DE2718466A1 - Verfahren zur herstellung von verzweigten polycarbonaten - Google Patents

Verfahren zur herstellung von verzweigten polycarbonaten

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DE2718466A1 DE19772718466 DE2718466A DE2718466A1 DE 2718466 A1 DE2718466 A1 DE 2718466A1 DE 19772718466 DE19772718466 DE 19772718466 DE 2718466 A DE2718466 A DE 2718466A DE 2718466 A1 DE2718466 A1 DE 2718466A1
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G64/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carbonic ester link in the main chain of the macromolecule
    • C08G64/04Aromatic polycarbonates
    • C08G64/06Aromatic polycarbonates not containing aliphatic unsaturation
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/36Sulfur-, selenium-, or tellurium-containing compounds
    • C08K5/41Compounds containing sulfur bound to oxygen
    • C08K5/42Sulfonic acids; Derivatives thereof

Description

5090 Leverkusen, Bayerwerk PS-mo
2 5. Apr!! -ηη
Verfahren zur Herstellung von verzweigten Polycarbonaten
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung thermoplastischer, hochmolekularer und löslicher Polycarbonate mit Verzweigungsstellen durch vollständigen Einbau von Cyanurchlorid als trifunktionellem Verzweiger und die nach diesem Verfahren herstellten verzweigten Polycarbonate.
US-Patent 3 451 049 beschreibt die Mitverwendung von Cyanurchlorid bei der Herstellung von thermoplastischen hochmolekularen Polycarbonaten.
Die danach erhältlichen Polycarbonate haben jedoch beispielsweise keine thermische Stabilität, was zu Verfärbung bei der thermoplastischen Verarbeitung führt, und eine verminderte Beständigkeit gegen Lichteinwirkung, woraus Vergilbungserscheinungen des Materials resultieren, zur Folge hat.
Gemäß DT-OS 2246 106 (Le A 14 638) und DT-OS 2346 935 (Le A 15 223) erfolgt der vollständige Einbau von Trihalogen-s-triazinen in s-Triazinring enthaltende PoIy-
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H 0 9 Ö h /, / 7 6
carbonate über Primärreaktionen der Halogenatome am Triazinring mit entsprechenden Mengen an aromatischen Dihydroxyverbindungen und nachfolgender Polykondensation zu hochmolekularen Polycarbonaten nach bekannten Polycarbonat-Herste1lungsverfahren.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum vollständigen Einbau von Cyanurchlorid in thermoplastische Polycarbonate, daß dadurch gekennzeichnet ist, daß man Diphenole mit 0,05 bis 2.0 Mol %, bezogen auf Mole Diphenole, Cyanurchlorid unter pH- und Temperatursteuerung und in Gegenwart eines Cosolvens in einer Primärreaktion vollständig umsetzt, und danach nach den bekannten Methoden des Phasengrenzflächenverfahrens zu hochmolekularen, verzweigten, thermoplastischen Polycarbonaten polykondensiert.
Die erfindungsgemäß erhältlichen Polycarbonate haben gegenüber denen der US-PS 3 541 049 eine verbesserte Thermostabilität, was insbesondere nach den hohen thermischen Belastungen der Mehrfachextrusion sichtbar wird.
Bei der Verarbeitung von thermoplastischen Polycarbonaten, insbesondere nach dem Blasverformungsverfahren, ist die Mehrfachextrusion ohne Verbräunung des Materials besonders wichtig, weil der hierbei anfallende Verschnitt wieder in den Verarbeitungsgang rückgeführt werden kann.
Außer dem bereits bekannten, gegenüber linearen Polycarbonaten vorteilhaften Eigenschaftsbild der erfindungsgemäß erhältlichen Polycarbonate erzielt man mit den er-
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findungsgemäß erhältlichen Polycarbonaten in Kombination mit im Polycarbonat löslichen und unlöslichen Salzen, insbesondere Alkalisalzen, von anorganischen Mineralsäuren und/oder organischen Carbon- und Sulfonsäuren in Mengen von O.OO1 bis 0.5 Gew.-%, bezogen auf Gewicht verzweigtes Polycarbonat, hervorragende Flammfestigkeit, die die Bewertung von VO nach dem Brandtest Subject 94 der Underwriters1 Laboratories (USA) selbst bei dünnsten Wandstärken von 1/16 Zoll erreicht.
Im einzelnen werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren 0,05 - 2,0 Mol-% des Cyanurchlorids gelöst in einem gegen Phosgen inerten und mit Wasser mischbaren Lösungsmittel wie z.B. Aceton oder Acetonitril zu einer Mischung von 100 Mol-% der halogenfreien und/oder halogenhaltigen Diphenole und 25 - 200 Mol-% Natriumhydroxid oder äquivalente Mengen einer entsprechenden anderen Base in Wasser langsam in einem Zeitraum von 0,2-5 Stdn. bei Temperaturen von 0-40°C zudosiert. Die vollständige Umsetzung des Cyanurchlorid erfolgt bei Temperaturen von 0-90 C, vorzugsweise 2O-5O°C, wobei meist die Temperatur langsam gesteigert wird, um eine stufenweise Abreaktion der einzelnen Chloratome am Cyanurchlorid zu gewährleisten. Es kann aber auch bei gleichbleibender Temperatur, insbesondere Raumtemperatur, ausreagiert werden. Der Zeitraum der vollständigen Umsetzung variiert je nach gewähltem Temperaturprogramm von 1-24 Stdn., insbesondere 1-5 Stdn., wobei die längeren Verweilzeiten bei niedrigeren Temperaturbereichen gewählt werden. Nach Beendigung der Umsetzung kann direkt im gleichen Reaktionsgefäß die Polycarbonatherstellung erfolgen. Nach Zugabe
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eines nicht mit Wasser mischbaren und gegen Phosgen inerten Lösungsmittels wie z.B. Methylenchlorid, Chlorbenzol oder deren Gemische und einer als Kettenabbrecher wirkenden aromatischen Monohydroxyverbindung, wie z.B. Phenol, p-Kresol, p-tert.-Butylphenol oder Tribromphenol in Mengen von 0.1 bis 8.0 Mol % bezogen auf Mole eingesetzte Diphenole, und Einstellen des geeigneten pH-Wertes, vorzugsweise 12 bis 14, wird nach dem bekannten Phasengrenzflächenverfahren phosgeniert. Das bei der Umsetzung von Cyanurchlorid in der Primärreaktion zugesetzte, mit Wasser mischbare Cosolvens stört bei der Phosgenierung und den nachfolgenden Reaktionsschritten nicht. Nach Aufkondensation des Phosgenierungsgemisches durch Zugabe tertiärer Amine nach bekannten Verfahren und entsprechender, bekannter Aufarbeitung des Ansatzes werden die erfindungsgemäßen, verzweigten, hochmolekularen, thermoplastischen und aromatischen Polycarbonate isoliert. Das mit Wasser mischbare Cosolvens aus der Primärreaktion wird bei dem Aufarbeitungsprozeß annähernd quantitativ aus der Polycarbonatlösung entfernt. Nach Ausfällen des Polycarbonates und Trocknen oder Verdampfen des Lösungsmittels fallen die erfindungsgemäßen Polycarbonate in reiner Form an.
Unter thermoplastischen Polycarbonaten im Sinne dieser Erfindung werden aromatische Homopolycarbonate und aromatische Copolycarbonate verstanden, denen z.B. ein oder mehrere der folgenden Diphenole zugrunde liegen:
Hydrochinon
Resorcin
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Dihydroxydiphenyle Bis-(hydroxyphenyl)-alkane Bis-(hydroxyphenyl)-cycloalkane Bis-(hydroxyphenyl)-sulfide Bis-(hydroxyphenyl)-äther Bis-(hydroxyphenyl)-ketone Bis-(hydroxyphenyl)-sulfoxide Bis-(hydroxyphenyl)-sulfone ^oC '-Bis- (hydroxyphenyl)-diisopropylbenzole
sowie deren kernalkylierte und kernhalogenierte Verbindungen. Diese und weitere geeignete Diphenol sowie die Darstellung und Aufarbeitung hochmolekularer, thermoplastischer Polycarbonate sind z.B. in den US-Patentschriften 3 028 365,
2 999 835, 3 148 172, 3 271 368, 2 991 273, 3 271 367,
3 280 078, 3 014 891 und 2 999 846, in den deutschen Offenlegungsschriften 1 570 703, 2 063 050, 2 063 052, 2 211 956, 2 311 957, der franz. Patentschrift 1 561 518 und in der Monographie "H. Schnell, Chemistry and Physics of Polycarbonates, Intersciene Publishers, New York, 1964" beschrieben.
Bevorzugte Diphenole sind z.B.:
4.4'-Dihydroxydiphenyl
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan 2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan «£,,e£ '-Bis- (4-hydroxyphenyl) -p-diisopropylbenzol 2,2-Bis-(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-propan 2,2-Bis-(3-chlor-4-hydroxyphenyl)-propan Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-methan
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2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan Bis-(3,5-Dimethy1-4-hydroxyphenyl)-sulfon 2,4-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan 1,1-Bis-(3,5-dimethy1-4-hydroxyphenyl)-cyclohexan «£„<£'-Bis- (3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-p-diisopropylbenzol 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan 2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan.
Besonders bevorzugte Diphenole sind z.B.:
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan
2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan 2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan.
Bevorzugte aromatische Polycarbonate sind solche, denen ein oder mehrere der als bevorzugt genannten Diphenole zugrundeliegen. Besonders bevorzugt werden Copolycarbonate, denen 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan und eines der anderen als besonders bevorzugt genannten Diphenole zugrundeliegen. Besonders bevorzugt sind weiterhin Polycarbonate allein auf Basis von 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan oder 2,2-Bis-(3,5-dimethy1-4-hydroxyphenol)-propan.
Die aromatischen Polycarbonate sollen in der Regel mittlere Gewichtsmittel-Molekulargewichte S von 10 000 bis über 200 000, vorzugsweise von 20 000 bis 80 000 haben, ermittelt durch Messungen der rel. Viskosität in CH2Cl2 bei 25°C und einer Konzentration von 0.5 Gew.-% und SchmelzViskositäten von 10 bis 10 Pas (gemessen in Pascal χ sec =
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Pas bei 3OO°C) bei Deformationsgeschwindigkeiten von 10° - 5x 103 see "Ί.
Als carbonatbildende Verbindungen können bei der Phasengrenzflächenkondensation neben Phosgen auch andere Carbonylhalogenide wie z.B. Carbonylfluorid und Carbonylbromid sowie deren Mischungen oder Bishalogenkohlensäureester von Dihydroxyverbindungen wie z.B. Hydrochinonbischlorkohlensäureester verwendet werden.
Wie üblich, können auch beim erfindungsgemäßen Verfahren Zusatzstoffe aller Art vor, während oder nach dem Herstellungsvorgang zugegeben werden. Erwähnt seien in diesem Zusammenhang beispielsweise Farbstoffe, Pigmente, Entformungsmittel, Stabilisatoren gegen Feuchtigkeits-, Hitze- und UV-Einwirkung, Gleitmittel, Füllstoffe, wie Glaspulver, Quarzerzeugnisse, Graphit, Molybdänsulfid, Metallpulver, Pulver höherschmelzender Kunststoffe, z.B. Polytetrafluoräthylenpulver, natürliche Fasern, wie Asbest, ferner Glasfasern der verschiedensten Art, Metallfaden sowie während des Verweilens in der Schmelze der Polycarbonate stabile und die Polycarbonate nicht merklich schädigende Fasern.
Die Flammfestigkeit der erfindungsgemäß erhältlichen verzweigten Polycarbonate kann außer durch den erwähnten Zusatz von Salzen auch durch Einkondensation von 5 bis 10 Mol %, bezogen auf Mole eingesetzte Diphenol, an halogenierten Diphenolen, insbesondere Tetrabrombisphenol A erreicht werden.
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Die erfindungsgemäß erhältlichen Polycarbonate eignen sich sowohl für die Extrusion als auch für die Spritzgießverarbeitung. Wegen des guten Standverhaltens des Schmelzstranges ist auch die Herstellung von großen Hohlkörpern nach dem Blasverformungsverfahren möglich. Die ausgezeichneten strukturviskosen Eigenschaften ermöglichen es, z.B. Extrusionsfolien mit guten mechanischen Eigenschaften und verminderter Spannungsrißkorrosion leicht zugänglich zu erhalten.
Durch Spritzgießen können Formkörper wie Formteile aller Art wie Gehäuse, Spulenkörper, Abdeckungen, Haushaltsgeräte usw. hergestellt werden.
Die in den Beispielen angegebenen Prozentgehalte beziehen sich auf das Gewicht, sofern nicht anders angegeben. Die relativen Viskositäten ■">? . wurden an 0.5 prozentigen Lösungen in Methylenchlorid bei 25°C gemessen. Die scheinbaren Schmelzviskositäten, gemessen Pascal χ sec (= Pas) bei der jeweils angegebenen Deformationsgeschwindigkeit (see" ), wurden bei 3000C bestimmt. Weitere Einzelheiten sind den Beispielen zu entnehmen.
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AO
Beispiel 1
2,28 kg Bisphenol A werden in einem Gemisch von 200 g Natriumhydroxid in 1,1 1 Wasser und 800 ml Acetonitril vorgelegt. Bei 15°C wird eine Lösung aus 18,44 g Cyanurchlorid (1,0 Mol-% Verzweiger bzw. auf den Anteil Bisphenol A) in 200 ml Acetonitril in 15 Min. zugetropft. Danach läßt man in 4 5 Min. auf Raumtemperatur erwärmen und hält das Reaktionsgemisch anschließend 1 Std. bei 30°C und darauffolgend 1 Std. bei 400C. Dieses Vorkondensat wird dann mit einer Lösung aus 20 1 Wasser und 1,1 kg Natriumhydroxid und 25 kg Methylenchlorid sowie 61,5 g p-tert.-Butylphenol als Kettenabbrecher versetzt und durch Einleiten von 1,5 kg Phosgen in 1 Std. in üblicher Weise nach dem Phasengrenzflächenverfahren phosgeniert. Anschließend gibt man 6 ml Triäthylamin hinzu und läßt
1 Std. aufkondensieren.
Die organische Phase wird abgetrennt und zweimal mit
2 %iger Phosphorsäure und dreimal bzw. solange mit Wasser gewaschen, bis die wäßrige Phase elektrolytfrei ist. Das Lösungsmittel wird abdestilliert und man erhält 4,3 kg Polycarbonat mit einer relativen Viskosität: ?? , = 1,32O
Die Molekulargewichtsmessungen über die Viskosität (M ) und die Lichtstreuung (MLg) ergeben folgende Werte:
Mn = 32600 MLS = 41800
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AA
Beispiel 2
2/28 kg BPA werden in einer Lösung von 1,4 kg Natriumhydroxid in 20 1 Wasser vorgelegt und 20 1 Methylenchlorid sowie 61,5 g p-tert.-Butylphenol als Kettenabbrecher zudosiert. Während der einstündigen Phosgenierung mit 1,5 kg Phosgen wird eine Lösung von 18,44 g Cyanurchlorid (1,0 Mol-% bezogen auf die Anteile Bisphenol A) in 2 1 Chlorbenzol zugetropft. Nach 1 Std. Aufkondensation durch Zugabe von 6 ml Triethylamin wird wie in Beispiel 1 aufgearbeitet.
*rel ■ '
M/g = 30700 MLS = 36900
Beispiel 3
Zum Vergleich wird unter gleichen Bedingungen ein lineares Polycarbonat hergestellt. Das Polycarbonat wird gemäß Beispiel 2 hergestellt, jedoch mit der Ausnahme, daß während der Phosgenierung keine Verzweigerlösung (Cyanurchlorid in Chlorbenzol) zugetropft wird.
M^ = 25400 MLS = 25600
Die Differenz zwischen dem Molgewicht M£ und M-g verdeutlicht die Verzweigerwirkung bzw. Verzweigergrad. Während bei dem in Beispiel 3 hergestellten unverzweigten Polycarbonat M^ und MLg nahezu identisch sind, weisen die verzweigten Polycarbonate einen charakteristischen Unter-
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schied zwischen M-jj und K^- auf. Im Vergleich zu Beispiel 2 zeigt das Polycarbonat in Beispiel 1, das nach dem erfindungsgemäßen Vorkondensationsverfahren hergestellt wurde, eine deutlich größere Differenz zwischen Mib und VL ς und demgemäß auch einen höheren Verzweigungsgrad als das Polycarbonat, das nach dem bisherigen Stand der Technik mit Cyanurchlorid verzweigt wurde.
Beispiel 4
Von dem in Beispiel 1,2 und 3 hergestellten Polycarbonaten wurde zur Verdeutlichung der ausgeprägten Strukturviskosität der erfindungsgemäßen, verzweigten Polycarbonate die Abhängigkeit der scheinbaren Schmelzviskosität von der Schergeschwindigkeit bei 300 C ermittelt (Düse L/D 20):
Schergeschwindigkeit (see"1)
10
5x10
5x10"
10-
Scheinbare Schmelzgeschwindigkeit (Pas = Pascal χ sec)
PC gemäß Bsp. 1 2 3
4100 3800 2050
1900 1700 1300
390 390 380
1400 650 420 1050 550 390 370 340 275
Auch hier besitzt das erfindungsgemäße Polycarbonat die ausgeprägteste Strukturviskosität und damit auch den höchsten Verzweigungsgrad.
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Beispiel 5
3/03 kg Bisphenol A werden in einem Gemisch von 266 g Natriumhydroxid in 1,46 1 Wasser und 1,0 1 Acetonitril vorgelegt. Bei 15°C wird eine Lösung von 12,97 g Cyanurchlorid (0,5 Mol-% bez. auf alle Bisphenolanteile) in 265 ml Acetonitril in 15 Min. zugetropft. Danach läßt man in 45 Min. auf Raumtemperatur erwärmen und hält das Reaktionsgemisch anschließend 1 Std. bei 30°C und darauffolgend 1 Std. bei 40°C.
Dieses Vorkondensat wird dann in einer Lösung aus 25 kg Wasser, 1 g Natriumborhydrid und 20OO g 45 %iger Natronlauge gelöst und mit 67,6 g p-tert.-Butylphenol in 34,8 kg Methylenchlorid versetzt.
Innerhalb einer Stunde werden unter starkem Rühren bei 25°C 2,070 kg Phosgen eingeleitet und danach eine Lösung von 427 g Tetrabrombisphenol A in 2,4 kg 6,2 %iger Natronlauge zugegeben. Der pH-Wert der Reaktionslösung soll dabei bei 10-11 gehalten werden. Nach Zugabe von 60 ml Triäthylamin läßt man noch 1 Stunde nachreagieren. Die organische Phase wird abgetrennt und zweimal mit 2 %iger Phosphorsäure und dreimal bzw. solange mit Wasser gewaschen, bis kein Elektrolyt mehr nachgewiesen werden kann. Nach Einengung der org. Phase werden 3,75 kg bromhaltiges Polycarbonat (Bromgehalt 5,8 Gew.-%) mit einer rel. Viskosität» Ί = 1,289 isoliert.
Nach dem Brandtest der Underwriters' Laboratories UL Subject 94 zeigt das Polycarbonat selbst bei Plattenstärken von 1/16 Zoll mit VO die beste Bewertung
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At
(kein brennendes Abtropfen, Nachbrennzeiten <5 see).
Ein entsprechendes unverzweigtes Polycarbonat mit dem gleichen einkondensierten Anteil Tetrabrombisphenol A liegt mit der Bewertung V 2 (Nachbrennzeiten <25 see, brennendes Abtropfen) in einer deutlich schlechteren Brandklasse.
Beispiel 6
2,28 kg Bisphenol A werden in einem Gemisch von 200 g Natriumhydroxid in 1,1 1 Wasser und 600 ml Acetonitril vorgelegt. Bei 15°C wird eine Lösung von 9,22 g Cyanurchlorid (0,5 Mol-% Verzweiger bezogen auf den Anteil Bisphenol A) in 100 ml Acetonitril in 15 Min. zugetropft. Danach läßt man in 4 5 Min. auf Raumtemperatur kommen und erwärmt den Ansatz anschließend 1 Std. auf 30°C und noch 1 Std. auf 40°C. Dieses Vorkondensat wird dann mit einer Lösung aus 20 1 Wasser und 1,1 kg Natriumhydroxid und 25 kg Methylenchlorid sowie 54,0 g p-tert.-Butylphenol als Kettenabbrecher versetzt und durch Einleiten von 1,5 kg Phosgen in 1 Std. in üblicher Weise gemäß Beispiel Iphosgeniert. Danach wird durch Zugabe von 6 ml Triäthylamin aufkondensiert. Nach üblicher Aufarbeitung erhält man ein verzweigtes Polycarbonat mit einer relativen Lösungsviskositätό , : 1,329.
Zur Überprüfung der thermischen Beständigkeit wird dieses Polycarbonat einer Mehrfachextrusion unterzogen und anschließend nach jedem Extrusionsgang die Farbzahl des Materials nach folgender Methode bestimmt:
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Die Messungen der vorbereiteten Lösung wurden in einer 5 cm starken Küvette bei monochromatischer Probenbeleuchtung für Normlichtart C am Hardy-Spektrograph durchgeführt (im Vergleichsstrahlengang Polycarbonat-freies Methylenchlorid). Die gewählte Konzentration entspricht einer Plattenstärke von 2,0 mm.
Zahl der Extrusionen: 12 3 4 5 Farbzahl: 0,31 0,34 0,38 0,41 0,46
Beispiel 7
2,28 kg BPA werden in einer Lösung von 1,4 kg Natriumhydroxid in 20 1 Wasser vorgelegt und 20 1 Methylenchlorid sowie 54 g p-tert.-Butylphenol als Kettenabbrecher zudosiert. Während der einstündigen Phosgenierung mit 1,5 kg Phosgen wird eine Lösung von 9,22 g Cyanurchlorid (0,5 Mol-% bezogen auf die Anteile Bisphenol A) in 2 1 Chlorbenzol zugetropft. Nach 1 Stunde Aufkondensation durch Zugabe von 6 ml Triäthylamin wird gemäß Beispiel 2 weitergearbeitet.
1'312
Analog Beispiel 6 wird die Farbzahl bei der Mehrfachextrusion bestimmt:
Zahl der Extrusion: 1 2 3 4 5 Farbzahl: 0,39 0,45 0,52 0,60 0,71
Im Gegensatz zu den Farbzahlen des erfindungsgemäßen Polycarbonate gemäß Beispiel 6 zeigt das nach dem bisherigen Stand der Technik mit Cyanurchlorid verzweigte Polycarbonat
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vermutlich aufgrund des nicht vollständigen Einbaus des Verzweigers eine deutlich geringere Thermostabilität.
Beispiel 8
In ein gemäß Beispiel 6 hergestelltes, verzweigtes PoIycarbonat mit 0,5 Mol-% Cyanurchlorid wird über einen Extrusionsgang 0,1 Gew--% Kaliumperfluorbutansulfonat ( Gew.-% bezogen auf Gewicht Polycarbonat) eingearbeitet. Das Polycarbonat wurde dem Brandtest Subject 94 der Underwriters' Laboratories USA unterworfen und erhält selbst bei dünnsten Prüfkörperwandstärken von 1/16 Zoll mit VO (kein brennendes Abtropfen, Nachbrennzeit <5 see) die beste Bewertung.
Ohne Zusatz von 0,1 Gew.-% Kaliumperfluorbutansulfonat erhält das Polycarbonat gemäß Beispiel 6 in dem Brandtest Subject 94 keine Klassifizierung mehr, da die Nachbrennzeiten über 30 see lagen.
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Claims (3)

271PiGG Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von verzweigten thermoplastischen Polycarbonaten, dadurch gekennzeichnet, daß man Diphenole mit 0.05 bis 2.0 Mol %, bezogen auf Mole Diphenole, Cyanurchlorid unter pH- und Temperatursteuerung und in Gegenwart eines Cosolvens in einer Primärreaktion vollständig umsetzt, und danach nach den bekannten Methoden des Phasengrenzflächenverfahrens zu hochmolekularen verzweigten Polycarbonaten polykondensiert.
2. Verzweigte thermoplastische Polycarbonate erhalten gemäß Anspruch 1.
3. Thermoplastische Formmassen enthalten Polycarbonate des Anspruches 2 und 0.001 bis 0.5 Gew.-%, bezogen auf Gewicht verzweigtes Polycarbonat, eines Salzes einer anorganischen Mineralsäure und/oder organischen Carbon- oder Sulfonsäure.
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Ö09BU /0761
ORIGINAL INSPECTED
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