-propan und 9,5 Teile p-tert.-Butylphenol werden
1.1 Allgemeine Herstellungsvorschrift für Polycarbonate.
Ca. 454 Teile 4,4'-Dihydroxydiphenyl-2,2-propan und 9,5 Teile p-tert.-Butylphenol werden
in 1,5 1 Wasser suspendiert. In einem 3-Halskolben,
ausgestattet mit Rührer und Gaseinleitungsrohr, wird der Sauerstoff aus der
Reaktionsmischung entfernt, indem unter
6"; Rühren 15 Minuten lang Stickstoff durch die
Reaktionsmischung geleitet wird. Dann werden 355 Teile 45%iger Natronlauge und 1000
Teile Methylenchlorid zugegeben. Die Mi-
schung wird auf 25°C abgekühlt. Unter Aufrechterhaltung dieser Temperatur durch
Kühlen werden 237 Teile Phosgen während einer Zeitdauer von 120 Minuten zugegeben.
Eine zusätzliche Menge von 75 Teilen einer 45%igen Natronlauge wird nach 15—30 Minuten
zugegeben bzw. nachdem die Phosgenaufnahme begonnen hat. Zu der entstandenen Lösung werden 1,6 Teile Triäthylamin zugegeben
und die Mischung weitere 15 Minuten gerührt. Eine hochviskose Lösung wird erhalten,
deren Viskosität durch Zugabe von Methylenchlorid reguliert wird. Die wäßrige
Phase wird mit Wasser, salz- und alkalifrei gewaschen. Das Polycarbonat wird aus der
gewaschenen Lösung isoliert und getrocknet. Das Polycarbonat hat eine relative Viskosität
und 1,29—130, gemessen in einer 0,5%igen Lösung von Methylenchlorid bei 20°. Das
entspricht ungefähr einem Molekulargewicht von 32 000. Das so gewonnene Polycarbonat
wird extrudiert und granuliert.
A. Ein aromatisches Polycarbonat auf Basis von 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan (Bisphenol A)
mit einer relativen Viskosität von ηΓ& = 1,29,
M Ls = 28 000. Die Viskositäten werden gemessen bei 25°C in Methylenchlorid bei einer Konzentration
von 5 g/l (M(JT= Lichtstreu-Molekulargewicht).
B. Ein aromatisches Polycarbonat auf Basis von Mol-% Bisphenol A und 30 Mol-% 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan
(Tetramethylbisphenol A) mit einer relativen Viskosität von
TJre/= 1,28, M LS= 31 000.
C. Ein aromatisches Polycarbonat auf Basis von Mol-% Bisphenol A und 5 Mol-% 2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxypheny!)-propan
(Tetrabrombisphenol A) mit einer relativen Viskosität von I]n-I= 1,31, M/j= 39 000.
II. Die verwendeten Polyphenylensulfide.
11.1 Als Polyphenylensulfide werden die angeführten Handelsprodukte eingesetzt (D und E).
Ein Beispiel für die Herstellung eines zu verwendenden Polyphenylensulfids sei zusätzlich
aufgeführt:
Die Darstellung des Polyphenylensulfids kann nach US 33 54 129 erfolgen. Hierzu werden
60 g Na2S · 9 H2O in 100 ml N-Methylpyrrolidon
in einem mit Stickstoff durchspülten Autoklaven auf 190°C erhitzt. Dieses anfängliche
Heizen entfernt das Kristallwasser des Natriumsulfids. Zu der Lösung werden 36,7 g
p-Dichlorbenzol hinzugefügt. Die Lösung wird dann im verschlossenen Autoklaven 44 Stunden
bei 231°C, 20 Stunden bei 225°C und 24 Stunden bei 2600C gehalten. Man erhält ein
Polymeres, das nach Waschen mit Wasser und Aceton getrocknet wird und bei 290°C zu
einem harten Film verarbeitet werden kann. Der Schmelzpunkt des Polyphenylensulfids
liegt zwischen 275 und 285"C. die Ausbeute bei ca. 80%.
D. Unverstärktes Poly-l,4-phenylensulfid mit einer Schmelzviskosität von η,,, = 4500 Pa ■ s(bei 306° C
und einer Schubspannung von τ = 102 Pa in einem
instion-Viskosimeter gemessen).
E. Poly-l,4-phenylensulfid mit einer Schmelzviskosität
von ?;m = 4500 Pa · s (bei 306° C und einer
Schubspannung von r = 102 Pa in einem Instion-Viskosimeter
gemessen), mit 40Gew.-% Glasfasern verstärkte Ryton® R 6, das vorstehend
charakterisiert ist. Die Menge an Glasfasern bezieht sich auf Gesamtgewicht aus Poly-1.4-phenylensulfid
+ Glasfasern.
Beispiel 1 —4
Die Eigenschaften der reinen Polycarbonate A„ B., C.
ohne Polyphenylsulfid sind in der Tabelle 1 beschrieben, ebenso die des Poly-l,4-phenylensulfids D.
Reinem Polycarbonat A. werden im Doppelwellenextruder bei 250° C 2 Gew.-% Polyphenylensulfid D.
zugemischt. Die Abmischung wird extrudiert und granuliert. Formkörper dieser Mischung werden bei
270°C gespritzt. Die Eigenschaften sind in der Tabelle 1 beschrieben.
Reinem Polycarbonat B. werden im Doppelwellenextruder bei 27O0C 10Gew.-% Polyphenylensulfid D.
zugemischt. Die Abmischung wird extrudiert und granuliert. Formkörper dieser Mischung werden bei
280°C gespritzt. Die Eigenschaften sind in der Tabelle 1 beschrieben.
Reinem Polycarbonat A. werden im Doppelwellenextruder bei 250°C 20 Gew.-% Polyphenylensulfid D.
zugemischt. Die Abmischung wird extrudiert und granuliert. Formkörper dieser Mischung weiden bei
270° C gespritzt. Die Eigenschaften sind in der Tabelle 1 beschrieben.
Reinem Polycarbonat C. werden im Doppelwehenextruder
bei 290°C 5Gew.-% Polyphenylensulfid D. zugemischt. Die Abmischung wird extrudiert und
granuliert. Formkörper dieser Abmischung weiden bei 280°C gespritzt. Die Eigenschaften sind in der Tabelle 1
beschrieben.
Reinem Polycarbonat A. werden im Doppelwellenextruder bei 250°C 40 Gew.-% Polyphenylensulfid E. (d. h.
24 Gew.-% reines Polyphenylensulfid und 16Gew.-% Glasfasern) zugemischt. Die Abmischung wird extrudiert
und granuliert. Formkörper dieser Abmischung werden bei 280°C gespritzt. Die Eigenschaften sind in
der Tabelle 1 beschrieben.
Eigenschaften aus den Beispielen 1 — 9
Dimen | DIN | Beispiel | KJ/m2 | 53453 | 3x92 | Beispiel | Beispiel | Beispiel | Beispiel | Beispiel | n.g. | n.g. | Beispiel | Beispiel | Beispiel | K) | OO | ||
sion | 1 | 7xn.g. | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | Oi | ||||||||
Polycarbonat | % | 100 | KJ/m2 | 53453 | 25 | 100 | 100 | 98 | 90 | 5x75 | 4x71 | 80 | 95 | 60 | o | ||||
Poly-1,4-phenylensulfid | % | — | 100 | 2 | 10 | 5xn.g. | 6xn.g. | 20 | 5 | 24 | CO | ||||||||
Reißdehnung | % | 53455 | > 120 | KJ/m2 | 53453 | 20 | 100 | 110 | <9 | 105 | 98 | 6x50 | 6x42 | 107 | 115 | 4 | |||
E-Modul | MPa | 53457 | 2300 | 2400 | 2300 | 4390 | 2310 | 2420 | 4 χ n.g. | 4xn.g. | 2440 | 2500 | 3700 | ||||||
Schlagzähigkeit | KJ/m2 | 53453 | n.g.*) | KJ/m2 | 53453 | 15 | n.g. | n.g. | 8 | n.g. | n.g. | 30 | 35 | n.g. | n.e. | 35 | |||
Zusammenfließnahtfestigkeit | KJ/m2 | 88 | KJ/m2 | 53453 | 8 | 80 | 90 | 7 | 80 | 78 | 18 | 20 | 74 | 77 | 7 | ||||
Kerbschlagzähigkeit | KJ/m2 | 53453 | >35 | KJ/m2 | 53453 | 8 | IO | 25 | 1 | 34 | 14 | 15 | 17 | 25 | 24 | 8 | |||
Vicat B | 0C | 53460 | 153 | 160 | 154 | 227 | 150 | 148 | 147 | 152 | 150 | ||||||||
O2-Index | ASTM-D | 0,24 | 0,24 | 0,34 | 0,27 | 0,33 | 0,35 | 0,35 | 0,33 | ||||||||||
2863-70 | |||||||||||||||||||
Brandtest n. UL Subj. 94 1/16" | VII | VII | VII | VII | VII | VII | VO | VI | |||||||||||
Brandtest n. UL Subj. 94 1/8" | VII | VII | VO | VI | VI | VO | VO | VI | |||||||||||
Brandtest n. UL Subj. 94 1/4" | VI | VI | VO | VI | VO | VO | VO | VO | |||||||||||
Hydrolysebeständigkeit: Es wird die Schlagzähigkeit nach Lagerung in | kochendem | Wasser als Maß für die Hydrolysebeständigkeit | herangezogen. | ||||||||||||||||
Schlagzähigkeit nach 100 h | n.g. | n.g. | 2x50 | n.g. | 20 | ||||||||||||||
8 χ n.g. | |||||||||||||||||||
Schlagzähigkeit nach 200 h | 60 | 40 | 6x46 | 5x60 | 20 | ||||||||||||||
4xn.g. | 5xn.g. | ||||||||||||||||||
Schlagzähigkeit nach 300 h | 50 | 20 | 65 | 5x50 | 20 | ||||||||||||||
5xn.g. | |||||||||||||||||||
Schlagzähigkeit nach 400 h | 50 | 5 | 50 | 30 | 19 | ||||||||||||||
Schlagzähigkeit nach 500 h | 10 | 1 | 25 | 20 | 16 | ||||||||||||||
Schlagzähigkeit nach 700 h | 10 | 1 | 25 | 10 | 14 | ||||||||||||||
*) Nicht gebrochen = n.g.
Claims (2)
1. Thermopolastische Polycarbonat-Formmassen
auf Basis hochmolekularer, aromatischer thermoplastischer Polycarbonate, gekennzeichnet
durch einen Gehalt von 0,5 bis 50 Gew.-Vo eines
Poly-l,4-phenylensulfids mit unsubstiiuierten
1.4-Phenylen-Gruppen, bezogen auf Gesamtgewicht
Polycarbonat + Polyphenylensulfid.
2. Thermoplastische Formmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aromatische
Polycarbonate auf Basis von 2£-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan
(Bisphenol A), Z2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenylj-propan (Tetrabrombisphenol A) und
2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan (Tetramethylbisphenol
A) verwendet werden.
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Family Applications (1)
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