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Polycarbonate mit UV-Licht-vernetzbaren Doppelbindungen
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enthaltenden Endgruppen Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind
neue hochmolekulare vernetzbare Polycarbonate mit Molekulargewichten M (Gewichtsmittel)
von 10.000 bis 200.000, bevorzugt 20.000 w bis 80.000, auf Basis von Diphenolen
und monofunktionellen Kettenabbrechern, dadurch gekennzeichnet, daß sie der Formel(I)
entsprechen
in der Z = Rest eines Diphenols, n = eine ganze Zahl von 20 bis 400 und
ist, worin
m = 0 oder1, und R = H oder C1-C3-Alkyl bedeuten.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist außerdem ein Verfahren zur
Herstellung neuer hochmolekularer Polycarbonate mit Mw von 10.000 bis 200.000, bevorzugt
20.000 bis 80.000, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Diphenole der Formel
(1I) HO - Z - OH (II) worin Z ein zweiwertiger aromatischer Rest ist, der gegegebenenfalls
Alkyl- oder Halogen-substituiert sein kann, und der vorzugsweise 6 bis 30 C-Atome
enthält, und/oder deren Chlorkohlensäureester nach den für die Herstellung von Polycarbonaten
üblichen in homogener oder heterogener Phase bei Verwendung von 0,05 bis 5 Mol %,
vorzugsweise 0,1 bis 4 Mol %, bezogen auf Mole an eingesetzten Struktureinheiten
Z, von Verbindungen der Formel(III)
worim m und R die für Formel(I)angegebene Bedeutung haben, umsetzt.
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Neben den erfindungsgemäß zu verwendenden Kettenabbrechern gemäß Formel(III)können
auch alle üblichen für die Polycarbonat
-Synthese geeigneten monofunktionellen
Phenole in Mengen von 0,1 bis 5 Mol %, bezogen auf die Mole an eingesetzten Struktureinheiten
Z, für die Herstellung der erfindungsgemäßen Polycarbonate mitverwendet werden.
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Polycarbonate sind bekannt und haben aufgrund ihrer hervorragenden
Eigenschaften auf vielen Anwendungsgebieten Verwendung gefunden. Für spezielle Anwendungen
reicht jedoch z.B. die Beständigkeit gegen organische Lösungsmittel und gegen Spannungsrißkorrosion
nicht aus.
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Die erfindungsgemäßen Polycarbonate zeigen im Vergleich zu den üblicherweise
nur mit Phenol, p-tert.-Butylphenol oder 2,6-Dimethylphenol abgebrochenen Polycarbonaten
keine abweichenden mechanischen oder thermischen Eigenschaften.
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Sie sind zudem,insbesondere in Anwesenheit von Photoinitiatoren und
unter Bestrahlung mit UV-Licht,zur Vernetzung geeignet und damit beständig gegen
organische Lösungsmittel und unempfindlich gegen Spannungsrißbildung und ermöglichen,
gegebenenfalls zusätzlich unter Verwendung von Flammschutzmitteln' die Herstellung
von Polycarbonaten mit besonders gutem flammwidrigen Verhalten.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit auch ein Verfahren
zur Modifizierung von Polycarbonaten, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die
erfindungsgemäßen Polycarbonate oder Polycarbonatgemische der Formel (I) nach Zusatz
von 0,5 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf Gewicht Polycarbonat,
eines Photoinitiators, und gegebenenfalls nach Zusatz von Flammschutzmitteln in
Mengen von 0,05 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf Gewicht
Polycarbonat, mit UV-Licht bestrahlt.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind außerdem modifizierte Polycarbonate,
erhältlich nach dem vorstehend genannten Verfahren.
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Die zum Kettenabbruch eingesetzten Monomeren sind preiswert, auf dem
Markt leicht zugänglich und lassen sich nach den für die Polycarbonat-Herstellung
üblichen Verfahren ohne Schwierigkeiten in das Polymer einbauen, so daß unter wirtschaftlichen
Bedingungen leicht UV-vernetzbare Polycarbonate hergestellt werden können.
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Als Diphenole der Formel(It, die vorzugsweise 6 bis 30 C-Atome enthalten,
sind beispielsweise geeignet: Hydrochinon, Resorcin, Dihydroxydiphenyle, Bis-(hydroxyphenyl)-alkane,
Bis-(hydroxyphenyl)-cycloalkane, Bis-( hydroxyphenyl)-sulfide, Bis-(hydroxyphenyl)-äther,
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfoxide, Bis-(hydroxyphenyl)-sulfone, dld'-Bis- (hydroxyphenyl)
-diisopropylbenzole, sowie deren kernalkylierte und kernhalogenierte Verbindungen.
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Diese und weitere geeignete Diphenole sind z.B. in den US-Patentschriften
3 028 365, 2 999 835, 3 148 172, 3 271 368, 2 991 273, 3 271 367, 3 280 078, 3 014
891 und 2 999 846, in den Deutschen Offenlegungsschriften 1 570 703, 2 063 050,
2 063 052, 2 211 956, 2 211 957, der Französischen Patentschrift 1 561 518 und in
der Monographie H. Schnell, Chemistry and Physics of Polycarbonates, Interscience
Publishers, New York, 1964, beschrieben.
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Bevorzugte Diphenole sind z.B.:2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis-
(3, 5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan und 1,1-Bis- (4-hydroxyphenyl)-cyclohexan.
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Erfindungsgemäß geeignete Verbindungen der Formel SIe sind beispielsweise:
Acrylsäurechlorid, Methacrylsäurechlorid, Isopropenylphenylchlorkohlensäureester,
p-Hydroxystyrolchlorkohlensäureester und p-Hydroxy-d -methylstyrolchlorkohlensäureester.
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Es können auch beliebige Mischungen der Diphenole der Formel (11)
verwendet werden.
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Die Polycarbonate können durch den Einbau geringer Mengen, vorzugsweise
von Mengen zwischen 0,05 und 2,0 Mol-% (bezogen auf eingebaute Diphenole), an drei-
oder mehr als dreifunktionellen Verbindungen, insbesondere solchen mit drei oder
mehr als drei phenolischen Hydroxylgruppen verzweigt sein.
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Polycarbonate dieser Art sind z.B. in den deutschen Offenlegungsschriften
1 570 533, 1 595 762, 2 116 974, 2 113 347, der britischen Patentschrift 1 079 821,
der US-Patentschrift 3 544 514 und in der deutschen Patentanmeldung P 25 00 092.4
(Le A 16 142) beschrieben.
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Die Herstellung der erfindungsgemäßen Polycarbonate kann im wesentlichen
nach folgenden zwei bekannten Verfahren (vergl. H. Schnell, Chemistry and Physics
of Polycarbonates, Polymer Rev., Vol. IX, Seite 27 ff., Interscience Publishers)
erfolgen,
die im folgenden kurz beschrieben werden.
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1. Herstellung eines aromatischen Polycarbonats in heterogener Phase
(Phasengrenzflächenverfahren) hierbei werden die Diphenole der Formel (11 )in wäßriger
alkalischer Phase gelöst. Dazu werden die zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Polycarbonate erforderlichen Kettenregler gemäß Formel (iii) in einem organischen
Lösungsmittel gelöst oder in Substanz zugegeben. Nach Zugabe eines für Polycarbonat
geeigneten Lösungsmittels entsteht ein zweiphasiges Gemisch, in das bei 0 bis 600C
Phosgen eingeleitet wird. Nach Zugabe eines Katalysators werden hochmolekulare Polycarbonate
erhalten. Die Aufarbeitung erfolgt durch Waschen der orqanischen Phase und anschließender
Abdestillation des Lösungsmittels,z.B. in Ausdampfextrudern bei Temperaturen von
280 bis 3300C.
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Geeignete organische Lösungsmittel für Polycarbonate und für die Verbindungen
der Formel(III) sind die für die Polycarbonatsynthese bekannten,wie beispielsweise
Methylenchlorid, Chlorbenzol sowie Mischungen daraus.
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Geeignete Katalysatoren sind die für die Polycarbonatsynthese bekannten,wie
beispielsweise Triäthylamin und Tributylamin.
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2. Herstellung eines Polycarbonats in homogener Phase (Pyridinverfahren)
Die Diphenole gemäß der allgemeinen Formel (11) sowie die
Kettenregler
gemäß der allgemeinen Formel II)werden in einer organischen Base,wie beispielsweise
Pyridin,gelöst.
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Nach Zugabe von einem für Polycarbonat geeigneten Lösungsmittel wird
Phosgen bei Temperaturen zwischen 0 und 600C eingeleitet.
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Das sich während der Reaktion bildende Pyridinhydrochlorid wird abfiltriert
und die organische Phase mit verdünnter Hcl und anschließend mit Wasser neutral
gewaschen. Die Aufarbeitung erfolgt ebenfalls wie unter 1) beschrieben,beispielsweise
durch Abdampfen des Lösungsmittels in einer Ausdampfschnecke.
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Neben dem Pyridin geeignete organischen Basen sind beispielsweise
Triäthylamin und Tributylamin. Als Lösungsmittel für Polycarbonat können Methylenchlorid
und Chlorbenzol sowie Mischungen daraus verwendet werden.
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Setzt man neben oder anstelle der Diphenole der Formel (11 ) deren
Chlorkohlensäureester ein, so berechnen sich die notwendigen Mengen an Kettenabbrechern
für die Verfahren unter 1) und 2) sinngemäß aus den Struktureinheiten Z, resultierend
aus der Summe der Bisphenole der Formel (11 ) und deren Chlorkohlensäureester.
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Für die Modifizierung der erfindungsgemäßen Polycarbonate sind im
Prinzip alle Polycarbonat-verträglichen Photoinitiatoren geeignet, so beispielsweise
Photoinitiatoren auf Basis aliphatischer und aromatischer Ketone im weitesten Sinne
wie beispielsweise unter Einbeziehung von Glyoxalaten und Chinonen. Ketone im engeren
Sinne und Glyoxalate sind
beispielsweise Acetophenon, Benzyl, Benzoin,
Benzoinmethyläther, Benzoinisopropyläther, Benzophenon, p-Chlorbenzophenon, p-Benzoylbenzophenon,
Dibenzalaceton, Benzovlaceton, Benzylaceton, Deoxybenzoin, 2,4-Dimethylbenzophenon,
2,5-Dimethylbenzophenon, 3,4-Dimethylbenzophenon, 4-Benzoyldiphenyl, 9-Fluorenon,
4,4-Bis-(dimethylamino)-benzophenon, 4-Dimethylaminobenzophenon, Dibenzylketon,
4-Methylbenzophenon, Propiophenon, Benzanthron, Athylpheny lglyoxalat, tert.-Butylphenylglyoxalat,
Trimethylsilylphenylglyoxalat und andere.
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Die aromatischen Ketone bzw. Glyoxalate sind bevorzugt.
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Insbesondere werden Benzophenon, Benzoin, p-Benzoylbenzophenon, tert.-Butylphenylglyoxalat,
Trimethylsilylphenylglyoxalat bevorzugt.
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Ebenfalls können als Photoinitiatoren Chinone verwendet werden, z.B.:
Anthrachinon, 1-Chloroanthrachinon, 2-Chloroanthrachinon, 2-Athylanthrachinon, 1-Methylanthrachinon,
2-Methylanthrachinon, 2-Phenylanthrachinon und andere.
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Bevorzugte Chinone sind 2-Methylanthrachinon, 2-Chloroanthrachinon
und 2-Athylanthrachinon.
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Andere geeignete Photoinitiatoren sind dem Fachmann bekannt und können
den folgenden Veröffentlichungen entnommen werden: J. Kosar, "Light-Sensitive Systems,
John Wiley & Sons, New York, 1965, Chapters 4 (Unsaturated Compounds"), 5 ("Photopolymerization
Processes") und 8 (Photopolymerization of Vinyl Monomers), "Chem. Revs. 68, 125-151
(1968); J.F.Rabek "Photosensitized Processes in Polymer Chemistry: A Review", Photochem.Photobiol.
7,
5-57 (1968), G. Delzenne, "Sensitizers of Photopolymerization",
Ind. Chim. Belge 24, 739-764 (1959); C. M. McCloskey and J. Bond, "Photosensitizers
for Polyester-vinyl Polymerization", Ind. Eng. Chem. 47, 2125-2129 (1955).
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Die für die Modifizierunq der erfind:nqsqemäßen Polvcarhonate erforderliche
UV-Bestrahlung erfolgt mit UV-Licht unter Verwendung von handelsüblichen UV-Strahlern,
beispielsweise Philips HTQ 4 oder 7, Hanovia-Strahlern und anderen. Quellen anderer
energiereicher Strahlen, z.B. Elektronenstrahlen sind ebenfalls verwendbar. Die
Bestrahlungsdauer liegt je nach Gehalt an eingesetzten Photoinitiatoren und je nach
Probenbeschaffenheit bei 20 bis 180 Sekunden.
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Die für die Modifizierung der erfindungsgemäßen Polycarbonate geeigneten
Flammschutzmittel sind beispielsweise die für die Flammfestmachung von Polycarbonaten
bekannten und geeigneten Verbindungen und synergistisch wirkenden Substanzen wie
sie in den DT-OS 1 930 257 (Le A 12 278). DT 2 049 358 (Le A 13 263), DT-OS 2 112
987 (Le A 13 619), DT-OS 2 253 072 (Le A 14 723) und anderen Literaturstellen beschrieben
sind.
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Geeignet sind z.B. Alkalisalze, insbesondere die in Polycarbonat löslichen,
wie z.B. Kaliumisooctanat, Natriumisooctanat, Lithiumisooctanat, Kaliumperfluoroctanat,
Natriumperfluoroctanat, Lithiumperfluoroctanat, Kaliumsalze der 5-Athyl-dioxan-1,3-yl-(5)-carbonsäure,
Rubidiumisooctanat, Rubidiumperfluoroctanat, und die Alkalisalze der Perfluoralkansulfonsäure,
wie Kaliumperfluormethansulfonat, Kaliumperfluoroctansulfonat und Kaliumperfluorbutansulfonat.
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Des weiteren können Alkalisalze der Laurinsäure, StearinsSiure, ölsäure,
des Phthalsäuremonobenzylesters, des Adipinsäuremonobutylesters, der p-Octylbenzoesäure,
p-tert.-Butylbenzoesäure, der 3-(3,5-di-tert.Butyl-4-hydroxyphenyl)-propionsäure
und des Diqlykolsäuremonodecylesters verwendet werden.
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Die Modifizierung der erfindungsgemäßen Polycarbonate erfolgt in wei
Stufe. Die erste Stufe ist die Einarbeitung des Photoinitiators und gegebenenfalls
eines Flammschutzmittels über a) Lösung und Isolierung als Film, oder über b) eine
Compoundierung bei 280-330 °C, und die zweite Stufe ist die UV-Bestrahlung bis zur
Vernetzung.
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Die erfindungsgemäß erhältlichen modifizierten Polycarbonat-Formmassen
sind gegenüber organischen Lösungsmitteln beständig und zeichnen sich gegenüber
herkömmlichen Polycarbonaten durch eine verbesserte Spannungsrißbeständigkeit aus.
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Sofern ihnen zudem Flammschutzmittel zugesetzt wurden, erhält man
schon bei geringen Zusätzen Produkte, die nach UL Subj. 94 mit VO beurteilt werden.
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Die erfindungsgemäß erhältlichen modifizierten Polycarbonate können
als Folien und Formkörper iiberall dort eingesetzt werden, wo hohe Beständigkeit
gegen organische Lösungsmittel bei hoher Spannungsrißbeständigkeit gefordert wird.
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Die folgenden Beispiele sollen den Erfindungsgegenstand näher erläutern.
Die angegebenen relativen Viskositäten wurden in Methylenchlorid bei 25 0C und einer
Konzentration von 5 g/l gemessen.
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Beispiel 1 Polycarbonat, hergestellt unter Verwendung von 3,27 Mol
% Methacrylsäurech lorid als Kettenabbrecher.
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Aus 3,192 kg 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan (Bisphenol A) (14 Mol),
2,53 kg 45 titer wäßriger Natronlauge und 15 1 destilliertem Wasser wird eine Lösung
hergestellt. Nach Zugabe von 34 kg Methylenchlorid werden unter Rühren 52,2 g Methacrylsäurechlorid
(# 0,5 Mol), in 1 kg Methylenchlorid gelöst, bei raumtemperatur zugefügt. BEi 20-25
°C werden 2,64 kg Phosgen eingeleitet. Durch Zugabe weiterer 26,3 kg 6,5 %iger Natronlauge
während der Phosgenierung wird der p-Wert bei 13 bis 14 gehalten. Anschließend werden
15 ml Triäthylamin zugesetzt und 30 min nachgerührt. Dann wird die obere wäßrige
Phase abgetrennt, die organische Phase angesäuert und elektrolytfrei gewaschen.
Anschließend wird aus der organischen Phase das Methylenchlorid über eine ZSK-Maschine
bei 300 °C abgedampft und das Polycarbonat granuliert. Die relative Lösungsviskosität
beträgt 1,30.
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Beispiel 2 Polycarbonat, hergestellt unter Verwendung von 3,4 Mol
% Isopropenylphenylchlorkohlensäureester.
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Die Herstellung sowie Aufarbeitung erfolgt nach dem in Beispiel 1
beschriebenen Verfahren unter Verwendung von 3,4 Mol % Isopropenylphenylchlorkohlensäureester.
Die relative Lösungsviskosität beträgt 1,31.
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Beispiel 3 (Vergleichsbeispiel) Polycarbonat, hergestellt unter Verwendung
von 3,27 Mol % p-tert.-Butylphenol, Die Herstellung sowie die Aufarbeitung erfolgt
nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren unter Verwendung von 3,27 Mol % p-tert.-Butylphenol.
Die relative Lösungsviskosität beträgt 1,30.
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Die Polycarbonate aus den i3ei spielen 1 bis 3 werden in Methylenchlorid
gelöst und nach Zugabe von 1 bzw. 2 Gew.-t Benzophenon zu 100 u starken Filmen verarbeitet
und bei 120 °C iber Nacht getiocknet. Anschließend werden die Filme 45 und 180 Sekunden
beidseitig im Abstand von 15 cm mit einem UV-Straher Philips HTQ 4 (Quecksilberdampfhochdruckbrenner)
bestrahlt. Die Filme werden mit Methylenchlorid behandelt und die vernetzten Anteile
als unlösliche Fibrillen bzw. Filmstticke abfiltriert und nach Trocknung gravimetrisch
bestimmt. Als Folge der unterschiedlichen Vernetzung der Polycarbonate der Bei spiele
1 bis 3 unterliegen die Filme unterschiedlicher Spannungsrißkorrosion.
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Zui- Messung werden 1 cm breite, 100/u dicke Filmstreifen zu einer
Schlaufe mit einem Radius von 3 cm gebogen und in Tetrachlorkohlenstoff getaucht.
Die Zeit bis zum Zerspringen der Filmschlaufen infolge auftretender Spannungsrisse
wird gestoppt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 zusammengefaßt.
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Tabelle I Benzophenon Belichtungs- unlösl. beständig in gehalt Gbw.-t
zeit sec. Anteil % Tetra sec Beispiel 1 1 180 60 >180 2 45 20 45 Beispiel 2 1,5
180 65 >180 3 45 40 120 Beispiel 3 1,5 180 - <1 (Vergleich) 3 45 - <1 *)
nach 180 sec. wurde der Test abgebrochen Beispiel 4 3916 g des Polycarbonats aus
Beispiel 1 werden zusammen mit 80 g (2 Gew.-%) Benzophenon und 4 g (0,1 Gew.-%)
Kaliumperfluorbutansulfonat in einer Doppelwellenschnecke bei 3000C vermischt und
granuliert.
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Beispiel 5 3876 g des Polycarbonats aus Beispiel 2 werden mit 120
g Benzophenon und 4 g Kaliumperfluorbutansulfonat in einer Doppelwellenschnecke
bei 3000C vermischt und granuliert.
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Beispiel 6 (Vergleichsbeispiel) 3876 g des Polycarbonats aus Beispiel
3 werden mit 120 g Benzophenon und 4 g Kaliumperfluorbutansulfonat in einer Doppelwellenschnecke
bei 3000C vermischt und granuliert.
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Die modifizierten Polycarbonate aus den Beispielen 4, 5 und 6 werden
zu Normprüfstäben verspritzt und 45 sec mit einem Philips HTQ 4 Quecksilberdampfhochdruckbrenner
im Abstand von 15 cm beidseitig belichtet. Die gefundenen Brandeinstufungen sind
in der Tabelle 2 zusammengefaßt.
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Tabelle 2 UL Subj. 94 1/8" 1/16" Beispiel 4 VO VO Beispiel 5 VO VO
Beispiel 6 V2 V2 (Vergleich)